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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 58

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 58 Neu-Orsova endet, und durchzieht die walachische Niederung in einem flachen, nach Norden offenen Bogen. Durch die hügelige Platte der Dobrudscha wird der Strom noch einmal auf eine kurze Strecke nordwärts gedrängt und biegt dann rechtwinklig nach Osten. Von den drei Hauptmündungen, die ein sumpfiges Delta einschließen, ist nur die mittlere, die Sülina, schiffbar. Nebenflüsse der Donau siud: a) rechts: 1. die Jller, 2. der Lech, 3. die Isar links mit den Abflüssen des Ammer- und Starnbergersees, 4. der Inn, der links die Gewässer des Tegern- und rechts die des Chiemsees sowie die Salzach aufnimmt, 5. die Traun aus den Seen des Salzkammerguts, 6. die Enns, 7. die Leitha, 8. die Raab, 9. die Drau links mit der Mur, 10. die Save vom Terglou. Alle diese Nebenflüsse kommen von den Alpen und führen der Donau gewaltige Waffermengen zu. Vom Balkan- system strömen noch zur Douau: 11. die Morawa und 12. der Jsker; b) links: 1. die Wörnitz, 2. die Altmühl, 3. die Naab und 4. der Regen münden in der Nähe von Regensburg, wo die Dampf- fchiffahrt auf der Donau beginnt, 5. die March, 6. die Waag, 7. die Gran, 8. die fischreiche Theiß, der größte Nebenfluß (so lang wie der Rhein), 9. der Alt, 10. der Seret und 11. der Prut. Der Rhein. Der Rhein, „Deutschlands Strom, nicht Grenze", ist wirklich ein ganz deutscher Strom, denn wenn auch das Quell- und Mündungsgebiet nicht zum Deutschen Reiche gehören, so haben sie doch deutsche Bevölkerung. Der Rhein entsteht auf der Ostseite des St. Gotthard aus dem Vorder- und Mittelrhein, fließt zuerst nach Nordosten und ver- einigt sich bei Reichenau mit dem Hinterrhein vom Rheinwaldgletscher. Bei Chur wendet er sich nach Norden, durchströmt den grünen Boden- see und den Untersee, durchbricht westwärts den Jura und bildet bei Schaffhausen den 24 in hohen Rheinfall. Bei Basel nach Norden umbiegend, fließt er, immer noch ein reißender Strom, durch die oberrheinische Tiefebene. Von der Münduug des Mains ab wendet

2. Erdkunde - S. 91

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 91 — und Theiß ausbreitet und von den Alpen, den Karpaten sowie den Gebirgen der Balkanhalbinsel eingefaßt wird. Der Bakonywald und die südlichen Ausläufer der Westkarpaten scheiden das Tiefland in die ober- und nieder ungarische Ebene. Kleinere Tiefländer der Monarchie sind das Wiener Becken und die kroatisch-slavouische Ebene um die mittlere Save. Iii. Die Bewässerung ist mit Ausnahme der adriatischen Küstenländer durchweg günstig. Die österreichisch-ungarische Mon- archie hat an den Stromgebieten des Dnjestr, der Weichsel, Oder, Elbe, der Etsch, ja selbst des Rheines Anteil, doch gehören über 3/± der Gesamtfläche zum Stromgebiet der Donau, welche als die „Lebensader" des Reiches dasselbe seiner ganzen Breite nach durchfließt, den Westen mit dem Osten verbindend. (Näheres s. Seite 57.) Die zahlreichen Seen liegen zum größten Teile in den Alpen; hierzu kommen noch der Platten- und Neusiedlersee in der ungarischen Tiefebene. Iv. Das Klima ist in den westlichen Kronländern ziemlich gleichmäßig, in den Küstenländern des Adriatischen Meeres südlich milde, im Osten aber mehr kontinental, d. h. auf kalte Winter folgen heiße Sommer mit oft langen Dürren und plötzlichen starken Regengüssen. Mehr als 9/i0 der Bodenfläche sind anbaufähig und fast durchweg recht fruchtbar. Ungarn ist eines der ersten Getreide- und Weinländer Europas. Doch ist der Getreidebau auch in Böhmen, Mähren und Galizien von Bedeutung, ebenso der Weinbau in Südtirol und Dalmatien. — Sehr groß ist der Reichtum an Wäldern, welche ungefäbr 1/6 des Flächeninhaltes bedecken. In der Viehzucht ist die Pflege des Rindes und die Milch- Wirtschaft in den Alpen, die großartige Pferde-, Schaf- und Schweinezucht in der Osthälfte der Monarchie (vor allem in den Steppen oder Pußten der Theißniederung) wichtig. Der Bergbau liefert reichlichen Ertrag. Im ungarischen und siebenbürgischen Erzgebirge findet man Gold und Silber, vor-

3. Erdkunde - S. 94

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 94 — Vertretung — welche in Österreich Reichsrat, in Ungarn Reichs- tag genannt wird — und für die Verwaltung eigene Ministerien. Gemeinsam sind beiden Reichshälften: a) die auswärtigen An- gelegenheiten, b) die Reichsfinanzen, c) das Reichskriegswesen. A. Die österreichischen Länder. (300 000 ([km, 251/2 Millionen E.) 1. Niederösterreich. Wien an der Donau (1620000 E.), die Haupt- und Residenzstadt der Monarchie, ist durch die günstige Lage am Hauptstrom derselben wie auch als Eisenbahnknotenpunkt die erste Handels- und Industriestadt des Reiches, besonders durch Fabrikation von Luxusartikeln hervorragend, worin es mit Paris erfolgreich wetteifert. Universität und technische Hochschule. Prachtvolle Bauten (Bild 31) und die herrliche Umgebung machen Wien zu einer der schönsten Städte der Erde. Von den vielen Kirchen ist besonders der erhabene Stephansdom zu erwähnen. In früherer Zeit war Wien lange das starke Bollwerk der Christenheit gegen die vordringende Türkenherrschaft (Belagerung im Jahre 1529 und 1683). — Ju der Umgebung Wiens liegen: das Lust- schloß Schönbrunn, der Badeort Baden und Wiener-Neustadt (28 000 E.) mit schwunghafter Baumwoll- und Eisenindustrie. 2. Oberösterreich. Die Hauptstadt Linz an der Donau (56 000 E.), ein sehr wichtiger Stapel- und Handelsplatz. — Steyr an der Enns (25 000 E.) hat sehr lebhafte Eisenindustrie (das „öfter- reichische Birmingham") und die größte Gewehrfabrik der Monarchie. — Im Salzkammergut liegen die lieblichen, vielbesuchten Sommer- frischorte G munden, Ebensee, Ischl und Hall statt, letztere mit hervorragenden Salzwerken. 3. Salzburg. Die Hauptstadt Salzburg an der Salzach (29000 E.) ist eine der schönstgelegenen Städte Europas. — Hallein an der Salzach hat ein schon seit alter Zeit ausgebeutetes Salzbergwerk. — Gestein ist bekannt durch seine sehr heilkräftigen warmen Quellen. 4. Steiermark. Die Hauptstadt Graz (125 000 E.) liegt malerisch an der Mur und ist ein lebhafter Handelsplatz an der wichtigsten Eisenbahn von Wien (über den Semmering) nach Trieft.

4. Erdkunde - S. 98

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
98 — tirol liegen: die starke Franzensseste, welche den Brennerpaß be- herrscht, Brixen, Bo- zen, die wichtigste Handelsstadt Tirols. — Gries bei Bozen und Meran anderetsch sind wegen ihres milden Win- terklimas stark besuchte Kurorte (bei Meran das berühmte Schloß Tirol; Bild 33). -— Trient an der Etsch (23 000 E.) und Rovereto haben lebhafte Seidenindustrie. — Im Vorarlberg ist Bregenz am Bodensee als Endpunkt der Arl- bergbahn von großer Handelsbedeutung, Dorubirn ein Hauptsitz der Baumwollweberei. 10. Böhmen. Die prächtige Hauptstadt Prag, in der Mitte Böhmens an der schiffbaren Moldau gelegen (198 000, mit Vor- orten an 385 000 E.), ist auch der erste Industrie- und Handels- platz des Landes. In Prag wnrde 1348 die erste deutsche Uni- versität gegründet, nunmehr eine deutsche und eine czechische Universität- und technische Hochschule. •— Pilsen (66000 E.) ist durch seine großen Bierbrauereien bekannt. Eger (20 000 E.) hat bedeutende Webereien. — Saaz liefert den besten Hopfen. — Welt- berühmte Mineralquellen haben: Karlsbad, Teplitz, Marien- bad und Franzensbad. — Reichenberg (33 000 E.) ist Mittelpunkt der böhmischen Wollweberei, überhaupt eine der ersten Industriestädte der Monarchie. — Budweis an der Moldau (32 000 E.) ist eine wichtige Station für den Handel zwischen Donau- und Elbegebiet. 11. Mähren. Die Hauptstadt Brünn (104000 E.) ist der erste Platz der Monarchie für Tuchweberei. Technische Hochschule. - Iglau (25 000 E.) hat ebenfalls schwunghafte Wollindustrie. - Ol mutz an der March (20 000 E.).

5. Erdkunde - S. 99

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 99 — 12. Schlesien. Die Hauptstadt Troppau (25 000 E.) hat rege Tuchmacherei. — Teschen ist ein lebhafter Grenzhandelsplatz. 13. Galizien. Die Hauptstadt Lemberg (140 000 E.) hat eine Universität und technische Hochschule. — Die Grenzorte Brody und Tarnopol (28 000 E.) unterhalten bedeutenden Handel mit Rußland. — Die Festung Krakau an der Weichsel (82000 E.). Grab des hl. Stanislaus, des Schutzheiligen Polens. Universität. — In der Nähe die großartigen Salzbergwerke von Wieliczka und Bochnia, die reichsten der Monarchie. — Przemysl (41000 E.) ist eine starke Grenzfestung. 14. Bukowina. Die Hauptstadt Czeruowitz am Prut (60 000 E.) hat eiue deutsche Universität. I!. Aie Länder der ungarischen Krone (325 000 qkm, I8v2 Mill. E.). 1. Ungarn mit Siebenbürgen. Preßburg (52 000 @.), an der „uugarischeu Pforte".— Komorn, unfern der Mündung der Waag, ist eine starke Festuug. — Die Doppelstadt Budapest (Osen-Pest) zu beiden Seiten der Donan (519 000 E.) ist die mächtig emporstrebende, prächtige Hauptstadt der uugarischeu Reichs- Hälfte, zugleich der wichtigste Handelsplatz und der erste Getreide- markt. Ofen hat vorherrschend deutsche, Pest magyarische Bevölkerung. Die Stadt ist Sitz der obersten Reichsbehörden, des Reichstages, der Universität, technischen Hochschule u. s. w. Überhaupt ist Budapest der Mittelpunkt des geistigen und politischen Lebens von Ungarn. — Im nordungarischen Gebirgslaud liegen die wichtigen Bergstädte Schemnitz und Kremnitz mit reichen Gold- und Silbergrubeu. — Von der Donan bis über die Theiß breiten sich die uugeheueru Pußten aus, Steppeulandschasten, auf denen die ans- gedehnteste Pferde-, Rinder- und Schafzucht betrieben wird. Städte in deu Pußten sind: Keeskemet (51 000 E.) mit sehr bedeutenden Viehmärkten. — Debreezin (59000 E.) hat stark besuchte Jahr- Märkte (für Schweine). — An der Theiß: der berühmte Weindistrikt von Tokaj; Szegedin, am Einfluß der Maros (90 000 E.), 5*

6. Erdkunde - S. 100

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 100 — die zweitgrößte Stadt Ungarns, ein sehr lebhafter Handelsplatz. Nördlich vom Franzens-Kanal, welcher die Donau mit der Theiß verbindet, liegt Maria-Theresiopel (75 000 E.), der Marktplatz für die Produkte der getreide- und viehreichen Umgebung. •—- Östlich der Theiß, zwischen Maros und Donan liegt Temesvar (40 000 E.). — An der Grenze gegen Rumänien, am „Eisernen Thor", der nunmehr für die Schiffahrt regulierten Stromschnelle der Donau (Bild S. 57), ist Alt-Orsova. In der Nähe die warmen Schwefelquellen (Herkulesbad) von Mehadia. Siebenbürgen hat zum Teil deutsche Bevölkerung (etwa V^Mill.), die sogenannten Sachsen, deren wichtigste Orte das gewerbreiche Kronstadt (33 000 E.) und Hermannstadt sind. — In dem von Magyaren bewohnten Gebiete liegt Klausenburg (34000 E.). Universität. — Die im Westen lebenden Rumänen, über die Hälfte der Bevölkerung, haben keine größere Stadt. 2. Fiume samt Gebiet. Die Stadt Fiume (31000 E.) am Busen vou Quarnero ist der Hauptplatz für den ungarischen Seeverkehr. 3. Kroatien und Slavonien. Die Hauptstadt Agram unfern der Save hat 38 000 E. Universität. —- Esseg ist eine Festuug oberhalb der Draumündung. (Bosnien und die Herzegowina siehe S. 125.) Die Schweiz. I. Die Schweiz ist vorherrschend Gebirgsland. In der südlichen Hälfte erheben sich gewaltige Massen der Alpen. An ihrem nördlichen Abhang breitet sich die wellenförmige schweizerische Hochebene aus, welche gegen Frankreich vom Jura, einem Wasser- armen, bis zu 1700 m hohen Gebirge abgeschlossen wird. — Die Schweizer Alpen sind alljährlich das Reiseziel Tausender von Frem- den, die hierher eilen, die Wunder der Hochgebirgswelt stauneud zu betrachten. Besonders besucht ist das sogeuannte Berner Ober- land. In kühnen Formen erheben sich hier Gipfel wie das Finster- aarhorn, die Jungfran u. a. zu einer Höhe von über 4000 m.

7. Erdkunde - S. 92

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 92 — zügliches Eisen hauptsächlich in Steiermark und Kärnten, Kohlen und edle Steine in Böhmen; Salz wird besonders in Galizien und im Salzkammergut gewonnen. Reich wie kein anderes Land ist die Monarchie auch an Fülle und Mannigfaltigkeit der Heilquellen. Die Industrie ist in den westlichen und nördlichen Ländern (Böhmen, Mähren, Niederösterreich) der Monarchie besonders rege. Die wichtigsten Zweige derselben sind die Woll-, Baumwoll- und Seidenweberei, ferner die Fabrikation von Zucker, Leder-, Eisen-. Stahl- und Glaswaren. Infolge des Bodenreichtnms und der hoch entwickelten Industrie ist auch der Handel lebhaft. Die Hauptverkehrsader des Reiches ist die Donau; doch auch das Eisenbahnnetz (1897: 35541 km) wird stark ausgebaut. Der Seehandel Österreich-Ungarns geht teils über den mächtig aufblühenden Hafen von T r i e st, teils die Donan hinab nach der Levante (Smyrna). V. a) Die österreichisch-ungarische Monarchie nimmt in der Einwohnerzahl die dritte Stelle unter den europäischen Staaten ein (46 Millionen E. ans 677 900 qkm). Auf 1 qkm wohnen durchschnittlich 68 Menschen. Am stärksten sind die industriereicheu westlichen und nördlichen Gebiete bevölkert (Niederösterreich zählt fast 150 E. auf 1 qkm), am schwächsten die Gebirgs- gegenden, vor allem die Alpen und die Karpaten. d) Der Abstammung nach zeigt die Bevölkerung eine große Mannigfaltigkeit. Es sind alle drei großen europäischen Volksstämme (Germanen, Slaven und Romanen) vertreten; dazn kommt noch ein Zweig der mongolischen Rasse, die Ungarn oder Magyaren. Die einzelnen Völker sind: 1. Deutsche, nahezu 11 Millionen; sie leben in größerer oder geringerer Anzahl in sämtlichen Kronländern, vorherrschend aber sind sie im Westen und teilweise im Norden der Monarchie. 2. Die Slaven, über 20 Millionen, werden eingeteilt in Nordslaven (am Nordrande der Monarchie) und in Südslaven (am Südrande derselben).

8. Erdkunde - S. 93

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
93 — Zu den Nordslaven gehören: a. die Czechen (51/2 Millionen) in Böhmen, Mähren und Schlesien, b. die Slovaken (2 Millionen) im nördlichen Ungarn, c. die irnthenen (3v2 Millionen) in Ostgalizien und der Bukowina, ä. die Polen (fast 4 Millionen) in Westgalizien und Schlesien. Zu den Südslaven gehören: a. die Slovenen (l1/* Millionen) in Krain und dem Küstenlande, b. die Kroaten und Serben (3^/g Millionen) in Kroatien, Slavonien, Dalmatien und (teilweise) Jstrieu. 3. Romanen, 3v2 Millionen. Zu ihnen gehören: a. die Italiener (700 000) in Südtirol und dem Küstenlands, b. die Rumänen (fast 3 Millionen) in Südostungarn, Siebenbürgen und der Bukowina. 4. Magyaren, 71/2 Millionen. Sie bewohnen die ungarische Tiefebene, außerdem einen Teil von Siebenbürgen (die Szekler). 5. Zigeuner, 100 000, ein indisches Waudervolk, in Ungarn und Siebenbürgen. 0. In Bezug auf die Religion ist vorherrschend die römisch- katholische Kirche, welcher mehr als 33 Millionen angehören. Protestantisch sind 4 Millionen, griechisch-orthodox ebenfalls 4 Millionen. Ferner sind zu nennen 2 Millionen Juden und über V2 Million Mohammedaner in Bosnien und der Herzegowina. 6. Die Monarchie hat elf Universitäten, darunter fünf deutsche, sieben technische Hochschulen und eine Hochschule für Bodenkultur. 6. Die österreichisch-ungarische Monarchie zerfällt seit 1867 in zwei große Hälften: 1. die österreichischen Länder, 2. die Länder der ungarischen Krone. Als Herrscher der letztern ist der Kaiser von Österreich „apostolischer König von Ungarn". — Jede der beiden Reichshälften hat für die Gesetzgebung eine eigene Volks-

9. Erdkunde - S. 162

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 162 — oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham". — Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel. — Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge- legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig. 2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.) ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow (175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und Wolle. Universität. 3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak- baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.), ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel- Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew (92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien. 4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste Stadt Litauens. 5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor- orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie. 6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa- Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels- platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt (60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat, rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. — Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten 283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee, wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.

10. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 38

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
38 I. «kuropa. Siebenbürgens mit der Nw.-Ecke der Dobrudscha verbindenden Linie); quer hindurch fließt der aus Siebenbürgen kommende Alt, 2. aus der ns. gedehnten Moldau; in ihrer Mitte fließt der Länge nach hindurch der Seret jhiret^; sein Pamllelfluß, der Pruth, scheidet Rumänien von Rußland. Seret wie Pruth entspringen auf deu österreichischen Karpaten. Rumänien hat schon ganz osteuropäische Temperaturschwankung. Flora.' ^uf heiße Sommer, die den Hauptniederschlag bringen, folgen kalte Winter, da der eisige No.-Wind aus Rußland ungehemmt ins Land fegt. Deshalb gibt es keine immergrünen Laubgewächse. Wo der Wald noch erhalten ist, wie auf deu Karpaten, da hat er deutsches Aussehen: Uber dem Gürtel der Eiche folgt der der Rotbuche, dann der der Fichten, zuletzt Alpenweide. In den Wäldern haust uoch der Bär, auf den Hoch- Kultur, gebirgskämmen die Gemse. Im Hügelland vor dem Gebirge gedeiht guter Wein; das Tiefland trägt massenhaft Mais und Weizen. Getreide- ausfuhr (Vc. der gesamten Ausfuhrwerte) auf der schiffbaren Donau sowie über das Schwarze Meer und Fabrikatzufuhr in das noch industriearme Land machen den Außenhandel aus. An erster Stelle in ihm steht Deutsch- laud; Getreideausfuhr geht viel auch nach Großbritannien. Bei über- wiegender Beschäftigung mit Ackerbau und Viehzucht besitzen die Rumänen erst wenige größere Städte, und die Volksverdichtung geht wenig über das Mittel Europas hinaus; es wohnen auf den fast 140 T qkm nur 7x/2 Mill. E., also auf einem Raum, der um 7 T. qkm größer ist wie Bayern, Württemberg, Baden, Großherzogtunl Hessen und Elsaß-Lothringen zu- sammen nur 800 T. mehr als in Bayern allein. * * * Tv. Volk. Die Rumänen sind über den Pruth auch nach dem angrenzenden Teil Rußlands und über Siebenbürgen verbreitet. Sie stammen ab von den zur thrazischen Völkergruppe gehörigen Daziern. Diese wurden um 100 n. Chr. von den Römern unterworfen, die aus ihrem Lande die letzte römische Provinz, Dazien, schufen. Obwohl die Römerherrschaft keine zwei Jahrhunderte währte, gaben die Dazier doch ihre Mutter- spräche auf und nahmen die lateinische an, so daß ihre Nachkommen, die Rumänen, eine romanische Sprachinsel bilden, umschlossen von Slawen und Ungarn. Die Bevölkerung Rumäniens besteht der Hauptsache nach aus Landleuten. Die Rumänen ähneln den Süd-Europäern durch An- mut der Gestalt, dunkles Auge, schwarzes Haar und geistige Beanlagung; doch herrschen noch vielfach Unwissenheit und Trunksucht, schlimme Folgen der erst jüngst aufgehobenen Leibeigenschaft. Ein Bürgerstand ist erst im Entstehen, so daß Handel und Gewerbe sich noch meist in den Händen
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