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1. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 26

1874 - Mainz : Kunze
— 26 - rücken und Kegeln und mit natürlicher Eommunication nach Trau- tenau und zu den blutgetränkten Feldern der böhmischen Elbter- rassen. Das Waldenburger reiche Steinkohlenrevier eine neue Quelle des Erwerbs für schlesische Weber, e) Höher erhebt sich wieder zwischen dem Schweidnitzer Wasser und der Quelle der Glatzer Neiße die Grafschaft Glatz, die rechteckige Akropolis Schlesiens mit hohen Rändern, in deren Mitte Glatz; 2 Thore: nach W. an der Heuscheuer *) der Paß von Rein erz auf Nachod (Soor), nach O. der Durchbruch der Neiße zwischen dem Eulen- und Reichensteiner Gebirge zu der durch die Festung Neiße gedeckten Oder, f) Das Mährische Gesenke**), ein von den Quellen der March bis zur Krümmung an der oberen Oder sich herabsenkendes Plateau mit hoch hervorragenden Gipfeln (Altvater 4600'), durchfurcht von tiefen und breiten Flußthäleru mit üppiger Vegetation; Wasserscheide der Oder und March. Mitten hindurch an der Oppa die Landesgrenze. Hier Troppau und und Jägerndorf, fammt den jenseits der Oder zum Karpa- thenlande aufsteigenden Fürstenthum Teschen durch die uatür- liche Lage noch werthvoller für Oestreich als durch den Reich- thnm des Bodens und die (auf Schafzucht begründete) Industrie. Paß von Oderberg zur Weichsel (Krakau), zur Waag (Jablun- kapaß — Ungarn), zur March (Wien und Olmütz). — Trotz der gegen Polen geneigten Breitseite des oblongen Herzogthums Schlesien blieb das deutsche Element mächtig genug, um das in die Fürstenthümer der polnischen Piasten zerstückelte Land vom Gebirge und vom Mittelpunkte Breslau aus zu germanisieren und das rechte und linke Oderufer mit den Sudeten zu einem eigenartigen Ganzen (mit eigentümlichem oberdeutschem Dialeet) zu verbinden. Nur in Oberschlesien noch polnische Arbeiter- bevölkerung. 10. Das Böhmisch-Mährische Terrassenland. Ge- meinsame Grundlage der Böhmerwald (30 Meilen langes Gra- nitgebirge, Scheide zwischen Elbe und Donau) und dessen niedri- gere plateauartige Fortsetzung längs der Donau und Taya bis zum Marchfelde hin. Durch eme drei Meilen breite Einsenkuug zwischen Tauß und Cham (seit alter Zeit die böhmische Pforte zwischen Regensburg und Prag), Theiluug des Hauptgebirges in *) Niedere Fortsetzung dieses Sandsteingebirges das Adersbach-Weckels- dorfer Labyrinth, Zuflucht der verfolgten evangelischen Böhmen. **) Gesenke: Jesenik = Eschengebirge.

2. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 103

1874 - Mainz : Kunze
— 103 — das Jablunkagebirge und die kleinen Karpathen war nur bei der Schwäche des Hauses Habsburg möglich. Die römifch-katholi- schen Polen (untermischt mit Juden nud Deutschen) im culti- viertern Theile Galiziens, dem Weichselgebiete (Krakau, Lem- berg, polu. Lwow); von der Wasserscheide der Ostsee und des schwarzen Meeres an die griechisch-katholischen Ruthe- nen (Rothrussen) im fruchtbaren Dnjester- und Sereththale. — Auch das bewohnbare Innere der Karpathen unter der Herr- schast der Magyaren größteutheils von Slaven besetzt: im cen- tralen Theile und im W. die den später eingedrungenen Magya- ren unterworfenen Slowaken, Ueberbleibsel aus der Zeit des großmährischen Reichs, fleißige Arbeiter in den Bergwerken und Wäldern; im Quellbezirk der Theiß Rutheuen; zwischen beiden (besonders zur Anlage der Bergwerke) schon seit König Geysas Zeit angesiedelte Deutsche (Kremnitz, Schemnitz, die Zips).— Im O., dem fast 1000 Qm. großen viereckigen Hochplateau Siebenbürgen, enger politischer, auf der natürlichen Neigung des Landes beruhender Zusammenhang mit Ungarn. Diese deutsche Burg, im Mittel so hoch wie die Baierische Hochebene, im S. und O. von einer 4—6000' hohen Mauer eingeschlossen (über ihr noch hohe Gipfel: Negoi 7871'), den transfylvanifchen Alpen mit wenigen Ausgangsthoren *), durch das niedrige Erzgebirge von der Theißebene, zu der sich das Land abdacht und öffnet, geschieden. Das Plateau besteht aus reichen, durch gewölbte Höhenzüge von einander getrennten Thälern und drei Flußgebieten (Aluta, Marosch, Szamosch), deren mittleres am bedeu-- tendsteu. Reichthum des Landes an edlen Metallen, Kohlen, Salz, wie an Getreide, Wein, Weide und Wald. Durch die deutschen Ansiedler ist das Land auf viel höherer Kultur- stufe, als die vorliegende Ungarische Ebene. Die Bewohner, über 2,100000, zerfallen in drei Stämme: 1) Walachen, an Zahl stärker als die beiden andern zusammen, Reste der dakisch-- römischen Bevölkerung, auf niederer Kulturstufe, durch Sprache und Confefsion mit ihren regsamern Landsleuten jenseits des Gebirges verbunden; 2) Sachsen, im zwölften und dreizehn- ten Jahrh. eingewandert**); an Zahl am schwächsten (250000, *) Am bedeutendsten der Rothethurmpaß (Alntathal) zwischen Her- mannstadt und Nikopolis (Kaiser Sigismund); an der Ungarischen Schwelle im Banater Gebirge, das eiserne Thor aus Orsova (und hinauf zur Stadt des Deeebalus. Trajan); westlich der Schlüssel der Temesch auf Temeschvar. **) theils vom Nieder- und Mittelrhein, theils von Flandern; die An-

3. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 28

1874 - Mainz : Kunze
— 28 - berg), an Heilquellen (die von Kranken aus allen Erdtheilen betretene Badegasse*) längs des Erzgebirges und der Eger). Trotz der hierauf gegründeten industriellen Thätigkeit der starken Bevölkerung (5000: 1 Q.-M.) ist das Innere, das eigentliche Griechenland**) noch wenig dem Verkehr mit dem Auslande geöffnet; die größere Kultur in den deutscheu Grenzbezirken, in der deutsch-czechischeu Hauptstadt und in den zahlreichen Schloß- bezirken der Standesherrschaften. Die Spuren der Religions- kriege noch nicht verwischt; daher auch die noch nicht ausgegliche- nen Gegensätze der Nationalität; daher bei allem Reichthum des Landes nur die eine große Stadt, Prag, (die Stadt der Thürme, das böhmische Nürnberg) in einem weiten hügeligen Becken Zu beiden Seiten der unteren Moldau. — Die dem Königreiche in Rücksicht auf Natur und Bevölkerung ganz ähu- liche, auch durch keine Naturgrenzen von ihm geschiedene Mark- grafschaft Mähren, das Land der March, reicht, wie Schlesien, bis zu den Karpathen hinauf; das Ausgangsthor von Schlesien und Böhmen her nach Wien und dem Orient. Im S. des Gesenkes Vereinigung des Oderthales (längs des deutschen Kuh- ländchens***) mit dem breiteren Thale der oberen March. Lage von Olmütz. Im S. vom Mittelpunkte, dem deutschen Brünns), Vereinigung der westlichen Zuflüsse im Thale der Taya (nächst Nikolsburg). Die vereinigte sumpfige Taya- und Marchebene verbreitert sich gegen die Donau zum Marchfelde, dem nördlichen Dreieck des fruchtbaren Wiener Beckens ff). *) In ihrer Nähe gewaltige Basalt- und Klingsteinfelsen- (Engeihäuser Berg- Biliner Stein). Diese Badegasse setzt sich unter demselben Parallel über Kissingen und die Taunusbäder bis Spaa fort. **) Die Czechen, 2/s der Bevölkerung, der geistig regsamste, selbständigste Zweig der deutschen Slaven, zogen von je, wenn auch mit Widerstreben, aus Deutschland ihre Bildung. Prag, die erste deutsche Universität, verdankt seine Blüte dem Lützelburger Karl Iv. ***) Gegenüber, der böhmischen Grenze zu, die deutschen Schönhengstler. Die Mähren: Horaken, Hannaken und inach den Karpathen zu) Slowaken, von einander durch Lebensweise und Tracht geschieden. Von ihnen sind den Norddeutschen am bekanntesten die wandernden Drahtflechter. f) In der Nähe von Brünn und jenen großen Straßen auf der sich zur March senkenden Terrasse der Hanna das Schlachtfeld von Austerlitz: „Etudiez bien ce ckamp de bataille; il pourra vous servir plus tard." ff) Durch die Donau vom südlichen Dreieck zwischen dem Wiener Wald und Leithagebirge geschieden. Das Wiener Becken das bedeutendste der Donaubecken, der Tummelplatz des Orients und Oecidents, vom Kremser Becken durch den Kahlenberg (Wiener Wald) und die Höhen von Körnen-

4. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 240

1874 - Mainz : Kunze
240 Mittel-Europa. Zwischen Thrazien und Bulgarien, endigt am schwarzen Meere mit dem Borgebirg Emineh, und ist bewaldet, quellenreich, zerrissen, voll Schluchten. Der Balkan läßt sich deshalb gleicht vertheidigen. Hauptpässe außer dem Trajausthor: der Tschipka-Paß nach Kasanlik, und der von Schumia nach Aidos. Bulgarien liegt wie eine sanft gehügelte Platte vom Fuß der Vorberge zur Donau hin, doch so, daß das Südufer des großen Stroms 10 und mehr m. hoch bleibt, während das andere Walachische User flach und sumpfig und weit weniger bewohnt ist. Es läßt sich also auch die Donau von türkischer Seite gut vertheidigen. — In gerader Linie ist Orsowa von Presbnrg 77 Mln. entfernt; das K arpathengebirg aber, das von einem Ende dieser Linie bis zum andern in weitem Bogen Siebenbürgen und Ungarn umzieht, hat, kleinere Windungen abgerechnet, über 180 Mln. Länge. Es ist vielästig, doch mehr nach innen als nach außen, und am meisten in So., nämlich in Siebenbürgen, und im Nw., nämlich in den Obergebieten der Flüsse Waag, Gran, Donajee und Poprad. Der lange Zug läßt sich von Orsowa aus so abtheilen: zuerst das 10 Mln. lange Banater Grenzgebirge bis zum Sarka, welches mit einer Biegung nach O. zum transs ylvanischen Hochgebirg aufsteigt, das^den40 Mln.langen Süd- rand, dann umbiegend nach Nw. die 36 Mln. lange Hinterwand Sieben- bürgens und die Grenze gegen das moldauische Flußgebiet des Sereth bis zur Theißquelle und zum Gebirgsknoten des Pietrosza 2235 m. an der Grenze der Bukowina bildet. Von dort ziehen in einem 52 Mln. langen, nach Nw. gerichteten Zuge bis zum Poprad die Waldkarpathen als plateauartiger, mit Fichten- und Buchenwäldern reichlich bestandener Damm zwischen dem Donaugebiete und den sarmatischen ^Strömen Dnjestr und und Weichsel; die Höhe des an bewaldeten Kuppen nicht armen Walles be- trägt im allgemeinen 1000—1100 m., obgleich auch einzelne höhere Punkte sich finden, z. B. der 2004 m. hohe Czernagora (Schwarzberg). Die Ein- senkuug zw. Körösmezö und Jablonika (Magyarenpaß: Schwarze Theiß und Pruth) von nur 950 m. ist einer von den Pässen, durch welche von Ost her das Reitervolk der Magyaren ins Land kamen. Aus die Waldkarpathen folgt das eigentliche Hauptgebirg Ungarns, die Hochkarpathen oder der Tatra, in der Länge von O. nach W. nur 5 und in der Breite 3v-Ml., aber ein Gebirgsstock, der nach S. mit weiteren Bergzügen in Verbindung steht. — Die Westkarpathen ziehen, zunächst nördlich des Tatra als Babia Gnra, dann und vom Jablnnkapaß (633 m., Olsa-Waag) sich Sw.- wärts wendend 'als Beskiden ins österr. Schlesien bis zum Radoscht bei Roznau, dann S.-wärts als Weiß- oder mährisch-nugarisches Grenzgebirge zwischen Waag und March bis Holitsch, und enden, stark bewaldet wie meist überall, als Kleinkarpathen an dem Felsenthore von Theben (Deven).

5. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 647

1874 - Mainz : Kunze
Europa — Olympische Halbinsel. 647 Macedonien vorbeizieht. Im Nordwesten hängt der Skardus durch die Kette Schljeb (Argentaro) mit den mächtigen Massen zusammen, die sich durch das schwer zugäng- liche Schwarzgebirg (Arnagora oder Montenegro) seitwärts bis Cattaro am adria- tischen Meer abstufen. Hier hat der K o m eine Höhe von 2700 m., hier sind auch 2 von den Qnellflüssen der Drina, des Nebenflusses der Sau und des Gegenstromes des weißen Drin, welch letzterer sich mit dem von S. kommenden schwarzen Drin ver- einigt, um dann westwärts, nahe dem See von Skntari vorbei, ins Adriameer zu fließen. Nordwestwärts von der natürlichen Felsenfestung Zrnagora ziehen die S. 239 schon be- schriebenen dalmatischen und dinarischen Alpen, jene Massen, unter denen der zackige, aus Dolomitfelsen bestehende D ormitor (ähnlich den Dolomitbergen amfassa- ner Thal in Tirol) 2409 m. aufsteigt, und die sich bis zur Save und Knlpa fortsetzen. Diese zur Adria-Küste gehörigen Parallelketten sind wild zerrissen, schroff, nackt, fast durchgängig entwaldet, in den Thälern und an den Berghängen herrscht Viehzucht und Terrassenkultur, die Flüsse verlaufen anfänglich in Läugsthäleru, um dann in kurzen, zerklüfteten Querthälern zur Küste hinabzusteigen, z. B. die südöstlich von Spalato mündende Cetiua, die größere Na reuta, deren Querthal bei dem Hauptorte der Herzegowina, bei Mostar beginnt. Die Bergzüge weiter landeinwärts in Bosnien und Serbien sind anders geartet: sie sind niedriger, eichenbewaldet (Schweinezucht!), die Gipfel abgerundet und kaum 1000 m. hoch, die Abhänge sanfter, die Thäler breiter und fruchtbarer und oft zu größeren Becken sich erweiternd, in welchen dann die Städte des Landes liegen (z. B. Banalnka an der Wrbas, Serajewo an der Bosna Swornick a. d. Drina, Kruschewatz an der serbischen Morawa). Die Dörfer sind hier meist in Wäldchen von Steinobstbäumen versteckt, und im N. fallen alle die Bergzüge mit rebenbedeckten Vorhügeln zu den sumpfigen Thalebenen der San und Drau ab, zu denen auch alle die genannten Gewässer fließen. Ein Blick auf die Karte zeigt, daß alles eben betrachtete Gebirg nordwärts vom 41. Breitengrad liegt. Südwärts desselben erhält die Meridiankette Bora den alten beliebten Nameu Pindus und zieht in gleicher Richtung als Wasserscheide zwischen dem ägeifchen und dem adriatifch-jonifchen Meere weiter bis zum 39. Breitengrad, zur Grenze des heutigen Königreichs Griechenland, oder zur Quelle des Sperchius (H e l- lada), ver zum maleischen Golfe geht. Der Pindus hat malerische Gneis- und Schieferfelsen, welche kahl und 2000—2200 in. hoch oft hinter Buchwäldern und reich mit Obst und Wein, Orangen und Mandeln bewachsenen Vorhügeln emporsteigen, und läßt seine Aeste rechts und links hinranken. Jllyrien und Epirus sind deshalb meist wild gebirgig, schachbrettartig in kleine Gebirgskantone abgetheilt, im nördlichen Theile stets Sitze ungebändigter Hirtenstämme, und Thessalien (oder vielmehr die Ebene seines Flusses salambria oderpen^us) ist rings von Bergketten umschlossen. Bedeutende Höhen finden sich auch in solchem Nebengebirge, wie der 2450 m. hohe Schneeberg nahe dem Kastoria-See, und der 2200 m. hohe Tomoros nordöstlich vom akro- ceraunifchen Vorgebirge Linguetta. Historisch wichtig ist die rings eingeschlossene Seegegend von Jauina, in deren Nähe sich vor alters das Orakel von Dodona befand; der See liegt im Westen des Gebirgsknotens vonmetzowa, von welchem öst- lich die Bolntza-Kette (Cambnni Montes) zwischen Macedonien und Thessalien hinzieht. Das Ende der Cambunen, an der Bai von Salonichi nördlich der Salam-

6. Erdkunde - S. 94

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
94 sind: im Osten Rußland und Rumänien — im Süden Rumänien, Serbien, die Türkei, Montenegro, das Adriatische Meer und Ita- lien — im Westen Italien, die Schweiz und Bayern — im Nor- den Sachsen, Preußen und Rußland. — Die österreichisch-ungarische Monarchie ist zum größten Teile ein Binnenland, welches nur im Süden eine Küstenstrecke am Adriatischeu Meere besitzt. Ii. Die Bodengestalt zeigt große Verschiedenheit und Mannigfaltigkeit; doch ist das Gebirgsland derart vor- wiegend, daß ihm % der Gesamtfläche angehören. Zu Österreich- Uugarn gehört nämlich die größere Hälfte der Alpen, ferner ein Teil derjenigen deutschen Mittelgebirge, von denen Böh- men umschlossen ist (Böhmerwald, Erzgebirge und Sudeten), endlich das ganze Gebiet der Karpaten. Die Karpaten erstrecken sich als ein Kettengebirge in einem über 1300 1cm langen Bogen von der Donau (bei Preßburg) bis wieder zur Donau (bei Orsova). Man teilt die Karpaten ge- wöhnlich folgendermaßen ein: 1. Die kleinen Karpaten, der westliche Teil des Gebirges; 2. Die Centralkarpaten, eine besonders in der hohen Tatra steil ansteigender, gewaltiger Gebirgsstock, dessen zackige Gipfel bis in das Gebiet des ewigen Schnees reichen (Gerlsdorfer Spitze an 2700 m). Den Nordabfall der Centralkarpaten bilden die Beskiden, den Südabfall das mineralreiche ungarische Erz- gebirge, welches in der Matragruppe bis zum Knie der Donau reicht. 3. Das karpatische Waldgebirge, der längste Teil des ganzen Systems, bildet die natürliche Grenze zwischen Ungarn und Galizien. 4. Das Hochland von Siebenbürgen; es wird im Osten und Süden von den transsylvanischen (siebenbürgischen) Alpen umschlossen, welche im Negoi an 2600 m erreichen, im Westen und Norden von dem ziemlich niedrigen siebenbürgischen Erzgebirge. Die Mitte der Monarchie wird von der ungarischen Tiefebene ausgefüllt, welche sich zu beiden Seiten der Donau

7. Leitfaden bei dem Unterricht in der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 141

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
Bodenform, Eintheilung und Bevölkerung Preußens. 141 Bodenform. Die Hauptmasse der Monarchie gehört mit ihrem bei weitem größten Theile der norddeutschen Tiefebene an, nur verhältnißmäßig kleine Theile dem Mittelgebirge (Harz, Thüringerwald, Sudeten), dagegen ist die westliche Gebietsmasse vorherrschend gebirgig (nie- derrheinisches und Weser-Bergland), und nur der nördlichste Theil derselben ragt in das niederrheinische Tiefland hinein. Das südliche Preußen (Hohenzollern) liegt auf der rauhen Alp. Durch seine weite Ausdehnung hat der preußische Staat Antheil, wenn auch nicht an allen Bodenformcn (am Alpenlande ist er nicht betheiligt), so doch an allen Hauptstromgebieten Deutschlands (einschließlich der Donau) und außerdem an dem Gebiete der Weichsel. 1. Die Hauptmaffe des Staates zerfällt in 6 Provinzen: a. zwei nicht deutsche: Preußen, Posen. ll. vier deutsche: Brandenburg, Pommern, Schlesien, Sachsen. 2. Der westliche Theil in zwei (deutsche) Provinzen: West- phalen und die Rheinprovinz, welcher letzter» auch das neue südliche Gebiet einverleibt worden ist. , Preußen ist die größte (1178 Om.), Westphalen (368 Om.) die kleinste von allen Provinzen. Bevölkerung. Preußen steht, wie an Flächeninhalt, so auch mit seiner abso- luten Bevölkerung von 17%. Mill. den übrigen vier Groß- mächten Europas nach, an Volksdichtigkeit (nahe an 3400 auf 1 Om.) dagegen wird es nur von zwei derselben, Großbritannien und Frankreich, übertroffen. Alle übrigen Staaten Europas (außer den Großmächten) haben eine geringere absolute Bevölkerung als Preußen, obgleich drei (Spanien, Schweden nebst Norwegen, die europäische Türkei) einen größern Flächcnraum einnehmen. Der Abstammung nach vertheilt sich die Bevölkerung haupt- sächlich auf zwei Nationalitäten; die deutsche ist so überwiegend, daß ihr % der Gesammtbevölkerung angehören; der slavische Stamm zählt 2 Mill. Seelen (in Posen, Preußen und Schlesien). Außerdem flnden sich an den beiden äußersten Enden der Monarchie noch fremd- artige Bestandtheile der Population: in Ostpreußen Letten oder Litthauer (150,000), im Kreise Malmedy Wallonen (ein Gemisch aus celtischen und germanischen Elementen). Die christliche Bevölkerung Preußens besteht, außer wenigen (15,000) Menoniten und griechischen Christen, aus 10% Mill. Evan- gelischen und 6% Mill. Katholiken. Die Zahl der Zuden (besonders

8. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 201

1855 - Mainz : Kunze
Gebiet der Donau. 199 Die Hochkarpathen oder Tatra bis über den Ursprung des Hernat (Nebenfluß der Theiß), dann das karpathische Watdgebirg bis zum Quell des Pruth und an dessen linker Seite. 3) Auf südrussischem Gebiet: Ein Höhenzug zwischen Pruth und Dniester, sich ins Tiefland verlierend. Durch diese Wasserscheide ist das 14630 O. M. große Donau- gebiet getrennt a) im Süden oder rechts: von den Gebieten des Hochrhein, der Adda (Nebenfl. des Po), der Etsch, der nordöstl. adriat. Küste, der macedonischen Flüsse Vardar oder Arius und Strymvn, des thraziscken Hebrus oder Maritza, und des Küstensi. Kamtschick unweit Schumla; b) im Norden oder links: von den Gebieten des Neckar und Main, der Elbe, Oder, Weichsel und des Dniester. 8. 2. Gebirgländer. Der oberste Lauf der Donau ist von schwäbischen Bergen ein- geschränkt. Diese sowohl als die östlichen Alpen land schäften und die Abdachungen des Fichtelgebirgs, Böhmerwalds und der Sudeten sind in den vorigen Kapiteln bereits beschrieben; wir gehen deshalb gleich zu den außerhalb Deutschland liegenden Gebirgen über, ohne jedoch bei ihnen eben so zu verweilen, wie es bei den vaterländi- schen nöthig war. Es gilt nur einen Ueberblick. Von Süden rankt das dalmatisch-bosnisch-macedonisch-thrazische Gebirg herein. Die Hauptmasse desselben mit ven bedeutendsten Höhen von 9000' ist der Skardus oder Tschar Dagh, woran der macedo- nische Vardar oder Arius entspringt. Von da zunächst nach O. zieht die unter dem Namen Orbelus u. Skommius oder Argentaro bekannte niedrigere Kette, mit den Ouellen des bulgarischen Jsker, des macedo- nischen Strymon und des thrazischen Hebrus oder Maritza. Am Ur- sprung des letztern erhält das Ostgebirg den Namen Balkan oder Hämus, ist wenig über 3000' hoch, waldig und zerschnitten, und senkt sich rasch in das ziemlich flache Bulgarien ab. Vom Skardus aber und den bosnisch-dalmat. Bergen überzieht das Berggeäst die Abdachung zur Sawe und zur Donau, wodurch die Stufenländer Bosnien und Serwien gebildet werden. Oestlich der Morawa tritt ein Ausläufer unterm Namen Haiducki-Gebirg unweit Orsowa hart an die Donau. Jenseit derselben erbeben sich die Berge des Temeswarer Bannats von etwa 3000', und ziehen vom Ouell des Temes (Zufluß der Theiß) erst weit östlich dann nord-nordwestlich bis zum Ursprung der Tbeiß und des Sireth. Dies ist das Hoch gebirg von Siebenbürgen (oder Erdtzly), das nur im S. von der Aluta durchbrochen wird. Auf der Südseite steigen hohe Gipfel auf, z. B. der Butschetsch von 8100',

9. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 122

1831 - Mainz : Kunze
122 Die Karpathen sind grade im obersten Weichselgebiet sehr hoch, einige Gipfel über oder nahe 8000', z. B. der Krywau, die Spitze von Lomnitz, und die von Käsmark, woran der Popper oder Poprad (Nebenfluß der Dünajecz, zur Weichsel gehörend) hin- fließt. Nur 21 s2 Stunde von der Stadt Kasmark ist der kleine grüne See durch Granitmaffen eingefaßt, die sich rechts und links 5000' erheben. Die Waldungen daselbst sind von gewaltiger Aus- dehnung, großentheils Nadelholz. An Metallen, Salz und andern Mineralien Ueberfluß. Nur kommt der Reichthum des Gebirgs mehr den Gebieten der Waag und Theiß (also den ungrischen Län- dern) zu gut, weil die Karpathen den längsten Abfall mit Aesten und Vorbergen nach Süd haben. Auf der Nordseite ist. der Abfall kurz und das hügelichte Vorland wenig ausgedehnt. Gar bald, wo Weichsel und San sich vereinigen, beginnt die Ebene, die sich links übers Warthagebiet grad aus, und rechts durch Polen, Preu- ßen, Litthaucn und Rußland erstreckt. In dieser Ebene wechselt leichtes, oft gutes, Ackerland mit dürrem Sandfeld und sehr großen Wäldern. Der beste Weizenackcr findet sich an der Grenze von Altlit- thauen. — An den Flußufern sind weniger Wiesen als bruchige Strecken, so wie im Wartha- und Netzegebiet. Jedoch ist kein Moor der Weichselgegcndcn mit den ungeheuren Morästen und Sümpfen zu vergleichen, die weiter im Ost das Gebiet des Przipiec überlagern. Die Abdachung zur Ostsee ist gar unmerklich. Und weil unfern dem Küstcnlande Hügelreihen hervortreten, so haben sich, wie in Meklenburg und Pommern, Landseen gesammelt, die im untern Weichselgebiet kaum zu zahlen sind. Ueberhaupt sind die Ostseeküsten mit einer Verbrämung aus Landseen von der Eider bis zum Niemen besetzt. Diese Verbrämung legt sich jenseit des Niemen weiter ins Land hinein und umzieht im Bogen den finnischen Meer- busen. Im No. Petersburgs, und in Finnland, ist bei der Unzahl der Landseen fast mehr Wasser als Erde. Und offenbar erblicken wir den Seegürtel grade da, wo Küstenflüsse ihren Anfang nehmen und kleines Gehügel Züge von Landhöhen bildet, die wir meklen- burgische, pommerische, preußische, lithauische Rücken neunen, woran sich die Vcrgwälder Wolchouski tiub Waldai schließen.

10. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 120

1831 - Mainz : Kunze
120 Orte: Czensiochau, noch in hüglichter Gegend am Fuße des Klarenbergs, auf welchem ein befestigtes mit schwerem Geschütz versehe- nes Kloster liegt. — Kali sch an der Prosna, Nebenflüsse der War- tha, eine Stadt, deren Namen schon im ältesten Deutschland erwähnt wird. — Posen mit 24000 E. an der Wartha, Hauptort eines pol- nischen Landstrichs, der zum preußischen Reiche gehört. V. Gebiet der Weichsel, nebst der Küste bis Memel. §* 1* Ein Blick ins östliche Europa. Oestlich der Oder liegt das weite Gebiet der Weichsel zwi- schen den Karpathen und dem baltischen Meere. Jenes Gebirg erhebt sich mehrere M. nördlich von Presburg an der Donau, zieht dann nordwärts hinauf zwischen den Donauflüssen March und Waag bis zum Jablunka-Paß, und zur Weichselquelle. Dann in Krümmungen wohl 35 M. lang bis zur Sauquelle scheidet es das Weichselgebiet von den ungrischen Nebenströmen der Donau, und theilt sich hierauf in zwei Arme, deren einer, der Hauptkamm, nach Südost zum Gcbirg Ezarna Gora, der andere niedrige erst etwas nördlich, dann gen Osten zu dem Mittelgebirg Miedobor- zck streift. Zwischen beiden Armen entspringt der D nie st er und läuft zum schwarzen Meere. Nördlich und östlich des Miedoborzek liegt das weit größere Stromgebiet des Dnieper, welches durch beträchtliche Nebenflüsse (z. B. den Przipiec) sich in die Breite dehnt. Es streckt sich gleich denen des Dniester und der Donau zum schwarzen Meere hin. Nördlich vom Przipiec nimmt der Niemen den Anfang, doch mit entgegengesetzter Richtung zum baltischen Meer. Es ist natürlich, daß auch diese Flußgebiete durch eine Wasserscheide getrennt sind, die aber als flache Landhöhe kaum in Betracht kommt. Sie löst sich östlich der Stadt Lemberg von den Karpathen, zieht nach N. zwischen dem Bug und Przipiec durch; theilt sich dann, um links das Weichselgebict vom Riemen, und rechts den Niemen vom Przipiec und Dnieper zu scheiden. Sie trennt auch, zur Ostsee streichend, den Riemen von der Düna. —
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