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1. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 696

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
696 Unsre Zeit. Verpflichtung, an den Ufern des Schwarzen Meeres keine Seearsenale errichten und auf demselben nur eine bestimmte Anzahl Kriegsschiffe halten zu dürfen, nicht mehr anerkenne. Da von den Mächten keine im stände war, Einsprache zu erheben, so ging damit der ganze Erfolg des Krimkrieges zu Grunde und waren alle Opfer an Geld und Blut verschwendet. 689) Unterdessen hatte Rußland nicht aufgehört, die Vasallenstaaten des osrnanischen Reiches zur Unzufriedenheit zu reizen, was bei der erbärmlichen Weise, wie die Türken regierten, ein leichtes war, und denselben Waffen, Munition, Geld und namentlich Offiziere zur Verfügung gestellt. Dabei begnügte es sich aber nicht, sondern mischte sich auch in die innern Angelegenheiten, indem es die Großmächte dazu brachte, daß diese Garantien für die Reformen verlangten, welche die Türkei einführen sollte und da diese eine Abtretung von Gebiet an Montenegro ablehnte, 24. so erklärte Rußland den Krieg, und nun wurde dieser sowohl diesseits als jenseits des Balkan geführt. Anfänglich hatten die Russen sowohl auf dem europäischen, als asiatischen Kriegsschauplatz Mißgeschick, aber nach der Übergabe von Plew na, welches Osman Pascha tapfer verteidigte und der Eroberung von s. Ja-Kars konnte die russische Armee sich vereinigen, und General ms. Radetzky nahm bei Schipka die ganze türkische Armee kriegsgefangen. Jetzt standen Serbien, Rumänien und Montenegro auf, der Weg stand den Russen bis Konstantinopel offen, und sie drangen auch wirklich bis Adrianopel vor. Da suchten die Großmächte, namentlich England, das die russischen Siege nicht mit guten Augen anblickte, zu vermitteln, und es folgte auf 1878.den vorläufigen Frieden von San Stefano der Berliner Kongreß, auf welchem die Türkei an die Vasallenstaaten und Griechenland namhafte Gebietsteile abtreten mußte. 690) Während die Türkei so vou außen von allen Seiten bestürmt wurde, bot sie im Innern ein elendes Bild von Leichtsinn und Schwäche. Abdnl -Aziz, Groß-Padischah, hatte im Anfange seiner Regierung zu manchen Hoffnungen berechtigt, war aber bald in die gewohnte Unthätigk’eit und Verschwendung gefallen. Angesichts der tiefen Erniedrigung der Türkei fetzten die Minister endlich 1876. denselben ab und hoben den Neffen Mur ad Y. auf den Thron. Abdul-Aziz wurde schon ein paar Tage darauf ermordet, der Nachfolger aber schon nach drei Monaten ebenfalls wieder abgesetzt und dessen Bruder Abdul-Hamid Ii. vom Minister-rate mit der Großherrlichen Würde bekleidet. Durch große Nachgiebigkeit hat dieser feit der Berliner Konferenz die äußern Kriege vermieden, dagegen ist er ebensowenig wie feine Vorgänger im

2. Die neueste Zeit - S. 40

1886 - Mainz : Kirchheim
40 Diebitsch. Otto L, König von Griechenland. in bedingter' Söetfe frei zu lassen. Aber der Sultan verjagte auch jetzt noch feine Einwilligung bis endlich das Schwert der Russen dieselbe erzwang. In dem Feldzuge von 1829 überstieg der russische Ober-seldherr Gras Diebitsch nach einem Siege bei Schumla das Balkangebirge, welches noch kein Feind überschritten Halle, und besetzte A d r i a n o p e l, die zweite Hauptstadt des türkischen Reiches. Da nun um diese Zeit auch die Nachricht ans Asien einlies, daß Paskewitsch Erze rum, die Hauptstadt des türkischen Armeniens, erobert habe, so sandte der Sultan Friedensboten , und unter Vermittelung der andern Mächte wurde der Friede zu Adrianopel am 14. September 1829 abgeschlossen. Die Türkei mußte den Russen 10 Millionen Dukaten Kriegskosten zahlen, ihnen freie Schiffahrt ans dem Bosporus und die Schutzherrlichkeit über die Moldau und Walachei und den Griechen die Unabhängigkeit zugestehen. Bald daraus (Februar 1830) ordnete eine Konferenz der drei Mächte zu London die Verhältnisse Griechenlands und setzte fest, daß die Regierung des neuen Staates monarchisch und erblich sein sollte. Ein Sohn Ludwigs I. von Bayern ward als O t t o I. zum König von Griechenland erhoben (1830 — 1862). Im Februar 1833 erschien der junge Fürst aus dem Boden Griechenlands und fand überall eine begeisterte Aufnahme. So fehr er sich aber auch bemühte, dem zerrütteten Laude Ruhe und Ordnung zu verschaffen; es ist ihm nicht gelungen. Im Jahre 1843 wurde er durch eine Militärverschwörung zur Erteilung einer Verfassung, und im Jahre 1862 durch einen allgemeinen Aufstand sogar zur Niederlegung der Krone und zum Verlassen des Landes gezwungen. 8. England. — Emancipation der Katholiken (1829). _ Großbrittanien hatte im Kampfe gegen die französische Republik und das Kaiserreich eine außerordentliche Ausdauer bewiesen und dabei neben materiellen x) Vorteilen ein großes moralisches Ansehen gewonnen. Dazu galt seine Verfassung mit Druck- und Redefreiheit und genauer Begrenzung der Volksund Königsrechte als ein Musterbild freisinniger Gestaltung und schwebte den übrigen Völkern als ein Ideal vor. Ungeachtet 1) Zu den materiellen Vorteilen sind zu rechnen: die Rückkehr des Königreichs Hannover unter,, die englische Krone, das Schutzrecht über die jonischen Inseln, die Überlassung der Insel Helgoland seitens Dänemarks und anderes.

3. Die neueste Zeit - S. 296

1886 - Mainz : Kirchheim
296 Der russisch-türkische Krieg. glänzendsten Kriegsrhaten erhoben. Dies erkannte auch Kaiser Alexander an, der am folgenden Tage an der Seite seines Bruders in die Stadt einritt, dem verwundeten Feldherrn den Degen zurückgab und ihm Charkow zum Aufenthaltsort anwies. Die Zahl der Gefangenen betrug 36,000 Gemeine, 2000 Offiziere niederer Grade, 128 Stabsoffiziere und 10 Pascha's. Mit der Katastrophe von Plewna war das Schicksal des rufsiscy-tür-kischeu Krieges entschieden, wenn auch die Waffen noch nicht zur Ruhe kamen. In den Weihnachtstagen stiegen die russischen Soldaten Gurko's über den von Eis und Schuee starrenden Etropol-Paß des Balkan in die Ebene von Sofia hinab. Da rief die Türkei in einem Rundschreiben an die Großmächte die Vermittelung Europa's an. Die Russen zögerten nicht, den Steg von Plewna auszunützen , um durch Erfolge im Feld auf dem Friedenskongreß, woselbst die europäischen Mächte eine neue Ordnung in den orientalischen Zuständen zu begründen gedachten, mit desto größeren Ansprüchen austreten zu können. Trotz der Ungunst der Witterung und der Jahreszeit bewältigten die auf S o f i a losrückenden Garden Skobelews mit leichter Mühe jeden Widerstand, umzingelten daun, mit der Armee des Generals Radetzky vereinigt, die in dem Schipkapaß ausgestellten türkischen Truppen und zwangen sie nach mehrstündigem Kampse zur Ergebung. 30,000 Mann samt dem Kommandanten gerieten dadurch in russische Kriegsgefangenschaft. Wer sollte dem russischen Heere den Marsch nach Konstantinopel verlegen? Vergebens suchten die Engländer zu vermitteln; in Petersburg lehnte man jede Einmischung ab; vergebens sandte der Sultan zwei Bevollmächtigte nach K a s a n l i k, um mit dem Großfürsten Nikolaus über Frie-densbediuguugen zu unterhandeln; die Operationen im Felde wurden darum nicht eingestellt. Die Einnahme von Philippopel und Adrianopel schnitt dem von Gurko verfolgten Suleiman Pascha die Rückzugslinie nach Konstantinopel ab. Diese unerwarteten Erfolge der russischen Waffen belebten die Kriegspolitik des Londoner Kabinets. Es fuhr eiue englische Flotte in die Dardanellen ein, doch kam es zu keiner kriegerischen Handlung, da inzwischen zu Adrianopel ein Waffenstillstand geschlossen wurde (31. Januar 1878). Aus den dort vereinbarten Bedingungen folgte dann am 3. März der Friede von San Stefano. Danach wurden die Fürstentümer Serbien, Montenegro und Rumänien für unabhängig erklärt und erhielten

4. Die neueste Zeit - S. 298

1886 - Mainz : Kirchheim
Der Berliner Kongreß. Juden, in dem neuen, unabhängigen Fürstentum. Auch der Landzuwachs, den sich Rußland in Kleinasien ausbedungen, wurde nicht unerheblich beschnitten. Die größte Umgestaltung erlitt der Vertrag von San Stefano in Betreff Bulgariens.' Nicht bis au das ägäische Meer sollte sich das neue Fürstentum er-ftreckeu, sondern am Balkan seinen Abschluß finden. Der übrige Teil, Südbulgarien oder Dftrumelien sollte der Türkei verbleiben, doch mußte dieselbe einen christlichen Gouverneur für dasselbe ernennen,_ der von den Mächten bestätigt wurde. Über Bosnien und die Herzegowina enthielt der Vertrag von San Stefano keine Bestimmungen. Österreich erhielt die Erlaubnis, dieselben einstweilen zu besetzen. Diesem Beginnen traten jedoch die Einwohner, von den Serben aufgereizt und heimlich unterstützt, mit den Waffen entgegen und erst nach den heftigen Gefechten von Z o p i u , I a i c a und T n s l a konnten die beiden Länder von den Österreichern unter dem General Philippowitsch besetzt werden (September 1878). Die Engländer verlangten und erhielten für ihre Bemühungen die Insel C y p e r n. Nur zu bald zeigte es sich, daß der Berliner Kongreß wohl die Einstellung des russisch-türkischen Waffenganges zu stände gebracht, aber keinen sicheren Frieden gebracht habe. Die pan-statistische Partei, die den Krieg hauptsächlich betrieben hatte, war mit den Resultaten des Berliner Kongresses keineswegs zufrieden. Für die großen Opfer, die Rußland gebracht, waren i)ie materiellen Vorteile sehr gering; es fehlte daher nicht an Stimmen, welche die Ansicht ansprachen, man solle den West-mächten die Stirne bieten und sich der Ausführung der Kongreß-beschlüsse widersetzen. Aber die F-riebenspartei behielt schließlich in Petersburg die Oberhanb. Man schloß mit der Pforte einen Separatfrieden (8. Februar 1879) über die Kriegskostenentschädigung und andere streitige Punkte. Wie aber die Petersburger sich nur gezwungen in die Kongreßbeschlüsse fügten und die moskowitische Nationalpartei nur j mit innerem Widerwillen auf die Berliner Abmachungen blickte, so gesellten sich auch bald zu dieser Unzufriedenheit die Symptome innerer Zersetzung und revolutionärer, nihilistischer Gäh-ruttg , und erzeugte in dem weiten und mächtigen Moskowiterreich eine gefährliche und erfchredfenbe Bewegung politischer und sozialer Natur. Rottierungen unter den Studenten, Mordanfälle

5. Die neueste Zeit - S. 297

1886 - Mainz : Kirchheim
Der Berliner Kongreß. 297 Gebietserweiterungen *). Bulgarien wurde in den Grenzen, die sich aus der Majorität der bulgarischen Bevölkerung ergaben, zu einem autonomen Tributär-Fnrstentum erhoben und erhielt später in dem Prinzen Alexander von Battenberg (zweitem Sohne des Prinzen Alexander von Hessen und Neffe Kaiser Alexanders Ii.) einen eigenen Fürsten (gewählt am 29. Mai 1879). Rußland erhielt eine Geldentschädignng von 1410 Millionen Rubel, wovon 1000 Millionen durch Gebietsabtretungen in Asien entrichtet wurden. Bosnien und die Herzegowina — wo der Kampf zuerst entbrannt war — sollten eine autonome Verwaltung erhalten mit Reformen unter Garantie der Großmächte. Rußland erhielt keinen oder doch nur geringen Gebietszuwachs für sich selbst. Aber der russische Stolz ertrug es nicht, daß der Landstrich B e f) a r a h t e n im Norden der Donau, der einst im Pariser Frieden an Rumänien abgetreten worden (f. S. 167), noch länger in fremden Händen bliebe. So wurde denn verlangt, daß Fürst Karl jenen Landstrich herausgeben und dafür im Süden des Stromes mit der Dobrndscha entschädigt werden sollte, ein ungroßmütiger Ausgleich für den treuen Sbaffengenoffen. In England war man höchst unzufrieden mit dem eigenmächtigen Vorgehen Rußlands und verlangte, daß der Gesamtertrag einem europäischen Kongreß zur Beschlußfassung vorgelegt werde. Wohl oder übel mußte sich Rußland dazu verstehen und so trat denn in Berlin eine Diplomatenversammlung ins Leben, wie die Welt seit dem Wiener Kongreß keine ähnliche gesehen. Unter dem Vorsitz des deutschen Reichskanzlers Bismarck tagten die ersten Staatsmänner der europäischen Großmächte, um die neue Ordnung der Dinge im Orient festzusetzen. Außer den drei Reichskanzlern Bismarck (Deutschland) , G o r t s ch a k o w (Rußland), Andrassy (Österreich-Ungarn) hatte sich Lord Beaconsfield für England, Waddington für Frankreich, Corti für Italien, Kara-theodory und M ehern et) Ali für die Türkei eingefunden. Die Hauptaufgabe des B e rlin er K on g r e s f e s bestand darin, den Vertrag von San Stefano der für die Türkei allzu drückenden Bestimmungen zu entkleiden. Und so kam man denn nach mancher hitzigen Redeschlacht dahin überein, daß die den Fürsten von Serbien und Montenegro zugedachten Gebietserweiterungen beschränkt, der Austausch Bessarabiens gegen die Dobrndscha für Rumänien dagegen anerkannt ward, mit der Bestimmung der Gleichberechtigung aller Glaubensbekenntnisse, mithin auch der 1) Siehe die Anmerkung I. 169.

6. Erdkunde - S. 94

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
94 sind: im Osten Rußland und Rumänien — im Süden Rumänien, Serbien, die Türkei, Montenegro, das Adriatische Meer und Ita- lien — im Westen Italien, die Schweiz und Bayern — im Nor- den Sachsen, Preußen und Rußland. — Die österreichisch-ungarische Monarchie ist zum größten Teile ein Binnenland, welches nur im Süden eine Küstenstrecke am Adriatischeu Meere besitzt. Ii. Die Bodengestalt zeigt große Verschiedenheit und Mannigfaltigkeit; doch ist das Gebirgsland derart vor- wiegend, daß ihm % der Gesamtfläche angehören. Zu Österreich- Uugarn gehört nämlich die größere Hälfte der Alpen, ferner ein Teil derjenigen deutschen Mittelgebirge, von denen Böh- men umschlossen ist (Böhmerwald, Erzgebirge und Sudeten), endlich das ganze Gebiet der Karpaten. Die Karpaten erstrecken sich als ein Kettengebirge in einem über 1300 1cm langen Bogen von der Donau (bei Preßburg) bis wieder zur Donau (bei Orsova). Man teilt die Karpaten ge- wöhnlich folgendermaßen ein: 1. Die kleinen Karpaten, der westliche Teil des Gebirges; 2. Die Centralkarpaten, eine besonders in der hohen Tatra steil ansteigender, gewaltiger Gebirgsstock, dessen zackige Gipfel bis in das Gebiet des ewigen Schnees reichen (Gerlsdorfer Spitze an 2700 m). Den Nordabfall der Centralkarpaten bilden die Beskiden, den Südabfall das mineralreiche ungarische Erz- gebirge, welches in der Matragruppe bis zum Knie der Donau reicht. 3. Das karpatische Waldgebirge, der längste Teil des ganzen Systems, bildet die natürliche Grenze zwischen Ungarn und Galizien. 4. Das Hochland von Siebenbürgen; es wird im Osten und Süden von den transsylvanischen (siebenbürgischen) Alpen umschlossen, welche im Negoi an 2600 m erreichen, im Westen und Norden von dem ziemlich niedrigen siebenbürgischen Erzgebirge. Die Mitte der Monarchie wird von der ungarischen Tiefebene ausgefüllt, welche sich zu beiden Seiten der Donau

7. Erdkunde - S. 63

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
63 bedeutendsten aller Nebenflüsse mit einem großen Zufluß. 3. Durch diese rechten Zuflüsse nähert sich die Elbe der Oder und diese der Weichsel so sehr, daß die Ströme mittels Kanäle verbunden werden konnten. Die Weichsel. Sie entspringt auf dem Nordwestabhange der Karpaten, durch- fließt Polen in einem großen Bogen und tritt bei Thorn in das Deutsche Reich. Vor ihrer Mündung teilt sie sich in zwei Arme: in die eigentliche Weichsel, welche sich in die Danziger Bucht, und in die Nogat, welche sich ins Frische Haff ergießt. Der Njemen (die Memel). Er entspringt unfern der Waldaihöhe, ist bei seinem Eintritt in Deutschland schon schiffbar und mündet in mehreren Armen ins Kurische Haff. Seen. Nach Skandinavien und Rußland hat Deutschland unter allen europäischen Staaten die meisten Seen. Dieselben bilden zwei Gruppen im Norden und Süden Deutschlands. Die nördliche Seengruppe breitet sich um die Ostsee aus und besteht aus mehreren hundert Seen, von denen der Mauer-, Spirding-, der Müritzer- und Schwe- rinersee die bekanntesten sind. Die südliche Seengruppe liegt auf der schwäbisch-bayerischen Hochebene und am Fuße der Alpen. Die meisten dieser Seen sind durch Naturschönheit ausgezeichnet (Ammersee, Würm-, Kochel-, Walchen-, Tegern-, Schlier-, Chiemsee, Königssee u. s. w.). Mitteldeutschland hat nur wenige und un- bedeutende Seen. Kanäle. Die wichtigsten deutschen Kanüle sind: 1. Der Ludwig-Donau-Mainkanal. Er verbindet die Regnitz mit der Altmühl, also den Rhein mit der Donau und so- mit auch die Nordsee mit dem Schwarzen Meere. 2. Der Müllroser oder Friedrich - Wilhelmskanal zwischen Spree und Oder.

8. Erdkunde - S. 104

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
104 Rumänien, am „Eisernen Thor" der Donau, ist die starke Festung Alt-Orsova. 2. Siebenbürgen hat zum Teil deutsche Bevölkerung (Nach- kommen der eingewanderten Niedersachsen), deren wichtigste Orte das gewerbreiche Kronstadt (30000 Einwohner) und Her- mann st ad t sind. — In dem von Magyaren bewohnten Ge- biete liegt Klausenburg (32 000 Einwohner). — Die im Westen lebenden Rumänen haben keine Stadt. 3. Fiume samt Gebiet. Die Stadt Fiume (21000 Ein- wohner) liegt im innersten Winkel des Busens von Quarnero und ist von Bedeutung als der einzige Hafenplatz, welcher den unga- rischen Seeverkehr vermittelt. 4. Kroatien und Slavonien (mit der ehemaligen Militärgrenze). Die Hauptstadt Agram au der Sau hat 30000 Einwohner. — Esseg ist eine Festung unfern der Draumündung.— Die ehemalige Militär grenze ist ein langer, schmaler Landstrich, welcher sich an der Sau und Donau längs der früher türkischen Grenze hinzieht und ziemlich reich befestigt ist (Alt-Gradiska, Peterwardein, Semlin). Über Bosnien und die Herzegowina siehe Seite 132. Die Schweiz. I. Die Schweiz ist größtenteils von natürlichen Grenzen eingeschlossen. In den höchsten Gipfeln der Alpen liegt teilweise die Grenze gegen Italien, der Jura trennt sie von Frankreich, der Rhein von Österreich und Deutschland. Vervollständigt wird diese natürliche Begrenzung des Landes noch durch zwei große Seen: den Bodeusee im Nordosten und den Geufersee im Südwesten. Ii. Die Schweiz ist vorherrschend Gebirgsland. In der südlichen Hälfte erheben sich gewaltige Massen der Alpen. Au ihrem Fuße breitet sich die wellenförmige schweizerische Hoch- ebene aus, welche vom Jura, einem wasserarmen, bis zu 1500 m hohen Gebirge umsäumt wird. — Die Schweizer Alpen sind all- jährlich das Reiseziel Tausender von Fremden, die hierher eilen, die Wunder der Alpenwelt staunend zu betrachten. Besonders besucht

9. Erdkunde - S. 173

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
173 Fig. 27. Der Kreml zu Moskau. nales Heiligtum der Nüssen. — Charkow (160000 Einwohner) hat blühenden Handel, besonders mit Pferden und Wolle. Jähr- lich vier große Messen. Universität. 3. Süd- oder Neurußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen Meere. Kischinew (130000 Einwohner) wichtiger Getreidemarkt. — Odessa unweit der Mündung des Dnjestr (217 000 Einwohner) mit einem den größten Seeschiffen zugänglichen Hafen, ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapelplatz und Hauptausfuhrort für Getreide. Universität. — Sewastopol auf der Halbinsel Krim ist durch die Belage- rung 1854—1855 bekannt. — Taganrog am Asowschen Meere (63 000 Einwohner) verliert infolge zunehmender Versandung seines Hafens immer mehr seine Bedeutung als hervorragender Getreide-

10. Beschreibende und lehrende Prosa - S. 59

1889 - Freiburg im Breisgau : Herder
6. Der deutsche Handel u. d. Reichtum d. deutschen Städte z. Zeit d. Hansa. 59 wurden in der Regel von der Stadt bewaffnete Schiffe, Orlogschiffe oder Friedenskoggen genannt, zum Schutze beigegeben. Die meisten Geschäfte nach dem Auslande betrieb Danzig in Ver- bindung mit Lübeckern oder wenigstens unter Mitwirkung von Lübeck, dessen Handelsblüte vornehmlich auf seinem lange Zeit hindurch fast aus- schließlichen Handel über Riga, Reval, Dorpat, Nowgorod und andere Niederlassungen der Russen beruhte. Unter Lübecks Vermittlung wurden die russischen Rohprodukte, vereint mit den Erzeugnissen der polnischen und litauischen Ebenen, Holz, Asche, Teer, feinere und gröbere Pelz- waren, Felle und Leder, Wachs und Honig, Fettwaren und Fleisch, Ge- treide, Flachs und anderes in den Westen vertrieben, und dagegen die Natur- und Kunsterzeugnisse Deutschlands, Flanderns und Englands zurückgebracht. Das berühmte lübische Bier wurde durch den ganzen Norden verschickt. Der Fremden- und Geschäftsverkehr in Lübeck belebte sich immer mehr, weil Lübeck unter allen baltischen Plätzen der Haupt- hafen war für die großen Züge von Kaufleuten, Handwerkern, Rittern und anderen Reisenden, welche bis ins 16. Jahrhundert hinein jährlich nach Livland gingen oder von dort zurückkehrten. Lübeck allein, rühmte Äneas Sylvius im Jahre 1458, sei „an Reichtum und Macht so gewaltig, daß die Königreiche Dänemark, Schweden und Norwegen gewohnt wären, auf seinen Wink Könige anzunehmen und abzusetzen". Sehr bedeutend war z. B. auch der Handel von Breslau. Durch seine Handelslinien auf Wien und Preßburg übernahm Breslau die Ver- mittlung zwischen der Ostsee und der Donau, knüpfte zugleich durch Böhmen und Sachsen über Prag und Dresden bis nach Leipzig das Ober- elbgebiet und mit diesem die aus Oberdeutschland herabziehenden Linien an die Oder, und gewann mit Stettin für den gesamten Handel des Odergebietes eine hervorragende Stellung. Nicht minder großartig war die Stellung der sächsischen, rheinischen, oberalemannischen und süddeutschen Handelsstädte. „Köln ist durch seinen ausgebreiteten Handel und seine unermeßlichen Reichtümer", schreibt Wim- pheling, „die Königin des Rheins. Was soll ich von Nürnberg sagen, welches fast mit allen Ländern Europas Handelsverbindungen unter- hält und seine kostbaren Arbeiten in Gold und Silber, Kupfer und Bronze, Stein und Holz massenhaft in allen Ländern absetzt? Es strömt dort ein Reichtum zusammen, von dem man sich kaum eine rechte Vorstellung machen kann. Ein Gleiches gilt von Augsburg. Das viel kleinere Ulm nimmt jährlich, sagt man, mehr als eine halbe Million Gulden an Handelsgefällen ein. Auch die elsässischen Städte treiben einen äußerst gewinnreichen Handel, und insbesondere ist Straßburg un- gemein reich."
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