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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 868

1874 - Mainz : Kunze
•868 Europa — Österreich-Ungarn. Bodensee und der große Marktflecken Dornbirn, wo eifrig, wie im benachbarten St. Gallen, fabricirt wird. 12) Böhmen ist eines der bedeutendsten Kronländer. Den Boden, meist granitisch, reich an Metallen und Kohlen, zum Theil sehr fruchtbar, nur arm an Salz, kennen wir schon. Die Deutschen (2 Mill.) wohnen hauptsächlich im Norden, Westen und Süden des Landes und in den Städten Prag und Budweis. Man zählt 1800 deutsche und 2000 tschechische Volksschulen, obschon unter den Gelehrten sich seit Jahrhunderten auch Tschechen hervorgethan und selbst eine tschechische Literatur existirt. In diesem Jahrh. wächst die Industrie, vorzugsweise unter den Deutschen, und in vielen Zweigen. Der böhmische Hopfen ist sehr gesucht. Ursprünglich von deutschen Markmannen be- wohnt, wanderten später slavische Tschechen ein. Schon unter dem Karolinger Arnulf (895) erkannten die Fürsten des Landes die '.deutsche Oberhoheit an; der Sachse Otto I. unterwarf sie aufs neue, und Heinrich Iv. verlieh den Königstitel, mit dem seit des Rothbarts Zeiten die Kurwürde verbunden ward. Mit Wenzel Iii. starb 1306 die Dynastie der Przimisliden aus, und das Land fiel auf kurze Zeit an die Habsburger, denen es 1310 Heinrich von Luxemburg für seinen Sohn Johann entriß. Nun be- gann eine Zeit der höchsten Blüte, besonders unter Kaiser Karl Iv. und durch Be- günstigung deutschen Wesens. Mit Kaiser Sigismund starben 1437 die Luxemburger aus, und das Königreich fiel zum zweitenmal? an die Habsburger, an Albrecht Ii. Die Böhmen aber machten sich bald wieder frei und erklärten ihr Land für ein Wahlreich, das bald nnter heimischen Königen (Georg v. Podiebrad!) stand, bald mit Polen, bald mit Ungarn verbunden war. Der letzte Ungarkönig, Ludwig Ii, vererbte 1526 mit Ungarn auch Böhmen durch seine Schwester Anna an Karls V. Bruder, Ferdinand I. von Oesterreich. Infolge der Religionskriege (Friedrich V. von der Pfalz!) gelang es dem Habsburger Ferdinand Ii., das Wahlrecht der böhmischen Stände zu vernichten und die Erblichkeit einzuführen. „Diese Verschmelzung der Geschichte Böhmens mit der des österreichischen Hauses, seine langdauernde Verbindung mit Mähren, seine Beziehungen zu Ungarn wurden auch geographisch vermittelt. Denn es besteht zwischen Böhmen und Mähren keine scheidende Gebirgswaud, Mähren selbst ist gegen Schlesien und durch die Marchniederung gegen Oesterreich offen, und endlich durch das Donanthal setzt sich die Wiener Ebene in die oberungarische fort. Deshalb finden wir auch in diesen durch physische Scheidemauern nicht gesonderten Ländergebieten bis auf die gegenwärtige Zeit dieselbe Sprache". — Prag an der Moldau hat jetzt mit der Garnison 162000 Bew. kaum zur Hälfte Tschechen: also ist Prag vorzugsweise eine deutsche Stadt. Viele Juden. Die von Kaiser Karl Iv. in seiner Residenz Prag 1348 gestiftete Universität ist die älteste deutsche. Die zunächst größten Orte: Asch mit 28000, Pilsen mit 23600, die Fabrikstadt Reichenberg ander Lausitzer Neiße mit 22300, Budweis mit 17400, Eger mit 13400, die alte Bergstadt Kuttenberg mit 12700 E. Kleiner sind: die Festungen Königgrätz und Theresienstadt, Przibram, wo eine Berg- akademie, das freundliche Leitmeritz, die schwarzenbergische Residenz Krnmmau, die wegen großer Maschinenspinnereien vielgenannte Stadt Trauten an, ferner Bischof- Teinitz nördl. von Taus, wo der astronomische Schriftsteller Littrow geboren, Tab o r u. a. m. Berühmte Badeorte im Egergebiet. 13) Mähren wurde nach dem Zerfall des großmährischen Reiches von Böhmen

2. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 223

1855 - Mainz : Kunze
Gebiet der Donau — Ungarn. 221 herumstreifende Jazygen, wahrscheinlich sarmatischen Stamms. Die Völkerwan- derung änderte diesen Zustand. Die unter den Römern begonnene Civilisation ging großentheils zu Grunde; deutsche, slawische, asiatische Völkerschaften wechsel- ten im Besitz, bis gegen Ende des 9. Jahrh, das wilve Hirten- und Jägervolk der Magyaren oder Ungern (ursprünglich ans Jugrien am Ural) nebst einem Haufen tatarischer Kumanen, von Osten her durch die Gebirgspässe eindrang, das gesammte Land innerhalb des karpathischen Bogens, wie auch das ehmalige Pannomen, eroberte und selbst verheerend in Deutschland hineinstreifte. Daß Heinrich der Finkler sie 934 bei Merseburg schlug, daß Otto's großer Sieg 955 auf dem Lechfelde sie für immer zurückschreckte, auch die Mark Oestreich gegen sie angelegt wurde, ist schon oben gesagt. Oeftlich der Alpen und der March blieben sie aber fortan die Herrn, und was sich an slawischen und walachi scheu Bewohnern vorgefunden, mußte der neuen Krone Ungarn gehorchen. Dock- schlossen sie sich mehr dem Abend- als dem Morgenlande an, indem sie zum rö- mischen Christenthum seit Beginn des 11. Jahrhunderts und zum germanischen Lehnwesen sich bekannten, und später gegen die Türken eine tapfre Vormauer der Christenheit bildeten. Zwar hatten sie noch im 13. Jahrhunderte eine neue Schaar Kumanen in ihre Mitte aufgenommen, aber auch deutsche oder sächsische Colonisten fanden bei ihnen (in der Tatra und seit 1143 in Siebenbürgen) freie Niederlassungen. Drei vorzügliche Regenten haben sich in der Reihe der ungrischen Könige hervorgethan: Um das Jahr 1000 Stepban der Heilige, im 14. Jahrh. Ludwig der Große, im 15. Matthias Corvinus, der große Stücke Oestreichs eroberte und Gelehrsamkeit in seinen Staaten förderte. Nach seinem Tode 1490 gab es Thronstreitigkeiten, bis endlich in der ersten Hälfte des folgenden Jahrhunderts die ungrische Königskrone durch Wahl ans habs- burgische Haus kam. Oestreich ist dadurch hauptsächlich zur großeu europäischen Macht geworden. Aus dem Gesagten erklärt sich die Verschiedenheit der Völker und Sprachen in diesen Ländern. Man findet: 1) die Magyaren sowohl in Siebenbürgen als von dort abwärts durch die Ebenen Ungarns bis zur Abdachung der Alpen und Nordkarpathen; und unter ihnen in besondern Distrikten die Jazygen, Kumanen und Haiducken. Die im Osten Siebenbürgens ansässigen Szeck- ler sind den Magyaren sprachverwandt. — 2) Zwischen Drau und Sawe die Slavonier, und daneben südw. die Kroaten, auch zerstreut im Süden Rat- zen oder Serbier, an den Nordkarpathen aber Slowaken u. Rusniaken — diese allzumal slawischen Stamms. — 3) Sachsen im südlichen u. im nörd- lichen Theile Siebenbürgens, und andre Deutsche, namentlich die freien Zip ser in der Tatra; auch viele Deutsche zerstreut in den Bergwerksorten und in den bedeutenderen Städten, z. B. zu Presburg und Pesth. — 4) Walachen in großer Anzahl, Abkömmlinge altdacischer Unterthanen des Römerreichs mit halb slawischer halb lateinischer Sprache, in Siebenbürgen und im südlichen Ungarn; ferner im Lande zerstreut: Griechen, Juden, Armenier und Zigeuner, die aber nebst dem nicht römischkatholischen Theil der Walachen nur als Geduldete betrach- tet werden. — Unter allen halten sich die Magyaren, obwohl die Slawen an

3. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 226

1831 - Mainz : Kunze
220 — Italiener 4500000, — Wallachen fast 1 Mill., — Kumanen ob. Valbe 70000, — Zazygen 44000, — Juden 460000, — Zigeuner über 30000, — Armenier 11000, — Griechen an 10000. §. 6. Mittleres Donaugebiet. Don Presburg bis Orsowa; die Alpcnthaler der obern Dran und Sawe, die wir als Stücke Deutschlands schon im vorigen §. betrachteten, gehören also eigentlich mit dazu. — Dies mittlere Stromgebiet zerfällt in 2 Theile, den nördlichen, der den östrei- chischen Kaiser, und den südlichen, der den türkischen Pa- dischah als Oberherrn anerkennt. Grenze zwischen beiden: die Unna (Ncbcnfl. der Sawe) und die Donau von der Mündung der Sawe bis Orsowa. In alter Römerzeit hieß der nördl. Theil Pannonien u. Dacien, der südliche Mösien. Die Völkerwanderung veranlaßte große Ver- änderungen. Deutsche, Hunnen, Awaren, Slawen u. a. wechsel- ten im Besitz. Zuletzt war alles Slawisch, verschiedentlich mit zurück gcbliebuen früheren Bewohnern gemischt; nur zwischen hin- ein hatten sich die mit dem finnischen Volkstamm verwandten Ma- gyaren (Ungern) gedrängt, die später noch asiatische Kumanen, aber auch niederdeutsche od. sächsische Colo nisten (seit 1143 in Siebenbürgen, aber auch in der hohen Tatra) aufnahmen. Was man in den Ostkarpathen Szeckler nennt, ist vom Magyareu- stamm. — Slawisch sind: zwischen Drau und Sawe die Slavo- nier und daneben bis znm adriat. Meer die Croaten; südl. von der Sawe die Bosnier und östlich davon die Serwier, wovon ein Theil auch Raizen od. Rascicr heißt. — Wlachcn od. Walla- chen ist ein Mischvolk, theils Nachkommen der von Römern be- herrschten Bewohner, theils Slawen u. a. Ihre Sprache ist halb slawisch, halb lateinisch. Sic bewohnen die Tiefländer Wallachci und Moldau (in Bessarabien nördl. von der Donaumündung sind Tataren mit ihnen vermengt). Doch sind viele Wallachen auch in Ungarn und Siebenbürgen einheimisch. a) Ortschaften. Zm östreichischen Theile: Pre6burg zwisch. hohen Bergen und weiter Ebene an der Donau, die hier nur 130 Klafter breit ist, so- genannte königl. Freistadt mit 35090 E. Unterhalb der Stadt theilt sich
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