— 304
Mit Bethanien übersieht das Auge den Ölberg, die Stätte der
heiligen Erinnerungen. Nahe am Ölberge liegt Gethsemane, unten
an seinem Fuße der Olivengarten und oben auf dem Gipfel die
Himmelfahrtskirche. Ich konnte mein Auge fast nicht wenden von
den heiligen Hügeln. Noch einmal trank ich in vollstem Zuge das
heilige Schauspiel und wandte mich dann mit dem Wunsche des
heimatlichen Dichters ab:
„Bleibt mir nah mit eurem heil'gen Walten,
Hohe Bilder, himmlische Gestalten!"
(Nach F. W. Hackländer u. a.)
Die Überschwemmungen des Wits.
Schon im Altertum wurde Ägypten ein „Geschenk des Nils"
genannt, und das mit Recht; denn der Nil ist es, der das Land
bewässert und fetten Schlamm auf demselben ablagert, dadurch unter
einem fast regenlosen Himmel üppige Fruchtbarkeit erzeugeud. Zwar
haben auch andere Ströme jährliche Überschwemmungen; aber bei
keinem derselben treten diese mit solcher Regelmäßigkeit auf und lassen
sich so genan und so weit zurück verfolgen. Wir wissen, daß der
Nil von den mächtigen Wassermassen angeschwellt wird, welche zur
Zeit der tropischen Regen in seinem Quellgebiet, besonders in Abessinien,
herabstürzen. Gegen Schluß des Juni verrät der steigende Strom
den gewaltigen Zuwachs des Wassers. Diese Schwellung nimmt
nun in gleichmäßiger Folge so zu, daß um die Mitte des Augusts
der Fluß iu Ägypten seine Ufer überschreitet und allmählich das
ganze Thal bis zum Fuße der Berge überflutet, um während des
Oktobers in seine Grenzen zurückzukehren und ebenso gleichmäßig, wie
er gewachsen, auf den niedrigsten Wasserstand herabzusinken. Das
höchste, aber gewöhnliche Maß der Steigung beträgt für das Delta
heute noch wie schon im Altertum 5 m, und die Wassermenge, welche
der Strom in dieser Zeit dem Meere zuwälzt, ist zwanzigmal größer
als zuvor. Zuweilen bleibt er auch uuter dem angegebenen Maße
zurück. Dann aber trifft Hungersnot oder doch Mangel die Be-
völkeruug, welche eben den Überschwemmungen allein ihre reichen
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: F._W._Hackländer Augusts
— 162 —
oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens
zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten
Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham".
— Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel.
— Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge-
legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig.
2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.)
ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow
(175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und
Wolle. Universität.
3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen
Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak-
baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.),
ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel-
Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew
(92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im
Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien.
4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste
Stadt Litauens.
5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der
Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des
Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor-
orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie.
6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa-
Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen
gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels-
platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt
(60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat,
rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. —
Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen
Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten
283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee,
wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf
und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural]]
— 180 —
Die Erde birgt reiche Steinkohlenlager, Eisen und Gold, Diamanten und
andere Edelsteine. — Durch die Mannigfaltigkeit, Pracht und Nütz-
lichkeit seiner Produkte erschien Indien schon in alter Zeit den Euro-
päern als ein „Wunderland",
welches das Ziel vieler Ent-
deckungssahrten war, bis es
dnrch die Umschiffung Afrikas
1498 gelang, den Seeweg nach
dem gesegneten Lande auszu-
finden. In den letzten Jahr-
Hunderten hat der englische
Einfluß in Indien alle andern
Völker verdrängt, fo daß nun-
mehr das ganze Gebiet mit
wenigen Ausnahmen in briti-
schein Besitze ist. Seit 1877 bil-
det Britisch-Vorder- und Hinter-
indien zusammen das Kaiserreich
Indien. —- Es hat einen Fla-
chenraum von 4 930 000 qkm
und zählt über 290 Millio-
nen Einwohner, also sieben-
mal mehr als Großbritan-
nien. Doch stehen nicht alle
Völker Indiens u n m i t t e l-
bar unter britischer Herr-
schast; viele Stämme (unge-
fähr 70 Millionen E.) werden
noch von einheimischen Fürsten
regiert, welche aber von der
britischen Regierung meist in hohem Grade abhängig sind (Schutz-
staaten).
Den größten Teil der Bevölkerung bilden die kaukasischen
Hindu (Bild 59); in Dekhan leben an 50 Millionen Dravidas,
Bild 59. Indischer Schlangenbeschwörer.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien]]
§ 38. Schillers Werke. — Die lyrischen und epischen Dichtungen. 225
Der Natur furchtbare Stimme siege.
Und der Freude Wange werde bleich,
Und der heil'gen Sympathie erliege
Das Unsterbliche in euch!
Aber in den heitern Regionen,
Wo die reinen Formen wohnen,
Rauscht des Jammers trüber Sturm nicht mehr.
Hier darf Schmerz die Seele nicht durchschneiden,
Keine Träne fließt hier mehr dem Leiden,
Nur des Geistes tapfrer Gegenwehr.
Lieblich, wie der Iris Farbenfeuer
Auf der Donnerwolke duft'gem Tau,
Schimmert durch der Wehmut düstern Schleier
Hier der Ruhe heitres Blau.
Ties erniedrigt zu des Feigen Knechte,
Ging in ewigem Gefechte
Einst Alcid des Lebens schwere Bahn,
Rang mit Hydern und umarmt' den Leuen,
Stürzte sich, die Freunde zu befreien.
Lebend in des Totenschiflers Kahn.
Alle Plagen, alle Erdenlasten
Wälzt der unversöhnten Göttin List
Auf die will'gen Schultern des Verhaßten,
Bis sein Lauf geendigt ist —
Bis der Gott, des Irdischen entkleidet,
Flammend sich vom Menschen scheidet
Und des Äthers leichte Lüfte trinkt.
Froh des neuen, ungewohnten Schwedens,
Fließt er aufwärts, und des Erdenlebens
Schweres Traumbild sinkt und sinkt und sinkt.
Des Olympus Harmonien empfangen
Den Verklärten in Kronions Saal,
Und die Göttin mit den Rosenwangen
Reicht ihm lächelnd den Pokal.
6. Las Glück.
(1798.)
Selig, welchen die Götter, die gnädigen, vor der Geburt schon
Liebten, welchen als Kind Venus im Arme gewiegt,
Welchem Phöbus die Augen, die Lippen Hermes gelöset,
Und das Siegel der Macht Zeus aus die Stirne gedrückt!
Ein erhabenes Los, ein göttliches ist ihm gefallen,
Schon vor des Kampfes Beginn sind ihm die Schläfen bekränzt.
Hense, Lesebuch. Ii. 4. Aufl. 15
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer]]
236
Siebte Periode ober zweite Blüteperiode, von 1748 ab.
2.
(1799.)
Dreifach ist des Raumes Maß:
Rastlos fort ohiu Unterlaß
Strebt die Länge; fort ins Weite
Endlos gießet sich die Breite;
Grundlos senkt die Tiefe sich.
Dir ein Bild find sie gegeben:
Rastlos vorwärts mußt du streben,
Nie ermüdet stille stehn.
Willst du die Vollendung sehn;
Mußt ins Breite dich entfalten,
Soll sich dir die Welt gestalten;
In die Tiefe mußt du steigen,
Soll sich dir das Wesen zeigen.
Nur Beharrung führt zum Ziel,
Nur die Fülle führt zur Klarheit,
Und im Abgrund wohnt die Wahr-
heit.
20. örrite und Liefe.
(1795.)
Es glänzen viele in der Welt,
Sie wissen von allem zu sagen,
Und wo was reizet und wo was gefällt,
Man kann es bei ihnen erfragen;
Man dächte, hört man sie reden laut.
Sie hätten wirklich erobert die Braut.
Doch gehn sie aus der Welt ganz still,
Ihr Leben war verloren.
Wer etwas Treffliches leisten will,
Hätu gern was Großes geboren,
Der sammle still und unerschlafft
Im kleinsten Punkte die höchste Kraft.
Der Stamm erhebt sich in die Lust
Mit üppig prangenden Zweigen;
Die Blätter glänzen und hauchen Duft,
Doch können sie Früchte nicht zeugen;
Der Kern allein im schmalen Raum
Verbirgt den Stolz des Waldes, den Baum.
21. 8cr Kaufmann.
(1795.)
Wohin segelt das Schiff? Es trägt sidonische Männer,
Die von dem frierenden Nord bringen den Bernstein, das Zinn.
Trag es gnädig, Neptun, und wiegt es schonend, ihr Winde,
In bewirtender Bucht rauscht ihm ein trinkbarer Quell!
Euch, ihr Götter, gehört der Kaufmann. Güter zu suchen
Geht er, doch an sein Schiff knüpfet das Gute sich an.
22. Oie Johanniter.
(1795.)
Herrlich kleidet sie euch, des Kreuzes furchtbare Rüstung,
Wenn ihr, Löwen der Schlacht, Akkon und Rhodus beschützt.
Durch die syrische Wüste den bangen Pilgrim geleitet
Und nlit der Cherubim Schwert steht vor dem heiligen Grab.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
§ 40. Schillers Werke. — Die dramatischen Werke.
267
den Schritt, mit dem schwedischen Obersten
Wrangel Unterhandlungen anzuknüpfen,
nicht unternehmen, wenn auch die Umkehr
nicht mehr möglich ist (1,4; Monolog).
Auch nach der Verhandlung mit Wrangel
kann er sich noch nicht für den Treubruch
entscheiden, noch will er dessen Vorschläge
in Erwägung ziehen (I, 5 und 6).
C. Höhe und Umschwung (I, 7).
Erst als die Gräfin Terzky ihm Zag-
haftigkeit vorwirft, ihm eine ironische
Schilderung seines ihn beim Rücktritt
erwartenden „neuen Lebens" zeichnet,
sein Vorhaben durch seine Stellung zum
Kaiser beschönigt und zuletzt ihn auf die
günstigen Himmelszeichen hinweist, gibt
er den entscheidenden Befehl: „Ruft
mir den Wrangel." Doch bereits erwartet
er, daß „der Rache Stahl auch schon für
seine Brust geschliffen sei" (Umschwung).
D. Fallende Handlung (Ii bis
Iy, 8). Abfall des größten Teiles
der Truppen von Wallen st ein
und dadurch Vorbereitung seines
Sturzes.
Erste Stufe. Abfall mehrerer
Generale.
In arger Verblendung vertraut Wallen-
stein sich Octavio völlig an (Ii, 1).
Sein Vertrauen zu ihm bleibt un-
erschütterlich (Vorfall in der Lützener
Schlacht; Ii, 3), während dieser tätig
ist, Jsolani und Buttler, letzteren durch
Aufstachelung feines Ehrgeizes und seiner
Rache, zum Abfall zu bringen (Buttler:
„Ihr überlasset ihn seinem guten Engel
nicht"; Ii, 4—6).
D. Fallende Handlung (Ii, 2
bis Iii, 23). Max trennt sich in
seinemherzen von Wallen st ein
und Octavio.
Erste Stufe. Vergeblicher Ver-
such Wallen st eins, Max an sich
zu ketten.
Max erfährt von Wallenstein selbst
den in Ausführung begriffenen Verrat
und trennt sich blutenden Herzens von
ihm (Ii, 2).
Vergebens aber bemüht sich Octavio,
ihn für die Sache des Kaisers zu ge-
winnen ; da er nur seinem Herzen folgen
will, nimmt er schmerzlichen Abschied
von seinem Vater (Ii, 7).
Zweite Stufe. Theklas erste
Entscheidung.
Die Gräfin setzt Thekla von dem Ver-
rate ihres Vaters in Kenntnis und hofft,
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Schillers C. Höhe Octavio Max Octavio Max Max Octavio Thekla
268
Siebte Periode oder zweite Blüteperiode, von 1748 ab.
Zweite Stufe. Der Abfall
des größten Teiles der Truppen.
Wallenstein hofft auf die baldige Über-
gabe Prags und vernimmt überrascht die
Kunde von Buttlers freiwilligem An-
gebot, vor dem ihn doch die Stimme
feines Herzens gewarnt hatte. Erstaunt
hört er von der Hoffnung Maxens auf
die Hand Theklas, für die er einen Eidam
aus Europens Thronen suchen will (Iii, 4).
Doch schon kommt die Meldung von dem
Abfalle der Truppen (Iii, 5—7); der
Verrat Octavios trifft ihn auf das
schmerzlichste (Iii, 8 und 9). Buttler,
der als scheinbarer Freund bleibt, bringt
die Mitteilung von dem Verluste Prags.
Nun erhebt Wallenstein sich zu neuer
Tatkraft („Jetzt secht' ich für mein Haupt
und für mein Leben") (Iii, 10), während
die Herzogin bei der Nachricht von seinem
Verrate in Ohnmacht fällt (Iii, 11 und 12).
Er schöpft aus der Erinnerung an frühere
Zeiten neuen Mut (Monolog) und hofft
die Abordnung der Pappenheimer Küras-
siere schon für sich gewonnen zu haben,
als Buttlers Mitteilung, daß Terzkys
Regimenter den kaiserlichen Adler von
den Fahnen reißen, die Hoffnung jäh
vernichtet (Iii, 13—16). Seine Be-
mühungen, Max, der gekommen ist, um
von Thekla Abschied zu nehmen, zurück-
zuhalten, scheinen Erfolg zu haben, als
die Pappenheimer, um Max zu befreien,
zum Angriff schreiten. Noch hofft Wallen-
stein durch persönliches Erscheinen sie
zur Ordnung zurückführen zu können
(Iii, 17—20).
Dritte Stufe. Buttlers Plan
wird durch Maxens Ende be-
schleunigt.
Buttler setzt Gordon, den Komman-
danten von Eger, wohin Wallenstein ge-
zogen ist, in Kenntnis von seinem Plane,
Wallenstein zu verhaften. Dieser hofft
daß sie Max an ihn ketten werde, erhält
jedoch eine ablehnende Antwort. Die
Herzogin ahnt böse Dinge, wird aber in
Ungewißheit gelassen (Iii, 1—3).
Dritte Stufe. Theklas zweite
Entscheidung und Maxens Ab-
schied.
Max, unschlüssig, was er tun soll,
stellt Thekla die Entscheidung anheim;
diese fordert ihn auf, seine Pflicht zu
erfüllen, auch ihr Schicksal würde bald
entschieden sein (Iii, 21). Von Wallen-
stein, der sich vergeblich bemüht hat, die
Pappenheimer zu gewinnen, entlassen,
nimmt er von Thekla schmerzlichen Ab-
schied, entschlossen, mit seinem Regiments
im Kampfe gegen die Schweden den Tod
zu suchen (Iii, 22 und 23).
E. Katastrophe (Iv, 9—14). Das
Ende Maxens und Theklas Ab-
schied.
Thekla, aus der Ohnmacht erwachend,
in die sie bei der Nachricht von dem
Tode ihres Geliebten gefallen ist, erhält
von ihrem Vater die Genehmigung, von
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Buttlers Max Max Thekla_Abschied Max Gordon Max Max Thekla Thekla Thekla
Extrahierte Ortsnamen: Prags Europens Prags Eger Schweden
274
Siebte Periode oder zweite Blüteperiode, von 1748 ab.
für sich verwertet, umstimmen. Um sie vollends von seiner Unschuld zu über-
zeugen, rät Leicester zur unverzüglichen Hinrichtung Marias. Elisabeth will seinem
Rate folgen, ernennt aber zu seinem Entsetzen ihn und Burleigh zu Vollstreckern
des Todesurteils (Iv, 5 und 6). Durch einen Volksausstand und durch Burleigh
zur Unterzeichnung des Urteils gedrängt, aber durch Shrewsbury von derselben
zurückgehalten, entscheidet sie sich zumeist aus persönlichem Haß zur Unterschrift
(„Ihr Haupt, ein ewig drohendes Gespenst, soll fallen"; Iv, 7—10). Als Davison
von ihr das unterfertigte Urteil empfängt und genauere Weisung erbittet, läßt sie
ihn in Zweifeln zurück, bis Burleigh ihm dasselbe behufs schleuniger Vollstreckung
entreißt (V, 11 und 12).
Vierte Stufe. Marias Läuterung und Seelengröße.
Die treue Kennedy berichtet über die Seelenruhe ihrer Herrin, durch deren
nahe Hinrichtung die ganze Dienerschaft in das tiefste Leid versenkt wird. Voll
Hoheit und Würde zeigt Maria keine Furcht vor dem Tode, der sie nur zur „ewigen
Freiheit" führen wird, und verbringt ihre letzte Stunde in zarter Fürsorge für
ihre Diener und Dienerinnen. Von Melvil, der ihr zuliebe Priester geworden ist,
empfängt sie nach abgelegter reumütiger Beichte die Absolution und letzte Weg-
zehrung (V, 6 und 7).
E. Katastrophe (V, 8—15). Maria schreitet würdevoll zum Tode, nach-
dem sie von Burleigh die Erfüllung ihrer letzten Wünsche zugesagt erhalten und
der Königin Elisabeth großmütig verziehen hat. Von Leicester, durch dessen An-
blick sie aus das tiefste erschüttert wird, scheidet sie ohne Groll (V, 8 und 9). Er
muß Zeuge ihrer Hinrichtung sein, bis er, von innerer Qual zerrissen, ohnmächtig
niedersinkt (V, Io). Elisabeth erwartet inzwischen voll Unruhe die Nachricht von
der Vollstreckung. Voll lügnerischer Heuchelei will sie sogar auf Shrewsburys
Bericht von dem Geständnisse der falschen Gerichtszeugen eine neue Untersuchung
veranstalten. Ja, sie will Davison, den sie eigenmächtiger Tat beschuldigt, diese
mit dem Leben büßen lassen, verbannt Burleigh, als er die Mitteilung von der
Vollstreckung des Urteils bringt, und schickt Davison in den Tower. Doch ist sie
moralisch vernichtet, denn Shrewsbury, der sie durchschaut hat, kündigt ihr den
Dienst, und Leicester ist nach Frankreich entflohen. So steht Elisabeth auf öder
Höhe vereinsamt.
Die Grundstimmung des Dramas ist demnach tragisch; keinen
Augenblick verläßt den Zuschauer die Furcht vor einer schrecklichen Kata-
strophe; seine Spannung wird mit jedem Akte größer, bis am Schlüsse
ihn erhabene Rührung erfaßt, indem die mit berückender Schönheit aus-
gestattete, schwer geprüfte, durch die Prüfung geläuterte und in Ergebung
sich unterwerfende Heldin sein höchstes Mitleid erweckt, während er sich
von der kalten, herrschsüchtigen, eiteln, buhlerischen und heuchlerischen
Elisabeth mit Abscheu abwendet.
7. „Tie Jungfrau von Orleans", eine romantische Tragödie, voll-
endet am 16. April 1801. „Wenn der Katholizismus in ,Maria Stuart'
nur als tröstender Strahl durch die trüben Scheiben des Gefängnisses
bricht, so erglänzt er in der ,Jungfrau von Orleans' mit der Glut von
Wundern und Offenbarungen und legt um der Heldin Haupt den Heiligen-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Marias Elisabeth Marias Kennedy Maria Maria Maria Burleigh Elisabeth Davison Burleigh Davison
Extrahierte Ortsnamen: Marias Shrewsbury Marias Shrewsbury Frankreich ,Maria
276 Siebte Periode oder zweite Blüteperiode, von 1748 ab.
Zweite Stufe. Die Befreiung von Orleans.
Ein zwischen den englischen Feldherren und dem Herzoge von Burgund über
eine bei Orleans erlittene Niederlage ausgebrochener Streit wird nur mit Mühe
von der verachtungswerten Königin Jsabeau beigelegt. Dem von Lionel angekün-
digten Kampfe kommt die Jungfrau zuvor; sie überfällt das englische Lager und
erfüllt die englischen Soldaten mit furchtbarem Schrecken (Ii, 1—5). Getreu ihrer
Pflicht, tötet sie den ängstlich um sein Leben flehenden Montgomery mit eigener,
wenngleich bebender Hand (Höhepunkt ihres Heroismus) (Ii, 6—8).
Dritte Stufe. Die Versöhnung des Herzogs von Burgund.
Vermöge ihrer Beredsamkeit und Vaterlandsliebe stiftet Johanna Versöhnung
zwischen dem Herzoge von Burgund und Dunois (I, 9 und 10). La Hire und
Dunois gestehen sich gegenseitig ihre Liebe zu Johanna (Iii, 1). Die Aussöhnung
kommt nicht allein zwischen dem Herzog von Burgund und dem König zu stände,
sondern durch Johannas Bemühen auch zwischen jenem und dem Mörder seines
Vaters Du Chatel. Die Werbung Dunois' und La Hires weist sie mit Ent-
schiedenheit zurück (Iii, 2—4).
Vierte Stufe. Der Sieg vor Reims und Talbots Ende.
Neuer Schlachtruf begeistert die Jungfrau; die Engländer fliehen, Reims ist
ihnen verloren, ihr Feldherr Talbot stirbt, alles Hohe stolz verachtend. Johanna
wird zum Schlüsse der Schlacht vermißt (Iii, 5—8).
6. Höhe und Umschwung (Iii, 9—11).
Johanna verfolgt einen schwarzen Ritter; es bemächtigt sich ihrer über sein
doppelzüngig falsches Wesen, das sie verwirren soll, ein banges Gefühl. Als der
Geist der Versuchung bei ihrem Angriff plötzlich versinkt, will sie ihren Mut nicht
weichen und wanken lassen. Da stößt sie auf Lionel, überwindet ihn im Kampfe,
reißt ihm den Helm vom Haupte und hebt schon das Schwert zum Todesstoße
(Höhepunkt), als sie, in sein männlich schönes Antlitz schauend, von plötzlicher Liebe
ersaßt, den Arm sinken läßt. Geängstigt, daß sie ihr Gelübde gebrochen, aber doch
bangend um sein Leben treibt sie ihn zur Flucht (Umschwung und tragisches Mo-
ment). Die Ankunft Dunois' und La Hires steigert in ihr das Gefühl der Schuld
so sehr, daß sie ohnmächtig in La Hires Arme sinkt (Iii, 9—11).
D. Fallende Handlung (Iv bis V, 12). Johannas Buße, Prü-
fung und Läuterung.
Erste Stufe. Ihr Schuldbewußtsein.
Ihr schweres Schuldbewußtsein kämpft mit ihrer tief empfundenen Neigung
(„Ist Mitleid Sünde?" „Dich trieb des Mitleids fromme Stimme nicht"; Mono-
logs. Im Gespräche mit der liebewarmen Sorel tritt ihr Schuldbewußtsein noch
stärker hervor, so daß sie sich reumütig eine Verräterin nennt. Von La Hire und
Dunois läßt sie sich nur mit Widerstreben, da sie ihren Bund gebrochen, die Fahne
mit dem Bilde der Jungfrau aufdrängen (Iv, 1—3).
Zweite Stufe. Ihre Anklage und Verbannung.
Freunde und Verwandte Johannas schauen dem Krönungszuge zu, in welchem
Johanna bleich und zitternd einhergeht (Iv, 4—7). Thibauts Absicht sie anzuklagen,
um ihre Seele zu retten. Verstört eilt Johanna aus dem Dome, dessen „Gewölbe
auf sie einstürzen"; sie findet für kurze Zeit eine Beruhigung in der Begegnung
mit ihren Schwestern, die in ihr eine Sehnsucht nach dem heimatlichen Dorfe wach-
rufen (Iv, 8 und 9).
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
Extrahierte Personennamen: Montgomery Johanna_Versöhnung Johanna Johannas Talbot Johanna Johanna Johannas_Buße Johannas Johanna Johanna
336
Achte Periode.
Und ihr habt bestanden! — Unter allen
Grünt ihr frisch und kühn mit starkem Mut.
Wohl kein Pilger wird vorüber wallen.
Der in eurem Schatten nicht geruht.
Und wenn herbstlich eure Blätter fallen.
Tot auch siud sie euch ein köstlich Gut;
Denn, verwesend, werden eure Kinder
Eurer nächsten Frühlingspracht Begrüitder.
Schönes Bild von alter, deutscher Treue,
Wie sie bessere Zeiten angeschaut.
Wo in freudig kühner Todesweihe
Bürger ihre Staaten festgebaut. —
Ach, was hilst's, daß ich den Schmerz erneue?
Sind doch alle diesem Schmerz vertraut!
Deutsches Volk, du herrlichstes von allen.
Deine Eichen stehn, du bist gefallen!
2. vor llanchs Denkmal der Königin Luise.
(1811.)
Du schläfst so sanft! — Die stillen Züge hauchen
Noch deines Lebens schöne Träume wieder!
Der Schlummer nur senkt seine Flügel nieder,
Und heil'ger Friede schließt die klaren Augen.
So schlummere fort, bis deines Volkes Brüder,
Wenn Flammenzeichen von den Bergen rauchen.
Mit Gott versöhnt die rost'gen Schiverter brauchen.
Das Leben opfernd für die schönsten Güter.
Tief führt der Herr durch Nacht und durch Verderben;
So sollen rvir im Kampf das Heil erwerben.
Daß unsre Enkel freie Männer sterben.
Kommt dann der Tag der Freiheit und der Rache:
Dann ruft dein Volk; dann, deutsche Frau, erwache.
Ein guter Engel für die gute Sache!
3. Aufruf.
(1813.)
Frisch auf, mein Volk! Die Flammenzeichen rauchen.
Hell aus dem Norden bricht der Freiheit Licht.
Du sollst den Stahl in Feindesherzen tauchen.
Frisch auf, mein Volk! Die Flammenzeichen rauchen,
Die Saat ist reif; ihr Schnitter, zaudert nicht!
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]