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1. Allgemeine Erdkunde, Ausführliche Behandlung eines Abschnittes aus der Länderkunde, Zehn Lesestücke aus der geographischen Literatur - S. 108

1909 - Breslau : Hirt
108 Zehn Lesestücke aus der geographischen Literatur. liegen, findet man bei Mainz erst tief unter der Sohle des Talbodens, vielleicht unter dem Niveau des Meeresspiegels. Der Rhein hat trotz dieser Knickung, welche das Gefälle seines ursprünglichen Bettes erlitt, seinen Platz behauptet. Aber in der ge- waltigen Verschiedenheit des Landschaftsbildes seiner User in der tiefen Felsengasse unterhalb Bingen und in der hoch aufgeschütteten Ebene oberhalb dieses Ortes liegt ein unvergängliches Ergebnis dieser Krisis seiner Entwicklungsgeschichte. Ihr be- redtes Denkmal sind die Stromschnellen des Binger Loches. 8. Die Seen der Alpen. Von Joseph Nutzen („Das deutsche Land", 5. Aufl., Breslau 1908). Wenn wir in den höheren Gürteln der Alpen zwischen mächtigen Gebirgsstöcken gewandert sind, dann wieder durch öde Gebirgskessel voll Schnee, Eis und Steinen, oder schon weiter unten zwischen Riesenwänden in dunkeln Gründen, so wächst in uns das Gefühl der Beengung zugleich und der Sehnsucht nach Licht, Weite und Freiheit, um so mehr, wenn uns dann nach allen Seiten der Ausgang noch verschlossen scheint. Da auf einmal öffnen sich bei einer Wendung des Weges unverhofft die Bergtore, Licht und Luft strömt uns in Fülle entgegen, und ein flacher, freier See- spiegel liegt vor uns ausgebreitet; wir jubeln ihm entgegen. Indes nicht dieser un- erwartete Gegensatz allein ist es, der uns an den See fesselt; wir fühlen noch einen an- deren in den beiden Elementen des Flüssigen und Festen selbst. Eben erst haben wir weiter oben im Gebirge das erstere wütend und tobend in Wasserfällen und mit wilden Wogen über Felsenwände herabstürzen und Geröll fortwälzen, wir haben die jungen Alpenflüsse in übermütiger Kraftsülle ungestüm davoneilen sehen, und jetzt im See gewahren wir das bisher so leidenschaftlich unruhige Wasser zur eben- mäßigsten Ruhe gelangt; es bietet eine vollkommen ebene Fläche, und zwar mitten in der Zerklüftung, Auftürmung, Überstürzung und finstern Faltung der Berge rings- um. Schon durch diese ihre Form erscheinen uns hier die Felsen als die Vertreter von Unruhe und leidenschaftlicher Erregung, und eine solche Vorstellung nimmt zu, wenn wir sie von argen Wettern heimgesucht, wenn wir hastigen Fluges die Wolken an ihnen vorüberziehen und dicke Nebel sie teilweise umlagern sehen. Dort gewisser- maßen flüssige Ruhe und hier versteinerte Bewegung, so gewähren die Seen der aufgeregten Seele den Dienst der Beruhigung, und sie tun dies mit einschmeichelnder Milde. Wie besänftigend und kosend ruhen sie nicht an dem einschließenden Berge, der, dunkelfarbig, runzlig und narbig durch feine Felsen, bärtig und haarig durch sein Gestrüpp gleich einem rauhen, aber markigen Lebensgefährten zu ihrem Schutze stolz aufgerichtet dasteht! Wie schmiegen sie sich munter und glatt mit ihren rund- lichen Formen und anmutigen Bewegungen nach seinem eckigen und schroffen Gliederbau! So paaren sie das Milde mit dem Rauhen. Und neben dieser Sanftmut ent- halten sie zugleich die Natur einer liebenswürdigen Erregbarkeit; denn sie sind, wie die feineren Seelen der Frauen, so sehr befähigt, gleichsam zarte Empfindungen und Eindrücke aufzunehmen, die an dem harten und starren Stoffe ihrer Felsen spurlos vorübergehen. Schon von dem leisesten Windhauche wird die Oberfläche ihres Wassers bewegt, und in gekräuselten Windungen hüpft es wie zum Tanze. Freilich steigert sich dann und wann diese Bewegung bis zu einem erschreckenden Grade, wenn Stürme über sie hinbrausen, als wäre es der wilde Jäger mit seinem Gefolge, wenn die Wellen

2. Länderkunde von Europa mit Ausnahme des Deutschen Reiches, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 32

1909 - Breslau : Hirt
32 Ii. Länderkunde von Europa. ungewöhnlich breiten, ungepflasterten Straße, deren Häuser meist einstöckig, weiß gestrichen und mit schwärzlichen Schindeln gedeckt sind. Ihre Messen werden von weither besucht. So ist das ganze Ungarische Tiefland ein wichtiges Landwirtschasts- gebiet, dessen überwiegend magyarische Bevölkerung viel Getreide, Vieh, Obst und Wein aussührt. Die Industrie ist erst im Aufblühen begriffen und erstreckt sich nreist nur auf die Verarbeitung der einheimischen Rohprodukte in Mühlen, Spiritus- brennereien und Zuckerfabriken. Für die Getreideausfuhr spielen die Flüsse, besonders Donau und Theiß, eine wichtige Rolle. Hauptstapelplatz an der schiffbaren Donau ist Ungarns Hauptstadt Budapest fbüdapeschtst Sie liegt nahe der Mitte des Landes, ist als Sammelplatz aller wichtigen Bahnen der Mittelpunkt des regen Handels, Verkehrs und der Industrie, durch seine Universität und Technische Hochschule auch der des geistigen Lebens und als Sitz der Regiemng und des Parlaments der des Magyarentums. E. Wirtschaftliche Verhältnisse. Die Natur hat Osterreich-Ungam mit einer reichen Fülle voll Gaben ausgestattet. Es ist ein Ackerbaustaat mit bedeutender Getreide- und Maisausfuhr. (Nenne die ertragreichsten Getreide- und Maisländer!) In Gewinnung von Rübenzucker steht Osterreich-Ungam in Europa an dritter Stelle. Größere Erträge tiefem nur das Deutsche Reich und Rußland. Der in Böhmen und Mähren erzeugte Hopfen ist der beste Europas. Flachs tiefem die Sudetenländer. Nur Rußland übertrifft unter den europäischen Staaten Österreich-Ungarn an Tabakgewinnung. Welches Land zeichnet sich besonders durch Tabakbau aus? Wein erzeugt die Monarchie dreimal soviel wie das Deutsche Reich. Nenne die Weinbauländer des Reiches! Obst tvird im ganzen Staat angebaut und ist ein wichtiger Ausfuhrgegenstand. Die Inseln und die Küste Dalmatiens liefern Olivenund Südfrüchte („Triester Feigen"). Die Bergländer sind so reich an Wäldern, daß die Monarchie unter den Holz- ausfuhrländern an dritter Stelle steht. Das meiste Vieh besitzen die Pußten Ungarns, die aber durch Weizen- und Maisbau immer mehr eingeschränkt werden. Welche Länder Österreichs sind reich an Schafherden? Hervorragend ist die Geflügel- zucht. Seide liefert Südtirol. Die Wälder bergen viel Wild. Die zahlreichen und wertvollen Bodenschätze werden noch nicht genügend ausge- beutet und verarbeitet. Nenne die Hauptftmdstätten für Gold, Silber, Quecksilber, Eisen, Blei, Salz, Kohlen und Petroleum! Auch an heilkräftigen Mineral- quellen ist Österreich-Ungarn reich. Nenne die wichtigsten böhmischen Badeorte! Die Gewerbtätigkeit, vielfach noch Hausindustrie, steht im ganzen weit hinter der von England, Deutschland und Frankreich zurück. Wie im Deutschen Reiche, so ist auch hier der Nw der Monarchie hauptsächlich industriell und der 0 vomehmlich landwirt- schaftlich tätig. Bedeutendes leistet das Großgewerbe an Eisen-, Stahl- und Web- waren sowie in der Herstellung von Porzellan, Bier und Glas. (Nenne die Fabri- kationsorte!) Die Großstädte Wien, Prag, Graz, Triest zeichnen sich durch Maschinen- bau, 'Triest und Fiume durch Schiffbau und Wien durch seine Luxuswaren aus. Die Ivirtschaftlich verschiedenen Verhältnisse der Ost- und Westhälfte des Reiches haben einen lebhaften Binnenhandel hervorgerufen. Im Außenhandel steht Osterreich-Ungam unter den europäischen Staaten erst an sechster Stelle. Die Länge der Wasserstraßen beträgt 12 000 bin (im Deutschen Reiche 14 000 km). Mit seinem Eisenbahnnetz nimmt Osterreich-Ungam mit 43 720 km die vierte Stelle (f. Tabelle

3. Länderkunde von Europa mit Ausnahme des Deutschen Reiches, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 99

1909 - Breslau : Hirt
D. Die Skandinavisch-Russische Tafel. — 3. Rußland. 99 werden Eisen-, Kupfer- und Platinerze^ in Menge gewonnen, desgleichen viel Gold, Silber und Schmucksteine zutage gefördert. Die bedeutendsten Bergwerks- und Industriestädte sind: Perm, Mittelpunkt der Eisenindustrie an der Westseite, und Jekaterinbürg, Hauptsitz des uralischen Bergbaues an der Ostseite des Gebirges. B. Das Russische Flachland. a) Das Nordrussische Tiesland. Es umfaßt das Gebiet der fischreichen, aus zwei einander entgegenfließenden Quellarmen entstehenden Dwina und der 8-förmigen Petschöra. Diese ungeheure Fläche ist in ihrem nörd- lichen Teile im Winter eine Eis- und Schneewüste. In den Sommer- monaten bedeckt sie sich mit Moosen und Flechten, die Renntieren, von nomadisierenden Samojeden und Lappen geführt, zur Nahrung dienen. Der südliche Teil der Ebene besteht aus Nadel- und Birkenwäldern, die von Pelztieren belebt sind. Ausnutzung des Waldes, Jagd und Fischerei bilden den wichtigsten, für weite Strecken den einzigen Erwerbszweig. Daher ist dieses Gebiet der am dünnsten bewohnte Teil Europas und der von Mitte Oktober bis Mitte April vereiste Holz- und Fischereihafen Archangelsk (Fluß?) die einzige größere Stadt Nordrußlands. b) Das Ostsee-Tiefland. Zwischen dem Nordrussischen Tieslande und der Finnischen Seenplatte liegen die beiden größten Seen Europas, der Onega- und der Lädoga-See. Sie werden zum Finnischen Meerbusen entwässert durch die schiffbare Newa. An ihrer Mündung gründete (1703) Peter der Große in kalter, sumpfiger Ebene die mit Kirchen und Palästen prächtig geschmückte, moderne Haupt- und Residenzstadt des Russischen Reiches, St. Petersburg, ein beredter Zeuge von dem Siege des menschlichen Willens über eine widerstrebende Natur. Durch ihre Lage ist es der bedeutendste Industrie- und Handelsplatz an der Ostsee, von der Seeseite geschützt durch den auf einer Insel gelegenen Kriegshasen Kronstadt. Das Ostsee-Tiefland südwärts von dem Newabecken und dem Finnischen Meerbusen erzeugt viel Getreide und Flachs. Der bedeutendste Ausfuhrhafen für diese Landeserzeugnisse ist Riga, der dritte Seehandelsplatz des Reiches (Nuß?), eine Gründung der Deutschen, die im Mittelalter den heutigen russischen Ostseeprovinzen: Kurland, Livland, Estland und Jngermanland, Christentum und Kultur brachten und die noch heute einen wichtigen, aber schwer bedrohten Teil der dortigen Bevölkerung bilden. Auf deutsches Gebiet treten Memel und Weichsel über. Au einem Neben- , . fluß der Memel hat die Festung Wilna Bedeutung als Eisenbahnknotenpunkt und Handelsplatz. Die Rußland angehörende mittlere Weichsel durchfließt den Hauptteil des früheren Polenreiches. Hier liegt Polens Hauptstadt Warschau (Fluß?), Industriestadt und Hauptmarkt Polens für Wolle und Getreide. 1 An Platin ist der Ural das ergiebigste Gebirge der Erde. Verarbeitet werden die Platinerze in Deutschland.

4. Erdkunde - S. 304

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 304 Mit Bethanien übersieht das Auge den Ölberg, die Stätte der heiligen Erinnerungen. Nahe am Ölberge liegt Gethsemane, unten an seinem Fuße der Olivengarten und oben auf dem Gipfel die Himmelfahrtskirche. Ich konnte mein Auge fast nicht wenden von den heiligen Hügeln. Noch einmal trank ich in vollstem Zuge das heilige Schauspiel und wandte mich dann mit dem Wunsche des heimatlichen Dichters ab: „Bleibt mir nah mit eurem heil'gen Walten, Hohe Bilder, himmlische Gestalten!" (Nach F. W. Hackländer u. a.) Die Überschwemmungen des Wits. Schon im Altertum wurde Ägypten ein „Geschenk des Nils" genannt, und das mit Recht; denn der Nil ist es, der das Land bewässert und fetten Schlamm auf demselben ablagert, dadurch unter einem fast regenlosen Himmel üppige Fruchtbarkeit erzeugeud. Zwar haben auch andere Ströme jährliche Überschwemmungen; aber bei keinem derselben treten diese mit solcher Regelmäßigkeit auf und lassen sich so genan und so weit zurück verfolgen. Wir wissen, daß der Nil von den mächtigen Wassermassen angeschwellt wird, welche zur Zeit der tropischen Regen in seinem Quellgebiet, besonders in Abessinien, herabstürzen. Gegen Schluß des Juni verrät der steigende Strom den gewaltigen Zuwachs des Wassers. Diese Schwellung nimmt nun in gleichmäßiger Folge so zu, daß um die Mitte des Augusts der Fluß iu Ägypten seine Ufer überschreitet und allmählich das ganze Thal bis zum Fuße der Berge überflutet, um während des Oktobers in seine Grenzen zurückzukehren und ebenso gleichmäßig, wie er gewachsen, auf den niedrigsten Wasserstand herabzusinken. Das höchste, aber gewöhnliche Maß der Steigung beträgt für das Delta heute noch wie schon im Altertum 5 m, und die Wassermenge, welche der Strom in dieser Zeit dem Meere zuwälzt, ist zwanzigmal größer als zuvor. Zuweilen bleibt er auch uuter dem angegebenen Maße zurück. Dann aber trifft Hungersnot oder doch Mangel die Be- völkeruug, welche eben den Überschwemmungen allein ihre reichen

5. Erdkunde - S. 162

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 162 — oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham". — Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel. — Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge- legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig. 2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.) ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow (175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und Wolle. Universität. 3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak- baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.), ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel- Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew (92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien. 4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste Stadt Litauens. 5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor- orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie. 6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa- Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels- platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt (60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat, rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. — Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten 283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee, wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.

6. Lehrstoff der Sexta - S. 67

1900 - Breslau : Hirt
Von Sues nach Hause. 67 25—27 0 Wärme an, aber diese wird doch gemildert durch den Seewind. Von der Insel wird die duftige Rinde des Zimtbaumes geholt, aber da diese Ware nicht mehr soviel gebraucht wird, haben sich diebraunen Singhalesen fleißig auf den Anbau der Kokospalme und des Theestrauches gelegt. 4. Am 27. August stechen wir wieder in See, fahren am 3. September an der sonnverbrannten Küste von Arabien entlang, einer der größten Halb- infeln der^Erde, die meistens aus Wüsten besteht, und halten am folgenden Tage in Aden an. Wieder eine Besitzung der Briten! Sie haben diesen glühend- heißen Platz besetzt, um den Eingang in das Rote Meer und den Weg nach Indien zu hüten. Lage im Krater; die großen Wasserbehälter. Bald bekommen wir die Küste des „Schwarzen Erdteils" in Sicht, und Afrika tritt uns recht nahe in der Straße Bab el-Mandeb, dem „Thore der Thränen", wie sie mit Recht die Araber benannt haben. Denn das Rote Meer (f. S. 20) ist ein enges Binnenmeer voller Klippen, und der Schiff- brüchige hatte von den Küstenbewohnern keine Gnade zu hoffen. Große Segel- fchiffe meiden dieses enge Fahrwasser. Die drei- bis viertägige Fahrt durch dieses Meer ist eine Qual, denn in keinem anderen brennt die Sonne so fürchterlich. 50°! Vier Hundertteile des Wassers bestehen hier aus Salz. Nachdem wir die Hälfte des Weges zurückgelegt haben, wird uns im O. die Gegend gezeigt, wo Mekka liegt, der Geburtsort Mohammeds, die heilige Stadt, nach der alljährlich Taufende von seinen Bekennern pilgern. N.ö. davon liegt Mediua, die Grabesstadt des Propheten. — Am dritten Tage begegnet uns ein großer deutscher Dampfer, der südwärts die Linie Hamburg — Deutsch-Ost-Afrika befährt. Das Verdeck ist gefüllt mit schwarzen Gestalten in weißer Uniform, kräftigen Negern, die in Ägypten angeworben sind und unter deutschen Offizieren die „Schutztruppe" in unserer Kolonie verstärken sollen. Das Hurrarufen haben sie schon gelernt. Das Meer verengt sich zum Busen von Sues. Im O. erhebt sich eine Gruppe hoher, kahler Felsen von kühnen Umrissen, der Sinai. Am Fuße eines dieser Berge haben die Israeliten das Gesetz empfangen, und nach dem Gebirge ist die Halbinsel benannt, auf der es ruht. Am Mittwoch, dem 8. Sep- tember, läuft unser Dampfer in den Hafen von Sues ein, nach dem der Kanal feinen Namen empfangen hat. Fahrzeit durch ihn 14 bis 24 Stunden. § 6. Von Sues nach Hause. 1. In Sues harrt unser eine Enttäuschung. Die erwartete Depesche besagt: „Urlaub abgeschlagen". Da gilt es, den kürzesten Weg aufzusuchen, wenn wir am 15. September zu Hause sein wollen. Geschwind in deu Zug, der um 10 Uhr morgens zur Abfahrt pfeift! Zuerst geht es eiue lauge Strecke neben dem Kanäle fort, auf dem zahlreiche Dampfer langsam entlang gleiten, links die glühenden Berge der schweigenden Wüste, dann aber hinab in eine über- schwemmte Ebene, die unser Zug auf einem Damme durcheilt. Das Delta des Nils! Nicht alle Flüsse besitzen ein solches Mündnngs-Schwemmland (s. S. 29 und H 38), der Nil aber eiu ganz bedeutendes. Halb ist es Sumpf, halb festes Land und wie alle Marschen fehr fruchtbar. — Jetzt sind Delta und Flußthal hier bis 7 in über die gewöhnliche Höhe des Flusses mit Wasser

7. Europa ohne Deutschland - S. 14

1901 - Breslau : Hirt
14 Europa. Das Klima des breiten n. Rumpfes steht noch unter dem Einflüsse der kalten Winde aus dem N.o., und erst s. vom 41? n. Br. beginnt das mittelmeerische Klima (f. S. 5)_ und der s. Pflanzenwuchs. In der messenischen Ebene aber, im s. Peloponnes, bringt sogar die Dattelpalme ihre Früchte zur Reife. — Die Er- zeugnisse s. unten bei den einzelnen Ländern. Die Bevölkerung ist äußerst bunt gemischt. Im N. überwiegen die Slawen und zwar im N.w. die Serben, zu beiden Seiten des Balkans die Bulgaren. — Türken leben fast nur noch in den Städten der eigent- lichen Türkei. — Der Süden und die Küsten des Ägäischen Meeres sind von Griechen bevölkert. Dazu kommen Albaner, Rumänen u. a. m. — Es überwiegt die griechisch-katholische („orthodoxe") Kirche. a) Die europäische Türkei. [170 000 qkm, 6 Mill. ©.] Die Türkei ist auch jetzt noch der größte Staat der Halbinsel^ die übrigen Staaten derselben gehörten früher zu ihr, sind aber im Laufe dieses Jahrhunderts verloren gegangen. Die türkischen Bewohner fühlen sich in Europa nicht mehr recht heimisch und wandern immer mehr nach Kleinasien hinüber. — Der Beherrscher führt den Titel Sultan. Als Erzeugnisse sind zu nennen Getreide, Weintrauben, Baumobst, der feine türkische Tabak und Teppiche. Im alten Thrakien Konstantinopel, das altgriechische Byzantium, liegt herr- lich an der nach ihm benannten Meerenge und besitzt in dem „Goldenen Horn" einen vortrefflichen Hafen. 1 100000 E. — Adrianopel, im Knie der Maritza, Handelsstadt. — In Makedonien, an? N.-Ende des Busens von Saloniki, die gleichn. trefflich gelegene Hafenstadt (Thessalonich), '100 Ouo E. Zum Türkenreiche gehören die Inseln im n. und im ö. Teile des Ägäischen Meeres. Unter einem griechischen Prinzen steht das langgestreckte Kreta, die „Kreideinsel", denn nach der Insel wurde der Kreidekalk ihrer Berge benannt. d) Mittelbare türkische Besitzungen, welche mit der Türkei nur noch in losem Verbände stehen. 1. Bosnien mit seinen Nebenländern, die nordwestlichste Landschaft, ist von Österreich-Ungarn besetzt und verwaltet und somit diesem znzn- rechnen. S. S. 31. 2. Das Fürstentum Bulgarien, zwischen dem Balkan, dem hohen Berg- stocke des Rilo-Dagh im S.w., dein Strymon und der Donau, ist ein Schutzstaat der Türkei. Die Bulgaren sind arbeitsam und gewerbfleißig; berühmt sind die im Lande gewebten Teppiche. — Hst. Sofia, s.o. vom Balkan, 50000 E. 3. Ost-Rumelien, an der Südseite des Balkans, sollte eine türkische Provinz mit selbständiger Verwaltung bilden, hat sich aber auf eigene Hand mit Bulgarien vereinigt. Aus weiten Rosengärten wird das kostbare Rosenöl gewonnen, auch wird viel Getreide ausgeführt. — Philippopel, au der Maritza.

8. Großes Lehrbuch der Geographie - S. 430

1902 - Breslau : Hirt
430 Österreich-Ungarn. Eisenwaren in den Ost-Alpen und Nieder-Österreich, Maschinen in Wien, Böhmen und Diahren, Bier um Wien und in Böhmen. Handel. Während noch im Beginne der 80er Jahre der Doppelstaat insofern eine eigenartige Stellung einnahm, als er nach dem Westen Rohstoffe ausführte, dem Osten gegenüber aber als Industriestaat auftreten konnte, hat sich dieses Verhältnis jetzt dahin geändert, daß er auch nach dem W. hin und über See Jndustriewaren liefern kann. I des Gutes, das von Böhmen die Elbe hinabschwimmt, sind Erzeugnisse des Gewerbe- fleißes. Denn noch immer geht ein ganz erheblicher Teil des Außenhandels auf diesem Strome aus und ein und über deutsche Häfen, da sein Wasserweg vielfach billiger ist als der Weg Wien-Triest und Budapest-Fiume. Die Lebensader des Kaiserreiches, die Donau, hat ihre große Aufgabe bisher nicht zu erfüllen vermocht, da sie durch die Stromengen des Eisernen Tores noch immer zeitweise völlig gesperrt ist und da sie unter der Verwilderung des Stromlaufs durch Schotterablagerungen, Flußteilung und häufige Stromverlegung oberhalb Budapest leidet. Bis jetzt kommt der Frachtverkehr aus dem zweitgrößten Strome Europas der schwunghaft betriebenen Rheinschiffahrt von Mann- heim seewärts bei weitem nicht gleich und wird auch vom Elbverkehre noch übertroffen. 59o/o der Einfuhr waren 1900'Rohstoffe, 14 Halb-, 27 Ganz-Fabrikate; Gegenstände vor allem: Baumwolle, Kohle, Wolle, Tabak, Maschinen, Häute, wogegen von der Ausfuhr nur 420/g Rohstoffe, 12 Halb- und 460/g Ganz-Fabrikate waren. Gegenstände: Holz, Zucker, Vieh, Eier, Kohlen, Getreide, Glas, Lederwaren, Malz. Jene betrug 1443, diese 1651 Mill. Mk. i. I. 1900, der Anteil am Außenhandel auf den Kopf der Bevölkerung 71, im D. R. 193 Mk. 46po des Außenhandels fielen auf das D. R. Dem Verkehre dient ein trefflich zusammenhängendes Bahnnetz, das an 5 Stellen die Alpen überschreitet, in Triest und Fiume seine Haupthäfen, in Prag, Wien und Buda- pest seine Hauptknotenpunkte, bei Ratibor, Dresden, Passau und Salzburg die wichtig- sten Berührungsstellen mit den deutschen hat und trotz der trennenden Gebirgshemmnisse zu einer Länge von 35752 krn i. I. 1900 (gegen 6000 i. I. 1866) und damit zu 529 auf je 10000 qkm1 gewachsen ist. Die Handelsflotte ist kaum halb so groß wie die spanische. Österreich-Ungarn wird in Bezug auf absolute Bevölkerung nur von Rußland und dem Deutschen Reiche übertroffen, dagegeit nimmt es mit einer Bolksdichte von 70 erst die fünfte Stelle unter den sechs Großmächten ein2. Wie in den meisten ost-europäischen Staaten, ist die Bevölkerung ziemlich gleichmäßig verteilt; namentlich gilt dies von Ungarn; unter dem Durchschnitte bleiben die eigentlichen Gebirgsländer (Dalmatien 46, Kärnten 36, Tirol 32, Vorarlberg 50, Salzburg nur 27, Bosnien 31 E. auf 1 qkm). Stärker bewohnt sind die Ebenen am N.-Fuße der Alpen, am stärksten jedoch der ge- werbereiche Landstrich am N.w.-Rande des Reiches, vom Fichtelgebirge bis jenseits Krakau mit 100—150 E. auf 1 qkm, in unmittelbarem Anschlüsse an die ebenfalls dichtbevölkerten Gewerbegebiete Sachsens und Schlesiens. Die prozentuelle Zunahme war 1890—1900 in Österreich 9,i, in Ungarn 9,96, im D. R. 7,7 8,' unter dem Durchschnitte stehen gerade die industriellen Sudetenländer: Kärnten, wo die sonst blühende Montan-Jndustrie völlig daniederliegt, hat nur 1,90/0 Zuwachs. Die starke Zunahme im ungarischen Tieflande, wo zumeist magyarische Bauern ansässig sind, bedeutet eine Stärkung des Magyarentums, wie denn die ungarische Reichs- hälfte politisch und wirtschaftlich immer mehr zu überwiegen scheint. Österreich-Ungarn, infolge der scharf ausgeprägten Gegensätze seiner Ober- flächengestaltung wie keine andere europäische Großmacht der natürlichen Be- dingungen zum geschlossenen Einheitsstaate entbehrend, ist zu einem solchen noch weniger geschaffen wegen des in seinen: weiten Umkreise herrschenden bunten Völker- und Sprachengemisches; denn keiner der in beträchtlicher Anzahl ver- tretenen Stämme besitzt ein solches Übergewicht'der Kopfzahl, daß er zur allei- 1 2 1 Im D. R. 1900: 51 850, bezw. 960 km. 2 S. Tabelle über die Staaten Europas S. 521.

9. Großes Lehrbuch der Geographie - S. 429

1902 - Breslau : Hirt
Erzeugnisse. 429 kommt 1. Die immergrüne Flora beginnt schon ani Golse von Triest, das s. Dalmatien hat die mildesten Winter, und tropische Pflanzen, Dattelpalnien, erhalten sich im Freien. Es gibt in Europa keinen zweiten Staat, der an Erzeugnissen aus den drei Reichen der Natur und an innern Hilfsmitteln zur Hebung des Wohl- standes so reich wäre wie Österreich-Ungarn. Der im allgemeinen fruchtbare Boden liefert alle wesentlichen Ernährungsmittel in mehr als ausreichender Menge für die Bevölkerung. Die Ebenen, voraus die ungarischen, sind Kornkammern und liefern auch Kartoffeln. Ölgewächse und Zuckerrüben. Tabak in Ungarn, vorzüglicher Hopfen in Bohmen. Der Zucker ist mit 158 Mill. Mark 1900 der zweitwichtigste Ausfuhrgegenstand geworden. Beträchtlicher Obst- und Wein- bau, letzterer, durch das Binnenlandsklima, unter dem der größte Teil des Bodens steht, ganz besonders begünstigt, am stärksten und in den edelsten Arten (der weltberühmte Tokayer) in Ungarn und Kroatien. Man schätzt den mittleren Ertrag auf 9 Mill. Hektoliter, wovon die kleinere Hälfte auf Österreich entfällt. Mit Wein sind in Öster- reich 0,8% des Bodens bestanden, in Ungarn loch (im Deutschen Reiche 0,3, in Frankreich 3,i, Spanien 3,7, Italien sogar 6,3). — Der Wald bedeckt vor allem die Berglünder und nimmt in U. 280ch, in Ö. fast 4,des Bodens ein, zusammen — Bayern mit Württem- berg. Dieser Besitz ermöglicht für Österreich-Ungarn die drittgrößte Holzausfuhr unter den Ländern Europas: 1900 für 216 Mill. Mark. Die Bergländer halten auch viel Vieh, werden hierin aber von den ungarischen Steppen (Pußten) übertroffen. Vieh bildet mit 106 Mill. Mark den dritten Ausfuhrgegenstand, es wächst namentlich der Pferde- bestand, der des Rindviehs aber bei weitem nicht mit der Bevölkerung. Zucht der Sei- denraupe in den s. Strichen, am belangreichsten bisher in S.-Tirol, wo sie jetzt aber zu Gunsten des Obstbaus zurücktritt; überall Geflügel und Bienen, ja U. stellt sich in der Hühnerzucht Frankreich und Italien an die Seite. So konnten 1900 für 85 Mill. Mk. Eier ausgeführt werden, während das D. R. für 103 Mill. einführen mußte. Der Kaiserstaat wird an Mannigfaltigkeit der Erze und anderer Bodenschätze von keinem europäischen Staate übertroffen, doch werden ihre Lagerstätten noch bei weitem nicht so eifrig ausgebeutet wie in den w.-europäischen Industriestaaten und dem D. R., und es wird ein nennenswerter Überschuß der Ausfuhr nicht erzielt. Es finden sich alle edlen Metalle außer Platina; Eisen lag er fast in allen Kronlündern, eben- so Braunkohlen und Steinkohlen (Ausbeute 394 Mill. dz im Jahre 1899)2, Graphit, Blei, Kupfer, Zinkerze, Quecksilber, Petroleum. Der Scknat besitzt bedeutende Petroleum quellen in Ungarn und namentlich in Galizien und deckt nicht nur den eigenen Bedarf, sondern führt bereits aus. Karpaten und Alpen liefern jährlich beträchtliche Mengen Salz, jene Steinsalz, diese Sudsalz, zur Ausfuhr; Seesalz wird an der istrischen und dalmatischen Küste gewonnen. Sehr zahlreiche und vorzügliche Heilquellen (etwa 1600!), wie in keinem anderen europäischen Staate, darunter Ge- sundbrunnen von Weltruf; am reichsten bedacht sind Böhmen und Ungarn. Hauptsitze der österreichischen Industrie, die in den letzten Jahrzehnten außerordent- liche Fortschritte gemacht hat und erheblich mehr Fabrikate auf den Weltmarkt wirft, als hie Einfuhr beträgt, sind das n. Böhmen und Mähren und die Gegend um Wien. 3 Mill. Menschen arbeiten für die Industrie, und Österreich, zumal in seinem n. Teile, ist stark auf dem Wege ein Industriestaat zu werden, während die ö. Hälfte der Monar- chie überwiegend in den landwirtschaftlichen Erzeugnissen ihre Nahrung findet. 4 jener Arbeiter entfällt auf Böhmen. \ auf Nieder-Österreich, T1^ auf Schlesien und Mähren. Die Jndustrie^erzeugt Baumwollwaren zumeist in Böhmen, Wollwaren in Böhmen, Mähren und Schlesien, Seide und Samt in Wien, Leder in Wien, Böhmen und Tirol, Leinen in Böhmen, Mähren und Schlesien. Glas und Tonmaren in Böhmen, 1 Es findet also auch hier, wie beim Mistral im s. Frankreich, die Ausfüllung eines durch das warme Mittelmeerbecken erzeugten Lustdruckminimums durch das rasche Steigen des Luftdruckes in bcn tatten, schneebedeckten n. Hinterländern statt; da aber an der istrischen und der dalmatischen Küste das Gebirge dicht und mit Steilabfall an das Meer tritt, so wird die Bora dadurch ein Fallwind wie der Mistral. — S. über Windbildung S. 90 ff. ^ In demselben Jahr im.d. R. 1354 Mill., in der Union 2303, in Großbritannien 2225; die Kohlenausbeute der Erde wurde für 1899 aus rund 7000 Mill. dz geschätzt. Von den 127 Mill. dz Steinkohlen des Staates erzeugte Schlesien 48, Böhmen 41; von den 267 Mill. dz Braunkohlen Böhmen 180, Steiermark 26, Ungarn 40 Mill.

10. Bilder aus der deutschen Geschichte - S. 14

1901 - Breslau : Hirt
14 Bilder aus der deutschen Geschichte. und ließen sich taufen. Widukiud aber war entflohen. Nachdem die Sachsen sich nochmals empört hatten, aber unterworfen worden waren, versprachen sie, das Christentum anzunehmen. Karl vertraute und befahl ihnen, mit den Franken gegen die slavischen, zwischen Elbe und Saale wohnenden Sorben zu Felde zu ziehen. Plötzlich fielen sie ab und töteten einen großen Teil des fränkischen Heeres. Über diese Treulosigkeit erzürnt, ließ Karl zu Verden an der Aller an einem Tage viertausend fünfhundert Sachsen enthaupten. Voll Wut über eine solche Strenge erhoben sich alle sächsischen Stämme, wurden aber au der Hase bei Osuabrück besiegt. Auch Widukiud verlor alles Vertrauen zu seinen Göttern und ließ sich taufen. Aber erst im Jahre 804 wurdeu die Sachsen vollständig unterworfen. Gewiß wäre der Sachsenkrieg schneller beendigt worden, wenn ihn Karl ununterbrochen hätte fortsetzen können. Aber er mußte dazwischen Kriege führen iu Spanien, gegen die Langobarden in Italien, gegen den Herzog von Bayern und gegen die A Daren, ein räuberisches Volk in Ungarn. a) Die Vergrößerung des Frankenreiches. Durch diese Kriege wurde das Frankeureich erweitert. Es erstreckte sich im Westen bis cm den Ebro, im Osten bis an die Raab, im Süden bis an den Garigliano (sprich: Ga-riljano) und im Norden bis an die Nordsee. b) Die Verwaltung des Reiches. Karls Reich zerfiel in Gaue; au der Spitze eines Gaues stand ein Graf. Die Vorsteher der Burgen waren die Burggrafen. Die Markgrafen waren zum Schutze der Greuzeu in den Greuzbezirkeu (Marken) eingesetzt. Die Pfalzgrafen waren Stellvertreter des Königs in allen weltlichen Angelegenheiten. Die Oberaufsicht führten die Königsboten. Je zwei (geistliche und weltliche) reisten alljährlich in ihrem Sprengel umher und beaufsichtigten die Thätigkeit aller Beamten. Die Gesetze wurden auf den Reichstagen beraten und beschlossen. 2. Karl wird römischer Kaiser. Bei einer Prozession wurde der Papst Leo von einem Haufen übelgesinnter Römer mißhandelt und vertrieben. Er bat Karl um. Hilfe. Karl ließ den Papst aufs feierlichste nach Rom zurückgeleiten und kam später selbst nach Rom, um die Schuldigen zu bestrafen. Am Weihnachtstage im Jahre 800 nahm er in der Peterskirche zu Rom an dem Hauptgottesdienste teil. Unerwartet setzte ihm der Papst eine goldene Krone auf und salbte ihn zum römischen Kaiser. Das zahlreich versammelte Volk aber rief: „Leben und Sieg dem von Gott gekrönten, großen und friedebringenden Kaiser der Römer." So wurde das römische Kaiserreich wieder errichtet. Seitdem war der Kaiser das Haupt des weltlichen, der Papst das Haupt des kirchlichen Staates. 3. Karl sorgt für die Erziehung und den Unterricht feiner Unterthanen. Vor allem pflegte Karl den kirchlichen Sinn. Er stellte daher tüchtige Geistliche an, gründete acht Bistümer und ließ zur Verherrlichung des Gottesdienstes Sänger und Orgelspieler aus Italien kommen.
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