- 137
tum drohten nicht blo den Kaiser zum unmittelbaren Herrn von Oberitalien zu machen, sondern auch auf die Besitzungen des hl. Stuhles Anwendung zu finden. Als vollends die Entsendung von Knigsboten befrchten lie, da Friedrich an die Stelle der welftschen (f. S. 133) eine unmittelbar kaiserliche Verwaltung in Mittel-italien treten lassen und diese auch auf den Inseln Sardinien und Korsika, ja selbst in Teilen des Kirchenstaates einfhren werde, da schien eine solche Anhufung von unmittelbar kaiserlicher Macht in nchster Nhe Roms die Selbstndigkeit der rmi-schen Kirche erdrcken zu mssen. Und in der That, erwiesen sich anch manche dieser Befrchtungen als bertrieben, der Kanzler Rainald betrachtete Rom gleich den anderen Bischofstdten des Reiches, das rmische Bistum als ein Glied der Reichs-kirche. War der nchste Gegenstand des ersten Kampfes zwischen Kaisertum und Papst-tum die Jnvestilursrage gewesen, so war der nchste Grund des sich einleitenden zweiten Kampfes die territoriale Selbstndigkeit der rmischen Kirche. (Vergl. z. I. 1239.)
5) Doppel whl vom Jahre 1159. Nach dem Tode Hadrians Iv. whlte die Mehrzahl der Kardinle den Kanzler der rmischen Kirche, Roland, das bisherige Haupt der kaiserfeindlichen Partei im Kardinalskollegium, zum Papste, eine Minderheit erhob im Einverstndnis mit dem Kaiser das Haupt der kaiserlich ge-sinnten Partei, Oktavian; jener nannte sich Alexander Ii'., dieser Viktor Iv. Die von Friedrich I. berufene Paveser Synode (Februar 1160) entschied sich zwar sr Viktor Iv., doch war das im wesentlichen ein Beschlu der germanischen Welt. Die romanische (Frankreich und England) erklrte sich auf der Synode von Toulouse (Mrz 1161) fr Alexander Iii. Die nationale Reaktion gegen das aufsteigende Kaiser-tum (Quis Teutonicos constituit iudices nationum?" Johann von Salisburh) drohte sogar 1161 zur Bildung Der ersten europischen Koalition, zur Vereinigung Frankreichs, Englands, Ungarns, Byzanz', Venedigs, Siziliens gegen Friedrich zu führen. Durch Aufstellung des Gegenpapstes hatte eben Friedrich den von ihm ge-ckteten Alexander zum idealen Oberhaupt aller derjenigen gemacht, die in der Er-starkung des Kaisertums eine Gefhrdung der eigenen Macht erblickten.
c) Erfolge Friedrichs in Italien gegen Papst und Lom-barden (11611162). Im Herbste 1161 sah sich Alexander zur ber-siedelung nach Frankreich gentigt, im Frhjahr 1162 mute sich Mailand auf Gnade und Ungnade ergeben. Die Stadt wurde zerstrt, ihre Einwohner gezwungen, in vier offenen Drfern sich anzusiedeln, die Lombardei schien in ein unmittelbar kaiserliches Verwaltungsgebiet verwandelt werden zu knnen.
6) Kaiserliche Mierfolge in Frankreich, Italien, Deutsch-laud (f163 64). Der Versuch, Frankreich von Alexander Iii. zu trennen, scheiterte, und in Italien brachte die Besorgnis, mit der die Lom-barden ihrer grten Stadt eine neue wirtschaftliche Lebensweise aufntigen sahen, die Besorgnis, mit der die Seemchte die Ausbreitung der kaiserlichen Macht am Mittelmeere beobachteten, noch im Winter 11631164 einen antikaiserlichen Bund zu stnde. Verona, Vieenza, Padua griffen unter dem Einflsse Venedigs und des Kaisers Manuel von Byzanz zu den Waffen. Fried-rich, der damals zum drittenmal in Italien weilte, mute nach Deutschland
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Rainald Roland Oktavian Alexander_Ii'. Alexander Viktor_Iv Viktor Friedrich_I. Viktor_Iv. Viktor_Iv. Alexander_Iii Alexander Johann_von_Salisburh Johann Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Alexander Alexander Friedrichs Alexander Alexander Alexander_Iii Alexander Manuel_von_Byzanz Fried-rich
Extrahierte Ortsnamen: Oberitalien Sardinien Korsika Roms Rom Hadrians Kardinalskollegium Frankreich England Toulouse Frankreichs Englands Ungarns Venedigs Siziliens Friedrichs Italien Frankreich Mailand Frankreich Italien Deutsch-laud Frankreich Italien Verona Padua Venedigs Italien
225
Raimund Vii. von Toulouse zwei Drittel seiner Grafschaft an die fran-zsische Krone abtrat, das letzte Drittel aber mit der Hand seiner Tochter einem jngeren Bruder Ludwigs vermachte. Gleichzeitig erwarb ein anderer Bruder, Karl v. Valois, der sptere König von Sizilien, die zum arelatischen oder burgundischen Reiche gehrige Provence. Ludwig dehnte die Zu-stndigkeit des Parlamentes als Berufungsinstanz auch der die Unter-thanen der Krn Vasallen aus und sicherte die Privilegien der franzsischen Kirche gegenber dem Papst wie die Rechte der Krone gegenber der Kirche in der (in ihrer Echtheit freilich angezweifelten) pragmatischen Sank-tion" (1268). In dem Streit zwischen den Staufern und den Ppsten verhielt er sich neutral, wohl aber unternahm er zwei Kteuzzge (f. S. 161), die zugleich als Anfnge der franzsischen Mittelmeerpolitik ange-sehen werden knnen.
)/Rcksichtsloser als alle seine Vorgnger verfolgte Philipp Iv. der Schone, 12851314 das eine Ziel, die Erweiterung seiner Macht. In dem wiederausbrechenden Kriege mit England sicherte er die frher gemachten Erwerbungen. In dem damit zusammenhngenden Streite mit Bonisaz Viii. verriet er zuerst, welche Gefahr dem der das Kaisertum siegreichen Papsttum von Frankreich drohe. Indem er neben Adel und Klerus auch stdtische Abgeordnete zum franzsischen Reichsstndetag (etats generaux") berief, verband er nicht blo das Brgertum der Krone noch mehr als feine Vorfahren, fondern erleichterte sich auch den Sieg der Bonisaz Viii., dem bald die sogenannte babylonische Gefangenschaft, die Abhngigkeit der in Avignon residierenden Ppste von der franzsischen Regierung, folgte. Hatte die franzsische Nation Jahrhunderte lang ihre Krfte den Kreuzzugsunternehmungen gewidmet, so bentzte Philipp die Ab-hngigkeit des avignonesischen Papstes, nm den fr den Kampf gegen die Unglubigen gestifteten Templerorden zu vernichten und mit feinen Gtern die Krone zu bereichern. Schon griff der König durch Weg-nhme des ehemals zum burgnndifchen Reiche gehrigen Lyon offen in die Rechte auch des deutschen Knigs und leitete damit den Anfall des romanischen Burgund an Frankreich ein, schon konnte der Gedanke lautbar werden, da dem von allen hheren Mchten, Kaisertum wie Papsttum, freien, in der Kraft der Nation allein wurzelnden franzsischen Knigtum die Fhrung der Christenheit gebhre und da Frankreichs Ostgrenze an den Rhein vorgerckt werden msse (s. S. 184); es war der erste Hhepunkt der franzsischen Monarchie, dem bald ein Rckschlag folgen sollte.
Der Streit zwischen Bonisaz Viii. und Phi livp dem Schnen be-gann damit, da der Papst in dem englisch-franzsischen Kriege den beiden strei-
Dberl, Lehrbuch der Geschichte Ii. 15
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten]]
Extrahierte Personennamen: Raimund_Vii Ludwigs Karl_v Karl Ludwig Philipp_Iv Philipp Philipp Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Toulouse Sizilien England Frankreich Avignon Lyon Burgund Frankreich Frankreichs Rhein Bonisaz
210
mit dem Papste Eugen Iv., die unter dessen Nachfolger, Nikolaus V., zum Wiener Konkordate 1448 fhrte. Durch dieses Konkordat fand die kon-zilire oder kirchenreformatorische Bewegung fr Deutschland einen negativen Abschlu, wurden fr Deutschland die Reformbeschlsse des Baseler Konzils in der Hauptsache wieder rckgngig gemacht, während sie fr Frankreich zehn Jahre frher in der pragmatischen Sanktion von Bonrges dauernd festgelegt worden waren. So erklrt sich, wie die groe Reformation des 16. Jahrhunderts in Deutschland einen ganz anderen Boden finden konnte als in Frankreich.
* Den Vorteil aus dem Wiener Konkordat zog in Deutschland lediglich das Ter-ritorialsrstentum, indem es die Anerkennung des Papstes sich bezahlen lie mit Zugestndnissen gegenber der Landeskirche. In seiner Eigenschaft als sterreichischer Landesherr kam es daher auch Friedrich Iii. zu gute.
Das Wiener Konkordat blieb im groen und ganzen die rechtliche Grund-lge der deutschen Kirchenverfassung bis zum Ende des Reiches.
^ Fehden im Innern, Verluste nach auen, Reichsreform-frage.
a) Nach dem Ende der kirchlichen Bewegung traten die Gegenstze im Reiche um so schrfer hervor. Wiederum standen sich Aristokratie und Brgertum in Waffen gegenber, in Sddeutschland die frukisch-schw-bischen Städte unter Fhrung Nrnbergs gegen den von dem Hohen-zollern Albrecht Achilles (vulpes Germanicus") geleiteten Adelsbund (Gefecht bei Pillenreuth unweit Nrnberg), in Norddeutschland machte sich der stndische'meg^nsatz"in der So est er Fehde Luft. In den wettinrschen Landen entstand ein grausamer Bruderkrieg, der unsgliches Unheil der die schsisch-thringischen Gegenden brachte.
Von der Verwilderung der Zeit zeugt der schsische Prinzen raub, Ritter Kunz von Kaufungen raubte (1455) die beiden Wettmet Prinzen Ernst und Albrecht (die Erzhlung vom Khler in der Geschichte des Prinzenraubes ist Sage). Eben diese Prinzen wurden spter die Grnder der beiden wettimschen Hauptlimen, der lteren kurfrstlichen (e r n e st i n i s ch e n) L i n i e mit der Hauptstadt Wittenberg, der jngeren herzoglichen (a l b er t in i s ch e n) L i n ie mit der Hauptstadt Dresden.
yb)' Auch der Besitzstand des Reiches konnte gegenber dem Auslande nicht aufrecht erhalten werden. Das ltzelbnrgifche Stammland wie die Wittelsbachischen Niederlande gingen in dem immer bedrohlicher anwachsenden nenburgundischen Reiche auf, das dnische Machtgebiet wurde durch die Vereinigung Schleswig-Holsteins mit Dnemark bis zur unteren Elbe vorgerckt, durch das seit der Verbindung mit Litauen erstarkte Polen wurde die deutsche Kolonisation im Nordosten unterbunden, im Thorner Frieden 1466 der prentsche Ordensstaat dem Reiche entfremdet; Westpreuen
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste]]
TM Hauptwörter (200): [T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Eugen_Iv. Eugen_Iv. Nikolaus_V. Nikolaus_V. Friedrich_Iii Friedrich Albrecht_Achilles Albrecht Ritter_Kunz_von_Kaufungen Ernst Albrecht_( Albrecht
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Frankreich Deutschland Frankreich Deutschland Sddeutschland Nrnberg Norddeutschland Wittenberg Dresden Wittelsbachischen_Niederlande Schleswig-Holsteins
Ii. Frankreich als Kaiserreich »bis jur
ijülje seiner Macht».
1804-1812.
Die Gründung der neuen Monarchie.
Nach Unterdrückung der letzten ohnmächtigen Versuche gegen *
seine Alleinherrschaft — Moreaus Exil, Pichegrus Tod im Kerker,
des Herzogs von Enghien widerrechtliche Erschießung — wird
Bonaparte auf Vorschlag der Tribunen durch Senatsbeschluß als
Napoleon erblicher Kaiser der Franzosen. Umgebung dexis. Mai.
jungen Dynastie mit neuem Glanz: Napoleons Geschwister mit
dem Titel Kaiserliche Hoheit'; 18 neue Marschälle; Proelamierung
des Ordens der Ehrenlegion; Salbung des Imperators durch
Papst Pins Vii, seine und seiner Gemahlin Selbstkrönung; —2. Dem.
Napoleons bürgerliches Gesetzbuch vollendet 1804, mit dem Titel
Cod6 Napoleon 1807; schon vorher Herstellung der Kirche und
des Cultus, seit Anfang 1806 auch der christlichen Zeitrechnung.
Verwandlung der eisalpinischen (seit 1802 italienischen)
Republik in ein Königreich Italien 1805, Napoleons
Königskrönung im Dom zu Mailand, sein Stiefsohn Eugene
Beauharnais Vicekönig. Einverleibung Liguriens, Parmas,
Piacenzas und Gnastallas.
Napoleons siegreiche Kämpfe.
I. Gegen Oesterreich und Unluand 1805.
Dem für England trotz seiner Seesiege im ganzen ungünstigen
Frieden von Amiens folgte bald eine abermalige Spannung beider
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T63: [Kaiser Macht Rom Zeit Volk Jahr Mann Staat Augustus Name], T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleons Napoleons Napoleon Napoleons Eugene
Beauharnais_Vicekönig Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Moreaus_Exil Pichegrus Napoleons Napoleons Italien Napoleons Mailand Napoleons Oesterreich England Amiens
— 162 —
oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens
zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten
Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham".
— Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel.
— Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge-
legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig.
2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.)
ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow
(175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und
Wolle. Universität.
3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen
Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak-
baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.),
ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel-
Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew
(92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im
Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien.
4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste
Stadt Litauens.
5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der
Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des
Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor-
orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie.
6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa-
Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen
gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels-
platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt
(60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat,
rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. —
Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen
Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten
283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee,
wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf
und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural]]
69
reiches 1198; seine Erklärung gegen König Philipp 1201;
Ottos Iv Demüthigung und Verheißungen. Nach längerem blu-
tigem Bürgerkrieg Umschwung zu Philipps Gunsten, besonders
nach Kölns (damals der dritten Stadt Europas) Uebertritt. Friede
mit Jnnoeenz, Philipps Ermordung zu Bamberg 1208 durch
Pfalzgraf Otto von Wittelsbach als Opfer privater Rache. Die
Klagen Walters von der Vogelweide. — Sinken der Autorität
des Reichs; Dänische Eroberungen in Norddeutschland; Einmischung
Englands und Frankreichs.
Ottos Aussöhnung mit der staufischen Partei, Verlobung mit
Beatrix, Philipps Tochter. Seine Kaiserkrönung 1209. Verletzung 1209
seiner Zusagen, indem er die dem Reiche entzogenen Lehen wieder
einziehen wollte. Sturz Ottos durch Friedrich Ii 1212, der in 1212
Rom zuvor versprechen mußte, nach seiner Kaiserkrönung zu Gunsten
seines Sohnes auf Sicilien zu verzichten. Auf des ersteren Seite
Johann von England, auf des letzteren Philipp Ii August von
Frankreich. Englands und Ottos Niederlage bei B 0vines 1214; 1214
Friedrichs Krönung zu Aachen 1215. Otto Iv. tz bedeutungslos 1218.
Auf Jnnoeenz Anstoß und nach der Kreuzpredigt Fulcos von
Neully wurde der
s. g. Vierte Kreuzzug 1204 von französischen Rittern 1204
unternommen. Ueberfahrtsvertrag mit Venedig (der Doge
Dandolo); Kriegsdienste für die Republik wegen Zahlungs-
unfähigkeit; Einmischung in dynastische Streitigkeiten des
griechischen Kaiserhauses. Statt nach Palästina führte fo die
Expedition nach Konstantinopel. Gründung des von vorn-
herein hinfälligen lateinischen Kaiserthums in Griechenland
1204—1261. Graf Balduin von Flandern erster Kaiser
mit einem Viertheil des Landes als Krougut; 3/i unter die
Venetianer und die fränkischen Herren getheilt. — Die
ersteren bleiben auch nach dem Untergang des Reiches im
Besitz. Bedeutung dieser Besitzungen für den Venetianischen
Welthandel.
Ein Ausfluß der Bestrebungen der Kreuzzüge imb des Pabstes
Jnnoeenz war der s. g. Kreuz zug gegen die Albigenser
1208—1229. Katharer und Waldenser (Stiftung durch Petrus
Waldus aus Lyon um 1180) zahlreich in der Provence; Verfol-
gungen unter Jnnoeenz' Auspizien. Die Ermordung des Legaten
Peter von Calsteluau wird dein Grafen Raimund Vi von Toulouse
zur Last gelegt. Die Führer des Kreuzzugs Arnold Abt von Ci-
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
Extrahierte Personennamen: Philipp Ottos Philipps Philipps Philipps Philipps Otto_von_Wittelsbach Otto Ottos Beatrix Philipps Philipps Ottos Friedrich_Ii Friedrich Johann_von_England Johann Philipp_Ii Philipp August Ottos Friedrichs Otto Jnnoeenz_Anstoß Fulcos_von
Neully Dandolo Balduin Jnnoeenz Petrus
Waldus Peter_von_Calsteluau Raimund_Vi_von_Toulouse Arnold
Extrahierte Ortsnamen: Ottos Europas Bamberg Norddeutschland Englands Frankreichs Ottos Ottos Rom Sicilien Frankreich Englands Ottos Friedrichs Aachen Palästina Konstantinopel Griechenland Lyon
72
1246
1247
Oesterreich für das Reich. Friedrichs Abschied von Deutschland
auf Nimmerwiedersehen.
Parteikamps in Oberitalien zwischen Ghibellinen und Guelfen;
Ezzeiino von Romano, des Kaisers Schwiegersohn, der ersteren
furchtbarer Führer. Friedrichs Sieg bei Cortenuova über die
"Z7 Mailänder 1237, — doch ohne völlige Unterwerfung der Lombnrden-
6. Kampf zwischen Pabst und Kaiser 1239—1250,
dessen Folgen der Sturz des Kaiserthums, der Zerfall des deutschen
Reichs, der Bürgerkrieg Italiens, ein verändertes europäisches
Staatensystem. Bund des Pabstes mit Mailand und den See-
mächten Venedig und Genua; Baefluch gegen Friedrich. — See-
sieg des Königs Enzio (Sohnes des Kaisers) bei Elba und Weg-
nahme der genuesischen Kriegsflotte mit den zu einem allgemeinen
Concil eilenden Cardinälen; ihre Freilassung zur Wahl des Jn-
ocenz Iv (Cardinal Sinibald Fieseo, Graf von Lavagna) 1243.
Concil zu Lyon 1d45: Bannfluch und Absetzung Friedrichs.
Der Gegenkönig Heinrich Raspe, der letzte Landgraf von
Thüringen, 1246, gegen den der junge König Konrad, Friedrichs
Sohn, den kürzeren zieht. Nach Heinrich Raspes Tod 1247,
Graf Wilhelm von Holland Gegenkönig. Allgemeiner ver-
heerender Bürgerkrieg in Deutschland und Italien.
Friedrichs anfängliches Wafsenglück gegen Pabst und Lom-
barden, bis bei der Belagerung Parmas die neugegründete Nach-
barstadt Vittoria in Flammen anfgieng und sein Heer großentheils
1248 vernichtet wurde 1248. Gefangennehmung König Enzios bei
Fossalta 1249 und 22 jährige Gefangenschaft. Verrath (?) des
1250 Petrns-M Vineis. Friedrichs Tod 1250 zu Fiorentino. —
e. Die Mongolen in Deutschland 1241 unter den
öhnen des Dschingis Cha-ns (Großschan) Timudschin, der sich
ä Häuptling einiger Tartarenstämme zum Herrn Ostasiens em-
porgeschwungen, s 1227. Nach Ueberfluthung Chinas, Chowares-
miens, theilweise Indiens, des Chalifats, des vielgetheilten Ruß-
lands, Polens, Ungarns erscheinen sie in Schlesien.
Herzog Heinrich der Fromme von Niederschlesien fällt
gegen sie bei Liegnitz (Wahlstatt); erst nach seinem Tod die
Mongolen siegreich, die indeß südwärts abbiegen und in Mähren,
Oesterreich, Ungarn und durch die Deutschen in Siebenbürgen
ausgerieben und nach Asien zurückgejagt werden.
Konrad Iv (1250— 1254). Beginnende Auflösung in
Deutschland, nicht unglückliche Kämpfe des Königs in Italien.
Sein früher Tod 1254.
1241
mvas,
;
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
Extrahierte Personennamen: Friedrichs Friedrichs Friedrichs Cortenuova Friedrich Friedrich Cardinal_Sinibald_Fieseo Lavagna Friedrichs Heinrich_Raspe Heinrich Konrad Konrad Friedrichs Heinrich_Raspes Heinrich Graf_Wilhelm_von_Holland_Gegenkönig Wilhelm Friedrichs Parmas Friedrichs Heinrich Heinrich Konrad_Iv Konrad
Extrahierte Ortsnamen: Oesterreich Deutschland Oberitalien Friedrichs Italiens Mailand Genua Elba Lyon Friedrichs Friedrichs Deutschland Italien Friedrichs Fossalta Friedrichs Deutschland Ostasiens Chinas Indiens Polens Ungarns Schlesien Niederschlesien Liegnitz Oesterreich Ungarn Siebenbürgen Asien Deutschland Italien
Preußen, Pommern, Mecklenburg in sich gegliedert durch die
parallelen Durchbrüche der Weichsel und Oder und durch deren
und des Pregel und Niemen breite und fette Niederungen. Die
bedeutendste Entwicklung im deutschen Ordenslande*).
Sein Vorland an der Straße von Marienburg nach Königs-
berg und von da über Tilsit nach Livland reicher geschicht-
licher Boden, im Inneren noch nicht ausgeglichene Gegensätze der
Kultur zwischen den deutschen Städten und der lettischen und
slavischen (masurischeu) Landbevölkerung; ähnlicher Gegensatz an
der Grenze Pommerns (Kassuben) und Westpreußens, eine Nach-
Wirkung des der deutsch-evangelischen Kultur feindlich entgegen-
getretenen Thorner Friedens. Das übrige Küstenland vollständig
germanisiert.**) Im insularen***) Holstein und Schleswig
(Stecknitzkanal, Eiderkanal, Isthmus zwischen Schleswig und
Tondern, Dannewirk) begleitet die Seeplatte oft mit lieblichen
Waldlandschaften die Ostküste, dahinter die Geest, auf ihr die
Verbindung nach dem N., westlich zur Nordseeküste friesisches
Marschland bis Ditmarschen. Der Zusammenhang mit der
offenen Nordsee durch die Batten gehemmt, der Nordseehafeu
Altona neben Hamburg; der Schwerpunkt des Landes an
der den nahen dänischen Inseln ähnlichen Ostseeküste. Der durch
die Dynastie geförderte langdauernde Zusammenhang mit Däne-
mark durch Preußen gelöst. Stammland dieser Dynastie, die
auch in Rußland und Griechenland (eine Zeitlang auch in Schwe-
*) Die Bewohner des polnischen Sumpflandes kannten und nützten die
günstige Lage und Beschaffenheit ihres Mündungslandes Preußen nicht;
deutsche christliche Ritterschaft im Bunde mit den Seestädten zogen es in
das Bereich deutscher Kultur. Nach langer Störung durch die Polnische
Herrschaft wurde diese Aufgabe durch die Hohenzolleru wieder aufgenom-
men und auf das Hinterland ausgedehnt. Anfiedlung der evangelischen
Salzburger in Ostpreußen durch Friedr. Wilh. I., Kultur des Netzedistricts
durch Friedrich d. Gr.
**) Die den Littanern verwandten, den Reußen anwohnenden Preußen
haben durch ihren ruhmvollen Widerstand ihren Namen verewigt; auch das
treue deutsche Pommerland ist stolz'auf seinen Namen (am Meere); Meck-
lenbnrg hat Slavisches in dem Dienstverhältniß der Landbevölkerung bewahrt,
Wagrien (östliches Holstein) selbst den Namen Stargard in Oldenburg über-
setzt. Ratzeburg-Ratibor.
***) Daher zum Theil der Partikularismus der Bewohner. Die Knicks
Erinnerungen an altsächsische Abgeschlossenheit. Altsächsisches auch im
Bau der Bauernhäuser, die wie in Westfalen auch das Vieh unter ihrem
Dache bergen: engste Concentration des freien Besitzes (weit verschieden
von den Wohnungen der slavischen Bauern).
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden]]
3. (Der erste Trkenkrieg 152629). Im Einverstndnis mit dem franzsischen König war Sultan Soliman Ii. der Prchtige (152066), der schon 1521 Belgrad erobert hatte, in Ungarn eingedrungen (1526). Der junge König von Bhmen und Ungarn, Ludwig Ii., kam auf der Flucht aus der unglcklichen Schlacht bei Mohcs um (1526). Nachfolger dieses letzten slavischen Knigs von Bhmen und Ungarn wurde sein Schwager Ferdinand, der schon 1521 von seinem Bruder Karl V. die deutsch* Habsburgischen Lnder erhalten hatte. Um Ungarn mute Ferdinand mit Johann Zapolha kmpfen, dem Woiwoden (Statthalter) von Siebenbrgen, der an Soliman einen Beschtzer sand. Im Herbste 1529 belagerte der Sultan Wien, zog aber nach vergeblichen Strmen wieder ab.
Bei der dreiwchentlichen Verteidigung Wiens kam das durch Maximilian ange-schaffte Geschtz zustatten.
4. (Der zweite Krieg mit Franz I.). Sofort nach feiner Freilassung verband sich Franz I. mit dem Papste Klemens Vii., sowie mit Heinrich Viii. von England, Franz Sforza und Venedig, um die bermacht des Kaisers zu brechen, in der heiligen igue (1526). Allein in dem nun beginnenden zweiten Kriege (152729) waren die kaiserlichen Waffen abermals siegreich. Nachdem Rom erstrmt war (6. Mai 1527), mute sich der Papst von dem Bunde trennen und eine groe Kriegssteuer' zahlen. Ein franzsischer Angriff auf Neapel milang, da der Fhrer der genuesischen Flotte (Andreas Doria) auf die Seite des Kaisers bertrat. Im Frieden zu Cambrai (1529) entsagte Franz I. abermals allen Ansprchen ans Italien, behielt aber Burgund. Mailand verblieb dem Franz Ssorza; der Kaiser empfing am 24. Februar 1530 zu Bologna von Klemens Vii. die Kaiserkrone.
Das gegen Rom ziehende Sldnerheer war durch das Ausbleiben des Soldes erbittert. Nachdem Frnndsberg angesichts einer Meuterei der Sldner vom Schlage gerhrt war, bernahm Bourbou die Fhrung. Derselbe fiel bei dem Sturme auf die (schlecht verteidigte) Stadt2. Rom wurde schonungslos geplndert ( sacco ).
Klemens Vii., wie Leo X. aus dem Hause Medi, verzichtete auf seine bis-herige Politik, welche eine Befreiung Italiens von der Fremdherrschaft bezweckte, gegen das Versprechen des Kaisers, die mediceische Herrschaft in Florenz wieder aufzurichten. Zugleich verbanden sich die beiden hchsten Mchte der Christenheit zu nachdrcklicher Bekmpfung der Ketzer.
Der Friede von Cambrai heit der Damenfriede, weil ihn des Kaisers Tante, Margarete von sterreich, und Franz' I. Mutter, Luise von Savoyen, ver-mittelten.
Bei der Krnung in Bologna war das Reich nur durch den Kaiser, durch einige zufllig anwesende deutsche Fürsten und durch die Sldner vertreten.
1 400000 Skudi (1 Skudo d. i. Schildtaler 5 Mark).
2 Vgl. die von Goethe bersetzte Lebensbeschreibung Benvenuto Cellinis.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz]]
Extrahierte Personennamen: Soliman_Ii Ludwig_Ii Ludwig Ferdinand Ferdinand Karl_V. Karl_V. Ferdinand Johann_Zapolha Johann Maximilian Maximilian Franz_I. Franz_I. Franz_I. Klemens_Vii Heinrich_Viii Heinrich Franz_Sforza Franz Andreas_Doria Franz_I. Franz_Ssorza Franz Klemens_Vii Frnndsberg Klemens_Vii Leo_X Leo Margarete Luise_von_Savoyen Goethe Benvenuto_Cellinis
Extrahierte Ortsnamen: Belgrad Ungarn Ungarn Ungarn Sultan_Wien Wiens England Venedig Rom Neapel Cambrai Italien Burgund Mailand Bologna Rom Italiens Florenz Cambrai Bologna
160
38.
Die Vorherrschaft Napoleons (von 18021812) und der Untergang des alten Deutschen Reiches (1806).
I. Rckkehr Frankreichs zu monarchischen Zustnden; Napoleons Kaisertum, 1804.
Ii. Der dritte Koalitionskrieg. Trasalgar und Austerlitz, 1805.
Iii. Die Auflsung des Deutschen Reiches, 1806.
Iv. Die berwltigung Preuens, 1806/7.
V. Die Vergewaltigung Spaniens, 1808/9, und die nochmalige Besiegung sterreichs, 1809.
Vi. Der Hhepunkt von Napoleons Macht, 181012.
I. Rckkehr Frankreichs zu monarchischen Zustnden; Napoleons Kaiser-tum, 1804.
1. Bonaparte als Erster Konsul, 17991804. Bonaparte hob nicht nur das Ansehen Frankreichs durch glckliche Beendigung des zweiten Koalitionskrieges, sondern strebte auch eine Neuordnung des durch die Revolution zerrtteten franzsischen Staates an. Zu diesem Zwecke befestigte er sich vor allem selbst in seiner Machtstellung: durch eine Volks-abstimmuug (Plebiszit) wurde er 1802 Erster Konsul auf Lebenszeit mit dem Rechte, feinen Nachfolger zu ernennen. Die nchsten Ziele seiner Ttigkeit im Innern waren:
a) Wiederherstellung des katholischen Kirchentums (Konkordat von 1801);
b) Aufstellung eines einheitlichen Gesetzbuches (des spteren code Napoleon);
c) Begrndung eines neuen Verdien st adels (Stiftung des Ordens der Ehrenlegion).
Pius Vii. berlie im Konkordat der franzsischen Regierung die Er-nennung und Besoldung der Bischfe und behielt sich nur die Besttigung vor. Die Sonntagsfeier wurde wieder eingefhrt. (Die volle Rckkehr zum alten Kalender erfolgte erst 1806.)
2. Die Errichtung des Kaisertums, 1804. Nach Entdeckung einer Verschwrung gegen das Leben des Ersten Konsuls wurde derselbe vom Tribunat mit Zustimmung des Senates zum erblichen Kaiser der Franzosen erhoben (Mai 1804). Der nach Paris berufene Papst Pius Vii. salbte den neuen Kaiser, der sich und seiner Gemahlin Josephine selbst die Krone aufsetzte (2. Dezember 1804). Ein prunkvoller Hof
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
Extrahierte Personennamen: Napoleons Napoleons Napoleons Napoleons Bonaparte Napoleon Josephine