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1. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 696

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
696 Unsre Zeit. Verpflichtung, an den Ufern des Schwarzen Meeres keine Seearsenale errichten und auf demselben nur eine bestimmte Anzahl Kriegsschiffe halten zu dürfen, nicht mehr anerkenne. Da von den Mächten keine im stände war, Einsprache zu erheben, so ging damit der ganze Erfolg des Krimkrieges zu Grunde und waren alle Opfer an Geld und Blut verschwendet. 689) Unterdessen hatte Rußland nicht aufgehört, die Vasallenstaaten des osrnanischen Reiches zur Unzufriedenheit zu reizen, was bei der erbärmlichen Weise, wie die Türken regierten, ein leichtes war, und denselben Waffen, Munition, Geld und namentlich Offiziere zur Verfügung gestellt. Dabei begnügte es sich aber nicht, sondern mischte sich auch in die innern Angelegenheiten, indem es die Großmächte dazu brachte, daß diese Garantien für die Reformen verlangten, welche die Türkei einführen sollte und da diese eine Abtretung von Gebiet an Montenegro ablehnte, 24. so erklärte Rußland den Krieg, und nun wurde dieser sowohl diesseits als jenseits des Balkan geführt. Anfänglich hatten die Russen sowohl auf dem europäischen, als asiatischen Kriegsschauplatz Mißgeschick, aber nach der Übergabe von Plew na, welches Osman Pascha tapfer verteidigte und der Eroberung von s. Ja-Kars konnte die russische Armee sich vereinigen, und General ms. Radetzky nahm bei Schipka die ganze türkische Armee kriegsgefangen. Jetzt standen Serbien, Rumänien und Montenegro auf, der Weg stand den Russen bis Konstantinopel offen, und sie drangen auch wirklich bis Adrianopel vor. Da suchten die Großmächte, namentlich England, das die russischen Siege nicht mit guten Augen anblickte, zu vermitteln, und es folgte auf 1878.den vorläufigen Frieden von San Stefano der Berliner Kongreß, auf welchem die Türkei an die Vasallenstaaten und Griechenland namhafte Gebietsteile abtreten mußte. 690) Während die Türkei so vou außen von allen Seiten bestürmt wurde, bot sie im Innern ein elendes Bild von Leichtsinn und Schwäche. Abdnl -Aziz, Groß-Padischah, hatte im Anfange seiner Regierung zu manchen Hoffnungen berechtigt, war aber bald in die gewohnte Unthätigk’eit und Verschwendung gefallen. Angesichts der tiefen Erniedrigung der Türkei fetzten die Minister endlich 1876. denselben ab und hoben den Neffen Mur ad Y. auf den Thron. Abdul-Aziz wurde schon ein paar Tage darauf ermordet, der Nachfolger aber schon nach drei Monaten ebenfalls wieder abgesetzt und dessen Bruder Abdul-Hamid Ii. vom Minister-rate mit der Großherrlichen Würde bekleidet. Durch große Nachgiebigkeit hat dieser feit der Berliner Konferenz die äußern Kriege vermieden, dagegen ist er ebensowenig wie feine Vorgänger im

2. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 675

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Stellung Oesterreicks und der Weftmäckte. 67o gegen ihre ganze Flottille; dieselbe hatte Truppen und Munition nach Datum geführt und lag auf der von einigen schwachen Batterieen ver- theidigten Rhede von Sinope so sorglos vor Anker, als ob es 60 Stunden nördlich kein Scbastopol und keine russische Flotte gäbe; diese erschien auch so plötzlich und in solcher Uebermacht, daß nur ein türki- sches Dampfschiff entkam, um die Botschaft von der Vernichtung des ganzen Geschwaders nach Konftantinopel zu bringen. Jetzt lief die eng- lisch-französische Flotte in den Pontus ein, um die türkischen Schiffe und Küsten zu decken, worauf die russische sich nach Sebaftopol zurückzog. Die Katastrophe von Sinope störte die Diplomaten, welche an der Wie- derberstellung des Friedens arbeiteten, nicht wenig, denn Rußland hatte durch diesen Schlag, den es gleichsam unter den Kanonen der westmächt- lichen Flotten führte, offenbar bewiesen, daß es von Frankreich und Eng- land kein ernsthaftes Einschreiten befürchte, und dadurch die Regierungen der beiden ehrsüchtigen Völker in eine schlimme Stellung gebracht. Die vier Großmächte Unterzeichneten am 5. Dezember zu Wien ein Pro- tokoll zur Wahrung der Integrität der Türkei, Rußland aber theilte die Milizen der Donaufürstenthümer in seine Armee ein, ließ die Ent- fernung der Hospodare zu, ordnete eine russische Verwaltung der Fürsten- thümer an und erschöpfte sie durch Requisitionen für seine Armee, lehnte endlich die Vermittlung der Mächte förmlich ab, weil Rußland cs allein mit der Türkei zu thun habe, die nur den Status quo ante anzuerkenncn brauche, wenn sie Frieden wolle. Indem aber Kaiser Nikolaus auf diese Weise die Wünsche und Warnungen der europäischen Großmächte ab- weisen zu dürfen glaubte, hatte er sich nach zwei Seilen verrechnet. Er rechnete darauf, Oesterreich werde dem Kriege gegen die Türkei wie 1828 — 29 zwar sehr unwillig, aber doch unentschlossen und unthätig zuschauen und blieb bei dieser Voraussetzung, obwohl sein Vertrauter, der Graf Orlow, welchen er gegen Ende Januar nach Wien gesandt hatte, von der österreichischen Regierung nichts weniger als die unbe- dingte Zusicherung eines neutralen Verhaltens zurückbrachte. Oesterreich verstärkte damals sein Armeekorps an der türkischen Gränze bis auf 50,000 Mann und hielt eine noch stärkere Streitmacht bereit, wodurch es bewirkte, daß Serbien ehrlich neutral blieb, wie es dessen Fürst am 6. November versprochen hatte, daß selbst die Montenegriner nicht gegen die Türken loszuschlagen wagten und Bosnien wie die Herzegowina sick- ruhig verhielten. Hätte Oesterreich sich nicht als geharnischter Wächter an der westlichen Gränze des türkischen Reiches aufgestellt, so wäre von den serbischen Stämmen eine Insurrektion ausgegangen, welche sich über Bulgarien und Makedonien mit Sturmeseile verbreitet und die ganze Armee Omer Paschas im Rücken gefaßt hätte; denn im Süden waren bereits Epirus und Thessalien, wo die christliche Bevölkerung der türki- 43*"

3. Die neueste Zeit - S. 297

1886 - Mainz : Kirchheim
Der Berliner Kongreß. 297 Gebietserweiterungen *). Bulgarien wurde in den Grenzen, die sich aus der Majorität der bulgarischen Bevölkerung ergaben, zu einem autonomen Tributär-Fnrstentum erhoben und erhielt später in dem Prinzen Alexander von Battenberg (zweitem Sohne des Prinzen Alexander von Hessen und Neffe Kaiser Alexanders Ii.) einen eigenen Fürsten (gewählt am 29. Mai 1879). Rußland erhielt eine Geldentschädignng von 1410 Millionen Rubel, wovon 1000 Millionen durch Gebietsabtretungen in Asien entrichtet wurden. Bosnien und die Herzegowina — wo der Kampf zuerst entbrannt war — sollten eine autonome Verwaltung erhalten mit Reformen unter Garantie der Großmächte. Rußland erhielt keinen oder doch nur geringen Gebietszuwachs für sich selbst. Aber der russische Stolz ertrug es nicht, daß der Landstrich B e f) a r a h t e n im Norden der Donau, der einst im Pariser Frieden an Rumänien abgetreten worden (f. S. 167), noch länger in fremden Händen bliebe. So wurde denn verlangt, daß Fürst Karl jenen Landstrich herausgeben und dafür im Süden des Stromes mit der Dobrndscha entschädigt werden sollte, ein ungroßmütiger Ausgleich für den treuen Sbaffengenoffen. In England war man höchst unzufrieden mit dem eigenmächtigen Vorgehen Rußlands und verlangte, daß der Gesamtertrag einem europäischen Kongreß zur Beschlußfassung vorgelegt werde. Wohl oder übel mußte sich Rußland dazu verstehen und so trat denn in Berlin eine Diplomatenversammlung ins Leben, wie die Welt seit dem Wiener Kongreß keine ähnliche gesehen. Unter dem Vorsitz des deutschen Reichskanzlers Bismarck tagten die ersten Staatsmänner der europäischen Großmächte, um die neue Ordnung der Dinge im Orient festzusetzen. Außer den drei Reichskanzlern Bismarck (Deutschland) , G o r t s ch a k o w (Rußland), Andrassy (Österreich-Ungarn) hatte sich Lord Beaconsfield für England, Waddington für Frankreich, Corti für Italien, Kara-theodory und M ehern et) Ali für die Türkei eingefunden. Die Hauptaufgabe des B e rlin er K on g r e s f e s bestand darin, den Vertrag von San Stefano der für die Türkei allzu drückenden Bestimmungen zu entkleiden. Und so kam man denn nach mancher hitzigen Redeschlacht dahin überein, daß die den Fürsten von Serbien und Montenegro zugedachten Gebietserweiterungen beschränkt, der Austausch Bessarabiens gegen die Dobrndscha für Rumänien dagegen anerkannt ward, mit der Bestimmung der Gleichberechtigung aller Glaubensbekenntnisse, mithin auch der 1) Siehe die Anmerkung I. 169.
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