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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 70

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
70 — Das Königreich Wreußen (348 600 qkm und 31 855 Millionen Einwohner) umschließt fast die ganze norddeutsche Tiefebene und einen Teil der Mittelgebirge. (Welche?) Da Preußen die von der Donau durchströmten hohenzollerischen Länder besitzt, so hat es an allen deutschen Stromgebieten Anteil. Von der Bevölkerung ist ungefähr 3/10 nichtdeutscher Ab- kunft, namentlich Polen (fast 3 Millionen) und Litauer (120 000) im Osten und Dänen (140 000) im Norden. Der Konfession nach sind an 2/3 (vorwiegend im Norden und in der Mitte) prote- st a n t i s ch , über 1/8 (vorherrschend im Westen und Osten) ist katholisch. Die Zahl der Inden beträgt an 400 000. Das Königreich Preußen besteht aus 12 Provinzen, welche in Regierungsbezirke eingeteilt werden. Besondere Verwaltungs- bezirke bilden die Stadt Berlin und die hohenzollerischen Lande. 1. Ostpreußen. Die Hauptstadt der Provinz ist Königs- berg am Pregel mit 180000 E., ein wichtiger Ausfuhrhafen für Holz und Getreide. Universität. Festung ersten Ranges. Königsberg ist die Krönungsstadt der preußischen Könige. — Pillau, am Eingang zum Frischen Haff ist der befestigte Vorhafen von Königsberg, das übrigens selbst den größten Seeschiffen erreichbar ist. — An der Ostseeküste findet sich der Bernstein. Memel (19000 E.) ist die nördlichste deutsche Seehandelsstadt. 2. Westpreußen. Die Hauptstadt Danzig unfern der Weichsel- mündung mit 130 000 E. ist eine sehr starke Festung, nach Stettin die bedeutendste preußische Seehandelsstadt. Der Hafen ist Neu- fahrwasser und hat großartige Schiffswerfte. — Elbing unweit der Nogatmündung (48 000 E.) betreibt hervorragenden Maschinen- bau. — Thoru an der Weichsel (33000 E.) ist eine starke Grenz- festung gegen Rußland. — Marien bürg mit herrlichem Schlosse war eine Zeitlang Sitz des Hochmeisters des deutschen Ritterordens, der im 13. Jahrhundert Preußen eroberte und kolonisierte. 3. Die Stadt Berlin und 4. Brandenburg. Berlin (Bild 20) an der Spree mit 1800 000 E. (die drittgrößte Stadt Europas),

2. Erdkunde - S. 92

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 92 — zügliches Eisen hauptsächlich in Steiermark und Kärnten, Kohlen und edle Steine in Böhmen; Salz wird besonders in Galizien und im Salzkammergut gewonnen. Reich wie kein anderes Land ist die Monarchie auch an Fülle und Mannigfaltigkeit der Heilquellen. Die Industrie ist in den westlichen und nördlichen Ländern (Böhmen, Mähren, Niederösterreich) der Monarchie besonders rege. Die wichtigsten Zweige derselben sind die Woll-, Baumwoll- und Seidenweberei, ferner die Fabrikation von Zucker, Leder-, Eisen-. Stahl- und Glaswaren. Infolge des Bodenreichtnms und der hoch entwickelten Industrie ist auch der Handel lebhaft. Die Hauptverkehrsader des Reiches ist die Donau; doch auch das Eisenbahnnetz (1897: 35541 km) wird stark ausgebaut. Der Seehandel Österreich-Ungarns geht teils über den mächtig aufblühenden Hafen von T r i e st, teils die Donan hinab nach der Levante (Smyrna). V. a) Die österreichisch-ungarische Monarchie nimmt in der Einwohnerzahl die dritte Stelle unter den europäischen Staaten ein (46 Millionen E. ans 677 900 qkm). Auf 1 qkm wohnen durchschnittlich 68 Menschen. Am stärksten sind die industriereicheu westlichen und nördlichen Gebiete bevölkert (Niederösterreich zählt fast 150 E. auf 1 qkm), am schwächsten die Gebirgs- gegenden, vor allem die Alpen und die Karpaten. d) Der Abstammung nach zeigt die Bevölkerung eine große Mannigfaltigkeit. Es sind alle drei großen europäischen Volksstämme (Germanen, Slaven und Romanen) vertreten; dazn kommt noch ein Zweig der mongolischen Rasse, die Ungarn oder Magyaren. Die einzelnen Völker sind: 1. Deutsche, nahezu 11 Millionen; sie leben in größerer oder geringerer Anzahl in sämtlichen Kronländern, vorherrschend aber sind sie im Westen und teilweise im Norden der Monarchie. 2. Die Slaven, über 20 Millionen, werden eingeteilt in Nordslaven (am Nordrande der Monarchie) und in Südslaven (am Südrande derselben).

3. Erdkunde - S. 93

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
93 — Zu den Nordslaven gehören: a. die Czechen (51/2 Millionen) in Böhmen, Mähren und Schlesien, b. die Slovaken (2 Millionen) im nördlichen Ungarn, c. die irnthenen (3v2 Millionen) in Ostgalizien und der Bukowina, ä. die Polen (fast 4 Millionen) in Westgalizien und Schlesien. Zu den Südslaven gehören: a. die Slovenen (l1/* Millionen) in Krain und dem Küstenlande, b. die Kroaten und Serben (3^/g Millionen) in Kroatien, Slavonien, Dalmatien und (teilweise) Jstrieu. 3. Romanen, 3v2 Millionen. Zu ihnen gehören: a. die Italiener (700 000) in Südtirol und dem Küstenlands, b. die Rumänen (fast 3 Millionen) in Südostungarn, Siebenbürgen und der Bukowina. 4. Magyaren, 71/2 Millionen. Sie bewohnen die ungarische Tiefebene, außerdem einen Teil von Siebenbürgen (die Szekler). 5. Zigeuner, 100 000, ein indisches Waudervolk, in Ungarn und Siebenbürgen. 0. In Bezug auf die Religion ist vorherrschend die römisch- katholische Kirche, welcher mehr als 33 Millionen angehören. Protestantisch sind 4 Millionen, griechisch-orthodox ebenfalls 4 Millionen. Ferner sind zu nennen 2 Millionen Juden und über V2 Million Mohammedaner in Bosnien und der Herzegowina. 6. Die Monarchie hat elf Universitäten, darunter fünf deutsche, sieben technische Hochschulen und eine Hochschule für Bodenkultur. 6. Die österreichisch-ungarische Monarchie zerfällt seit 1867 in zwei große Hälften: 1. die österreichischen Länder, 2. die Länder der ungarischen Krone. Als Herrscher der letztern ist der Kaiser von Österreich „apostolischer König von Ungarn". — Jede der beiden Reichshälften hat für die Gesetzgebung eine eigene Volks-

4. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 28

1874 - Mainz : Kunze
— 28 - berg), an Heilquellen (die von Kranken aus allen Erdtheilen betretene Badegasse*) längs des Erzgebirges und der Eger). Trotz der hierauf gegründeten industriellen Thätigkeit der starken Bevölkerung (5000: 1 Q.-M.) ist das Innere, das eigentliche Griechenland**) noch wenig dem Verkehr mit dem Auslande geöffnet; die größere Kultur in den deutscheu Grenzbezirken, in der deutsch-czechischeu Hauptstadt und in den zahlreichen Schloß- bezirken der Standesherrschaften. Die Spuren der Religions- kriege noch nicht verwischt; daher auch die noch nicht ausgegliche- nen Gegensätze der Nationalität; daher bei allem Reichthum des Landes nur die eine große Stadt, Prag, (die Stadt der Thürme, das böhmische Nürnberg) in einem weiten hügeligen Becken Zu beiden Seiten der unteren Moldau. — Die dem Königreiche in Rücksicht auf Natur und Bevölkerung ganz ähu- liche, auch durch keine Naturgrenzen von ihm geschiedene Mark- grafschaft Mähren, das Land der March, reicht, wie Schlesien, bis zu den Karpathen hinauf; das Ausgangsthor von Schlesien und Böhmen her nach Wien und dem Orient. Im S. des Gesenkes Vereinigung des Oderthales (längs des deutschen Kuh- ländchens***) mit dem breiteren Thale der oberen March. Lage von Olmütz. Im S. vom Mittelpunkte, dem deutschen Brünns), Vereinigung der westlichen Zuflüsse im Thale der Taya (nächst Nikolsburg). Die vereinigte sumpfige Taya- und Marchebene verbreitert sich gegen die Donau zum Marchfelde, dem nördlichen Dreieck des fruchtbaren Wiener Beckens ff). *) In ihrer Nähe gewaltige Basalt- und Klingsteinfelsen- (Engeihäuser Berg- Biliner Stein). Diese Badegasse setzt sich unter demselben Parallel über Kissingen und die Taunusbäder bis Spaa fort. **) Die Czechen, 2/s der Bevölkerung, der geistig regsamste, selbständigste Zweig der deutschen Slaven, zogen von je, wenn auch mit Widerstreben, aus Deutschland ihre Bildung. Prag, die erste deutsche Universität, verdankt seine Blüte dem Lützelburger Karl Iv. ***) Gegenüber, der böhmischen Grenze zu, die deutschen Schönhengstler. Die Mähren: Horaken, Hannaken und inach den Karpathen zu) Slowaken, von einander durch Lebensweise und Tracht geschieden. Von ihnen sind den Norddeutschen am bekanntesten die wandernden Drahtflechter. f) In der Nähe von Brünn und jenen großen Straßen auf der sich zur March senkenden Terrasse der Hanna das Schlachtfeld von Austerlitz: „Etudiez bien ce ckamp de bataille; il pourra vous servir plus tard." ff) Durch die Donau vom südlichen Dreieck zwischen dem Wiener Wald und Leithagebirge geschieden. Das Wiener Becken das bedeutendste der Donaubecken, der Tummelplatz des Orients und Oecidents, vom Kremser Becken durch den Kahlenberg (Wiener Wald) und die Höhen von Körnen-

5. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 290

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
290 Preußens Bevölkerung. §. 61. 1. Die Hauptmasse des Staates zerfällt in 6 Provinzen: a. zwei nicbtdeutsche: Preußen, Posen; b. vier deutsche: Brandenburg, Pommern, Schlesien, Sachsen. 2. Der westliche Theil in zwei (deutsche) Provinzen: Westphalen und die Rheinprovinz, welcher letztem auch das neue, südliche Gebiet (Hohenzollern) einverleibt worden ist. Preußen ist die größte (1178 Westphalen (368 Him.) die kleinste von allen Provinzen. Bevölkerung. Preußen steht, wie an Tläckeinhalt, so auch mit seiner abso- luten Bevölkerung (18 Mill.) den übrigen vier Großmächten Europas nach, an Volksdichtigkeit (nahe an 3500 auf 1 (Um.) dagegen wird es nur von zwei derselben, Großbritannien und Frank- reich, übertroffen. Alle übrigen Staaten Europas (außer den Groß- mächten) haben eine geringere absolute Bevölkerung als Preußen, obgleich drei (Spanien, Schweden nebst Norwegen, die europäische Türkei) einen größer» Flächenraum einnehmen. Vergleicht man die Volksdichtigkeit der einzelnen Provinzen, so zeigt sich ein wesentlicher Unterschied zwischen den vier nördlichen und nordöstlichen einer- seits, und den vier südlichen und westlichen andrerseits; denn die beiden nörd- lichsten (Preußen und Pommern) haben wenig über 2200 E. in Folge der dem Verkehr entrückten Lage und der geringen Fruchtbarkeit der norddeutschen Seen- platte, Posen 2600 und nur Brandenburg 3100; während die vier übri- gen, in denen neben dem Ackerbau auch die Industrie ihren Sitz aufgeschlagen hat, sämmtlich 4000 übersteigen, die Rheinprovinz sogar 6350 erreicht. Die äußersten Contraste bilden die Regierungsbezirke Cöslin (mit 1947 auf 1 Q.-M.) und Düsseldorf (mit 10,800, im Kreise Elberfeld 28,160 auf 1 Q.-M.). Die größte absolute Bevölkerung (jede über 3 Mill.) haben die beiden äußersten deutschen Provinzen: Schlesien und die Rheinprovinz. Der Abstammung nach vertheilt sich die Bevölkerung haupt- sächlich auf zwei Nationalitäten; die deutsche ist so überwiegend, daß ihr 15 Mill. oder V« der Gesammtbevölkerung angehören , der s l a v i s ch e Stamm zählt 2 Mill. Seelen (in Posen, Preußen und Schlesien). Außerdem finden sich an den beiden äußersten Enden der Monarchie noch fremd- artige Bestandtheile der Population: in Ostpreußen Letten oder L i t- thauer (137,000), im Kreise Malmedy (10,000) Wallonen (ein Gemisch aus celtischen und germanischen Elementen). Die christliche Bevölkerung Preußens besteht, außer wenigen (15,000) Mennoniten und (1500) griechischen Christen, aus 107/« Mill. Evangelischen und 6% Mill. Katholiken. Die Zahl der Juden (be- sonders in denjenigen Landestheilen, die früher zum Königreiche Polen gehört haben) beträgt etwa V« Mill.

6. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 307

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Krain. Küstenland. Böhmen. §. 62. 307 Seiten der obern Sau mit vielen kleinen Seen (*/* Million Ein- wohner). Außer Erzlagern gibt es hier (in Jdria) auch Quecksilberbergwerke. Hauptstadt: Laibach (20,700 E.) unweit der Sau. 7. Die gefürstete Grafschaft Görz und Gradisca, die Mark- grafschaft Istrien und die Stadt Triest Clz Mill. E.). Die vielfach gemischte Bevölkerung der Halbinsel Istrien und der zu dieser Markgrafschaft gehörenden Inseln ist durch die (100) zum Theil vortrefflichen Häfen, wie Pirano, Rovigno, Pola (der wich- tigste Kriegshafen Oesterreichs) u. s. w., auf Seefahrt und Seehandel angewiesen, für deren Bedürfnisse auch die Industrie des Küstenlandes (wie die von Dalmatien) sorgt (Bau, Ausrüstung und Berproviantirung der Schiffe). — Triest (64,000 E.), die einzige deutsche Stadt am adriatischen und mithin am ganzen mittelländischen Meere, hat sich seit etwa hundert Jahren von einem kleinen Orte zu einer Welthandelsstadt zweiten Ranges erhoben, indem sie den Verkehr zwischen der Donau und Levante größtentheils an sich zog und ihn durch die rasch aufge- blühte Seedampfschifffahrt des österreichischen Lloyd vermittelt. Seine Binnenlage wird durch die Dampfschifffahrt ausgeglichen, welche diesen Hafen dem Süden nähert, wie die Eisenbahn dem Norden. 8. Das Königreich Böhmen (42/3 Mill. E. auf 944 also fast 5000 auf 1 H)M.) bildet den am selbstän- digsten abgegrenzten Theil Deutschlands, ist aber nicht ein auf allen Seiten gleichmäßig abgeschlossener Bergkeffel, sondern besteht aus mehreren, durch breite Berggürtel gesonderten Keffelsenkungen mit einem stufenweisen Aufsteigen von di*£>. nach S.-W. Wäh- rend gegen N.-W. und S.-W. hohe Gebirgswälle eine natürliche, von jeher fast unveränderte Grenze bilden, findet sich im N.-O. eine solche Ummauerung nur theilweise, durch wenig zusammen- hängende Gebirgszüge, und gegen S.-O. ist das Becken gar nicht abgeschlossen, weshalb auch die Lausitz und Schlesien längere Zeit, Mähren fast immer mit Böhmen verbunden gewesen ist. Die beiden letzter» Länder sind die einzigen deutschen mit vorherrschend slavischer Bevölkerung. Die höchsten einander cntgegenstehenden Gebirgszüge, der Böh- merwald und die Sudeten, erheben sich steil aus den Nachbarländern Böhmens, der Oberpsalz und Schlesien, wogegen sich ihre Abdachungen nach dem Innern Böhmens hin allmählich verstachen und ihre Gewässer strahlenförmig der Mitte des Landes zusenden. Nur das Erzgebirge wendet seinen steilen Abfall gegen Böhmen zu. Die Grenzlandschaften gegen Baiern, Sachsen, Schlesien enthalten vorzugsweise die deutsche Bevölkerung (2 Mill.), welche die Geduld und Ausdauer erfordernden 20 *

7. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 300

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
300 Bevölkerung Oesterreichs. §. 62. Bevölkerung. Bei einer Volksmenge von 35 Mill. E. ist Oesterreich an absoluter Bevölkerung das dritte Reich Europas, steht aber an relativer Bevölkerung (3000 auf 1 □ Üjf.) Großbritannien, Frankreich und Preußen nach. Vergleicht man die einzelnen Theile der Monarchie unter einander, so stndet sich die stärkste Bevölkerung am Nord- und Südrande des Staates, wo theils der fruchtbare Boden eine solche zu nähren im Stande ist, theils die Industrie ihre Werkstätten aufgeschlagen hat, namentlich wo beide Bedingungen zusammen- treffen, wie in Venetien (5350, die Provinz Rovigo über 7000 auf 1 Q.-M.), Schlesien, Böhmen, Mähren (4600 bis 4900); die schwächste Bevölkerung ist theils am Ostrande der Monarchie in den mit Seen, Sümpfen oder Waldungen bedeckten Kronländern (Bukowina, Ost-Ungarn, Militärgrenze), hauptsächlich aber in den Hochgebirgslandschaften der Alpen (Tirol mit 1627, Salzburg mit 1127 auf 1 Q.-M.). Wie an Volksmenge, so steht Oesterreich auch an Mannich- f a l t i g k e i t der V e v ö l k e r u n g in Hinsicht auf Abstammung und Sprache (nach Czörnig 15 Nationalitäten) nur Rußland nach, welches zwar noch mehr Nationalitäten in sich vereinigt, aber einen Hauptvolksstamm von entschiedener Ueberlegenheit besitzt. Die wieder- holten Wanderungen der aus Asien vorgedrungenen Völker seit dem Anfänge des Mittelalters haben sämmtlich ihre Richtung nach dem Donaugebiet genommen und zum Theil hier ihr Ziel gefunden. Ins- besondere finden sich in Ungarn auf verhältnißmäßig beschränktem Raume die Trümmer der großen Völker, welche im Mittelalter der Schrecken Mitteleuropas geworden sind. A. Europäische Stämme (28‘/2 Mill.). ') I. Deutsche (fast 8 Mill.) finden sich in sämmtlichen zu Deutsch- land gehörenden Kronländern, wenn auch nicht in allen als vorherr- schende Bevölkerung; außerdem sind dieselben (namentlich Niederdeutsche) auch in Galizien, Ungarn, Siebenbürgen durch von der Regierung (namentlich von Maria Theresia und Joseph Ii.) begünstigte Ansied- lungen verbreitet. Ii. Slaven (fast 15 Mill., also der zahlreichste Stamm) bilden die Hauptbevölkerung am Nordrande (im Mittlern Böhmen und Mähren, ebenso in Galizien), sowie am Südrande der Monarchie. Man unter- scheidet : a. Nordslaven (11 Mill.): die Czechen (4 Mill.) in Böhmen und Mähren, wo sie den Mittlern Theil des Landes bewohnen und den Deutschen die gebirgigen Grenzlandschaften überlassen; die Slovaken !) Die Zahlen für die Nationalitäten beruhen auf Berechnung des k. k. statistischen Bureau nach der Zählung vom Jahre 1857.

8. Leitfaden bei dem Unterricht in der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 147

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
Bevölkerung Oesterreichs. 147 (also 4) Hauptalpenströme sein Gebiet, drei in weiter Ausdehnung, und von den drei östlichen Strömen der Mittelgebirge (welchen?) gehört ihm wenigstens das Quellgebiet, von dem westlichsten der obere Lauf ganz, von dem östlichsten theilweise an. Bevölkerung. Bei einer Volksmenge von 37 Mill. E. übertrifft Oesterreich an absoluter Bevölkerung drei europäische Großmächte, steht aber an relativer Bevölkerung (3000 auf 1 (Um.) denselben drei Mächten nach und übertrifft nur Rußland (um das Fünffache), also gerade denjenigen Staat, dem es an absoluter Bevölkerung einzig nachsteht. Wie an Volksmenge, so steht Oesterreich auch an Mannichfal- tigkeit der Bevölkerung in Hinsicht auf Abstammung und Sprache nur Rußland nach. A. Europäische Stämme (31 Mill.). I. Deutsche (8 Mill.) sinden sich in sämmtlichen zu Deutschland gehörenden Kronländern, wenn auch nicht in allen als vorherrschende Bevölkerung; außerdem sind dieselben auch in Galizien, Ungarn, Sie- benbürgen durch von der Regierung (namentlich von Maria Theresia und Joseph Ii.) begünstigte Ansiedlungen verbreitet. Ii. Slaven (15 Mill.) am Nordrande (im Mittlern Böhmen und Mähren, sowie in Galizien) sowie des östlichen Theileö des Südrandes der Monarchie. Iii. Die Romanen (8 Mill.): 8. Die Italiener (5 Mill.) bilden im lombardisch-venetianischen Königreiche beinahe die ganze Bevölkerung; nur 7 Gemeinden im Vero- nesischen und 13 im Vicentinischen, welche für zersprengte Reste der Cimbern gelten und sich fast unvermischt erhalten haben, reden ein deutsches Idiom. Außerdem ist Südtirol von Italienern bewohnt. b. Die Walachen wohnen in dem östlichen Ungarn und in Siebenbürgen unter den übrigen Nationen, besonders aber unter den Magyaren, zerstreut, außerdem in der Bukowina und der Militärgrenze. L. Asiatische Stämme (6h4 Mill.). I. Die Magyaren (4hz Mill.) machen ungefähr die Hälfte der Bevölkerung Ungarns aus. Sie bewohnen hier die fruchtbaren Ebe- nen des Mittlern Landes und sind rings von fremden Völkern (Slaven und Walachen) umgeben. Auch haben sie sich nach Siebenbürgen, und zwar nach dem ihnen zunächst gelegenen westlichen Theile des Landes verbreitet. Ii. Die Szekler, d. h. Grenzwächter, im O. und N. Sieben- bürgens, von ungewisser (vielleicht türkischer) Herkunft. 10*

9. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 61

1874 - Mainz : Kunze
Mittel-Europa. 61 Gewöhnlich heißen auf den Karten nur diejenigen Länderstriche Deutschland, die den jetzigen deutschen Bundesstaat ausmachen. Aber fast die ganze Schweiz war ehemals ein Theil des deutschen Reichs und ist noch jetzt durch gemeinsame Sprache und Literatur mit uns verbunden; in den österreichischen Alpen-, Donau- (bis Preß- bürg) und Elbländern wohnen über 7 Millionen Deutsche, und waren diese Länder bis 1866 auch politisch mit Deutschland vereinigt; im Mündungsgebiete des Rheines, den Niederlanden wird holländisch und südlich davon, in der untern Hälfte des Scheldegebiets und bis Dünkirchen hin, vlämisch gesprochen, beides Nebenarten des niederdeutschen Sprachdialektes, Wir nehmen deshalb die Holländer und Flamläuder (Flamänder, Blaminger), sowie die Luxemburger gleichfalls für Deutsche, umsomehr, da sie erst in neuerer Zeit, wie die Schweizer, vom deutschen Reiche getrennt wurden. Man betrachte zuerst auf der Karte als angrenzende Meere und Län- der: die Nord- nud Ostsee, das adriatische Meer, Dänemark, Rußland, Galizien, Ungarn, Croatien, Italien, Frankreich; — darauf als deutsche Länder: 1) das deutsche Reich von 1870; 2) Oesterreich diesfeitder Leitha, wo jedoch in Böhmen und Mähren, sowie in den südlichen Pro- vinzen (Kärnten, Krain, Küstenland) viele Slaven wohnen, 3) die Schweiz, wovon die Bewohner der Südwestecke französisch und die südlich des Gott- hard wohnenden italisch reden, 4) Holland nebst dem nördlichen Belgien, denn im südlichen spricht man französisch. Was hievou nicht ans der Wandkarte Deutschlands zu sehen ist, muß auf der von Europa gezeigt werden; beide dürfen im Lehrzimmer nicht fehlen. Man wähle übrigens eine solche Wandkarte des Vaterlandes, die östlich über Memel hinausreicht; weiter nordöstlich ist nicht nöthig, weuugleich in den russischen Provinzen Kurland und Livland die Hauptbewohner Deutsche sind. Wünschenswerth ist es aber, wenn sie das ferne Siebenbürgen umfaßt, weil dort, sowie in Ungarn, zusammen noch l8/i° Mill. deutsche Brüder, und zwar als ein Volk unter österreichischem Scepter sich vorfinden. Sie muß so gearbeitet sein, daß sie das Terrain und die Wasserscheiden der Stromgebiete deutlich angibt und außer den Hauptstädten auch historisch wichtige oder sonst merkwürdige Orte enthält. Begriff von feinem Umfange. — Im S. bildet der Südabfall der Alpenmauer vom Genferfee bis zum Busen von Fiume die Grenze des deutscheu Landes; im N. berührt es mit großen Landstrichen 2 Meere, welche durch die kimrische Halbinsel geschieden sind. Vom Vorgebirg der grauen Nase (Gris-Nez) bis zur Elbmündung beträgt die Ausdehnung des Küstenstriches, die Einbuchtungen nicht mitgerechnet, an 100 Meilen, wovon 30 dem deutschen Reiche angehören; von der Elbmündung bis zur dänischen Grenze bei Ripen sind wieder 30 Meilen. Die Ostseeküste ist noch ausge- dehuter; sie beträgt vom Koldinger Busen (deutsch-dänische Grenze) bis Memel au 140 Meilen. — Vom adriatischen Meer bis an die Nordsee sind vn 135 Meilen; dies ist jedoch eine schräge Linie. Noch größer ist die Ent-

10. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 853

1874 - Mainz : Kunze
Europ a — Österreich-Ungarn. 853 schmaler Küstenstreifen bis zu 42° 10' N. Br. südwärts. Seine größte Ausdehnung von West nach Ost beträgt 172, von Süd nach Nord 142 Mln., der Zeitunterschied zwischen dem östlichsten und westlichsten Punkte 17» Stunde und der Unterschied der Tagesdauer zwischen dem südlichsten und nörd- lichsten 1v* Stunde. Die Monarchie umfaßt beinahe die gesammten Ost- alpen (S. 144 ff.) und die Karpathen (S. 240—242), die Flächen an Mit- teldonan und Theiß (S. 242 ff. und 260 ff.), zwei Länder südlich des Erz- gebirges und des sndetischen Systems (S. 99 ff. und 245), die den Kar- Pathen nordwärts vorgelagerte Terrassenfläche (S. 134) und Küsten am Adriameer (S. 148 und 268 ff.). Sie ist das eigentliche Donaureich Eu- ropas; denn die Donau, dieser größte unter allen deutschen Strömen, ist (von Engelhardszell bis Orsowa) der Hauptstrom und nicht nur in merkan- tiler, sondern auch in kulturgeschichtlicher Beziehung die eigentliche Lebens- ader des Landes; 8/n (74y0 ober 7994 Q.-M.) des ganzen Territoriums gehören dem Donaugebiete an. Theile des Rhein-, Elb- (1010 Q.--M., also 9°/o oder V11 des Gesammtflächeninhaltes), Oder-, Weichsel- (728 Q.-M. oder 61/2 °/o des Ganzen), Dnjester- (606 Q.-M. oder 572 °/0 des Ganzen), Etsch- (200 Q.-M. oder nicht ganz 2°/0 des Ganzen) und adriatischen Küstengebietes sind dem Staate außerdem noch angegliedert. Die poli- tischen Grenzen desselben sind: Rußland im N. und O., Türkei und Italien im S., Schweiz, Liechtenstein und Deutsches Reich im W., letzteres auch im N. Von den beiden Hauptbestandteilen des Reiches is. unten statistische Tafel) bilden nur die Länder der ungarischen Krone eine abge- rundete Gruppe mit einem einzigen, durch Fiume, einen Theil des Agramer Comitats und die kroatische Militärgrenze gegen das Adriameer gebildeten Vorsprunge. Dagegen die Westhälfte, welche die im Reichsrathe vertretenen Länder umfaßt, zerfällt in das zusammenhängende Gebiet der sogen. Erb- länder, dann Galizien und die Bukowina, die nur durch einen schmalen Isthmus mit Schlesien zusammenhängen und in den ganz abgetrennten, dazu zweimal durch türkisches Gebiet auf kurze Strecken unterbrochenen Streifen Dalmatiens. Die ganze Grenzlinie der Monarchie beträgt 1164 Mln.; davon sind 936 Mln. trockene Grenze, 228 Mln. (fast 20 >) Wasser- grenze, nämlich 225 Mln. am adriatischen Meere und 3 Mln. am Boden- see. Dabei ist von der Begrenzung der Inseln (306 Mln. Umfangslinie) abgesehen, und der Werth der Meeresgrenze wird durch den Umstand ge- mindert, daß der überwiegende Theil derselben auf den ifolirten Ausläufer der Monarchie im Süden fällt. Von der trockenen Grenze kommt die größte Meilenzahl auf die türkische, nämlich 339 Mln., die Grenzlinie gegen das Deutsche Reich beträgt 283, gegen Rußland 156, gegen Italien 112, gegen die Schweiz 43 und gegen Liechtenstein 3 Mln. Das adriatische
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