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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 183

1874 - Mainz : Kunze
Die Alpen. 183 §♦ 9. Beschäftigungen der Bewohner. Vielleicht lockt kein Boden die Menschen mehr zur Ansiedelung als die Nachbarschaft von Gebirgen. Grade am Fuße derselben, wo abströmende Gewässer fruchtbares Erdreich angesetzt haben und es fortdauernd wässern und erfrischen, wo der Baumwuchs üppig gedeiht, mußte auch srüh Wiese und Feld benutzt werden. Aber auch höher in den Thälern hinauf hat der Mensch Nahrung gesucht und gefunden, und sich Hütten gebaut, so weit es nur die unwirthbare Nähe der Felsen, Gletscher und Schneegipfel er- fanbt*). Ueberall sind also die Alpenthäler und Berghalden von Menschen bewohnt und benutzt, nur in manchen Thülern fleißiger als in andern, und je nach Beschaffenheit der Natur und der Umstände in diesem und jenem Gewerbe. Feld- und Gartenpflanzen, wie Hanf und Flachs, Safran, Mohn und Hopfen, werden neben dem Getreide kultivirt, und alle Arten des Obstes und der Rebe, je nach dem Klima der Thäler. Getreide srei- lich kann nicht hinreichend gebaut werden, dagegen wirft die Mehwirthschaft auf den Bergen und mancherlei Hand- und Fabrikarbeit in den Thülern so viel ab, daß man aus den benachbarten ebenen Ländern alles beziehen kann, was am Nothwendigen sürs Leben mangelt oder was für Bedürfnis gehalten wird. Nicht bloß Käse, auch ganze Rinderheerden, zum Schlachten wie zur Zucht, gehen ins Ausland; Schweizervieh z. B. prangt auf vielen Landgütern bei uns und in Frankreich. Und wie viele Arzneikräuter von den Bergen wandern in die Apotheken, wie viele Naturalien aus den drei Reichen der Natur in die Museen Europas! In manchen Hochgebirg- thälern z. B. in den tiroler Alpen und am Königsee, nährt der arme Aelpler, während er das Vieh wartet, sich als Holz-, Horn-, Knochendreher und Bildschnitzer. Der Tiroler ist als Weber und Gerber, wie als Sänger und Finkler bekannt. Wo das Gebirge Salzlager darbietet, sind viele tau- send Menschen mit der Bearbeitung derselben beschäftigt, wie in andern Gegenden mit Metallen, besonders in Kärnten, das mit Blei, und in Steiermark, das mit Eisen gesegnet ist. Steinkohlen gräbt man hie und da in den nördl. Kalkalpen; in den julischen dagegen ist der vorzüglichste Metallschatz das Bergwerk von Jdria, wo jährlich 6000 Ctnr. Queck- silber gewonnen werden. Edle Metalle sind seltner; Gold findet sich in einigen Flüssen, doch spärlich z. B. im Rhein und in der Salza. Uebrigens sind Granit und Gneis reich an schätzbaren Mineralen: Bergkrystallen, Granaten, Turmalinen u. s. w. — Unter den salzhaltigen Orten der Alpen- *) Alpenländer können nicht so viel Bewohner haben, als ebene und hügelige. In Salzburg kommen auf die Hzmeile 1128, in Tirol 1620, in Wallis nur wenig über 10()0, in Granbünden nur 712, im Kanton Zürich daaeaen 8600, in Appenzell Außer-Nhoden 10,000, im Kanton Genf 16,000.

2. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 698

1874 - Mainz : Kunze
698 Europa — Italien. (sonst Lukania und Bruttium), der Fuß Italiens, obgleich ehmals auch die Bewohner des Absatzes (nämlich der japygischen Landzunge) Calabrier hießen. Von griechischen Koloniestädten wenig Reste. Sybaris ist verschwunden. Cotrone erinnert an Kroton. Reggio oder Rhegium an der Meerenge südlich des Cap Scylläum, hat mehr Gewerbthätigkeit und Reichthum und 35200 E. Kleine Trümmer von Locri, wo ehmals der Gesetzgeber Zaleukus. Bei Pisciotta, westlich vom Cap Paliuuro, südlich von Pästo, lag Elea oder Velia, berühmt durch die philosophische Schule der Eleateu. 1) Sizilien (531 O. M., 2,565000 (§.). Was von Neapel gesagt worden, gilt in verstärktem Grade von Sizilien. Die Hälfte des Bodens liegt uubenützt; vor den Ereignissen der neuesten Zeit 6—700 Klöster, fast aller Grundbesitz in Händen der Kirche und schlecht verwaltet. So macht die herrliche Insel den Eindruck einer Ein- öde; nur die Ebene von Catania ist davon ausgenommen. Die Bevölkerung ist in Barbarei versunken; 90—94°/« bleiben ohne Schulbildung. — Vorgebirge: Peloro (£. bi Faro) an der Meerenge, Passaro sonst Pachynum im S. und Boco sonst Lilybäum im W. Meist Hügelland und Ebenen, nahe der Nordküste von einem Berg- rücken durchzogen, daher hier, wie auch an der Ostseite, hafenreiche Steilküste, während die Südküste flacher und städteärmer ist. Daß deffenungeachtet der Nordküste im Alter- thum zahlreiche Kolonien fehlten, hatte darin seinen Grund, daß eben die Karthager von Westen, die Griechen von Osten her kamen und mithin die Nordküste den beiden rivalisirenden Völkern abgewandt war. Durch eine tiefe Einfenkung von dem Haupt- gebirgszug Siziliens geschieden, erhebt sich an der Ostküste der Insel der Aetna, frncht- bare Gefilde nebst Ortschaften und Landhäusern auf seinem untern Abhänge, in der mittleren Region mit Wald und weiter aufwärts mit Alpenkräntern umgürtet, und zu oberst eine Wüste aus Lava, Asche und Schnee. Nahe dem Krater in 3000 m. See- höhe liegt das englische Haus, vielleicht das höchstgelegene Gebände Europas*), bloß 6 Wochen im Sommer ohne Schneedecke; man steigt von Catania über Nicolosi in 9 Stunden dahin. Inmitten der Insel durchs Thal Enna, wo Ceres den Verlust ihrer Tochter Proserpina beklagte, fließt der Salso, ehmals Himera, gen S- und mündet nahe dem Cap Eknomos, wo Seesieg des Regnlns über die Karthager 257 v. Chr. Geb. — Palermo oder Panormns (Allhafen), prächtige Hauptstadt an der Nordküste, 219000 Einw., gewährt einen herrlichen Anblick von der Seeseite, da hinter *) Nach Schlagintweit-Sakünlünski sind die höchsten ständig bewohnten Orte in den Alpen: das Knappenhaus am hohen Goldberg in der Rauns (Salzburg) 2341 m., das Haus am Val Dobbia-Paffe 2409 m., Santa Maria am Stilfser Joche 2533 m., die Goldzeche auf der Fleuß in Kärnten 2790 m. :c. Bergbau oder die Lage von Pässen, die des Verkehres wegen das ganze Jahr hindurch offen gehalten werden müssen, sind also meist die Ursachen zur Überschreitung der gewöhnlichen Höhengrenze. Auch in den Vereinigten Staaten von N.-Amerika ist der höchste ständig von Menschen bewohnte Ort eine Bergbaustätte, die Treasure City mit ihren Silberminen im Nevadagebirg in 2793 m. Höhe. Ebenso sind in Asien die höchst gelegenen Ansiedelungen durch Berg- bau veranlaßt: Pnga in 4652 m. Höhe in Ladak, und Norbn in 4860 m. in der Nähe des Tsomoririsees in Spiti, beide jedoch nur während des Sommers bewohnt und durch das Vorkommen von Salz und Borax entstanden; dagegen ist Thok Jaluug am obern Indus, das bedeutendste Goldfeld der tibetanischen Provinz Gnari Khorfnm, 4977 m. über dem Meere und sommers und winters bewohnt.

3. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 565

1855 - Mainz : Kunze
Deutscher Bund Oestreich. 563 Salzburg und dem benachbarten Salzkammergute, und viele kleinere, liefern jährlich an 6 Mill. Ctr., also auf den Kopf 17% Pfd. Rechnet man als zum Berbrauch nöthig 12 Pfd. auf den Kopf, so können %7 des ganzen Salzertrags ausgeflihrt werden. Des Eisenö in Steyermark ist schon im Kap. über die Alpen Erwähnung geschehen. Der Gesammtertrag an Eisen in der Monarchie beläuft sich auf 1688000 Ctr., und der Steinkohlen, die indeß in noch größerer Menge zu gewinnen sind, ans 4500000 Ctr. Das Quecksilberbergwerk zu Jdria ist schon erwähnt. Mineralquellen zählt man 1500, worunter höchst berühmte, wie Baven unweit Wien. Gastein im Salzburgischen, Carlsbad und Töplitz in Böhmen n. a. m Das Gewerbwesen hätte bei so großer Fülle von Produkten Anlaß genug zur bedeutendsten Thätigkeit; auch rühmt man Quantität und Qualität von Leinwand, Tüchern, Seiden-, Banmwoll-, Stahl- und Eisenwaaren, Papier, Por- cellan, Glas, Lederarbeiten, Quincarllerie- und Galanteriewaaren, namentlich die glänzenden Fabrikate aus Wien, Mailand, Prag, Pesth u. s. w. Dennoch be- findet sich die Industrie noch lange nicht im Verhältniß zur Mannigfaltigkeit der Naturprodukte. Die Ostprovinzen besonders sind hinter den deutschen und itali- schen zurück. Da aber die vorhandenen Hindernisse allmählig weggeräumt wer- den , so steht dem östreich. Gewerbwesen noch eine größere Entwickelung bevor. Wie mit der Industrie, so ists mit dem Landhandel, dem fahrbare Flüsse, vermehrte Straßen, einige Kanäle, jetzt auch Dampfschiffe und Eisenbahnen zu Hülfe kommen. Früher hemmten inne-e Zolllinien ven gegenseitigen Verkehr der Provinzen. Es gab Mauthen zwischen ven deutschen, ungrischen und italischen Landestheilen, ja sogar zwischen Oestreich und Tprol; auch Dalmatien hotte ein eignes Zollsystem. — Zum S eeha nd e l, nainentlich auf dem Mittelmeere, ermun- tert der adcialische Golf. Trieft ist der wichtigste Hafen, außerdeni Venedig, Fiume, Ragusa, Caltaro. Man zählt ohne die kleinen Küstenschiffe und Fischer- barken 1100 Kauffahrer von 100 bis 500 Tonnen. Die Bevölkerung beläuft sich fast aus 38 Mill. Menschen in 798 Städten, 2290 Marktflecken und 67680 Dörfern, mit 5300000 Wohnhäusern, ist also größer als die von Frankreich. Allein der östreichische Staat ist kein gleichartiger, er umfaßt Völker verschiedenen Stammes, sowohl nach Sprachen und Gesittung, als nach Geschichte und Verfassungen. Es sind: Deutsche fast 8 Mill., Slawen 15% (nämlich Tschechen, Wenden, Moraven. Slowaken, Polen, Ruthenen, Croaten, Serben, Slawonier, Dalmatiner, Schokazen u. Jstrier), Magyaren 5% , Rumänen oder Walachen 2690000, Juden 730000, Friauler 394000, Zigeuner 94000, Italiener 5 Mill., und zerstreut noch mehrere tausend Griechen, Armenier u. s. w. Bei weitem die Mehrheit ist römisch-katholisch; Protestanten gibt es 3% Million. meist in Ungarn. Zu bemerken ist, daß die staatsbürgerlichen Rechte der verschiedenen christlichen Confessionen nicht, wie in andern deutschen Staaten, einander gleich sind; nur in Ungarn und Siebenbürgen stehen die Protestanten den Katholiken ziemlich gleich, in den andern Provinzen, also auch im eigentlichen Oestreich, wurden sie bisher nur geduldet, während in 36*

4. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 149

1855 - Mainz : Kunze
D t e Alpe n. 147 c. Ursprung der Bäche. Wasserfälle. — Zu den Eigenthümlichkeiten der Alpengebirge gehört ihr Reichthum an Wasser. Nach dem Hochgebirg ziehen Dünste, Nebel und Wolken, deren Niederschlag in Regen und Schnee un- geheuer ist. Da nun das feste Gestein der Alpen wenig Feuchtigkeit ins tiefere Innere durchsickern läßt, so springt unzähliges Quellengeriesel zu Tag, und eine Fülle von Bergwassern entquillt den abschmelzenden Gletschern. Manche der größten Ströme haben diesen Ursprung. So entsteht die Rhone ans dem Glet- scher, der vom Galenstock zwischen den Jochen Furka und Grimsel herabhängt; und die Aar rinnt ans den Eismassen, die das finstere Aarhorn umlagern. Die Dora Balte« ist zuerst ein Abfluß der unterm Namen Allee Blanche bekannten Gletscher am Südhange des Montblanc. So sind die verschiedenen Rheinquellen sämmtlich Kinder der Gletscher an der Ostseite des Gotthardgebirgs, des Eris- palt, Lukmanier, Moschelhorn und anderer in Granbündten. Der Inn quillt ans den Gletschern unfern des Septimer und Bernina. Die Ortles - Gletscher oder Ferner erzeugen eine Menge Wasser, die zur Etsch und Adda laufen. Biele Bäche ans der Fernerreihe zwischen Dreiherrnspitze und Radstäter Tauern verstärken die Salzach. — Daß die Alpengewässer Kinder des Eises und fester Felsmassen sind, läßt sich fast ans ihrer Klarheit und Durchsichtigkeit schließen; denn wie die Spalten der Gletscher, so erfreuen uns jene Flüsse durch ihre herrliche grünblaue Färbung. Andere Ströme Deutschlands, die aus minder festem Gestein, und nicht aus geschmolzenem Schnee und Eis entquillen, haben mancherlei erdige Beimi- schung und sind deshalb trüb oder doch weniger schön gefärbt. — Wie in der Farbe, so ähneln sich die Alpenftüsse durch die Wildheit, womit sie bald nach ihrem Ursprung aus den Schluchten und Thälern kommen. In starkabschüssiger Sohle zwischen steilkantigen Wänden, durch zahllose Felsblöcke gehemmt, ist ihr Lauf nur ein Springen und brausendes Schäumen. Oft stürzen sie beträchtliche Strecken über jähe Felsen und bilden so jene herrlichen Wasserfälle, die den Al- penwanderer entzücken. Vorzügliche sind: der Fall der Chede an der Arve nickt weit vom Montblanc; sie stürzt in 3 Absätzen 150' herunter. Der Donbsfall nordwestl. von Locle im Juragebirg; der Doubs macht hier weißschäumend einen Sprung von 80' steilrecht in die Tiefe. Der Aarfall unter der Grimsel, fast 200' tief; und der gleich schöne Krimmelsall östl. vom tprolischen Zillerthal. Berühmter der Stanbbach des Lauterbrunnenthals im Angesicht der Jnngfran; er fällt 925' an steilrechter Felswand in Wasserstaub aufgelöst herab. Der Strnbbfall bei Hallstadt unweit des großen Thorsteins; 3 Bäche stürzen hier von der 600' hohen Siegwand in einen gemeinschaftlichen Kessel. Das donnernde Aufgischen des stürzenden in weißen Schaum und Staub sich zerschlagenden Was- sers betäubt fast den staunenden Betrachter. — Weniger groß ist der Traun - fall unterhalb des Traunsees, wo der Fluß einen 50' hohen Felshang sich hin- abwirft. 8- 13. Klima und Production. Metalle gibts anmanchen Stellen, am reichhaltigsten imo. Dem Kärnthner Blei kommt kein andres an Reinheit gleich. Steiermark ist mit Eisen gesegnet, die Ausbeute des einzigen Erzberg es beträgt über 270000 Centner jährlich, 10*

5. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 150

1855 - Mainz : Kunze
148 Mittel-Europa. obwohl er nur 4692 Höhe und 6350 Klafter im Umfange hat, und schon seit 1000 Jahren bearbeitet wird. Steinkohlen gräbt man hie und da in den nördl. Kalkalpen; in den julischen dagegen ist der vorzüglichste Metallschatz das Bergwerk von Jdria, wo jährlich an 4000 Ct. Quecksilber gewonnen werden. Edle Metalle sind seltner; Gold findet sich in einigen Flüssen z. B. im Rhein und in der Salza, was auf Adern dieses Metalls im Urgebirg hindeutet. Uebrigens sind Granit und Gneis reich an schätzbaren Mineralen: Bergkrystallen, Granaten, Turmalinen n. s. w. — Unter den salzhaltigen Orten der Alpenländer zeichnet sich ein ungeheures Salz st einlager aus, welches von der Nähe Innsbrucks in Tyrol durch die Gebiete der Salzach und Traun bis ins Ensgebiet unter der Erde durchstreicht. Die östreichische Regierung nennt ihre dortigen an Salzberg, werken und Siedereien so reichen Besitzungen das Salzkammer gut. Die Fülle und Mannigfaltigkeit der Pflanzen in den Alpenländern ist sehr- groß. Die abwechselnden Erdarten, die reiche Bewässerung und die Verschiedenheit des Klimas sind die Ursachen davon. Wer die Karte betrachtet, wird die klima- tische Mannigfaltigkeit leicht errathen. München an der Isar ist 1550' über der Meerfläche. Die bairische Hochebene hat zudem die Hochberge im Rücken, ist also den Nordwinden ausgesetzt, und selbst der S. weht kälter von den Schnee- bergen her. Nehmen wir dagegen die Lombardische Tiefebene. Sie liegt an sich über 24 M. südlicher, und zugleich in geringerer Seehöhe. Der Spiegel des Comersees 600', Mailand keine 400. Die Hochgebirge bilden überdem gegen N. eine ungeheure Mauer; es muß also nothwendig auf der Südseite wärmer sein, als an den nördl. Vorbergen. Gehen wir noch weiter nach S., und zwar zum Ende der Seealpen, wo sie sich rechts und links an der Ligurischen Küste theilen. Nothwendig wird der dortige schmale Küstenstrich, beträchtlich südlicher gelegen als die Po-Ufer, und durch seine Berge gegen N. gedeckt, wiederum heißer sein, als die Lombardei. Zwischen der Wärme der Lombardei und dem ranhern Him- mel Baierns sind in den Alpen die mannigfaltigsten Abstufungen. Die sogenannte ebnere Schweiz zwischen Alpen und Jura möchte grade die glückliche Mitte zwi- schen beiden Klimaten besitzen; doch nur im Allgemeinen, denn die Abwechslung von mäßigen schönbewachsenen Vorbergen, Hügeln und Thälern, bewirkt auch in diesem Lande verschiedenartige Wärme und Fruchtbarkeit. Zwischen und auf den Mittel- und Hochgebirgen finden sich nun die größten Gegensätze der Klimate, neben und übereinander. Unten in engen Thälern prallt der Sonnenstrahl vom Felsen und verursacht glühende Hitze, während eine Stunde davon entfernt auf den Gipfeln ewiger Winter herrscht, und selbst jene glühende Sommerhitze an den untern südlichen Hängen wandelt sich von Mittag zu Abend leicht in empfindliche Kühle. Der Reisende kann also in den Alpen viele Klimate leicht hintereinander kennen und vergleichen lernen, und eben so mannigfaltig ist die außerordentliche Pslanzenmenge, die er vorfindet, von solchen, die nur milden fast schneelosen Winter und lang anhaltende Sommer- und Herbstwärme erfordern, bis zu denen, die in der Nähe ewigen Winters in scharfer dünner Luft ihre Lieblingsheimat haben. Im Gebiete von Nizza blühen zu Weihnacht die Bäume, schwärmen Bienen und Schmetterlinge, und hier wie seitwärts an der ligurischen und pro-

6. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 152

1831 - Mainz : Kunze
Es ist eine Eigenheit des Kalkgesteins, daß es von Spalten und Klüften durchzogen ist und die Feuchtigkeit in sein Inneres absickern läßt. Darum sind Kalkgebirge wie der Jura und die Juli sch en Alpen ärmer an Quellen als andere Gebirge, aber reicher an Höhlen und unterirdischen Wasserbehältern, ans denen oft Quellen entrieseln, die plötzlich versiegen, oder sich auss neue in verborgene Höhlen verlieren. Merkwürdig ist das doppelte Entstehen des Orb- flusses im Jura; denn er durchfließt erst in einem Hochthale den Joursee, verschwindet an dessen Ende, und kömmt in beträchtlicher Tiefe unten am Berge aus einer großen dunkeln Felsgrotte wieder hervor. Noch merkwürdiger sind die Erscheinungen am Cirknitzer See, und nahe dabei die Adelsberger Höhle in den Julischen Alpen. — Metalladcrn gibts an manchen Stellen in den Mittel-und Voralpen, doch bei weitem am reichhaltigsten im Osten, wo sich keine Hochgebirge mit Gletschern mehr erheben. Steiermark beson- ders wird zu den Gebirgsländcrn gerechnet, die mit Metallen ge- segnet sind. Die Ausbeute des einzigen Erz b erg es beträgt über 270000 Centner, obwohl er nur 4692' Höhe und 6350 Klafter im Umfange hat, und schon seit 1000 Jahren bearbeitet wird. Mit Recht heißt er deshalb ein wahrer Erz- oder Eisenbcrg. Auch in den Julischen Kalkalpen ist ein vorzüglich ncnncnswcrther Metall- schatz, nämlich das Bergwerk von Id ria, wo jährlich an 5300 Et. Quecksilber gewonnen werden. Unter salzhaltigen Orten der Alpcnländer zeichnet sich ein unge- heures Salzsteinlagcr aus, welches von der Nähe Jnsbrucks in Tyrol durch die Gebiete der Salzach und Traun bis ins Enö- gebiet unter der Erde durchstreicht. Die östreichische Regierung nennt ihre dortigen an Salzbergwerken und Siedereien so reichen Besitzungen das Salz kämm erg ut. Klima, Pflanzen, Thiere. Was die Produktion des Bodens auf der Oberfläche betrifft, so ist die Fülle und Mannigfaltigkeit der Pflanzen in den Alpen- ländern sehr groß. Die mannigfaltigen Erdarten, die reiche Be- wässerung und die Verschiedenheit des Klimas sind die Ursachen davon. Wer die Charte betrachtet, wird die klimatische Man- nigfaltigkeit leicht errathen. München an der Isar ist 1550'
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