TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Karls Karl Karl Nepomuk) Eberhard Jobst_von_Mähren Siegmund
Extrahierte Ortsnamen: Mainz Trier Sachsen-Wittenberg Brandenburg Karls Europa Deutschland Oesterreich Sempach Avignon Rom Brandenburg Nikopoli Nürnberg
192
Vierte Periode des Mittelalters.
überwarf er sich über die Grenze weltlicher und geistlicher Gerichtsbarkeit. Da der Erzbischof entfloh, so mißhandelte Wenzel den erzbischöflichen Dfficial Puchnik und dessen Vicar Johann Pomuk und ließ sie zuletzt vom Henker in die Moldau werfen. Daraus bildete sich die Sage, der Die Sage heilige Nepomuk fei der Königin Beichtvater gewesen und in die Moldau ^Nepomuk"" geworfen worden, weil er dem Könige die Beichte feiner Gemahlin nicht habe verrathen wollen. Wegen seiner vielfachen Gewaltthätigkeiten zerfiel Wenzel mit den böhmischen Landständen; es entstand eine 23 er-Wenzel in schwörung gegen ihn, an welcher auch sein Bruder Siegmund von Brandenburg*) und sein Vetter Jobst von Mähren sich betheiligten, verhaßt, Wenzel wurde verhaftet; sobald er sich aber wieder frei wußte, folgten neue Gewaltthätigkeiten. Die deutschen Reichsstände wurden ihm ebenfalls gram, weil er, ohne sie zu befragen für 100,000 Gulden die wird Mailänder Herzogswürde verkauft hatte. Darum wurde er 1400 vor abgesetzt. die { rheinischen Kurfürsten geladen, um über feine Regierung Rechen-
Ruprecht von > 1 ' 11 y, ... 2
der Pfalz fchaft abzulegen. Da er nicht erschien, so erwählten fte aus ihre (1400-1410) sjjjitte den Kurfürsten Ruprecht von der Pfalz, einen tapfern, milden und gerechten Herrn, zum Reichsoberhaupt (1400 1410). Wenzel
machte feinem Gegner die Krone nicht streitig. Es zeigte sich aber bald, daß auch Ruprecht den Zeitverhältnissen nicht gewachsen war; denn ein doppeltes Urtheil lastete damals auf der Christenheit, die große Kirchenspaltung und der Türken Einfall in Europa, hat wegen Was zunächst die große Kirchenspaltung oder das Schisma (1378 Schismas 1417) Betrifft, so war sie 1378 durch die gleichzeitige Wahl zweier der Türken Päpste, wovon der eine in Rom, der andere in Avignon seinen L>itz Ee^el hatte, entstanden. Jeder behauptete, das rechtmäßige Oberhaupt der giernng. Kirche z^ sein; jeder fxmnte und verfluchte den Gegner und fernen Anhang.' Zwar fetzte 1409 die Kirchenverfammlung zu Pisa beide Päpste ab und wählte einen dritten. Da aber keiner zurücktrat, so hatte die katholische Christenheit nunmehr drei Oberhäupter und eben so viele Parteien.
*) Brandenburg war durch Kauf an Carl Iv. gekommen- Dieser belehnte erst feinen Sohn Wenzel und als derselbe König geworden war, fernen Sohn Siegmund damit. Dieser verpfändete die Mark an ^obst von Mähren und als derselbe 1411 starb, fiel sie an Kaiser Sregmun zurück. Er übertrug die Mark Brandenburg sogleich an den Burggrafen Friedrich von Nürnberg aus dem Hause Hohenzollern und überließ sie demselben 1415 auf dem Constanzer Concil erb- und eigentümlich. Friedrich von Hohenzollern ist dadurch der Ahnherr o regierenden preußischen Königshauses geworden.
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Johann_Pomuk Johann Nepomuk Siegmund_von_Brandenburg* Jobst_von_Mähren Wenzel Carl_Iv Siegmund Friedrich_von_Nürnberg Friedrich Friedrich_von_Hohenzollern Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Moldau Europa Rom Avignon Brandenburg
252
Deutschland und Italien sinken.
Thüringen und Hessen zu Stande brachte. Die Städte erholten sich
von dieser Niederlage nie mehr; sie wurden kriegsscheu und hatten die
Erhaltung ihrer Neichsfreiheit mehr den Umständen und der gegenseiti-
gen Eifersucht der Herren als sich selbst zu verdanken.
Ruprecht (1400-1410).
Dieser wurde auf dem Fürstentage zu Oberlahnstein gewählt, auf
welchem Wenzel nicht erschien, obwohl man ihm mit Absetzung drohte.
Das Reich hätte allerdings einen Otto I. oder Heinrich Hi. brauchen
können, und die Kirche nicht minder, die um diese Zeit zwei Päpste
sah, den. einen in Rom, den andern in Avignon; Ruprecht war wohl
tapfer und klug, aber für die Kaiserrolle hatte er eine bei weitem
nicht zulängliche Hausmacht. Er unternahm alsbald einen Römerzug;
allein schon in Oberitalien ging ihm das Geld aus, die Viskonti in Mai-
land waren auf Wenzels Seite (denn Wenzel hatte den Galeazzo Vis-
konti für eine hübsche Summe zum Herzoge von Mailand und zum
Grafen von Pavia ernannt) und Ruprecht kam mit Spott und Schande
bedeckt wieder heim (1402). Als er nun in Deutschland als König auf-
treten wollte, schloß sein Gegner, der Erzbischof von Mainz, mit Baden,
Wirtenberg, Bayern und siebenzehn Städten den Marbacher Bund, und
als Ruprecht den Mainzer doch bedrohte, stellte sich dieser unter den
Schutz Frankreichs. Ruprecht starb 1410, 18. Mai.
Siebentes Kapitel.
Sigismund (1410-1437).
Einige Fürsten beharrten auch jetzt noch auf Wenzels Absetzung,
darunter sein Bruder Sigismund, durch Heirath König von Ungarn,
und sein Vetter, Jodok von Mähren, welcher Brandenburg pfandweise
von Sigismund inne hatte. Trier, Pfalz und Brandenburg (d. h. Si-
gismund) wählten am 20. September Sigismund zum König, Mainz,
Sachsen, Brandenburg (d. h. Jodok, als Pfandinhaber von Branden-
burg) und Böhmen (d. h. Wenzel, der sich einen deutschen König ge-
fallen ließ und sich nur das römische Kaiserthum vorbehielt) wählten
einige Tage darauf Jodok, so daß das hl. römische Reich drei Könige
hatte. Jodok starb jedoch schon den 8. Januar 1411, worauf Sigis-
mund sich im Juli noch einmal wählen ließ; Wenzel ließ ihn als König
gelten und blieb römischer Kaiser.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
‘280
Deutschland und Italien sinken.
kauft, 2) Flandern und Brabant an den Herzog von Burgund (einen
Valois) überlassen, 3) Städte und Lande, die dem Reiche anheimge-
fallen waren, Andern verliehen zu haben. Sie luden ihn zur Verant-
wortung auf den 11. August 1400 nach Oberlahnstein, und als Wenzel
nicht erschien, setzten sie ihn ab (vgl. oben S. 276).
Ruprecht (1400-1410).
Dieser Pfalzgraf am Rhein wurde auf dem Fürstentage zu Ober-
lahnstein gewählt. Das Reich hätte allerdings einen Otto I. oder Hein-
rich Hi. brauchen können, und die Kirche nicht minder, die um diese Zeit
zwei Päpste sah, den einen in Rom, den andern in Avignon; Ruprecht
war wohl tapfer und klug, aber für die Kaiserrolle hatte er eine bei
weitem nicht zulängliche Hausmacht. Er unternahm alsbald einen Rö-
merzug; allein schon in Oberitalien ging ihm das Geld aus, die Vis-
konti in Mailand waren auf Wenzels Seite und Ruprecht mußte mit
Spott bedeckt wieder heimziehen (1402). Als er nun in Deutschland
als König auftreten wollte, schloß sein Gegner, der Erzbischof von Mainz,
mit Baden, Wirtenberg, Bayern und fiebenzehn Städten den Marbacher
Bund, und als Ruprecht den Mainzer doch bedrohte, stellte sich dieser
unter den Schutz Frankreichs. Ruprecht starb 1410, 18. Mai.
Siebentes Kapitel.
Sigismund (1410—1437).
Einige Fürsten beharrten auch nach Ruprechts Tod noch darauf, daß
Wenzel abgesetzt bleibe, darunter sein Bruder Sigismund, durch Hcirath
König von Ungarn, und sein Vetter, Jodok von Mähren, welcher Bran-
denburg pfandweise von Sigismund inne hatte. Trier, Pfalz und Bran-
denburg (d. h. Sigismund) wählten am 20. Sept. Sigismund zum König,
Mainz, Sachsen, Brandenburg (d. h. Jodok, als Pfandinhaber von
Brandenburg) und Böhinen (d. h. Wenzel, der sich einen deutschen Kö-
nig gefallen ließ und sich nur das römische Kaiserthum vorbehielt) wähl-
ten einige Tage darauf Jodok, so daß das hl. römische Reich drei Kö-
nige hatte. Jodok starb jedoch schon den 8. Januar 1411, worauf
Sigismund sich im Juli noch einmal wählen ließ; Wenzel ließ ihn als
König gelten und blieb römischer Kaiser.
Ungarn seit dem Aussterben der Arpaden (1301).
In Ungarn war 1301 mit Andreas Iii. das Geschlecht der Arpado
erloschen, worauf nach längerer Anarchie von den Kronprätendenten Kal
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten]]
Extrahierte Personennamen: August Otto_I. Sigismund_( Sigismund Hcirath
König Jodok_von_Mähren Sigismund Sigismund Sigismund Jodok Sigismund Andreas_Iii
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Brabant Burgund Oberlahnstein Rhein Rom Avignon Oberitalien Mailand Wenzels Deutschland Mainz Baden Wirtenberg Bayern Frankreichs Ungarn Mainz Sachsen Brandenburg Brandenburg Ungarn