— 58
Neu-Orsova endet, und durchzieht die walachische Niederung in einem
flachen, nach Norden offenen Bogen. Durch die hügelige Platte der
Dobrudscha wird der Strom noch einmal auf eine kurze Strecke
nordwärts gedrängt und biegt dann rechtwinklig nach Osten.
Von den drei Hauptmündungen, die ein sumpfiges Delta einschließen,
ist nur die mittlere, die Sülina, schiffbar.
Nebenflüsse der Donau siud:
a) rechts: 1. die Jller, 2. der Lech, 3. die Isar links mit den
Abflüssen des Ammer- und Starnbergersees, 4. der Inn, der links die
Gewässer des Tegern- und rechts die des Chiemsees sowie die Salzach
aufnimmt, 5. die Traun aus den Seen des Salzkammerguts, 6. die
Enns, 7. die Leitha, 8. die Raab, 9. die Drau links mit der Mur,
10. die Save vom Terglou. Alle diese Nebenflüsse kommen von den
Alpen und führen der Donau gewaltige Waffermengen zu. Vom Balkan-
system strömen noch zur Douau: 11. die Morawa und 12. der Jsker;
b) links: 1. die Wörnitz, 2. die Altmühl, 3. die Naab und
4. der Regen münden in der Nähe von Regensburg, wo die Dampf-
fchiffahrt auf der Donau beginnt, 5. die March, 6. die Waag,
7. die Gran, 8. die fischreiche Theiß, der größte Nebenfluß (so
lang wie der Rhein), 9. der Alt, 10. der Seret und 11. der Prut.
Der Rhein.
Der Rhein, „Deutschlands Strom, nicht Grenze", ist wirklich
ein ganz deutscher Strom, denn wenn auch das Quell- und
Mündungsgebiet nicht zum Deutschen Reiche gehören, so haben sie
doch deutsche Bevölkerung.
Der Rhein entsteht auf der Ostseite des St. Gotthard aus dem
Vorder- und Mittelrhein, fließt zuerst nach Nordosten und ver-
einigt sich bei Reichenau mit dem Hinterrhein vom Rheinwaldgletscher.
Bei Chur wendet er sich nach Norden, durchströmt den grünen Boden-
see und den Untersee, durchbricht westwärts den Jura und bildet bei
Schaffhausen den 24 in hohen Rheinfall. Bei Basel nach Norden
umbiegend, fließt er, immer noch ein reißender Strom, durch die
oberrheinische Tiefebene. Von der Münduug des Mains ab wendet
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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— 100 —
im W., und den in der Sprache romanisch gebliebenen dakischen.
Stamm der Walachen (Rumänen) im O. „wie eine Krebs-
scheere" umfaßt. — Der Donaustrom der Führer der Völker-
Wanderungen (vgl. S. 29). Zwischen der Pforte von Theben
(Deven) und dem eisernen Thore (Orsova), den beiden Grenz-
punkten des Mittlern Donaugebiets, die Karpathen, ein auf
jenen beiden Punkten ruhender, 180 Meilen langer Kreisbogen
(Ostspitze und höchster Theil des mitteleuropäischen Gebirgsdrei-
ecks), ein Gebirgssystem von ungleichartiger Coustruetion: zwei gra-
nitne Gebirgsmasseu mit Hochgebirgscharakter (aber ohne Firn
und Gletscher) die Centralkarpathen mit den aus einer
kleiueu Hochebene sich schroff und zackig erhebenden Spitzen der
Tatra (Gerlsdorfer Spitze 8374'), und die ein großes Hoch-
landsviereck einschließenden transsyldänischen Alpen, beide
durch einen leicht übersteigbareu breiten Kaum: von nur 3000',
das karpathische Waldgebirge, mit einander verbuuden.
Abdachung der Außenseiten zu den Thälern der March und
Oder gegenüber den Sudeten (vgl. S. 24), der Weichsel, des
Dujeftr und Pruth gegenüber dem süduralifcheu Landrücken,
und zum Tieflande der nntern Donau. Steiler fallen die in-
nern Wände*) zur ober- und niederungarischen Tief-
ebene ab. An das rechte Ufer der Mittlern Donau treten die
Ausläufer der Alpen dreimal: 1) mit dem Leithagebirge,
gegenüber den kleinen Karpathen (westliches Thor: Theben),
2) mit dem Bakonywalde, gegenüber dem Neograder Kar-
parthenzweige (mittleres Thor: Waizen), 3) mit den Hügeln vou
Syrminm (Syrmische Halbinsel), der Fortsetzung des Wa-
rasdiner Gebirges. Das illyrisch-serbische Bergland
erreicht die Donau gegenüber dem Banaler Gebirge (östliches
Thor: Orsova) **). Hier der Eintritt der untern Donau (Ister)
in die große Walachische Tiefebene***); zunächst ein brei-
*) In Siebenbürgen ist die Außenwand gegen das Walachische
Tiefland am steilsten, vgl. die Südränder der Aequatorialgebirge vom Hima-
laya bis zu den Alpen und Pyrenäen.
**) In der Nähe dieser Thore übertrifft der aufgeschwemmte Boden die
Tragfähigkeit des lombardischen, namentlich auf der Insel Schütt (zwischen
Presburg und Komorn) und im Mündungsgebiet der Theiß.
***) Hier überschritt auch Trajan die Donaugrenze: das nördliche Gebirge
lockte zu den Aquae Herculis, der Schwefelquelle von Mehadia (noch
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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232
Die untere Donau. Die Rhone. §. 55.
Die Drau und Sau (slavisch: Save) find Zwillingsströme, welche von
den östlichen Alpen, in der nämlichen Richtung, einer vorherrschend östlichen, in
fast gleich langem Laufe (83 und 93 M.) und in einer sich meist gleichbleibenden
Entfernung (10—15 M.) von einander, der Donau zueilen. Da diese Entfer-
nung eine sehr geringe ist. so hat ihr Gebiet nur auf den entgegengesek ten
Seiten eine größere Ausdehnung durch Verzweigung von Nebenthälern. Die
Drau erhält links die Mur. die Sau rechts die Kulpa, die Bosna. die
Drina. Nebrigens liegt das Drauthal viel höher als das Sauthal und hat
daher in klimatischen und Vegetations-Verhältnissen mehr Alpencharakter als
dieses. Die Schifffahrt auf beioen Flüssen ist nicht nur durch Untiefen und
Sandbänke vielfach erschwert, sondern auch periodisch bald durch Eisgang, bald
durch Hochwasser, bald durch Wassermangel unterbrochen; beide sind jedoch im
untern Laufe, rie Sau auch im Mittlern Laufe (von der Einmündung der Kulpa
an), für Dampfschiffe fahrbar. Beive Flußbecken haben in ihrem obern Gebiete
noch deutsche Bevölkerung.
Die Karpathenflüsse auf der linken Seite, Waag, Gran und Theiß,
fließen mit einem gewissen Parallelismus zuerst in südwestlicher, dann in süd-
licher Richtung der Donau zu. Die Theiß fließt mit der Donau selbst parallel
und erhält von O. aus dem Hochlande Erdely vier Zuflüsse (Samos. Körös,
Maros, Bega), welche einen ähnlichen, nur weniger strengen Parallelismus dar-
stellen, wie die vier östlichen Zuflüsse de§ Niederrheins.
c. Die untere Donau, vom eisernen Thor bei Orsowa
bis zum Meere, strömt unter vielfachen Spaltungen und Jnsel-
bildnngen in ruhigem, trägem Laufe durch die walachische Tief-
ebene, im S. von dem Rande der Gebirge der griechischen Halb-
insel, im N. von sumpfigen Niederungen begleitet, in vorherrschend
östlicher Richtung. Schon hat sie° sich dem Meere ans eine Ent-
fernung von 8 Meilen genähert, da wird sie durch einen vor der
Küste sich erstreckenden natürlichen Wall (Dobrudscha) genöthigr,
sich gegen N. zu wenden, ehe sie ihren östlichen Lauf fortsetzen
kann. Auf einem Umwege von 30 Meilen erreicht sie das Meer
in drei Hauptmündungen, welche ein sumpfiges Delta cinschlicßen
und von denen nur die mittlere, die Snlina-Mündung, zum Ein-
laufen größerer Seeschiffe tauglich ist. Die untere Donau erhält
nur von der linken Seite bedeutende Nebenflüsse: die Aluta, den
Sereth und den Prnth, bildet also in dieser Beziehung einen
Gegensatz zur obern Donau, die nur von der rechten, und gewisser-
maßen auch zur Mittlern Donau, die von beiden Seiten ansehn-
lichen Zuwachs erhält.
3. Die Rhone entströmt einem mächtigen (6 Stunden langen)
Gletscher auf der Westseite des St. Gotthard. Sie fließt znerst
(bis Brieg) in südwestlicher, dann in vorherrschend westlicher Rich-
tung in ziemlich breitem, tiefem Thale (dem Ober- und Unter-
Wallis) zwischen den höchsten Alpenketten, die ihr eine Menge reißen-
der Alpenbäche von beiden Seiten zusenden. Bei Martinach wendet
sie sich mit plötzlicher Biegung gegen N.-W., um sich vermittelst
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Extrahierte Personennamen: O. Maros Dobrudscha Gotthard
Cultur Oesterreichs. §. 62.
308
b. Technische Cultur.
Die österreichische Industrie, welche sich größtentheils einheimi-
scher Rohstoffe (die hauptsächlichste Ausnahme bildet die Baumwolle)
bedienen kann und daher die wohlthätigfte Rückwirkung auf die Land-
wirthschaft (einschließlich der Viehzucht) übt, ist zunächst auf die Befrie-
digung des einheinüschen Bedürfnisses angewiesen und findet in dieser
ihren sichersten Absatz; die Ausfuhr nach dem Auslande ist dadurch be-
schränkt, daß die westlichen, cultivirten Nachbarländer zum Theil die
gleichen Produkte erzeugen und die östlichen, weniger cultivirten, einen
geringen Bedarf haben. Den eigentlichen Sitz der österreichischen Industrie
bilden Böhmen, Mähren nebst Schlesieu und Nieder-Oefterreich; insbe-
sondere vereinigt Böhmen in seinen unwirthbaren Gegenden gerade alle
natürlichen Bedingungen einer lebhaften Industrie (Wälder, Wasserkraft,
Steinkohlen verpaart mit reichen Metalladern) und steht durch die Be-
triebsamkeit seiner Bewohner, die Menge und den Werth seiner Manu-
facturerzeugnisse oben an.
Der Handel erhält in dem großen Reichthum an Erzeugniffen
der Urproduktion und des Gewerbsteißes den Stoff zu einem sehr um-
fangreichen Verkehr sowohl zwischen den einzelnen Kronländern als mit
dem Auslande, der auch durch die Lage der österreichischen Monarchie
(s. S. 299) in hohem Grade begünstigt wird. Doch fehlt es auch nicht
an hemmenden Umständen. So sind die Hauptproduktenländer von dem
einzigen Meere, das die Küsten des Staates bespült, durch hohe Ge-
birgskämme in mehrfacher Reihe getrennt, die größten schiffbaren Flüsse
(Donau und Elbe) münden außerhalb der Grenzen des Staates, und
die Donau setzt der Schifffahrt, namentlich der Bergschifffahrt, bedeutende
Schwierigkeiten entgegen. Die in jüngster Zeit privilegirten Dampf-
schifffahrtsgesellschaften haben jedoch sowohl der Donauschifffahrt als der
Seefahrt einen unerwarteten Aufschwung gegeben, und die Eisenbahn über
den Semmering vermittelt den Verkehr des Binnenlandes mit dem Meere.
c. Geistige Culrur.
Wie in Preußen, so ist auch in Oesterreich das 'niedere Schul-
wesen am besten in den deutschen Provinzen ausgebildet, denen das
lombardisch-venetianische Königreich und Siebenbürgen am nächsten stehen.
Eine Hauptschwierigkeit in den östlichen Ländern macht die Verschieden-
heit der Sprache, daher gibt es eine große Anzahl (fast 2000) gemischte
Volksschulen, in denen 2, 3, 4 Unterrichtssprachen neben einander be-
stehen (z. B. deutsch, polnisch, ruthenisch, walachisch) und überhaupt
nicht weniger als 20 Sprachcombinationen Vorkommen. Die 8 Universi-
täten; 4 deutsche (s. S. 275) und 4 in den nickt deutschen Kronländern
(Lemberg, Padua, Pest, Krakau), wovon nur 5 (Wien, Prag, Pest,
Krakau, Padua) alle vier Fakultäten haben, würden für das Bedürfniß
einer so starken Bevölkerung nicht ausreichen, wenn nicht sowohl philo-
sophische und theologiscke Lehranstalten, Akademien und Lyceen, als die
große Menge von besondern Berufsanstalten (Spezialschulen) für mehrere
Fächer zu vollständiger Ausbildung Gelegenheit gäben.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
262
Mittel-Europa.
auch deutsche Kolonisten fanden bei ihnen Niederlassungen. Drei vorzügliche
Regenten haben sich in der Reihe der ungarischen Könige hervorgethan: um das Jahr
1000 Stephan der Heilige, im 14. Jahrh. Ludwig der Große, im 15. Matthias
Cor vi« ns, der große Stücke Oesterreichs eroberte und Gelehrsamkeit iu seiuen Staa-
ten förderte. Nach seinem Tode 1490 gab es Thronstreitigkeiten, bis endlich in der
ersten Hälfte des folgenden Jahrhunderts die ungarische Königskrone durch Wahl ans
hablbnrgische Haus kam. Oesterreich ist dadurch hauptsächlich zur großen europäischen
Macht geworden.
Aus dem Gesagten ergibt sich, daß 4 Hauptvölker diese Länder bewohnen: Magya-
ren, Slaveu, Walachen und Deutsche. Durch das neue Nationalitäteugesetz (1868) ist
für das Gebiet der Krone des hl. Stephan folgenden 6 historischen und einhci-
mischen Nationen politische Gleichheit der Nationalität und Sprache — wenigstens auf
dem Papier — gewährleistet: 1) den Magyaren mit tatarisch-siuuischer Sprache, so-
wohl in Siebenbürgen seßhaft, als von dort abwärts durch die Ebenen Ungarns, aber nie in
die Gebirge hinaufgestiegen; und unter ihnen in besonderen Distrikten die f umancn,
Iazygen, Haiducken und Matyos, letztere, am Fuße des Matra im wellenför--
migen Terrassenlande, angeblich Nachkommen der Hunnen, wie gleich den Szeklern und
Paloczen in Gesichtsansdrnck und Körperbau, so auch iu Dialekt und Tracht von den
Magyaren durchaus verschieden, breitknochig, gedrungen, mit unverkennbar mongolischer
Gesichtsbildung. Die im Osten Siebenbürgens ansäßigen Sz ekler (d. h. Grenzwäch-
ter) sind den Magyaren sprachverwandt; — 2) den Serben (Raizen), besonders im
südl. Theile des Landes, im Banat und in der Woiwodina, denen sehr nahe verwandt
die beideu andern (süd-) slavischeu Stämme: Kroaten und Slavonier (zusam-
men 2,400,000 - 15*60°/0); —3) den Slovaken, deren Sprache von der mäh-
rischen und tschechischen nnr dialektisch verschieden, Hauptbevölkeruug iu den eigentlichen
Karpathen bis herab zur oberungarischen Tiefebene und ostwärts bis znm Bodrog, ein
tüchtiges Bauernvolk (zu uns kommen sie nur als Mänsefallenhändler), einst Kern des
großmährischen Reiches (Snatopluk!), 1,841,000 — 11.95°/o; — 4) den Ruth e-
nen (Russinen, Rusuiakeu), in den Hochländern der Theiß und der östl. Hälfte des
Waldgebirges, von Galizien eingewandert, die rohesten aller Slaven in Ungarn, 448,000 =~
2.91%; — 5) deu Rumänen oder Walachen (Wlachen), halb flavisirtenabkömm-
lingen altdacischer Uuterthanen des Römerreiches, Hauptbevölkeruug des Banats und
Siebenbürgeus (im N. und S.), bis iu die neueste Zeit leibeigen, sittlich verderbt,
arm und verachtet, von größter Unwissenheit, so daß niemand mit ihnen verkehren
mag, an Bevölkerungszahl sich außerordentlich rasch mehrend, 2,477,000 — 16°/o; —
6) den Deutschen, in einer großen Zahl von Sporaden und zu verschiedener Zeit im
Lande augesiedelt. Die interessantesten und ältesten Kolonien sind wohl die großen
dentschen Sprachinseln der (jetzt allerdings slovakisirten) Zipser (am Tatra, zu denen
auch die Gründner, Kaschaner, Dopschauer und Metzenseifner gehören) und Sieben-
bürg er Sachsen. Die ältesten Urkunden weisen darauf hin, daß die Siebenbürger
Sachsen unter Geisa Ii., nach der Sage 1143, die Zipser und die Sachsen der Berg.-
*) Nach den Angaben Kel etis in Pest.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_der_Große Ludwig Matthias
Cor Ruth_e-
242
Mittel-Europa.
viuus 1474 einen Kriegsrath gehalten, zu 1940 in. und westl. davon im Djumbir
zu 2041 in. ansteigt. Der westl. Theil des Niedern Tatra wird Fatra genannt, der
in der Richtung von S. nach N. von Neusohl am Mittellauf des Gran (uördl. dieser
Stadt der Krizna) bis zur Waag sich erstreckt (Großer Fatra) und jenseit derselben
in gleicher Richtung bis an die Beskiden (Kleiner Fatra). — Betrachtet man den
Niedern Tatra als 1. Abstufung des hohen, so wird das zwischen Neutra, Gran, Eypel
(Jpoly), Rima und Hernad sich ausbreitende Ungarische Erzgebirg die 2. Stufe
heißen können. Ein reicher Gebirgsstrich, voll Wälder und Wiesen, die Berge nicht
über 1600 m., doch im Innern voll Metallschätzen, wie schon die bekannten Namen
Kremnitz und Schemnitz bezeugen. Das Gestein des hohen und niedren Tatra ist vor-
herrschend krystallinisch; im Erzgebirge tritt viel Porphyr und Trachyt hervor. Noch
vulkanischer zeigt sich aber die unterste Stufe gegen Waitzen und Erlau hin, der aus
mehreren kleinen Berggruppen bestehende Matra; einer der höchsten Kegel, mit noch
rkennbarem Krater ist der 1000 m. hohe Dasko. Auch die H e gy ally a^ (ein Höhen-
eug an der Theiß) mit den kostbaren Weinhügelu von Tokay u. a. m. ist basaltisch.
Wie viele Vulkane haben einst hier in der Nähe eines Meers geflammt, dessen Boden
jetzt die ungarische Ebene vorstellt!
§♦ 3. Ebenen und Tiesländer.
In folgenden Gegenden, den obersten Lauf abgerechnet, wird das Donau-
thal eingeengt: 1) durch Abdachung von Alpen und Rohrwald oberhalb
Wien — österreichisches Donauthal und Tulner Feld; 2) bei
Presburg durch die Leithahöheu und die kleiueu Karpathen (Thor von
D«veu) — Wiener Becken und Steinfeld rechts, das 42 Q.-Mln.
große Marchfeld links der Donau; 3) bei Waitzen durch den Bakony
Wald und das Neograder Gebirg (Plintenberger Patz) — die 300 Q.-Mln.
große oberungarische Ebene beiderseits der Donau von Presburg bis
Gran; die Tonauinfeln: große Schütt (28 Q.-Mln.) und kl. Schutt
(5 Q.-Mln.); 4) beiorsowa durch Golubinske-Planina und Banater Berge
(Eisernes Thor) — niederungarische Ebene an Mitteldonau und
Theiß, zw. dem Plattenfee im W. und der Stadt Großwardein im O. und
von Tokay im N. bis Pancsova im S. über 1800 Q.-Mln. — Außerdem
enthält das Donaugebiet noch folgende größere Flachgegenden: a) Schwä -
bifch-baierif che Hochebene, b) Tiefland der Walachei, der Mol-
dau und Beffarabiens mit schmalem Strich der Bulgarei.
Bemerk. 1. Donaueschingen hat 690, Ulm 468, Augsburg am Lech 493, Mim-
chett 529, Regensburg 340, Passau 274, Wien 152, Ofen 100 m. Seehöhe. Das Ge-
fäll des Stromes beträgt zwischen Ulm und Donauwörth etwa 2*/s m. anf die Meile;
von da bis Ingolstadt fließt er langsamer, indes immer noch schneller als der Rhein
*) Sprich: Hedj.... In ungarischen Wörtern gy — dj, deshalb auch: Madjaren.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Extrahierte Personennamen: Steinfeld
Extrahierte Ortsnamen: Neutra Rohrwald Wien Donauthal Donau Stadt_Großwardein O. Pancsova Donaueschingen Ulm Regensburg Wien Ulm Donauwörth Ingolstadt Rhein
Europa —
Nußland.
983
man jährlich an 500000 Ctr. Auch der lebhafte Bergbau und Hütteubetrieb im Ural
gehört diesem mittleren Landgürtel an. — Im Junern sind Moskau und Nischnej
Nowgorod (wohin die ehemalige Makariew-Messe verlegt ist), Kasan, Oreuburg und
Charkow die bedeutendsten Handelsplätze; an der See: Petersburg und R'.ga,
Odessa, Astrachan, Archangel. Die meiste Ausfuhr besteht in Flachs und Flachs-
sameu, Häuf und Hanfsamen, Getreide, Nutzholz, Wolle, Talg,
Häuten, Pelzwerk, Schlachtvieh, Pferden, Graphit u. a. Rohprodukten,
ferner (besonders nach Asien hin) in Metall-, Webe- und S eilerw a aren,
Seifen und Kerzen, sowie Leder, letzteres vorzüglich als Saffian und als Insten,
das seinen Geruch durch Gerbung mit Birkentheer erhält. Der Handel zur See ist
übrigeus noch zum großen Theil in den Händen der Ausländer; die Haudelsstotte zählt
ca. 2600 Schiffe (hievon 750 Seeschiffe, 114 Dampfer) mit 230000 Tonnen (ä 1000
Kilogramm) Tragfähigkeit. Die Gesammtansfnhr von Rußland und Polen hat einen
Werth von 410, die Einfuhr von 384 Mill. vr. Thalern; dazu kommt noch Finnland
mit einer Ausfuhr von 10 und einer Einfuhr von 11 Mill. Thlr. Der innere
Verkehr hebt sich, da man die Flußsysteme durch Kanäle, besonders die Wolga mit
der Newa und Dwina, den Dnjepr mit Riemen und Düna in Verbindung gesetzt hat,
und gegenwärtig Schienenwege baut. Die kleine Eisenbahn von Petersburg nach
den nahen kaiserlichen Schlössern war der Anfang, worauf die von Libau zum Riemen
folgte; in den Jahren von 1867 bis 1872 hat sich das russische Eisenbahnuetz um
1255 Mln. verlängert, und der größte Theil dieser Linien entfällt auf die Verbindung
mit Südrußland. Deutlich bekundet Rußland durch diese Bahubanten das Streben,
durch die Verbindung des Westens und Nordens mit dem Süden seine politische und
wirtschaftliche Entwicklung immer mehr gegen das schwarze Meer hin zu verlegen und
anf diesem Wege die orientalische Frage in Europa, die kaukasische in Asien einer Lösung
entgegenzuführen. Durch diese Bahubauteu steht einerseits Petersburg mit Königsberg
und (über Warschau) mit Krakau in Verbindung, anderseits führt eine Hauptlinie von
Libau und Riga nach Odessa, eine andere von Finnland und Petersburg uach Moskau
und von da nach Odessa, nach Sewastopol und auch zur Wolga und nach Astrachan.
(Selbst jenseit des Kaukasus wird zur Verbindung von Poli und Baku, also des
schwarzen und des kaspischeu Meeres eiue Bahu gebaut und ist durch dieselbe bereits
Tiflis mit dem Pontus verbunden). Die Länge der russischen Bahnen betrug schon
1872 ca. 1900 Mln. — Obwohl die Zahl der Schulen sich vergrößert, ist der Volks-
Unterricht (mit Ausnahme der Ostseeproviuzeu und Finnlands) doch noch sehr Mangel-
Haft, da vonseiten der griechischen Kirche gar nichts für Hebung desselben geschieht.
Kaum Vio der Bevölkerung des Reiches genießt Elementarunterricht; i. I. 1869 konnten
von der Gesammtzahl der eingestellten Rekruten 30^o °/o weder lesen noch schreiben. Es
gibt unter den Grundbesitzern und Kanflenten Millionäre, die nicht lesen und nicht
schreiben können. Gymnasien sind zwar jetzt in jedem Gouvernement; doch werden
nurv gewisse Stände zum höhern Unterricht zugelassen, und es herrscht (wie auch an
andern Mittelschulen und an den Universitäten) an den meisten großer Lehrermangel.
Universitäten hat das Reich 8: zu Moskau, Petersburg, Dorpat, Kiew, Kasan, Char-
kow, Odessa, Helsingfors. Sehr hart war es, daß Kaiser Nikolaus die 1816 gestiftete
Warschauer Universität 1832 wieder aufhob und den Polen nur die medicinifch-chirur-
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Nikolaus Nikolaus
Extrahierte Ortsnamen: Europa Moskau Kasan Oreuburg Charkow Petersburg Odessa Astrachan Asien Webe- Polen Finnland Petersburg Libau Europa Asien Petersburg Königsberg Warschau Krakau Libau Riga Odessa Finnland Petersburg Moskau Odessa Sewastopol Astrachan Baku Tiflis Ostseeproviuzeu Finnlands Moskau Petersburg Dorpat Kiew Kasan Odessa Helsingfors
Gebiet der Donau.
237
daß sie in dem 690 m. hoch gelegenen Städtchen Donaueschingen aus
dem Schloßhofe hervorquelle und durch die zwei volleren Bäche Brigach
und Brege verstärkt werde. Die Brege, die 1126 m. hoch an der Martins-
kapelle entspringt, ist aber wohl der Hauptfluß, der erst nach Hinzutritt der
Donaueschinger Quelle den Namen Donau erhält. Sie hat drei Haupt-
richtuugen: 1) nach O. wo an ihren Ufern: Ulm, Regensburg, Passau,
Linz, Wien, Presburg, Gran, Waitzen; 2) nach S. wo: Ofen mit Pest,
Neusatz und Belgrad; 3) wieder nach O. wo Orsowa, Widdin, Nicopolis
und Silistria liegen.
Nebenflüsse: a) Linksher: Brenz, Egge, Wernitz, Altmühl, Naab
mit Vils, Regen, Jlz; March (vom Glatzer Schneeberg) mitthaya; Waag
mit Neutra, Gran, Theiß mit Hernad (rechts), Szamos**), Körös und
Maros oder Mieresch (liuks), Temes; Schyl (Jiul), Aluta (Alt), Sereth,
Pruth. Unter diesen sind Grenzflüsse: March zwischen Deutsch-Oesterreich
und Ungarn; Pruth zwischen Rußland und der Moldau, d) Rechtsher:
Jller vom Widderstein in Vorarlberg und Lech mit Wertach von der
Rothwand, Isar aus der Nähe des Solstein, mit den-Beiflüssen Loisach
und Ammer und den Seen Achen, Walchen, Kochel, Würm und Ammer.
Inn, in dessen Gebiet die Seen Tegern, Schlier und Chiem. Er ist
68 Mln. lang und führt eine solche Wassermasse, daß erst durch ihn die
Donau zum mächtigen Strom wird; die Salzach, in deren Gebiete der
Königssee, ist ein Nebenfluß des Inn. Ferner die Enns, die ebenfalls
wie Salzach und Inn sich nach einem östlichen Laufe nordwärts wendet.
Zwischen Salzach und Enns liegt das schöne Seengebiet (der Hallstadter,
der Wolfgang-, Mond-, Atter-, Traunsee ?e.), aus welchem die Traun
zur Donau fließt. — Die Seit ha wird nur als Grenzfluß viel genannt;
ferner die Raab; nach Osten die Drau mit der Mur; sie ist 101 Ml.
laug und beinah bis zur Hälfte ihres Laufs von Alpen eingefaßt, aus
deren Thäleru ihr viele Bäche und Flüsse zueilen, deren einige unterwegs
Seen gebildet haben, wie den Weißen-, Ossiach er-, Klag enfurter
See u. a. Der größte Nebenfluß, der erst am östl. Ende des Alpengebirgs
sich mit ihr vereinigt, ist die Mur, die südl. des Mosermandels entspringt,
lange zwischen 2 Hauptalpenketten nordöstl. fließt und bei Bruck nach So.
biegt. Ferner die 96 Mln. lange Save/ die aus dem kleinen Wnrzensee
am Terglou kommt und südöstl. strömt, nimmt auf der rechten Seile 1) die
Kulpa auf, welche südöstl. des Schneebergs nur 4 Mln. von der Küste
des Meerbusens Onarnero (adriatisches Meer) entspringt, und 2) von da
*) Spr.: Samosch; in magyarischen Wörtern sz — f, § = sch, cs — tsch (z. B.
in Csarda — Pußlenschcnke), cz — z (z. B. in Debrcczin).
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
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Mittel-Europa.
an, wo sie die Grenze bildet zwischen Ungarn und Türkei, die aus den
bosnischen und den schwarzen Bergen kommenden: Unna, Wrbas, Bosua
und Drina. Ferner die Morawa (aus serbischer und bulgarischer), der
Jsker. — Obwohl selbst nicht in den Alpen entstehend, kann die Donau
doch insofern zu den Alpenflüssen gerechnet werden, als sie ihre Hauptwas-
sermasse (Inn, Drau, Sau!) aus diesem Gebirge empfängt.!
Eine Meile oberhalb Tultscha theilt sich der Strom in große Mündungsarme, die
das 47 Qmln. große Deltaland umfassen, eine Wildnis, die einem unabsehbaren grü-
nen Meere von 3 m. hohen Schilfwaldungen gleicht, durchschnitten von Flußarmen,
Seen und Lachen, bevölkert durch unermeßliche Schaareil von Seevögeln, durch Wölfe
und Herden von Büffeln. Die äußersten Mündungsarme liegen 12 Mln. von einan-
der entfernt; die Hauptarme sind: die Kiliadonau, der nördlichste, für Scknfffahrt
ungünstig, die Sulinadonan, nach der Mündung hin 100—13(1 m. breit und
10—20 m. tief, der für Schifffahrt noch tauglichste Arm, an dessen Mündung auf
Pfählen das Städtchen Sulina liegt, und die St. Georgsdonan, der Südarm, von
dem sich die Portitzkaja zu dem nur 2—3 m. tiefen Rasiusee abzweigt. Bor allen
liegen, Ein- und Ausfahrt erschwerend, Inseln, Sandbänke und Barreu.
Umgrenzung a) links. 1) Auf deutschem Boden: Schwabenjura, Fran-
kenhöhe, Frankenjura, Fichtelgebirg, Böhmerwald, Mährische Terrasse und Mährisches
Gesenke. 2) Zwischen Ungarn und Galizien: Hochkarpathen oder Tatra bis
über den Ursprung des Hernad, dann das karpathische Waldgebirg bis zum Quell des
Pruth und an dessen liuker Seite. 3) Auf südrussischem Gebiet: Ein Höhenzug
zwischen Pruth und Dnjestr, sich ins Tiefland verlierend.
I b) Recbts. 1) Auf deutschem Boden: der niedere Bergzug zwischen Ober-
donan und Bodensee bis zum Ursprung der Jller, und in den Alpen weiter bis zum
Ursprung der Kulpa, dann für eine kurze Strecke das! croatische Kapclla-Gebirg. Im
hochrheinischen Gebiet ist des Flüßchens Wutach erwähnt worden, das am Schwarz-
Wald entspringt und zum Rhein eilt. Zwischen dieser Wutach und der Donau in der
Nähe des Orts Blomberg liegt die Wasserscheide, obwohl bei 700 m. überm Meer-
spiegel, doch so flach, daß ein bloßer Sumpfgraben die Verbindung mit einem Neben-
dach der Douau bildet. 2) Auf türkischem Boden: So. die dalmatischen Berge
entlang, zwischen der Narenta und Drina durch bis zu den Quellen des Jbar (Beifluß
der serbischen Morawa), dann ostwärts zum Jsker. und auf dem langen Bergzuge des
Hämus oder Balkan ans Meer.j
Dnrch die Wasserscheide ist das 14,517 Q.'Mln. große Donaugebiet getrennt
a) im Süden oder rechts: von den Gebieten des Hochrheins, der Adda (Nebenfluß
des Po), der Etsch, der nordöstl. adriatischen Küste, der macedonischen Flüsse Vardar
oder Axius und Strymou, des thrazischen Hebruö oder Maritza, und des Küstenflusses
Kamtschick uuweit Schumla; b) im Norden oder links: von den Gebieten des
Rheines, der Elbe, Oder, Weichsel und des Dnjestr.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Gebiet der Donau.
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Sei Straßburg; bei Negeusburg bewegt er sich wieder rascher, 3 m. auf die Meile,
zwischen Passau und Linz gar 3^/s, von da bis Wien aber nur 2'/s auf die Meile,
doch aufwärts immer noch mühsam zu beschissen. Presburg' hat 135 in. Seehöhe.
Daraus läßt sich schließen, daß die Ebenen der Mittlern und untern Donau tief liegen
und der Lauf des Stromes, der, von Ofen an noch 2/s seines Weges zurückzulegen hat, lang-
sam, also der Schifffahrt äußerst Vortheilhaft werden muß. Nur in der Gegend Orsowas,
wo er, nur noch 36 m. über dem Meere, von 1200 in. Breite an der schmälsten Stelle des
eisernen Thores auf 117 m. eingeengt wird, preßt sich seine Wasserfülle mit größerer
Schnelle in die Walachei hindurch; wahrscheinlich standen vor vielen Jahrtausenden die
ungarischen Ebenen unter Wasser, ehe hier der Durchbruch geschah.
Bemerk. 2. Die große ungarische Tiefebene, das vielbesungene Allföld,
erhaben und wehmüthig melancholisch, bildet eine Landschaft, flach und gradlinig wie
ein Handteller! Durchsichtig blauer Himmel ruht am äußersten Ende des Gesichtskreises
auf der Erde, wie ein Glassturz auf einer Platte: „kein Berg beißt den Rand des
Horizonts zackig aus" sarauy). Selten erhebt sich ein einzelner Baum oder eine spär-
liche Baumgruppe von jenem melancholischen Aussehen, das vereinzelten Bäumen in
kahlen Ebenen immer eigen ist. Und wie gering die Absenkung des Bodens gen Süden
ist, zeigen die unzähligen Krümmungen der Theiß und die Sümpfe, die ihre flachen
Ufer begleiten; auf der laugeu Strecke von Tokay bis zu ihrer Mündung hat sie, in
unzähligen Windungen die Länge ihres Laufs verdreifachend und vou einem meileubrei-
ten Sumpfgürtel umgeben, nur 30 m. Gefäll. Noch weit ab von dem über 40 Mln.
mit der Donau ziemlich parallel laufenden Strome steigt der Boden nur uubedeutend
auf, selbst die Wasserscheide liegt dort kaum 30 m. über dem Spiegel der Donau. Das
Tiefland mit den S«wannen Nordamerikas zu vergleichen ist nicht unpäßlich, denn
strichweis ist es zwar sehr tauglich zum Mais» und Weizenbau, bei weitem mehr aber
zur Viehweide (Pußten). In der großen Haide von Ketskemet (diesseit der Theiß)
kann man halbe Tage reisen, ohne einen Banm anzutreffen, und die Haide von
Debreczi n (jenseit der Theiß sich viele Mln. südwärts ziehend) geht gleichfalls in eine
wahre Einöde über, obwohl man große Strecken derselben für Pferde-, Rinder-, Schaf-,
Schweine- und Gänseheerden benutzt. Das Allföld ist zugleich auch Gebiet der Betyaren
(Räuber); begeisterte magyarische Patrioten finden das ungarische Betyarenthum ungleich
naturwüchsiger, heroischer und poetischer als das ital. Briganten-, oder das griech.
Klephtenweseu!
Z. 4. Deutsches Donaugebiet.
Die Abtheilungen des Donaulaufs, wie sie durch die Engen oberhalb
Presbnrg und bei Orsowa sich natürlich ergeben, stimmen im allgemeinen
mit den Volksgrenzen überein, doch nur am Strom selbst; denn die Neben-
flüsse Drau mit Mur und Save gehören zur Mitteldonau. Da wir
indes den Flußlauf schou in den deutschen, nngarisch-slavischen und walachisch-
bulgarischen abgetheilt haben, so behalten wir diese Namen bei, und fassen
deshalb die Alpengegenden an genannten Flüssen mit dem Oberdonauge-
biete zusammen — als deutsche Abtheilung des Ganzen.
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TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]