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Zweite Periode der neueren Geschichte.
Karl Xii.
rückt ins In-
nere von
Rußland
und wird bei
Pultawatotal
geschlagen
1709.
Karl flieht in
die Türkei,
erhält Hülfe
vom Sultan
an dem mühsamen Bau in morastigem Boden; viele erlagen dem
Sumpfsieber und den übermäßigen Strapazen. Da man anfangs nur
hölzerne Häuser baute, so konnte die Stadt schon im zweiten Jahre
nach der Gründung bewohnt und befestigt werden. Die Versuche der
Schweden, den Bau zu stören, blieben erfolglos. Da erschien (1708)
Karl nach seinem Abzüge aus Sachsen aus russischem Gebiet, nachdem
er die unwegsamsten Moräste unter Entbehrungen aller Art mit seinen
Truppen durchwatet hatte. Er gedachte zuerst graden Weges auf
Moskau loszugehen, um sich im Herzen Rußlands festzusetzen, allein
der Plan des ehrgeizigen Kosaken-Hetmans Mazeppa brachte ihn hiervon
wieder ab. Dieser war bisher dem Czaren zinsbar gewesen und hoffte
nun mit Karls Beistand sich in den unumschränkten Besitz der Ukraine *),
seines Gebietes, zu setzen. Er bot Karl X!k. ein Hülfscorps und Le-
bensmittel an, wenn er ihm die Ukraine verschaffe. Karl ging auf
diesen Vorschlag ein und brach nach der Ukraine auf, ohne seine frischen
Truppen abzuwarten, welche ihm der tapfere General Löwenhaupt zu-
führte. Peter der Große griff dieselben an, als sie über den Dniepr
gegangen waren, und trieb sie nach argen Verlusten vor sich her, bis
sie sich mit Karl vereinigten. Die Nachricht, daß der Czar mit einem
ungeheuren'heere herannahe, hatten Mazeppas Bemühungen, das Volk
der Ukraine aufzuwiegeln, gänzlich vereitelt. Noch wäre es Zeit für
Karl gewesen, umzukehren, aber Karl mochte nichts unternehmen, was
einer Flucht ähnlich sah, und marschirte auf Pultawa los. Wegen
Mangel an Geschütz konnte er jedoch nichts ausrichten; er verlor noch
obendrein die polnischen Hülfstruppen, welche zum Feinde übergingen,
und erhielt bei einem Ausfalle der russischen Besatzung einen gefähr-
lichen Schuß durch den Knöchel des linken Fußes. Zu allem Unglück
erschien noch Peter der Große mit 65,000 Mann. Jetzt kam es zur
unglücklichen Schlacht bei Pultawa, in welcher General Löwenhaupt mit
16,000 Mann das Gewehr strecken mußte und Karls Armee sich auflöste.
Karl überschritt nach dieser Niederlage die türkische Grenze und
bewog den Sultan, den Russen den Krieg zu erklären. Sobald diese
in die Moldau einrückten, traten ihnen 200,000 Türken entgegen und
umzingelten sie. Peter der Große sah den Augenblick herankommen,
wo er mit seinen Truppen entweder verhungern oder sich ergeben muffe.
Aus dieser Noth befreite ihn seine Gemahlin Katharina, eine kluge
Frau, welche eine Leibeigene gewesen und durch ihre Schönheit, sowie
*) Die Ukraine ist eine Landschaft in Rußland links am Dniepr; ihre be-
deutenste Stadt ist Charkow.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei]]
Extrahierte Personennamen: Karl_Xii Karl Karl Karl Karl Karl Mazeppa Karls Karl_X!k Karl Karl Karl Löwenhaupt Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karls Karl Karl Katharina
Extrahierte Ortsnamen: Rußland Schweden Sachsen Moskau Karls Ukraine Ukraine Pultawa Karls Rußland Charkow
Vom westfäl. Frieden bis zur ersten französischen Revolution. 157
nun mit Karls Beistand sich in den unumschränkten Besitz der Ukraine*), seines Gebietes, zu setzen. Er bot Karl Xii. ein Hülfscorps und Lebensrnittel an, wenn er ihm die Ukraine verschaffe. Karl ging auf diesen Vorschlag ein und brach nach dort auf, ohne feine frischen Truppen abzuwarten, welche ihm der tapfere General Lewenhaupt zuführte. Peter der Große griff diese an, als sie über den Dniepr gegangen waren, und trieb sie nach argen Verlusten vor sich her, bis sie sich mit Karl^vereinigten. Die Nachricht, daß der Czar mit einem ungeheuren Heere herannahe, hatte Mazeppa's Bemühungen, das Volk der Ukraine aufzuwiegeln, gänzlich vereitelt. Noch wäre es Zeit für Karl gewesen, umzukehren, aber er mochte nichts unternehmen, was einer Flucht ähnlich sah, und marfchirte auf Poltawa los. Wegen Mangels an Geschütz konnte er jedoch nichts ausrichten ; er verlor noch Pm^^iotal obendrein die polnischen Hülsstruppen, welche zum Feinde übergingen, geschlagen und erhielt bei einem Ausfalle der russischen Besatzung einen gefähr= 1709' liehen Schuß durch den Knöchel des linken Fußes. Zu allem Unglück erschien nun Peter der Große mit 65,000 Mann. Jetzt kam es zur unglücklichen Schlacht bei Poltawa, in welcher General Lewenhaupt mit 9000 Mann das Gewehr strecken mußte und Karls Armee sich auflöste.
Karl überschritt nach dieser Niederlage die türkische Grenze und 1^"’ bewog den Sultan, den Russen den Krieg zu erklären. Sobald diese erhält Hülfe in die Moldau einrückten, traten ihnen 200,000 Türken entgegen und com <Suitan' umzingelten sie. Peter der Große sah den Augenblick herankommen, wo er mit seinen Truppen entweder verhungern oder sich ergeben müsse.
Aus dieser Noth befreite ihn seine Gemahlin Katharina, eine kluge Frau, welche eine Leibeigene gewesen und durch ihre Schönheit, sowie durch ihr einnehmendes Wesen zur Kaiserin erhoben worden war. Sie übersandte, um ihren Gemahl zu retten, ihre Juwelen nebst einer roirb a6er bedeutenden Summe Geldes dem Großvezier und bewog ihn zum v. Katharina Frieden. Karl tobte vor Wuth, als er den Abschluß des Friedens uberilftet vernahm, vermochte jedoch nichts mehr wider den Czaren. $ie ^
Auf die Nachricht von Karls Niederlage bei Poltawa regten sich u. Sachsen brauch seine Feinde in Sachsen und Dänemark aufs neue. König August ^Niederla^ bemächtigte sich der polnischen Krone wieder, allein die Dänen fanden tapferen Widerstand. Auch neue Feinde rüsteten sich, Preußen, England und Holland. Peter der Große versuchte den Sultan durch fünf Mil-
*) Die Ukraine ist eine Landschaft in Rußland links am Dniepr; ihre bedeutendste Stadt ist Charkow.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural]]
Extrahierte Personennamen: Karls Karl_Xii Karl Karl Karl Karl Peter_der_Große Karls Karl Katharina Katharina Karl Karl Karls August
Extrahierte Ortsnamen: Karls Poltawa Poltawa Karls Karls Poltawa Sachsen Sachsen England Holland Charkow