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1. Die Weltgeschichte - S. 166

1835 - Mainz : Kupferberg
166 Französische Re volutions kriege. Kosziu Sko. n.c.g.mit Belgien frei werden, zu den Oesterreichern. Uebcrall die Verbündeten im Vortheile, und im Innern Frankreichs die Vendee, Bretagne (Wimpfen), Toulon, Marseille und Lyon gegen den Convent im Aufruhr. Daher durch die Jakobiner die Sch recken s regi e run g ; allgemeines Aufgebot in Masse; ganz Frankreich ein Feld - und Waffenlagcr unter Carnot. Darauf Siege der Franzosen gegen die im Innern Empörten unter gräßlicher Rache; eben so in Belgien durch Iiouchard und Jourdan, am Oberrhein durch Pickegru und Iiocle j indessen sättigt sich die Revolution durch ihre Blntgerichte 1794. überall in Frankreich; ihre Häupter stürzen sich selbst; Ende des Terrorismus. In den Niederlanden siegt Pickegru bei Tournal, und 1795. ^onrdan bei Fleums; Holland wird erobert — batavische Republik, verbunden mit Frankreich. Am Oberrhein müssen die Preussen, nach ihrem Siege bei Kaiserslautern, weichen,— Frieden zu Basel zwischen Preussen und Frank- reich (das nördliche Deutschland neutral), etwas später mit Spanien ( St. Domingo an Frankreich ) *). *) Um dieselbe Zeit blutige Auftritte in Pvlen: »ach dem russisch» türkischen Kriege ( 1787—1792) suchte Katharina Ii. ihren Einfluß in Polen durch eine Conföderatiou der unzufriedenen Polen zu Targowih geltend zu machen; eine russische Armee dringt ein; die Polen unter Thaddäus Kosziusko müssen weichen. Auch eine preussische Armee, mit Katharina einverstanden, rückt unter Möllendorf 1793 in Polen ein, und bald darauf erfolgt die zweite Theilung Polens. Aber die Erbitterung der Polen bricht schon 1794 aus. Kosziusko Ober- feldherr. Die Russen aus Warschau vertrieben, vereinen sich mit den unter ihrem König eindringenden Preussen. Sieg der Verbündeten bei Raffka. Warschau vergebens belagert. Auch Oesterreich schickt eine Armee. Kosziusko bei Maciejowiee von den Russen unter Fersen geschlagen und gefangen. Suwarvv erstürmt Prag a; Warschau kapi- tulirt, — dritte Theilung Polens 1795; der König Poniatowsky legt seine Würde nieder (Rußland gewinnt 2000 Quadratmeilen, Preus- fen 990 Quadratmeilen und Oesterreich 834 Quadratmeilen). Katharina stirbt im folgenden Jahre; ihr folgt ihr Sohn Paul I (1796—1801). Auch Friedrich Wilhelm Ii. von Preussen stirbt im November 1797, und ihm folgt sein Sohn Friedrich Wilhelm Hl

2. Neuere Geschichte - S. 87

1869 - Mainz : Kunze
87 Europäische Ereignisse Mischen dem spanischen Erbfolgeäriege und den schlesischen Kriegen. 1. Der im Bunde mit Venedig (denen von den Osmanen 1715 Morea entrissen worden war) unternommene Türken- krieg 1716—1718 führte Oesterreich unter des Prinzen Eugen Leitung von Sieg zu Sieg (bei Peterwardein 1716, Belgrad 1717) und zuletzt im Frieden von Passaro- witz 1718 zum Besitz des Banats, eines Theiles von^is Serbien mit Belgrad, von Croatien, Bosnien imb der Walachei. Für den Verlust Moreas wurde Venedig durch albanische und dalmatinische Plätze entschädigt. 2. Die Friedensstörung Spaniens (Philipp V, seine zweite Gemahlin Elisabeth Farnese von Parma, der Car- dinal Alberoni), das während des Türkenkrieges 1717 Sardinien, 1718 Sieilien angrisf, führte 1718 zur Qua- druple-Allianz d. h. einem zur Aufrechterhaltung desl?i8 Utrechter Friedens geschlosserten Bündniß des Kaisers, Eng- lands, Frankreichs, Hollands. Vertauschung Siciliens mit Sardinien; Don Carlos, Sohn des spanischen Königspaares, erhält die Anwartschaft auf die Herzogthümer Parma und Piacenza, sowie aus Toskana, auf welche seine Mutter Erbansprüche hatte. 3. Der polnische Erbfolgekrieg 1733—1735 nach 1733-1735 dem Tode Augusts Ii von Polen zwischen dem Kaiser, dem Reich und Rußland, die für die Wahl Augusts Iii von Sachsen auftraten, einer —, Frankreich, Spanien und Sar- dinien, die für die Rechte des fast einstimmig gewählten Stanislaus Lesezinskm) kämpften, andererseits. Der Schau- platz dieses fast ereignislosen, für beit an tüchtigen Truppen und Geld armen Kaiser im ganzen unglücklichen Krieges am Rhein und in Italien; die greisen Feldherrn Eugen mtb Villars noch einmal als Gegner. Der Wiener Frieden: der Kaiser verliert Neapel mit Sieilien gegen Parma und Piacenza an den Jnfanten Don Carlos; Frankreich erkennt die pragmatische Sanction (s. Nr. 4.) an und erhält die Anwartschaft auf das alte deutsche Land Lothringen, das für seine Lebenszeit zunächst Stanis- laus Lesezinski (h 1766) statt der polnischen Krone be- *) Er führte noch immer den Königstitel und war der Schwiegervater Ludwigs Xv von Frankreich.

3. Erdkunde - S. 169

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 169 — Wie im Klima, so zeigen sich auch in der Pflanzen- und Tierwelt Asiens große Gegensätze. Während die öde Tundra im Norden notdürftig von Moosen und Flechten bedeckt ist, so daß nur wenige Arten von Pelztieren und Vögeln dort fortzukommen vermögen, erreicht die Pflanzen- und Tierwelt im Südeu des Erdteiles üppige Mannigfaltigkeit und riesenhafte Formen. Palmen, Reis, Thee, Zucker- rohr, Kaffee, Baumwolle, Pfeffer und andere Gewürze, mancherlei Arznei- und Färbekräuter haben hier zumeist ihre Heimat. Zahlreiche Tierarten beleben diese tropischen Länder Asiens. In den mächtigen Wäldern hausen Elefanten, Nashörner, Büffel, Affen und Schlangen; Papageien und andere farbenreiche Vögel fchaukeln sich auf den Zweigen der Bäume; im Dickicht des Schilfes lauert der Königstiger; Sümpfe und Ströme sind von Krokodilen, Salamandern und Schild- kröten bewohnt; der Indische Ocean birgt die kostbare Perle. V. Bevölkerung. a) Zahl. Asien hat 840 Millionen Einwohner, also mehr als die Hälfte aller Menschen. Auf 1 qkm treffen durchschnittlich 19 Seelen. Die Bevölkerung ist naturgemäß sehr ungleichmäßig verteilt. In Sibirien rechnet man auf 2 qkm kaum 1 Bewohner; in Britisch- Jndien hingegen kommen auf 1 qkm 60, in Japan sogar 108 Menschen. b) Abstammung. Die Bewohner Asiens gehören drei ver- schiedenen Rassen an: der mongolischen, der kaukasischen und der malayischen. 1. Die mongolische Rasse — in der Mitte, im Osten und Norden des Erdteiles •— umfaßt etwa 3/5 der Gesamtbevölkerung. Die hervorragendsten Völker dieser Rasse sind die Chinesen, Japaner, Tataren und die sibirischen Völker. 2. Die kaukasische Rasse — im Süden und Westen ■— zählt nicht ganz 2/5 der Bewohner. Hierher gehören: die Inder, Perser, Ära- der, Armenier. Europäer sind in Asien verhältnismäßig wenig ansässig. 3. Die malayische Rasse — im Südosten—, ungefähr 30 Millionen, wohnt im südlichen Hinterindien und auf den benach- barten Inseln. Die Urbewohner von Dekhan und Ceylon gehören einer eigenen Rasse, den Dravidas, an. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. F

4. Erdkunde - S. 271

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 271 — mit hölzernen Stäben enge vergittert und zeigen die Wohnungen für die Frauen an. Eine besondere Eigentümlichkeit der Straßen sind die Herren- losen Hunde, welche sich in ungezählter Menge (man schätzt sie auf 50 000) in den Gassen herumtreiben. Diese Tiere, fast alle einander gleich und von braungelber Farbe, sind von einer ganz eigenen Rasse und stehen mit den Wölfen und namentlich mit den Schakalen der Umgebung in naher Vetterschaft. Es giebt keine Gasse, die nicht von Hunden bewohnt wäre, und zwar hat jede Straße ihre bestimmte Anzahl. Wehe, wenn sich ein Hund in ein fremdes Quartier verirrt; er wird sofort zerrissen! Diese Hunde liegen des Tags faul auf dem Bürgersteig oder auch mitten auf dem Wege. Sie weichen nicht aus; man ist gezwungen, über sie hinwegzusteigen, ja selbst Wagen müssen ausbiegen. Es wäre nicht ratsam, vor den Augen eines Türken einen Hund zu stoßen oder gar zu überfahren. In den nicht türkischen Stadtteilen geht es den Hunden freilich schlimmer. Viele derselben tragen auch Spuren nächtlicher Straßen- kämpfe an sich und sind über und über zerbissen und zerschunden. Wuuderbarerweise ist die Hundswut selten und greift nie weit um sich. Obwohl die Hunde nicht bösartig find, so ist es doch geraten, zur Nachtzeit einsame und abgelegene Gäßchen zu vermeiden. Die Huude leben von dem, was in Schlächterläden abfällt, was auf die Straße geworfen wird u. s. w. Da der Türke gegen die Tiere überhaupt sehr mitleidig ist, so haben diese herrenlosen Geschöpfe in der Regel wenig zu hungern. Eine wichtige Aufgabe fällt deu Hunden zu — die Straßenreinigung. Sie fressen nämlich gierig alles auf, was nur irgeudwie genießbar erscheint, und so ist es eine wahre Wohlthat, daß sie namentlich alle Arten von ver- endeten Tieren, selbst Pferde und Esel nicht ausgenommen, buch- stäblich mit Haut und Haar verzehren. Zu den Sehenswürdigkeiten Konstantinopels gehört in erster Linie die alte Sophienkirche, die jetzige Hagia Sofia. Diese Kirche, das großartigste Bauwerk des byzantinischen Stils, gipfelt in einer flach gewölbten Knppel, welche von acht niedrigem

5. Erdkunde - S. 162

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 162 — oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham". — Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel. — Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge- legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig. 2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.) ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow (175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und Wolle. Universität. 3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak- baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.), ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel- Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew (92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien. 4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste Stadt Litauens. 5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor- orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie. 6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa- Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels- platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt (60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat, rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. — Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten 283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee, wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.

6. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 8

1874 - Mainz : Kunze
Preußen, Pommern, Mecklenburg in sich gegliedert durch die parallelen Durchbrüche der Weichsel und Oder und durch deren und des Pregel und Niemen breite und fette Niederungen. Die bedeutendste Entwicklung im deutschen Ordenslande*). Sein Vorland an der Straße von Marienburg nach Königs- berg und von da über Tilsit nach Livland reicher geschicht- licher Boden, im Inneren noch nicht ausgeglichene Gegensätze der Kultur zwischen den deutschen Städten und der lettischen und slavischen (masurischeu) Landbevölkerung; ähnlicher Gegensatz an der Grenze Pommerns (Kassuben) und Westpreußens, eine Nach- Wirkung des der deutsch-evangelischen Kultur feindlich entgegen- getretenen Thorner Friedens. Das übrige Küstenland vollständig germanisiert.**) Im insularen***) Holstein und Schleswig (Stecknitzkanal, Eiderkanal, Isthmus zwischen Schleswig und Tondern, Dannewirk) begleitet die Seeplatte oft mit lieblichen Waldlandschaften die Ostküste, dahinter die Geest, auf ihr die Verbindung nach dem N., westlich zur Nordseeküste friesisches Marschland bis Ditmarschen. Der Zusammenhang mit der offenen Nordsee durch die Batten gehemmt, der Nordseehafeu Altona neben Hamburg; der Schwerpunkt des Landes an der den nahen dänischen Inseln ähnlichen Ostseeküste. Der durch die Dynastie geförderte langdauernde Zusammenhang mit Däne- mark durch Preußen gelöst. Stammland dieser Dynastie, die auch in Rußland und Griechenland (eine Zeitlang auch in Schwe- *) Die Bewohner des polnischen Sumpflandes kannten und nützten die günstige Lage und Beschaffenheit ihres Mündungslandes Preußen nicht; deutsche christliche Ritterschaft im Bunde mit den Seestädten zogen es in das Bereich deutscher Kultur. Nach langer Störung durch die Polnische Herrschaft wurde diese Aufgabe durch die Hohenzolleru wieder aufgenom- men und auf das Hinterland ausgedehnt. Anfiedlung der evangelischen Salzburger in Ostpreußen durch Friedr. Wilh. I., Kultur des Netzedistricts durch Friedrich d. Gr. **) Die den Littanern verwandten, den Reußen anwohnenden Preußen haben durch ihren ruhmvollen Widerstand ihren Namen verewigt; auch das treue deutsche Pommerland ist stolz'auf seinen Namen (am Meere); Meck- lenbnrg hat Slavisches in dem Dienstverhältniß der Landbevölkerung bewahrt, Wagrien (östliches Holstein) selbst den Namen Stargard in Oldenburg über- setzt. Ratzeburg-Ratibor. ***) Daher zum Theil der Partikularismus der Bewohner. Die Knicks Erinnerungen an altsächsische Abgeschlossenheit. Altsächsisches auch im Bau der Bauernhäuser, die wie in Westfalen auch das Vieh unter ihrem Dache bergen: engste Concentration des freien Besitzes (weit verschieden von den Wohnungen der slavischen Bauern).

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 438

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
438 Die neue Zeit. Soliman stellte den Seeräubern seine Flotte zur Verfügung', um der Christenheit desto empfindlicher schaden zu können. Mulei Hassau wandte sich an den Kaiser um Hilfe. Dieser landete vor Tunis, eroberte die Stadt und befreite 22 000 Christeu-1538. sklaveu aus der Gefangenschaft. Mulei Hassau erhielt Tunis zurück, aber als spanischer Vasall. Der Menschenraub wurde ihm untersagt. Aber ein zweiter Zng, den Karl neun Jahre später gegen Hayreddin Barbarossa nach Algier unter* 1541. nahm, lief sehr unglücklich ab, da ein Sturm die Flotte zertrümmerte und nur ein kleiner Teil des Heeres gerettet wurde. 443) Das Unglück Karls in Algier bot Franz I. eine zu günstige Gelegenheit dar, um seinem Verlangen nach Rache widerstehen zu können. Er verband sich mit Schweden, Dänemark und den Türken, um Karl an fünf verschiedenen Punkten auf einmal anzugreifen. Doch Karl faud an Genua und England wieder die alten Bundesgenossen. Die Genuesen unter dem Dogeu (Dodschen) Andreas Doria blieben Meister zur See, Heinrich landete in Calais und drang von da aus gegen Paris vor; Karl aber zog durch die Champagne und trieb das Heer des Dauphin (Dofäng) vor sich her. 1544.Franz mußte sich zum Frieden von Crespy (Kräpi) herbeilassen, durch welchen der italienische Zwist dauerud beseitigt wurde. Anmerkungen. 1. Sultau Solimau Ii. der Große oder der Prächtige belagerte 1522 Rhodus sechs Monate lang. Endlich fiel es durch Berrat, worauf Karl V. den Rhodiser-Rittern die Insel Malta znm Aufenthalte anwies. Mit 100 000 Mann und 300 Kanonen brach der Sultan 1526 in Ungarn ein. Der König von Ungarn Lndwig Ii. ging ihm entgegen, wurde aber vou dem Fürsten von Siebenbürgen Johann Zapolya, der mit seinen Truppen zu ihm stoßen sollte, im Stiche gelassen und fiel in der Schlacht von Moha cs (Mohatsch) nebst vielen Adeligen, Bischöfen und dem größern Teile des Heeres, worauf Pest und Ofen den Türken ihre Thore öffneten (29. Ang. 1526). Lndwig hinterließ keinen Sohn. Nach „den Verträgen sollte jetzt Ungarn an den Erzherzog Ferdinand von Österreich, den Bruder Karls V., fallen. Allein Zapolya ließ sich auf einer Reichsversammlung zu Stuhl-weißeuburg zum König von Ungarn wählen, während Ferdinand zu Preßburg gewählt wurde. Als Zapolya bei Tokay geschlagen wurde, rief er selbst Soliman Ii. zu Hilfe und lieferte ihm sogar die heilige Krone und die Reichsinsignien Ungarns aus. Dafür unterstützte ihn Soliman und nannte ihn Freund, Bruder und Lehensmann. Die Türken erfochten einen großen Sieg bei Essek gegen Ferdinand, welcher nicht in den Besitz Ungarns zu gelangen vermochte und zu Großwar de in (1538) einen Frieden eingehen mußte, wonach er Ungarn bis an die Theiß dem Zapolya überließ. Auch behielt dieser Siebenbürgen und den Titel König von Ungarn. Nach dessen Tode je-

8. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 633

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 227. Österreich. 633 Emmanuel ebenfalls Frieden geschlossen hatte und ein paar« Tage nachher Venedig, welches am längsten Widerstand leistete, kapitulierte, so war in Österreich die Ruhe wieder zurückgekehrt.: Anmerkungen. 1. Die Studenten Wiens bildeten unter sich eine akademische Legion, von deren Hauptquartier iu der Aula die Befehle ausgingen. Als die Regierung diese Legion aufheben und mit der Nationalgarde verschmelzen wollte, entstanb ein Aufruhr, so daß das Ministerium diese Anordnung zurücknehmen mußte. Bei der Belagerung Wiens befehligte bei- Reichstagsabgeorbnete Robert Blum von Leipzig eine Kompanie und würde deshalb nach der Einnahme der Stadt stanbrechtlich erschossen. Der Pole Bem leitete die Verteibigung der Stadt. Den Aufruhr schürten ganz besonbers ungarische Agenten, welche von Kossuth bezahlt würden. Diesem lag baran, daß Wien die Truppen des Kaisers beschäftige, bamit er selbst in Ungarn sich freier bewegen konnte. Der Ban Jella-chich verließ auch wirklich seine Stellung bei Preßburg, wo er eine Schlacht annehmen wollte, und zog auf Wien zu, als er Nachricht von den Vorfällen in der Stadt erhalten hatte (7. Okt. 1848). 2. In Prag war das Volk vor das Haus des Fürsten Winbisch-grätz gezogen. Zum Schutze besselben hatte sich Militär aufgestellt. Da fiel aus einem gegenüberstehenben Hause eiu Schuß, der die Fürstin Winbischgrätz, die am Fenster stand, tötete. Das Militär schritt nun ein und es entwickelte sich ein Straßenkampf, der das Bombardement zur Folge hatte. In Wien wurde der Kriegsminister Latour von einem Pöbelhaufen an einen Laternenpfahl gehenkt, in Pest der General Graf La mb erg auf der Brücke getötet und durch die Stadt geschleift. 3. Zugleich mit dem Kaiser Ferdinand I. verzichtete dessen Bruder, der Erzherzog Franz Karl, auf die Thronfolge und es gelangte nun nach dem Erbfolgerecht Franz Joseph, der Sohn bieses Erzherzogs und der Prinzessin Sophie von Bayern, an die Regierung. Derselbe ist geboren am 18. August 1830 und mußte vor der Abdankung Ferdinands erst für volljährig erklärt werden. 4. Joseph Freiherr von Jellachich war beim Ausbruche der ungarischen Revolution nur Oberst, wurde aber auf ausdrückliches Verlangen bet Kroaten, die beshalb eine Deputation an den Kaiser schickten, zum Banus des vereinigten Königreichs Kroatien, Dalmatien und Slavonien, zum geheimen Rat und Felbmarfchallleutnant und zum Inhaber zweier Regimenter ernannt. Als der Banus gegen Ungarn marschierte, zwang der ungarische Kriegsminister dem Kaiser zwar ein Manifest ab, in welchem Jellachich aller seiner Ämter und Würden entsetzt wurde, aber dieser gehorchte nicht, behielt das Kommando und half so das Kaiserreich retten. 5. Ludwig Kofsuth war bereits 1830 Advokat und Agitator für bte Sache der Polen. Als solcher staub er einmal wegen Veruntreuung anvertrauten Gutes in Untersuchung. Seine Bewerbung um ein Staatsamt hatte feinen Erfolg und ba er das Vertrauen als Abvokat verloren hatte, so verfaßte er politische Schriften, die ihm eine vierjährige Haft zuzogen. Nach feiner Entlassung würde er Rebafteur. Er griinbete den Schutzverein, der sich verpflichtete, nur ungarische Erzeugnisse zu gebrauchen. Rolfus, Weltgeschichte. 3. Aufl. 27

9. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 271

1855 - Mainz : Kirchheim
271 stimmen. Wenn die Frühlingssonne die Schneedecke wegnimmt und das Grüne auf der Ebene und die Quellen des Hochgebirges wach werden, so erhebt sich auch das Thierreich zu neuem, kräftigen Leben. Es wimmelt und kriecht auf dem Boden in allerlei Farben und Ge- stalt ; jedes Thierchen sucht und findet den gedeckten Tisch und eilt zu den Geschäften, welche der Herr der Natur ihm für die Jahreszeit zugetheilt hat. Es kehren die Zugvögel von der weiten Reise zurück, und die Sänger unter ihnen grüßen in bekannten Weisen die wieder gefundene Heimath; in ihre Melodien mischen sich die Stimmen der- jenigen Vögel, welche bei Kälte, Eis und Schnee des Winters bei uns aushielten. Das Hausgeflügel belebt den Hof und Bach; dort streicht ein Flug Tauben über die Dächer dem Felde zu. In Gräben und Teichen regt es sich, und von dorther erschallt an warmen Abenden das vielstimmige Quacken der Frösche weithin; in Bächen und Flüssen heben sich die Fischlein oder spielen auf dem kühlen Grunde, über welchen nun die klaren Wellen ohne die Fessel des Eises leicht dahin gleiten. Am sonnigen Abhange liegt geringelt die Eidechse oder Blindschleiche; schnell entweichen sie unter das dürre Laub oder in's Gebüsche, wenn der nabende Fußtritt des Vorübergehenden sie schreckt. Auf der Weide grast die Rinder- und Schafheerde; - das Lämmchen springt lustig um die Mutter oder blöckt, ängstlich sie suchend, wenn es dieselbe unter der Heerde verloren hat. Die Ziegen des Hirten erklettern den nahen Abhang und suchen das junge Laub oder die weichen Grasspitzen, welche das milde Frühlingswetter aus Knospen und Rasen trieb. In den Schneisen oder auf der Waldwiese weidet daö scheue Reh; von weitem bemerkt es den kommenden Spazier- gänger, sicht ihn eine Weile fest an , und mit raschen Sätzen flieht es in's Dickicht. Stolz führt der Hirsch sein Rudel aus dem Vorholz in's Innere des Hochwaldes den Höhen zu, wo die Stille der Wald- einsamkeit herrscht, bisweilen nur von dem Geschrei des Raubvogels unterbrochen, welcher m weiten Bogen über den Kuppen und Thalun- gen kreist. Dämmert der Abend, so verlassen die nächtlichen Thiere das Versteck. Eule und Fledermaus jagen im Halbdunkel nach Beute; der Igel, Marter und Jltiß sind geschäftig, ihren Raub zu erlangen. Keine Tageszeit tritt ein, wo die Thierwelt gänzlich unthätig wäre. Der vorstehende Ueberblick ist ein sehr oberflächlicher; denn er umfaßt nur solche Thiere, welche sich dem Blicke wenig entziehen. Wie viele aber leben unter der Erde, im Wasser und an andern nicht leicht zugänglichen Orten dem Auge verborgen! Welche Menge wird der Kleinheit wegen nicht bemerkt! Auf jedem Gang in's Feld, bei jeder Arbeit auf Acker, Wiese, im Weinberge, Wald und Garten zer- tritt der Fuß des Menschen viele lebende Geschöpfe, deren Dasein er nicht ahnte, oder die er nicht bemerkte. Unbedeutend , ja verschwin- dend ist aber die Gemarkung eines Dorfes und das Gebiet einer Stadt gegen die große Erdoberfläche, welche allerorts von Thieren bewohnt rst; denn vom eisigen Norden, wo man glauben sollte, daß das Leben

10. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 287

1855 - Mainz : Kirchheim
287 das Federkleid zu reinigen. Sie legen sich dann auf das Wasser, schütteln einige Mal das Schwänzchen, tauehen unter, die klaren Tropfen rollen, wenn sie herauf kommen, über die reinen Federn, und nun schwimmt Gross und Klein mit Leichtigkeit dahin. Schöner als alle gefiederten Schwimmer auf dem Teiche ist der Schwan. Prächtig, wie ein stolzes Schiff, liegt er auf der Fluth und gibt der Wasserfläche mit dem busch- und schilfreichen Ufer einen Ausdruck der Ruhe. Jetzt hebt er die Flügel; wie blähende Wimpel, mit star- ken Stössen treibt er daher, dass die Wellen an seiner Brust auf- schlagen. Bald hat er das Ufer erreicht und harrt des Bröckchens, welches ihm die am Ufer stehenden Kinder zuwerfen. Der Körper des Schwans ist breit, daher zum Schwimmen wohl geformt; die Beine sitzen weit hinten, wesshalb dieser Vogel ein schlechter Gänger ist; aber durch die Schwimmhaut an den Füssen sind sie zum Ru- dern vortrefflich. Der schön gebogene Hals ist eine besondere Zierde dieses Vogels. Seiner Schönheit verdankt er auch die Pflege, deren er, besonders in herrschaftlichen Gärten, geniesst; denn sein Nutzen empfiehlt ihn nicht. Anders ist es hierin mit den Enten und Gänsen, und obgleich letztere sprichwörtlich für dumm gelten, sind sie doch unter dem Hausgeflügel am nützlichsten. Zahllos sind die Wasservögel des Meeres unter allen Himmels- strichen. Dieselben bewohnen die flachen Strände und Küsten der Länder und Inseln, sowie die Klippen und steilen Ufer und nisten daselbst in grossen Schaaren. Als gute Schwimmer und ausgezeich- nete Flieger sind sie im Stande. Fische zu sangen, und bei ihrem grossen Appetit verzehren sie deren eine grosse Menge. Ihr Mist häuft sich auf grossen Strecken oft mehrere, manchmal sechzig Fuss hoch, und dadurch werden kahle Felsen und nackte unwirthbare Inseln mit tragbarem Boden überdeckt, der später üppigen Pflanzenwuchs trägt. In jetziger Zeit holt man ganze Schiffsladungen dieses Düngers, der unter dem Namen Guano bekannt ist, und versendet ihn an Gärtner und Oekouomen. Fundorte dieses Vogeldüngers sind die Inseln an der Südspitze von Afrika und Amerika, wo zahllose Schwärme von Pinguinen, Alken, Albatrosse und Seeschwalben hausen; Menschen bewohnen dieselben nicht. Von ausländischen Wasservögeln kommen vor und während des Winters manche Arten auf ihren Zügen durch unsere Gegenden, wie die Schneegänse, verschiedene Entenarten und wilde Schwäne; an manchen Flüssen, z. B. am Rhein, sieht man die gewandten Möven auch in der warmen Jahreszeit über das Wasser streichen und Fische fangen. 14. Wachtel und Rebhuhn. Aus dem halmenreichen Saatseide, das im grünen Frühlingskleide sanfte Anhöhen, Ebenen und Thäler deckt, schallt der Wachtelschlag in eigenthümlichem Takte in die Lieder der Lerchen und das unermüdliche Gezirpe der Grillen. Obwohl nicht melodisch, ist er doch dem Arbeiter auf dem Acker, wie dem vorbeigehenden Wanderer angenehm; ersterer betrachtet ihn wie der Zuruf eines freundlichen Nachbarn und man legte ihm verschiedene Texte unter, wie: Bück' den Rück’! oder: Fürchte Gott! Beide können wirklich als passende Grüssc gelten; denn sie mah- nen den Schnitter an Fleiss und Gottesfurcht, ohne welche der Feldbau wie überhaupt jede nützliche Arbeit keinen rechten Fortgang und Segen haben. Der liebste Aufenthalt der Wachtel sind die Kornfelder, wo sie sehr schnell und aufiecht zwischen den Halmen durchzulaufen versteht
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