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Siebenbürgen, so in Ungarn drei Hanptbestandtheile der Bevölke-
rung: Slaven (an Stelle der siebenbürgischen Walachen) die
überwiegende Zahl, Deutsche die geringste Zahl, überwiegend
an Bildung; Magyaren der herrschende Stamm: in neuester
Zeit Streben nach nationaler Bildung, Unterdrückung der Deut-
scheu; Beseitigung der offiziellen lateinischen Sprache*) durch
die magyarische Volkssprache.
2. Die unter türkischer Hoheit stehenden Donau-
lander, a. Die der Südslaven in den nördlichen Abhängen
des illyrisch-serbischen Gebirgszugs (Seardus) und des Hümns,
in Bosnien, Serbien, Bulgarien (s. Iv). Das
erstere Land, die keilförmige, gebirgige Vormauer gegen Oestreich,
mit großer Sorgfalt und günstigem Erfolge der Türkenherrschaft
erhalten. Die Bewohner, zum Theil Muhamedauer, ohne geistige
Verbindung mit den Nachbarn. Das Land im Innern noch sehr
wenig zugänglich. Einst ein Theil des großen Serbenreiches,
das seine Selbständigkeit auf dem Amselfelde (Kofsowo,
Uebergaug über den Skardus), im Quellgebiete der Mo rawa.
einbüßte. Der Rest, meist in dem Lande der Morawa (B el-
grad), nicht, wie die Nachbarn, unter unmittelbarer türkischer
Verwaltung. Serbien, türkischer Vasallenstaat, ein reiches,
waldiges, besonders zur Vieh- (Schweine-) zucht geeignetes Land;
in ihm die uralte natürliche Passage nach Maeedonien, die Mo-
rawa entlang; bei der wiedererwachten **) Regsamkeit des Volks
ist Aussicht auf weitere politische und geistige Entwicklung. —
Bulgarien, das gleich fruchtbare aber weit ausgehntere Ter-
raffenland zwischen Balkan und unterer Donan lmösien), Schwelle
zum Eintritt in das russische Gebiet: daher der Festungsgürtel
zur Verteidigung des rechten Donauufers von Widinüber Niko-
polis (Alutamüudung), und der Balkanpässe von Schnm la
und Varua. Einst wie Serbien ein selbständiges Reich, von
*) Das Latein, vor der Reformation zuerst Kirchensprache, dann Staats-
spräche, in diesem Jahrh. durch die deutsche Sprache zurückgedrängt, ward
besonders durch Matthias Corviuus gefördert. Es trug nicht wenig bei,
dem Vordringen der griechisch-katholischen Kirche entgegenzutreten. Doch ist
diese in dem bunten Völkergewirr nicht nnvertreten. Die lutherische und
reformierte Confession unter den Magyaren nicht mehr so verbreitet wie zur
Zeit der Reformation.
**) Die Serben mit nationaler Poesie, die unter fremdem Drucke ein-
seitig meist nur Sehnsucht und Trauer athmet und sich nicht über die Kla-
gen um die auf dem Amselfelde gefallenen Helden hat erheben können.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen]]
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von Nw. nach So., bisweilen nach S., die andern von W. nach
O., bei Annäherung an das ägäische Meer nach So. übergehend.
Der bedeutendste Knoten im ganzen Gebirgssystem Skar Dagh
(Seardns) Grenze Jllyriens, Maeedoniens und des alten Ser-
benreiches; Wasserscheide der Morawa, des Vardar und
Drin (der Donau, des ägäischen und adriatischen Meeres) nn-
ter 42 0 n. Br. Der nordwestlich vorliegende Jllyrische Land-
strich (zwischen Drin, dem Meere, der Save und Drina) in der
Umgebung der Bucht von Cattaro nacktes, armes, unzugängliches
Gebirge (Czruagora — Montenegro) senkt sich von da mitsrucht-
baren zum Obstbau geeigneten Thälern gegen die Save. Bis
hierher haben die Türken ihre unmittelbare Herrschaft seit
ihrem Verfall behauptet und durch kluge Trennung der ver-
wandten slavischen Stämme Bosniens Besitz gerettet. Diese
Provinz gleichsam ein Keil zwischen der östreichischen dalmati-
schen Küste und dem kaum uoch vom Sultan abhängigen Für-
stenthnm Serbien. — Nördlich das Quellgebiet der Morawa
mit dem Amselfelde, dem Grabe der Serbenherrschaft, wo die
Heerwege vom nördlichen Albanien (Skutari, Seodra) und Maee-
dornen (Saloniki, Thessalonice) zusammentreffen und nach Bel-
grad (s. Iv, §. 1, 2) führen. — Nach O. gewundene Verzwei-
gutigen, die sich den von der bulgarischen Morawa*) herauf-
ziehenden nähern und mit ihnen die kleine bulgarische Hochebene
von Sofia (Mittelpunkt des großen schon von den Römern
begangenen Heerwegs zwischen Constantinopel und Sirmtum**)
umschließen. — Von da bis zum schwarzen Meere der Balkan
(Hämus), ein weniger hohes als wildes Waldgebirge, im O. in
zwei Ketten erweitert, Scheidewand Mösiens und Thraziens, auch
eine klimatische Scheide. Nordabhang zur untern Donau
die türkische Provinz Bulgarien: s. Iv, §. 1, 3. Der Süd-
abhang fällt schroff zur Ebene der Maritza (Hebros), dem größ-
ten der fruchtbaren Flußthäler Thraziens, zwischen dem vom
Balkan nach der Halbinsel von Constantinopel sich senkenden Küsten-
gebirge und dem vom Rilo Dagh***) ausgehenden Despoto-
*) In der weiten Spannung ihrer Quellflüsse ähneln Morava und
Maritza der Mulde, die des Drin fließen sogar direct gegeneinander. Aehn--
lich Alpheios — Ruphia im Peloponnes.
**) Trajanspsorte zwischen Philippopel und Sofia.
***) Der zweite große Gebirgsstock, unter gleicher Breite mit dem Skar-
Dagh, aber noch höher (9200 0/ eines der großartigsten Landschaftsbilder der
Türkischen Gebirge. An seinem Fuße das reiche große bulgarisch-griechische
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Extrahierte Personennamen: W._nach
O. Morawa Cattaro Czruagora
Extrahierte Ortsnamen: Maeedoniens Donau Montenegro Bosniens Serbien Morawa Albanien Saloniki Sofia Constantinopel Balkan
(Hämus Mösiens Donau Maritza_(Hebros Thraziens Balkan Constantinopel Sofia
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noch größerer Ausdehnung, aber ohne festen Kern, daher früh-
zeitig jenseits und diesseits des Balkan den Türken erlegen und
vor dem Abfall durch türkische Bevölkerung in den Grenzstädten
gesichert*).
b. Rumänien, die vereinigte Walachei und Moldau, ein
unter der Hoheit des Sultans fast unabhängiges Fürstenthum.
Die über 2000 Qm. große, an die Außenseiten Siebenbürgens
stoßende Fruchtebene der untern Donau und des untern Pruth,
aus einem Meerbusen entstandenes angeschwemmtes Land, ähn-
lich der Lombardei, aber mit eontinentalem, von den russischen
Steppen abhängigem Klima. Große Getreide-, noch größere
Grasebenen; daher Viehzucht der hauptsächlichste Erwerbszweig.
Die Bewohner gegen 4 Mill. (meist griechisch-katholisch) zum
größten Theilrumänen (s. S. 2), unter ihnen, wie im benach-
karten Bessarabien, Bulgaren und andere Sfaven**). Wunder-
bare Zähigkeit im Festhalten an der alten Sprache und Ratio-
nalität. Internationale Stellung zwischen Rußland und der
Türkei. Der sociale Druck der durch Paris halbeivilisierten
Großgrundbesitzer (Bojaren) und der Beamten auf das uugebil--
dete Volk hindert die gedeihliche Entwicklung des reichen Landes.
Die Städte, selbst die Hauptstädte Bukarescht und Jassy,
ein Abbild dieser Gegensätze: ein Durcheinander von Palästen
und schmutzigen Hütten. Bedeutendste Handelsstadt: Galatz.
Industrie und Handel meist in den Händen der Fremden. Die
Juden jetzt in ungeheuerer Zahl über das Land verbreitet.
§. 2. Das Russische Reich.
Die osteuropäische (sarmatische) Tiefebene, der Kern der sla--
vischen Völker, der über die Hälfte des Erdtheils umfassende
politische und kirchliche Einheitsstaat***) in den uugeheueru ein-
*) Auch in der Dobrudscha wohnt neben Bulgaren ein Gemisch aus
Rumänen, Türken, Russen, Griechen, Tataren. Letztere nebst Tscherkessen
nach dem Krimkriege anch im innern Bulgarien angesiedelt, auf Kosten der
griechisch-katholischen Bevölkerung. Der muhamedanische und römisch-katho-
lische Theil der Bulgaren blieb verschont.
**) Auch Deutsche, theils aus dem Mutterlande, theils aus dem Sieben-
bürgischen Sachsenlande.
***) Trotz der 2 Centren, Petersburg und Moskau, des politi-
schen und des nationalen. Dieser durch den absoluten Kaiser, zugleich
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet]]
Extrahierte Ortsnamen: Donau Bessarabien Paris Russische_Reich Dobrudscha Bulgarien Petersburg Moskau
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von den Jonischen Inseln im W. entfernt, der Mittelpunkt der alten
griechischen Welt. Athen, Hauptstadt und Mittelpunkt eines neu
geschaffenen, nur das eigentliche Hellas nebst dem Spercheioschal
und den Peloponnes nebst Euböa, den Kykladen und Jonischen
Inseln umfassenden Königreichs, 910 Qm. mit kaum 1500000
Ew. (nur dreimal so viel, als Attika zur Zeit der Blüte hatte),
mehr der Sprache als der Nationalität nach Griechen (vgl. das
neue Königreich Italien und die Hauptstadt Rom.).
Ueberhaupt ist die Balkanhalbinsel die bunteste Völkertafel,
soweit der Sultan herrscht, voller Gegensätze der Sprache, Sitte,
Religion, ohne innere Einheit, nur äußerlich zusammengehalten durch
die herrschenden Muhamedaner, die überall zerstreut die Zwietracht
der Christen fördern. Vorherrschend, nur von den Küsten des
ägäischen Meeres zurückgehalten, die Slaven des Serbischen
und Bulgarischen Stammes. Beides Binnenvölker, am Alten
festhaltend: daher noch heute der Bulgar Ackerbauer, der Serbe ^
Viehzüchter, der Handel meist in fremden (besonders Griechen)
Händen. — Die Serben die hauptsächlichste Bevölkerung im Nw.,
die Bulgaren im O. bis tief in Maeedonien und Thraeien
hinein*). jjhueu zunächst die Albanesen, dann die Bevöl-
keruug im Königreich Griechenland; die Griechen in der Türkei
(auf Festland und Inseln) eben so zahlreich wie die herrschenden
Osmanen (1 Million). Dazwischen Armenische Handels-
lente, Zigeuner, Tscherkessen und Juden. Durch den
Uebertritt einer großen Zahl Bulgaren und Albanesen zum Islam
haben die Türken des Uebergewicht behauptet. Ihr Gebiet außer
den Vasallenstaaten Serbien, Rumänien und Montenegro: 6700
Qm. mit 9000000 Ew.
Das Türkische Reich umfaßt in Asien 35000 Qm.mit
nur 13000000 Ew.: Kleinasien, Syrien, Armenien, Mesopotamien
und die Außenseiten von Arabien. In Afrika erkennen die
Vasallenstaaten Aegypten, Tripolis und Tunis bis jetzt noch die
Oberhoheit des Sultans an. — Die europäische Kultur beginnt
auch in diesen unter der Türkenherrschast erstarrten Ländern
neues Leben zu wecken, nicht bloß die alten Ruinen mit ihren
scheu Kleinasien verbunden, die Grenzmarke der griechischen Welt. — Vergeb-
liche Versuche der schwachen christlichen Bevölkerung, sich an das verwandte
selbständige Griechenland anzuschließen.
*) Ueber die Slaven haben unter dem Schutze der Türken die Griechen
die geistige und geistliche Macht.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier]]
Extrahierte Ortsnamen: Attika Italien Rom Bulgarischen_Stammes Maeedonien Griechenland Serbien Montenegro Asien Kleinasien Syrien Armenien Mesopotamien Afrika Tripolis Tunis Griechenland