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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 58

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 58 Neu-Orsova endet, und durchzieht die walachische Niederung in einem flachen, nach Norden offenen Bogen. Durch die hügelige Platte der Dobrudscha wird der Strom noch einmal auf eine kurze Strecke nordwärts gedrängt und biegt dann rechtwinklig nach Osten. Von den drei Hauptmündungen, die ein sumpfiges Delta einschließen, ist nur die mittlere, die Sülina, schiffbar. Nebenflüsse der Donau siud: a) rechts: 1. die Jller, 2. der Lech, 3. die Isar links mit den Abflüssen des Ammer- und Starnbergersees, 4. der Inn, der links die Gewässer des Tegern- und rechts die des Chiemsees sowie die Salzach aufnimmt, 5. die Traun aus den Seen des Salzkammerguts, 6. die Enns, 7. die Leitha, 8. die Raab, 9. die Drau links mit der Mur, 10. die Save vom Terglou. Alle diese Nebenflüsse kommen von den Alpen und führen der Donau gewaltige Waffermengen zu. Vom Balkan- system strömen noch zur Douau: 11. die Morawa und 12. der Jsker; b) links: 1. die Wörnitz, 2. die Altmühl, 3. die Naab und 4. der Regen münden in der Nähe von Regensburg, wo die Dampf- fchiffahrt auf der Donau beginnt, 5. die March, 6. die Waag, 7. die Gran, 8. die fischreiche Theiß, der größte Nebenfluß (so lang wie der Rhein), 9. der Alt, 10. der Seret und 11. der Prut. Der Rhein. Der Rhein, „Deutschlands Strom, nicht Grenze", ist wirklich ein ganz deutscher Strom, denn wenn auch das Quell- und Mündungsgebiet nicht zum Deutschen Reiche gehören, so haben sie doch deutsche Bevölkerung. Der Rhein entsteht auf der Ostseite des St. Gotthard aus dem Vorder- und Mittelrhein, fließt zuerst nach Nordosten und ver- einigt sich bei Reichenau mit dem Hinterrhein vom Rheinwaldgletscher. Bei Chur wendet er sich nach Norden, durchströmt den grünen Boden- see und den Untersee, durchbricht westwärts den Jura und bildet bei Schaffhausen den 24 in hohen Rheinfall. Bei Basel nach Norden umbiegend, fließt er, immer noch ein reißender Strom, durch die oberrheinische Tiefebene. Von der Münduug des Mains ab wendet

2. Erdkunde - S. 98

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
98 — tirol liegen: die starke Franzensseste, welche den Brennerpaß be- herrscht, Brixen, Bo- zen, die wichtigste Handelsstadt Tirols. — Gries bei Bozen und Meran anderetsch sind wegen ihres milden Win- terklimas stark besuchte Kurorte (bei Meran das berühmte Schloß Tirol; Bild 33). -— Trient an der Etsch (23 000 E.) und Rovereto haben lebhafte Seidenindustrie. — Im Vorarlberg ist Bregenz am Bodensee als Endpunkt der Arl- bergbahn von großer Handelsbedeutung, Dorubirn ein Hauptsitz der Baumwollweberei. 10. Böhmen. Die prächtige Hauptstadt Prag, in der Mitte Böhmens an der schiffbaren Moldau gelegen (198 000, mit Vor- orten an 385 000 E.), ist auch der erste Industrie- und Handels- platz des Landes. In Prag wnrde 1348 die erste deutsche Uni- versität gegründet, nunmehr eine deutsche und eine czechische Universität- und technische Hochschule. •— Pilsen (66000 E.) ist durch seine großen Bierbrauereien bekannt. Eger (20 000 E.) hat bedeutende Webereien. — Saaz liefert den besten Hopfen. — Welt- berühmte Mineralquellen haben: Karlsbad, Teplitz, Marien- bad und Franzensbad. — Reichenberg (33 000 E.) ist Mittelpunkt der böhmischen Wollweberei, überhaupt eine der ersten Industriestädte der Monarchie. — Budweis an der Moldau (32 000 E.) ist eine wichtige Station für den Handel zwischen Donau- und Elbegebiet. 11. Mähren. Die Hauptstadt Brünn (104000 E.) ist der erste Platz der Monarchie für Tuchweberei. Technische Hochschule. - Iglau (25 000 E.) hat ebenfalls schwunghafte Wollindustrie. - Ol mutz an der March (20 000 E.).

3. Erdkunde - S. 100

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 100 — die zweitgrößte Stadt Ungarns, ein sehr lebhafter Handelsplatz. Nördlich vom Franzens-Kanal, welcher die Donau mit der Theiß verbindet, liegt Maria-Theresiopel (75 000 E.), der Marktplatz für die Produkte der getreide- und viehreichen Umgebung. •—- Östlich der Theiß, zwischen Maros und Donan liegt Temesvar (40 000 E.). — An der Grenze gegen Rumänien, am „Eisernen Thor", der nunmehr für die Schiffahrt regulierten Stromschnelle der Donau (Bild S. 57), ist Alt-Orsova. In der Nähe die warmen Schwefelquellen (Herkulesbad) von Mehadia. Siebenbürgen hat zum Teil deutsche Bevölkerung (etwa V^Mill.), die sogenannten Sachsen, deren wichtigste Orte das gewerbreiche Kronstadt (33 000 E.) und Hermannstadt sind. — In dem von Magyaren bewohnten Gebiete liegt Klausenburg (34000 E.). Universität. — Die im Westen lebenden Rumänen, über die Hälfte der Bevölkerung, haben keine größere Stadt. 2. Fiume samt Gebiet. Die Stadt Fiume (31000 E.) am Busen vou Quarnero ist der Hauptplatz für den ungarischen Seeverkehr. 3. Kroatien und Slavonien. Die Hauptstadt Agram unfern der Save hat 38 000 E. Universität. —- Esseg ist eine Festuug oberhalb der Draumündung. (Bosnien und die Herzegowina siehe S. 125.) Die Schweiz. I. Die Schweiz ist vorherrschend Gebirgsland. In der südlichen Hälfte erheben sich gewaltige Massen der Alpen. An ihrem nördlichen Abhang breitet sich die wellenförmige schweizerische Hochebene aus, welche gegen Frankreich vom Jura, einem Wasser- armen, bis zu 1700 m hohen Gebirge abgeschlossen wird. — Die Schweizer Alpen sind alljährlich das Reiseziel Tausender von Frem- den, die hierher eilen, die Wunder der Hochgebirgswelt stauneud zu betrachten. Besonders besucht ist das sogeuannte Berner Ober- land. In kühnen Formen erheben sich hier Gipfel wie das Finster- aarhorn, die Jungfran u. a. zu einer Höhe von über 4000 m.

4. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 100

1874 - Mainz : Kunze
— 100 — im W., und den in der Sprache romanisch gebliebenen dakischen. Stamm der Walachen (Rumänen) im O. „wie eine Krebs- scheere" umfaßt. — Der Donaustrom der Führer der Völker- Wanderungen (vgl. S. 29). Zwischen der Pforte von Theben (Deven) und dem eisernen Thore (Orsova), den beiden Grenz- punkten des Mittlern Donaugebiets, die Karpathen, ein auf jenen beiden Punkten ruhender, 180 Meilen langer Kreisbogen (Ostspitze und höchster Theil des mitteleuropäischen Gebirgsdrei- ecks), ein Gebirgssystem von ungleichartiger Coustruetion: zwei gra- nitne Gebirgsmasseu mit Hochgebirgscharakter (aber ohne Firn und Gletscher) die Centralkarpathen mit den aus einer kleiueu Hochebene sich schroff und zackig erhebenden Spitzen der Tatra (Gerlsdorfer Spitze 8374'), und die ein großes Hoch- landsviereck einschließenden transsyldänischen Alpen, beide durch einen leicht übersteigbareu breiten Kaum: von nur 3000', das karpathische Waldgebirge, mit einander verbuuden. Abdachung der Außenseiten zu den Thälern der March und Oder gegenüber den Sudeten (vgl. S. 24), der Weichsel, des Dujeftr und Pruth gegenüber dem süduralifcheu Landrücken, und zum Tieflande der nntern Donau. Steiler fallen die in- nern Wände*) zur ober- und niederungarischen Tief- ebene ab. An das rechte Ufer der Mittlern Donau treten die Ausläufer der Alpen dreimal: 1) mit dem Leithagebirge, gegenüber den kleinen Karpathen (westliches Thor: Theben), 2) mit dem Bakonywalde, gegenüber dem Neograder Kar- parthenzweige (mittleres Thor: Waizen), 3) mit den Hügeln vou Syrminm (Syrmische Halbinsel), der Fortsetzung des Wa- rasdiner Gebirges. Das illyrisch-serbische Bergland erreicht die Donau gegenüber dem Banaler Gebirge (östliches Thor: Orsova) **). Hier der Eintritt der untern Donau (Ister) in die große Walachische Tiefebene***); zunächst ein brei- *) In Siebenbürgen ist die Außenwand gegen das Walachische Tiefland am steilsten, vgl. die Südränder der Aequatorialgebirge vom Hima- laya bis zu den Alpen und Pyrenäen. **) In der Nähe dieser Thore übertrifft der aufgeschwemmte Boden die Tragfähigkeit des lombardischen, namentlich auf der Insel Schütt (zwischen Presburg und Komorn) und im Mündungsgebiet der Theiß. ***) Hier überschritt auch Trajan die Donaugrenze: das nördliche Gebirge lockte zu den Aquae Herculis, der Schwefelquelle von Mehadia (noch

5. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 232

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
232 Die untere Donau. Die Rhone. §. 55. Die Drau und Sau (slavisch: Save) find Zwillingsströme, welche von den östlichen Alpen, in der nämlichen Richtung, einer vorherrschend östlichen, in fast gleich langem Laufe (83 und 93 M.) und in einer sich meist gleichbleibenden Entfernung (10—15 M.) von einander, der Donau zueilen. Da diese Entfer- nung eine sehr geringe ist. so hat ihr Gebiet nur auf den entgegengesek ten Seiten eine größere Ausdehnung durch Verzweigung von Nebenthälern. Die Drau erhält links die Mur. die Sau rechts die Kulpa, die Bosna. die Drina. Nebrigens liegt das Drauthal viel höher als das Sauthal und hat daher in klimatischen und Vegetations-Verhältnissen mehr Alpencharakter als dieses. Die Schifffahrt auf beioen Flüssen ist nicht nur durch Untiefen und Sandbänke vielfach erschwert, sondern auch periodisch bald durch Eisgang, bald durch Hochwasser, bald durch Wassermangel unterbrochen; beide sind jedoch im untern Laufe, rie Sau auch im Mittlern Laufe (von der Einmündung der Kulpa an), für Dampfschiffe fahrbar. Beive Flußbecken haben in ihrem obern Gebiete noch deutsche Bevölkerung. Die Karpathenflüsse auf der linken Seite, Waag, Gran und Theiß, fließen mit einem gewissen Parallelismus zuerst in südwestlicher, dann in süd- licher Richtung der Donau zu. Die Theiß fließt mit der Donau selbst parallel und erhält von O. aus dem Hochlande Erdely vier Zuflüsse (Samos. Körös, Maros, Bega), welche einen ähnlichen, nur weniger strengen Parallelismus dar- stellen, wie die vier östlichen Zuflüsse de§ Niederrheins. c. Die untere Donau, vom eisernen Thor bei Orsowa bis zum Meere, strömt unter vielfachen Spaltungen und Jnsel- bildnngen in ruhigem, trägem Laufe durch die walachische Tief- ebene, im S. von dem Rande der Gebirge der griechischen Halb- insel, im N. von sumpfigen Niederungen begleitet, in vorherrschend östlicher Richtung. Schon hat sie° sich dem Meere ans eine Ent- fernung von 8 Meilen genähert, da wird sie durch einen vor der Küste sich erstreckenden natürlichen Wall (Dobrudscha) genöthigr, sich gegen N. zu wenden, ehe sie ihren östlichen Lauf fortsetzen kann. Auf einem Umwege von 30 Meilen erreicht sie das Meer in drei Hauptmündungen, welche ein sumpfiges Delta cinschlicßen und von denen nur die mittlere, die Snlina-Mündung, zum Ein- laufen größerer Seeschiffe tauglich ist. Die untere Donau erhält nur von der linken Seite bedeutende Nebenflüsse: die Aluta, den Sereth und den Prnth, bildet also in dieser Beziehung einen Gegensatz zur obern Donau, die nur von der rechten, und gewisser- maßen auch zur Mittlern Donau, die von beiden Seiten ansehn- lichen Zuwachs erhält. 3. Die Rhone entströmt einem mächtigen (6 Stunden langen) Gletscher auf der Westseite des St. Gotthard. Sie fließt znerst (bis Brieg) in südwestlicher, dann in vorherrschend westlicher Rich- tung in ziemlich breitem, tiefem Thale (dem Ober- und Unter- Wallis) zwischen den höchsten Alpenketten, die ihr eine Menge reißen- der Alpenbäche von beiden Seiten zusenden. Bei Martinach wendet sie sich mit plötzlicher Biegung gegen N.-W., um sich vermittelst

6. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 305

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Ober- und Niederösterreich. Salzburg. Tirol. §. 62. 305 Wien (476,000 E.), von denen etwa V? der eigentlichen Stadt, die übrigen den 34 Vorstädten und den zur Stadt gerechneten naheliegen- den Ortschaften angehören. Ursprünglich erbaut an dem äußersten Rande des deutschen Landes, im Angesichte des letzten hohen Alpengipfels und der westlichen Schlußkette der Karpathen, war Wien Jahrhunderte lang eine starke Grenzfestung, welche dem Vordringen der östlichen Barbaren, namentlich der Türken, ein Ziel setzte, ehe sie durch die Befreiung Ungarns von der osmanischen Herrschaft in den Mittel- punkt des Reiches versetzt wurde. Durch diese Lage in der Mitte der sämmt- lichen Kronländcr und im Centralpunkte des größten Stromgebietes des culti- virten Europa, das von hier an seine bedeutendste Schiffbarkeit erlangt, sowie im Knotenpunkte der Hauptcommercialstraße» und des österreichischen Eisenbahn- systems, erhob sie sich zu dem ersten Handels- und dem wichtigsten Manufactur- platze der Monarchie. Sie vermittelt den Verkehr zwischen dem Norden und Westen einerseits und der Levante andrerseits nicht bloß auf der Donau, sondern auch auf dem Landwege über die östlichsten niedrigen Ketten der Alpe» nach dem adriatischen Meere, das auf keinem andern Punkte der Donau näher gerückt ist, als bei Wien, während zugleich die leichtesten Wege vom Norden (durch das Thal der March und den gangbarsten Theil der böhmischen Grenze) hier aus- laufen. Kaiserliche Lustschlösser: Schönbrunn und Laren bürg. Das Wiener Donaubecken, insbesondere das Marchfeld, ist eines der Hauptkampffelder Deutschlauds gewesen, wo schon Marc Aurel gegen die Deutschen, Karl der Große gegen die Avaren kämpfte, wo Rudolf von Habsburg den Ottokar von Böhmen schlug, wo (bei Aspern und Eßling) Napoleon seine erste Niederlage erlitt, aber auch (bei Wagram) die erlittene Schmach wieder tilgte. Im Süden von Wien: der .Badeort Baden und Wiener- Neustadt (Militär-Akademie.) 2. Das Herzogthum Salzburg hat die absolut und relativ geringste Bevölkerung (146,000 auf 130 □ M', also nur 1127 auf 1 □ M.) von allen Kronländern, denn es gehört ganz dem Alpenlande an. Die befestigte Hauptstadt Salzburg (17,000 E.) liegt an einem Haupteingange des Alpenlandes, aus welchem hier die Salza in die baierische Ebene hervortritt. Das Salzbergwerk von H a l l e i n wird wegen seiner Einrichtung vielbesucht, Gast ein wegen seiner berühmten Heilquellen. 3. Die Grafschaft Tirol und Vorarlberg (fast 7/e Mill. E., nur 1627 auf 1 H1m., da nur verhältnißmäßig schmale Boden- streifen anbaufähig sind). Wie Tirol drei parallele Alpeuketten enthält (s. S. 201), so auch drei große Hauptthäler: das Inn- thal, welches die ganze Breite des Landes durchzieht, das vielfach verzweigte Etschthal und das rauhe Pusterthal, jedes mit einer Anzahl Nebenthäler, die sich manchmal in ihrem oberu Theile wieder mehrfach verzweigen. Pütz, Lehrbuch d. vergl. Erdbesch. 4. Aufl. 20

7. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 242

1874 - Mainz : Kunze
242 Mittel-Europa. viuus 1474 einen Kriegsrath gehalten, zu 1940 in. und westl. davon im Djumbir zu 2041 in. ansteigt. Der westl. Theil des Niedern Tatra wird Fatra genannt, der in der Richtung von S. nach N. von Neusohl am Mittellauf des Gran (uördl. dieser Stadt der Krizna) bis zur Waag sich erstreckt (Großer Fatra) und jenseit derselben in gleicher Richtung bis an die Beskiden (Kleiner Fatra). — Betrachtet man den Niedern Tatra als 1. Abstufung des hohen, so wird das zwischen Neutra, Gran, Eypel (Jpoly), Rima und Hernad sich ausbreitende Ungarische Erzgebirg die 2. Stufe heißen können. Ein reicher Gebirgsstrich, voll Wälder und Wiesen, die Berge nicht über 1600 m., doch im Innern voll Metallschätzen, wie schon die bekannten Namen Kremnitz und Schemnitz bezeugen. Das Gestein des hohen und niedren Tatra ist vor- herrschend krystallinisch; im Erzgebirge tritt viel Porphyr und Trachyt hervor. Noch vulkanischer zeigt sich aber die unterste Stufe gegen Waitzen und Erlau hin, der aus mehreren kleinen Berggruppen bestehende Matra; einer der höchsten Kegel, mit noch rkennbarem Krater ist der 1000 m. hohe Dasko. Auch die H e gy ally a^ (ein Höhen- eug an der Theiß) mit den kostbaren Weinhügelu von Tokay u. a. m. ist basaltisch. Wie viele Vulkane haben einst hier in der Nähe eines Meers geflammt, dessen Boden jetzt die ungarische Ebene vorstellt! §♦ 3. Ebenen und Tiesländer. In folgenden Gegenden, den obersten Lauf abgerechnet, wird das Donau- thal eingeengt: 1) durch Abdachung von Alpen und Rohrwald oberhalb Wien — österreichisches Donauthal und Tulner Feld; 2) bei Presburg durch die Leithahöheu und die kleiueu Karpathen (Thor von D«veu) — Wiener Becken und Steinfeld rechts, das 42 Q.-Mln. große Marchfeld links der Donau; 3) bei Waitzen durch den Bakony Wald und das Neograder Gebirg (Plintenberger Patz) — die 300 Q.-Mln. große oberungarische Ebene beiderseits der Donau von Presburg bis Gran; die Tonauinfeln: große Schütt (28 Q.-Mln.) und kl. Schutt (5 Q.-Mln.); 4) beiorsowa durch Golubinske-Planina und Banater Berge (Eisernes Thor) — niederungarische Ebene an Mitteldonau und Theiß, zw. dem Plattenfee im W. und der Stadt Großwardein im O. und von Tokay im N. bis Pancsova im S. über 1800 Q.-Mln. — Außerdem enthält das Donaugebiet noch folgende größere Flachgegenden: a) Schwä - bifch-baierif che Hochebene, b) Tiefland der Walachei, der Mol- dau und Beffarabiens mit schmalem Strich der Bulgarei. Bemerk. 1. Donaueschingen hat 690, Ulm 468, Augsburg am Lech 493, Mim- chett 529, Regensburg 340, Passau 274, Wien 152, Ofen 100 m. Seehöhe. Das Ge- fäll des Stromes beträgt zwischen Ulm und Donauwörth etwa 2*/s m. anf die Meile; von da bis Ingolstadt fließt er langsamer, indes immer noch schneller als der Rhein *) Sprich: Hedj.... In ungarischen Wörtern gy — dj, deshalb auch: Madjaren.

8. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 259

1874 - Mainz : Kunze
Gebiet der Donau. 259 Po (gegen Rhone, Rhein, Inn und Etsch) die Grenze; von da läuft sie der Etsch und ihrer Krümmung beimeran im Abstände von etwa 2mln. parallel, überschreitet diesen Flnß bei dem (deutschen) Dorfe Saluru (5 Mln. südl. von Bozen), geht von da nach No. zu den Quellen der Drau und auf dem Rücken der Karnischen Alpen zum Ponteba- ^asse. — Das Deutsch am Splügen wird vom Rhätischen und Italienischen ganz ein- gefaßt. Ju Welschtirol (Kreis Trieut) sind mehrere deutsche Sprachinseln (von zns. 6300 Seelen) zu bemerken, z. B. Lusarn (Luserna) an der ital. Grenze; übrigens dringt in Südtirol, und zwar nicht ohne Schuld der österr. Regierung, das Italienische gegen das Deutsche reißend vor, Außerhalb Tirols 2 große deutsche Sprachinseln: die 13 Ge- meinden (eine heißt Ghiazzo) bei Verona, und die 7 Gemeinden (Hauptort Asiago) von 30,000 Bew. an der obern Brenta nördl. von Vicenza; ihr Dialekt hat Aehn- lichkeit mit dem der heutigen Gebirgsbewohner um Schlier- und Tegernsee, ist aber im Zurückweichen vor dem Italienischen begriffen. 2) An der Seite der Slovenen oder Winden in Kärnten und Steiermark sind (deutsche) Grenzorte: Villach. Völkermarkt, Radkersbnrg a. d. Mnr.,' Klagenfurt, Marburg, Pettau und Zarz (Sorica) sind von wendischem Landvolk umgeben, Laibach ist zum Theil deutsch, und weiter nach So. liegt inmitten von Slovenen und Kroaten als deutsche Sprachinsel das Ländchen Gottschee, dessen durch Hausirhandel mit Südfrüchten und Holzwaareu ziemlich allgemein bekannte Bewohner unter Einschluß der sprachverwandten Bevölkerung von den angrenzenden Bezirken Reifnitz und Tscher- nembl die Zahl 25,000 übersteigen; aber auch sonst tritt in Krain und den Küstenlan- den das deutsche Element in größeren oder kleineren Sporaden noch vielfach auf. 3) An der nngrischen Seite: Von Radkersburg zieht die Grenze nach St. Gotthard an der Raab, nach Güns und östlich des Neusiedler Sees nach Wieselburg, Presburg, Marchegg und an der March aufwärts bis zur Münduug der Thay a. In den Ländern der ungarischen Krone sind viele und große deutsche Sprachinseln, s. n. S. 262 u. f. 4) Im Gebiete der March und Ober-Elbe. Vor alters sind die Moraven (mährische Slovaken) und noch weiter die Tschechen tief in das alte Deutschland ein- gedrungen, so weit es durch die Auswanderung der Qnaden und Markmannen geräumt war*); und uoch jetzt uehmen sie den größten Theil jener Landstrecken ein. Die deutsche Sprachgrenze umzieht sie auf folgender Linie: an der Thaya aufwärts bis zur Schwarzawamündnng, dann westwärts in grader Richtung (Znaym bleibt südl. der Linie) nach Neuhaus, und über Krumman nach Klentsch am Böhmerwald. Von da Nordwest!, über Pilsen und nordöstl. nach Theresienstadt, die Elbe etwas aufwärts bis tu die Nähe Meluiks, und gerade uordöstl. bis Hochstadt a. d. obernjser; dann südöstl. bis in die Nähe von Josephstadt. Hierauf beschreibt die Linie einen Bogen nach O. über Slockstadt und an der Grafschaft Glatz hin, überschreitet den Elbe-Nebeusinß Adler, berührt Hohenmauth und Leitomischl, Zwittau und Brüsau (a. d. Zwittawa) und dreht *) Die Polen drangen westlich der untern Weichsel vor, indem sie die ebenfalls sla vischen Kassubeu vor sich her bis ans Meer schoben. — Die Wenden au der Lausitz nennen wir nicht mit, denn ihre Sprache ist im Absterben. 17'

9. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 237

1874 - Mainz : Kunze
Gebiet der Donau. 237 daß sie in dem 690 m. hoch gelegenen Städtchen Donaueschingen aus dem Schloßhofe hervorquelle und durch die zwei volleren Bäche Brigach und Brege verstärkt werde. Die Brege, die 1126 m. hoch an der Martins- kapelle entspringt, ist aber wohl der Hauptfluß, der erst nach Hinzutritt der Donaueschinger Quelle den Namen Donau erhält. Sie hat drei Haupt- richtuugen: 1) nach O. wo an ihren Ufern: Ulm, Regensburg, Passau, Linz, Wien, Presburg, Gran, Waitzen; 2) nach S. wo: Ofen mit Pest, Neusatz und Belgrad; 3) wieder nach O. wo Orsowa, Widdin, Nicopolis und Silistria liegen. Nebenflüsse: a) Linksher: Brenz, Egge, Wernitz, Altmühl, Naab mit Vils, Regen, Jlz; March (vom Glatzer Schneeberg) mitthaya; Waag mit Neutra, Gran, Theiß mit Hernad (rechts), Szamos**), Körös und Maros oder Mieresch (liuks), Temes; Schyl (Jiul), Aluta (Alt), Sereth, Pruth. Unter diesen sind Grenzflüsse: March zwischen Deutsch-Oesterreich und Ungarn; Pruth zwischen Rußland und der Moldau, d) Rechtsher: Jller vom Widderstein in Vorarlberg und Lech mit Wertach von der Rothwand, Isar aus der Nähe des Solstein, mit den-Beiflüssen Loisach und Ammer und den Seen Achen, Walchen, Kochel, Würm und Ammer. Inn, in dessen Gebiet die Seen Tegern, Schlier und Chiem. Er ist 68 Mln. lang und führt eine solche Wassermasse, daß erst durch ihn die Donau zum mächtigen Strom wird; die Salzach, in deren Gebiete der Königssee, ist ein Nebenfluß des Inn. Ferner die Enns, die ebenfalls wie Salzach und Inn sich nach einem östlichen Laufe nordwärts wendet. Zwischen Salzach und Enns liegt das schöne Seengebiet (der Hallstadter, der Wolfgang-, Mond-, Atter-, Traunsee ?e.), aus welchem die Traun zur Donau fließt. — Die Seit ha wird nur als Grenzfluß viel genannt; ferner die Raab; nach Osten die Drau mit der Mur; sie ist 101 Ml. laug und beinah bis zur Hälfte ihres Laufs von Alpen eingefaßt, aus deren Thäleru ihr viele Bäche und Flüsse zueilen, deren einige unterwegs Seen gebildet haben, wie den Weißen-, Ossiach er-, Klag enfurter See u. a. Der größte Nebenfluß, der erst am östl. Ende des Alpengebirgs sich mit ihr vereinigt, ist die Mur, die südl. des Mosermandels entspringt, lange zwischen 2 Hauptalpenketten nordöstl. fließt und bei Bruck nach So. biegt. Ferner die 96 Mln. lange Save/ die aus dem kleinen Wnrzensee am Terglou kommt und südöstl. strömt, nimmt auf der rechten Seile 1) die Kulpa auf, welche südöstl. des Schneebergs nur 4 Mln. von der Küste des Meerbusens Onarnero (adriatisches Meer) entspringt, und 2) von da *) Spr.: Samosch; in magyarischen Wörtern sz — f, § = sch, cs — tsch (z. B. in Csarda — Pußlenschcnke), cz — z (z. B. in Debrcczin).

10. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 238

1874 - Mainz : Kunze
238 Mittel-Europa. an, wo sie die Grenze bildet zwischen Ungarn und Türkei, die aus den bosnischen und den schwarzen Bergen kommenden: Unna, Wrbas, Bosua und Drina. Ferner die Morawa (aus serbischer und bulgarischer), der Jsker. — Obwohl selbst nicht in den Alpen entstehend, kann die Donau doch insofern zu den Alpenflüssen gerechnet werden, als sie ihre Hauptwas- sermasse (Inn, Drau, Sau!) aus diesem Gebirge empfängt.! Eine Meile oberhalb Tultscha theilt sich der Strom in große Mündungsarme, die das 47 Qmln. große Deltaland umfassen, eine Wildnis, die einem unabsehbaren grü- nen Meere von 3 m. hohen Schilfwaldungen gleicht, durchschnitten von Flußarmen, Seen und Lachen, bevölkert durch unermeßliche Schaareil von Seevögeln, durch Wölfe und Herden von Büffeln. Die äußersten Mündungsarme liegen 12 Mln. von einan- der entfernt; die Hauptarme sind: die Kiliadonau, der nördlichste, für Scknfffahrt ungünstig, die Sulinadonan, nach der Mündung hin 100—13(1 m. breit und 10—20 m. tief, der für Schifffahrt noch tauglichste Arm, an dessen Mündung auf Pfählen das Städtchen Sulina liegt, und die St. Georgsdonan, der Südarm, von dem sich die Portitzkaja zu dem nur 2—3 m. tiefen Rasiusee abzweigt. Bor allen liegen, Ein- und Ausfahrt erschwerend, Inseln, Sandbänke und Barreu. Umgrenzung a) links. 1) Auf deutschem Boden: Schwabenjura, Fran- kenhöhe, Frankenjura, Fichtelgebirg, Böhmerwald, Mährische Terrasse und Mährisches Gesenke. 2) Zwischen Ungarn und Galizien: Hochkarpathen oder Tatra bis über den Ursprung des Hernad, dann das karpathische Waldgebirg bis zum Quell des Pruth und an dessen liuker Seite. 3) Auf südrussischem Gebiet: Ein Höhenzug zwischen Pruth und Dnjestr, sich ins Tiefland verlierend. I b) Recbts. 1) Auf deutschem Boden: der niedere Bergzug zwischen Ober- donan und Bodensee bis zum Ursprung der Jller, und in den Alpen weiter bis zum Ursprung der Kulpa, dann für eine kurze Strecke das! croatische Kapclla-Gebirg. Im hochrheinischen Gebiet ist des Flüßchens Wutach erwähnt worden, das am Schwarz- Wald entspringt und zum Rhein eilt. Zwischen dieser Wutach und der Donau in der Nähe des Orts Blomberg liegt die Wasserscheide, obwohl bei 700 m. überm Meer- spiegel, doch so flach, daß ein bloßer Sumpfgraben die Verbindung mit einem Neben- dach der Douau bildet. 2) Auf türkischem Boden: So. die dalmatischen Berge entlang, zwischen der Narenta und Drina durch bis zu den Quellen des Jbar (Beifluß der serbischen Morawa), dann ostwärts zum Jsker. und auf dem langen Bergzuge des Hämus oder Balkan ans Meer.j Dnrch die Wasserscheide ist das 14,517 Q.'Mln. große Donaugebiet getrennt a) im Süden oder rechts: von den Gebieten des Hochrheins, der Adda (Nebenfluß des Po), der Etsch, der nordöstl. adriatischen Küste, der macedonischen Flüsse Vardar oder Axius und Strymou, des thrazischen Hebruö oder Maritza, und des Küstenflusses Kamtschick uuweit Schumla; b) im Norden oder links: von den Gebieten des Rheines, der Elbe, Oder, Weichsel und des Dnjestr.
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