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1. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 100

1874 - Mainz : Kunze
— 100 — im W., und den in der Sprache romanisch gebliebenen dakischen. Stamm der Walachen (Rumänen) im O. „wie eine Krebs- scheere" umfaßt. — Der Donaustrom der Führer der Völker- Wanderungen (vgl. S. 29). Zwischen der Pforte von Theben (Deven) und dem eisernen Thore (Orsova), den beiden Grenz- punkten des Mittlern Donaugebiets, die Karpathen, ein auf jenen beiden Punkten ruhender, 180 Meilen langer Kreisbogen (Ostspitze und höchster Theil des mitteleuropäischen Gebirgsdrei- ecks), ein Gebirgssystem von ungleichartiger Coustruetion: zwei gra- nitne Gebirgsmasseu mit Hochgebirgscharakter (aber ohne Firn und Gletscher) die Centralkarpathen mit den aus einer kleiueu Hochebene sich schroff und zackig erhebenden Spitzen der Tatra (Gerlsdorfer Spitze 8374'), und die ein großes Hoch- landsviereck einschließenden transsyldänischen Alpen, beide durch einen leicht übersteigbareu breiten Kaum: von nur 3000', das karpathische Waldgebirge, mit einander verbuuden. Abdachung der Außenseiten zu den Thälern der March und Oder gegenüber den Sudeten (vgl. S. 24), der Weichsel, des Dujeftr und Pruth gegenüber dem süduralifcheu Landrücken, und zum Tieflande der nntern Donau. Steiler fallen die in- nern Wände*) zur ober- und niederungarischen Tief- ebene ab. An das rechte Ufer der Mittlern Donau treten die Ausläufer der Alpen dreimal: 1) mit dem Leithagebirge, gegenüber den kleinen Karpathen (westliches Thor: Theben), 2) mit dem Bakonywalde, gegenüber dem Neograder Kar- parthenzweige (mittleres Thor: Waizen), 3) mit den Hügeln vou Syrminm (Syrmische Halbinsel), der Fortsetzung des Wa- rasdiner Gebirges. Das illyrisch-serbische Bergland erreicht die Donau gegenüber dem Banaler Gebirge (östliches Thor: Orsova) **). Hier der Eintritt der untern Donau (Ister) in die große Walachische Tiefebene***); zunächst ein brei- *) In Siebenbürgen ist die Außenwand gegen das Walachische Tiefland am steilsten, vgl. die Südränder der Aequatorialgebirge vom Hima- laya bis zu den Alpen und Pyrenäen. **) In der Nähe dieser Thore übertrifft der aufgeschwemmte Boden die Tragfähigkeit des lombardischen, namentlich auf der Insel Schütt (zwischen Presburg und Komorn) und im Mündungsgebiet der Theiß. ***) Hier überschritt auch Trajan die Donaugrenze: das nördliche Gebirge lockte zu den Aquae Herculis, der Schwefelquelle von Mehadia (noch

2. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 268

1874 - Mainz : Kunze
268 Mittel- Europa. Islam zugethan, von einem türkischen zu Serajewo oder Bosna Serai wohnenden Pascha regiert; die Serbier dagegen, griechisch-christlich, gesitteter, freiheitliebend und tapfer, stehen unter einem eigenen Fürsten, der zu Belgrad seinen Sitz hat. Von dem poe- tischen Sinn der Serbier zeugen ihre Volkslieder voll Sehnsucht und Trauer (Klagen um gefallene Helden). Sie haben keinen Adel. Ehemaliger Hauptort war Nissa, wo Kaiser Constantiu zur Welt kam. Im Südeu Serbiens, nahe dem Gebirg Skardus, liegt die fruchtbare Hochebene vou Kossowo oder Amselfeld, in der Kriegsgeschichte bekannt, besonders durch des serbischen Königs Lazarus Niederlage und Tod 1389, wo aber auch Sultan Amurath I. unter dem Dolche des Milosch fiel; und 1448 durch die Niederlage des tapferen Ungar Joh. Huuyad, der vor Amurath Ii. weichen mnßte.z Die Bulgaren, griechisch-katholisch, vor Zeiten den byzantinischen Kaisern furcht- bar, reden jetzt einen slavischen Dialekt und sind, nach Kanitz' Berichten, in der Ebene vorzügliche Ackerbauer, Gemüsegärtner und Viehzüchter; im Gebirge, intelligent, arbeit- sam, erfinderisch, zeigen sie eine hervorragende Begabung für technische Künste (einzelne traditionell fortgepflanzte Industriezweige, wie Posamentirarbeiten, Tuch- und Teppich- fabrikate, Schmucksachen jc. weithin im Oriente berühmt), obwohl es an jeglichen Un- terrichtsanstalten gebricht; ihr türkischer Pascha hat seinen Sitz in Sofia (Triaditza, Sardika). — Die Walachen (slavisch, so viel wie unser wälsch, sie selbst heißen sich Rnmnni d. H.römer) sind ein rohes und verkommenes, auf sehr niedrigerknltnrstufe stehendes Mischvolk, zum Theil von romanisirten Daciern abstammend, und reden halb latein, halb slavisch. Sie standen noch kürzlich nnter einem Fürsten oder Hospodar der Pforte; ihr Hanptort ist Bukarest. In gleicher Weise hatte die Moldan einen Hospodar, der zu Jassy residirte. Seit 1861 sind beide Länder unter einem gemein- schaftlichen Oberhaupte, dem Fürsten von Rumänien, vereinigt, der, tributpflichtig, wie der Fürst von Serbien, fast unabhängig von der Pforte regiert, obwohl der Sultan das Recht hat, ihn als Fürsten zu bestätigen. ix. Aordostküste des asiatischen Meeres. Julische Alpen und kroatisch-dalmatische Berge bilden durch ihre Ab- stufung diesen Küstenstrich, der am Jsouzo beginnt, an der Bai von Cat- taro endet und größtenteils zum Kaiserthum Oesterreich gehört. Er enthält: 1) das Gebiet des Jsonzo, die Küste von Trieft und die gebirgige Halbinsel Jstrien. Der Adel dort ist deutsch, die meisten Bewohner der Seeplätze italisch, das übrige Volk wendisch. Orte: Idria, wichtig wegen seines reichen Queck- silberbergwerks. Im So. sind Aeste und Thäler julischer Kalkalpen vom großen Birnbaumer Wald überdeckt, der mit mächtigen Eichen prangt. Dagegen streckt sich südwestlich, zwischen dem Adelsberger Thal und der Triester Küste, der Karst hin, ein kahles bloß von schwarzen Schafheerden benutztes Gebirg, dessen theilweise Bewaldung

3. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 766

1874 - Mainz : Kunze
766 Europa — Deutsches Reich. Die politischen Grenzen des Deutschen Reiches sind: Rußland (Littauen und Polen) Wo., der österreichische Kaiserstaat(Galizien,. Österreich. Schlesien, Mähren, Böhmen, Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg) im O.und S., die Schweiz im S.', Frankreich, Belgien, Niederlande mit Luxemburg im W., Dänemark und die beiden Meere im N. Es liegt zwischen 47'/-° (Berchtesgaden, Lindau, Säckingen!) und 55'/2°(Memel, Hadersleben!) N. Br. und zwischen 23v<° (Cleve, Aachen^. Metz!) und 40'/-° (Stallupöhnen, Lyk!) öst. L. v. F. Der südlichste Punkt ist am Ursprung der Stillach, eines Quellflusses der Jller in den Allgäuer Alpen (47° 15' 48" N. Br.), der nördlichste bei dem Dorfe Nimmersatt nördl. von Memel (55- 52' 56" N. Br.), der östlichste bei dem Dorfe- Schilleningken unweit Schirwindt an der Scheschuppe (40" 32' 25" Ö. L. v. F.), und die westlichsten Punkte bei Redingen in der Nordwestecke Lothringens (23» 33' 30") und beim Dorfe Isenbruch nordwestl. von Aachen nahe der Maas (23° 31' 50" Oe. L. V. F). Während der längste Tag an der Südgrenze 15 St. 45 Min., an der Nordgrenze 17 St. 19 Min. dauert, beträgt der Zeitunterschied zwischen der Ost- und Westgrenze 1 St. 8 Min.. Die Entfernung in der Luftlinie vom Jadebusen nach Säckingen beträgt 90, von Hadersleben nach Lindau 118, von Swinemünde nach Bautzen nur 42, von Danzig nach Ratibor 65 Mln.; die von Aachen nach Breslau 102, von Trier nach Wunsiedel 53, dagegen die von Metz nach Tilsit 168 und die von der Südwestecke bei Basel bis zur Nordostecke bei Nimmersatt 175 Mln. Der 50. Breitengrad, der durch das Maingebiet und die Orte Mainz, Lohr, Baireuth, Waldsassen und Ratibor zieht, kann für die Thei- lungslinie zwischen Nord- und Süddeutschland gelten, obwohl man dabei nicht Süddeutschland als warm, Norddeutschland als kalt sich denken muß. Das wäre irrig; denn sollten sich nach größerer und minderer Wärme die Namen Nord und Süd richten, so müßten z. B. Dresden, Naumburg und Bonn zum Süden, das ganze Altbaiern aber zum Norden gehören. — Nur im äußersten S., in den Alpen, ist wahrhaftes Hochgebirgsland; mit mittleren und Niedern Bergketten und -Gruppen ist der größte übrige Thetf. durchzogen, so daß mit Ausnahme einiger großer Ebenen, wie am Ober- rhein und an den altbaierischen Flüssen, das übrige Süd- und ganz Mittel- deutschend einen anmuthigen Wechsel von Berg- und Hügelland mit kleineren Ebenen darbietet. Der nördliche Theil ist flaches Tief- land und zwar im Osten am weitesten; denn die Linie, die es begrenzt, zieht aus Oberschlesien durch Lausitz und Sachsen, durchs Magdeburgische,. Hannöverische und durch Westfalen nach Belgien. Betrachten wir jetzt nach diesen drei Abtheilungen die Oberfläche und die Hauptbestandtheile des ganzen Bodens.

4. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 647

1874 - Mainz : Kunze
Europa — Olympische Halbinsel. 647 Macedonien vorbeizieht. Im Nordwesten hängt der Skardus durch die Kette Schljeb (Argentaro) mit den mächtigen Massen zusammen, die sich durch das schwer zugäng- liche Schwarzgebirg (Arnagora oder Montenegro) seitwärts bis Cattaro am adria- tischen Meer abstufen. Hier hat der K o m eine Höhe von 2700 m., hier sind auch 2 von den Qnellflüssen der Drina, des Nebenflusses der Sau und des Gegenstromes des weißen Drin, welch letzterer sich mit dem von S. kommenden schwarzen Drin ver- einigt, um dann westwärts, nahe dem See von Skntari vorbei, ins Adriameer zu fließen. Nordwestwärts von der natürlichen Felsenfestung Zrnagora ziehen die S. 239 schon be- schriebenen dalmatischen und dinarischen Alpen, jene Massen, unter denen der zackige, aus Dolomitfelsen bestehende D ormitor (ähnlich den Dolomitbergen amfassa- ner Thal in Tirol) 2409 m. aufsteigt, und die sich bis zur Save und Knlpa fortsetzen. Diese zur Adria-Küste gehörigen Parallelketten sind wild zerrissen, schroff, nackt, fast durchgängig entwaldet, in den Thälern und an den Berghängen herrscht Viehzucht und Terrassenkultur, die Flüsse verlaufen anfänglich in Läugsthäleru, um dann in kurzen, zerklüfteten Querthälern zur Küste hinabzusteigen, z. B. die südöstlich von Spalato mündende Cetiua, die größere Na reuta, deren Querthal bei dem Hauptorte der Herzegowina, bei Mostar beginnt. Die Bergzüge weiter landeinwärts in Bosnien und Serbien sind anders geartet: sie sind niedriger, eichenbewaldet (Schweinezucht!), die Gipfel abgerundet und kaum 1000 m. hoch, die Abhänge sanfter, die Thäler breiter und fruchtbarer und oft zu größeren Becken sich erweiternd, in welchen dann die Städte des Landes liegen (z. B. Banalnka an der Wrbas, Serajewo an der Bosna Swornick a. d. Drina, Kruschewatz an der serbischen Morawa). Die Dörfer sind hier meist in Wäldchen von Steinobstbäumen versteckt, und im N. fallen alle die Bergzüge mit rebenbedeckten Vorhügeln zu den sumpfigen Thalebenen der San und Drau ab, zu denen auch alle die genannten Gewässer fließen. Ein Blick auf die Karte zeigt, daß alles eben betrachtete Gebirg nordwärts vom 41. Breitengrad liegt. Südwärts desselben erhält die Meridiankette Bora den alten beliebten Nameu Pindus und zieht in gleicher Richtung als Wasserscheide zwischen dem ägeifchen und dem adriatifch-jonifchen Meere weiter bis zum 39. Breitengrad, zur Grenze des heutigen Königreichs Griechenland, oder zur Quelle des Sperchius (H e l- lada), ver zum maleischen Golfe geht. Der Pindus hat malerische Gneis- und Schieferfelsen, welche kahl und 2000—2200 in. hoch oft hinter Buchwäldern und reich mit Obst und Wein, Orangen und Mandeln bewachsenen Vorhügeln emporsteigen, und läßt seine Aeste rechts und links hinranken. Jllyrien und Epirus sind deshalb meist wild gebirgig, schachbrettartig in kleine Gebirgskantone abgetheilt, im nördlichen Theile stets Sitze ungebändigter Hirtenstämme, und Thessalien (oder vielmehr die Ebene seines Flusses salambria oderpen^us) ist rings von Bergketten umschlossen. Bedeutende Höhen finden sich auch in solchem Nebengebirge, wie der 2450 m. hohe Schneeberg nahe dem Kastoria-See, und der 2200 m. hohe Tomoros nordöstlich vom akro- ceraunifchen Vorgebirge Linguetta. Historisch wichtig ist die rings eingeschlossene Seegegend von Jauina, in deren Nähe sich vor alters das Orakel von Dodona befand; der See liegt im Westen des Gebirgsknotens vonmetzowa, von welchem öst- lich die Bolntza-Kette (Cambnni Montes) zwischen Macedonien und Thessalien hinzieht. Das Ende der Cambunen, an der Bai von Salonichi nördlich der Salam-

5. Erdkunde - S. 94

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
94 sind: im Osten Rußland und Rumänien — im Süden Rumänien, Serbien, die Türkei, Montenegro, das Adriatische Meer und Ita- lien — im Westen Italien, die Schweiz und Bayern — im Nor- den Sachsen, Preußen und Rußland. — Die österreichisch-ungarische Monarchie ist zum größten Teile ein Binnenland, welches nur im Süden eine Küstenstrecke am Adriatischeu Meere besitzt. Ii. Die Bodengestalt zeigt große Verschiedenheit und Mannigfaltigkeit; doch ist das Gebirgsland derart vor- wiegend, daß ihm % der Gesamtfläche angehören. Zu Österreich- Uugarn gehört nämlich die größere Hälfte der Alpen, ferner ein Teil derjenigen deutschen Mittelgebirge, von denen Böh- men umschlossen ist (Böhmerwald, Erzgebirge und Sudeten), endlich das ganze Gebiet der Karpaten. Die Karpaten erstrecken sich als ein Kettengebirge in einem über 1300 1cm langen Bogen von der Donau (bei Preßburg) bis wieder zur Donau (bei Orsova). Man teilt die Karpaten ge- wöhnlich folgendermaßen ein: 1. Die kleinen Karpaten, der westliche Teil des Gebirges; 2. Die Centralkarpaten, eine besonders in der hohen Tatra steil ansteigender, gewaltiger Gebirgsstock, dessen zackige Gipfel bis in das Gebiet des ewigen Schnees reichen (Gerlsdorfer Spitze an 2700 m). Den Nordabfall der Centralkarpaten bilden die Beskiden, den Südabfall das mineralreiche ungarische Erz- gebirge, welches in der Matragruppe bis zum Knie der Donau reicht. 3. Das karpatische Waldgebirge, der längste Teil des ganzen Systems, bildet die natürliche Grenze zwischen Ungarn und Galizien. 4. Das Hochland von Siebenbürgen; es wird im Osten und Süden von den transsylvanischen (siebenbürgischen) Alpen umschlossen, welche im Negoi an 2600 m erreichen, im Westen und Norden von dem ziemlich niedrigen siebenbürgischen Erzgebirge. Die Mitte der Monarchie wird von der ungarischen Tiefebene ausgefüllt, welche sich zu beiden Seiten der Donau

6. Kleine Schulgeographie - S. 15

1841 - Mainz : Kunze
Gebirge. 15 der Schweiz nach Italien, doch mehr für Saumrosse als für Wagen, obgleich Napoleon mit einer Armee hinüber zog, — über den Cenis 6360' aus Savoyen nach Piemont. (Ueber die Alpennatur, Gletscher, Lawinen, Wasserfälle, Klima, Producte, Betriebsamkeit der Bewohner u. s. w. siehe das größere Lehrbuch des Verfassers, wobei sich auch eine Alpenkarte befindet.) 9. An die südöstlichen Alpen, die am Meere südwärts vom Flusse Kulpa enden, schließen sich die dalmatischen Berge oder di «arischen Kalkalpen, die unsern dem Meere weiter nach So. und dann nach Ost ziehen und das große Stromgebiet der Donau im Süden (im türkischen Reich) begrenzen. — Mit den südwestlichen oder See-Alpen sind die Apenninen verbunden, die das Ligurische Meer umziehen und Gewässer in den Po senden. Wer vom Zürchersee zum Lago Maggiore, und von diesem See zum Doubs nordwestlich von Neuenburg will, müßte welche Berge übersteigen, und welche Flußthäler auf und ab gehen? — In wel- cher Weltgegend hat man sich auf dem Gotthard den Vierwaldstäd- ter-, Langen- und Genfersee zu denken?— Wohin liegt vom Dödi aus der Gotthard und der Septimer? und welcher Fluß ist zwischen ihnen? Welches Gebirg liegt vom Rigi nördlich des Rheins, wel- ches im Süden, und welche Seen zu Füßen?— An welchen Flüssen hat man aufwärts zu gehen, um die Alpen nur einmal zu über- steigen? Wie oft und wo passirt man sie zwischen Wien undtriest? Welchen Weg nimmt die Heerstraße von München nach Triest? und wo hat man von dieser Straße abzubiegen, um über das Stilfser Joch zu reisen? und'zu welchem See führt dieser Weg? u.s.w. §. 6. Die Karpathen. Sie ziehen von der Weichselquelle gen O. bis zu der des Dniester, dann als niedrigeres Waldgebirg gen So. zur Quelle der Theiß, dann als Hoch gebirg von Siebenbürgen gen Süden und biegen zuletzt nach Westen um. Nahe dem Quell- gebiet der Weichsel sind die höchsten Gipfel der Karpathen z. B. die Lomnitzer Spitze 8100'. Im Hochgebirg Siebenbürgens am Quell der Aluta der Budosch von 9000' Höhe. — Der große Bogen, den diese Gebirge beschreiben, umfaßt die Gebiete meh- rerer Nebenflüsse der Donau, worunter: die Waag, die Theiß nebst der Marosch. Nördlich der Karpathen liegt das Strom- gebiet der Weichsel; von der Ostseite fließen ab: der Pruth, Nebenfluß der Donau, und der Dniester.

7. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 565

1855 - Mainz : Kunze
Deutscher Bund Oestreich. 563 Salzburg und dem benachbarten Salzkammergute, und viele kleinere, liefern jährlich an 6 Mill. Ctr., also auf den Kopf 17% Pfd. Rechnet man als zum Berbrauch nöthig 12 Pfd. auf den Kopf, so können %7 des ganzen Salzertrags ausgeflihrt werden. Des Eisenö in Steyermark ist schon im Kap. über die Alpen Erwähnung geschehen. Der Gesammtertrag an Eisen in der Monarchie beläuft sich auf 1688000 Ctr., und der Steinkohlen, die indeß in noch größerer Menge zu gewinnen sind, ans 4500000 Ctr. Das Quecksilberbergwerk zu Jdria ist schon erwähnt. Mineralquellen zählt man 1500, worunter höchst berühmte, wie Baven unweit Wien. Gastein im Salzburgischen, Carlsbad und Töplitz in Böhmen n. a. m Das Gewerbwesen hätte bei so großer Fülle von Produkten Anlaß genug zur bedeutendsten Thätigkeit; auch rühmt man Quantität und Qualität von Leinwand, Tüchern, Seiden-, Banmwoll-, Stahl- und Eisenwaaren, Papier, Por- cellan, Glas, Lederarbeiten, Quincarllerie- und Galanteriewaaren, namentlich die glänzenden Fabrikate aus Wien, Mailand, Prag, Pesth u. s. w. Dennoch be- findet sich die Industrie noch lange nicht im Verhältniß zur Mannigfaltigkeit der Naturprodukte. Die Ostprovinzen besonders sind hinter den deutschen und itali- schen zurück. Da aber die vorhandenen Hindernisse allmählig weggeräumt wer- den , so steht dem östreich. Gewerbwesen noch eine größere Entwickelung bevor. Wie mit der Industrie, so ists mit dem Landhandel, dem fahrbare Flüsse, vermehrte Straßen, einige Kanäle, jetzt auch Dampfschiffe und Eisenbahnen zu Hülfe kommen. Früher hemmten inne-e Zolllinien ven gegenseitigen Verkehr der Provinzen. Es gab Mauthen zwischen ven deutschen, ungrischen und italischen Landestheilen, ja sogar zwischen Oestreich und Tprol; auch Dalmatien hotte ein eignes Zollsystem. — Zum S eeha nd e l, nainentlich auf dem Mittelmeere, ermun- tert der adcialische Golf. Trieft ist der wichtigste Hafen, außerdeni Venedig, Fiume, Ragusa, Caltaro. Man zählt ohne die kleinen Küstenschiffe und Fischer- barken 1100 Kauffahrer von 100 bis 500 Tonnen. Die Bevölkerung beläuft sich fast aus 38 Mill. Menschen in 798 Städten, 2290 Marktflecken und 67680 Dörfern, mit 5300000 Wohnhäusern, ist also größer als die von Frankreich. Allein der östreichische Staat ist kein gleichartiger, er umfaßt Völker verschiedenen Stammes, sowohl nach Sprachen und Gesittung, als nach Geschichte und Verfassungen. Es sind: Deutsche fast 8 Mill., Slawen 15% (nämlich Tschechen, Wenden, Moraven. Slowaken, Polen, Ruthenen, Croaten, Serben, Slawonier, Dalmatiner, Schokazen u. Jstrier), Magyaren 5% , Rumänen oder Walachen 2690000, Juden 730000, Friauler 394000, Zigeuner 94000, Italiener 5 Mill., und zerstreut noch mehrere tausend Griechen, Armenier u. s. w. Bei weitem die Mehrheit ist römisch-katholisch; Protestanten gibt es 3% Million. meist in Ungarn. Zu bemerken ist, daß die staatsbürgerlichen Rechte der verschiedenen christlichen Confessionen nicht, wie in andern deutschen Staaten, einander gleich sind; nur in Ungarn und Siebenbürgen stehen die Protestanten den Katholiken ziemlich gleich, in den andern Provinzen, also auch im eigentlichen Oestreich, wurden sie bisher nur geduldet, während in 36*

8. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 131

1855 - Mainz : Kunze
Gebiet b e v Weichsel. 129 Vorzeit, bestehend aus Granit und von 15 Ellen im Umfang. — Memel an der Oeffnung des curischen'haffs in die Ostsee, nördlichste Stadt Preußens, in öder Sandebene, mit einigem Seehandel, der in der jüngsten Zeit sehr abge- nommen hat. Nicht weit davon ist die Gränze des russischen Staates, der sich von Osten her seit 140 Jahren dem baltischen Meere genähert, und seine Herr- schaft an der Küste ausgebreitet hat. Auch dort ist noch viel Deutsches in Sprache und Lebensart ans den Landsitzen der reichen Edelleute und in den Städten, denn im 12. Jahrhundert gründeten bremer Kaufleute an der Mündung der Düna eine Niederlassung, woraus die Stadt Riga entstand. Bald verbreiteten deutsche Ordensritter unter den Letten, Kuren und andern Nachbarvölkern, die großen- theils gleich den heidnischen Preußen zum lettischen Stamme gehörten, das Christenthum und ihre Adelsherrschast. Der zu Marienburg wohnende Hochmeister bestellte zur Regierung der Länder einen eignen Heermeister. Dies währte nur bis ins 16. Jahrhundert, wo die Länder, noch ehe das Landvolk gänzlich umge- deutscht war, unter die Herrschaft des Polenkönigs kamen. Ein Theil ward nachmals von den Schweden in Besitz genommen; alles aber gerieth zuletzt in die Hände der erobernden Russen. Vi. Die Alpen nebst dem Jura. §. 1. Lage und Hauptketten des Gebirgs. In den vorigen Capiteln ist des Rheins und der Donau schon erwähnt worden. Beide sind deutsche Ströme, jener ganz, dieser nur zum Theil. Jener entspringt in den Alpen; dieser zwar im Schwarz- walde, allein die Wasserfiiue, wodurch er zum bedeutenden Strome wird, erhält er ebenfalls aus den Alpen. Wir wollen also dies Ge- birg, das alle andere europäische an Höhe übertrifft, zunächst betrachten. Im Norden wird Deutschland begränzt durch die Nord- u. Ostsee; zwischen beiden streckt sich die dänische Halbinsel hinaus. Reisen wir aber gen Süd, so liegt guer eine Masse vvn Gebirgen vor uns, wo- mit die ganze Südgränze umlagert ist. Eine Menge Flußthäler führt zwischen ihnen immer weiter hinauf bis zu den Hauptkämmen, hinter welchen kürzere Bergarme und Thäler in das italische Land abfallen. Von beiden Enden der Hauptkämme, sowohl im West als Ost, biegt sich das Gebirg südwärts, auf der einen Seite zum ligurischen Meere, auf der andern zum adriatischen, und umklammert dadurch den Anfang der langen Halbinsel Italien, die sich weit ins große Mittelmeer hinaus streckt. Das adriatische Meer tritt aber viel weiter in Europa hinein, als das ligurische; genau genommen lagert also das Gebirg von Wsw. nach Ono. Die Ausdehnung ist beträchtlich, im graben Durchschnitt vom Westen des Genfersees bis zum Flusse Leitha über 110 M. in Schacht'« Geographie 6. Aufl. I
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