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1. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 123

1878 - Mainz : Kunze
— 123 - verstand seinen Beutel zu füllen. Gegen die größeren Fürsten und die Kirche war er unterthänig, die Ritter und Städte achtete er gering. 1356 erließ er zu Metz die goldene Bulle, jenes Reichsgesetz, welches über die Wahl des Königs und die Rechte der Kurfürsten handelt. Es gab deren sieben, drei geistliche: Mainz, Trier, Köln und vier weltliche: Pfalz, Sachsen-Wittenberg, Böhmen, Brandenburg. Unter Karls Regierung wütete in Europa und besonders in Deutschland der schwarze Tod, eine pestartige Krankheit, welche Millionen Menschen hinraffte. Da man sie für eine Strafe des Himmels ansah, glaubte man durch Buße den göttlichen Zorn beschwichtigen zu können. Es bildeten sich daher die Geißlerbrüderschaften, die in offenen Widerspruch zur Kirche traten. Auf Karl folgte sein Sohn Wenzel (1378—1400). Nicht ohne wissenschaftliche Bildung und Erfahrung in Staatsgeschäften, ein leidenschaftlicher Jäger, versank er im Gefühl seiner Ohnmacht bei den vielfachen Wirren des Reichs in Trägheit und entehrte sich durch Trunksucht und wahnsinnige Thaten der Grausamkeit gegen Adelige und Geistliche (Nepomuk). Währenb feiner Regierungszeit erfochten die Schweizer durch die Aufopferung Arnolbs von Winkelried den entschiedenen Sieg über Oesterreich bei Sempach (1386); auch gelang es dem würtem-bergifchen Grafen Eberhard dem ©reiner und dem Schleglerbunde die schwäbischen Städte bei Döffingen zu demütigen (1388). Als Wenzel Miene machte die Kirchenspaltung (Schisma) zu beseitigen, welche feit 1378 dadurch eingetreten war, daß sowohl in Avignon als in Rom Päpste gewählt wurden, die sich und ihre Anhänger gegenseitig bannten, fetzten ihn die rheinischen Kurfürsten ab und wählten den Wittelsbacher Wuprecht von der i?fas$ (1400—1410), der ebensowenig Ruhe und Orbnung im Reiche herzustellen vermochte. Nach feinem Tode gebachte Wenzel, der feine Ansprüche auf den Thron nie aufgegeben hatte, biefe wieber geltenb zu machen; außer ihm bewarben sich sein gelbgieriger Oheim Jobst von Mähren und sein jüngerer Bruder Siegmund um denselben. Der letztere, welcher neben Brandenburg auch Ungarn besaß und bei Nikopoli 1396 wenn auch unglücklich doch nicht unrühmlich gegen die türkische Uebermacht gesümpft hatte, wurde durch die Bemühung des zollerschen Burggrafen von Nürnberg, 19. Liegmund.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 192

1878 - Mainz : Kunze
192 Vierte Periode des Mittelalters. überwarf er sich über die Grenze weltlicher und geistlicher Gerichtsbarkeit. Da der Erzbischof entfloh, so mißhandelte Wenzel den erzbischöflichen Dfficial Puchnik und dessen Vicar Johann Pomuk und ließ sie zuletzt vom Henker in die Moldau werfen. Daraus bildete sich die Sage, der Die Sage heilige Nepomuk fei der Königin Beichtvater gewesen und in die Moldau ^Nepomuk"" geworfen worden, weil er dem Könige die Beichte feiner Gemahlin nicht habe verrathen wollen. Wegen seiner vielfachen Gewaltthätigkeiten zerfiel Wenzel mit den böhmischen Landständen; es entstand eine 23 er-Wenzel in schwörung gegen ihn, an welcher auch sein Bruder Siegmund von Brandenburg*) und sein Vetter Jobst von Mähren sich betheiligten, verhaßt, Wenzel wurde verhaftet; sobald er sich aber wieder frei wußte, folgten neue Gewaltthätigkeiten. Die deutschen Reichsstände wurden ihm ebenfalls gram, weil er, ohne sie zu befragen für 100,000 Gulden die wird Mailänder Herzogswürde verkauft hatte. Darum wurde er 1400 vor abgesetzt. die { rheinischen Kurfürsten geladen, um über feine Regierung Rechen- Ruprecht von > 1 ' 11 y, ... 2 der Pfalz fchaft abzulegen. Da er nicht erschien, so erwählten fte aus ihre (1400-1410) sjjjitte den Kurfürsten Ruprecht von der Pfalz, einen tapfern, milden und gerechten Herrn, zum Reichsoberhaupt (1400 1410). Wenzel machte feinem Gegner die Krone nicht streitig. Es zeigte sich aber bald, daß auch Ruprecht den Zeitverhältnissen nicht gewachsen war; denn ein doppeltes Urtheil lastete damals auf der Christenheit, die große Kirchenspaltung und der Türken Einfall in Europa, hat wegen Was zunächst die große Kirchenspaltung oder das Schisma (1378 Schismas 1417) Betrifft, so war sie 1378 durch die gleichzeitige Wahl zweier der Türken Päpste, wovon der eine in Rom, der andere in Avignon seinen L>itz Ee^el hatte, entstanden. Jeder behauptete, das rechtmäßige Oberhaupt der giernng. Kirche z^ sein; jeder fxmnte und verfluchte den Gegner und fernen Anhang.' Zwar fetzte 1409 die Kirchenverfammlung zu Pisa beide Päpste ab und wählte einen dritten. Da aber keiner zurücktrat, so hatte die katholische Christenheit nunmehr drei Oberhäupter und eben so viele Parteien. *) Brandenburg war durch Kauf an Carl Iv. gekommen- Dieser belehnte erst feinen Sohn Wenzel und als derselbe König geworden war, fernen Sohn Siegmund damit. Dieser verpfändete die Mark an ^obst von Mähren und als derselbe 1411 starb, fiel sie an Kaiser Sregmun zurück. Er übertrug die Mark Brandenburg sogleich an den Burggrafen Friedrich von Nürnberg aus dem Hause Hohenzollern und überließ sie demselben 1415 auf dem Constanzer Concil erb- und eigentümlich. Friedrich von Hohenzollern ist dadurch der Ahnherr o regierenden preußischen Königshauses geworden.

3. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 252

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
252 Deutschland und Italien sinken. Thüringen und Hessen zu Stande brachte. Die Städte erholten sich von dieser Niederlage nie mehr; sie wurden kriegsscheu und hatten die Erhaltung ihrer Neichsfreiheit mehr den Umständen und der gegenseiti- gen Eifersucht der Herren als sich selbst zu verdanken. Ruprecht (1400-1410). Dieser wurde auf dem Fürstentage zu Oberlahnstein gewählt, auf welchem Wenzel nicht erschien, obwohl man ihm mit Absetzung drohte. Das Reich hätte allerdings einen Otto I. oder Heinrich Hi. brauchen können, und die Kirche nicht minder, die um diese Zeit zwei Päpste sah, den. einen in Rom, den andern in Avignon; Ruprecht war wohl tapfer und klug, aber für die Kaiserrolle hatte er eine bei weitem nicht zulängliche Hausmacht. Er unternahm alsbald einen Römerzug; allein schon in Oberitalien ging ihm das Geld aus, die Viskonti in Mai- land waren auf Wenzels Seite (denn Wenzel hatte den Galeazzo Vis- konti für eine hübsche Summe zum Herzoge von Mailand und zum Grafen von Pavia ernannt) und Ruprecht kam mit Spott und Schande bedeckt wieder heim (1402). Als er nun in Deutschland als König auf- treten wollte, schloß sein Gegner, der Erzbischof von Mainz, mit Baden, Wirtenberg, Bayern und siebenzehn Städten den Marbacher Bund, und als Ruprecht den Mainzer doch bedrohte, stellte sich dieser unter den Schutz Frankreichs. Ruprecht starb 1410, 18. Mai. Siebentes Kapitel. Sigismund (1410-1437). Einige Fürsten beharrten auch jetzt noch auf Wenzels Absetzung, darunter sein Bruder Sigismund, durch Heirath König von Ungarn, und sein Vetter, Jodok von Mähren, welcher Brandenburg pfandweise von Sigismund inne hatte. Trier, Pfalz und Brandenburg (d. h. Si- gismund) wählten am 20. September Sigismund zum König, Mainz, Sachsen, Brandenburg (d. h. Jodok, als Pfandinhaber von Branden- burg) und Böhmen (d. h. Wenzel, der sich einen deutschen König ge- fallen ließ und sich nur das römische Kaiserthum vorbehielt) wählten einige Tage darauf Jodok, so daß das hl. römische Reich drei Könige hatte. Jodok starb jedoch schon den 8. Januar 1411, worauf Sigis- mund sich im Juli noch einmal wählen ließ; Wenzel ließ ihn als König gelten und blieb römischer Kaiser.

4. Geschichte des Mittelalters - S. 280

1866 - Freiburg im Breisgau : Herder
‘280 Deutschland und Italien sinken. kauft, 2) Flandern und Brabant an den Herzog von Burgund (einen Valois) überlassen, 3) Städte und Lande, die dem Reiche anheimge- fallen waren, Andern verliehen zu haben. Sie luden ihn zur Verant- wortung auf den 11. August 1400 nach Oberlahnstein, und als Wenzel nicht erschien, setzten sie ihn ab (vgl. oben S. 276). Ruprecht (1400-1410). Dieser Pfalzgraf am Rhein wurde auf dem Fürstentage zu Ober- lahnstein gewählt. Das Reich hätte allerdings einen Otto I. oder Hein- rich Hi. brauchen können, und die Kirche nicht minder, die um diese Zeit zwei Päpste sah, den einen in Rom, den andern in Avignon; Ruprecht war wohl tapfer und klug, aber für die Kaiserrolle hatte er eine bei weitem nicht zulängliche Hausmacht. Er unternahm alsbald einen Rö- merzug; allein schon in Oberitalien ging ihm das Geld aus, die Vis- konti in Mailand waren auf Wenzels Seite und Ruprecht mußte mit Spott bedeckt wieder heimziehen (1402). Als er nun in Deutschland als König auftreten wollte, schloß sein Gegner, der Erzbischof von Mainz, mit Baden, Wirtenberg, Bayern und fiebenzehn Städten den Marbacher Bund, und als Ruprecht den Mainzer doch bedrohte, stellte sich dieser unter den Schutz Frankreichs. Ruprecht starb 1410, 18. Mai. Siebentes Kapitel. Sigismund (1410—1437). Einige Fürsten beharrten auch nach Ruprechts Tod noch darauf, daß Wenzel abgesetzt bleibe, darunter sein Bruder Sigismund, durch Hcirath König von Ungarn, und sein Vetter, Jodok von Mähren, welcher Bran- denburg pfandweise von Sigismund inne hatte. Trier, Pfalz und Bran- denburg (d. h. Sigismund) wählten am 20. Sept. Sigismund zum König, Mainz, Sachsen, Brandenburg (d. h. Jodok, als Pfandinhaber von Brandenburg) und Böhinen (d. h. Wenzel, der sich einen deutschen Kö- nig gefallen ließ und sich nur das römische Kaiserthum vorbehielt) wähl- ten einige Tage darauf Jodok, so daß das hl. römische Reich drei Kö- nige hatte. Jodok starb jedoch schon den 8. Januar 1411, worauf Sigismund sich im Juli noch einmal wählen ließ; Wenzel ließ ihn als König gelten und blieb römischer Kaiser. Ungarn seit dem Aussterben der Arpaden (1301). In Ungarn war 1301 mit Andreas Iii. das Geschlecht der Arpado erloschen, worauf nach längerer Anarchie von den Kronprätendenten Kal
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