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1. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 96

1874 - Mainz : Kunze
— 96 — von den Jonischen Inseln im W. entfernt, der Mittelpunkt der alten griechischen Welt. Athen, Hauptstadt und Mittelpunkt eines neu geschaffenen, nur das eigentliche Hellas nebst dem Spercheioschal und den Peloponnes nebst Euböa, den Kykladen und Jonischen Inseln umfassenden Königreichs, 910 Qm. mit kaum 1500000 Ew. (nur dreimal so viel, als Attika zur Zeit der Blüte hatte), mehr der Sprache als der Nationalität nach Griechen (vgl. das neue Königreich Italien und die Hauptstadt Rom.). Ueberhaupt ist die Balkanhalbinsel die bunteste Völkertafel, soweit der Sultan herrscht, voller Gegensätze der Sprache, Sitte, Religion, ohne innere Einheit, nur äußerlich zusammengehalten durch die herrschenden Muhamedaner, die überall zerstreut die Zwietracht der Christen fördern. Vorherrschend, nur von den Küsten des ägäischen Meeres zurückgehalten, die Slaven des Serbischen und Bulgarischen Stammes. Beides Binnenvölker, am Alten festhaltend: daher noch heute der Bulgar Ackerbauer, der Serbe ^ Viehzüchter, der Handel meist in fremden (besonders Griechen) Händen. — Die Serben die hauptsächlichste Bevölkerung im Nw., die Bulgaren im O. bis tief in Maeedonien und Thraeien hinein*). jjhueu zunächst die Albanesen, dann die Bevöl- keruug im Königreich Griechenland; die Griechen in der Türkei (auf Festland und Inseln) eben so zahlreich wie die herrschenden Osmanen (1 Million). Dazwischen Armenische Handels- lente, Zigeuner, Tscherkessen und Juden. Durch den Uebertritt einer großen Zahl Bulgaren und Albanesen zum Islam haben die Türken des Uebergewicht behauptet. Ihr Gebiet außer den Vasallenstaaten Serbien, Rumänien und Montenegro: 6700 Qm. mit 9000000 Ew. Das Türkische Reich umfaßt in Asien 35000 Qm.mit nur 13000000 Ew.: Kleinasien, Syrien, Armenien, Mesopotamien und die Außenseiten von Arabien. In Afrika erkennen die Vasallenstaaten Aegypten, Tripolis und Tunis bis jetzt noch die Oberhoheit des Sultans an. — Die europäische Kultur beginnt auch in diesen unter der Türkenherrschast erstarrten Ländern neues Leben zu wecken, nicht bloß die alten Ruinen mit ihren scheu Kleinasien verbunden, die Grenzmarke der griechischen Welt. — Vergeb- liche Versuche der schwachen christlichen Bevölkerung, sich an das verwandte selbständige Griechenland anzuschließen. *) Ueber die Slaven haben unter dem Schutze der Türken die Griechen die geistige und geistliche Macht.

2. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 167

1876 - Dresden : Schönfeld
Türkisches Reich. 167 geführt ist, für den durchgehenden Verkehr von großer Wichtigkeit wer- den, da Saloniki um eine Tagereise näher an Alexandrien ist als Brindisi, wodurch ein namhafter Vortheil für den Verkehr mit Indien n. Australien entsteht. Die Länge der Bahnen betrug 1875 1536 Kilom. Belebte Flußschiffahrt ist nur auf der Donau. Die Passage durch die Meerengen der Dardanellen und des Bosporus ist seit 1872 frei er- klärt, so daß jedes Schiff zu allen Tages- und Nachtzeiten hindurch- segeln kann. Hauptplätze des Binnenhandels sind: Adrianopel, Larissa, Janina, Bosnaserai. Die günstige Lage für den See Handel ist wenig benutzt, der Handel in den Händen der Ausländer. Die Hauptplätze sind Constantinopel, Saloniki, Enos, Gallipoli, Warna. Handelsflotte: 2200 Seeschiffe, 180,000 T. Einfuhr von europäischen Fabrikaten. Ausfuhr von Rohproducten, Seide, Wolle, Südfrüchten, Knoppern, Tabak, Getreide, Vieh, Häuten, Leder, Honig, Wachs, Rosenöl. Die Einfuhr wird, mit Einschluß aller tributären Länder, auf 347 Mill. Thlr., die Ausfuhr auf 320 Mill. Thlr., für die europäische Türkei auf 100 Mill. Thlr. Einfuhr, 40 Mill. Thlr. Ausfuhr, angegeben. Hauptverkehr mit Großbritannien, Persien, Frankreich, Oesterreich und Rußland. Acht Wilajets oder Generalgouvernements. § 236. 1. und 2. Thracien, gegenwärtig getheilt in 1. Polizeibezirk von Jftambul, 2. Wilajet Edirns. (fottstlltttittopel (Jftambul, Stambul, Kospoli), am Bosporus und goldnen Horn, berühmt durch seine überaus malerische Lage, Serail, Sophienmoschee. Seine Bevölkerung ist 1873 ossiciell nur auf 600,000 Menschen geschätzt. Vorstädten Gülata, nördlich vom gold- nen Horn, der Hauptsitz des Handels, meist von Christen bewohnt, und Pera, der Sitz der europäischen Gesandten; jenseit des Bosporus auf asiatischem Boden Scutari (Ueskudar). Erster Handelsplatz des Reichs. Handel in den Händen der Griechen. Hauptausfuhr von Seide. 1874/5 ein- und ausgelaufen: 41,700 Sch., 4% Mill. Ton. Gallipoli am Hellespont, 50,000 E. Seiden- handel. Adrianopcl (Edirneh), 44., 100,000 E., Hauptstapel für Thracien. Philippopel (Filibeh), Fl., in flacher, sumpfiger Gegend, die sich für Reisbau vortrefflich eignet, auf 5 Granitgruppen malerisch erbaut. 40,000 meist mo- hammedanische E. 3. Ma cedo nien oder Wilajet Selanik. Ser es, 25,000 C., Handel. Saloniki (Selanik), 60—80,000 E., zweiter Seehafen. Ausfuhr von Getreide, Seide, Baumwolle, Wolle, Tabak, Wachs. Umsatz 16 Mill. Thlr. Bitolia (Monastir), 60,000 E. Hauptwaffenplatz der westlichen Türkei. 4. Thessalien und Süd-Albanien, jetzt Wilajet Janina. Larissa, Ni., 25.000 E., Hauptort Thessaliens. Janina, 5000 E. In der Nähe das alte Dodona. 5. Nord-Albanien, jetzt Wilajet Prisrend. Scutari (Uschkodra), 18.000 E., Hauptort der Albanesen. Handel mit Oesterreich. Prisrend (Pirizrin) am Schardagh, 35,000 E., sehr industriös in Filigranarbeiten und Waffen. § 237. 6. Bosnien, ein hohes, waldiges Gebirgsland, zeigt in Klima und Produkten die größte Verwandtschaft mit Mitteldeutschland; die Herzego- wina gehört dagegen entschieden dem südeurop. Gebiet an. Daher in Bosnien unser Getreide und Obst (Pflaumen), in Herzegowina Reis, Sirch, Tabak, Feigen, Oel; in B. Holzhäuser, in H. Steinhäuser. Die Bosnier sind träg und stumpf, die Herzegowzen lebhaft und reizbar. Die Herzegowina ist wieder mit Bosnien zu einer Provinz vereinigt. Mostar, Hauptort der Her- zegowina. Fahrstraße nach Dalmatien. Serajcwo (Bosnaserai), Ni.,

3. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 169

1876 - Dresden : Schönfeld
Montenegro, Griechenland. 169 vielfach deutsche Handwerker beschäftigt. Der Landmann treibt mehr Waldwirtschaft und Viehzucht als Ackerbau. In ganz Serbien gibt es nur 1500 Juden, da die Serben großes Geschick zum Handel haben. 9/io des Bodens ist unbebaut, nur 42 Qm. Ackerland, beson- ders für Mais. Der Bergbau liegt darnieder, vor der Türkenherr- schast wurde Silber und Kupfer abgebaut. Die großen Waldungen bestehen vorherrschend aus Eichen und liefern sehr viel Knoppern. Handel mit Oesterreich, Türkei und Walachei. Export von Vieh und Rohhäuten, Holz, Wachs, Honig, Wolle, Talg, Knoppern. Der Transit- verkehr ist von allen Durchgangszöllen frei. Eine Eisenbahn wird von Belgrad nach Nisch gebaut. Belgrad (d. h. weiße Burg), Fl., 27,000 E., Hpt.- u. Residenzstadt von Serbien, Univ. Lebhafter Handel; wichtige strategische Lage, am Zusammen- fluß der Save und Donau, auf vorspringendem Felsen. Semendria, Fl., Hauptexporthafen des Landes. Oeftlich davon Po^arewac, unbedeutende Kreisstadt, 7000 E. Friede von Paffarowitz 1718. Waljewo, durch seine günstige Lage eine der bedeutendsten Städte mit großen Märkten. In der Mitte des Landes liegt Kragujewatz, 6000 E., Hauptwaffenplatz. H 241. Das Fürftenthum Montenegro (Tschernagora, d. h. schwarzer Berg). 80 Qm. und 120,000 Einw. Mit dem Namen Karadagh (d. h. schwarzer Berg) bezeichnet der Türke jedes felsige und unfruchtbare Bergland. So heißt auch Montenegro in allen Sprachen der Halbinsel „schwarze Berge", obgleich diese nur aus grauweißen Kalkfelsen bestehen. Glücklich und gut wird mit „weiß", unglücklich und böse mit „schwarz" bezeichnet. Die Bevölkerung ist christlich (griechisch), treibt wenig Ackerbau, mehr Viehzucht. Ihr Markt ist Cuttaro (österreichisch): im Lande gibt es keine Kaufleute und Hand- werker. Städte fehlen. § 242 Königreich Griechenland. 910 Qm. und iy9 Mill. Einw. 1600 Einw. auf 1 Qm. (1870.) Griechenland ist für die Geschichte der Kultur klassischer Boden, aber die Denkmäler seiner einstigen Größe sind bis auf wenige Reste verschwunden. Seit zweitausend Jahren hat das griechische Volk keine Rolle mehr in der Geschichte gespielt. Die jahrhundertelange Fremdherrschaft und Knechtschaft chat mit der zunehmenden Verödung und Verarmung des schönen Landes auch die Verwilderung des Volkes verschuldet. Obwohl seit 40 Jahren von der Türkenherrschaft befreit, haben sich die Griechen noch nicht wieder zu einem geordneten Staats- wesen erheben können. Das Königreich Griechenland umfaßt vom alten Griechenland den Mittlern und südlichen Theil: Hellas und Peloponnes, nebst den be- nachbarten östlichen und westlichen Inseln. Es liegt zwischen 361/2 0 (Cap Matapan) und 39 9 N. (Pindosgebirge), die Inseln mitgerechnet zwischen 36 0 und 409 N. und zwischen 37 0 und 44° O. Die Küsten sind überall steil und zu Häfen geeignet, sumpfige Niederungen liegen nur am Golf von Patras. Jeder der größeren Golfe (Golf von

4. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 156

1876 - Dresden : Schönfeld
156 Rußland. Handel trägt so einen nomadischen Charakter. Den Großhandel treiben nur die Großrussen, den Kleinhandel die Juden. Charkow hat 4 Messen von je 1 Monat, unter denen die erste Wollmesse des Reichs ist. — Die russische Pelz Handelcompagnie, welche 1785 gegründet ist, hat ihren Hauptsitz in Petersburg. Für den Handel mit dem Auslande ist die geogr. Lage Rußlands nicht günstig, da es von den Welthandelsstraßen abseits liegt und nur den Vermittler für Asien abgeben kann. Allein die Kulturländer Asiens sind wiederum durch psadlose Steppen von Europa getrennt. Das baltische Meer, durch welches Rußland mit den wichtigsten Staaten von Westeuropa in Verkebr tritt, ist meist nur im Sommer zugänglich und die vorzüglichste Wasserstraße, die Wolga, endigt an einem Binnenmeere. Diehauptplätze des Seehandels sind St. Petersburg, Odessa, Riga, Taganrog, Archangelsk, Rarwa, Reval und Astrachan. Im schwarzen Meer ist aktiver Handel, im baltischen Meere passiver. Seit 1857 besteht ein gemäßigter Schutzzoll. Jährlich laufen gegen 10,000 Schiffe (englische, russische, türkische, deutsche, holländische, italienische, norwegische u. a.) mit einem Tonnengehalt von etwa 1 Mill. Tonnen ein und eine gleiche Anzahl aus. Die Hauptverkehrsländer sind Groß- britannien und Deutschland. Die gesamte Ausfuhr betrug 1873 354 Mill. S.-R.; die Einfuhr 422 Mill. Die wichtigsten Aus- fuhrartikel sind Getreide, Lein, Leinsaat und Hanf, Talg, Wolle,*) Häute. Die wichtigsten Einfuhrartikel sind gewebte Stoffe und Colonialwaaren. Der steigende Verbrauch beweist den wachsenden Wohlstand. -Mehr als die Hälfte des ganzen Umsatzes wird durch die Häfen des baltischen Meeres vermittelt, den vierten Theil vertreten die Häfen des schwarzen Meeres. Fast eben so groß ist der Verkehr an der preußischen und österreichischen Grenze. Auf 10 Mill. beschränkt sich der Ausfuhr-Handel des weißen Meeres. Im asiatischen Handel wird eingeführt Vieh, besonders aus den Kirghisen-Steppen, Thee aus China, Baumwollenmanufacturen zur Hälfte aus Persien. Ausgeführt werden Baumwollenmanufakturen nach den Kirghisensteppen und Chiva, Tuch, Pelzwerk und Häute nach China. Die Handelsflotte zählt 2500 Schiffe mit 260,000 Lasten. § 224. 1. Großfürstenthum Finnland: 6764 Qm. und l4/5 Mill. Einw. 290 Einw. auf 1 Qm. Seit 1809 russisch, aber in der inner« Verwaltung durchaus selbständig. Die Küstenstädte sind' meist von Schweden bewohnt. Die folgenden Städte liegen an der See. Wiborg, 12,000 E., Holzhandel. Helsinafors, 26,000 Einw., Universität, Freihafen, Hptstadt. Fbo, 22,000 E., Handel- die älteste und merkwürdigste Stadt des Landes. Uleaborg, 7000 E., eine der ersten *) Die Ausfuhr von Talg und Wolle nimmt mit Verminderung des Vieh- standes immer mehr ab.

5. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 166

1876 - Dresden : Schönfeld
166 Türkisches Reich. der Bewohner, die mcht mehr gewinnen, als daß sie nothdürftig zu leben haben, bleibt ein großer Theil des ergiebigen Bodens brach liegen. Man baut Getreide, Mais, Reis, Obst, Oel, Wein u. Tabak. (Seit April 1874 ist mit Einführung des Monopols der Tabak theuer und schlecht geworden.) Ausgedehnte Wälder bedecken die Berge. Besonders reich sind die südlichen Terrassen des Balkan, hier liegen die berühmten Rosengärten, prächtige Obstgärten mit 25 m. hohen Walnußbüumen, deren Holz europäische Händler als Nutzholz aufkaufen: dazu Kastanien und Wein in Fülle. Aber der Genuß dieser herrlichen Naturgaben wird durch die Abgaben erschwert, die von der Willkür der Behörden abhängen; ja die Weintrauben, die zur täglichen Nah- rung gehören, sind wohl gar nicht geerntet worden, weil die Abgaben den Werth überstiegen. Viehzucht wird besonders in Thessalien und Bulgarien getrieben, Schafe züchtet man in Albanien und Thessalien, treffliche Pferde in Bulgarien, Kamele in Rumelien, Büffel in der Dobrudscha; Seiden- zucht gibt es in Macedonien und Thessalien. Im Donaugebiet hält man große grau und gelbliche Ochsen zum Fahren und Ziehen. In Macedonien, Albanien, Griechenland wird eine kleine, struppige, bunt- farbige Art Hornvieh nur des Fleisches wegen gehalten. Der neben den Zugochsen in Macedonien häufige Büffel wird gegen S. immer seltener. Das einheimische Rindvieh wird nicht einmal zur Milchzucht verwendet, denn man melkt höchstens die Büffelkühe. Der Grieche hält Schaf- und Ziegenmilch für allein genießbar; in Bosnien wird besonders saure Milch genossen. § 235. Die Industrie ist für das Ausland von geringer Be- deutung. Der Türke ist im Gewerbe gewissenhaft und fleißig: aber es fehlt ihm der Unternehmungsgeist und der rechte Sinn für die große Arbeit des Handels und Verkehrs, wie ihm auch die höhere wissen- schaftliche Bildung des Occidents mangelt. Am thätigsten sind die Griechen, besonders in den großen Städten. Leder (gelben u. rothen Safian liefern Saloniki und Larissa, auch gesuchte Sattlerarbeiten, Metallwaaren, damascirte Säbel und Dolche sabricirt man in Mostar, Kupfergeschirre in Schumla, Schmucksachen in Constantinopel; Tuche in Constantinopel, Teppiche in Saloniki und Adrianopel; Seidenfabrication besteht in Constantinopel und Saloniki. Rosenöl kommt aus Adrianopel. Rosenöl und Rosenwasser ist im Orient so beliebt, wie bei uns Eau de Cologne. Handel. Der Mangel an Landstraßen hemmt in manchen Pro- vinzen den Binnenverkehr; in ganz Bulgarien gibt es gute Fahrstraßen, dagegen in Bosnien gibt es nur eine nothdürftige Fahrstraße zwischen den Hauptstädten, und in Rumelien verschwinden sie fast ganz. Leb- hafter hat der Bau von Eisenbahnen seit 1869 begonnen. Von Warna führt die Bahn über Rustschuk nach Bukurescht, von Constantinopel über Adrianopel und Philippopel nach Serembey Bellova, um nach Belgrad weiter geführt zu werden; von Saloniki nach Uskub und gegen- wärtig bis Mitrovitza. Endlich wird die Linie v. Novi an d. österr. Grenze nach Banjaluka, wenn sie bis Mitrovitza und Saloniki aus-

6. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 168

1876 - Dresden : Schönfeld
168 Serbien. 50.000 E., Fabr. von Waffen und Lederwaaren, lebhafter Verkehr. Nowi, Fl., Transitverkehr nach Oesterreich. 7. Bulgarien, jetzt Wilajet Tuna(Donau). Nisch, 20,000 E., malerisch gelegen an der Gabelung der Hauptstraßen, die von Belgrad nach Constanti- nopel und nach Saloniki führen. Hauptausfuhr von Wolle und Leder. Sofia, 18.000 E., nördl. vom imposanten Witoschgebirge. Widin, Fl., 25,000 E., Handel, Festung. Nikopüli, Fl., 15,000 E., Stapel der walach. Maaren, Weinbau. Rnschtschttk, 30,000 E., einer der wichtigsten Plätze an der Donau. Silistria, Fl., 23,000 E., starke Festung. Warna, 26,000 E., Festung, Handelshafen. Schunllm (Schumla), 60,000 E., wichtige Festung, Messe. § 238. 8. Die Inseln des ägäischen Meeres oder Wilajet- Djezairi-Bahri-Sesid (d. i. Inseln des Weißen Meeres). Die Inseln, gebirgig, aber waldlos, sind von Griechen bewohnt. Thaso, 8 Qm-, 6000 E., Wein. Samathraki, 3% Qm., 1800 E., in seinem 1600 m. hoch steil aufsteigenden Thengari weit über die See sichtbar. Jmbro, 5% Qm., 4000 E. Limni (Lemnos), 9 Qm., 12,000 E., rothe Siegelerde. Kreta, neugriech. Kriti, tür- kisch Kirid (von den Venetianern, welche es bis 1669 besaßen, Candia genannt; ein Name, der von der saracenischen Stadt Kandah, d. h. Verschanzung, ent- lehnt ist), 155 Qm. Die Zahl der Bewohner, durch die Freiheitskämpfe gegen die Türken und durch Auswanderung sehr vermindert, beläuft sich wohl kaum auf 100,000. Die Insel liefert die besten Oliven, und besitzt ausgedehnte, hochstämmige Olivenwälder, aber das Oel ist schlecht in Folge der nachlässigen Behandlung. Am meisten wird es zu Seife verarbeitet. Baumwolle, Wein, Südfrüchte (Orangen), Johannisbrot gedeihen vortrefflich. Der Küstenhandel wird meist durch den österr. Lloyd vermittelt, dessen Schisse von Syra aus Chania (Canea), Megalokastro (Candia) und Rhithymnon (Retimo) anlaufen. In den Schluchten von Sfakia hat sich eine reingriechische Bevölkerung, die Sfakiüten, mit altdorischem Dialekt erhalten. Chania, 18,000 E. (12,000 Türken), 3^, Haupthafen. Megalokastro (Candia), einst der Hauptwasfen- platz der Venetianer, 30,000 E. (20,000 Türken, 10,000 Griechen), 3^. Die Sudabai, Marinestation und wichtiger Kohlenplatz für die Postdampfer, ist bestimmt mit Syrä zu concurriren. § 239. Auswärtiger Besitz der Türkei 1) in Asien: Kleinasien mit Cypern, Armenien, und Kurdistan, Scham (Syrien), Theile von Arabien. 2) in Afrika: Aegypten, Nubien. Sennär, Tripoli mit Fessän, Barka und Tunis, so daß inclusive der Schutzstaaten in Europa das ganze Reich 104,000 Qm., 47% Mill. Einw. umfaßt. H 240. Mrstenthum Serbien. 800 Qm. 1% Mill. Einw. Das Fürstenthum Serbien (Syrp) zahlt jährlich 138,000 Thlr. Tribut an die Türkei, bildet aber eine constitutionelle Monarchie mit selbständiger Verwaltung. Ein mächtiger Zaun schließt Serbien von der Türkei ab. Die Bevölkerung ist christlich (griechische Kirche), die Volksbildung im Aufschwünge. Sie bildet den Ueber- gang von osteurop. Barbarei zu westeurop. Bildung. ,,Der Reisende, welcher aus der Türkei kommt, begrüßt Alexinatz, die erste serbische Stadt, mit wahrer Freude, als den ersten Ort, wo die Menschen wieder auf Stühlen sitzen, an Tischen mit Messer und Gabel essen, aus Gläsern trinken und in Betten schlafen." Die Serben sind den Rumänen und Bulgaren geistig überlegen, stehen aber, durch die lange Türkenherrschaft niedergehalten, jetzt auf niedriger Kulturstufe. Doch haben sie unter allen Völkern der Halbinsel die meiste Zukunft. Handwerker fehlen auf dem Lande fast ganz, in den Städten sind

7. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 154

1876 - Dresden : Schönfeld
15-1 Rußland. und kaukasischen Steppe. Seine Nordgrenze liegt unter 50» N. an der galizischen Grenze und geht über Kijew, Rjäsan, Kasan bis zum Ural (560 sft) In den Nadelwäldern der nordischen Tiefebene erschei- nen die wenigen Getreidefluren wie Oasen. Gerste reicht bis an den Enarasee, Roggen bis zum 66» N., Weizen bis zu 62» N. Erst südlich von dem baltisch-uralischen Landrücken, wo in Großrußland der Wald, der hier zum Theil auch aus Laubwald, namentlich Linden, besteht, allmählich lichter wird, nimmt der Getreidebau großartige Di- mensionen an. Lein wird in den Ostseeprovinzen und Weißrußland für Samen und Flachs, an der obern Dwina und Wolga nur für Flachs, in der Ukraine und am schwarzen Meere nur für Samen zu Oel gebaut, während man hier die Stengel verbrennt; daher ist die Ausfuhr von Flachs aus den nördlichen Häfen, von Samen aus den südlichen vorherrschend. Ausgezeichneten Hanf gewinnt inan in Klein- und Weißrußland. Flachs- und Hanfbau bildet in mehren nördlichen Provinzen den Haupttheil der Äckerthätigkeit. Wintersaaten sind in den südlichen Steppen wegen mangelnder Schneedecke unmöglich. Obst tritt erst südlich vom 500 N. auf. Zu gleicher Zeit erscheinen die beliebten Melonen und Arbusein In Kleinrußland ballt inan außer deii Zuckerrüben, besonders um Kijew, am meisten Tabak; außerdem auch bei Samara an der mittleren Wolga. Mit der südlichen Wald- grenze in Klein uird Südrußland trifft fast der Wein- und Mais- bau zusammen. Wein gedeiht außerdem vortrefflich in der Krim, bei Astrachan und iin südlichen Kaukasus. Mit dem Waldmangel in Süd- rußland hängt der Mangel an Quell- und gutem Trinkwasser zusam- men. Daraus entsteheil ein ungesundes Kliina und Seuchen unter den: Vieh. Gedeihliche Waldanpflanzungen sind nur von den deutschen Men- noniten anr asowschen Meer geinacht. Der russische Bauer ist ein arger Waldverwüfter. Neben dem Ackerball ist auch die Viehzucht in den weiten Ebenen blühend. Die Polarvölker besitzen Renthiere, die großen Wälder im N. siild reich an Pelzthieren und Hochwild, welches meistens von den Sirsänen erlegt und in gefrorenem Zustande weithin, namemlich nach deil Hauptstädten verschickt wird. Rinder nnb Pferde finden sich am meisten in den südl. Steppen. Der Dünger dient in den ivaldlosen Gegendeil als Brennmaterial. Mit bein steigenden Bodenwerth nimmt aber das Halten des wilden Viehs bedeutend ab. Futterkräuter baut man nur in den deutschen Ostseeprovinzeil. Die tatarischen Völker in der kaspischen Niedernng züchten außerdem Kamele. Die Schafzucht ist in diesem Jahrhundert in Südrußland sehr rasch ausgeblüht. (1872 etwa 49 Mill. Schafe.) Bienenzucht findet sich besonders in Polen und Kleinrußland (begünstigt durch die Lindenwälder), Seiden zucht in der Krim lind am Kaukasus. Die sehr bebcutenbe Fischerei, nament- lich in der Wolga, im kaspischen lind schwarzen Meer, liefert Häringe Thunfische, Störe, Hausen (Hausenblase und Caviar, der beste aus Astrachan). § 22 Z. Die Industrie ist seit Peter dem Großen durch Ein- wanderung und Berufung fremder Arbeiter aus Delitschland, Frankreich

8. Geographie für Handelsschulen und Realschulen - S. 108

1864 - Dresden : Schönfeld
* Türkisches Reich. 108 1. im Gebiet der Morawa die 3 Becken von Mranja, ^eskow atz und Jagodina. 2. im Gebiet des Vardar das Lerchenfeld, das Becken von Ueschküp und von Saloniki. Südöstlich von dieser Stadt auf dem östlichen Ausläufer der Halbinsel Chalcidice, ohne Verbindung mit dem Gebirge der Halbinsel selbst, der 5000' hohe, dicht bewaldete Athos (Monte Santo, Hagion Oros), mit vielen Klöstern. Die zur Türkei gehörigen Inseln des ägäischen Meeres sind sämt- lich gebirgig, am meisten die Insel Candia (Kriti, Kirid), im Jda 7200'. Klima. Im Gebiet der Donau rauher Winter, dagegen fällt im Gebiet des ägäischen Meeres an den Küsten selten noch Schnee; heiße Sommer, und in Folge der Herbstregen häufig Fieber. Bevölkerung. Nach Nationalitäten: 1,100,000 Ottomanen (Osmanli), 1 Milk. Griechen, 150,000 Armenier, 70,000 Juden, 6.200.000 Slaven, 1% Mill. Albanesen, 44,000 Tataren, 80,000zigeu- ner, 177,000 Rumänen (nach unsicherer Schätzung). Nachconfessio- nen: 4vs Mill. Muhammedaner, 6 Mill. Griechen, lk Mill. Katholiken, 70.000 Juden. — Für den Unterricht ist schlecht gesorgt. Von 1000 Bulgaren kann einer lesen, in Bosnien kommt auf 100 Dörfer eine Schule, in Albanien giebt es gar keine Schulen. Der Sultan ist un- umschränkter Herr, das Bureau des Großveziers bei der ,,hohen Pforte", der geheime Rath der Minister „der Divan". Die höch- sten Staatsbeamten und Generale heißen „Pascha". Vielweiberei nur bei den höheren Ständen; Sklaverei mit verschiedenen Stufen. Seit 1856 Zulassung derchristen zu allen Staatsämtern. Freiheit des Glaubens, Sicherheit des Eigenthums. — Seit 1861 Tabak- und Salz- Monopols Produkte. Bergbau unbedeutend. Ackerbau. Bei der Trägheit der Bewoh- ner, die nicht mehr gewinnen, als daß sie nothdürftig zu leben haben, bleibt ein großer Theil des ergiebigen Bodens brach liegen. Getreide, Mais, Gemüse, Obst. Oel besonders in Thessalien. Wein, Baumwolle, Krapp, Alizarin, Tabak. Ausgedehnte Wälder, Serbien führt Eicheln, Haselnüsse, Knoppern aus. Viehzucht besonders in Thessalien und Bulgarien, Schafzucht in Albanien und Thessalien, treffliche Pferde in Bulgarien, Kamele in Rnmelien, Büffel in der Dobrudscha, Seidenzucht in Macedonien und Thessalien. Die Industrie für das Ausland von geringer Bedeutung. Am thätigsten sind die Griechen, besonders in den großen Städten. Leder (gelber und rother Sasian) in Saloniki und Larissa; gesuchte Sattler- arbeiten. Metallwaaren, damascierte Säbel und Dolche in Mostar, Kupsergeschirre in Schumla, Schmucksachen in Konstantinopel. Tuch in Konstantinopel, Teppiche in Saloniki und Adrianopel, Seidenfa- brikation in Konstantinopel und Saloniki. Rosenöl in Adrianopel. Ehemals waren berühmt die türkisch - rothen Baumwollengarne. Handel. Der Mangel von Landstraßen hemmt den Binnenverkehr.
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TM Hauptwörter (200)200

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