166 Französische Re volutions kriege. Kosziu Sko.
n.c.g.mit Belgien frei werden, zu den Oesterreichern. Uebcrall die
Verbündeten im Vortheile, und im Innern Frankreichs die
Vendee, Bretagne (Wimpfen), Toulon, Marseille und Lyon
gegen den Convent im Aufruhr. Daher durch die Jakobiner
die Sch recken s regi e run g ; allgemeines Aufgebot in Masse;
ganz Frankreich ein Feld - und Waffenlagcr unter Carnot.
Darauf Siege der Franzosen gegen die im Innern Empörten
unter gräßlicher Rache; eben so in Belgien durch Iiouchard
und Jourdan, am Oberrhein durch Pickegru und Iiocle j
indessen sättigt sich die Revolution durch ihre Blntgerichte
1794. überall in Frankreich; ihre Häupter stürzen sich selbst; Ende
des Terrorismus.
In den Niederlanden siegt Pickegru bei Tournal, und
1795. ^onrdan bei Fleums; Holland wird erobert — batavische
Republik, verbunden mit Frankreich. Am Oberrhein müssen
die Preussen, nach ihrem Siege bei Kaiserslautern, weichen,—
Frieden zu Basel zwischen Preussen und Frank-
reich (das nördliche Deutschland neutral), etwas später mit
Spanien ( St. Domingo an Frankreich ) *).
*) Um dieselbe Zeit blutige Auftritte in Pvlen: »ach dem russisch»
türkischen Kriege ( 1787—1792) suchte Katharina Ii. ihren Einfluß in
Polen durch eine Conföderatiou der unzufriedenen Polen zu Targowih
geltend zu machen; eine russische Armee dringt ein; die Polen unter
Thaddäus Kosziusko müssen weichen. Auch eine preussische Armee,
mit Katharina einverstanden, rückt unter Möllendorf 1793 in Polen
ein, und bald darauf erfolgt die zweite Theilung Polens. Aber
die Erbitterung der Polen bricht schon 1794 aus. Kosziusko Ober-
feldherr. Die Russen aus Warschau vertrieben, vereinen sich mit den
unter ihrem König eindringenden Preussen. Sieg der Verbündeten bei
Raffka. Warschau vergebens belagert. Auch Oesterreich schickt eine
Armee. Kosziusko bei Maciejowiee von den Russen unter Fersen
geschlagen und gefangen. Suwarvv erstürmt Prag a; Warschau kapi-
tulirt, — dritte Theilung Polens 1795; der König Poniatowsky
legt seine Würde nieder (Rußland gewinnt 2000 Quadratmeilen, Preus-
fen 990 Quadratmeilen und Oesterreich 834 Quadratmeilen). Katharina
stirbt im folgenden Jahre; ihr folgt ihr Sohn Paul I (1796—1801).
Auch Friedrich Wilhelm Ii. von Preussen stirbt im November 1797, und
ihm folgt sein Sohn Friedrich Wilhelm Hl
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168
Frieden z u L u n e t i 11 p.
n-C.g. Die Franzosen unter ^ourckan und Bcrnadotte werden
abermals durch den Erzherzog Karl über den Rhein zurück-
gedrängt; die Unterhandlungen in Rastadt abgebrochen (Ge-
sandtenmord); auch in Italien siegen die Oesterreichcr mit
Russen unter Suwarov gegen Moreau und Macdonald.
Aber in der Schweiz werden Oesterreicher und Russen unter
Korsakov, wahrend das deutsche Reich sich thcilweise für
den Krieg erklärt, von Soult und Massena geschlagen, und
Suwarov, ans Italien herandringend, muß sich nach Ober-
schwaben zurückziehen. Paul I. ruft seine Truppen ab.
2m Innern von Frankreich große Zerrüttungen; im
Directorium Zwiespalt. Da erscheint plötzlich Buonaparte
aus Aegypten, wo er, nach der vergeblichen Belagerung von
Acre, den General Kleber zurückgelassen; er stößt die Ver-
fassung um, und errichtet die Consularregicrung mit drei
Dec. zehnjährigen Consuln *). Kriegsrüstungen nach allen Seiten
1800. hin. Darauf schlägt Moreau die Oesterreicher unter Krey in
Baiern; Buonaparte selbst geht über die Alpen nach Italien,
und schlägt mit Hilfe des Generals vcsaix die vorgedrunge-
ucn Oesterreichcr unter Melas in der blutigen Schlacht bei
Marcn^o; ganz Italien wieder gewonnen, und nachdem
Moreau nochmals bei Hochstädt und bei Hohenlinden
1801. gesiegt, und bis Linz vorgerückt war, erfolgte der Frieden
zu Luneville (Februar) zwischen Frankreich, dem Kaiser und
Reiche: Frankreich erhält das ganze linke Rheinufer, sowie
die batavische, helvetische, ligurische und eisalpinische Republik
anerkannt; der Herzog von Parma erhält das Großherzogthum
Toskana, sein Erbprinz alsbald König von Etrurien; Ent-
schädigungen im Reiche. Auch mit den übrigen Mächten
Frieden: mit Rußland, wo, nach dem Tode Paul's I.,
Alexander I. gefolgt war, zu Paris, eben so mit der
#) Er selbst ist der erste, Cambaceres und Lebruu sind die beiden
andern Consuln; an sie schließt sich ein Erhaltungssenat von achtzig
Mitgliedern, ein gesetzgebender Körper von dreihundert, ein berathendes
Tribunal von hundert, und ein Cassations-Tribunal von acht und vierzig
Mitgliedern rc.
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Extrahierte Ortsnamen: Rhein Italien Schweiz Italien Frankreich Baiern Italien Italien Linz Frankreich Frankreich Etrurien Paris
172
Frieden z u Tilsit.
n.c.t. schweig und der Fürst von Nassau-Oranien werden ihrer Län-
der beraubt. Der König von Prenssen, auf Rußland und
seinen Landsturm vertrauend, genehmigt den Waffenstillstand
nicht.
Napoleon erklärt von Berlin alle Staaten Englands,
welches durch den mit Nelson's Tod erkauften Sieg bei
Trafalgar 1805 die spanisch-französische Seemacht vernich-
tet hatte, für blokirt, und rüstet sich, während er Prenssen
durch harte Coutributiouen drückt, und die Polen sich waffnen
läßt, zum Kriege gegen Rußland. Auch der Churfürst von
Sachsen schließt sich als König ihm an.
Indessen ziehen die Russen unter Bennigsen, der sich
mit Lestocq vereint, und unter Burhövden nach der Weich-
sel hin, müssen aber nach blutigen Kämpfen (bei Pultusk)
1807.weichen. Im folgenden Frühjahre mörderische Schlacht bei
Preussisch - Eylau. Bennigsen nach Königsberg zurück.
Beide Theile verstärken sich. Danzig (Kalkreuth) unterliegt
ehrenvoll. Im Juni Niederlage der Russen in der Schlacht
bei Friedland. Darauf Alerander's Zusammenkunft mit
Jul. Napoleon auf dem Niemen; — Frieden zu Tilsit zwischen
Rußland, Preussen und Frankreich: Prenssen verliert die
Hälfte seines Reiches, — harte Contributionen. Neu wird
gebildet das Königreich Westphalen unter Jerome Napo-
leon, und das Großherzogthum Warschau unter dem König
von Sachsen; erweitert wird das Großherzogthum Berg
unter Mural. Die russischen und prenssischen Häfen werden
den Engländern geschlossen, welche jedoch noch in demselben
Jahre durch eine Beschießung Koppenhagens die dänische Flotte
gewinnen. Das schwedische Pommern von den Franzosen be-
setzt rc. *).
*) Der König Gustav Iv. Adolf von Schweden, ein hart-
näckiger Gegner Napoleon'ö, bleibt verbunden mit England; er behauptet
sich gegen den Angriff des dänischen Königs Friedrichs Iv. (seit 1808);
wird aber, nachdem er Finnland an Rußland verloren, durch eine Ver-
schwörung seines Adels 1809 zur Entsagung genörhigt, und seine Nach-
kommen werden von der Thronfolge ausgeschlossen; sein kinderloser Oheim
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Extrahierte Ortsnamen: Tilsit Berlin Englands Polen Sachsen Königsberg Danzig Friedland Preussen Frankreich Warschau Sachsen Großherzogthum_Berg England Friedrichs Finnland
Zweiter Pariser Frieden.
\ 77
Lebensgefahr, Graf Nostitz); auch bei tzualrcbra« gewinnt 1815.
Xev gegen die Engländer rc. einige Vortheile (Herzog von
Braunschwcig fällt). Aber Wellington, von Blücher zur
rechten Zeit unterstützt, siegt bei Waterloo an den Höhen
von Genappe* unfern von La belle Alliance. Die Franzosen
auf der verworrensten Flucht» Napoleon kaum entkommen,
wird, nachdem die Verbündeten, nach noch einigen Gefechten,
schon am 10. Zuli in Paris cingezogen, von Rochefort nach
St. Helena gebracht (stirbt den 5. Mai 1821). Ludwig
wieder eingesetzt.
Der zweite Pariser Frieden unter härteren Bedin-
gungen abgeschlossen am 20 Nov. *). — Heiliger Bund
der drei sieggekrönten Herrscher. Fortdauernde Bun-
desversammlung für die gemeinsamen Angelegenheiten Deutsch- „
lands zu Frankfurt a. M. den 5. Nov. eröffnet, der deutsche 1816.
Bund für eine selbstständige Macht erklärt.
A n h a n g.
Allgemein wichtige Ereignisse der netteren Zeit.
1) Oesterreich bewahrte, sowie Preussen, in seinem
Innern ungestörten Frieden, aber Kaiser Franz stirbt 1835 d.
2. März, und sein ältester Sohn folgt ihm als Ferdinand I.
2) Frankreich: seit 1818 nach dem Congresse zu Aachen,
von der Besatzungparmee befreit - und unter die Hauptmächte
Europa's wieder ausgenommen. Parteien in der Deputirten-
kammer. Der Herzog von Berry durch Louvel 1820 ermor-
det; in demselben Jahre der Herzog von Bordeaux geboren.
*) Die geraubten Kunstschätze weggeführt. Frankreich auf die Grän-
zen von 1790 beschränkt, muß Marienburg, Philippeville und
Bouillon an die Niederlande, Saarbrück und Saarlouis an Preussen,
und Landau au Daiern (zur deutschen Bundesfestung) abtreten,
700 Mill. Franken Kriegskosten zahlen, und ein Heer von 150000
Mann verbündeter Truppen (darunter 30000 Mann Preussen unter
Ziethen) unter dem Herzoge von Wellington drei bis fünf Jahre
lang auf seiner Nordostgränze unterhalten.
* für international»
Schut'oia. ‘ j-rschunfl
Brauns; 9weig
6cbuu>ochbit>li0tl «k
j.
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Extrahierte Ortsnamen: Wellington Paris Frankfurt Oesterreich Frankreich Aachen Bordeaux Frankreich Marienburg Niederlande Saarbrück Preussen Landau Wellington
132
Friedenspartei im „schreibenden Hauptquartier". Blüchers (seit
der Leipziger Schlacht Feldmarschall) entscheiduugslose Schlacht bei
Bri enne; sein Sieg bei La Rothiere. Napoleons siegreiche
Ueberfälle gegen die vereinzelten Corps des schlesischen Heeres, in
der ersten Hälfte des Februar. Der allgemeine Rückzug wird
nach dem Abbruch des Friedenscougresses zu Chatillon
und nach der engeren Vereinigung der vier Mächte zu Chaumont
ausgehalten durch das erneute Vorrückeu des schlesischen Heeres —
verstärkt durch zwei Corps des Nordheeres unter Bülow und
Winzingerode.
?.. 10. März Blüchers großer S i e g bei Laon bestimmte auch das Haupt-
heer zum Vorrücken. Schwarzenbergs Sieg bei Ar eis sur
Aube. Napoleons Versuch, die Verbündeten im Rücken anzn-
greifen, den Volkskrieg anzufachen und dadurch Paris zu retten,
scheitert durch das ungestörte Vorrücken der Heere. Sieg der ver-
einten Heere bei La Före Champenoise. Die Schlachten
um Paris. Einzug in die Stadt am 31. Mürz.
Napoleons Thronentsagung für sich und seine Erben in Fon-
tainebleau; Anweisung der Insel Elba als Aufenthalt; Rückgabe
Frankreichs an die Bourbonen; Ludwig Xviii; Einführung einer
Constitution; übertriebene Schonung des besiegten Landes.
Der erste Pariser Frieden vom 30. Mai. Frankreich
erhält die Grenzen vom 1. Januar 1792 mit einem Zuwachs von
circa 150 Q. M. mit 450000 Einwohnern (darunter die Festung
Landau); Herstellung der Oranier in bent zu vergrößernden
Holland; England behält einige Eroberungen, namentlich Malta,
Tabago u. s. w; Deutschland soll durch einen Bund geeinigt
werden; ein Congreß soll über die Einzelheiten bestimmen.
Der Wiener Congreß 1814/15. Die Hauptstreitpunkte,
die nahezu zum Kriege ztvischen Oesterreich, England, Frankreich
(Talleyrand) einer-, Preußen und Rußland andererseits geführt
hätten, das Schicksal Polens und Sachsens.
1815.
Hauptbestimmungen des Congresses: Preußens Besitz-
stand wird zienllich auf den Stand von 1805 zurückgeführt; Ver-
luste im Osten an slavischer Bevölkerung, Gewinne im Westen
an deutschen Entschädigungen: circa die Hälfte von Sachsen,
am linken Rheinuser circa 1100000 Seelen, dazu das Herzogthum
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Extrahierte Personennamen: Napoleons März_Blüchers Napoleons Napoleons Ludwig_Xviii Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: La_Rothiere Napoleons Laon Schwarzenbergs Napoleons Paris Paris Napoleons Elba Frankreichs Frankreich Holland England Malta Deutschland Oesterreich England Frankreich Sachsens Sachsen Rheinuser
134
rhein, auf dem rechten Flügel von der Weser zur Nordsee ein britisch-
niederländisch-deulsches Heer unter Wellington, die Preußen unter
Blücher.
Die Entscheidung allein durch den rechten Flügel, zusammen
etwa 200000 Mann stark.
Napoleons Plan, die beiden Heerestheile der Nordarmee
einzeln zu schlagen; sein nichts entscheidender Sieg bei Ligny,
(Blüchers Gefahr). Neys Niederlage bei Quatrebras durch
Wellington (Heldentod des Herzogs Friedrich Wilhelm von Braun-
schweig).
Der Sieg der vereinten Heere bei W at e r lo o (Kelle Alliance)
am 18. Juni*); — durch Wellingtons hartnäckige Gegenwehr
und Blüchers rechtzeitige entscheidende Hülfe gewonnen; Gneise-
naus Verfolgung.
Napoleons zweite Thronentsetzung am 22. Juni, die Capitu-
lation von Paris am 3. Juli, Einzug der siegreichen Heere und bald
darauf der Monarchen Preußens, Oesterreichs, Rußlands; Aus-
lieferung der früher geraubten Kunstschätze; Rückkehr Lud-
wigs Xviii.
Napoleon, Kriegsgesaugner der Engländer, nach St. Helena
geführt, starb daselbst am 5. Mai 1821. —
Der zweite Pariser Frieden vom 20. November 1815
Frankreich auf die Grenzen von 1790 beschränkt, Abtretung einiger
Orte an die Niederlande, Saarbrücks und Saarlouis an Preußen,
Landaus an Baiern; Zahlung von 700 Millionen Francs Kriegs-
kosten; Besetzung der Nordostgrenze Frankreichs nebst 17 Festungen
mit 150000 Mann unter Wellington auf 3 bis 5 Jahre, auf
Kosten des Landes.
Resultate: Frankreichs Rücktritt von der Hegemonie Europas
in sein früheres Machtverhältniß; Herstellung eines relativen
Gleichgewichtes der Mächte, bis Frankreich nach zwei Revolutionen
in Napoleon Iii. sich auf läugre Zeit wieder zu einer überlegenen
Stellung in Europa ausschtvingt. , Den Revolutionsjahren und
der langen Kriegszeit folgt eine noch längere Friedenszeit, die
*) Wellington hatte 67000 Mann, darunter 30000 Deutsche. Napoleon,
sonst gleich stark, war an Reiterei und Artillerie überlegen. — Waterloo Wel-
lingtons Hauptquartier, der Meierhof Leite Allianz der Mittelpunkt der fran-
zösischen Stellung und erster Treffort der siegreichen Feldherrn.
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Extrahierte Personennamen: Napoleons Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Napoleons Napoleon Helena Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Nordsee Wellington Napoleons Wellington Napoleons Paris Oesterreichs Frankreich Niederlande Saarbrücks Baiern Frankreichs Wellington Frankreichs Europas Frankreich Europa Wellington
1.12
a, Der Krieg in den Niederlanden und
Deutschland.
Glück der österreichischen und preußischen Waffen; Belgien
von den Franzosen unter Dumouriez (seine Flucht zu den
Oesterreichern) geräumt, Mainz von den Preußen wieder-
genommen, Juli 1793.
Verstärkung der französischen Streitkräfte durch das all-
gemeine Aufgebot der waffenfähigen Jugend*); -— Carnot,
Mitglied des Wohlfahrtsausschusses. In Belgien gewinnen
die Franzosen wieder Terrain.
Am Mittel- und Oberrhein (in der Pfalz mtb im Elsaß)
die Preußen unter dem Herzog von Braunschweig, die
Oesterreicher unter Wurmser anfangs glücklich (Sieg bei
Kaiserslautern über Hoches Uebermacht im November),
dann, nachdem die Oesterreicher durch Hoche und Pichegrn
über den Rhein zurückgeworfen worden, ziehen sich auch die
Preußen aus der Pfalz auf Maiuz zurück.
Der Feldzug vou 1794 in Belgien gelähmt durch Oester-
reichs Eroberungsplane im Osten (gegen die Türken und
gegen Polen, im Bunde mit Rußland), durch seine Eifer-
sucht gegen Preußen und die französische Uebermacht. Aus
diesen Gründen seine Neigung, mit Frankreich Frieden zu
schließen und 33elcjieu zu räumen. Niederlage der Oester-
reicher, Engländer, Holländer unter dem Prinzen von Co-
burg bei Fleurns**) durch Jourdan, Rückzug ans Bel-
gien bis auf die rechte Rheinseite, ihrer Verbündeten nach
Holland. Pichegrus Winterfeldzug dahin hat mit Hülfe
der antioranischen Partei und nach Einschiffung des Erb-
statthalters (nach England) die Umwandlung des Landes
in eine batavische Republik zur Folge.
Am Mittelrhein zweimaliger Sieg der Preußen bei Kai-
serslautern 1794, dann auch ihr Rückzug hinter die
Rheinlinie. Das ganze linke Rheinufer in Feindeshand.
*) Die Pariser Commune hatte in viel größerer Ausdehnung die Erhe-
bung der Nation verlangt, der Convent diese Forderung auf die Altersklassen
von 18 bis 311 25 Jahren beschränkt. ,Es ist wieder eine der großen Mythen,
an welchen die Geschichte der Revolution so reich ist, wenn fortdauernd diese
Aushebung als der Wendepunkt des Krieges gepriesen und sogar das Aufgebot
in Masse, obwohl vom Convwte ausdrücklich verworfen, als die Befreiung
' Frankreichs voin Joche der Fremden gerühmt wird', v. Sybel, Geschichte der
Revolutionszeit Ii, 450.
**) Für die Verbündeten kaum eine Niederlage zu nennen.
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87
Europäische Ereignisse Mischen dem spanischen Erbfolgeäriege
und den schlesischen Kriegen.
1. Der im Bunde mit Venedig (denen von den Osmanen
1715 Morea entrissen worden war) unternommene Türken-
krieg 1716—1718 führte Oesterreich unter des Prinzen
Eugen Leitung von Sieg zu Sieg (bei Peterwardein 1716,
Belgrad 1717) und zuletzt im Frieden von Passaro-
witz 1718 zum Besitz des Banats, eines Theiles von^is
Serbien mit Belgrad, von Croatien, Bosnien imb der
Walachei. Für den Verlust Moreas wurde Venedig durch
albanische und dalmatinische Plätze entschädigt.
2. Die Friedensstörung Spaniens (Philipp V, seine
zweite Gemahlin Elisabeth Farnese von Parma, der Car-
dinal Alberoni), das während des Türkenkrieges 1717
Sardinien, 1718 Sieilien angrisf, führte 1718 zur Qua-
druple-Allianz d. h. einem zur Aufrechterhaltung desl?i8
Utrechter Friedens geschlosserten Bündniß des Kaisers, Eng-
lands, Frankreichs, Hollands. Vertauschung Siciliens mit
Sardinien; Don Carlos, Sohn des spanischen Königspaares,
erhält die Anwartschaft auf die Herzogthümer Parma und
Piacenza, sowie aus Toskana, auf welche seine Mutter
Erbansprüche hatte.
3. Der polnische Erbfolgekrieg 1733—1735 nach 1733-1735
dem Tode Augusts Ii von Polen zwischen dem Kaiser, dem
Reich und Rußland, die für die Wahl Augusts Iii von
Sachsen auftraten, einer —, Frankreich, Spanien und Sar-
dinien, die für die Rechte des fast einstimmig gewählten
Stanislaus Lesezinskm) kämpften, andererseits. Der Schau-
platz dieses fast ereignislosen, für beit an tüchtigen Truppen
und Geld armen Kaiser im ganzen unglücklichen Krieges
am Rhein und in Italien; die greisen Feldherrn Eugen
mtb Villars noch einmal als Gegner. Der Wiener
Frieden: der Kaiser verliert Neapel mit Sieilien gegen
Parma und Piacenza an den Jnfanten Don Carlos;
Frankreich erkennt die pragmatische Sanction (s. Nr. 4.)
an und erhält die Anwartschaft auf das alte deutsche
Land Lothringen, das für seine Lebenszeit zunächst Stanis-
laus Lesezinski (h 1766) statt der polnischen Krone be-
*) Er führte noch immer den Königstitel und war der Schwiegervater
Ludwigs Xv von Frankreich.
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Extrahierte Personennamen: Morea Eugen Eugen Philipp_V Philipp Elisabeth_Farnese_von_Parma Carlos Augusts Augusts Stanislaus_Lesezinskm Eugen Carlos Ludwigs Ludwigs
Extrahierte Ortsnamen: Venedig Oesterreich Belgrad Serbien Belgrad Bosnien Spaniens Frankreichs Hollands Sardinien Piacenza Toskana Polen Sachsen Frankreich Spanien Rhein Italien Neapel Piacenza Frankreich Lothringen Frankreich
131
Bennigsens Einrücken, mit völliger Uebermacht der Verbündeten.
Verlust der letzteren 42000 Mann, der Franzosen 38000 und
30000 Gefangene.
Napoleons fluchtähnlicher Rückzug, der Verbündeten schlaffe
und langsame Verfolgung; sein Sieg über das bairisch*)-öster- 30,. ,n, oct,
reichische Heer unter Wrede bei Hanau. Allgemeiner Marsch der
Alliierten nach der Rheinlinie; die schlesische Armee im Centrum
an den Mittelrhein, das Hauptheer auf dem linken Flügel an den
Oberrhein, ein Theil des Nordheeres unter Bülow auf der rechten
Flanke an den Niederrhein; — Hollands Befreiung, Rückkehr
Wilhelms Vi. von Oranien; der Kronprinz von Schweden zwingt
inzwischen Dänemark zum Kieler Frieden**) (Januar 1814). In
Ober-Italien kämpft ein österreichisches Heer siegreich gegen den
Vicekönig.
Uebergabe der meisten deutschen, von Franzosen besetzten
Festungen. Allgemeine Rüstungen in den befreiten Gebieten der
Rheinbundfürsten, von denen nur der König von Westfalen und
die Großherzöge von Frankfurt und Berg ihre Länder verlieren.
Herstellung der von Napoleon beraubten Landesherrn (Hannovers,
Braunschweigs, Oldenburgs, Kurhesfens).
Die Gefahr eines halben haltlosen Friedens mit Belastung
Napoleons und der sogenannten natürlichen Grenzen Frankreichs
(Alpen — Pyrenäen — Rhein) durch Napoleons Zögerung und
Alexanders und Steins Widerstand beseitigt. Die Fortsetzung des
Krieges beschlossen.
1814.
Das Zaudern und Zweifeln der vielfach uneinigen Ver-
bündeten, die, statt direct nach Steins und Blüchers Ansicht auf
Paris zu marschieren, zu lange auf der rechten Rheinseite stille
standen, gestatteten Napoleon neue umfassende Rüstungen.
Die R h e i n ü b e r g ä n g e bei Basel einer-, Mannheim, Caub
(Neujahrsnacht 1814) und Koblenz andererseits; Winzingerodes
(vom Nordheer) bei Neuß, Bülows Ueberschreiten der Maas. —
Der nun allgemeine Angriff auf Frankreich, in dessen südlichen
Provinzen bereits Wellington stand, wesentlich gehemmt durch eine
*) Baierns Uebevtritt zu den Verbündeten im Vertrag von Ried am
8. October, Kriegserklärung an Frankreich 14. October.
**) Abtretung Norwegens gegen Schwedisch-Pommern.
Georq-t-.c .o
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Extrahierte Personennamen: Napoleons Rückkehr
Wilhelms Wilhelms Napoleon Napoleons Napoleons Alexanders Napoleon Bülows
Extrahierte Ortsnamen: Napoleons Hanau Hollands Schweden Ober-Italien Rheinbundfürsten Westfalen Frankfurt Hannovers Braunschweigs Oldenburgs Napoleons Frankreichs Rhein Napoleons Alexanders Steins Paris Basel Mannheim Frankreich Wellington Ried Frankreich Norwegens Schwedisch-Pommern
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Neu-Orsova endet, und durchzieht die walachische Niederung in einem
flachen, nach Norden offenen Bogen. Durch die hügelige Platte der
Dobrudscha wird der Strom noch einmal auf eine kurze Strecke
nordwärts gedrängt und biegt dann rechtwinklig nach Osten.
Von den drei Hauptmündungen, die ein sumpfiges Delta einschließen,
ist nur die mittlere, die Sülina, schiffbar.
Nebenflüsse der Donau siud:
a) rechts: 1. die Jller, 2. der Lech, 3. die Isar links mit den
Abflüssen des Ammer- und Starnbergersees, 4. der Inn, der links die
Gewässer des Tegern- und rechts die des Chiemsees sowie die Salzach
aufnimmt, 5. die Traun aus den Seen des Salzkammerguts, 6. die
Enns, 7. die Leitha, 8. die Raab, 9. die Drau links mit der Mur,
10. die Save vom Terglou. Alle diese Nebenflüsse kommen von den
Alpen und führen der Donau gewaltige Waffermengen zu. Vom Balkan-
system strömen noch zur Douau: 11. die Morawa und 12. der Jsker;
b) links: 1. die Wörnitz, 2. die Altmühl, 3. die Naab und
4. der Regen münden in der Nähe von Regensburg, wo die Dampf-
fchiffahrt auf der Donau beginnt, 5. die March, 6. die Waag,
7. die Gran, 8. die fischreiche Theiß, der größte Nebenfluß (so
lang wie der Rhein), 9. der Alt, 10. der Seret und 11. der Prut.
Der Rhein.
Der Rhein, „Deutschlands Strom, nicht Grenze", ist wirklich
ein ganz deutscher Strom, denn wenn auch das Quell- und
Mündungsgebiet nicht zum Deutschen Reiche gehören, so haben sie
doch deutsche Bevölkerung.
Der Rhein entsteht auf der Ostseite des St. Gotthard aus dem
Vorder- und Mittelrhein, fließt zuerst nach Nordosten und ver-
einigt sich bei Reichenau mit dem Hinterrhein vom Rheinwaldgletscher.
Bei Chur wendet er sich nach Norden, durchströmt den grünen Boden-
see und den Untersee, durchbricht westwärts den Jura und bildet bei
Schaffhausen den 24 in hohen Rheinfall. Bei Basel nach Norden
umbiegend, fließt er, immer noch ein reißender Strom, durch die
oberrheinische Tiefebene. Von der Münduug des Mains ab wendet
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]