Gebiet der Donau.
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g. 2. Gebirgsländer.
Der oberste Lauf der Donau ist von schwäbischen Bergen einge-
schränkt. Diese sowohl als die Alpenlandschaften und die Ab da-
chungen des Fichtelgebirgs, Böhmerwalds und der mähri-
schen Höhen sind in den vorigen Kapiteln bereits beschrieben; wir
gehen deshalb gleich zu den außerhalb Deutschlands liegenden Gebirgen über.
Von Süden her rankt vieles Gebirg aus Kroatien und Bosnien gegen
die Kulpa und Save hin. Die Donau wird erst bei Belgrad und unter-
halb von Ausläufern der Gebirge Serbiens, jedoch nur mit Gehügel be-
rührt, erst oberhalb Orsowa wird ihr Ufer gebirgiger (Golubiuske-Plauiua).
Das Gebirg, als dessen Zweige man die genannten zu betrachten hat, zieht
von den dinarischen Kal^kalpen (der Tinaro, 1838 m) in südöstlicher
Richtung am dalmatinischen Küstenlande hin und diesem parallel in Bos-
nien der Hauptzug (wo in derljnbitschnja-Planina der Dorm it or 2409 m.,
„vielgezackt" gleich dem schweizerischen Pilatus), beide Züge durch häufige
Ouerriegel verbunden und schließlich zum breiten, massenhaften Ge-
birgsstcck der Zrnagora (Montenegro) vereinigt (K o m 2700 m, an welchem
2 von den Drinaquellflüffeu). Von hier südöstl. zur Schljeb-Plauiua (Prot-
letja 2400 m. und jenseit des Drin zum Schar-Dagh 2250 m (Scar-
dus), der in der Richtung von Sw. nach No. bis zur Jbarquelle oder
dem Paß sich erstreckt, über welchen die Straße von Prischtina uach Skopia
(Ueschküb) sührt. Im Schar hat der Egribojuu 2600, der Kobilitza
(an dem der Paß von Kalkandelen nach Prisren) 2397, der Ljubatin
2100 m. (nördlich dessen die berühmte Ebene von Kossowo oder das Amsel-
seld bei Prischtina nur 500 m. hoch). Jenseit der erwähnten Straße nach
Skopia der Kara-Dagh und rechts der obern bulgarischen Morawa die
Kurb etzka-Plauina (Skomius) mit dem Spasch 1800 m. Zweige ran-
ken zum 2200 m. hohen Witoschgebirge südl. von Sofia und zum
Rilo-Dagh (3000 m. 9235'), von dem der Kostendsche-Balkan (mit
Demirkapu 2500 m. und Tschatal Tepe 2400 m.) bis zu den Maritzaquel-
len hinzieht. Nördlich von diesem, in minder hoher aber sehr zerklüfteter,
waldleerer öder Gebirgsgegend jener Paß, der vor alters Trajans-
Pforte hieß und über den die bequeme Straße von Sofia nach Tatar
Bafardfchyk und Philippopel (vom Jsker zur Maritza) führt. Auf der an-
dern Seite dieses Weges beginnt der 45 Vcln. lange Balkan (Hämns),
zuerst in einem Hauptzug und granitisch mit Höhen von 1600—1800 m., bald
aber in Parallelzüge sich auflösend und in Kallgestein übergehend von nur
1000 w.; die nördlichen parallelen, oft steil entgegenstehenden Vorberge des
Hauptzuges werden kleiner B alkan genannt. Der große macht die Grenze
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Extrahierte Personennamen: Prischtina Morawa
Extrahierte Ortsnamen: Donau Donau Deutschlands Kroatien Bosnien Belgrad Serbiens Golubiuske-Plauiua Bos- Montenegro Schljeb-Plauiua Schar-Dagh Kara-Dagh Sofia Kostendsche-Balkan Maritzaquel- Sofia Kallgestein
Europa —
Olympische Halbinsel.
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Macedonien vorbeizieht. Im Nordwesten hängt der Skardus durch die Kette Schljeb
(Argentaro) mit den mächtigen Massen zusammen, die sich durch das schwer zugäng-
liche Schwarzgebirg (Arnagora oder Montenegro) seitwärts bis Cattaro am adria-
tischen Meer abstufen. Hier hat der K o m eine Höhe von 2700 m., hier sind auch 2 von
den Qnellflüssen der Drina, des Nebenflusses der Sau und des Gegenstromes des
weißen Drin, welch letzterer sich mit dem von S. kommenden schwarzen Drin ver-
einigt, um dann westwärts, nahe dem See von Skntari vorbei, ins Adriameer zu fließen.
Nordwestwärts von der natürlichen Felsenfestung Zrnagora ziehen die S. 239 schon be-
schriebenen dalmatischen und dinarischen Alpen, jene Massen, unter denen der
zackige, aus Dolomitfelsen bestehende D ormitor (ähnlich den Dolomitbergen amfassa-
ner Thal in Tirol) 2409 m. aufsteigt, und die sich bis zur Save und Knlpa fortsetzen.
Diese zur Adria-Küste gehörigen Parallelketten sind wild zerrissen, schroff, nackt, fast
durchgängig entwaldet, in den Thälern und an den Berghängen herrscht Viehzucht und
Terrassenkultur, die Flüsse verlaufen anfänglich in Läugsthäleru, um dann in kurzen,
zerklüfteten Querthälern zur Küste hinabzusteigen, z. B. die südöstlich von Spalato
mündende Cetiua, die größere Na reuta, deren Querthal bei dem Hauptorte der
Herzegowina, bei Mostar beginnt. Die Bergzüge weiter landeinwärts in Bosnien
und Serbien sind anders geartet: sie sind niedriger, eichenbewaldet (Schweinezucht!),
die Gipfel abgerundet und kaum 1000 m. hoch, die Abhänge sanfter, die Thäler breiter
und fruchtbarer und oft zu größeren Becken sich erweiternd, in welchen dann die Städte
des Landes liegen (z. B. Banalnka an der Wrbas, Serajewo an der Bosna
Swornick a. d. Drina, Kruschewatz an der serbischen Morawa). Die
Dörfer sind hier meist in Wäldchen von Steinobstbäumen versteckt, und im N. fallen
alle die Bergzüge mit rebenbedeckten Vorhügeln zu den sumpfigen Thalebenen der San
und Drau ab, zu denen auch alle die genannten Gewässer fließen.
Ein Blick auf die Karte zeigt, daß alles eben betrachtete Gebirg nordwärts vom
41. Breitengrad liegt. Südwärts desselben erhält die Meridiankette Bora den alten
beliebten Nameu Pindus und zieht in gleicher Richtung als Wasserscheide zwischen
dem ägeifchen und dem adriatifch-jonifchen Meere weiter bis zum 39. Breitengrad, zur
Grenze des heutigen Königreichs Griechenland, oder zur Quelle des Sperchius (H e l-
lada), ver zum maleischen Golfe geht. Der Pindus hat malerische Gneis- und
Schieferfelsen, welche kahl und 2000—2200 in. hoch oft hinter Buchwäldern und reich
mit Obst und Wein, Orangen und Mandeln bewachsenen Vorhügeln emporsteigen, und
läßt seine Aeste rechts und links hinranken. Jllyrien und Epirus sind deshalb meist
wild gebirgig, schachbrettartig in kleine Gebirgskantone abgetheilt, im nördlichen Theile
stets Sitze ungebändigter Hirtenstämme, und Thessalien (oder vielmehr die Ebene seines
Flusses salambria oderpen^us) ist rings von Bergketten umschlossen. Bedeutende
Höhen finden sich auch in solchem Nebengebirge, wie der 2450 m. hohe Schneeberg
nahe dem Kastoria-See, und der 2200 m. hohe Tomoros nordöstlich vom akro-
ceraunifchen Vorgebirge Linguetta. Historisch wichtig ist die rings eingeschlossene
Seegegend von Jauina, in deren Nähe sich vor alters das Orakel von Dodona
befand; der See liegt im Westen des Gebirgsknotens vonmetzowa, von welchem öst-
lich die Bolntza-Kette (Cambnni Montes) zwischen Macedonien und Thessalien
hinzieht. Das Ende der Cambunen, an der Bai von Salonichi nördlich der Salam-
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sind: im Osten Rußland und Rumänien — im Süden Rumänien,
Serbien, die Türkei, Montenegro, das Adriatische Meer und Ita-
lien — im Westen Italien, die Schweiz und Bayern — im Nor-
den Sachsen, Preußen und Rußland. — Die österreichisch-ungarische
Monarchie ist zum größten Teile ein Binnenland, welches nur
im Süden eine Küstenstrecke am Adriatischeu Meere besitzt.
Ii. Die Bodengestalt zeigt große Verschiedenheit und
Mannigfaltigkeit; doch ist das Gebirgsland derart vor-
wiegend, daß ihm % der Gesamtfläche angehören. Zu Österreich-
Uugarn gehört nämlich die größere Hälfte der Alpen, ferner
ein Teil derjenigen deutschen Mittelgebirge, von denen Böh-
men umschlossen ist (Böhmerwald, Erzgebirge und Sudeten), endlich
das ganze Gebiet der Karpaten.
Die Karpaten erstrecken sich als ein Kettengebirge in einem
über 1300 1cm langen Bogen von der Donau (bei Preßburg) bis
wieder zur Donau (bei Orsova). Man teilt die Karpaten ge-
wöhnlich folgendermaßen ein:
1. Die kleinen Karpaten, der westliche Teil des Gebirges;
2. Die Centralkarpaten, eine besonders in der hohen
Tatra steil ansteigender, gewaltiger Gebirgsstock, dessen zackige
Gipfel bis in das Gebiet des ewigen Schnees reichen (Gerlsdorfer
Spitze an 2700 m). Den Nordabfall der Centralkarpaten bilden
die Beskiden, den Südabfall das mineralreiche ungarische Erz-
gebirge, welches in der Matragruppe bis zum Knie der Donau
reicht.
3. Das karpatische Waldgebirge, der längste Teil
des ganzen Systems, bildet die natürliche Grenze zwischen Ungarn
und Galizien.
4. Das Hochland von Siebenbürgen; es wird im
Osten und Süden von den transsylvanischen (siebenbürgischen)
Alpen umschlossen, welche im Negoi an 2600 m erreichen, im
Westen und Norden von dem ziemlich niedrigen siebenbürgischen
Erzgebirge.
Die Mitte der Monarchie wird von der ungarischen
Tiefebene ausgefüllt, welche sich zu beiden Seiten der Donau
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TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Deutscher Bund
Oestreich.
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Salzburg und dem benachbarten Salzkammergute, und viele kleinere, liefern
jährlich an 6 Mill. Ctr., also auf den Kopf 17% Pfd. Rechnet man als zum
Berbrauch nöthig 12 Pfd. auf den Kopf, so können %7 des ganzen Salzertrags
ausgeflihrt werden. Des Eisenö in Steyermark ist schon im Kap. über die
Alpen Erwähnung geschehen. Der Gesammtertrag an Eisen in der Monarchie
beläuft sich auf 1688000 Ctr., und der Steinkohlen, die indeß in noch größerer
Menge zu gewinnen sind, ans 4500000 Ctr. Das Quecksilberbergwerk zu Jdria
ist schon erwähnt. Mineralquellen zählt man 1500, worunter höchst berühmte,
wie Baven unweit Wien. Gastein im Salzburgischen, Carlsbad und Töplitz in
Böhmen n. a. m
Das Gewerbwesen hätte bei so großer Fülle von Produkten Anlaß genug
zur bedeutendsten Thätigkeit; auch rühmt man Quantität und Qualität von
Leinwand, Tüchern, Seiden-, Banmwoll-, Stahl- und Eisenwaaren, Papier, Por-
cellan, Glas, Lederarbeiten, Quincarllerie- und Galanteriewaaren, namentlich die
glänzenden Fabrikate aus Wien, Mailand, Prag, Pesth u. s. w. Dennoch be-
findet sich die Industrie noch lange nicht im Verhältniß zur Mannigfaltigkeit der
Naturprodukte. Die Ostprovinzen besonders sind hinter den deutschen und itali-
schen zurück. Da aber die vorhandenen Hindernisse allmählig weggeräumt wer-
den , so steht dem östreich. Gewerbwesen noch eine größere Entwickelung bevor.
Wie mit der Industrie, so ists mit dem Landhandel, dem fahrbare Flüsse,
vermehrte Straßen, einige Kanäle, jetzt auch Dampfschiffe und Eisenbahnen zu
Hülfe kommen. Früher hemmten inne-e Zolllinien ven gegenseitigen Verkehr der
Provinzen. Es gab Mauthen zwischen ven deutschen, ungrischen und italischen
Landestheilen, ja sogar zwischen Oestreich und Tprol; auch Dalmatien hotte ein
eignes Zollsystem. — Zum S eeha nd e l, nainentlich auf dem Mittelmeere, ermun-
tert der adcialische Golf. Trieft ist der wichtigste Hafen, außerdeni Venedig,
Fiume, Ragusa, Caltaro. Man zählt ohne die kleinen Küstenschiffe und Fischer-
barken 1100 Kauffahrer von 100 bis 500 Tonnen.
Die Bevölkerung beläuft sich fast aus 38 Mill. Menschen in 798
Städten, 2290 Marktflecken und 67680 Dörfern, mit 5300000 Wohnhäusern, ist
also größer als die von Frankreich. Allein der östreichische Staat ist kein
gleichartiger, er umfaßt Völker verschiedenen Stammes, sowohl nach
Sprachen und Gesittung, als nach Geschichte und Verfassungen. Es sind: Deutsche
fast 8 Mill., Slawen 15% (nämlich Tschechen, Wenden, Moraven. Slowaken,
Polen, Ruthenen, Croaten, Serben, Slawonier, Dalmatiner, Schokazen u. Jstrier),
Magyaren 5% , Rumänen oder Walachen 2690000, Juden 730000, Friauler
394000, Zigeuner 94000, Italiener 5 Mill., und zerstreut noch mehrere tausend
Griechen, Armenier u. s. w. Bei weitem die Mehrheit ist römisch-katholisch;
Protestanten gibt es 3% Million. meist in Ungarn. Zu bemerken ist, daß die
staatsbürgerlichen Rechte der verschiedenen christlichen Confessionen nicht, wie in
andern deutschen Staaten, einander gleich sind; nur in Ungarn und Siebenbürgen
stehen die Protestanten den Katholiken ziemlich gleich, in den andern Provinzen,
also auch im eigentlichen Oestreich, wurden sie bisher nur geduldet, während in
36*
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Personennamen: Caltaro Oestreich
Extrahierte Ortsnamen: Salzburg Steyermark Wien Carlsbad Wien Mailand Prag Oestreich Dalmatien Venedig Fiume Ragusa Frankreich Polen Ungarn Ungarn