Concil zu Kostnitz. Hussiten.
127
reich gefangen gehalten, und durch die deutschen Fürsten».C.t-
wieder frei, die Beschwerden derselben nicht beachtend, abgesctzt.
8) Ruprecht von der Pfalz vermag weder in Italiener),
noch in Deutschland Ruhe und Ordnung wieder herzustellcn,
und nachdem durch das wegen der Kirchenspaltung gehaltene
Co n eil der Cardin die zu Pisa sogar drei Päbste entstan-^09.
den, stirbt er plötzlich.
9) S ieg m und von Ungarn, nach dem Tode seines 1410.
Mitbewerbers Jobst von Mahren 1411 allgemein anerkannt,
bewirkt durch seinen redlichen Eifer für die Kirche das große
allgemeine Concil zu Kostnitz: Flucht des Pabstes1414.
Johann's Xxiii. mit Hilfe des Herzogs Friedrichs von
Oesterreich; daher dieser in der Rcichsacht und im Banne;
Verlust seiner Lander — Eidgenossen. Johann vorgeladen,
gefangen, abgesetzt. Gregor Xii. legt freiwillig sein Pouti-
sicat nieder; aber Benedict Xiii. in Spanien weigert sich
hartnäckig, wird nicht beachtet.
Johann H u ß eifert zu Prag gleich dem Engländer
Wiclef, gegen die Mißbräuche der Kirche — Ablaß; im
Banne, nach Kostuitz geladen, soll er widerrufen, wird, des
Geleitsbriefs von Siegmnnd ungeachtet, gefangen verbrannt; 1415.
eben so im folgenden Jahre sein Schüler Hieronymus von
Prag. Die Kirchenreform unterbleibt; Martin V. Pabst.
Concordate der einzelnen Nationen; Siegmund getäuscht, ver-
kauft die Mark Brandenburg an Friedrich Vi. von 1417.
Hohenzollern, Burggraf von Nürnberg.
Erbitterung der Hussiten in Böhmen; ihr Prediger
Jakob von Mieß; Versammlungen auf dem Berge Tabor;
blutige Unruhen in Prag unter dem blinden Johann Ziska.1419.
Tod Wenzel's. Verwüstungen an Klöstern und Kirchen.
Siegmund nicht anerkannt. Reichszüge gegen die Hussiten;
Sieg derselben bei Teutschbrod. Verschiedene Parteien unter
ihnen (die beiden Prokope); ihre verwüstenden Züge nach
Schlesten, Mähren, Oesterreich, Baiern rc.
Allgemeines Concil zu Basel*); Vergleich mit den1431.
*) In demselben Jahre Hol wird Jeamie d’Arc, welche Orlean*
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Extrahierte Personennamen: Jobst_von_Mahren Johann's_Xxiii Friedrichs Johann Johann Gregor_Xii Gregor Benedict_Xiii Johann Johann Engländer
Wiclef Schüler_Hieronymus_von
Prag Martin_V._Pabst Siegmund Friedrich_Vi Friedrich Burggraf_von_Nürnberg Jakob_von_Mieß Johann Siegmund
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Ungarn Friedrichs Oesterreich Spanien Prag Oesterreich Baiern
136
Karl's Kriege gegen Frankreich
N.c.t. den Türken nachgebend, bewilligt, nach wiederholten Ausglcich-
1532. versuchen, den ersten Religionsfrieden zu Nürnberg
(keiner seines Glaubens wegen befehdet rc.).
1534. Der Herzog Ulrich von Würtemberg erobert, von
Philipp von Hessen und Franz I. unterstützt, sein Land wieder,
und führt, von Oesterreich belehnt, Luthers Lehre ein.
1535. Die schwärmerischen Wiedertäufer in Münster (Rott-
mann, Matthiesen, Knipperdolling rc.) vertilgt.
Karl segelt mit Andreas Doria nach Afrika gegen den
Seeräuber Haradin Barbarossa, — Goleta und Tunis
erobert, Christen-Sklaven frei; der vertriebene Mulei Hassen
wieder König von Tunis, Goleta dem Kaiser.
1536. Dritter Krieg gegen Franz von Frankreich, der
in Savoien einbricht. Karl's vergebliche Herausforderung an
ihn; Einfall in die Provence, öor Marseille; Rückzug. Waffen-
stillstand zu Nizza 1538. Vertrauliche Zusammenkunft Karl's
mit Franz in Frankreich.
1537. Indessen Erweiterung des schmatkaldischen Bundes, —
schmalkaldische Artikel durch Luther; das Concil zu
Mantua von den Protestanten verworfen. Die Zwinglianer
gleichen sich mit den Lutherischen aus; der König von Däne-
1538. mark Christian Iii., sowie schon sein Vater Friedrich I.
schließt sich der Reformation an.
1541. Karl's verunglückter zweiter Zug nach Algier, während
Ferdinand eben so gegen Soliman nichts ausrichtct.
1542. Vierter Krieg gegen Franz, der sich mit den Türken
verbindet. Karl überall siegreich, dringt in die Champagne
et», Heinrich Vi0. von England in die Picardie (Paris
1544. bedroht), — Frieden zu Crespy (Karl belehnt seinen Sohn
Philipp Ii. mit Mailand rc.).
Der unruhige Herzog Heinrich der i'üngere von Braun-
schweig wird vom schmalkaldischen Bunde bekriegt, gefangen;
aber Moriz, Herzog von Sachsen, im Zwiespalt mit dem
Churfürsten Johann Friedrich, der 1532 dem Johann
nachgefolgt, tritt aus dem schmalkaldischen Bunde. Mehre
Reichstage bleiben für die Religionsvereinigung ohne Erfolg.
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Extrahierte Personennamen: Ulrich_von_Würtemberg Philipp_von_Hessen Philipp Franz_I. Karl Karl Andreas_Doria Haradin_Barbarossa Barbarossa Franz_von_Frankreich Franz Franz Franz Christian_Iii Friedrich_I. Ferdinand Soliman Franz Franz Karl Karl Heinrich_Vi0 Heinrich Karl Karl Philipp_Ii Philipp Heinrich Heinrich Moriz Johann_Friedrich Johann Friedrich Johann Johann
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Nürnberg Oesterreich Luthers Matthiesen Afrika Goleta Tunis Tunis Goleta Savoien Marseille Nizza Frankreich Mantua Algier England Paris Mailand Sachsen
20
Knipperdollingk Bürgermeister, die Wiedertäufer erhalten im Rath
die Oberhand; Verbrennung aller Bücher, Zerstörung von Kunst-
werken , Vielweiberei, Gütergemeinschaft. Jan von Leiden wird
König. Eroberung und Züchtigung der Stadt durch den Bischof
mit Hülfe von Cöln, Trier, Cleve und Hessen.
1535 Karls V Zug gegen Tunis, das er dem unter türkischer
Oberhoheit stehenden Seeräuber Chaireddin Barbarossa, dem
Besitzer auch von Algier, entriß und dem 1534 vertriebenen
Fürsten Mulay Hassan als spanischem Vasallen wiedergab.
i54i Ein zweiter Zug nach Nordafrika, 1541, der fortgesetzten
Seeräubereien wegen gegen Algier in ungünstiger Jahres-
zeit unternommen, scheitert gänzlich.
1636—iss» Dritter Krieg zwilchen Kart V und Franz I,
veranlaßt durch Karls Weigerung, auch nach Franz Sforzas
Tod (1535) den König mit Mailand zu belehnen. Wieder
reichen sich Frankreich und die Türkei die Hand. Franz I
erobert Piemont, dessen Herzog Karls Verbündeter war,
wird aber in seinem eigenen Lande, in der Provence, doch
vergeblich angegriffen. Gleichzeitiger Angriff Solimans gegen
Ungarn und Neapel; Erbvertrag Johann Zapolyas milden
habsburgischen Brüdern. Unter Pabst Pauls Iii Ver-
mittlung der zehnjährige Waffenstillstand zu Nizza, in dem
Franz Piemont behält.
4. Letzte Ausgleichungsversuche und Vorboten des Kampfes.
1541 Obwohl das Religionsgespräch aus dem Reichstag zu
Negensburg 1541 (Contarini und Melanchthon) trotz anfäng-
licher Annäherung fruchtlos blieb, (ebenso wie ein später, 1546,
daselbst gehaltenes Colloquium), so erfolgte wegen der nahenden
Türkengefahr doch ein günstiger Reichstagsabschied. Die Türken
kämpfen wieder als Bundesgenossen der Franzosen in dem
1543-1544 Vierten Krieg zwischen Kart V und Franz I,
begonnen, weil Karls Versprechen, den König mit Mailand
zu belehnen, unersüllt blieb. Heinrich Viii mit Karl im
Bunde, dringt wie im ersten Kriege in der Picardie, der
Kaiser in der Champagne ein, Paris und eine Theitung
Frankreichs als gemeinsames Ziel im Auge. Der Plan
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Extrahierte Personennamen: Cleve Karls Chaireddin_Barbarossa Barbarossa Mulay_Hassan Franz_I Franz Karls Franz_Sforzas Franz Franz_I Franz Karls_Verbündeter Karls Johann_Zapolyas Johann Pabst_Pauls Franz_Piemont Franz Contarini Melanchthon Franz_I Franz Karls Karls Heinrich_Viii Heinrich Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Trier Hessen Karls Tunis Algier Nordafrika Algier Karls Mailand Frankreich Ungarn Neapel Nizza Negensburg Mailand Champagne Paris Frankreichs
24
krieg vereitelt. Sie blieben in verschiedenen geistlichen Funktionen in Italien
und gaben sich als soeielns Jesu eine Regel.
Nach mannigfachen Schwierigkeiten erfolgt die bedingte Be-
stätigung des Ordens dllrch Pabst Paul Iii 1540, die unbedingte
1543. Im Jahre 1541 Ignatius Ordensgeneral; bei seinem
Tode (1556 zu Rom) hatte der Orden über 100 Collegien in
72 Provinzen, mehr als 1000 Mitglieder und in 3 Welttheilen
Missionen. (Xaver im portugiesischen Ostindien). ■—
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— 162 —
oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens
zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten
Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham".
— Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel.
— Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge-
legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig.
2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.)
ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow
(175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und
Wolle. Universität.
3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen
Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak-
baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.),
ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel-
Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew
(92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im
Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien.
4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste
Stadt Litauens.
5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der
Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des
Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor-
orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie.
6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa-
Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen
gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels-
platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt
(60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat,
rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. —
Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen
Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten
283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee,
wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf
und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.
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Iv. Die Mission unter den Deutschen.
. , \\ ...
Deirr inneren Dentschland mürbe das Evangelinm von Bri-
tannien, nicht von der verweltlichten fränkischen Kirche ans gebracht.
Dort war mit den christlichen Bxiten anch das Christenthnm von
den heidnischen Angelsachsen znrückgebrängt worben nnb brach sich
erst allmählich nnter biesen wie in Jrlanb nnb Schottland Bahn.
Die Gesanbtschaft des Angnstinns nnter Gregor dem Großen 597
der Anfang der Bekehrnng nnb des engen Anschlnsses an Rom.
Irische Mönche (Fribolin, Colnmban und seine Schüler Gallus,
Kilian n. a.) als Missionare am Oberrhein, in Bayern, Ost-
franken, Thüringen, wo die Stürme der Völkerwanbrnng nnr ge-
ringe Sparen des Christenthums hinterlassen hatten.
Angelsächsische Mönche znnächst nnter den stammverwanbten
Sachsen und Friesen thätig'. Willibrorb Bischof von Utrecht;
Karl Martell nach seinen Siegen 719 Stifter bieses Bischofssitzes.
Unter seinen Gefährten Winfrieb, von Pabst Gregor Ii. Boni-
faeius beibenannt, der Apostel der Deutschen. Um 682 zu Kyrton
in Wessex geb., in Klöstern gebilbet, zum Presbyter geweiht, schon
früh in hohem Ansehen.
Autorisation zur Heibenbekehrnng durch Gregor Ii. 718.
Nach breijährigem Wirken in Friesland wirb er Missionar in
Hessen und Thüringen, seit 723, unter dem Schutze Karl Martells.
Das Fällen der Donarseiche bei Geismar; Kloster- nnb Kirchen-
anlagen. Engste Berbinbnng mit Rom, durch breimaligen Ansent-
halt baselbst unterhalten. Organisierung der bayerischen Kirche:
die Bisthümer Salzburg, Freisingen, Regensbnrg, Passan; für
Hessen Thüringen nnb Ostfranken zu Würzbnrg, Büraburg, Eich-
stäbt, Erfurt. Ans dem Concilium Germanicum 742 Anerken-
nung des päbstlichen Primats, Einführung römischer Kirchenorb-
nung und der Klosterregel des heiligen Benebietns; Kloster zu
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Extrahierte Personennamen: Gregor Gallus Kilian Kilian Karl_Martell Karl Pabst_Gregor_Ii Gregor Apostel Gregor_Ii Gregor Karl_Martells Karl
Extrahierte Ortsnamen: Schottland Rom Colnmban Gallus Bayern Thüringen Sachsen Utrecht Wessex Friesland Hessen Rom Regensbnrg Hessen Büraburg Erfurt
70
teaux und Simon von Montfort (bis 1218); das Haupt der
Albigenser der Vicomte Raimund Roger von Beziers und Albi.
Die Frucht des furchtbar blutigen Krieges war eine bedeutende
Machterweiterung des französischen Königthums. — In Verbin-
dung mit diesem Kreuzzug steht der Ursprung des Ketzergerichtes
der Inquisition 1215. Volksaufstände dagegen; der Ketzer-
meister Konrad von Marburg in Deutschland, erschlagen 1233.
Kreuzzug gegen die S t e d i n g e r in Friesland 1234. — Die In-
quisition kam allmählich in die Hände der Dominikaner.
Ursprung der s. g. Bettelorden: Die Dominikaner
(L'ratres praedicatores) durch den Castilianer Domingo (1170
—1221) gestiftet, 1216 bestätigt. Ihre Lebensaufgabe: die Glau-
benspredigt, durch gelehrte Bildung und vollkommene Armuth ge-
stützt. Stufenfolge der Vorsteher: Prior, Provinzial, General
(in Rom). —
Die Franziskaner (tratres minores, Minoriten) gestiftet
durch den begeisterten Francesco von Assisi (1172—1226).
Bestätigung seines Ordens durch Honorins Iii 1223, mit dem
Rechte, aller Orten zu predigen und Beichte zu hören.
Es entsteht eine geistliche Bewegung durch das weltverachtende
Leben und die seurige Predigt dieser Orden in der verwahrlosten
Kirche; — ihr Einfluß auf die Haltung der folgenden Päbste —
Gregors Ix, Jnnocentius Iy u. a. — in ihren Kämpfen gegen
die weltliche Gewalt.
5. Friedrich Ii (1215—1250), einer der begabtesten Kaiser
unserer Geschichte. In Sicilien geboren und ausgewachsen (Palermo),
früh seines deutschen Vaters beraubt, von italienischer Mutter er-
zogen, ist er stets mehr Italiener als Deutscher geblieben; der
Kirche ferner stehend, der weltlichen Wissenschaft und der Poesie,
bis zu eignem Schaffen, zugethan. Einfluß orientalischer Sitte
und Politik auf sein Leben und seine politischen Grundsätze, die
in Italien dem Feudalwesen entgegenarbeiten, in Deutschland die
Landeshoheit der Fürsten fördern. Die Regierung eine der an
Stürmen reichsten; — die Entscheidungskämpfe zwischen weltlicher
und geistlicher Macht.
a. Friedrich in Deutschland und Italien bis zum
Kreuzzug: Nachdem Friedrich mit großen Opfern an Königs-
rechten (vor allen gegen Böhmen und Dänemark, das indessen
1225 wieder gedemüthigt wurde; Schlacht bei Bornhöved 1227)
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Extrahierte Personennamen: Simon_von_Montfort Raimund_Roger_von_Beziers Konrad_von_Marburg Konrad Francesco_von_Assisi Gregors Jnnocentius_Iy Friedrich_Ii Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Friesland Rom Gregors Sicilien Palermo Italien Deutschland Deutschland Italien
74
C. Ende der Kreuzzüge: Das von Friedrich Ii im
fünfteil Kreuzzuge gewonnene heilige Grab geht 1244 an die
Chowaresmier (ihr Reich vom Tigris bis Indien, seit e. 1227)
wieder verloren. Die beiden letzten s. g. Kreuzzüge, von denen
keiner das eigentliche Ziel, das heilige Land erreicht, unternimmt
Ludwig Ix, der Heilige von Frankreich.
Der sechste Kreuzzug, von Ludwig in einer tödtlichen
1248 Krankheit gelobt und 1248—1254 aus geführt, wendet sich
zunächst gegen Aegypten als Vorstadt Palästinas. Besetzung
Damiettes, Gefangenschaft Ludwigs und seines Heeres,
Befreiung gegen Aufgeben seiner Eroberungen. Sein Auf-
enthalt in Palästina ohne bedeutendes Resultat; Rückkehr
nach Frankreich nach dem Tode sein^Wutter, der Reichs- 3- uu:
regentin. —
i27o Der siebente Kreuzzug, im Interesse Karls von
Anjou (des Königs beider Sicilien) unternommen, führt
gar nur bis zur nordafrikanischen Küste. Ludwigs Tod
vor Tunis 1270.
Akkon, die letzte christliche Besitzung im Morgenlande,
1291 fällt 1291 in die Hände der Ungläubigen. — Mit dem
völligen Verlust des heiligen Landes gieng auch für die
geistlichen Orden der Boden ihrer Wirksamkeit verloren.
Die Johanniter, zuerst nach Cypern, 1310 nach Rhodus;
1530—1798 nach Malta (Malteser), immer ihrer ursprüng-
lichen Bestimmung, des Kampfes gegen den Islam, einge-
denk.— Die Templer, durch Reichthum und vielfache Ver-
bindungen mit den Sarazenen in Glauben und Sitte ent-
artet, zuerst auch nach Cypern übergesiedelt. Philipp der
Schöne von- Frankreich, nach ihren Schätzen lüstern, leitet
1307 1307 den Prozeß gegen sie ein. Aufhebung des Ordens
durch Pabst Clemens V (die Bulle ad providam Christi
1312 vicarii) 1312. Feuertod des letzten Großmeisters Jacob
1314 von Molay, 1314.
¡- Die große politisch-religiöse Mission des deutschen
Ordens. Derselbe wird 1226 von Bischoj Christian von
Preußeiw und Herzog Konrad von Masovien gegen die meist
noch heidnischen Preußen berufen, wo alle Versuche
Bekehrung seit dem 10. Jahrhundert gescheitert waren.
Eroberung Preußens durch den Orden 1230—1283; Colo-
nisation und Germanisierung des Landes: deutsche Städte
i
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Anjou Karls Ludwigs Philipp_der
Schöne Philipp Clemens Jacob
1314 von_Molay Bischoj_Christian_von
Preußeiw Konrad_von_Masovien Konrad
Extrahierte Ortsnamen: Indien Frankreich Palästina Frankreich Sicilien Tunis Akkon Cypern Rhodus Malta Cypern Frankreich Christi
93
1) Beseitigung des Schisma, indem das Concil all-
mählich alle 3 Päbste absetzt, ihre Wiederwahl für unzulässig und
jede Neuwahl von der Zustimmung des Cotteils abhängig erklärt.
Prozeß gegen den unwürdigen Johann Xxiii; seine Flucht mit
Hülfe Friedrichs von Oesterreich, der durch den Bann des Con-
cils und die Reichsacht des Königs zum Nachgeben genöthigt wird;
Gefangennehmüng und Entsetzung Johanns 1415; freiwilliger
und ehrenvoller Rücktritt Gregors, hartnäckige Weigerung Bene-
dicts, den man erst 1417 absetzt.
Vor der Neuwahl eines all gen: ein en Pabstes verlangte
Sigismund, auf die germanischen Nationen (die deutsche und
englische) gestützt, die kirchliche Reform. Die romanischen
(Italiener, Franzosen, Spanier) begehrten zuerst das neue
Kirchenoberhaupt. Sigismund gab nach unter Bedingung, daß
der zu wählende Pabst das Concil vor erreichter Reform nicht
auflöjen dürfe.
Einstimmige Wahl des Cardinals Otto von Colonna als
Martin V 1417. Unzulänglichkeit seines Reformationsent- 1417
Wurfes; Separatverträge des Pabstes mit den einzelnen Nationen;
sein Abzug von Kostnitz 1418; formelle Auflösung des Concils
1422. Die Reform blieb unerreicht. —
2) Erhebung der Hyh enzollern: Die arg verkommene
Mark Brandenburg hatte bereits 1411 König Sigismund dem
trefflichen Burggrafen von Nürnberg Fr i e d r i ch Vi v 0n Hohen-
zollern als einem „vollmächtigen gemeinen Verweser und obristen
Hauptmann" zur Verwaltung (mit Ausnahme der Kur) über-
tragen, nicht verpfändet. — Uebertragung auch der Kur- und
Erzkämmererwürde auf Friedrich auf dem Kostnitzer Concil 1415.
3) Johann Hus: Böhmen ward besonders stark ergriffen
von dem Verlangen nach kirchlichen Reformen. Beispiel und Be-
deutung der reformatorisch gesinnten Prager Universität. Einfluß
der Wicliffscheu (John Wicliffe 1324—1384) Lehren auf
Böhmen und vor allen auf die Prager Universitätslehrer Johann
Hus und seinen Freund Hieronymus v0n Prag. Haupt-
es ntro Versen Wicliffs: die Stellung des Pabstthums, Fegfeuer,
Mönchthum, Ohrenbeichtc, Ablaß, Abendmahlslehre u. s. w.
Johann Hus, geb. 1369 zuhusinec, aus niederm Stande,
böhmisch-czechischen Stammes, seit 1391 Prediger an der Bethle-
hemskapelle, seit 1398 Lehrer an der Hochschule zu Prag, 1402
Rector, Beichtvater der Königin. Anhänger der Wicliffschen
Ii
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
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Extrahierte Personennamen: Johann_Xxiii Johann Friedrichs Johanns Johanns Gregors Sigismund Sigismund Cardinals_Otto_von_Colonna Otto Martin_V Sigismund Friedrich Friedrich Johann_Hus Johann John_Wicliffe Johann Wicliffs Johann_Hus Johann
Preußen, Pommern, Mecklenburg in sich gegliedert durch die
parallelen Durchbrüche der Weichsel und Oder und durch deren
und des Pregel und Niemen breite und fette Niederungen. Die
bedeutendste Entwicklung im deutschen Ordenslande*).
Sein Vorland an der Straße von Marienburg nach Königs-
berg und von da über Tilsit nach Livland reicher geschicht-
licher Boden, im Inneren noch nicht ausgeglichene Gegensätze der
Kultur zwischen den deutschen Städten und der lettischen und
slavischen (masurischeu) Landbevölkerung; ähnlicher Gegensatz an
der Grenze Pommerns (Kassuben) und Westpreußens, eine Nach-
Wirkung des der deutsch-evangelischen Kultur feindlich entgegen-
getretenen Thorner Friedens. Das übrige Küstenland vollständig
germanisiert.**) Im insularen***) Holstein und Schleswig
(Stecknitzkanal, Eiderkanal, Isthmus zwischen Schleswig und
Tondern, Dannewirk) begleitet die Seeplatte oft mit lieblichen
Waldlandschaften die Ostküste, dahinter die Geest, auf ihr die
Verbindung nach dem N., westlich zur Nordseeküste friesisches
Marschland bis Ditmarschen. Der Zusammenhang mit der
offenen Nordsee durch die Batten gehemmt, der Nordseehafeu
Altona neben Hamburg; der Schwerpunkt des Landes an
der den nahen dänischen Inseln ähnlichen Ostseeküste. Der durch
die Dynastie geförderte langdauernde Zusammenhang mit Däne-
mark durch Preußen gelöst. Stammland dieser Dynastie, die
auch in Rußland und Griechenland (eine Zeitlang auch in Schwe-
*) Die Bewohner des polnischen Sumpflandes kannten und nützten die
günstige Lage und Beschaffenheit ihres Mündungslandes Preußen nicht;
deutsche christliche Ritterschaft im Bunde mit den Seestädten zogen es in
das Bereich deutscher Kultur. Nach langer Störung durch die Polnische
Herrschaft wurde diese Aufgabe durch die Hohenzolleru wieder aufgenom-
men und auf das Hinterland ausgedehnt. Anfiedlung der evangelischen
Salzburger in Ostpreußen durch Friedr. Wilh. I., Kultur des Netzedistricts
durch Friedrich d. Gr.
**) Die den Littanern verwandten, den Reußen anwohnenden Preußen
haben durch ihren ruhmvollen Widerstand ihren Namen verewigt; auch das
treue deutsche Pommerland ist stolz'auf seinen Namen (am Meere); Meck-
lenbnrg hat Slavisches in dem Dienstverhältniß der Landbevölkerung bewahrt,
Wagrien (östliches Holstein) selbst den Namen Stargard in Oldenburg über-
setzt. Ratzeburg-Ratibor.
***) Daher zum Theil der Partikularismus der Bewohner. Die Knicks
Erinnerungen an altsächsische Abgeschlossenheit. Altsächsisches auch im
Bau der Bauernhäuser, die wie in Westfalen auch das Vieh unter ihrem
Dache bergen: engste Concentration des freien Besitzes (weit verschieden
von den Wohnungen der slavischen Bauern).
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