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Bespannung gewährt, von großer Wichtigkeit. Endlich hat Rußland an
Fischen und Pelzthieren (Bären, Zobeln, Hermelinen, Füchsen, Bibern, Eich-
hörnchen, Vielfraßen, weißen Hasen, wilden Katzen rc.) einen solchen Ueber-
fluß, wie kein anderes Land von Europa.
Kein Staat Europas hat endlich solche Schätze im Gebiete des Mi-
neralreichs aufzuweisen, wie der russische. Goldminen finden sich im Ural
und asiatischen Altai; man schätzte ihren Ertrag in den Jahren 1842 — 1846
auf 350 Millionen Franken. Ebenso ergiebig sind die Plasina-, Silber-,
Kupfer-, Eisen-, Blei- und Edelstein-Gruben. Stein- und Braunkohlen,
Salz, Mineralquellen sind in Ueberfluß vorhanden.
Hat sich auch die Industrie und der Handel im europäischen Rußland
in den letzten hundert Jahren um ein Bedeutendes gehoben, so steht doch na-
mentlich erstere noch der anderer europäischen Länder bedeutend nach. Be-
sondere Erwähnung verdient die Bereitung des Leders in Rußland; die
sogenannten Juchten oder Insten, welche ihren eigenthümlichen Geruch durch
Gerben mit Birkentheer erhalten, sowie der russische Saffian *) bilden neben
dem Getreide, Hanf, Flachs, Talg und Pelz die bedeutendsten Handels- und
Ausfuhrartikel. Die Fabriken in Tuch- und' Baumwollenzeugen sind beträcht-
lich. Zu bemerken bleibt noch, daß die Russen sich des alten julianischen
Kalenders bedienen. (§ 124.)
Ortsbeschreibung.
Wir betrachten die wichtigsten Städte nach folgenden Provinzen:
1) Die Dftseeprovinzeu.
а. Jugermsnland: St. Petersburg an der Newa, 540,000 Einw., ist
eine der schönsten Städte Europa's. Viele prächtige Kirchen und
Paläste, das Denkmal Peters des Gr. und die Älexandersäule sind
sehenswerth. Eisenbahn nach dem kaiserlichen Lustschloß Zarskoje Selü.
Der Seekriegshafen Kronstadt (50,000 Einw.). Schlüsselburg, Fest-
ung Carl Xii. bei Narwa 1700;
d. Esthland: Reval, 30,000 E.
б. Piefland: Riga, 78,000 E., Univ. Dorpat, 14,000 E. Sternwarte,
ä. Kurland: Mitau an der Aa, 23,000 E.
2) " Das Grostfürstruthum Finnland.
Abo, 15,500 E., Helstngfors, 20,000 E., Univ. Tornea. Alands-Inseln.
3) Grostrustland.
Moskau an der Moskwa, 360,000 E. „der Kreml" (Napoleon 1812.
Gouverneur Graf Rostopschin). Nowgorod am Ilmen-See, 18,000 E.
Nischei-Nowgorod, ein sehr bedeutender Meßplatz am Einfluß der Oka
in die Wolga, zählt 42,000 E. Kaluga, 35,000 E. Tula, Gewehr-
fabriken, Smolensk und Borodino 1812. Woronesch und Orel, Städte
von 40 — 45,000 E. Archangel an der Dwina 20,000 E. Kola,
Härings- und Wallfischfang. Die Insel Nowaja-Semlja, eine Doppel-
*) Saffian, marokkanisches Leder oder Maroquin, ein aus Ziegenfellen be-
reitetes, farbiges Leder, hat seinen Namen von der marokkanischen Seestadt Saffi,
von wo es nach Europa (früher ausschließlich von da) versandt wird.
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TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Jugermsnland Carl_Xii Piefland Tornea Napoleon Graf_Rostopschin Borodino
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europas Ueberfluß Kronstadt Schlüsselburg Narwa Riga Dorpat Kurland Finnland Helstngfors Moskau Moskwa Ilmen-See Nischei-Nowgorod Wolga Kaluga Tula Smolensk Europa
150
3) Das Ejalat Bosnien mit -er Herzegowina: Bosna Serai 70,000
Einw. Stapelplatz des macedonisch-albanisch-bosnischen Handels.
Travnik und Zwornik (15,000 E.) Mostar ist Hauptstadt des
Fürstenthums Saba, dessen Fürst 1440 von Friedrich Iii. den
Herzogstitel erhielt.
4) Das Ejalat Dschefair umfaßt den Küstenstrich an den Dardanellen
und mehrere Inseln des ägäischen Meeres, welche wir eigentlich
schon zu Asien zählen müssen. Gallipoli auf der gleichnamigen
Halbinsel, 80,000 E. Die 4 Dardanellen-Schlösser mit 900
Kanonen, die neuen nach dem ägäischen, die alten nach dem Marmor-
Meere gelegen, wehren jedem Kriegsschiffe den Durchpaß. Die
Inseln Thasos, Samothrake, Jmbros, Lemnos oder Stalimenc, Tc-
nedos, Skio oder Chios, Samos, Pathmos (Verbannungsort des
Apostels Johannes), Rhodus und Cypern. Rhodus, ein wald-
reiches schönes Eiland, hat nicht mehr seine frühere Bedeutung.
Während cs im Alterthume viele berühmte Städte besaß, be-
schränkt sich jetzt die Einwohnerzahl auf 32,000. Die Hauptstadt
Rhodus ist ein befestigter Kriegshafen. (Koloß von Rhodus. Die
Johanniter auf Rhodus). Cypern (300 Q.-M., 120,000 Einw.)
zählte im Alterthum 8 Königreiche. Die Insel besitzt schöne frucht-
bare Ebenen, hat aber durch Fällen der Wälder sehr an Pro-
duktionskrast verloren. Der Wein gedeiht vortrefflich. Krapp und
Coloquinten werden zur Ausfuhr gebaut; der Oelbaum wird ver-
nachlässigt , ungeachtet er vortrefflich gedeiht. Die Hauptstadt ist
Nikosia (20,000 E.).
5) Das Ejalat Kandis (Kirid) umfaßt die gleichnamige Insel (156
Q.-M., 210,000 Einw.). Die gebirgige Insel hat viel durch
Erdbeben gelitten; von 120 Städten stehen nur noch wenige.
Rindvieh- und Schafzucht, Steinböcke, Seide, Wachs, Honig, Süd-
früchte, Baumwolle, Marmor und Alabaster bilden ihren vorzüg-
lichsten Reichthum. Candia und Canea.
8 71.
Die Vasattenländer der europäischen Türkei.
Serbien, die Moldau und Walachei stehen unter eigenen Fürsten, welche
als Vasallen der Pforte einen bestimmten Tribut alljährlich an dieselbe ent-
richten. Die Fürsten der Moldau und Walachei führen den Titel Hospe-
dare; sie werden von den Bojaren (Adel) gewählt und vom Sultan be-
stätigt. Seil 1859 stehen die Moldau und Walachei oder Rumänien unter
einem gemeinsamen Fürsten. Der 1866 vom Volke erwählte Fürst Karl
ist dem preußischen Königshause nahe verwandt; er hat größere Selbständig-
keit vom Sultan erlangt als seine Vorgänger.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Iii Friedrich Apostels Johannes) Rhodus Krapp Candia Canea Karl Karl
92
an der Ostsee fruchtbar und stark bewaldet. Die Hauptprodukte beider
Laudestheile sind Getreide, Obst, Hanf, Flachs, Torf und viele Fische. Die
Viehzucht steht auf hoher Stufe. Rindvieh wird in Menge nach England
ausgeführt.
Die Bewohner Holsteins sind Niedersachsen und reden sämmtlich deutsch,
die Schleswigs theils Deutsche (Angelsachsen), theils Dänen, theils Friesen.
Im Süden von Schleswig wird deutsch, im Norden dänisch gesprochen.
Beide Herzogthümer gehörten bis zum Jahre 1864 zum Königreich Däne-
mark, Holstein zugleich zum deutschen Bunde. Durch den Krieg von 1864
und 1865 wurden sie Dänemark genommen und von den Siegern, Preußen
und Oesterreich, verwaltet. In Folge des Krieges zwischen Oesterreich und
Preußen fielen beide Theile 1866 an Preußen.
1) Holstein. Altona an der Elbe, 53,000 E., ist durch die Ham-
burgische Vorstadt St. Pauli mit Hamburg selbst verbunden und
daher auch Freihandelsstadt. Im Jahre 1500 noch ein winziges
Fischerdorf, ist Altona jetzt eine der regsten Handelsstädte Deutsch-
lands, mit Zucker- und Seifensiedereien, Thranbrennereien, Kattun-
druckerei, starkem Härings- und Walsischsang. Kiel am Kieler
Hafen, dem schönsten der Ostsee, hat 18,800 E., eine Universität,
einige Fabriken, treibt etwas Handel und Schifffahrt. Rendsburg,
Festung an der Eider, 9500 E. Glückstadt an der Elbe, 5000 E.
2) Schleswig. Schleswig, 11,000 E., liegt um das Westende der
Schlei, einer langen, seichten Ostseebucht. Flensburg, 20,200
Einw., am gleichnamigen Hafen, ist eine wichtige nordische Han-
delsstadt. Hadersleben, 8300 E., liegt an einer Ostseebucht, inner-
halb dänischer Landumgebung, ist aber selbst fast gänzlich deutsch.
Auf der Insel Alsen liegt das durch die letzte Erstürmung der
Düppeler Schanzen bekannte und fast zerstörte Sonderburg, am
Eingang des Kieler Hafens die kleine, aber wichtige Festung
Friedrichsort. An der Westseite liegt die alte Stadt Husum, höher
hinauf Tondcrn.
15. Die Hohcnzollern'schen Lande
(21 Q.-M. und 65,000 Einw.)
sind seit 1850 mit Preußen vereinigt, und liegen zu beiden Seiten der
Donau am westlichen Abhange der rauhen Alp, von Württemberg und Baden
umgrenzt. Die Hauptorte sind Hechingeu und Sigmaringen. Die alte
Stammburg der Hohenzollern auf dem 2666' hohen Kegelberg ist neu her-
gestellt und befestigt.
16. Bon Baiern sind 1866 an Preußen abgetreten
10 Q.-M. mit 33,000 E., nämlich die Enklave Gaulsdorf im Königreich
Sachsen, das Bezirksamt Gersfeld, östlich von Fulda, und das Landgericht
Orb (ohne Aura) an der obern Kinzig.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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113
zwischen Drau, Sau und Kulpa Slavonien; erst später nannte man den
westlichen Theil Croatien, d. h. Bergland, der östliche ward türkisch und
seitdem Slavonien genannt. In Croatien ist die alte slavonische Bevölkerung
geblieben, in Slavonien sind übergesiedelte, flüchtige Serbier vorherrschend.
In Slavonien ist Efsek an der Drau, 14,000 E., zu merken; in Croa-
tien außer der Hauptstadt Agram, 17,000 E., wo die Centralregierung
dieses Kronlandes ist, noch Karlstadt und Fiume, 15,500 E., welche beide
durch ihre Lage auf den Handel mit Wein, Tabak und Getreide hinge-
wiesen sind.
Iv. Die italienischen Crbstaaten.
A. Das Königreich Dalmatien
(232 Q.-M. und 450,000 Einwohner)
besteht aus einer Inselwelt und festem Lande. Die erstere besteht aus zahl-
losen, unbewohnten Klippen und vortrefflichen bewohnten Inseln, welche eben-
sowohl durch ihre zugänglichen Buchten, als durch ihre nützlichen Produkte
(Del, Wein, Salz, Fische, Kohlen, Datteln rc.) berühmt sind. Mit dem
gebirgigen, höhlenreichen Festlande theilen sie den Mangel an Quellwasser,
welchem Cisternen abhelfen. Die Bewohner sind gemischt und führen ver-
schiedene Namen. Dalmato ist der beliebteste für Alle. Bodolo heißt der
Küstenbewohner, Montanare der Bergbewohner, auch Morlache, was er als
Schimpfname ansieht, Uskoke der Eingewanderte oder Flüchtling. Die Landes-
sprache ist die illyrische, die Amtssprache und die der Gebildeten ist die ita-
lienische. Die Morlachen sind in ihren Häusern und Geräthschaften sehr
einfach; die Arbeit lieben sie nicht. Kostbar und verschwenderisch ist ihre
Kleidung. Die Männer tragen nicht selten mit Glaskorallen verzierte Zöpfe;
die Mädchen lassen ihre Haare in Einem Zopfe, die Frauen in zweien herab-
hängen. Jedes Mädchen trägt eine hochrothe Mütze, auf welche viel gehal-
ten wird. Sie schmücken sich gerne mit Gold und Perlen. Zara, Haupt-
stadt des Landes 18,500 E., Hafen. Die große Cisterne Fünfbrunnen saßt
40,000 Tonnen Wasser, theils Regen-, theils hergeleitetes Quellwasser.
Spaläto, 16,000 E., feste Seestadt, ist Geburtsort des Kaisers Diokletian,
welcher auch hier in Zurückgezogenheit sein Leben beschloß. Ragusa und
Cattaro, befestigte Hafenstädte, werden häufig durch Erdbeben heimgesucht.
B. Das Königreich Venetien
ist 1866, nach dem Siege Preußens über Oesterreich, an Italien abgetreten
worden, hat also aufgehört, der österreichischen Monarchie anzugehören.
Der österreichische Staat hat über 360 Meilen Eisenbahnen. Die
Hauptbahnen sind: 1) Die kaiserliche Nordbahn verbindet Wien mit Brünn,
Prag, Dresden, sowie in nordöstlicher Richtung mit Krakau und Warschau;
2) die Südbahn führt von Wien über den Sömmering nach Gratz, Laibach
und Triest. 3) die ungarische Bahn lehnt sich an die Nordbahn, um Wien,
Cassian, Gcographie. 4. Aufl. g
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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108
Pipin der Kleine. Karolinger.
n.t.s. unterwirft sich das südliche Gallien bis Marseille 9 verspricht
bcm Pabst Gregor 111 Hilfe gegen die Langobarden und stirbt
74t. Seine Söhne Karlmann und Pipin theilcn sich in
das Reich, erklären Childerich 111. zum König, schlagen die
unter Herzog Odilo mit Sachsen, Alemannen und Wenden
743. verbundenen Baiern am Lech, bekämpfen den Herzog Hunold
von Aquitanien, und nachdem Karlmann in ein römisches
Kloster gegangen, hat Pipin der Kleine gegen dieselben
Völker noch wiederholte Kämpfe zu bestehen, und wird von
Bonifacius, dem Apostel der Deutschen, Erzbischof von
Mainz, mit der Einwilligung des Pabsteö Zacharias, zu
752. Soissons als König der Franken gesalbt, Childerich, der
letzte Merovinger, geht mit seinem Sohne ins Kloster.
2. Karolinger, von 752 bis-911 n. Eh. G.
Pipin kämplt noch gegen die Araber und Sachsen, und
zieht nach des Pabstcs Stephan's 11. Aufforderung wiederholt
756. nach Italien gegen die Langobarden unter Aistulf; er schenkt
dem Pabste das Erarchat (Anfang des Kirchenstaates),
und nachdem er nach neunjährigem Kampfe den Herzog Waifar
von Aquitanien unterworfen, und sein Reich unter seine
768. Söhne Karl und Karlmann vertheilt, stirbt er.
Die Macht des Königs wird durch Galliens Eroberung bedeutend
vergrößert; daher seine Schenkungen (beneficia , Lehen ) auf bestimmte
Zeit, später erblich; seine Antrnstionen (Leudes, Adel, Vasallen) mit
ihren von ihnen oft wieder beschenkten Genossen. Die Volksversamm-
lungen im Mai gehen in Versammlungen der Leudes über, unter beson-
derem Einfluß des Major dornus, der ursprünglich ein Aufseher der
königlichen Besitzungen war. Heerbann. Erblichkeit des Thrones. Statt-
halter der Provinzen — Iludes, unter ihnen Comités, Aufseher mit
sieben Beisitzern oder Schöppen, an den Gränzen Markgrafen. Ordalien.
Das Christenthum lernen die Ausgewanderten bald kennen;
nach den Gothen die Gepiden, Heruler, Rugier, Burgunder, Vandalen,
Franken und Angelsachsen rc. Einfluß der Geistlichkeit am Hofe; ihre
Heeresfvlge. Bischöfe in Gallien schon im vierten Jahrhundert (zu
Trier, Köln, Metz, Mainz rc.). Unter den vier großen Bischöfen oder
Patriarchen: von Rom, Konstantinopel, Antiochien und Alerandrien,
die schon lange in Zwiespalt begriffen waren, wird im vierten Jahrhun-
dert der römische als das Oberhaupt der Kirche anerkannt; Pabst heißt
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
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Extrahierte Personennamen: Pabst_Gregor Gregor Karlmann Karlmann Childerich Odilo Hunold
von_Aquitanien Karlmann Karlmann Bonifacius Apostel Zacharias Childerich Karl Karl Karlmann Karlmann Metz Pabst
Ii. Frankreich als Kaiserreich »bis jur
ijülje seiner Macht».
1804-1812.
Die Gründung der neuen Monarchie.
Nach Unterdrückung der letzten ohnmächtigen Versuche gegen *
seine Alleinherrschaft — Moreaus Exil, Pichegrus Tod im Kerker,
des Herzogs von Enghien widerrechtliche Erschießung — wird
Bonaparte auf Vorschlag der Tribunen durch Senatsbeschluß als
Napoleon erblicher Kaiser der Franzosen. Umgebung dexis. Mai.
jungen Dynastie mit neuem Glanz: Napoleons Geschwister mit
dem Titel Kaiserliche Hoheit'; 18 neue Marschälle; Proelamierung
des Ordens der Ehrenlegion; Salbung des Imperators durch
Papst Pins Vii, seine und seiner Gemahlin Selbstkrönung; —2. Dem.
Napoleons bürgerliches Gesetzbuch vollendet 1804, mit dem Titel
Cod6 Napoleon 1807; schon vorher Herstellung der Kirche und
des Cultus, seit Anfang 1806 auch der christlichen Zeitrechnung.
Verwandlung der eisalpinischen (seit 1802 italienischen)
Republik in ein Königreich Italien 1805, Napoleons
Königskrönung im Dom zu Mailand, sein Stiefsohn Eugene
Beauharnais Vicekönig. Einverleibung Liguriens, Parmas,
Piacenzas und Gnastallas.
Napoleons siegreiche Kämpfe.
I. Gegen Oesterreich und Unluand 1805.
Dem für England trotz seiner Seesiege im ganzen ungünstigen
Frieden von Amiens folgte bald eine abermalige Spannung beider
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleons Napoleons Napoleon Napoleons Eugene
Beauharnais_Vicekönig Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Moreaus_Exil Pichegrus Napoleons Napoleons Italien Napoleons Mailand Napoleons Oesterreich England Amiens
163
4. Der Krieg mit Äen Cimbern und Teutonen.
(113-101).
Es klopfen um diese Zeit zuerst an die Pforten des römischen
Reiches die germanischen Völkerschaften, die bestimmt waren,
dasselbe nach ungefähr vierthalbhundert Jahren zu zertrümmern.
Heimat der Cimbern der cimbrische Chersones (Schleswig-
Holstein und Jütland), der Teutonen die Küste der Ostsee. Grund
der Auswanderung, nach einigen eine Ueberschwemmuug, nach
andern Uebervölkernng. Nach vielfachen Wanderungen stoßen die
Cimbern zuerst im Jahre 113 in Noricum mit den Römern zu-113
sammen, die ihre Herrschaft bis jenseits der Alpen ausgedehnt
hatten. Der Consul Cn. Papirius Carbo bei Noreja (im jetzigen
Kärnthen) 113 geschlagen. Nach vielfachen Wanderungen, Plün-113
derungen und Siegen der Cimbern erhielt 104 Marius gegen sie 104
den Oberbefehl. Seine Maßregeln zur Herstellung der Disciplin
(Rhonecanal) und zur Ermuthigung der Soldaten. Bei ^quae
Lextiae (Aix in der Provence) schlug er 102 die Teutonen ent-102
scheidend. Darauf eilte er den Cimbern nach, welche nach Italien
vorausgeeilt waren und seinen Collegen Catulus hart bedrängten
und besiegte sie 101 in den Raudischen Feldern bei Vercellä. 101
5. Reformversuch des Drusuö. Der Bundesgenoffenkrieg. (91—88).
Marius, nach der Rückkehr aus dem cimbrischen Kriege die
Hoffnung des Volkes, verbindet sich mit den verwegenen Volks-
führern C. Servilius Glaucia und L. Apulejus Saturninus ltnb
nimmt mit ihnen die graechischen Reformen wieder auf, die an
ihren Gewaltthätigkeiten und an des Marius Rücktritt scheitern.
Servilius und Apulejus kommen in einem Aufstande um (100). 100
Einen dauernden geordneten Zustand herbeizuführen versuchte der
Tribun M. Livins Drusus, der Sohn desjenigen Drusns, der
den graechischen Reformen entgegengearbeitet hatte, und stellte
im Dienste der Nobilität 91 den Antrag, daß zwischen dem 91
Senat und den Rittern die Gerichtsbarkeit getheilt werden sollte
(nt aequa parte iudicia penes senatum et equestrem ordinem
essent), in der Weise, daß aus dem Ritterstande 300 neue Se-
natoren zu den bereits bestehenden 300 gewählt werden und diese
zusammen die Handhabung der Gerichte übernehmen sollten. Außer-
dem aber beantragte er noch, um die Menge auf die Seite des
11*
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
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Extrahierte Personennamen: Marius Marius Marius Marius C._Servilius_Glaucia L._Apulejus_Saturninus Marius_Rücktritt Marius Livins_Drusus
— 162 —
oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens
zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten
Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham".
— Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel.
— Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge-
legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig.
2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.)
ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow
(175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und
Wolle. Universität.
3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen
Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak-
baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.),
ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel-
Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew
(92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im
Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien.
4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste
Stadt Litauens.
5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der
Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des
Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor-
orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie.
6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa-
Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen
gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels-
platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt
(60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat,
rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. —
Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen
Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten
283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee,
wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf
und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural]]
Iv. Die Mission unter den Deutschen.
. , \\ ...
Deirr inneren Dentschland mürbe das Evangelinm von Bri-
tannien, nicht von der verweltlichten fränkischen Kirche ans gebracht.
Dort war mit den christlichen Bxiten anch das Christenthnm von
den heidnischen Angelsachsen znrückgebrängt worben nnb brach sich
erst allmählich nnter biesen wie in Jrlanb nnb Schottland Bahn.
Die Gesanbtschaft des Angnstinns nnter Gregor dem Großen 597
der Anfang der Bekehrnng nnb des engen Anschlnsses an Rom.
Irische Mönche (Fribolin, Colnmban und seine Schüler Gallus,
Kilian n. a.) als Missionare am Oberrhein, in Bayern, Ost-
franken, Thüringen, wo die Stürme der Völkerwanbrnng nnr ge-
ringe Sparen des Christenthums hinterlassen hatten.
Angelsächsische Mönche znnächst nnter den stammverwanbten
Sachsen und Friesen thätig'. Willibrorb Bischof von Utrecht;
Karl Martell nach seinen Siegen 719 Stifter bieses Bischofssitzes.
Unter seinen Gefährten Winfrieb, von Pabst Gregor Ii. Boni-
faeius beibenannt, der Apostel der Deutschen. Um 682 zu Kyrton
in Wessex geb., in Klöstern gebilbet, zum Presbyter geweiht, schon
früh in hohem Ansehen.
Autorisation zur Heibenbekehrnng durch Gregor Ii. 718.
Nach breijährigem Wirken in Friesland wirb er Missionar in
Hessen und Thüringen, seit 723, unter dem Schutze Karl Martells.
Das Fällen der Donarseiche bei Geismar; Kloster- nnb Kirchen-
anlagen. Engste Berbinbnng mit Rom, durch breimaligen Ansent-
halt baselbst unterhalten. Organisierung der bayerischen Kirche:
die Bisthümer Salzburg, Freisingen, Regensbnrg, Passan; für
Hessen Thüringen nnb Ostfranken zu Würzbnrg, Büraburg, Eich-
stäbt, Erfurt. Ans dem Concilium Germanicum 742 Anerken-
nung des päbstlichen Primats, Einführung römischer Kirchenorb-
nung und der Klosterregel des heiligen Benebietns; Kloster zu
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Extrahierte Personennamen: Gregor Gallus Kilian Kilian Karl_Martell Karl Pabst_Gregor_Ii Gregor Apostel Gregor_Ii Gregor Karl_Martells Karl
Extrahierte Ortsnamen: Schottland Rom Colnmban Gallus Bayern Thüringen Sachsen Utrecht Wessex Friesland Hessen Rom Regensbnrg Hessen Büraburg Erfurt
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Gottfried 810, von seinen eignen Dienstleuten erschlagen. Sein
Neffe und Nachfolger Hemming schließt Frieden.
Tie Reichsgrenzen: Eider, Garigliano, Raab, Ebro.— Eine
Herrschaft nach Umfang und innerer Organisation, wie sie seit
dem Untergang der weströmischen nicht wieder erschienen war.
Karl auch von andern Königen und Fürsten als der erste der
Christenheit anerkannt. Diese seine centrale Machtstellung und
seine enge Verbindung mit der Kirche, deren Schirmherr und Vor-
kämpfer gegen die Ungläubigen er ist, führt zu der Idee eines
Universalreiches als Abschluß und Schlußstein.
Karls Kaiserkrönung zu Rom durch Pabst Leo Iii, am
Weihnachtstage 800, nach damaliger Rechnung zugleich dem An- 300
fang eines neuen Jahres und Jahrhunderts. Zuruf des Volkes:
Carolo angusto, a Deo coronato, magno et pacifieo imperatori
Romanorum vita et victoria. —
B. Staalslkben nttb Cnltur unter Kart d. Gr.
I. Die Marken (lirnes), eroberte Grenzlande, zum Schutz
des Reichs befestigt, von einem Markgrafen (marchio, comes
marchiae) regiert. So die Spanische, Britannische, Sächsische
oder Dänische, Serbische, Avarische oder Pannonische, Friaulische,
die fränkische Mark auf dem Nordgäu, die thüringische Mark an
der Saale.
Ii. Der Staat Karls des G r.: Sein großartiger Grund-
gedanke: die Begründung einer staatlich-kirchlichen Gemeinschaft
aller unter seinem Scepter vereinigten Nationalitäten. Die frühere
Organisation des Reiches in Gaue, mit Grasen als Beamten
des Königs an der Spitze, beibehälten und noch allgemeiner durch-
geführt; — comitatus — pagus. Zur Aufrechterhaltnng der
Reichseinheit bildete Karl, besonders nach der Kaiserkrönung, das
Amt der (theils weltlichen, theils geistlichen) Königs boten (missi
dominici) als Aufsichtsbehörde über weltliche und geistliche Beamte,
über die Rechtspflege vor allem, aus. — Die Reichsversamm-
lung der Beamten und Großen des Reiches (campus Madius
schon seit Pippin), beschäftigt auch mit kirchlichen Dingen, ver-
bunden mit der alten Heerschau. — Die Beschlüsse des Reichs-
tages (Capitularia) das erste große Gesetzbuch der Germanen. —
Steigende Macht des Benefizial- und Vasallitütswesens. Volks-
versammlungen in den Gauen.
Iii. Pflege der Cnltur unter Karl dem Gr.: Das
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Extrahierte Personennamen: Gottfried Raab Karl Karls Leo_Iii Leo Carolo Karls Karl Karl Pippin Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Garigliano Karls Capitularia