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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 258

1874 - Mainz : Kunze
258 Mittel-Europ a. parallel zu fließen beginnt und überschreitet die niedrige Wasserscheide beider Flüsse (Win- disch-Bühl), um bei Marburg die Drau zu erreichen. Südlich liegen die Länder Kärnten und Krain; man findet aber ans ältern Karten auch den Namcn Jllyrien. Illyrier hießen eigentlich bloß die Urbewohuer der Ost- küste des adriatischen Meers; Auswanderer dieses Stammes zogen viele Jahrhunderte vor Christi Geburt auch an die Nordseite des Meeres, weshalb die erobernden Römer ' auch die Gebiete der obern Save zur Provinz Jllyrien schlugen. In der napoleonischen Zeit wurde nun die römische Benennung wieder aufgefrischt und eine zeitlang (bis 1849) den Ländern Kärnten, Krain und Jstrien gegeben. Die meisten Bewohner dieser Län- der, auch schon im südl. Steiermark, sind wendischen oder slavischen Stammes (Slo- venen), nieist mistrauisch und seiudselig gegen ihre deutschen Landsleute, denen sie an Be- triebsamkeit und Reinlichkeit, überhaupt au höherer Kultur^) nachstehen, träumen aber dessenungeachtet vou Errichtung eines Zuknnstreichcs „Slovenien.**)". Klagenfurt, kärntische Hanptstadt, nahe der obern Dran, mit 15,200 E. und dem Standbilde Maria Theresias, das aus Blei, dem Haupterzenguis des Landes (namentlich bei Villach), gegossen ist. Im Museum zeigt man den alten steinernen Herzogsstnhl, ans welchem ehemals in freiem Felde nahe der Stadt, vor versammeltem Adel und Volk jeder neue kärntische Herzog in Landmanns Tracht erscheinen mußte. Ein wendischer Bauer auf dem Stuhle empfiug und begrüßte ihn; und erst, uachdem der Fürst die herkömmlichen Fragen beantwortet und die Gerechtsame des Volkes beschworen hatte, räumte ihm der Bauer den Sitz ein. Zum letzten Male geschah dies 1564. — Etwas größer als Kla- genfnrt ist Laibach a. d. Save (23,000 E.), Hauptstadt vou Kraiu. So. davon zwischen Laibach und dem deutschen Ländchen G o t t j ch e c, liegt Anersperg , Stamm- schloß des Grafen Anton v. A. (Anastasius Grün), von 'dessen Schriften nament- lich die „Spaziergänge eines Wiener Poeten" vielen Beifall gefunden. — Das südliche Krain wie das südliche Tirol gehören nicht zum Donaugebiet. §. 5. Die Sprachgrenze. Beim Ueberblick der andern Stromgebiete ist schon gezeigt worden, wie weit die deutsche Sprache als Volkssprache.im No. (S. 132), im N. (S. 120) und im W. (S 234) reicht. Hier wird es nun am Ort sein, diese Grenze auch im S. und O. auszusuchen. 1) Aus der italienischen Seite reicht unsere Sprache noch etwas südlich über den Monte Rosa hinaus; dann bildet bis zum Ortles die nördliche Wasserscheide des *) Ein gefeierter Mann aus Krain, der Dichter der „Spaziergänge", hat erklärt, daß mau die ganze slovenische Literatur in einem Schnupftuche wegtragen könne. **) Schimmer gibt in Schmitts „Statistik des österr.-nngar. Kaiserstaates" die Nationalitäten-Verhältnisse dieser Provinzen Oesterreichs in folgenden Procentzif- fern: Steiermark Deutsche 6328, Sloveueu 36.66; Kärnten Deutsche 68 85, Slovenen 3145; Krain Deutsche 6'50, Sloveuen 93.29 ; Küstenlande Deutsche 4-30, Stotterten 42-01, Kroaten 21-13, Italiener 31-01; Tirol Deutsche 60 41, Italiener 39'48. Klnn berechnet die Gesammtzahl aller Slovenen (mit Einschluß der in Ungarn und im Venetianischen lebenden) auf 1,356,009.

2. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 219

1855 - Mainz : Kunze
Gebiet der Donau. 217 Von Wien führt eine Straße durch Neustadt und über den Semmering nach der Provinz Steyermark; daselbst liegt Bruck an der Muhr und unweit davon Leoben, durch den Frieden von 1798 bekannt. Den Fluß hinunter kommt man nach Gräz, Hauptstadt von Steyermark mit 56000 E. in herrlicher Gegend, und Wohnort des kenntnißreichen biedern Erzherzogs Johann, der sich zu einem Regenten geeignet hätte, vom Schicksal aber nur ans einige Zeit zu der macht- losen Würde eines Reichsverwesers in Frankfurt bestimmt war. Beim Volke in Tyrol und Steyermark ist er sehr beliebt, und Gräz verdankt ihm das Jo- hanneum, eine wissenschaftliche Anstalt mit reichen Sammlungen. Außerdem können sich die Gräzer noch mancher ausgezeichneter Landsleute rühmen. Der berühmte Schauspieler Brockmann wuchs unter ihnen auf, und der gelehrte Orientalist I. von Hammer, Geschichtschreiber des Türkenreichs. Ulrich von Liechtenstein und Ottokar Horneck, beide vorhin erwähnt, waren Steyermärker, und in neuester Zeit der genievolle Mechaniker Tendler aus Eisenärz, der als Automaten-Verfertiger neben dem Franzosen Vaucanson, neben Droz aus Locle und Kempelen aus Presbnrg glänzt. Der Erzherzog hat noch einen Lieblingssitz, den Br and hos, nicht weit von Mariazell; das bescheidene Gebäude ähnelt einem altdeutschen Gehöfde, enthält aber schöne Kunstsachen und Alterthümer. Ans dem nahen Hochschwab (7000') hegt er Gemsen. Südlich liegen die Länder Kärntheu und Krain. Man findet aber auf den Karten auch den Namen Jllyrien. Illyrier hießen eigentlich blos die Urbe- wohner der Ostküste des adriatischen Meers. Auswanderer dieses Stammes zogen viele Jahrhunderte vor Christi Geburt um die Nordseite des Meeres an die gegen- überliegende italische Küste, weshalb die erobernden Römer auch die Gebiete der obern Sawe zur Provinz Jllyrien schlugen. In neuester Zeit ist mm die römische Benennung wieder aufgefaßt und den Ländern Kärnthen, Krain und Istrien ge- geben. Die meisten Bewohner dieser Länder, auch schon im südl. Steyermark, sind wendischen od. slawischen Stammes, die sich ungern mit Fremden vermischen, und lebhafter aber nicht so gutmüthig sind als die deutschen Oestreicher. Klagen- fürt, kärnthische Hauptstadt, nahe der obern Drau, mit 14000 E. und dem Standbilde Maria Theresia's, das aus Blei, dem Haupterzeugniß des Landes, gegossen ist. In der Umgegend zeigt man den alten steinernen Fürstenstuhl. Dort mußte ehmals vor versammeltem Adel u. Volk jeder neue kärnthische Herzog in Landmanns Tracht erscheinen. Ein wendischer Bauer auf dem Stuhle empfing und begrüßte ihn; und erst, nachdem der Fürst die herkömmlichen Fragen be- antwortet und die Gerechtsame des Volkes beschworen hatte, räumte ihm der Bauer den Sitz ein. Zum letztenmale geschah dies 1564. — Nicht größer als Klagenfurt ist Laibach an der Sawe, ' auptstadt von Krain. Südöstlich davon liegt Anersberg, Stammschloß Anastasius Grün's, dessen „Spaziergänge eines Wiener Poeten" vielen Beifall gefunden. - Das südl. Krain wie das südl. Tyrol gehören nicht zum Donaugebiet. §. 3. Die Sprachgränze. Beim Ueberblick der andern Stromgebiete ist schon gezeigt worden, wie weit die deutsche Sprache als Volkssprache im Nordosten und im

3. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 205

1855 - Mainz : Kunze
Gebiet ver Donau. 203 südöstl. von Baireuth) der Dichter des Parcifal und anderer Werke aus dem Beginn des 13. Jahrhunderts; und Christoph Gluck, geb. 1714 zu Weißenwangen am Böhmerwald, gest. zu Wien 1787; seine Armida, Jphigenia in Aulis und 1. in Tauris, behaupten stets ihren Rang neben den vorzüglichsten Opern von Mozart, Cherubini und Beethoven. — Brünn mit der Feste Spielberg an der Schwarza, Beist, der Taya, mit 47000 E. ohne die Garnison, Hauptst. Mährens. Im landschaftlichen Hause wird der Pflug.aufbewahrt, womit Kaiser Joseph Ii. auf benachbartem Felde eine Furche zog, um seine Achtung vor'm Bauernstand zu bezeugen. In der Umgegend die merkwürdige Höhle bei Adamsthal, ein unterirdisch romantisches Felsgewinde, worin auch Gewässer bei Fackelschein zu beschiffen sind. Westlich von Brünn liegt Jglau mit 16000 E. am Mähri- schen Bergrücken, östlich aber das Städtchen Austerlitz, wo Schlacht 1805 am 2. Dec. Napoleons Krönungstage. Festung Olmütz mit 12000 E., starker Garnison und erzbischöflichem Palast, an der obern March; zur Sommerzeit wohnt der Erzbischof in Kremsier, wo neulich ein östreichischer Reichstag, von Wien hierher verlegt, zu Ende ging. — Unten im Marchfelde (das nicht mehr zu Mähren, sondern zur Provinz Erzherzogthnm Oestreich gehört) die Schlacht- plätze: Stillfried am Weidenbache, wo Rudolf von Habsburg durch einen Sieg über den böhmischen Ottokar 1278 seinem Hause das Herzogthum Oestreich erwarb; Groß Aspern, wo 1809 Napoleon vor dem Erzherzog Karl weichen mußte, und Wagram, wo er ihn bald nachher dennoch überwand. Anmerk. Das Marchgebiet hat fast die Gestalt eines rautenförniigen Vier- ecks, dessen Ecken gegen die 4 Weltgegenden gerichtet sind. Mehr als die Hälfte ist voll Berg und Hügel mit fruchtbaren Thälern und kleinen Flächen, die gegen Süden zum großen kornreichen Marchfelde werden. Die Abdachung des Landes von N. nach S. geht von 900' Seehöhe am Fuße der Berge bis 470' an der Donau. Klima weit milder als an der Nordseite der Gebirge. Um Brünn reifen die ersten Kirschen zu Anfang Juni, in Oberschlesien erst 5 Wochen später. Die ergiebigste Gegend ist am Flüßchen Hanna, wovon die Hannaken, ein fleißiges an Tracht und Sitten eignes Völkchen, den Namen haben; Wischan ist ihr Hauptort. Die Bewohner des mittlern Mährens sind slavischen Stamms, wie die Tschechen in Böhmen, und nennen sich Slovaken; nur gegen die Gebirge hinauf und im Land der Taya an östreichischer Gränze, wie auch in den bedeu- tenden Städten wohnen Deutsche. Die Bauern sind persönlich frei, doch zu Robotten od. Frohnden verpflichtet. Es gibt viele ausgedehnte adlige Güter, be- sonders die der Fürsten Liechtenstein, Kaunitz und Dietrichstein. t>) Im Süden. — Sigmaringen am obersten Donaulauf in Schwa- den, seit langer Zeit Residenz eines hohenzollerschen Fürsten, jetzt mit dem König- reich Preußen verbunden. In der Nähe: Krähenheimstetten, Geburtsdorf des Paters Abraham a Sancta Clara, der eigentlich Ulrich Megerle hieß und zu Wien 1709 starb; der witzige Schriftsteller Saphir ans Pesth ist sein Geistes- bruder. Bieberach, Sso. von Ulm, gewesenes Reichsstädtchen, aberglänzend durch seinen großen Dichter Wieland; er starb 1813 zu Weimar, beinah 80 Jahr alt. Augsburg am Lech, wo die Wertach mündet, also an der Gränze
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