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1. Erdkunde - S. 122

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 122 — die Bosna und Driua, während andererseits Narentci und Drin zum Adriatischeu Meer abfließen. Vom Ostabhang des Schar Dagh geht die Morava zur Donau und der Vardar zum Golf von Saloniki. Der Balkan selbst entsendet den Strnma (Strymou) und die Maritza mit der Tuudscha zum Ägäischeu Meer. — Die übrigen Flüsse siud uubedeuteud. Im Sommer trocknen viele der- selben aus. Iv. Das Klima der Halbinsel ist infolge der vorherrschenden Gebirgssorm im ganzen rauher als in den beiden andern Halbinseln; doch erfreuen sich die geschützten Küstenstriche Griechenlands wie auch die Juselu einer äußerst milden und gesunden Witterung, die Herr- liche Südfrüchte zeitigt. (Produkte sieh bei den einzelnen Ländern der Balkanhalbinsel.) V. Die Balkanhalbinsel, früher gauz im Besitze der Türkei, löst sich allmählich in eine Anzahl selbständiger Staaten aus. Voll- ständig unabhängig sind die Königreiche Griechenland und Serbien und das Fürstentum Montenegro. Unter türkischer Oberhoheit steht noch das Fürstentum Bulgarien, dessen Herrscher zugleich Statthalter der türkischen Provinz Ostrumelien (Südbulgarien) ist. Bosnien und die Herzegowina endlich werden von der öfter- reichischen Regierung verwaltet. A. Die europäische Türkei. a) Die Bevölkerung der europäischen Türkei (ohne Bul- garien und Ostrumelieu) zählt uach ueuester Schätzung nur 6^/4 Mil- lionen, so daß bei einem Flächenraume von 178 900 qkm ans 1 qkm 35 Menschen treffen. b) Der Abstammuug nach ist die Bevölkerung außerordeut- lich gemischt. Die Mehrzahl der Bewohner bilden die Slaven (Bulgaren), an 2 Millionen; außerdem giebt es noch Albanesen über 1 Million, Griechen über 1 Million, Armenier u. s. w. Eigeuliche Türken oder Osmanen (Bild 37) sind es etwa 11/2 Million, so daß der herrschende Stamm kaum den vierten Teil der Gesamt- bevölkerung ausmacht.

2. Erdkunde - S. 92

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 92 — zügliches Eisen hauptsächlich in Steiermark und Kärnten, Kohlen und edle Steine in Böhmen; Salz wird besonders in Galizien und im Salzkammergut gewonnen. Reich wie kein anderes Land ist die Monarchie auch an Fülle und Mannigfaltigkeit der Heilquellen. Die Industrie ist in den westlichen und nördlichen Ländern (Böhmen, Mähren, Niederösterreich) der Monarchie besonders rege. Die wichtigsten Zweige derselben sind die Woll-, Baumwoll- und Seidenweberei, ferner die Fabrikation von Zucker, Leder-, Eisen-. Stahl- und Glaswaren. Infolge des Bodenreichtnms und der hoch entwickelten Industrie ist auch der Handel lebhaft. Die Hauptverkehrsader des Reiches ist die Donau; doch auch das Eisenbahnnetz (1897: 35541 km) wird stark ausgebaut. Der Seehandel Österreich-Ungarns geht teils über den mächtig aufblühenden Hafen von T r i e st, teils die Donan hinab nach der Levante (Smyrna). V. a) Die österreichisch-ungarische Monarchie nimmt in der Einwohnerzahl die dritte Stelle unter den europäischen Staaten ein (46 Millionen E. ans 677 900 qkm). Auf 1 qkm wohnen durchschnittlich 68 Menschen. Am stärksten sind die industriereicheu westlichen und nördlichen Gebiete bevölkert (Niederösterreich zählt fast 150 E. auf 1 qkm), am schwächsten die Gebirgs- gegenden, vor allem die Alpen und die Karpaten. d) Der Abstammung nach zeigt die Bevölkerung eine große Mannigfaltigkeit. Es sind alle drei großen europäischen Volksstämme (Germanen, Slaven und Romanen) vertreten; dazn kommt noch ein Zweig der mongolischen Rasse, die Ungarn oder Magyaren. Die einzelnen Völker sind: 1. Deutsche, nahezu 11 Millionen; sie leben in größerer oder geringerer Anzahl in sämtlichen Kronländern, vorherrschend aber sind sie im Westen und teilweise im Norden der Monarchie. 2. Die Slaven, über 20 Millionen, werden eingeteilt in Nordslaven (am Nordrande der Monarchie) und in Südslaven (am Südrande derselben).

3. Erdkunde - S. 93

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
93 — Zu den Nordslaven gehören: a. die Czechen (51/2 Millionen) in Böhmen, Mähren und Schlesien, b. die Slovaken (2 Millionen) im nördlichen Ungarn, c. die irnthenen (3v2 Millionen) in Ostgalizien und der Bukowina, ä. die Polen (fast 4 Millionen) in Westgalizien und Schlesien. Zu den Südslaven gehören: a. die Slovenen (l1/* Millionen) in Krain und dem Küstenlande, b. die Kroaten und Serben (3^/g Millionen) in Kroatien, Slavonien, Dalmatien und (teilweise) Jstrieu. 3. Romanen, 3v2 Millionen. Zu ihnen gehören: a. die Italiener (700 000) in Südtirol und dem Küstenlands, b. die Rumänen (fast 3 Millionen) in Südostungarn, Siebenbürgen und der Bukowina. 4. Magyaren, 71/2 Millionen. Sie bewohnen die ungarische Tiefebene, außerdem einen Teil von Siebenbürgen (die Szekler). 5. Zigeuner, 100 000, ein indisches Waudervolk, in Ungarn und Siebenbürgen. 0. In Bezug auf die Religion ist vorherrschend die römisch- katholische Kirche, welcher mehr als 33 Millionen angehören. Protestantisch sind 4 Millionen, griechisch-orthodox ebenfalls 4 Millionen. Ferner sind zu nennen 2 Millionen Juden und über V2 Million Mohammedaner in Bosnien und der Herzegowina. 6. Die Monarchie hat elf Universitäten, darunter fünf deutsche, sieben technische Hochschulen und eine Hochschule für Bodenkultur. 6. Die österreichisch-ungarische Monarchie zerfällt seit 1867 in zwei große Hälften: 1. die österreichischen Länder, 2. die Länder der ungarischen Krone. Als Herrscher der letztern ist der Kaiser von Österreich „apostolischer König von Ungarn". — Jede der beiden Reichshälften hat für die Gesetzgebung eine eigene Volks-

4. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 105

1874 - Mainz : Kunze
— 105 — Siebenbürgen, so in Ungarn drei Hanptbestandtheile der Bevölke- rung: Slaven (an Stelle der siebenbürgischen Walachen) die überwiegende Zahl, Deutsche die geringste Zahl, überwiegend an Bildung; Magyaren der herrschende Stamm: in neuester Zeit Streben nach nationaler Bildung, Unterdrückung der Deut- scheu; Beseitigung der offiziellen lateinischen Sprache*) durch die magyarische Volkssprache. 2. Die unter türkischer Hoheit stehenden Donau- lander, a. Die der Südslaven in den nördlichen Abhängen des illyrisch-serbischen Gebirgszugs (Seardus) und des Hümns, in Bosnien, Serbien, Bulgarien (s. Iv). Das erstere Land, die keilförmige, gebirgige Vormauer gegen Oestreich, mit großer Sorgfalt und günstigem Erfolge der Türkenherrschaft erhalten. Die Bewohner, zum Theil Muhamedauer, ohne geistige Verbindung mit den Nachbarn. Das Land im Innern noch sehr wenig zugänglich. Einst ein Theil des großen Serbenreiches, das seine Selbständigkeit auf dem Amselfelde (Kofsowo, Uebergaug über den Skardus), im Quellgebiete der Mo rawa. einbüßte. Der Rest, meist in dem Lande der Morawa (B el- grad), nicht, wie die Nachbarn, unter unmittelbarer türkischer Verwaltung. Serbien, türkischer Vasallenstaat, ein reiches, waldiges, besonders zur Vieh- (Schweine-) zucht geeignetes Land; in ihm die uralte natürliche Passage nach Maeedonien, die Mo- rawa entlang; bei der wiedererwachten **) Regsamkeit des Volks ist Aussicht auf weitere politische und geistige Entwicklung. — Bulgarien, das gleich fruchtbare aber weit ausgehntere Ter- raffenland zwischen Balkan und unterer Donan lmösien), Schwelle zum Eintritt in das russische Gebiet: daher der Festungsgürtel zur Verteidigung des rechten Donauufers von Widinüber Niko- polis (Alutamüudung), und der Balkanpässe von Schnm la und Varua. Einst wie Serbien ein selbständiges Reich, von *) Das Latein, vor der Reformation zuerst Kirchensprache, dann Staats- spräche, in diesem Jahrh. durch die deutsche Sprache zurückgedrängt, ward besonders durch Matthias Corviuus gefördert. Es trug nicht wenig bei, dem Vordringen der griechisch-katholischen Kirche entgegenzutreten. Doch ist diese in dem bunten Völkergewirr nicht nnvertreten. Die lutherische und reformierte Confession unter den Magyaren nicht mehr so verbreitet wie zur Zeit der Reformation. **) Die Serben mit nationaler Poesie, die unter fremdem Drucke ein- seitig meist nur Sehnsucht und Trauer athmet und sich nicht über die Kla- gen um die auf dem Amselfelde gefallenen Helden hat erheben können.

5. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 103

1874 - Mainz : Kunze
— 103 — das Jablunkagebirge und die kleinen Karpathen war nur bei der Schwäche des Hauses Habsburg möglich. Die römifch-katholi- schen Polen (untermischt mit Juden nud Deutschen) im culti- viertern Theile Galiziens, dem Weichselgebiete (Krakau, Lem- berg, polu. Lwow); von der Wasserscheide der Ostsee und des schwarzen Meeres an die griechisch-katholischen Ruthe- nen (Rothrussen) im fruchtbaren Dnjester- und Sereththale. — Auch das bewohnbare Innere der Karpathen unter der Herr- schast der Magyaren größteutheils von Slaven besetzt: im cen- tralen Theile und im W. die den später eingedrungenen Magya- ren unterworfenen Slowaken, Ueberbleibsel aus der Zeit des großmährischen Reichs, fleißige Arbeiter in den Bergwerken und Wäldern; im Quellbezirk der Theiß Rutheuen; zwischen beiden (besonders zur Anlage der Bergwerke) schon seit König Geysas Zeit angesiedelte Deutsche (Kremnitz, Schemnitz, die Zips).— Im O., dem fast 1000 Qm. großen viereckigen Hochplateau Siebenbürgen, enger politischer, auf der natürlichen Neigung des Landes beruhender Zusammenhang mit Ungarn. Diese deutsche Burg, im Mittel so hoch wie die Baierische Hochebene, im S. und O. von einer 4—6000' hohen Mauer eingeschlossen (über ihr noch hohe Gipfel: Negoi 7871'), den transfylvanifchen Alpen mit wenigen Ausgangsthoren *), durch das niedrige Erzgebirge von der Theißebene, zu der sich das Land abdacht und öffnet, geschieden. Das Plateau besteht aus reichen, durch gewölbte Höhenzüge von einander getrennten Thälern und drei Flußgebieten (Aluta, Marosch, Szamosch), deren mittleres am bedeu-- tendsteu. Reichthum des Landes an edlen Metallen, Kohlen, Salz, wie an Getreide, Wein, Weide und Wald. Durch die deutschen Ansiedler ist das Land auf viel höherer Kultur- stufe, als die vorliegende Ungarische Ebene. Die Bewohner, über 2,100000, zerfallen in drei Stämme: 1) Walachen, an Zahl stärker als die beiden andern zusammen, Reste der dakisch-- römischen Bevölkerung, auf niederer Kulturstufe, durch Sprache und Confefsion mit ihren regsamern Landsleuten jenseits des Gebirges verbunden; 2) Sachsen, im zwölften und dreizehn- ten Jahrh. eingewandert**); an Zahl am schwächsten (250000, *) Am bedeutendsten der Rothethurmpaß (Alntathal) zwischen Her- mannstadt und Nikopolis (Kaiser Sigismund); an der Ungarischen Schwelle im Banater Gebirge, das eiserne Thor aus Orsova (und hinauf zur Stadt des Deeebalus. Trajan); westlich der Schlüssel der Temesch auf Temeschvar. **) theils vom Nieder- und Mittelrhein, theils von Flandern; die An-

6. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 106

1874 - Mainz : Kunze
— 106 — noch größerer Ausdehnung, aber ohne festen Kern, daher früh- zeitig jenseits und diesseits des Balkan den Türken erlegen und vor dem Abfall durch türkische Bevölkerung in den Grenzstädten gesichert*). b. Rumänien, die vereinigte Walachei und Moldau, ein unter der Hoheit des Sultans fast unabhängiges Fürstenthum. Die über 2000 Qm. große, an die Außenseiten Siebenbürgens stoßende Fruchtebene der untern Donau und des untern Pruth, aus einem Meerbusen entstandenes angeschwemmtes Land, ähn- lich der Lombardei, aber mit eontinentalem, von den russischen Steppen abhängigem Klima. Große Getreide-, noch größere Grasebenen; daher Viehzucht der hauptsächlichste Erwerbszweig. Die Bewohner gegen 4 Mill. (meist griechisch-katholisch) zum größten Theilrumänen (s. S. 2), unter ihnen, wie im benach- karten Bessarabien, Bulgaren und andere Sfaven**). Wunder- bare Zähigkeit im Festhalten an der alten Sprache und Ratio- nalität. Internationale Stellung zwischen Rußland und der Türkei. Der sociale Druck der durch Paris halbeivilisierten Großgrundbesitzer (Bojaren) und der Beamten auf das uugebil-- dete Volk hindert die gedeihliche Entwicklung des reichen Landes. Die Städte, selbst die Hauptstädte Bukarescht und Jassy, ein Abbild dieser Gegensätze: ein Durcheinander von Palästen und schmutzigen Hütten. Bedeutendste Handelsstadt: Galatz. Industrie und Handel meist in den Händen der Fremden. Die Juden jetzt in ungeheuerer Zahl über das Land verbreitet. §. 2. Das Russische Reich. Die osteuropäische (sarmatische) Tiefebene, der Kern der sla-- vischen Völker, der über die Hälfte des Erdtheils umfassende politische und kirchliche Einheitsstaat***) in den uugeheueru ein- *) Auch in der Dobrudscha wohnt neben Bulgaren ein Gemisch aus Rumänen, Türken, Russen, Griechen, Tataren. Letztere nebst Tscherkessen nach dem Krimkriege anch im innern Bulgarien angesiedelt, auf Kosten der griechisch-katholischen Bevölkerung. Der muhamedanische und römisch-katho- lische Theil der Bulgaren blieb verschont. **) Auch Deutsche, theils aus dem Mutterlande, theils aus dem Sieben- bürgischen Sachsenlande. ***) Trotz der 2 Centren, Petersburg und Moskau, des politi- schen und des nationalen. Dieser durch den absoluten Kaiser, zugleich

7. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 96

1874 - Mainz : Kunze
— 96 — von den Jonischen Inseln im W. entfernt, der Mittelpunkt der alten griechischen Welt. Athen, Hauptstadt und Mittelpunkt eines neu geschaffenen, nur das eigentliche Hellas nebst dem Spercheioschal und den Peloponnes nebst Euböa, den Kykladen und Jonischen Inseln umfassenden Königreichs, 910 Qm. mit kaum 1500000 Ew. (nur dreimal so viel, als Attika zur Zeit der Blüte hatte), mehr der Sprache als der Nationalität nach Griechen (vgl. das neue Königreich Italien und die Hauptstadt Rom.). Ueberhaupt ist die Balkanhalbinsel die bunteste Völkertafel, soweit der Sultan herrscht, voller Gegensätze der Sprache, Sitte, Religion, ohne innere Einheit, nur äußerlich zusammengehalten durch die herrschenden Muhamedaner, die überall zerstreut die Zwietracht der Christen fördern. Vorherrschend, nur von den Küsten des ägäischen Meeres zurückgehalten, die Slaven des Serbischen und Bulgarischen Stammes. Beides Binnenvölker, am Alten festhaltend: daher noch heute der Bulgar Ackerbauer, der Serbe ^ Viehzüchter, der Handel meist in fremden (besonders Griechen) Händen. — Die Serben die hauptsächlichste Bevölkerung im Nw., die Bulgaren im O. bis tief in Maeedonien und Thraeien hinein*). jjhueu zunächst die Albanesen, dann die Bevöl- keruug im Königreich Griechenland; die Griechen in der Türkei (auf Festland und Inseln) eben so zahlreich wie die herrschenden Osmanen (1 Million). Dazwischen Armenische Handels- lente, Zigeuner, Tscherkessen und Juden. Durch den Uebertritt einer großen Zahl Bulgaren und Albanesen zum Islam haben die Türken des Uebergewicht behauptet. Ihr Gebiet außer den Vasallenstaaten Serbien, Rumänien und Montenegro: 6700 Qm. mit 9000000 Ew. Das Türkische Reich umfaßt in Asien 35000 Qm.mit nur 13000000 Ew.: Kleinasien, Syrien, Armenien, Mesopotamien und die Außenseiten von Arabien. In Afrika erkennen die Vasallenstaaten Aegypten, Tripolis und Tunis bis jetzt noch die Oberhoheit des Sultans an. — Die europäische Kultur beginnt auch in diesen unter der Türkenherrschast erstarrten Ländern neues Leben zu wecken, nicht bloß die alten Ruinen mit ihren scheu Kleinasien verbunden, die Grenzmarke der griechischen Welt. — Vergeb- liche Versuche der schwachen christlichen Bevölkerung, sich an das verwandte selbständige Griechenland anzuschließen. *) Ueber die Slaven haben unter dem Schutze der Türken die Griechen die geistige und geistliche Macht.

8. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 101

1874 - Mainz : Kunze
— 101 — tes Thal zwischen den transylvanischen Alpen und dem Balkan, dessen Nordfnß der Strom in noch behaglicherer Breite als in der ungarischen Ebene begleitet, bis er, der Küste des schwarzen Meeres nahe (Landschwelle Dobrndscha) nach langer nördlicher Ausbiegung sein Sumpfdelta erreicht (Snlinamündnng). — Der Boden unter der Herrschaft des Continentalklimas; in den weiten Ebenen (trotz des Steppencharakters in Niederungarn) und in den Flußthäleru des äußern Bogens reich an Getreide und Weide; an den Niedern Gebirgshängen der obern Theiß (Toka y), Oberungarns (Ödenburg) und Syrmiens an Wein, in den höhern Theilen *) an Wäldern, in den Bergen der Centralkarpathen und des Siebenbürgischen Erzgebirges an edeln Metallen (Kremnitzer Dukaten), Salz vor allem in den Beskiden (Wieliezka). Da- her eben so geeignet für die skythischen Steppenbewohner wie für die deutschen arbeitsamen Ansiedler. In den Ebenen und Abhän-- gen Ackerleute und Viehzüchter (Magyaren, Rumänen, Slaven), in den Bergthälern die deutschen Bergleute, in den spärlichen Zrößern Städten geistiges Leben nur wo deutscher Einfluß. Der Handel meist in den Händen der Juden **). Als Passageland lange Jahrhunderte hindurch seit der Völkerwanderung ein Kampsobjeet, zuletzt der mit den Kräften der unterjochten Bulgaren und Albaueseu vordringenden Os- manen. Nachdem deren Uebermacht durch den nachhaltigen Widerstand der Deutschen, Polen und Russen gebrochen, die „orientalische Frage" vertagt, sind bei aller Unruhe im Innern die politischen Grenzen fester und den Naturgrenzen entsprechender. 1. Die außerdeutschen Kronländer der östreichisch- ungarischen Monarchie. Ihre Mitte das Königreich Un- garn, das karpathische Donanland, wenig größer als die deut- heute mit römischen Alterthümern), das östliche fette Tiefland der Daker zur Bereicherung des Staats. Seitdem in Siebenbürgen wie in der Walachei die lateinische Sprache, deren Tochter das Rumänische. *) Neben den klimatischen Gegensätzen tritt auf kleinem Räume der Gegensatz von Feuchtigkeit und Dürre auffällig hervor. Furchtbare, fast tägliche Sommergewitter in den Centralkarpathen von Ende Mai bis An- fang August. **) In den unter der Herrschaft der Türken stehenden Ländern ist der Jüdische Stamm spärlich vertreten. Der Türke verachtet den Juden, und die Griechischen und Armenischen Handelsleute übertreffen noch die Jü- dischen an Schlauheit. — Auf der bunten Völkertafel find auch die Zigeuner vertreten. Ihr musikalischer Einfluß auf das Stillleben der Hirten.

9. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 102

1874 - Mainz : Kunze
— 102 — schen Kronländer des Kaiserthums *), im N. umschlossen von Galizien uebst Bukowina, im O. von Siebenbürgen, im S. von der Militairgrenze und den drei slavischen König- reichen zwischen Drau und dem adriatischen Meere: Kroatien, Slavonien, Dalmatien. Dieser Ländereomplex bei dem Mangel an maritimer Verbindung^) ohne Einheit und Selbständigkeit (Fiume der einzige größere Ausfuhrhafen für Ungarn). Die ungarische Mitte imverhältniß zur Peripherie. Trotz des Nationalstolzes ist die nationale Selbständigkeit der Magyaren nur durch den Zusammenhang mit Oestreich geschützt. Die schmale illyrische Küste mit ihren zahlreichen Häfen von Fiume bis C attar o^) liefert der östreichischen Flotte die besten Matrosen. Politische Verbindung Dalmatiens mit dem eislei-- thanischen Reichstheil, gegenüber dem Streben Ungarns nach dem Besitze von Häsen. Die Bevölkerung großenteils ser- bisch. — Die Kroatenf) und Slavonen, eine Zeitlang mit Ungarn vereinigt, im waldigen Berglande und den Fruchtebenen von der Küste bis zur Drau- und Save- Mündung, zugleich mit dem serbischen Stamme im Banate die Grenzer gegen die Türkei. Lage von Peterwardein. Das große Schlachtengebiet um das Mündungsland der paralle- len süduugarischeu Flüsse. — Im N. bilden die Centralkarpathen nicht nur die große Wetterscheide der sarmatischen Tiefebene, sondern auch die Völkerscheide zwischen Polen und Un- garn; ihr kurzer politischer Zusammenhang, über die Beskiden, *) Ungarn mit der Woiwodschaft Serbien über 4000, das deutsche Oest- reich fast 3600 Qm., aber weit bevölkerter (ersteres 1172, letzteres 14 Mill. Einw ); die übrigen außerdeutschen Kronländer gegen 4000 Qm Die Auf- gaben des kleinern deutschen Theils weisen wie die Donau nach Osten. **) Galizien mit Krakau, Bukowina und Talmatien gehören zu den cisleithanischen Ländern der Oestreichisch-Ungarischen Monarchie. Von der ge- sammten Bevölkerung der Monarchie(35,600000) sind Slaven über 45°/», Deutsche über 28°/«, Magyaren über 15°/«, Romanen fast 10%- Oestreich der einzige Staat, in welchem alle größern europäischen Stämme in compacten Massen vertreten sind. ***) Dalmatien, einst durch landschaftliche Schönheit und reiche Gebirgs- flora mit dem ligurifchen Küstenlande wetteifernd, unter der Herrschaft Vene- digs der Wälder entkleidet und verödet. Italienisch noch heute die Sprache der Gebildeten. f) eig. Krobaten, von den Karpathen her eingewandert. An ihre Stelle traten dort die Slovaken.

10. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 290

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
290 Preußens Bevölkerung. §. 61. 1. Die Hauptmasse des Staates zerfällt in 6 Provinzen: a. zwei nicbtdeutsche: Preußen, Posen; b. vier deutsche: Brandenburg, Pommern, Schlesien, Sachsen. 2. Der westliche Theil in zwei (deutsche) Provinzen: Westphalen und die Rheinprovinz, welcher letztem auch das neue, südliche Gebiet (Hohenzollern) einverleibt worden ist. Preußen ist die größte (1178 Westphalen (368 Him.) die kleinste von allen Provinzen. Bevölkerung. Preußen steht, wie an Tläckeinhalt, so auch mit seiner abso- luten Bevölkerung (18 Mill.) den übrigen vier Großmächten Europas nach, an Volksdichtigkeit (nahe an 3500 auf 1 (Um.) dagegen wird es nur von zwei derselben, Großbritannien und Frank- reich, übertroffen. Alle übrigen Staaten Europas (außer den Groß- mächten) haben eine geringere absolute Bevölkerung als Preußen, obgleich drei (Spanien, Schweden nebst Norwegen, die europäische Türkei) einen größer» Flächenraum einnehmen. Vergleicht man die Volksdichtigkeit der einzelnen Provinzen, so zeigt sich ein wesentlicher Unterschied zwischen den vier nördlichen und nordöstlichen einer- seits, und den vier südlichen und westlichen andrerseits; denn die beiden nörd- lichsten (Preußen und Pommern) haben wenig über 2200 E. in Folge der dem Verkehr entrückten Lage und der geringen Fruchtbarkeit der norddeutschen Seen- platte, Posen 2600 und nur Brandenburg 3100; während die vier übri- gen, in denen neben dem Ackerbau auch die Industrie ihren Sitz aufgeschlagen hat, sämmtlich 4000 übersteigen, die Rheinprovinz sogar 6350 erreicht. Die äußersten Contraste bilden die Regierungsbezirke Cöslin (mit 1947 auf 1 Q.-M.) und Düsseldorf (mit 10,800, im Kreise Elberfeld 28,160 auf 1 Q.-M.). Die größte absolute Bevölkerung (jede über 3 Mill.) haben die beiden äußersten deutschen Provinzen: Schlesien und die Rheinprovinz. Der Abstammung nach vertheilt sich die Bevölkerung haupt- sächlich auf zwei Nationalitäten; die deutsche ist so überwiegend, daß ihr 15 Mill. oder V« der Gesammtbevölkerung angehören , der s l a v i s ch e Stamm zählt 2 Mill. Seelen (in Posen, Preußen und Schlesien). Außerdem finden sich an den beiden äußersten Enden der Monarchie noch fremd- artige Bestandtheile der Population: in Ostpreußen Letten oder L i t- thauer (137,000), im Kreise Malmedy (10,000) Wallonen (ein Gemisch aus celtischen und germanischen Elementen). Die christliche Bevölkerung Preußens besteht, außer wenigen (15,000) Mennoniten und (1500) griechischen Christen, aus 107/« Mill. Evangelischen und 6% Mill. Katholiken. Die Zahl der Juden (be- sonders in denjenigen Landestheilen, die früher zum Königreiche Polen gehört haben) beträgt etwa V« Mill.
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