Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 233

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 233 — Westindien. Unter dem Namen Westindien begreift man sämtliche zwischen Nord- und Südamerika gelegenen Inseln. Ihren Namen erhielten sie im Gegensatz zum asiatischen Indien, das Kolnmbns auf seiner ersten Entdeckungsfahrt erreicht zu haben glaubte. Die westindischen Inseln bestehen aus drei Gruppen: a) die Bahamainseln, b) die vier Großen Antillen, c) die Kleinen Antillen. a) Die Bahamainseln sind schmale Korallenbauten (Bild 85), größtenteils unbewohnt und stehen unter britischer Herrschaft. Anf Bild 85. Eine Koralleninsel. der Watlingsinsel (Guanahani) landete nach gewöhnlicher An- nähme Kolumbus am 12. Oktober 1492. b) Die vier Großen Antillen sind durchweg außerordentlich fruchtbar, haben aber an den Küstenstrichen ein ungesundes Klima. (Hier ist die Heimat des gelben Fiebers.) Die vorzüglichsten Pro- dnkte sind: Zuckerrohr, Tabak, Kaffee. Kakao, Baumwolle, Vanille, Indigo, Gewürze, Ananas, Reis u. s. w. Die Wälder liefern kostbare Holzarten, besonders den Mahagoni- und Campeche- bäum. — Die schwierige Plantagenarbeit in dem ungesunden Klima

2. Erdkunde - S. 237

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 237 — Unter den Produkten sind wichtig: Kaffee, Kakao, der beste der Erde, Chinarinde, Farbhölzer. Der Tabakbau (Varinas) ist mit der Zunahme der Kaffeekultur zurückgegangen. Das Mineral- reich liefert Gold und Kupfer. Die Industrie beschäftigt sich vor- zugsweise mit Baumwollweberei und Strohflechterei. Der Handel liegt zum großen Teile in den Händen deutscher Kanfleute. Die Hauptstadt Caracas (mit Umgebung 72000 E.) wurde 1812 durch ein furchtbares Erdbeben fast ganz zerstört. — La Guayra (14 000 E.) ist die Hafenstadt für Caracas. Guayana (440 000 qkm, über 1/3 Million E.), das Küstenland von der Mündung des Orinoco bis gegen den Amazonenstrom, ist das ein- zige südamerikanische Festlandsgebiet, das im Besitze europäischer Mächte ist. Die feuchtheiße Küstenebene ist zwar äußerst fruchtbar, aber höchst ungesund. Das Klima ist für Europäer bei längerem Aufenthalte meist geradezu tödlich. Unter den Produkten ist der Rohrzucker von Bedeutung. Der gebirgige Teil Guayanas ist mit Urwäldern bedeckt, welche eine üppig strotzende Vegetation zeigen (Guayana ist die Heimat der Riesenblume Victoria regia, welche tellerförmige Blätter von 2 m Durchmesser hat). Das Innere von Guayana ist noch wenig bekannt. Lange Zeit vermutete man dort das sprichwörtlich gewordene Goldland (el dorado). — An Guayana haben Großbritannien, die Niederlande und Frankreich Anteil. Britisch-Guayana nmsaßt etwa die Hälfte des ganzen Gebietes mit V4 Million E. — Hauptort ist Georgetown (dschordschtauu) oder Demerara (53 000 E.). Niederläudisch-Guayana (Surinam) mit 90 000 E. hat als Hauptort Paramaribo (29 000 E.). Französisch-Guayana (30 000 E.) wird vou Frankreich zur Deportation von Verbrechern benutzt. Hauptort ist C a y e n n e (10 000 E.).

3. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 616

1874 - Mainz : Kunze
616 Afrika — die Inseln. die südlichste, S. Annobon. S. Thome und Principe sind portugiesisch, liefern Kaffee und Kakao. 6) Sanct Helena und Ascension oder Himmelfahrt — zwei brittische Inseln im äthiopischen Meere, sehr klein, doch als Erfrischungsorte für Seefahrer von Werth. — Helena, 180 M. von Ascension und 200 M. von der afrikanischen Küste, ist ein Basaltgebilde. Seit die Engländer Bäume und Strauchwerk mühsam angepflanzt, ist sie minder trocken als früher und erzeugt Gemüse, Feigeu, Granaten und Orangen. Bewohnerzahl: 6800. Der einzige Ort Jamestown liegt in enger Schlucht an der Mündung eines Bächleins. Als Aufenthalt Napoleons vom 18. October 1815 bis zu seinem Tode den 5. Mai 1821 hat die Insel eine weltgeschichtliche Berühmtheit er- langt. — Die Engländer besitzen auch als Erfrischuugsorte die westwärts dem Cap gelegenen Jnselchen Tristan da Cunha. An der Ostseite Afrikas liegen folgende Inseln und Inselgruppe::: 1) Madagaskar, durch den 52 Meilen breiten Kanal Mosambiks vom Eon- tinente getrennt, ist eine der schönsten Inseln des Erdbodens und nach Neuguinea und Bvrneo die größte (10750 Q. M.). Sie ist 220 Min. lang, im N. und O. gruppiren sich punktgleiche Juselchen um das mächtige, au Flächengehalt das deutsche Reich noch übertreffende Eiland, alle durch Lage, Bodenbeschaffenheit und Erzeugnisse dem „großen Lande" zugehörig und mit ihm ein scharf gekennzeichnetes Gebiet, nämlich die ostasri- kanisch e Inselwelt, bildend. Madasgaskar ist mit allem ausgestattet, was ein Volk zum heitern Leben und znr Entwickelung seiner geistigen Kräfte bedarf. Ein Gebirg mit Gipfeln von 2700 m. zieht von N- nach S. über die innern Hochebenen hin, sich mehrfach verästend und herrliche Thäler bildend; der Ankaratra in der Mitte der Insel hat 3700 m. Die meisten Flüsse sind höchstens nur im flachen Küstenlande, wohin sie rauschend abfallen, schiffbar, haben aber Sandbänke vor den Mündungen. Drückende Hitze herrscht hier unten, doch mildes Klima auf den Hochgegenden, die etwa 10 bis 15 Meilen vom Meere aufsteigen. Diese Bodenbeschaffenheit ermöglicht das Gedeihen einer großen Zahl von Gewächsen: in den untern Gegenden finden sich Ta- marindenl, Drachenbanm, Pandanns, Kokos :c., höher hinauf Wälder von Mahagoni, Ebenholz, Baobab; außer den bekannten gibt es auch viele unbekannte tropische Pflanzen, ferner eigentümliche Balsam- und Gummibäume, den berühmten „Banm des Reisen- den". (Ravenala der Madagassen), die Redala, den Giftbohuen tragenden Tangin- bäum u. a. Die hauptsächlichsten Kulturgewächse der Erde gedeihen: Zuckerrohr, Baum- wolle. Tabak, Kaffee, Kakao, Indigo. Gewürze, öl- und harzerzeugende Gewächse, euro- päisches Getreide, Wein und Früchte der gemäßigten Zone, Reis in vorzüglicher Qua- lität und in solcher Menge, daß die Maskarenen ganz, das portugiesische Ostafrika, Zauzibar u. a. Gebiete zum Theil damit versorgt werde». Die großen Vierfüßler Afrikas fehlen; aber an Schlangen sind gewaltige, und Schlachtvieh (Ochsen, Schafe und Schweine) ist in Menge vorhanden. Madagaskar bietet endlich auch vortreffliches Eisenerz, Kupfer und Blei. Gold und edle Gesteine, Marmor und Steinsalz, Porzellan- erde und schwefelfreie Steinkohle. Dies alles gilt hauptsächlich vom nördlichen, im Bereiche der feuchtigkeitbringenden Monsune gelegenen Theil der Insel; Südmadagaskar dagegen, ein erst in jüngerer Zeit dem Meere entstiegenes, 150 200 m. hohes plateau- artiges Land, von verhältnismäßig trockenen Passatwinden bestrichen und ohne bedeutende

4. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 1096

1874 - Mainz : Kunze
1096 Amerika — Westindien. b) Brittisch Guayana (4000 Q.-Mln., 194000 Bew.) vom Flusse Corentyn bis an die Orinocomündung und über 80 Mln. weit ins Innere hinein. Es besteht aus drei Grafschaften, die nach den Flüssen Demarara, Esseqnibo und Berbice heißen. Wie in Surinam begünstigt der angeschwemmte Boden des Tieflandes die üppigste Vegetation, vor allen den Bau des Zuckerrohrs und Kaffees. Entfernter vom Meere, auf dem ansteigenden Boden, herrscht gesunde Luft; nur fehlt es noch an An- siedlern, und seit Aufhebung der Sklaverei an Arbeitern, da der Indianer ein unstätes Leben liebt, und auch der freigewordene Neger gleich den Lazzaronis in Neapel nur so viel thnt, als er zum Unterhalt durchaus nöthig hat. Deshalb hat sich auch hier seit dem Aufhören der Sklaverei die Kaffeeproduktion vermindert und ist der Baumwollen- bau fast eingegangen; Zucker bildet daß Hauptprodukt. In der Bevölkerung viele indische und chinesische Kulis. Georgetown (bei den Holländern Stabroek) mit 35000 E. ist der Hauptort. Neu-Amsterdam. e) Französisch Guayana (2200 Q.-M., 28000 Bew.), an Boden und Klima dem holländischen und brittischen ziemlich gleich, nur noch feuchter, namentlich im Mai und Juni, wo der Regen am strömendsten, die heiße von Wasserdampf erfüllte Luft am ungesündesten ist und der Boden sich in Sümpfe verwandelt. Bevölkerung meist Freigelassene und Indianer, ca. 4000 Weiße (incl. Militär, Beamten- und Sanitäts- personal :c.). Cayenne, Juselstädtchen vor der mit Sumpf und Wald umgebenen Mündung des Cayenneflusses, ist Sitz der Regierung und berüchtigt als Ort für Deportirte aus Frankreich, die außerdem noch auf 2 Jnselchen und auf 2 Punkte des Festlandes vertheilt siud und nach Jahresfrist zur Hälfte dem mörderischen Klima er- liegen. In neuester Zeit haben die Kolonisten ihre bisherigen Produkte noch durch Gewürznelken, Muskatnuß, Zimmt und Pfeffer vermehrt, doch ist auch hier seit der Sklavenemanzipation die Produktion zurückgegaugen. Westindien oder große und kleine Antillen. Einige hundert Inseln und Jnselchen liegen zwischen der Halbinsel Florida und dem Orinoco und scheiden den atlantischen Ocean vom amerikanischen Mittelmeer. Man kann sie nach Belieben zu Nord- oder Südamerika rechnen. Die längste von ihnen, Euba, streckt sich der Halbinsel Aucatau entgegen, wodurch so ziemlich das Mittelmeer in den Golf Mexicos und in das caraibische Meer getheiltwird. Mit geringer Ausnahme sind die Inseln vulkanisch und gebirgig, sie haben folglich ein doppeltes Klima, das der heißfeuchten Tiefen und das der Berge. In der Regenzeit gießt es fürchterlich, sowie überhaupt Stürme und Gewitter dort äußerst heftig sind. Auch an gewaltigen Erdbeben fehlt es nicht; aber die Vegetation ist groß. Wir müßten ein Verzeichnis von mindestens 60 bis 70 Namen aufstellen, um nur die nutzbarsten Gewächse, die Arznei-, Nähr- und Würzpflanzen, die Hölzer für Kunstschreinerei und Färberei u. s. w. zu erwähnen. Hier hat sich zuerst nach Einwanderung der Europäer in Amerika Plautageubau entwickelt, und überall trifft man reiche Pflanzungen von Zucker und Kaffee, Kakao, Indigo, Baumwolle, Tabak jc., sogar ceylonischer Zimmt und australische Brotfrucht ist angepflanzt, Mais aber und anderes Getreide, das weniger einträgt, wird vernachlässigt. Obwohl meist sehr herabgekommen und obgleich in neuester

5. Erdkunde - S. 128

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
128 einschnitte eine außerordentlich reiche Küstengliedernng. Zudem ist sie von einer ausgedehnten Inselkette umlagert: im Westen von den jonischen Inseln, im Süden von Kandia (Kreta), im Osten von Euböa, den Kykladen und Sporaden. Ii. Die Balkanhalbinsel ist vorherrschend Gebirgsland, dessen einzelne Teile aber weniger als die jedes anderen europäischen Landes bekannt sind. Man kann zwei Hauptgebirgszüge unterscheiden. Der erste erstreckt sich parallel dem Adriatischen und Jonischen Meere als eine Fortsetzung der Alpen unter verschiedenen Namen — wie dalmatische Alpen, Schar-Dagh, Pindus, Taygetns — durch die ganze Halbinsel bis zur Südspitze Griechenlands. Der zweite Gebirgszug, Balkan (d. i. Waldgebirge) genannt, zieht von Westen nach Osten. Er erreicht eine Höhe von 2700 in, ist schwer zugänglich und bildet eine wichtige, schon viel umstrittene Völkerscheide. — Von diesen beiden Hauptgebirgszügen strecken sich einzelne Gebirgszweige aus, welche kleinere Ebenen einschließen. Iii. Hauptfluß des nördlichen Teiles der Halbinsel ist die Donau, welche links den Alt, Sereth und Prnth, rechts Sau, Morawa und Jsker aufnimmt. — Vom Balkan fließen nach Süden der Bardar, die Struma (der Strymon) und die Marica (Mariza) mit der Tundscha. — Die übrigen Flüsse sind unbe- deutend. Im Sommer trocknen viele derselben sogar aus. Iv. Das Klima der Halbinsel ist infolge der vorherrschenden Gebirgsform im ganzen rauher als in westlichen Ländern mit gleicher geographischer Breite; doch erfreuen sich die geschützten Küstenstriche Griechenlands wie auch die Inseln eines äußerst milden und ge- sunden Klimas. (Produkte sieh bei den einzelnen Ländern der Balkanhalbinsel!) V. Die Balkanhalbinsel ist nicht mehr wie früher ganz im Besitze der Türkei. Im Laufe unseres Jahrhunderts haben sich Staat um Staat von dem zerbröckelnden Reiche losgelöst. Voll- ständig unabhängig sind nunmehr die Königreiche Griechen- land, Serbien, Rumänien und das Fürstentum Monte- negro. Unter türkischer Oberherrschaft steht noch das Fürsten-

6. Erdkunde - S. 241

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
241 Obwohl von der Natur mit reichster Vegetation gesegnet, sind sie durch fortwährende Bürgerkriege tief herabgekommen. .Die fünf Republiken sind: 1. Guatemala (mit der Hauptstadt gleichen Namens, 60000 Einwohner) treibt hauptsächlich Cochenillezucht. An der atlantischen Seite von Guatemala liegt der britische Holz di strikt von Honduras, welcher den Engländern das wertvolle Mahagoniholz liefert. 2. San Salvador, der kleinste der fünf Staaten, und 3. Honduras sind durch ausgedehnten Jndigobau wie auch durch Kaffee-, Baumwolle- und Zuckerrohrpstanzungen bemerkenswert. 4. Nicaragua hat reiche Gold- und Silberbergwerke. 5. C o st a r i c a (d. i. reiche Küste) betreibt vornehmlich Kaffeebau. W e st i n d i e n. Unter dem Namen Westindien begreift man sämtliche zwischen Nord- und Südamerika gelegenen Inseln. Ihren Namen erhielten sie im Gegensatz zum asiatischen Indien, das Kolumbus auf seiner ersten Entdeckungsfahrt erreicht zu haben glaubte. Die westindischen Inseln bestehen ans drei Gruppen: tu die Bahama-Jnseln, b. die vier Großen Antillen, 6. die Kleinen Antillen. a. Die Bahama-Jnseln (Lnkayische Inseln) sind schmale Ko- rallenbauten, größtenteils unbewohnt und stehen unter britischer Herrschaft. Auf der Watlingsinsel (Guanahani) landete nach gewöhnlicher Annahme Kolumbus am 12. Oktober 1492. 6. Die vier Großen Antillen. Sie sind durchweg außeror- dentlich fruchtbar, haben aber an den Küstenstrichen sehr ungesundes Klima. (Hier ist die Heimat des gelben Fiebers.) Die vorzüg- lichsten Produkte sind: Zuckerrohr, Kaffee, Baumwolle, Tabak, Kakao; außerdem noch: Vanille, Indigo, Gewürze, Ananas, Reis u. s. w. Die Wälder liefern kostbare Holzarten, besonders den Mahagoni- und Campechebaum. — Die schwierige Plantagenarbeit in dem ungesunden Klima veranlaßte schon frühzeitig die Einführung von Negern als Sklaven. Seit Aufhebung der Sklaverei werden Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 11

7. Erdkunde - S. 239

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
239 G. Die acht Winnenstaaten iw Westen des Mississippi. 31. Arkansas. Westlich hiervon das Indianer-Gebiet. 32. Missouri. St. Louis mit 350000 Einwohnern — ^/g hiervon Deutsche — liegt am Zusammenflüsse des Missouri, Mississippi und Illinois und hat außerordentlich lebhaften Handels- verkehr mit dem ganzen Mississippi-Gebiet, ferner ist es ein Haupt- eisenbahnknotenpunkt. 33. Iowa. 34. Minnesota. 35. Nebraska. 36. Kansas. 37. Colorado. 38. Nevada, welcher Staat zur Zeit das meiste Silber unter allen Ländern der Erde liefert. Die neun Territorien sind: Dakota, Neu-Mexiko, Ari- zona, Utah mit dem Mormonenstaat, Wyoming, Idaho, Montana, Washington und Lincoln; ferner das Territorium Alaska. Mittelamerika. Mexiko. Mexiko, im Norden von den Vereinigten Staaten, im Süden von den centralamerikanischen Republiken begrenzt, liegt, wenig ge- gliedert, zwischen dem Atlantischen und dem Großen Ocean. Das Innere Mexikos ist ein durchschnittlich 2000 in hohes Tafel- land, welches stufenförmig zu den Küstensäumen abfällt. Seine Bewässerung ist gering. Klima und Naturprodukte zeigen nach der Höhenlage der einzelnen Gebiete große Verschiedenheit. Die feuchtheißen Küstenstriche sind wohl sehr fruchtbar an tropischen Gewächsen (Zuckerrohr, Vanille, Banane, Indigo, Kakao, Baum- wolle u. s. w.), aber äußerst ungesund. Fast das ganze Jahr hindurch herrscht das gelbe Fieber. — Das Stufeuland ist durch ein gleichmäßig mildes und gesundes Klima ausgezeichnet. In der Vegetation herrscht stetes Grünen und Blühen. — Auf der Hoch-

8. Erdkunde - S. 246

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
246 meist geradezu tödlich. Unter den Produkten ist der Rohrzucker von Bedeutung. Der gebirgige Teil Guyanas ist mit Urwäldern bedeckt, welche eine üppig strotzende Vegetation zeigen (Fig. 40). (Guyana ist die Heimat der Riesenblume Viotoria r6§ia, welche tellerförmige Blätter von 2 m Durchmesser hat.) Das Innere von Guyana ist noch fast ganz unbekannt. Lange Zeit ver- mutete man dort das sprichwörtlich gewordene Goldland (Li äoraäo). — An Guyana haben Großbritannien, die Niederlande und Frank- reich Anteil. Britlsch-Guyana umfaßt etwa die Hälfte des ganzen Gebietes mit */4 Million Einwohnern. — Hauptort ist Georgetown (Demerara, an 50 000 Einwohner). Niederländisch - Guyana mit 70 000 Einwohnern wird nach seinem Hauptfluß auch Surinam genannt. Hauptort ist die schön- gelegene Stadt Paramaribo (25 000 Einwohner). Französisch-Guyltm erzeugt vielen Pfeffer („das Land, wo der Pfeffer wächst"). Es wird von Frankreich zur Deportation von Verbrechern benützt, welche aber größtenteils schon in kurzer Zeit dem mörderischen Klima erliegen. Hauptort ist das berüchtigte Cayenne (8000 Einwohner). Die Republik Ecuador, so genannt wegen ihrer Lage unter dem Äquator, hat 651 Ooo qkm und 17a Millionen katholische Einwohner, zum größten Teile Weiße, Mischlinge und ansässige Indianer. Der Bodengestalt nach besteht die Republik aus einem schmalen Küstensaum mit heißem und un- gesundem Klima, aus der Kordillere von Quito und der obern Ebene des Maranon. Die letzteren Gebiete sind durch gleichmäßig mildes Klima wie durch unbegrenzten Reichtum einer wild wuchern- den Vegetation ausgezeichnet. — Unter den Produkten aus dem Pflanzenreiche ist besonders der Chinarindenbaum wichtig, dessen Rinde das Chinin, das beste Mittel gegen Fieber, liefert. Außerdem werden noch Kakao, Zucker, Kaffee, Gummi und aus den hochgelegenen Landstrichen die meisten Getreidearten erzeugt. Der Bergbau ist unbedeutend. Diejndustrie steht noch auf

9. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 742

1855 - Mainz : Kunze
740 Südamerika. — Westindien od. die Antillen. Tiefen und das der Berge. In der Regenzeit gießt es fürchterlich, so wie über- haupt Stürme und Gewitter dort äußerst heftig sind. Auch an gewaltigen Erd- beben fehlt es nicht, aber die Vegetation ist groß. Wir müßten ein Verzeich- niß von mindestens 60 bis 70 Namen aufstellen, um nur die nutzbarsten Gewächse, die Arznei-, Nähr- und Würzpflanzen, die Hölzer für Knnstschreinerei und Färberei u. s. w. zu erwähnen. Ueberall trifft man reiche Pflanzungen von Zucker und Kaffee, Kakao, Jnligo, Baumwolle, Tabak k. Sogar ceilonischer Zimmet und australische Brodfrncht ist angepflanzt, Mais aber und anderes Getraide, das we- niger einträgt, wird vernachlässigt. Man schätzt die Production des Zuckers auf 9 und die des Kaffees auf beinahe l1/, Mill. Ctr., und obwohl in neuester Zeit andre tropische Küsten auf gleiche Weise benutzt werden, behauptet diese Inselwelt doch immer einen wichtigen Platz unter den Ländern, die den europäischen Markt mit Colonialwaaren versorgen. Die Bevölkerung, fast zwei Drittheile Neger, und die übrigen, halb Weiße halb Farbige, beträgt etwa 3y2 Mill. Köpfe. Ab- kömmlinge der alten Karaiben, die unter dem spanischen Joche zu Grund gingen, sollen sich keine, oder höchstens noch ans Trinidad vorflnden. — Westindien ist der Gesammtname der Inseln, der in Brauch kam, als man inne ward, daß Colnmbus nicht das von ihm gesuchte eigentliche Indien gefunden habe *). Unterabtheilungen sind a) die großen Antillen: Kuba, Hayti, Jamaika, Por torico; t») die kleinen Antillen von Portorico bis zur Küste Venezuelas; c) die Bahama oder Lncayischen Inseln. Insofern die kleinen Antillen dem Ostwind offen da liegen, nennt sie der Schiffer windward isles d. h. Inseln im oder über dem Winde, während die andern vorder Küste Veneznela'sleeward ob. Inseln unter dem Winde sind. — Wir wollen sie nach ihren Besitzern durchgehen. 1) Hayti (Hispaniola, Sanct Domingo) die einzig unabhängige. Vor der Revolution war sie unter Spanien (Hauptort Domingo) und Frankreich (Hauptort Port an Prince) getheilt. In Folge der französ. Revolution brach ei» mörderischer Aufstand der Schwarzen ans, man riß sich unter Toussaint Louvertüre von der Herrschaft der Weißen los, einzelne Tyrannen (Dessalines und Henri) folgten ans einander; zuletzt 1821 ward Hayti zum Erstaunen der Welt eine Mulatten- und Negerrepublik, die sich gut verwaltete, sich von Frankreichs An- sprüchen mit 60 Millionen Francs abzulösen versprach, und selbst für Bildung sorgte. Doch in den Jahren 1842 und 1843 trafen harte Schläge den neuen Staat, zuerst furchtbare Erdbeben, worin die Hauptstädte fast untergingen, dann nach Absetzung des Präsidenten Boyer eine politische Zerrüttung, die den Osten und Westen, d. h. den kleineren ehmals spanischen Theil von der größeren französischen Hälfte, wieder trennte. Der spanische bildet nun einstweilen eine Republik für sich, die dominikanische; in dem französischen aber hat sich bereits wieder ein Tyrann gefunden, Namens Sonlouque, der als König oder Kaiser Faustin von Hayti an die Spitze getreten und schnell wieder (wie zu Napoleons Zeit 1811 Henri-Christoph) hohe Avelstitel ausgetheilt hat. — Die Insel ist *) Daher kommt es auch, daß die Eingebornen des neuen Welttheils über- haupt Indianer genannt wurden.
   bis 9 von 9
9 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 9 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 4
7 24
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 3
15 14
16 0
17 12
18 0
19 4
20 0
21 9
22 1
23 0
24 1
25 0
26 0
27 0
28 0
29 3
30 4
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 1
38 7
39 0
40 1
41 8
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 42

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 12
1 0
2 1
3 6
4 7
5 0
6 1
7 0
8 0
9 0
10 0
11 16
12 0
13 1
14 0
15 1
16 1
17 2
18 3
19 0
20 0
21 21
22 0
23 0
24 1
25 0
26 0
27 1
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 1
37 0
38 0
39 0
40 0
41 1
42 0
43 0
44 0
45 3
46 0
47 0
48 13
49 1
50 45
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 9
62 22
63 0
64 35
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 14
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 1
78 0
79 8
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 9
93 0
94 0
95 7
96 0
97 2
98 4
99 2

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1
1 2
2 0
3 0
4 0
5 1
6 0
7 2
8 0
9 0
10 0
11 3
12 2
13 0
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 4
20 0
21 0
22 0
23 0
24 2
25 1
26 0
27 0
28 1
29 0
30 1
31 0
32 2
33 4
34 6
35 0
36 0
37 0
38 0
39 3
40 0
41 0
42 0
43 2
44 0
45 1
46 0
47 3
48 0
49 0
50 0
51 1
52 2
53 0
54 0
55 0
56 0
57 2
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 1
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 1
74 0
75 3
76 9
77 2
78 16
79 0
80 0
81 1
82 0
83 9
84 0
85 0
86 6
87 7
88 10
89 1
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 6
96 0
97 0
98 2
99 0
100 0
101 26
102 0
103 2
104 7
105 0
106 0
107 1
108 4
109 4
110 0
111 0
112 0
113 8
114 3
115 0
116 0
117 0
118 0
119 1
120 0
121 0
122 3
123 0
124 2
125 0
126 0
127 4
128 1
129 1
130 0
131 0
132 0
133 1
134 1
135 0
136 3
137 0
138 9
139 0
140 0
141 0
142 1
143 2
144 0
145 1
146 1
147 0
148 0
149 0
150 0
151 1
152 0
153 7
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 14
160 1
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 1
167 0
168 0
169 0
170 0
171 0
172 0
173 2
174 0
175 3
176 1
177 2
178 13
179 0
180 0
181 0
182 3
183 4
184 21
185 0
186 3
187 0
188 7
189 0
190 0
191 1
192 0
193 7
194 0
195 0
196 0
197 0
198 0
199 0