18
Gemahl von Ludwigs Schwester Anna (seine Schwester
Maria Ludwigs Wittwe), und schon seit 1521 im Besitz
der deutsch-habsburgischen Länder, die Königskrone von
Böhmen niit seinen Nebenländern und Ungarn erhält.
1527 Gegenkönig der Woiwode von Siebenbürgen Johann Za-
1529 polya, seit 1529 dem Sultan zinspflichtig. Die Türken
"32 vor Wien; erfolglose Belagerung. Abermaliger Einfall 1532.
1527—1529
Zweiter Krieg zwischen Karl V und Franz I.
Gegen Karls V Uebermacht bildet sich 1526 die Ligue zu
Cognac zwischen Frankreich, Venedig, Florenz, Mailand,
(Franz Sforza) dem Pabst Clemens Vii und England.
Franz I aus der Gefangenschaft befreit, nachdem er seine
beiden Söhne als Geißel gestellt, weigert, durch eine Burgun-
dische Notabeln-Verfammlung bestärkt und von Clemens Vii
feines Eides entbunden, die Abtretung Burgunds. Eroberung
1527 und Plünderung Roms durch die Kaiserlichen unter Karl
von Bourbon, der beim Sturm den Tod fand; (auch Georg
Frundsberg s), zeitweise Gefangenhaltung des Pabstes.
1528 Lautree belagert vergeblich Neapel; Uebertritt des Genue-
sischen Admirals Andreas Doria zu Karl V; Genua unab-
"r« hängig von Frankreich. Im Damenfrieden von Cam-
brai verzichtet u. a. Franz auf alle Ansprüche in Italien
und kauft feine Söhne los; Karl überläßt Mailand gegen
Tribut an Franz Sforza, den Kirchenstaat und den Principat
über Florenz dem Pabst. —
"29 d. Auf dem zweiten Reichstag z u S p e i e r 1529 wurde
unter dem Einfluß des zunehmenden Kriegsglücks Karls V und
feines wiederhergestellten guten Einvernehmens mit dem Pabste
durch eine katholische Majorität beschlossen: die Stände, die bis-
her das Wormser Edict gehalten, sollten es auch ferner halten,
in den andern Landschaften aber keine weitere Neuerung vorge-
nommen, kein geistlicher Stand seiner weltlichen Macht verlustig
werden; also wurde der Reformation Stillestand geboten; dagegen
Protest (später „Protestanten") der Minorität und Appellation
an ein allgemeines oder deutsches Concilium.
1530 e. Reichstag z u Augsburg 1530. Karl V kam als
Sieger über Frankreich, Italien, den Pabst und (1530) von letz-
terem in Bologna zum Kaiser gekrönt, zum Reichstag mit der
Absicht, die seinem Streben nach einheitlicher Reichsregierung
hinderliche Kirchenspaltung zu unterdrücken. Melanchthons Con-
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen]]
Extrahierte Personennamen: Ludwigs_Schwester_Anna_( Ludwigs Maria_Ludwigs Maria Ludwigs Johann_Za- Johann Karl_V Karl Franz_I. Karls Franz_Sforza Franz Clemens_Vii Franz_I Franz Clemens_Vii Karl
von_Bourbon Karl Georg
Frundsberg Andreas_Doria Karl_V Karl Franz Franz Karl Karl Franz_Sforza Franz Karls Karl_V Karl
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Wien Karls Frankreich Venedig Florenz Mailand England Burgunds Roms Neapel Genua Frankreich Italien Mailand Karls Frankreich Italien Bologna Melanchthons
24
krieg vereitelt. Sie blieben in verschiedenen geistlichen Funktionen in Italien
und gaben sich als soeielns Jesu eine Regel.
Nach mannigfachen Schwierigkeiten erfolgt die bedingte Be-
stätigung des Ordens dllrch Pabst Paul Iii 1540, die unbedingte
1543. Im Jahre 1541 Ignatius Ordensgeneral; bei seinem
Tode (1556 zu Rom) hatte der Orden über 100 Collegien in
72 Provinzen, mehr als 1000 Mitglieder und in 3 Welttheilen
Missionen. (Xaver im portugiesischen Ostindien). ■—
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
26
800,000 das Land verlassen. — Auch der auf spanischer Seite
liegende Theil des Königreichs Navarra (Hauptstadt Pampelona)
wird später (1512) von Ferdinand erobert,
im 2. Durch die Eroberung Granadas, nach 11jährigen
Kreuzzügen gegen die Mauren. So wurde nach 741jähriger
Herrschaft der letzte Rest des Islam im Westen Europas ge-
brochen, während seine Macht im Osten immer drohender auf-
tritt. Später, 1500'—1501, blutiger Glaubenskrieg gegen die
unterworfenen Mauren, besonders angefacht durch Francisco
Timenez.
Francisco Li menez, geb. 143ö, Franziskanermönch, Einsiedler, seit
1492 Beichtvater der Königin, dann als Erzbischof von Toledo Primas der
Spanischen Kirche, Cardinal und Großinquisitor.
Z. Durch die Entdeckungen. — Portugal und die süd-
lichen Provinzen Castiliens,' durch die italienischen Städte vom
levantischen Handel verdrängt, suchen südliche Handelswege. Der
Infant Heinrich ,der Seefahrer'. Entdeckung des Vorgebirges
"8l der guten Hoffnung durch Bartholomäus D i a z 1486, des
i4v8 Seewegs nach Ostindien durch Vasco da Ga ma 1498*).
Christoph Columbus (Colombo), gcb. 1450 zu Genna, Sohn eines
Wollenwcbers. in Pavia mit Mathematik beschäftigt, 14jährig auf der See, er-
bietet sich 1470 vergebens Heinrich dem Seefahrer, die Ostküste Asiens durch eine
1-86 westliche Fahrt zu entdecken. Zuerst auch in Spanien, das mit dem Mauren-
krieg beschäftigt war, abgewiesen, dann im Lager von Granada von Jsabeüa,
die von politischen Eroberung?- und christlichen Missionsgedanken erfüllt war,
zum Admiral und zum erblichen Vicckönig aller im Westocean zu entdeckenden
Länder ernannt.
Erste Fahrt 1492—1493. Entdeckung der Inseln Guanahani
(St. Salvador), Cuba, Haiti (Hispaniola).
Zweite Fahrt 1493—1496, (mit Las Casas und andern Missio-
naren). Pabst Alexander Vi bestätigt den Besitz der Er-
werbungen; Entdeckung der kleinen Antillen, Jamaicas; auf
Haïti die erste spanische Stadt.
Dritte Fahrt 1498—1500. Entdeckung des Amerikanischen
Festlandes an der Orinokomündung.
Die Verbrecher-Colonieen ohne Gedeihen, Columbus ver-
leumdet, zur Verantwortung nach Spanien zurückgeführt, doch
von Jsabella zur vierten Fahrt ermächtigt.
*) Der erste Versuch zur Entdeckung des Seewegs nach Ostindien, von
Genuesen ausgehend, fällt bereits in das Jahr 1291. Diese ganze Richtung
der Entdeckungsfahrten gehört also noch ins Mittelalter, siehe Seite 1. —
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand Ferdinand Francisco
Timenez Francisco Toledo Heinrich_,der Heinrich Christoph_Columbus Heinrich Heinrich Granada_von_Jsabeüa Alexander_Vi Alexander Columbus Jsabella
Extrahierte Ortsnamen: Navarra Granadas Europas Franziskanermönch Spanischen_Kirche Portugal Ostindien Colombo Pavia Asiens Spanien Westocean Cuba Haiti Hispaniola Spanien Ostindien
Ii. Frankreich als Kaiserreich »bis jur
ijülje seiner Macht».
1804-1812.
Die Gründung der neuen Monarchie.
Nach Unterdrückung der letzten ohnmächtigen Versuche gegen *
seine Alleinherrschaft — Moreaus Exil, Pichegrus Tod im Kerker,
des Herzogs von Enghien widerrechtliche Erschießung — wird
Bonaparte auf Vorschlag der Tribunen durch Senatsbeschluß als
Napoleon erblicher Kaiser der Franzosen. Umgebung dexis. Mai.
jungen Dynastie mit neuem Glanz: Napoleons Geschwister mit
dem Titel Kaiserliche Hoheit'; 18 neue Marschälle; Proelamierung
des Ordens der Ehrenlegion; Salbung des Imperators durch
Papst Pins Vii, seine und seiner Gemahlin Selbstkrönung; —2. Dem.
Napoleons bürgerliches Gesetzbuch vollendet 1804, mit dem Titel
Cod6 Napoleon 1807; schon vorher Herstellung der Kirche und
des Cultus, seit Anfang 1806 auch der christlichen Zeitrechnung.
Verwandlung der eisalpinischen (seit 1802 italienischen)
Republik in ein Königreich Italien 1805, Napoleons
Königskrönung im Dom zu Mailand, sein Stiefsohn Eugene
Beauharnais Vicekönig. Einverleibung Liguriens, Parmas,
Piacenzas und Gnastallas.
Napoleons siegreiche Kämpfe.
I. Gegen Oesterreich und Unluand 1805.
Dem für England trotz seiner Seesiege im ganzen ungünstigen
Frieden von Amiens folgte bald eine abermalige Spannung beider
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T63: [Kaiser Macht Rom Zeit Volk Jahr Mann Staat Augustus Name], T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleons Napoleons Napoleon Napoleons Eugene
Beauharnais_Vicekönig Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Moreaus_Exil Pichegrus Napoleons Napoleons Italien Napoleons Mailand Napoleons Oesterreich England Amiens
Iv. Die englische Revolution
bis 1688.
Geographisches Bild von Großbritannien.
Aus der Vorgeschichte von Heinrich Viii bis zu den
Stuarts 1509 —1603►
Aus den furchtbaren Bürgerkriegen des fünfzehnten Jahr-
hunderts, den Kämpfen der beiden Rosen von Jork und Lan-
caster gieng mit der Thronfolge des Hauses Tudor (mit
Heinrich Vii 1485—1509) das englische Königthum mächtiger
als je, das Parlament geschwächt hervor. Die Macht des Adels,
dessen Blüthe auf den Schlachtfeldern lag, sinkt, der Bürgerstand
hebt sich. —
A. Die Deformation in England.
Ursprung, Fortgang, Unterdrückung.
Heinrich Viii (1509—1547), in der auswärtigen Politik
längere Zeit berathen von dem Cardinal-Legaten Thomas W olsey,
Erzbischof von Jork, betrieb theils aus politischen Motiven (um
sich mit Franz I von Frankreich gegen die Uebermacht Karls V
im zweiten Krieg zu verbinden), theils aus persönlichen (wegen
der beabsichtigten Ehe mit Anna Boleyn) die Ehescheidung von
seiner Gemahlin (der Wittwe seines verstorbenen Bruders Arthur)
Katharina von Aragon, Karls V Tante (starb 1536). Ver-
weigerung des Dispenses durch Pabst Clemens Vii, Sturz
Wolseys 1529, (starb 1530). Lossagung von Rom im Ein-
verständniß mit dem Parlament, doch ohne Aeudernngen im
Dogma. Bildung einer abgeschlossenen anglikanischen Landes-
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_Viii Heinrich Jork Heinrich_Vii Heinrich Heinrich_Viii Heinrich Thomas_W_olsey Erzbischof_von_Jork Franz_I_von_Frankreich Franz Karls Anna_Boleyn Arthur)
Katharina_von_Aragon Karls Pabst_Clemens_Vii
26
b. Böotische Wandrung: Dem Stoß der Thessaler nach-
gebend wandern die äolischen Boot er*) von Arne im Spercheios-
thal in das 'weite Thalbecken des Kopais und das untere
Kephissvs-Thal, nunmehr Böot ien. Die alten Bewohner (Kad-
meonen, Minyer, Thraker) wandern theils aus, theils zerstreuen
und unterwerfen sie sich. Die Eroberer ein Adelsvolk, anfangs
unter Königen, seit dem 8. Jahrhundert mit aristokratischer Staats-
form. Theben, der Mittelpunkt des Landes, sucht sich zur
herrschenden Stadtgemeinde zu machen; Gegenstreben der übrigen
Städte (besonders von Orchomenos, Thespiä, Platää, welches
letztere später ■— 520 — zu Athen übertrat), die in einem lockeren
Bundesverhältniß standen.
o. Dorische Wanderung 1104, deren Vorspiele die
beiden früheren Wanderungen sind. Die Dorier, ursprünglich
an den Abhängen des Olympos, ziehen, vor den Thessalern
weichend, über den Oeta und finden Wohnsitze im Quellgebiet
des Kephissos, •— Dort s. Unter der Führung der Herakliden
suchen sie Wohnsitze im Peloponnes. Nach einem vergeblichen
Versuch über den Isthmus Zug der Dorier unter den Herakliden-
Brüdern T e m e n o s, Kresphontes, A r ist o d e m o s und äolischer
Schaaren unter Oxylos über den korinthischen Busen nach der
Halbinsel. Niederlage der herrschenden Achäer unter Tis am e n os,
dem Sohne des Orestes. Der Sage nach Unterwerfung der Be-
wohner nach einem entscheidenden Sieg, in Wahrheit nach lange
dauerndem Kamps. Die Eroberung ging wahrscheinlich von Elis
aus, dem Alpheiosthal auswärts bis zum nördlichen Taygetos,
von da verzweigte sie sich in das obere Pamisosthal einer-, das
obere Eurotasthal andrerseits; ans letzterem ein Th eil wieder
nach Ärgolis. Theilung des eroberten Landes: Elis der Sage
nach an Qxylos, Argolis (als Ehrenloos), Messenien, Lakonien
an die drei Herakliden.
Auswanderung der meisten Achäer nach Aegialea (nun-
mehr Achaia), der dort-seßhaften Joner zum Theil nach Attika
und beu Kolonien. Die Neliden aus Messerrien nach Athen.
Allmähliche Dorisierung der übrigen Theile der Halbinsel
von Argos aus, mit Ausnahme des meist pelasgischen Atpenlandes
Arkadien, das nie zu einer politischen Einheit gelangte und, fern
vorn Meere, auch dem allgemeinen Verkehr ritb höherer Enltur
fern blieb. Attika erst setzte dem Fortschreiten der dorischen (Sr*
lofits oberung eure Grenze 1066.
*) Oder erst später so genannt?
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
TM Hauptwörter (100): [T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat]]
TM Hauptwörter (200): [T108: [Stadt Korinth Griechenland Peloponnes Insel Landschaft Name Athen Sparta Argos], T23: [Stadt König Jason Delphi Berg Meer Orakel Sohn Gebirge Land], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
32
b. Die nemeischen Spiele, bei Nemea in Argolis dem
Zeus zu Ehren alle zwei Jahre gefeiert.
6. Die isth mischen bei Korinth alle zw ei Jahre zu Ehren
des Poseidon.
d. Die pythischen in alter Zeit von 8 zu 8, seit 586
alle 4 Jahre in Delphi zu Ehren des Apollon. Ursprünglich
auch musische, seit 586 ritterliche und gymnische Wettspiele.
Der Wechsel der Verfassnngsformen läßt sich am klarsten an
der Geschichte Athens erkennen, während Sparta wesentlich in
den einmal angenomnienen Formen beharrte. Beide Städte ge-
langen zu ihrer Bedeutung zunächst durch die politische Ei-
nigung (Centralisation) ihrer Landschaft, ein Fortschritt,
der in Athen am besten glückte. Aber auch anderwärts regt sich
in dieser Periode das mehr oder minder gelingende Streben,
durch Einigung der Landschaft unter einem Hauptort ein poli-
tisches Ganzes herzustellen, so in Argolis und Böotien.
Die griechischen Verfassnngsformen {nolivttai) wechseln mit
einer gewissen Gesetz- und Regelmäßigkeit, so daß man von einer
Periode des Königthums, der Adelsherrschaft, der Volksherrschaft
reden könnte. Doch finden sich diese Formen nicht blos nach-
einander, sondern auch nebeneinander in den verschiedenen
Staaten, im buntesten Wechsel in den Kolonien.
Schema der griechischen Verfassungen nach Aristoteles
1) Das althellenische heroische Königthum (s. oben
S. 22) ist auch im Anfang dieser ersten Periode die herrschende
Staatsform, mit kriegerischem Charakter, nur wenig beschränkt,
doch immerhin weit entfernt von orientalischer Despotie. Mit
dem Erbrecht mußte sich persönliche Tüchtigkeit, überlegene Helden-
kraft verbinden.
Iv. Aelteste Verfassungen.
(Pol. Iii, 4, 7)
Grundformen
Ausartungen {nuqty.ßdaeiß)
1. /uovuq/ja oder ßuoixtiu,
2. Uqunohqaxiu,
3. noxithu (Kòrjf.ioy.oaria)
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann]]
9
c. Der Peloponnes, Griechenlands Mropolis', ein ifo-
liertes, fast inselartiges Bergland, das durch eine Quermaner
uber den Jsthmos von Hellas abgefperrt werden tonate. So besah
die Halbiistel die Vortheile insularer Lage ohne deren Nachtheile.
Das Gebirgsfystem des Peloponnes ohne Verbindung mil
den Stamnigebirgen Mittel- und Nord-Griechenlands. Dasselbe
geht von dem mittleren Hochland Arkadien, der ,peloponnesischen
Schweiz' aus. Dies Land ganz von Gebirgen eingefchlosfe.n, nur
im Westrand von dem Fluhthal des Alpheios durchbrochen.
Die hochsten Erhebungen (uber 7000') dieser Randgebirge im
Norden: Kyllene, Aroania und Erymanthos, niedriger
die Ketten der ubrigen Seiten.
Um das Arkadische Binnenland lagern stch die Kiistenlànder,
theils nnr Abdachungen jener Randgebirge, theils durch eigne
Gebirge felbstandig gegliedert; dies namentlich durch den fast
6000' hohenparnon, derimcap Ma le a, und den Tay gelo s,
den hochsten Gipfel des Peloponnes (7416'), der im Cap Tànaron
anslauft, von zwei Flussen, Enrotas und Pamisos begleitet.
So bildet der Peloponnes wieder vier Halbinfeln, die meffenifche,
die zwei lakonischen, die argolische, daher schon im Alterthum mit
einem Platanen- oder Weinrebenblatt verglichen.
Iii. Mima, Vegetation.
Ungewohnlicher Wechfel der klimalischen Verhàltniffe auf
kleinem Raum. Uebergang von der Alpennatur des Pindos bis
zum Palmenklima Mesfeniens und der Kykladen. Herod. Ili,
106: t] Exxùg rag coqug noxxóv ri y.dwiota y.ey.q(/uuèvag hxu/e.
Einfluh des Reichlhums der Naturformen, der Vegetation, der
sndlichen Klarheit der Luft und der Lichteinwirkung auf die
geistige Entwicklung, die religiosen Vorstellungen und den Kurstt-
sinlì der Bewvhner.
Der Boden im Ganzen mager, die Bewàsferung nicht aus-
reichend, ìoeil die Mehrzahl der griechischdn Flusse entweder
quellenlose, im Sonnner versiegende Giestbàche sind oder nur ge-
ringen Wasferschatz in ihren Quellen haben. Auch die zahlreichen
Landseen nur in der Regenzeit wafferreich. — Bei dichter Be-
volkerung kein ausreichender Ertrag. Fruchtbarste Strecken: die
thesfalische, bootifche, meffenifche Tiefebene. Grohe Mannigfaltigkeit
der Lebensweisen fé nach der wechselnden Natur: Jagd und Vieh-
zucht, Weinbau und Ackerbau, Schifffahrt und Fischfang.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T108: [Stadt Korinth Griechenland Peloponnes Insel Landschaft Name Athen Sparta Argos], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
34
Y. Sparta.
Geographisches (vgl. S. 7).
Lakonien (87 Q. M.), die südöstlichste Landschaft des
Peloponnes, durch zwei vom südarkadischen Hochlande auslaufende
Gebirgszüge, Taygetos und Parnon gebildet. Der 15 geo-
graphische Meilen lange Taygetos erreicht gerade über der Ebene
von Sparta seine höchste Höhe. Nach Westen (Messenien) hin
dacht er sich in breiterem Berglande ab, vom Eurotas aus erhebt
er sich in drei mächtigen Stufen schroff und majestätisch empor.
An ihm zeigen sich alle Vegetationsformen: unten Orangengärten,
oben Schneegipfel. Schluchten- und wildreich ist er Sitz des
Artemis-Cultus; Jagdliebe der Spartiaten. Im Siiden mineralisch;
Porphyr, tänarischer Marmor, Eisen. Der Parnon verzweigt
sich in breiterem Stufenlande nach beiden Seiten. Zwischen beiden
Gebirgen das Thal des Eurotas, entsprungen auf dem arkadischen
Randgebirge. In der Mitte des Flußlaufes erbreitert sich das
Eurotas-Thal zu einer großen, äußerst fruchtbaren Ebene; der
Mittelpunkt und Kern der Landschaft, zu allen Zeiten der Sitz
der Macht, wo Sparta, die mauer- und burglose Stadt, liegt;
abgelegen von der See (Lakonischer Busen) und dem Seeverkehr.
A. Die Lykurgische Verfassung.
Zustand nach der Dorischen Wanderung.
Aus der Vertheilung der Macht an die Zwillingssöhne des
Aristodemos Eurysthenes und Pro kl es I entsteht der Sage
nach das erbliche Doppelkönigthum in Sparta. Anfangs friedliche
Verträge der Dorier mit den Achäern. Dann halten fortwährende
Kämpfe der beiden Stämme (Hauptsitz des Widerstandes gegen
die Dorier Amyklä), Reibungen mit dem dorischen Nachbarstaate
Argos, Zwietracht der beiden Königssöhne, das Land in Be-
wegung. Im 9. Jahrhundert Lakonien in äußerster Verwirrung,
■— dvo/iiia Und uru6,la.
*) Die beiden Königshäuser werden gewöhnlich Agiad en (von Agis, dem
S. des Eurysthenes) und Eurypontiden (von des Prokles Enkel Eurypon)
genannt.
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T108: [Stadt Korinth Griechenland Peloponnes Insel Landschaft Name Athen Sparta Argos], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
35
Lykurgos der politische Reformator und eigentliche Gründer
des spartanischen Staates, der durch ihn ein Kriegerstaat und
Einheitsstaat wird; — Sohn des fünften Königs aus dem
Hause des Prokles, Eunomos. Nach feines älteren Bruders
Polydektes Tod als Vormund feines Neffen, des minderjührigen
Thronerben Charilaos Verwalter der Königswürde. Seine
Reisen; Kreta und sein religiös-politischer Einfluß auf Sparta.
Unter der Sanction des delphischen Orakels trat die Lykurgifche
Verfassung ins Leben, theils eine Wiederherstellung, theils eine
Weiterentwicklung altdorischer Einrichtungen; q^tqui.
I. Die Bewohner Lakoniens: 1) Spar traten (2nag-
xiu.tui), 2)Periöken (ntqioty.oi), 3)Heloten (//Awrfsobertlldorui).
Die Spartiaten find die dorischen Eroberer und Voll-
bürger, der Zahl nach der schwächste Theil der Bevölkerung, im
Besch der Stadt Sparta und des Kerns der Landschaft (s. oben
S. 34), sie zerfallen in drei Stämme (cpvlai) Hylleer, Dymanen,
Pamphylen, und 30 Oben (wßai). Seit Lykurg alle gleich-
berechtigt (ofzoioi), von aller bürgerlichen Arbeit frei, nur für
den Staatsdienst in Krieg und Frieden lebend. Später eine
Sonderung der y.uxoi adyao'o-i oder yvcdgi/uoi von den vno/utioveg.
Die Periöken (auch yluy.tduii.iovuh im engeren Sinn),
Achäer, in den gebirgigen Theilen des Landes rings um Sparta
herum wohnend; die ackerbau- und gewerbetreibende Bevölkerung
des Landes, im Besitz des Handels und der Bergwerke; persön-
lich frei, steuer- und kriegsdienstpflichtig, wahrscheinlich ohne
actives Bürgerrecht. Zweifelhaft, ob sie der Volksversammlung
beiwohnten.
Die Heloten (von der Stadt Helos an der Eurotas-
mündung oder 'Eylq ?), wohl die mit den Waffen in der Hand
unterworfenen Landeseinwohner, ein dem Staate, als Gesammt-
befitz der Gemeinde, leibeigner Bauernstand, der gegen bestimmte
Abgaben vom Ertrage die Güter der Spartiaten bebaute; im
Kriege Schildknappen der Spartiaten oder Leichtbewaffnete, auch
Ruderknechte, später auch zu Hopliteu verwandt. — Das Ver-
hältniß der herrschenden Klaffe zu dieser zahlreichsten Volksklaffe
ein fortdauernder Kriegszustand; die xqvmtlu und ihre Entartung.
— Später kommen indeß auch Erhebungen einzelner Heloten
zum theilweifen Bürgerrechte vor (Mothaken, Neodamoden), aus
ihnen zum Theil Spartas größte Feldherrn und Slaatsmänuer.
Ii. Agrargesetzgebung: Neue Vertheilung des Landes
in 9000 gleiche, unveräußerliche y.xuqoi (Majorate) für die
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann], T108: [Stadt Korinth Griechenland Peloponnes Insel Landschaft Name Athen Sparta Argos], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder]]