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1. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 13

1912 - Berlin : Oldenbourg
Die Staaten der Balkanhalbinsel. 13 Stadt in dem Goldenen Horn einen der besten Häfen der Welt, und wegen ihrer malerischen Lage gilt sie zugleich als einer der schönsten Wohnplätze der Erde. Die zweitwichtigste Siedelung der Türkei ist der Hafenplatz Salo niki (100000 Einw.) am Endpunkte des wichtigen Schienenweges, der von Belgrad ausgeht. Im übrigen sind die Kulturverhältnisse der Türkei wenig günstig. Erst % des Bodens ist angebaut, Handel und Wandel sind nur dürftig entwickelt, auch die Industrie nur durch das Klein- und Hausgewerbe vertreten. Seine Hauptzweige bilden Wollweberei, Teppichknüpferei, Waffen- fabrikation und Lederarbeiten. 2. Das Königreich Bulgarien mit der Hauptstadt Sofia (100000 Einw.) und dem Hafen Warna am Schwarzen Meere besitzt guten Getreideboden und große Waldbestände. Der Hauptort von Südbulgarien oder Ostrumelien ist Philippopel an der Maritza. Bei Kasanlik am Schipkapaß wird das kostbare Rosenöl gewonnen. 3. Das Königreich Rumänien, ein Land des Großgrundbesitzes, ist in der Walachischen Tiefebene außerordentlich getreidereich. Bedeutende Fortschritte hat auch die Petroleumgewinnung gemacht. Hauptstadt ist Bu karest (300000 Einw.), Haupthafen Galatz an der Donau. Das Land dankt seinen derzeitigen Aus- schwung besonders der Regierung seines Hohenzollernsürsten. 4. Das Königreich Serbien liefert gute Weine und große Mengen von Pflaumen; noch bedeutsamer aber ist seine Schweinemast, die durch den Reichtum des Landes an Eichenwäldern sehr begünstigt wird. Die Hauptstadt Belgrad (80000 Einw.), an der Donau gelegen, steht mit den Heldentaten des Prinzen Eugen von Savoyen in enger Verbindung. 5. Bosnien und Herzegowina sind nunmehr der Österreichisch-Ungarischen Monarchie einverleibt. Hauptorte: Sera je wo und Mostar. 6. Das Küstenland Dalmatien mit dem Hauptorte Zara gehört ebenfalls zu Osterreich. 7. Das Königreich Montenegro ist ein armes, schwer zugängliches Felsen- land. Hauptstadt: Cetinje. 8. Das Königreich Griechenland. Es treibt vorzüglich Wein- und Oliven- knltur. Die wertvollsten Erzeugnisse der ersteren sind Korinthen und Rosinen, welche nebst dem Weine die Hauptausfuhr bilden. Die landwirtschaftliche Pro- dnktion leidet jedoch unter dem vielfach karstartigen Boden und der großen Wald- armnt. Immerhin hat sich die wirtschaftliche Lage des Landes in der jüngsten Zeit gehoben. Auch die Eisenbahnlinien haben sich gemehrt, und der Kanal von Korinth kommt besonders der Schiffahrt und dem Handel zugute. Neuestens wird Griechenland wegen seiner bedeutsamen Denkmäler aus der Zeit des klassischen Altertums immer mehr aufgesucht, und hiermit hängt teilweise der Aufschwung Athens zusammen, das jetzt schon wieder 170000 Einw. erreicht hat. Die Akropolis mit ihren ehrwürdigen Bauresten (Propyläen und Parthenon) ist vor allein die Stätte, an die sich das Interesse aller Freunde altklassischer Bildung knüpft. Von Athen führt eine Bahn nach der Hafenstadt Piräus. In dem bavorliegenden Golfe von Ägina erhebt sich die Felseninsel Salamis. Zur ionischen Inselgruppe gehört die Heimatinsel des Odysseus, Jthaka. Fischer-Geistbeck, Erdk.f, Höh, Mädchenschulen. V. Teil. 3. Aufl. 2

2. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 38

1912 - Berlin : Oldenbourg
38 Europa. Moskau, Hauptsitz der russischen Baumwollindustrie. Auch Warschau, die alte Hauptstadt Polens und drittgrößte Stadt Rußlands (850000 Einw.), ist Sitz einer lebhasten Woll^, Seiden-, Zucker- und Maschinenindustrie. Hauptorte der Ledersabrikation (Juchten und Saffian) sind Moskau, Kasan und Kiew. Verkehr. Das weite, fast ununterbrochene Tiefland begünstigt die Entwick- lung riesiger und vortrefflicher Wasserstraßen und die Anlage künstlicher Verkehrs- Wege, besonders von Kanälen und Eisenbahnen. Die Wolga wird fast in ihrem ganzen Laufe von Dampfschiffen befahren, desgleichen der Dnjepr. Die Strom- systeme der Newa, Wolga und Dwina sind durch Kanäle miteinander ver- Kunden, und eben darauf beruht die Bedeutung St. Petersburgs, das ebenso- wohl mit der Nordrussischen Tiesebene als mit dem oberen Wolgagebiet, dem Hauptproduktionsbezirk Runlands, in Verbindung steht. Moskau wieder ist der Mittelpunkt eines weitverzweigten Schienennetzes. Infolge dieses Reichtums an Verkehrsmitteln werden die fo weit voneinander entfernten Landesteile einander näher gerückt und hebt sich auch der Handel Rußlands immer mehr, namentlich mit den westeuropäischen Staaten und im besonderen mit Deutschland. Die Bedeutung der russischen Flüsse als Verkehrsadern wird freilich auch durch verschiedene Umstände stark beeinträchtigt. Alle ergießen sich nur in Neben- meere, der größte sogar in einen Binnensee; dazu sind das Nördliche Eismeer und das Weiße Meer infolge ihrer Eisbedeckung nur wenige Monate für den Verkehr offen. Auch die Flüsse selbst sind monatelang durch Eis verschlossen, und im So. wird die Schiffahrt durch die Dürre des Sommers erschwert. Der Handel Rußlands läßt sich also kennzeichnen: Nach Westeuropa führt es Getreide, Flachs, Hanf und Erzeugnisse der Viehzucht aus, dagegen führt es von da feinere Industriewaren, eine Unzahl von Rohstoffen und Halbfabrikaten sowie von Kolonialwaren ein; nach Asien versendet es die Erzeugnisse seiner Industrie und bezieht dafür Rohstoffe (Baumwolle) und einige Genußartikel, wie namentlich den Tee. Siedelungen. Die Bedeutung der Städte in Rußland ist viel geringer als in Westeuropa. Ihr Aussehen zeigt gewisse landschaftliche Unterschiede. Die westlichen Städte verraten mehr westeuropäischen Charakter, die Städte des östlichen Rußland dagegen bestehen noch heute vielfach aus niedrigen, mit Holz erbauten Häusern. Die politische Hauptstadt und zugleich die größte Stadt des Reiches (fast 2mill. Einw.) ist St. Petersburg an der Mündung der Newa und damit am natür- lichen Eingangstor Groß-Rußlands. Der eigentliche Hafen von Petersburg ist Kronstadt. — Die Krönungsstadt und noch heute die eigentliche nationale Hauptstadt, an der das Herz des Russen hängt, ist Moskau (l1^ Mill. Einw.), zugleich der wichtigste Verkehrsmittelpunkt und die größte Handelsstadt des Binnenlandes, auch Mittelpunkt des zentralrussischen Industriegebietes. Zu den alten Hauptstädten Rußlands zählt ferner Kiew am mittleren Dnjepr; es vereinigt nationale Eigenart mit moderner Knltur, 450000 Einw. — Nach St. Petersburg und Moskau sind im eigentlichen Rußland die beiden größten Städte die Seehandelsplätze Riga mit 300(100 Einw. und Odessa mit 480000 Einw. Riga ist der Bauweise und der herrschenden Bevölkerung nach

3. Grundriß der neuern Geschichte - S. 11

1835 - Berlin : Trautwein
§. 3. 5\av( V., granj I., @»(eiman Ii. 11 würden vereitelt burd) die 0d)lad)t bei Bicocca 1522, nad) wel* d)cr §ranj 0forja, Sdiajrimilian’6 Bruder, in bat? Jperjogthum eingefefct würde, und 1524 burd) ba6 @efed)t bet Slomagnano, in welchem Baparb fiel; bet* verrdthcrifd)c Abfall be» burd) die $6/ niginn ioiutter, iiuifc von 0avopen, beeinträchtigten (fonnetable i^arfö von Bourbon (1523) und bec> Äaiferö (Sinfall in die Pro* vcncc (1524) biteben jwar ohne Qjrfolg, allein 'tfranj tvurbc burd) feine ©efangenncl)mung in der 0d)lad)t bei pavia 1525 genö* tf)igt, im mabriber Trieben 1526 auf Jtalien und Burgunb ju verjid)tcn. 0e6 Äaifcrö Uebcn;jad)t veranlagte inbc(3 nod) 1526 ein geheime^ Bünbnifi ¿u (Jognac $wifd)cn $ranfreid), Bencbig, 9)tai(anb, dem Papft Clemens Vii. und Cnglanb, und nad)bctn Svom im Söiai 1527 von den Äaiferltd)cn unter Äari von Bour/ boti erobert war, begann <5ranj den jtveiten^rieg (1527—1529): Neapel würde von Uautrec vcrgeb(id) belagert, ©enua (weld)cs fiel) fettbem mit ari|lofratifd)er 23erfa)Tung unabhängig behauptete) burd) 2inbreaö Boria 1528 von ßranfreid) loögeriflen, jebod) blieb im (0amen>) ^rieben von Cambrap Burgunb franjöftfd). Äarl empfing barauf ju Bologna 1530 die ^aiferfrone, erhob den 9)iarfgrafcn Sriebrid) Ii. ©onjaga von Mantua ¿um djerjoge, 2(leranbcr von 9jiebici 1531 jurn ^erjoge von Slorenj und verlieh 9)ta(ta 1530 den Johannitern, welchen 9vf)obus 1522 von den Osmatien entriffen war. 0iefc waren, nad)bent 0c(im I. feine dperrfd)aft in Elften und 21frifa erweitert hotte, unter 0u* leinian Ii. (1520—1566) von neuem in Europa vorgebruttgen, fic hotten Beigrab 1521 erobert, und ¿\0nig üubmig, S'iadjfolger Sblabislaw’S in Ungarn und Böhmen feit 1516, hotte gegen fte 1526 bei Süioi)ac$ 0d)(ad)t und £cbcn verloren, ^arl’S Bruder, (£rjl)crjog ^erbinanb, Beftijcr aller beutfd)xf)oböburgifd)cn Sänbcr, würde barauf in beiben 3vcid)cn jutn Könige gewählt, in Ungarn aber jugleid) der Sßoiwob von Siebenbürgen, Johann von 3o* polpa, und biefen unterftuhenb brang 0u(eiman 1529 bis vor Sßien, beffen tapfre Bertheibigung ihn aber halb jur Aufhebung der Belagerung nöthigte. 0d)on bamals hotte ftd) die osmanifchc ^crrfchaft über die ffiorbfü|ic 2lfri?a’S verbreitet, inbem der 0ccrdubcr dpaprabin, der 91ad)folger feinet? Brubcrs ^oruc in dem von biefetn 1516 angemaften Beft($ von Algier, fiel) berfelben unterwarf; die ¿unehmenben 0eerdubereien auf bent üoiittelmeer beflimmtcn Äarfn 1535 ju einem 3ttge gegen ^un is, welches

4. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 120

1835 - Berlin : Trautwein
r 120 Vierte Periode. 1273 — 1402. Behauptung ihrer Rechte tääo den preußischen Bund zu Marien- werder schlossen und sich sogar 1454 unter den Schuh des polnischen Königs Kasimir'ö Iii. begaben, welcher durch einen verheerenden Krieg den Orden zwang, im Frieden zu Thorn (1466) ganz Westprcu- ßen abzutreten und über Ostpreußen polnische Lehnshoheit anzuer- kennen. Das Ordenshaupthaus wurde nach Königsberg verlegt, und ^»aus Geldmangel wurde unter dem Hochmeister Albrecht, drittem Sohne Friedrich's von Ansbach, dem Schwertorden in Liefland, Esth- land und Kurland 1520 die Wahl seines Heermeisters ganz überlassen. §. 3. Die italienischen Staaten. Die besonders bei der langobardischen Einwanderung von zahl, reichen, auch vornehmen Familien bevölkerten venetianisehen Inseln hatten sich 697, früher unter mehreren militärischen Tri, bunen stehend, einen gemeinsamen Dux, Paulucius Anafestus, gewählt und während des Bilderstrcits entzogen sie sich der Herr, schaft der Griechen, wenn auch nicht der Verbindung mit den, selben; durch ihre Lage zwischen dem westlichen und östlichen Europa wurden sie bald ein Weltmarkt, während in ihren Be, wohnern durch Kämpfe mit den slavischen Anwohnern des adria- tischen Meeres, über welche früh in Dalmatien Eroberungen ge, macht wurden, kriegerischer Geist genährt wurde. Durch den vierten Kreuzzug gewannen die Venetianer griechische Inseln — Candia durch Kauf von Bonifaz von Montferrat — und Kü, stenstriche von Epirus bis nach dem schwarzen Meere und große Erweiterung ihres Handels, welcher vornämlich nach jenem Meere, Syrien, Nordafrika, der Lombardei und den Donauge- genden ging. Schon 1256 entstand aus Handelseifersucht zwi, sehen den Venetianern und den Genuesern (mit welchen sie den Handel nach dem schwarzen Meere seit 1261 theilen muß, ten) ein bis 1381 dauernder Krieg, in welchem noch 1379 die Genueser, verbündet mit Franz Carrara von Padua und dem Könige Ludwig von Ungarn, durch die Einnahme von Chioggia Venedig selbst bedrohten, bis Victor Pisani 1380 ihnen dasselbe wieder entriß, und welcher wegen beiderseitiger Erschöpfung durch den Frieden von Turin 1381 beendet wurde, in welchem Venedig Dalmatien an Ludwig überließ. Jedoch begann jetzt die glän, zendste Zeit dieses Staates. Verbündet mit Johann Ga, leazzo Visconti zur Vernichtung der carraresischen Herrschaft, ge,

5. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 56

1835 - Berlin : Trautwein
56 Zweite Periode. 814 — 1096. Von den tatarischen Völkern nördlich vom griechischen Kaiserthum blieben die Bulgaren bis 1186 diesem unterwor, fen; die Chafaren verloren sich nach ihrer Ueberwältigung um tcr andere Stämme. Petschenegen wanderten im Anfänge des 10. Zahrh.'S, von den Komanen aus den Steppen von Saratov vertrieben, gegen die Donau, besetzten, indem sie die Chafaren gegen Süden zurückdrängtcn, den Landstrich vom Don bis zur Donau und machten sich durch räuberische Wildheit den Grie, chen, Bulgaren, Russen und Ungarn furchtbar, bis sie durch meh, rere Siege der Griechen (1088.1122) fast ganz ausgerattet wur, den. Zn ihre Wohnsitze und bis zur Aluta verbreiteten sich die Komanen (auch Uzen und Polovzer genannt), welche in der Mitte des 11. Zahrh.'s aus dem Lande zwischen Wolga und Don gegen Europa vorgerückt waren und nunmehr das griechische Kai, serthum, Ungarn und besonders Rußland aufs furchtbarste ver, heertcn, bis sie am Dnjepr durch die Mongolen (um 1225) ver, nichtet oder unterworfen wurden, die westlichern aber bei den Ungarn Schutz und zum Theil Aufnahme fanden und allmälig zum Christenlhum übertraten. §. 11. Die Araber. Das Khalifat löste sich schnell auf durch Ertheilung ausgedehnter Gewalt an Beamte, Schwäche der Khalifen und Entstehung ketzerischer, nur durch Empörung sich behauptender Secten, während sich Anfangs noch Gewerbfleiß, Handel und Gei, stesbildung zu voller Blüthe entfalteten (S. d. Anhang). Schon Harun al Raschid untergrub die Einheit desselben durch Theilung unter seine Söhne, von welchen der älteste Emin die ihm be« stimmte Oberhoheit so wenig behaupten konnte, daß ihn sein Bru, der Mamun (st. 833) schon 813 stürzte, und dieser vcranlaßte durch Ertheilung der erblichen Statthalterschaft über Chorasan an Thaher daselbst die Gründung des Reiches der Thaheriden (822). Motcassem (833 — 842) errichtete eine türkische Leibwache, welche dem Khalifen um so gefährlicher wurde, als auch die mei. sten Statthalter und Feldherrn aus den Türken gewählt wurden. Die Schwäche der folgenden Khalifen, deren geistliches Anschn überdieß durch die Vermehrung der ketzerischen Secten immer mehr sank, vermehrte die Zerrüttungen und Empörungen, und Ahmed Iv. überließ, sich mit seinem geistlichen Vorrange

6. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 237

1877 - Berlin : Herbig
Geistliche Ritterorden, Deutschland und Italien. 237 Cypern verlegt und 1312 auf dem Concilium zu Vienne durch Papst Clemens V. aufgehoben. 3) Deutscher Orden, ursprünglich Brüderschaft des 1128 gestifteten deutschen Hospitals in Jerusalem, durch Friedrich von Schwaben auf dem dritten Kreuzzuge vor Accon zum Ritterorden erhoben. Weißer Mantel, schwarzes Kreuz. Ordenssitz in Accon. Unter dem Hochmeister Hermann von Salza geht 1226 eine Schaar Ritter nach Preußen. Hermann von Balk, erster Landmeister in Preußen, welches durch blutige Kämpfe (1226—1283) unter- worfen wird. Im Jahre 1291 wird der Sitz des Hochmeisters nach Venedig, 1309 nach Mcvricnbwrg, 1457 nach Königsberg verlegt. 1525 wird das Ordensland säcularisirt. Die katholisch bleibenden Ritter behaupten sich im Besitz der deutschen Güter (Sitz ilrres Hochmeisters in Mergentheim in Franken). Der Orden wird 1809 aufgehoben. In allen drei Orden: lütter, Priester, dienende Brüder. §. 2. Deutschland Und Italien. 1125—1137. Lothar von Sachsen. Mit Hülfe seines Schwiegersohnes, Heinrich des Stolzen, Herzogs von Baiern (Welf), den er später auch zum Herzog von Sachsen macht, und des Herzogs Berthold von Zähringen kämpft Lothar gegen die beiden mächtigen Hohenstaufen, Friedrich, Herzog von Schwaben, und Konrad, die Neffen des letzten Kaisers Heinrich V. (Ihr Vater Friedrich von Büren und Staufen, Schwiegersohn Kaiser Heinrichs Iv., s. S. 226.) 1132. Auf dem ersten Römerzuge wird Lothar durch Papst Inno- cenz Ii. gekrönt und nimmt Mathildens Allodialbesitz in Italien als Lehen vom Papste 1136. Auf dem zweiten Römerzuge bekämpft Lothar den Nor- mannen Roger Ii., welcher den Titel König beider Sicilien angenommen hatte, und vertreibt ihn auf kurze Zeit nach Sicilien. Auf dem Rückzuge stirbt Lothar in Oberbaiern, in der Nähe von Hohenschwangau. Unter Lothars Regierung Ausdehnung des deutschen Einflusses nach Norden und Nordosten. Der dänische König Magnus erkennt von neuem die Oberhoheit des Kaisers an, Böhmen leistet die Lehns-

7. Erdkunde - S. 162

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 162 — oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham". — Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel. — Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge- legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig. 2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.) ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow (175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und Wolle. Universität. 3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak- baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.), ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel- Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew (92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien. 4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste Stadt Litauens. 5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor- orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie. 6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa- Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels- platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt (60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat, rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. — Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten 283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee, wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.

8. Geschichte des Alterthums und des Mittelalters - S. 155

1872 - Berlin : Wohlgemuth
155 die Jagellonen (13861524) den Thron Polens einnahmen. Jagello nahm das Christenthum an und regierte unter dem Namen Wladislav Ii. (bis 1414). Er war es, der die Kraft des deutschen Ordens durch die Schlacht bei Tannenberg (1410) brach und ihn zur Abtretung groer Gebiets-theile zwang. Sein Sohn Wladislav Iii., bereits König von Ungarn, siel (1444) bei Varna gegen die Osmanen. Dessen Bruder Kasimir Iv. (14471492) vereinigte Littauen mit Polen und zwang den deutschen Orden (1466) im Frieden zu Thorn zur Abtretung von Westpreuen sowie zur Anerkennung seiner Lehnshoheit der Ostpreuen. 5. Das christliche Spanien. a. Kastilien. Nach der Zerstrung des Westgothenreiches in Spanien durch die Araber hatten sich die Christen unter Pe lag ins in die nrdlichen Gebirge geflchtet und hier ein eigenes kleines Knigreich, Astnrien gestiftet, von wo aus sie allmlig den Arabern einen Strich Landes nach dem andern zu entreien suchten. Schon Alfons Ii. (791 bis 842) konnte seinen Wohnsitz nach Oviedo verlegen. Alfons Iii. der Groe (866910) eroberte Coimbra und Salamanca und suchte den Zustand des Reiches zu ordnen. Sein Sohn Garcias (910914) verlegte seinen Sitz nach Leon; allein das hiernach be-nannte Knigreich wurde durch Almauzor bald wieder auf Astnrien und einen Theil Galiziens beschrnkt und sogar zum Tribut gezwun-gen. Erst Alfons V. (9991027) setzte sich wieder in den Besitz von Leon. Als im Jahre 1038 der Mannsstamm der leonischen Könige ausstarb, siel das Land an Ferdinand I. von Castilien, das sich in der Mitte des zehnten Jahrhunderts durch Ferdinand Gon-zalez als ein unabhngiges Reich losgerissen hatte. Unter Ferdi-nand I. (10371065) trat der berhmte Don Rodrigo de Vi-var, gewhnlich der Cid genannt, auf, welcher auch unter seinen Nachfolgern, besonders unter Alfons Vi. (10721109) den Arabern eine Stadt nach der andern nahm. So eroberte er (1085) Toledo und (1094) Valencia, und starb im Jahre 1099. Nach dem Tode Alfons erhielt Heinrich von Burgund Portugal als eigene Grafschaft, wogegen Uracca, seine Tochter, die brigen Be-sitznngen erhielt. Ihr Sohn, Alfons Vii. theilte diese bei seinem Tode (1157) in die beiden Reiche Castilien und Leon, bis Fer-dinand Iii. sie (1230) wieder vereinigte.

9. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 8

1874 - Mainz : Kunze
Preußen, Pommern, Mecklenburg in sich gegliedert durch die parallelen Durchbrüche der Weichsel und Oder und durch deren und des Pregel und Niemen breite und fette Niederungen. Die bedeutendste Entwicklung im deutschen Ordenslande*). Sein Vorland an der Straße von Marienburg nach Königs- berg und von da über Tilsit nach Livland reicher geschicht- licher Boden, im Inneren noch nicht ausgeglichene Gegensätze der Kultur zwischen den deutschen Städten und der lettischen und slavischen (masurischeu) Landbevölkerung; ähnlicher Gegensatz an der Grenze Pommerns (Kassuben) und Westpreußens, eine Nach- Wirkung des der deutsch-evangelischen Kultur feindlich entgegen- getretenen Thorner Friedens. Das übrige Küstenland vollständig germanisiert.**) Im insularen***) Holstein und Schleswig (Stecknitzkanal, Eiderkanal, Isthmus zwischen Schleswig und Tondern, Dannewirk) begleitet die Seeplatte oft mit lieblichen Waldlandschaften die Ostküste, dahinter die Geest, auf ihr die Verbindung nach dem N., westlich zur Nordseeküste friesisches Marschland bis Ditmarschen. Der Zusammenhang mit der offenen Nordsee durch die Batten gehemmt, der Nordseehafeu Altona neben Hamburg; der Schwerpunkt des Landes an der den nahen dänischen Inseln ähnlichen Ostseeküste. Der durch die Dynastie geförderte langdauernde Zusammenhang mit Däne- mark durch Preußen gelöst. Stammland dieser Dynastie, die auch in Rußland und Griechenland (eine Zeitlang auch in Schwe- *) Die Bewohner des polnischen Sumpflandes kannten und nützten die günstige Lage und Beschaffenheit ihres Mündungslandes Preußen nicht; deutsche christliche Ritterschaft im Bunde mit den Seestädten zogen es in das Bereich deutscher Kultur. Nach langer Störung durch die Polnische Herrschaft wurde diese Aufgabe durch die Hohenzolleru wieder aufgenom- men und auf das Hinterland ausgedehnt. Anfiedlung der evangelischen Salzburger in Ostpreußen durch Friedr. Wilh. I., Kultur des Netzedistricts durch Friedrich d. Gr. **) Die den Littanern verwandten, den Reußen anwohnenden Preußen haben durch ihren ruhmvollen Widerstand ihren Namen verewigt; auch das treue deutsche Pommerland ist stolz'auf seinen Namen (am Meere); Meck- lenbnrg hat Slavisches in dem Dienstverhältniß der Landbevölkerung bewahrt, Wagrien (östliches Holstein) selbst den Namen Stargard in Oldenburg über- setzt. Ratzeburg-Ratibor. ***) Daher zum Theil der Partikularismus der Bewohner. Die Knicks Erinnerungen an altsächsische Abgeschlossenheit. Altsächsisches auch im Bau der Bauernhäuser, die wie in Westfalen auch das Vieh unter ihrem Dache bergen: engste Concentration des freien Besitzes (weit verschieden von den Wohnungen der slavischen Bauern).

10. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 111

1874 - Mainz : Kunze
— 111 — Gora)*) an die Karpathen anlehnend, im N. durch die Depression des Narew von der baltischen Seenplatte geschieden, dazwischen etwas gehoben der Getreide- und Waldboden, in dessen Mitte Warschau. b. Das Gebiet des schwarzen Meeres. Das Quell- gebiet des Dnjepr (Borysthenes), den Pripät entlang (Rokit- nofümpfe) bis zu deu höhern Sandufern der Beresina ein uuge- heuerer waldiger Morast, dessen Wassermassen der Dnjepr durch die niedere, aber hügelige Ukrain e (Pultawa) von Kijew, dem hochgelegenen Mittelpunkte dieses Flußgebietes an über lange und gefährliche Stromschnellen den pontischen Steppen und dem Meere zuführt. Mit der Stadt Kijew steigt auf dem rechten Ufer wieder der Landrücken an, der nun ohne Steppen durch das fruchtbare Podolien und Wolyuieu in das verwandte Galizien und Polen zieht. Zwischen Dnjester und Pruth das walachische Bessarabieu (Bender), die äußerste Karpa- theuterrasse bis zur Küste. Im Mündungsgebiet zwischen Dnje- ster und Bug (mit deutschen Kolonieen) Odessa, die neue politische Großstadt, und hinter dem Bug verdeckt der seit Seba- stopols Fall gegründete Kriegshafen Nikolajew. — Die über den schmalen Isthmus von Perekop durch die Krim (Cherson- nesus Taurica) ziehende tanrisch e Steppe endigt im S. in einer lieblichen, seit ältester Zeit besungenen, malerischen Gebirgs- landschast, mit mehrern vor den pontischen Stürmen gesicherten Häsen, den Emporien für das skythische Hinterland, daher von Griechen, Gothen, Genuesen, Tataren und Russen**) besetzt, ein farbenreiches Geschichtstableau in eintöniger Umgebung. — Der Don (Tanais) fast ein Nebenfluß der Wolga; uur die schmale Wolgahöhe in der Nähe der Herrnhuterkolouie Sarepta hin- dert das Zusammenströmen und zwingt ihn, die palus Maeotis immer weiter mit seinem Schlamme auszufüllen. Sein Ufer- *) Höchster Theil des südlichen Landrückens überhaupt, bis 2000' auf- steigend , mit wirklichem Gebirgscharakter. Er nöthigt die Weichsel zu der großen östlichen Ausbiegung. Im Westen ^begrenzt ihn die Warta, im Norden die Pilica. **) Der Besitz der Krim (Sinope gegenüber) eine Lebensfrage für Ruß- lands Macht. — Von hier gieng die venetianische und genuesische Karawa- neustraße über Sarepta (den Tragplatz) in die Steppen Asiens nach Indien und China. Damals zahlte Kaffa um asowschen Meere 100000 Ew., in derselben Zeit, wo auf der nördlichen Handelsstraße zwischen Byzanz und der Ostsee Kijew 200000, Nowgorod 400000 Ew. hatte.
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