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1. Das Mittelalter - S. 137

1896 - Bamberg : Buchner
- 137 tum drohten nicht blo den Kaiser zum unmittelbaren Herrn von Oberitalien zu machen, sondern auch auf die Besitzungen des hl. Stuhles Anwendung zu finden. Als vollends die Entsendung von Knigsboten befrchten lie, da Friedrich an die Stelle der welftschen (f. S. 133) eine unmittelbar kaiserliche Verwaltung in Mittel-italien treten lassen und diese auch auf den Inseln Sardinien und Korsika, ja selbst in Teilen des Kirchenstaates einfhren werde, da schien eine solche Anhufung von unmittelbar kaiserlicher Macht in nchster Nhe Roms die Selbstndigkeit der rmi-schen Kirche erdrcken zu mssen. Und in der That, erwiesen sich anch manche dieser Befrchtungen als bertrieben, der Kanzler Rainald betrachtete Rom gleich den anderen Bischofstdten des Reiches, das rmische Bistum als ein Glied der Reichs-kirche. War der nchste Gegenstand des ersten Kampfes zwischen Kaisertum und Papst-tum die Jnvestilursrage gewesen, so war der nchste Grund des sich einleitenden zweiten Kampfes die territoriale Selbstndigkeit der rmischen Kirche. (Vergl. z. I. 1239.) 5) Doppel whl vom Jahre 1159. Nach dem Tode Hadrians Iv. whlte die Mehrzahl der Kardinle den Kanzler der rmischen Kirche, Roland, das bisherige Haupt der kaiserfeindlichen Partei im Kardinalskollegium, zum Papste, eine Minderheit erhob im Einverstndnis mit dem Kaiser das Haupt der kaiserlich ge-sinnten Partei, Oktavian; jener nannte sich Alexander Ii'., dieser Viktor Iv. Die von Friedrich I. berufene Paveser Synode (Februar 1160) entschied sich zwar sr Viktor Iv., doch war das im wesentlichen ein Beschlu der germanischen Welt. Die romanische (Frankreich und England) erklrte sich auf der Synode von Toulouse (Mrz 1161) fr Alexander Iii. Die nationale Reaktion gegen das aufsteigende Kaiser-tum (Quis Teutonicos constituit iudices nationum?" Johann von Salisburh) drohte sogar 1161 zur Bildung Der ersten europischen Koalition, zur Vereinigung Frankreichs, Englands, Ungarns, Byzanz', Venedigs, Siziliens gegen Friedrich zu führen. Durch Aufstellung des Gegenpapstes hatte eben Friedrich den von ihm ge-ckteten Alexander zum idealen Oberhaupt aller derjenigen gemacht, die in der Er-starkung des Kaisertums eine Gefhrdung der eigenen Macht erblickten. c) Erfolge Friedrichs in Italien gegen Papst und Lom-barden (11611162). Im Herbste 1161 sah sich Alexander zur ber-siedelung nach Frankreich gentigt, im Frhjahr 1162 mute sich Mailand auf Gnade und Ungnade ergeben. Die Stadt wurde zerstrt, ihre Einwohner gezwungen, in vier offenen Drfern sich anzusiedeln, die Lombardei schien in ein unmittelbar kaiserliches Verwaltungsgebiet verwandelt werden zu knnen. 6) Kaiserliche Mierfolge in Frankreich, Italien, Deutsch-laud (f163 64). Der Versuch, Frankreich von Alexander Iii. zu trennen, scheiterte, und in Italien brachte die Besorgnis, mit der die Lom-barden ihrer grten Stadt eine neue wirtschaftliche Lebensweise aufntigen sahen, die Besorgnis, mit der die Seemchte die Ausbreitung der kaiserlichen Macht am Mittelmeere beobachteten, noch im Winter 11631164 einen antikaiserlichen Bund zu stnde. Verona, Vieenza, Padua griffen unter dem Einflsse Venedigs und des Kaisers Manuel von Byzanz zu den Waffen. Fried-rich, der damals zum drittenmal in Italien weilte, mute nach Deutschland

2. Das Mittelalter - S. 225

1896 - Bamberg : Buchner
225 Raimund Vii. von Toulouse zwei Drittel seiner Grafschaft an die fran-zsische Krone abtrat, das letzte Drittel aber mit der Hand seiner Tochter einem jngeren Bruder Ludwigs vermachte. Gleichzeitig erwarb ein anderer Bruder, Karl v. Valois, der sptere König von Sizilien, die zum arelatischen oder burgundischen Reiche gehrige Provence. Ludwig dehnte die Zu-stndigkeit des Parlamentes als Berufungsinstanz auch der die Unter-thanen der Krn Vasallen aus und sicherte die Privilegien der franzsischen Kirche gegenber dem Papst wie die Rechte der Krone gegenber der Kirche in der (in ihrer Echtheit freilich angezweifelten) pragmatischen Sank-tion" (1268). In dem Streit zwischen den Staufern und den Ppsten verhielt er sich neutral, wohl aber unternahm er zwei Kteuzzge (f. S. 161), die zugleich als Anfnge der franzsischen Mittelmeerpolitik ange-sehen werden knnen. )/Rcksichtsloser als alle seine Vorgnger verfolgte Philipp Iv. der Schone, 12851314 das eine Ziel, die Erweiterung seiner Macht. In dem wiederausbrechenden Kriege mit England sicherte er die frher gemachten Erwerbungen. In dem damit zusammenhngenden Streite mit Bonisaz Viii. verriet er zuerst, welche Gefahr dem der das Kaisertum siegreichen Papsttum von Frankreich drohe. Indem er neben Adel und Klerus auch stdtische Abgeordnete zum franzsischen Reichsstndetag (etats generaux") berief, verband er nicht blo das Brgertum der Krone noch mehr als feine Vorfahren, fondern erleichterte sich auch den Sieg der Bonisaz Viii., dem bald die sogenannte babylonische Gefangenschaft, die Abhngigkeit der in Avignon residierenden Ppste von der franzsischen Regierung, folgte. Hatte die franzsische Nation Jahrhunderte lang ihre Krfte den Kreuzzugsunternehmungen gewidmet, so bentzte Philipp die Ab-hngigkeit des avignonesischen Papstes, nm den fr den Kampf gegen die Unglubigen gestifteten Templerorden zu vernichten und mit feinen Gtern die Krone zu bereichern. Schon griff der König durch Weg-nhme des ehemals zum burgnndifchen Reiche gehrigen Lyon offen in die Rechte auch des deutschen Knigs und leitete damit den Anfall des romanischen Burgund an Frankreich ein, schon konnte der Gedanke lautbar werden, da dem von allen hheren Mchten, Kaisertum wie Papsttum, freien, in der Kraft der Nation allein wurzelnden franzsischen Knigtum die Fhrung der Christenheit gebhre und da Frankreichs Ostgrenze an den Rhein vorgerckt werden msse (s. S. 184); es war der erste Hhepunkt der franzsischen Monarchie, dem bald ein Rckschlag folgen sollte. Der Streit zwischen Bonisaz Viii. und Phi livp dem Schnen be-gann damit, da der Papst in dem englisch-franzsischen Kriege den beiden strei- Dberl, Lehrbuch der Geschichte Ii. 15

3. Das Mittelalter - S. 210

1896 - Bamberg : Buchner
210 mit dem Papste Eugen Iv., die unter dessen Nachfolger, Nikolaus V., zum Wiener Konkordate 1448 fhrte. Durch dieses Konkordat fand die kon-zilire oder kirchenreformatorische Bewegung fr Deutschland einen negativen Abschlu, wurden fr Deutschland die Reformbeschlsse des Baseler Konzils in der Hauptsache wieder rckgngig gemacht, während sie fr Frankreich zehn Jahre frher in der pragmatischen Sanktion von Bonrges dauernd festgelegt worden waren. So erklrt sich, wie die groe Reformation des 16. Jahrhunderts in Deutschland einen ganz anderen Boden finden konnte als in Frankreich. * Den Vorteil aus dem Wiener Konkordat zog in Deutschland lediglich das Ter-ritorialsrstentum, indem es die Anerkennung des Papstes sich bezahlen lie mit Zugestndnissen gegenber der Landeskirche. In seiner Eigenschaft als sterreichischer Landesherr kam es daher auch Friedrich Iii. zu gute. Das Wiener Konkordat blieb im groen und ganzen die rechtliche Grund-lge der deutschen Kirchenverfassung bis zum Ende des Reiches. ^ Fehden im Innern, Verluste nach auen, Reichsreform-frage. a) Nach dem Ende der kirchlichen Bewegung traten die Gegenstze im Reiche um so schrfer hervor. Wiederum standen sich Aristokratie und Brgertum in Waffen gegenber, in Sddeutschland die frukisch-schw-bischen Städte unter Fhrung Nrnbergs gegen den von dem Hohen-zollern Albrecht Achilles (vulpes Germanicus") geleiteten Adelsbund (Gefecht bei Pillenreuth unweit Nrnberg), in Norddeutschland machte sich der stndische'meg^nsatz"in der So est er Fehde Luft. In den wettinrschen Landen entstand ein grausamer Bruderkrieg, der unsgliches Unheil der die schsisch-thringischen Gegenden brachte. Von der Verwilderung der Zeit zeugt der schsische Prinzen raub, Ritter Kunz von Kaufungen raubte (1455) die beiden Wettmet Prinzen Ernst und Albrecht (die Erzhlung vom Khler in der Geschichte des Prinzenraubes ist Sage). Eben diese Prinzen wurden spter die Grnder der beiden wettimschen Hauptlimen, der lteren kurfrstlichen (e r n e st i n i s ch e n) L i n i e mit der Hauptstadt Wittenberg, der jngeren herzoglichen (a l b er t in i s ch e n) L i n ie mit der Hauptstadt Dresden. yb)' Auch der Besitzstand des Reiches konnte gegenber dem Auslande nicht aufrecht erhalten werden. Das ltzelbnrgifche Stammland wie die Wittelsbachischen Niederlande gingen in dem immer bedrohlicher anwachsenden nenburgundischen Reiche auf, das dnische Machtgebiet wurde durch die Vereinigung Schleswig-Holsteins mit Dnemark bis zur unteren Elbe vorgerckt, durch das seit der Verbindung mit Litauen erstarkte Polen wurde die deutsche Kolonisation im Nordosten unterbunden, im Thorner Frieden 1466 der prentsche Ordensstaat dem Reiche entfremdet; Westpreuen

4. Neuere Geschichte - S. 119

1869 - Mainz : Kunze
Ii. Frankreich als Kaiserreich »bis jur ijülje seiner Macht». 1804-1812. Die Gründung der neuen Monarchie. Nach Unterdrückung der letzten ohnmächtigen Versuche gegen * seine Alleinherrschaft — Moreaus Exil, Pichegrus Tod im Kerker, des Herzogs von Enghien widerrechtliche Erschießung — wird Bonaparte auf Vorschlag der Tribunen durch Senatsbeschluß als Napoleon erblicher Kaiser der Franzosen. Umgebung dexis. Mai. jungen Dynastie mit neuem Glanz: Napoleons Geschwister mit dem Titel Kaiserliche Hoheit'; 18 neue Marschälle; Proelamierung des Ordens der Ehrenlegion; Salbung des Imperators durch Papst Pins Vii, seine und seiner Gemahlin Selbstkrönung; —2. Dem. Napoleons bürgerliches Gesetzbuch vollendet 1804, mit dem Titel Cod6 Napoleon 1807; schon vorher Herstellung der Kirche und des Cultus, seit Anfang 1806 auch der christlichen Zeitrechnung. Verwandlung der eisalpinischen (seit 1802 italienischen) Republik in ein Königreich Italien 1805, Napoleons Königskrönung im Dom zu Mailand, sein Stiefsohn Eugene Beauharnais Vicekönig. Einverleibung Liguriens, Parmas, Piacenzas und Gnastallas. Napoleons siegreiche Kämpfe. I. Gegen Oesterreich und Unluand 1805. Dem für England trotz seiner Seesiege im ganzen ungünstigen Frieden von Amiens folgte bald eine abermalige Spannung beider

5. Erdkunde - S. 162

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 162 — oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham". — Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel. — Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge- legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig. 2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.) ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow (175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und Wolle. Universität. 3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak- baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.), ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel- Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew (92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien. 4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste Stadt Litauens. 5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor- orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie. 6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa- Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels- platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt (60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat, rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. — Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten 283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee, wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.

6. Geschichte des Mittelalters - S. 69

1870 - Mainz : Kunze
69 reiches 1198; seine Erklärung gegen König Philipp 1201; Ottos Iv Demüthigung und Verheißungen. Nach längerem blu- tigem Bürgerkrieg Umschwung zu Philipps Gunsten, besonders nach Kölns (damals der dritten Stadt Europas) Uebertritt. Friede mit Jnnoeenz, Philipps Ermordung zu Bamberg 1208 durch Pfalzgraf Otto von Wittelsbach als Opfer privater Rache. Die Klagen Walters von der Vogelweide. — Sinken der Autorität des Reichs; Dänische Eroberungen in Norddeutschland; Einmischung Englands und Frankreichs. Ottos Aussöhnung mit der staufischen Partei, Verlobung mit Beatrix, Philipps Tochter. Seine Kaiserkrönung 1209. Verletzung 1209 seiner Zusagen, indem er die dem Reiche entzogenen Lehen wieder einziehen wollte. Sturz Ottos durch Friedrich Ii 1212, der in 1212 Rom zuvor versprechen mußte, nach seiner Kaiserkrönung zu Gunsten seines Sohnes auf Sicilien zu verzichten. Auf des ersteren Seite Johann von England, auf des letzteren Philipp Ii August von Frankreich. Englands und Ottos Niederlage bei B 0vines 1214; 1214 Friedrichs Krönung zu Aachen 1215. Otto Iv. tz bedeutungslos 1218. Auf Jnnoeenz Anstoß und nach der Kreuzpredigt Fulcos von Neully wurde der s. g. Vierte Kreuzzug 1204 von französischen Rittern 1204 unternommen. Ueberfahrtsvertrag mit Venedig (der Doge Dandolo); Kriegsdienste für die Republik wegen Zahlungs- unfähigkeit; Einmischung in dynastische Streitigkeiten des griechischen Kaiserhauses. Statt nach Palästina führte fo die Expedition nach Konstantinopel. Gründung des von vorn- herein hinfälligen lateinischen Kaiserthums in Griechenland 1204—1261. Graf Balduin von Flandern erster Kaiser mit einem Viertheil des Landes als Krougut; 3/i unter die Venetianer und die fränkischen Herren getheilt. — Die ersteren bleiben auch nach dem Untergang des Reiches im Besitz. Bedeutung dieser Besitzungen für den Venetianischen Welthandel. Ein Ausfluß der Bestrebungen der Kreuzzüge imb des Pabstes Jnnoeenz war der s. g. Kreuz zug gegen die Albigenser 1208—1229. Katharer und Waldenser (Stiftung durch Petrus Waldus aus Lyon um 1180) zahlreich in der Provence; Verfol- gungen unter Jnnoeenz' Auspizien. Die Ermordung des Legaten Peter von Calsteluau wird dein Grafen Raimund Vi von Toulouse zur Last gelegt. Die Führer des Kreuzzugs Arnold Abt von Ci-

7. Geschichte des Mittelalters - S. 72

1870 - Mainz : Kunze
72 1246 1247 Oesterreich für das Reich. Friedrichs Abschied von Deutschland auf Nimmerwiedersehen. Parteikamps in Oberitalien zwischen Ghibellinen und Guelfen; Ezzeiino von Romano, des Kaisers Schwiegersohn, der ersteren furchtbarer Führer. Friedrichs Sieg bei Cortenuova über die "Z7 Mailänder 1237, — doch ohne völlige Unterwerfung der Lombnrden- 6. Kampf zwischen Pabst und Kaiser 1239—1250, dessen Folgen der Sturz des Kaiserthums, der Zerfall des deutschen Reichs, der Bürgerkrieg Italiens, ein verändertes europäisches Staatensystem. Bund des Pabstes mit Mailand und den See- mächten Venedig und Genua; Baefluch gegen Friedrich. — See- sieg des Königs Enzio (Sohnes des Kaisers) bei Elba und Weg- nahme der genuesischen Kriegsflotte mit den zu einem allgemeinen Concil eilenden Cardinälen; ihre Freilassung zur Wahl des Jn- ocenz Iv (Cardinal Sinibald Fieseo, Graf von Lavagna) 1243. Concil zu Lyon 1d45: Bannfluch und Absetzung Friedrichs. Der Gegenkönig Heinrich Raspe, der letzte Landgraf von Thüringen, 1246, gegen den der junge König Konrad, Friedrichs Sohn, den kürzeren zieht. Nach Heinrich Raspes Tod 1247, Graf Wilhelm von Holland Gegenkönig. Allgemeiner ver- heerender Bürgerkrieg in Deutschland und Italien. Friedrichs anfängliches Wafsenglück gegen Pabst und Lom- barden, bis bei der Belagerung Parmas die neugegründete Nach- barstadt Vittoria in Flammen anfgieng und sein Heer großentheils 1248 vernichtet wurde 1248. Gefangennehmung König Enzios bei Fossalta 1249 und 22 jährige Gefangenschaft. Verrath (?) des 1250 Petrns-M Vineis. Friedrichs Tod 1250 zu Fiorentino. — e. Die Mongolen in Deutschland 1241 unter den öhnen des Dschingis Cha-ns (Großschan) Timudschin, der sich ä Häuptling einiger Tartarenstämme zum Herrn Ostasiens em- porgeschwungen, s 1227. Nach Ueberfluthung Chinas, Chowares- miens, theilweise Indiens, des Chalifats, des vielgetheilten Ruß- lands, Polens, Ungarns erscheinen sie in Schlesien. Herzog Heinrich der Fromme von Niederschlesien fällt gegen sie bei Liegnitz (Wahlstatt); erst nach seinem Tod die Mongolen siegreich, die indeß südwärts abbiegen und in Mähren, Oesterreich, Ungarn und durch die Deutschen in Siebenbürgen ausgerieben und nach Asien zurückgejagt werden. Konrad Iv (1250— 1254). Beginnende Auflösung in Deutschland, nicht unglückliche Kämpfe des Königs in Italien. Sein früher Tod 1254. 1241 mvas, ;

8. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 8

1874 - Mainz : Kunze
Preußen, Pommern, Mecklenburg in sich gegliedert durch die parallelen Durchbrüche der Weichsel und Oder und durch deren und des Pregel und Niemen breite und fette Niederungen. Die bedeutendste Entwicklung im deutschen Ordenslande*). Sein Vorland an der Straße von Marienburg nach Königs- berg und von da über Tilsit nach Livland reicher geschicht- licher Boden, im Inneren noch nicht ausgeglichene Gegensätze der Kultur zwischen den deutschen Städten und der lettischen und slavischen (masurischeu) Landbevölkerung; ähnlicher Gegensatz an der Grenze Pommerns (Kassuben) und Westpreußens, eine Nach- Wirkung des der deutsch-evangelischen Kultur feindlich entgegen- getretenen Thorner Friedens. Das übrige Küstenland vollständig germanisiert.**) Im insularen***) Holstein und Schleswig (Stecknitzkanal, Eiderkanal, Isthmus zwischen Schleswig und Tondern, Dannewirk) begleitet die Seeplatte oft mit lieblichen Waldlandschaften die Ostküste, dahinter die Geest, auf ihr die Verbindung nach dem N., westlich zur Nordseeküste friesisches Marschland bis Ditmarschen. Der Zusammenhang mit der offenen Nordsee durch die Batten gehemmt, der Nordseehafeu Altona neben Hamburg; der Schwerpunkt des Landes an der den nahen dänischen Inseln ähnlichen Ostseeküste. Der durch die Dynastie geförderte langdauernde Zusammenhang mit Däne- mark durch Preußen gelöst. Stammland dieser Dynastie, die auch in Rußland und Griechenland (eine Zeitlang auch in Schwe- *) Die Bewohner des polnischen Sumpflandes kannten und nützten die günstige Lage und Beschaffenheit ihres Mündungslandes Preußen nicht; deutsche christliche Ritterschaft im Bunde mit den Seestädten zogen es in das Bereich deutscher Kultur. Nach langer Störung durch die Polnische Herrschaft wurde diese Aufgabe durch die Hohenzolleru wieder aufgenom- men und auf das Hinterland ausgedehnt. Anfiedlung der evangelischen Salzburger in Ostpreußen durch Friedr. Wilh. I., Kultur des Netzedistricts durch Friedrich d. Gr. **) Die den Littanern verwandten, den Reußen anwohnenden Preußen haben durch ihren ruhmvollen Widerstand ihren Namen verewigt; auch das treue deutsche Pommerland ist stolz'auf seinen Namen (am Meere); Meck- lenbnrg hat Slavisches in dem Dienstverhältniß der Landbevölkerung bewahrt, Wagrien (östliches Holstein) selbst den Namen Stargard in Oldenburg über- setzt. Ratzeburg-Ratibor. ***) Daher zum Theil der Partikularismus der Bewohner. Die Knicks Erinnerungen an altsächsische Abgeschlossenheit. Altsächsisches auch im Bau der Bauernhäuser, die wie in Westfalen auch das Vieh unter ihrem Dache bergen: engste Concentration des freien Besitzes (weit verschieden von den Wohnungen der slavischen Bauern).

9. Die Neuzeit - S. 22

1905 - Bamberg : Buchner
3. (Der erste Trkenkrieg 152629). Im Einverstndnis mit dem franzsischen König war Sultan Soliman Ii. der Prchtige (152066), der schon 1521 Belgrad erobert hatte, in Ungarn eingedrungen (1526). Der junge König von Bhmen und Ungarn, Ludwig Ii., kam auf der Flucht aus der unglcklichen Schlacht bei Mohcs um (1526). Nachfolger dieses letzten slavischen Knigs von Bhmen und Ungarn wurde sein Schwager Ferdinand, der schon 1521 von seinem Bruder Karl V. die deutsch* Habsburgischen Lnder erhalten hatte. Um Ungarn mute Ferdinand mit Johann Zapolha kmpfen, dem Woiwoden (Statthalter) von Siebenbrgen, der an Soliman einen Beschtzer sand. Im Herbste 1529 belagerte der Sultan Wien, zog aber nach vergeblichen Strmen wieder ab. Bei der dreiwchentlichen Verteidigung Wiens kam das durch Maximilian ange-schaffte Geschtz zustatten. 4. (Der zweite Krieg mit Franz I.). Sofort nach feiner Freilassung verband sich Franz I. mit dem Papste Klemens Vii., sowie mit Heinrich Viii. von England, Franz Sforza und Venedig, um die bermacht des Kaisers zu brechen, in der heiligen igue (1526). Allein in dem nun beginnenden zweiten Kriege (152729) waren die kaiserlichen Waffen abermals siegreich. Nachdem Rom erstrmt war (6. Mai 1527), mute sich der Papst von dem Bunde trennen und eine groe Kriegssteuer' zahlen. Ein franzsischer Angriff auf Neapel milang, da der Fhrer der genuesischen Flotte (Andreas Doria) auf die Seite des Kaisers bertrat. Im Frieden zu Cambrai (1529) entsagte Franz I. abermals allen Ansprchen ans Italien, behielt aber Burgund. Mailand verblieb dem Franz Ssorza; der Kaiser empfing am 24. Februar 1530 zu Bologna von Klemens Vii. die Kaiserkrone. Das gegen Rom ziehende Sldnerheer war durch das Ausbleiben des Soldes erbittert. Nachdem Frnndsberg angesichts einer Meuterei der Sldner vom Schlage gerhrt war, bernahm Bourbou die Fhrung. Derselbe fiel bei dem Sturme auf die (schlecht verteidigte) Stadt2. Rom wurde schonungslos geplndert ( sacco ). Klemens Vii., wie Leo X. aus dem Hause Medi, verzichtete auf seine bis-herige Politik, welche eine Befreiung Italiens von der Fremdherrschaft bezweckte, gegen das Versprechen des Kaisers, die mediceische Herrschaft in Florenz wieder aufzurichten. Zugleich verbanden sich die beiden hchsten Mchte der Christenheit zu nachdrcklicher Bekmpfung der Ketzer. Der Friede von Cambrai heit der Damenfriede, weil ihn des Kaisers Tante, Margarete von sterreich, und Franz' I. Mutter, Luise von Savoyen, ver-mittelten. Bei der Krnung in Bologna war das Reich nur durch den Kaiser, durch einige zufllig anwesende deutsche Fürsten und durch die Sldner vertreten. 1 400000 Skudi (1 Skudo d. i. Schildtaler 5 Mark). 2 Vgl. die von Goethe bersetzte Lebensbeschreibung Benvenuto Cellinis.

10. Die Neuzeit - S. 160

1905 - Bamberg : Buchner
160 38. Die Vorherrschaft Napoleons (von 18021812) und der Untergang des alten Deutschen Reiches (1806). I. Rckkehr Frankreichs zu monarchischen Zustnden; Napoleons Kaisertum, 1804. Ii. Der dritte Koalitionskrieg. Trasalgar und Austerlitz, 1805. Iii. Die Auflsung des Deutschen Reiches, 1806. Iv. Die berwltigung Preuens, 1806/7. V. Die Vergewaltigung Spaniens, 1808/9, und die nochmalige Besiegung sterreichs, 1809. Vi. Der Hhepunkt von Napoleons Macht, 181012. I. Rckkehr Frankreichs zu monarchischen Zustnden; Napoleons Kaiser-tum, 1804. 1. Bonaparte als Erster Konsul, 17991804. Bonaparte hob nicht nur das Ansehen Frankreichs durch glckliche Beendigung des zweiten Koalitionskrieges, sondern strebte auch eine Neuordnung des durch die Revolution zerrtteten franzsischen Staates an. Zu diesem Zwecke befestigte er sich vor allem selbst in seiner Machtstellung: durch eine Volks-abstimmuug (Plebiszit) wurde er 1802 Erster Konsul auf Lebenszeit mit dem Rechte, feinen Nachfolger zu ernennen. Die nchsten Ziele seiner Ttigkeit im Innern waren: a) Wiederherstellung des katholischen Kirchentums (Konkordat von 1801); b) Aufstellung eines einheitlichen Gesetzbuches (des spteren code Napoleon); c) Begrndung eines neuen Verdien st adels (Stiftung des Ordens der Ehrenlegion). Pius Vii. berlie im Konkordat der franzsischen Regierung die Er-nennung und Besoldung der Bischfe und behielt sich nur die Besttigung vor. Die Sonntagsfeier wurde wieder eingefhrt. (Die volle Rckkehr zum alten Kalender erfolgte erst 1806.) 2. Die Errichtung des Kaisertums, 1804. Nach Entdeckung einer Verschwrung gegen das Leben des Ersten Konsuls wurde derselbe vom Tribunat mit Zustimmung des Senates zum erblichen Kaiser der Franzosen erhoben (Mai 1804). Der nach Paris berufene Papst Pius Vii. salbte den neuen Kaiser, der sich und seiner Gemahlin Josephine selbst die Krone aufsetzte (2. Dezember 1804). Ein prunkvoller Hof
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