38
1254 Die Anfänge des rheinischen Städtebundes.
1256 Doppelwahl Alphon s’, Königs von Kastilien,
und Richards, Grafen von Cornwallis.
1266 König Manfred (gekrönt 1258) fällt in der
Schlacht bei Benevent.
1268 Konradins Niederlage bei Scurcola. Seine Hin-
richtung zu Neapel. — Graf Karl von Provence und Anjou, König beider Sicilien.
1270 Siebenter Kreuzzug. Ludwig Ix. f 1282 Sicilianische Vesper.
1291 Akkon, die letzte Besitzung der Christen im Morgenlande, fällt in die Hände der Ungläubigen.
1312 Aufhebung des von Philipp dem Schönen von Frankreich verfolgten Templerordens durch Papst Clemens V.
1226 Der deutsche Orden (Hochmeister Hermann von Salza 1210—1239) wird von Herzog Konrad von Masovien gegen die Preussen zu Hülfe gerufen.
1230—1283 Eroberung Preussens durch den Orden.
1351—1382 Hochmeister Winrich von Kniprode. Blüthezeit des Ordens.
1410 Niederlage des deutschen Ordens bei Tannenberg durch die Polen.
1411 Erster Friede von Thorn. Hochmeister Heinrich Reuss von Plauen.
1466 Zweiter Friede von Thorn.
1525 Säcularisierung Preussens durch den Hochmeister Albrecht von Brandenburg.
Yierte Periode.
1273—1291 Rudolf I.; Graf von Habsburg. — Erzbischof Werner von Mainz. Burggraf Friedrich von Nürnberg.
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Extrahierte Personennamen: Doppelwahl_Alphon Richards Cornwallis Manfred Konradins Scurcola Karl_von_Provence Karl Ludwig_Ix Ludwig Vesper Philipp Philipp Clemens_V. Hermann_von_Salza Konrad_von_Masovien Konrad Winrich_von_Kniprode Heinrich_Reuss Heinrich Albrecht_von_Brandenburg Albrecht Rudolf_I.;_Graf_von_Habsburg Rudolf_I. Werner_von_Mainz Friedrich_von_Nürnberg Friedrich
erlag er diesem in der großen Schlacht bei Tannenberg, wo der Hochmeister Ulrich von Jnngingen und mit ihm die Blüte der Ritterschaft fiel (1410). Mit Mühe hielt sich Heinrich von Plauen in der Marienburg und hatte nur einer schweren Seuche, die im polnisch-litthauischen Belagerungsheere ausbrach, einen glimpflichen Frieden zu verdanken. Als er darauf die gesunkene Zucht wieder herstellen wollte, warf man ihn ins Gefängnis, wo er nach 15 Jahren starb. Unter seinen Nachfolgern lehnten sich die unzufriedenen Vasallen immer mehr an Polen an; die gegen dieselben geworbenen Söldner konnten nicht bezahlt werden, obwohl man die Neumark an den zweiten hohen-zollerschen Kurfürsten Brandenburgs verkaufte. Eine Ordensburg nach der andern mußte daher den Soldaten verpfändet werden, sogar die Marienburg. Um Geld zu erhalten, verkauften sie dieselbe an Polen, das 1457 in die Hauptstadt des Ordens einzog. Diesem langsamen Aussaugen machte der Friede von Thorn 1466 ein Ende, durch welchen Westpreußen und Erme-land in das volle Eigentum Polens übergieng, Ostpreußen dagegen mit der Hauptstadt Königsberg Ordensland unter polnischer Oberherrlichkeit blieb.
Ungarn war nach Albrechts Ii. Tode durch Wahl der Magnaten dem polnischen Könige Wladislav Iii. übergeben worden; nachdem aber dieser bei Varna 1444 gegen den türkischen Sultan Mnrad gefallen war, ließ man den nachgeborncn Sohn Albrechts, Ladislaus Posthumus, die Krone erben und gab ihm deu siebenbürgischen Großfürsten Johauu Hanyad zum Vormund, der, als Constantinopel 1453 in türkische Hände gerathen, durch seine Tapferkeit das Land schützte. Nach seinem und des jungen Königs Tode erhielt Matthias Corvinns, Hunyads Sohn, die Königswürde. Er bedrängte den trägen deutschen Kaiser-Friedrich Iii., der selber Ansprüche auf den ungarischen Thron erhob, in Wien und erweiterte und schützte die Grenzen seines Reichs auf Kosten Böhmens und gegen die um sich greifende Türkenherrschaft. So hat er, des Kaisers Feind, Deutschlaud dennoch wesentliche Dienste geleistet
Ju Böhmen, wo die Lehre des Hns noch immer festen Boden hatte, war der strengkatholische Albrecht nur dem Namen nach König gewesen. Nach seines Sohnes Tod gedachte auch hier Friedrich 111. sein Erbrecht geltend zu machen, die Böhmen aber wählten den Hussiten Georg Podiebrad und nach ihm einen polnischen Prinzen. So verachtet und zugleich so verhaßt war der Kaiser und das Hans Habsburg.
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Extrahierte Personennamen: Ulrich_von_Jnngingen Heinrich_von_Plauen Heinrich Albrechts Albrechts Albrechts Albrechts Ladislaus_Posthumus Ladislaus Johauu_Hanyad Matthias_Corvinns Albrecht Friedrich Georg_Podiebrad Hans_Habsburg
§ 143. Böhmen. Mähren. Ungarn. 389
Deutschherren gegen die Polen schlugen, war bei Tannenberg, wo 83 000 Mann 150 000 Polen und Litauern gegenüberstanden. Es fielen der Hochmeister, die meisten Komturen, 600 Ritter und 40 000 ans dem Heere, aber auch 60 000 Poleu (13. Juli 1410). Mau kann sagen, daß der Orden 200 Jahre lang mehr gegen die Polen und Litauer als gegen die Preußen zu kämpfen hatte. Im Kampfe mit den Polen hat er allein 300 000 Menschen verloren und drei Millionen Thaler geopfert.
8 143.
Löhmen. Mähren. Ungarn.
395) Böhmen war in der ältesten Zeit unter viele kleine Fürsten geteilt, unter denen die Herzoge von Prag bald hervortraten. Sie unterwarfen sich ihre Nachbarn und bildeten eine ansehnliche Monarchie. Gar bald traten sie auch in den Lehensverband des Deutschen Reiches. Als die Polen sich Böhmens bemächtigt hatten, wurden diese mit Hilfe Kaiser Heinrichs Ii. ioo4. wieder verdrängt. Unter Bretislaus (Brzetislaw) wurde 1037. Mähreu mit Böhmen auf immer vereinigt. Ottokar I. nahm
die erbliche Köuigswürde au. Ottokar 'll. brachte sogar Öfter-1193. reich und Steiermark an Böhmen. Da er aber verschmähte, diese Länder von Rudolf von Habsburg als Sehe« anzunehmen, so kam es zum Kriege. In der Schlacht auf dem Marchfelde verlor Ottokar Krone und Leben, und Rudolf wandten, beide Länder seinen Söhnen zu. Achtundzwanzig Jahre nachher ward Böhmen ein Wahlreich und blieb es 240 Jahre lang. Unter den Fnrsten aus verschiedenen Häusern ist der berühmteste der Luxemburger Karl I., der als Karl Iv. den deutscheu Kaiserthron bestieg. Ferdinand Ii. erklärte Böhmen für ein Cr In eich und erhielt dadurch das Reich dem österreichischen 1627.
396) Ungarn, in welches die Magyaren (Madjaren) eingewandert waren, verdankt zwei heiligen Königen seine Größe. Stephan I., der sich taufen und das Christentum im Lande predigen ließ, gab dem Lande jene berühmte' Verfassung, die sich
tn ihren wesentlichen Grundzügen bis auf heute erhalten hat. 998. L'tit ganzes Jahrhundert hatte das Christentum wider das Heiden-titin zu kämpfen, bis Ladislaus I. ihm dauernd die Oberhand vei schaffte. Aber Ladislaus ordnete nicht nur die Zustände im Innernsondern er trieb auch die auswärtigen Feinde aus dem Lande hinaus_ und brachte Kroatien an Ungarn. Bela Iy.ioss. J?urc„e der Wiederhersteller Ungarns, nachdem dasselbe durch die 1242. Ctnfaue der Tataren in eine Wüstenei verwandelt worden. Die ungarischen Könige erwarben sich auch in Italien Besitzungen
Rolfus, Weltgeschichte. 3. Aufl. 17
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Extrahierte Personennamen: Heinrichs Heinrichs Ottokar_I. Ottokar_'ll Ottokar Rudolf_von_Habsburg Rudolf Ottokar_Krone Ottokar Rudolf Rudolf Karl_I. Karl_I. Karl_Iv Karl Ferdinand Stephan_I. Ladislaus_I. Ladislaus
268
Deutschland und Italien sinken.
aber gab, von den polnischen Großen gezwungen, dem heidnischen Groß-
fürsten Witold Iagello (Jagiel) ihre Hand (1386), der in der Taufe
den Namen Wladislaw (V.) annahm und auch seine Lithauer zum
Christenthum bewog; die vollständige Vereinigung beider Länder erfolgte
jedoch erst 1569 (Dynastie der Jagellonen 1386—1572). Wladislaw V.
erneuerte den Krieg seiner Vorgänger gegen den Deutschorden und be-
siegte am 15. Juli 1410 den Hochmeister Ulrich von Jungingen bei
Tannenberg in einer blutigen Schlacht; der Hochmeister selbst mit 40,000
Kriegern des Ordens fiel, dagegen sollen über 60,000 Polen, Lithauer,
Russen und Tataren umgekommen sein. Der polnische König fand jedoch
vor den Ordensschlössern und Städten solchen Widerstand, daß er sich
mit der Abtretung Samogitiens begnügte, obwohl Kaiser Sigismund für
den Orden nur einige Demonstrationen machte. Wladiölaws V. Sohn
und Nachfolger Wladislaw Vi., zugleich König von Ungarn, blieb 1444
bei Varna gegen die Türken, aber Kasimir Iv. (1444—1492) nöthigte
1466 den Orden zur Abtretung von Ermeland und Westpreußen und
zur Anerkennung der polnischen Oberlehensherrlichkeit über Ostpreußen;
Kaiser Friedrich Iii. vermochte damals dem Orden so wenig zu helfen,
als 1410 Kaiser Sigismund.
Unter Sigismund kamen Holland, Friesland, Hennegau und See-
land an den Herzog Philipp von Burgund, welcher diese Länder der ver-
wittweten Jakobea, dem letzten Sprossen der niederländischen Wittels-
bacher, entriß, ohne daß es der Kaiser zu hindern vermochte.
Dagegen führte er seit der Kaiserkrönung von 1433 einen doppel-
ten Reichsadler im Siegel, wie nach ihm die andern Kaiser; früher ge-
nügte ein einfacher Adler. Sigismund starb den 9. Dezember 1437 und
mit ihm erlosch das luxemburgische Haus.
Achtes Kapitel.
Albrecht Ii. (1438-1439).
Dieser war Tochtermann Sigismunds und sein Nachfolger in Böh-
men und Ungarn; in Böhmen mußte er jedoch vorher einen Kampf mit
einem Theil der Kalirtiner bestehen, welche den polnischen Königssohn
Kasimir herbeiriefen. Die deutschen Kurfürsten wählten ihn einmüthig
zum Könige; er bereitete einen allgemeinen Landfrieden und einen Krieg
gegen die Türken vor, als der 42jährige hoffnungsreiche Fürst zur all-
gemeinen Trauer von der Ruhr hinweggerafft wurde.
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Extrahierte Personennamen: Witold_Iagello Ulrich_von_Jungingen Tannenberg Sigismund Wladiölaws Kasimir_Iv Friedrich_Iii Friedrich Sigismund Sigismund Philipp_von_Burgund Philipp Sigismund Albrecht_Ii Albrecht Tochtermann_Sigismunds Kasimir
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Ungarn Varna Holland Friesland Hennegau Wittels- Böh- Ungarn
296
Deutschland und Italien sinken.
Schlacht bei dem Dorfe Hrzib unweit Böhmischbrod, in welcher die bei-
den Prokope fielen. Die Kalixtiner hatten zwar noch manche Schaar
niederzukämpfen, gewannen jedoch nach und nach die meisten Taboriten
durch Unterhandlungen, und 1435 wurde Sigismund von den Böhmen
und Mähren als König anerkannt. Ohne Nachwehen jedoch konnte ein
solcher politisch-religiöser Sturin wie der hussitische nicht sein; Böhmen
blieb ein Herd der Unruhe und wir werden es noch einmal das Zeichen
zu einem großen Kampfe geben sehen.
Brandenburg an die Hohenzollern (1415).
Kaiser Sigismund trug zwar zu der Kaiserkrone noch vier Königs-
kronen (die deutsche, lombardische, ungarische und böhmische), war aber
beständig in Geldverlegenheit. Schon 1410 schuldete er dem Burggrafen
von Nürnberg, dem klugen Hohenzollern Friedrich, 100,000 fl.; dazu
kamen bald neue 50,000 fi. und 1415 wieder 150,000 fl. In Kon-
stanz nun belehnte Sigismund für so viel Geld seinen Freund, den
Burggrafen, mit der Mark Brandenburg und der Kurwürde; so kam
das Geschlecht der Hohenzollern plötzlich in die Vorderreihe der deut-
schen Fürsten.
Der Deutschorden verliert die Schlacht von Tannenberg an die Polen (1410).
Gleichzeitig wurde Polen eine für Deutschland furchtbare Macht,
obwohl die königliche Gewalt und durch sie die Einheit des Reichs sich
in diesem großen Slavenstaate nicht befestigen konnte. Der letzte König
aus dem Geschlechte der Piasten war Kasimir der Große (1333—1370),
der Volhynien, Kujavien und Masovien mit dem Krongebiete vereinigte,
die Gesetze verbesserte und die Bauern zu schützen versuchte, wofür er
spottweise der Bauernkönig genannt wurde. Dagegen schadete er dem
Lande sehr durch seine Begünstigung der Juden (seine Mätresse, die
Jüdin Esther, verleitete ihn dazu), welche sich aus allen Ländern nach
Polen zogen; noch unheilvoller waren seine Zugeständnisse (puetu eon-
ventu), welche er dem polnischen Adel machte, um die Wahl seines
Schwestersohnes, des ungarischen Königs Ludwig (von Anjou) durchzu-
setzen; von da an war Polen eine Adelsrepublik, deren erster Beamter
den Königstitel führte. Ludwig der Große (1370—1382) beschäftigte
sich mehr mit Ungarn und Neapel als mit Polen, seine Tochter Hedwig
aber gab, von den polnischen Großen gezwungen, dem heidnischen Groß-
fürsten Witold Jagello (Jagiel) ihre Hand (1386), der in der Taufe
den Namen Wladislaw (V.) annahm und auch seine Lithauer zum
Christenthum bewog; die vollständige Vereinigung beider Länder erfolgte
jedoch erst 1569 (Dynastie der Jagellonen 1386—1572). Wladislaw V.
erneuerte den Krieg seiner Vorgänger gegen den Deutschorden und
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Extrahierte Personennamen: Sigismund Sigismund Friedrich Friedrich Sigismund Kasimir Jüdin_Esther Ludwig_(von_Anjou Ludwig Ludwig_der_Große Ludwig Hedwig Witold_Jagello Wladislaw Wladislaw_V.
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Brandenburg Nürnberg Brandenburg Polen Deutschland Polen Neapel
Die Niederlande an Burgund. Albrecht H. Friedrich Iii. 297
besiegte am 15. Juli 1410 den Hochmeister Ulrich von Zungingen bei
Tannenberg in einer blutigen Schlacht; der Hochmeister selbst mit 40,000
Kriegern des Ordens fiel, dagegen sollen über 60,000 Polen, Lithauer,
Russen und Tataren umgekommen sein. Der polnische König fand jedoch
vor den Ordensschlössern und Städten solchen Widerstand, daß er sich
mit der Abtretung Samogitiens begnügte, obwohl Kaiser Sigismund für
den Orden nur einige Demonstrationen machte. Wladislaws V. Sohn
und Nachfolger Wladislaw Vi., zugleich König von Ungarn, blieb 1444
bei Varna gegen die Türken, aber Kasimir Iv. (1444—1492) nöthigte
1466 den Orden zur Abtretung von Ermeland und Westpreußeu und
zur Anerkeunung der polnischen Oberlehensherrlichkeit über Ostpreußen;
Kaiser Friedrich Iii. vermochte damals dem Orden so wenig zu helfen,
als 1410 Kaiser Sigismund.
Die Niederlande an Burgund (1431).
Unter Sigismund kamen Holland, Friesland, Hennegau und See-
land an den Herzog Philipp von Burgund, welcher diese Länder der
verwittwcten Zakobea, dem letzten Sprossen der niederländischen Wittels-
bacher, entriß, ohne daß es der Kaiser zu hindern vermochte.
Dagegen führte er seit der Kaiserkrönung von 1433 ei»en doppel-
ten Reichsadler im Siegel, wie nach ihm die andern Kaiser; früher
genügte ein einfacher Adler. Sigismund starb den 9. Dezember 1437
und mit ihm erlosch das luxemburgische Haus.
Achtes Kapitel.
Älbrccht Ii. (1438-1439).
Dieser war Tochtermann Sigismunds und sein Nachfolger in Böh-
men und Ungarn; in Böhmen mußte er jedoch vorher einen Kampf mit
einem Theil der Kalixtiner bestehen, welche den polnischen Königssohn
Kasimir herbeiriefen. Die deutschen Kurfürsten wählten ihn einmüthig
zum Könige, er bereitete einen allgemeinen Landfrieden und einen Krieg
gegen die Türken vor, als der 42jährige hoffnungsreiche Fürst zur all-
gemeinen Trauer von der Ruhr hinweggerafft wurde.
Friedrich Iii. (1440-1493).
Er war Neffe Albrechts und Herzog von Steyermark und Kärn-
then; von Charakter war er sanft und friedlich, ein enthaltsamer, mäßi-
ger Mann, eine große Seltenheit in jener Zeit; aber an Thatkraft und
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Albrecht_H._Friedrich_Iii Albrecht Friedrich Ulrich_von_Zungingen Tannenberg Sigismund Wladislaw Kasimir_Iv Friedrich_Iii Friedrich Sigismund Sigismund Philipp_von_Burgund Philipp Sigismund Tochtermann_Sigismunds Kasimir Friedrich_Iii Friedrich Albrechts Albrechts
1ö5
Europäische Staaten.
mehr für Böhmen, als für Deutschland, 1346.— Unter
Wenzeslaw 4, 1419, brachen die Hussiten-Unruhen
aus , und dauerten bis 1437, wo Sigismund als König
anerkannt wurde. Der hierauf folgende Thronenwechsel
verursachte, daß Böhmen immer schwach blieb.
in) Preuße rr.
Noch immer waren die slavischen Bewohner Preußens
Heiden; erst als sic Maffovien verheeret, und die gegen
sie anrückendcn Schwcrdtbrüder geschlagen batten, rief
man die deutschen Ritter aus Venedig, welche Preußen
nach 53sahrigem Kampfe eroberten. Deutsche Kolonisten
siedelten sich nun hier an; das Christenthum verbreitete
sich; man bauete Städte, und das Land stieg in der
Kultur. Marienberg war die Residenz des deutschen
Hochmeisters.
Durch beständige Kämpfe mit Polen, und durch die
Ausartung des Ordens sank dieser Staat wieder. Innere
Unruhen beschleunigte den Verfall, besonders seit 1450,
wo die verbundenen Städte gegen die Ritter förmlich
au 'standen.
,->) Rustí and.
Rusiland war in dem Anfange dieses Zeitraumes
durch die wladimirische Theilung in einer misilichen
Lage. Vier Sohne Wladimrrs warden crmordet. Einige
Stádte erklarten sich fur fret: Altes lag in Verwir--
rung, welcher Wladimirs jüngster Sohn Jaro slaw
nicht abhelfen konnte.
1147 wurde unter Isas law der Grand zu Mos-
kan gelegt, und 1158dasgrosifurstenthum Wladimir
gestiftet. Vicrzchn Grosifursten, alle, bis anf Einen
Nachkommen Jaroslaws folgten bier aufeinander,
bis 1224 die Mongola in Rusiland einbrachen, und 224
Iahre die russischen Grosifürsten durch harte Abgaben
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
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Extrahierte Personennamen: Sigismund Jaro
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Wenzeslaw Venedig Marienberg Rusiland
630 Die Kirchentrennung in England, im Norden und in Polen.
Königen streitig machte. Auch seit die Türken unter Suleiman Ii. die
Herrschaft über jene beiden walachischen Staaten gewonnen hatten, be-
saß Polen noch eine große Ausdehnung« Doch hatte es an den Türken,
Tartaren und Russen so lästige Feinde, daß es keiner großen Kraft-
entwicklung fähig wurde. Selbst während der glücklichen Kriege mit
dem deutschen Orden hatte es durch innere Veränderungen, zu denen
eben dieser Krieg beitrug, an Kraft eingebüßt. Dadurch, daß der Adel
Behufs der für den Krieg zu leistenden Hülfe häufiger hatte versammelt
werden müssen, war der König von demselben abhängiger geworden
und, da die häufigen Versammlungen bei dem Adel das Bedürfniß einer
Vertretung hervorgerufen, hatte sich die Einrichtung gebildet, daß der-
selbe in Lezirksversammlungen Abgeordnete wählte, welche unter dem
Namen von Landboten zu den Reichstagen gingen, um Steuern zu be-
willigen oder zu verweigern und dem Könige in Angelegenheiten der
Regierung zu rathen. So erhielt diejenige Gewalt, welche dem Könige
beschränkend gegenüberstand, durch festere Einrichtung eine zusammen-
hängendere und ausgedehntere Wirksamkeit. Die drei jüngeren Brüder
des böhmisch-ungarischen Königs Ladislaus, welche nacheinander (1492
bis 1548) Polen regierten, Johann Albrecht, Alexander und Sigis-
mund I., hatten neben den äußeren Feinden auch den Widerstand des
auf Erhaltung und Erweiterung seiner Befugnisse bedachten Adels zu
bekämpfen. Unter Sigismund fand nun auch die Glaubensneueruug
Eingang, indem einerseits von Böhmen aus die sogenannten böhmischen
Brüder, die Nachkommen der nicht zur Kirche zurückgekehrten Husfiten,
ihr den Weg bahnten, und anderseits in dem polnischen Preußen das
Uebergewicht der deutschen Bevölkerung und das Beispiel der in Ost-
preußen vorgegangenen Veränderung dem Lutherthum festen Fuß zu
fassen erlaubte. Dazu kamen noch reformirte Gemeinden, deren sich
namentlich in Litthauen viele bildeten. Sowohl Sigismund als sein
Sohn Sigismund August (1548—1572) leisteten dem Eindringen der
Neuerung entschiedenen Widerstand. Einen großen Antheil daran hatte
der Cardinal Hosius, Bischof von Culm und nachher von Ermland, der
mit unermüdlicher Thätigkeit an Erhaltung und Wiederherstellung der
Kirche arbeitete, wie er später auch eines der bedeutendsten Mitglieder
des Concils von Trient war und zur Befestigung der katholischen Lehre
in Polen noch die Hülfe des Jesuitenordens gewann. Einen Anhalt
fanden die verschiedenen protestantischen Sekten an dem zur Auflehnung
geneigten Adel, der durch Anschluß an die Neuerung einen Boden zu
gewinnen glaubte, auf welchem der Widerstand gegen die königliche
Gewalt eine höhere Berechtigung zu erhalten schien. Als mit Sigis-
mund August der Stamm Jagello's ausstarb, benutzte der Adel die Ge-
legenheit, Polen in ein Wahlreich zu verwandeln, und da der nach
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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Extrahierte Personennamen: Ladislaus Johann_Albrecht Johann Albrecht Alexander Alexander Sigismund Sigismund Sigismund August Cardinal_Hosius Culm August
Extrahierte Ortsnamen: England Polen Polen Polen Polen Polen
Z. 3. Der große polnische Theil.
Das Stromgebiet laßt sich am besten nach der Sprachgrenze
abtheilen. Die bei weitem größere Hälfte von den Gebirgen hinab
bis nahe der Stadt Thorn wird von Polen, der untere Küsten-
strich von Deutschen bewohnt.
Ortschaften im polnischen Theil: Krakau, im schönen
Thal der bereits schiffbaren Weichsel, eine freie Stadt mit eigner Re-
gierung, also keinem der königlichen Nachbarstaaten unterworfen. 26000
E., Gräber ehemaliger Polenkönige, vorzüglich des Ioh. Sobiesky, im
Dome, wo auch die Gebeine des unvergeßlichen Patrioten Koscinsko,
und des Fürsten Jos. Poniatowsky ruhen. — Zwei M. ostwarrs, wo
sich der Fuß der Karpathen ins Weichselthal abflacht, W ieliczka, ein
kleiner reinlicher Bergflecken; merkwürdig durch seine Salzbergwerke.
Etwa 400 Schritt vom Orte steht ein hölzernes Gebäude über dem Haupt-
schacht. Zum Einfahren erhalt der Reisende einen weißen Linnenmantel statt
der anderwärts bräuchlichen schwarzen Grubenkittel, und wird beim Schein des
Grubenlichtes 200' hinabgelassen. Hier ist ein Gang (Strecke) durch braun-
grauen Salzstein gehauen, und führt zur sogenannten Kapelle. Dies ist ein
großes Gewölb mit spitzbogigem Eingang, Kanzel und Altar, an dessen Stufen
zwei Mönche knieen und die oberhalb stehenden Gestalten Christus und Maria
anbeten; alles ist nach Angabe eines geschickten Bergmannes aus dem Salzstein
gehauen. Setzte sich über die Oberfläche des abgebrochenen und abgemeißelten
Gesteins nicht ein düsterer Salzschleim, so müßten die Wände und Gestalten
bei gehörigem Fackellicht flimmern und glitzern. So aber sieht es düster aus.
Mehrere Gänge streifen von der Kapelle weiter und durchschneiden sich mannig-
fach, so daß man in einem Labyrinthe zu sein glaubt. Da begegnet man häufig
Bergleuten, die in einer klotzrädrigen Kastenart (Hunde) die großen Salzbrocken
fortschieben, während man die Hauptmassen, tonnenförmig zurecht gehauen, bis
zu dem Schachte fortwälzt und hinauf ziehen läßt. Da gehts oft viele Stufen
hinunter und hinauf, wie in verschiedenen Stockwerken. Zuweilen kömmt man
in ungeheure Gewölbe (Verhaue), deren ausgeleerte Räume nicht geringe Massen
Salz geliefert haben. Da wird mit Pulver gesprengt, mit Meißel und Ham-
mer, mit Keil und Brechstange stückweis oder banderweis das Gestein abgelöst.
Damit sie nicht einstürzen, hat man Felsstützen wie Pfeiler stehen lassen. Be-
sonders merkwürdig ist der große Saal, ein Verhau, worin eine Dorfkirche bequem
stehen könnte. Er dient zur Aufbewahrung solcher Dinge, die in den mancherlei
Abtheilungen des weitschichtigen Bergwerkes sehenswerth sind, und hier auf ein-
mal betrachtet werden können, z. B. Stufen in den Wänden, getrennte Salz-
bänder, erste Anfänge dazu, Anlagen von Strecken, Fossilien, Versteinerungen
und Krystallisationen, die im Salzstein gefunden werden, u. a. nt. Pyramiden
aus geöltem Papier und andere Vorkehrungen zum Ziluminiren stehen umher.
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Sobiesky Koscinsko Maria Maria
368 Das römisch-deutsche Reich im Zeitalter der Kreuzzüge.
einer Reise nach Bremen, wo er im Aufträge des Papstes Clemens Iii.
zum Bischöfe Liflands geweiht worden war, zurückkehrte, fand er die
junge Pflanzung von dem Grimme der Heiden zertreten. Papst Cöle-
stinus Iii. ließ das Kreuz gegen die nordischen Heiden predigen und
unter dem Schutze der Waffen konnte das Bekehrungswerk von Neuem
beginnen. Doch da die Heere immer bald wieder heimkehrten, entschloß
sich Meinhards Nachfolger zur Gründung eines Ritterordens, der,
während die Kreuzzüge fortdauerten, stets zum Schutze des Christen-
thums bereit wäre. So entstanden die Brüder des Ritterdienstes Christi,
nach dem Schwerte, dessen Zeichen sie neben einem schwarzen Kreuze
auf weißem Mantel trugen, die Schwertbrüder genannt. Als fester
Stützpunkt ward im Jahre 1200 die Stadt Riga gegründet. Die
Eroberung des Landes gelang ungeachtet der Angriffe, welche die benach-
barten Lithauer, Eftheu und Russen machten, und ungeachtet der zwi-
schen dem Bischöfe und dem Orden eintretenden Mißhelligkeiten. Selbst
das nördlich benachbarte Efthland, von einem Volke finnischen Stammes
bewohnt, ward bis zum Jahre 1217 mit Hülfe des Dänenkönigs Wal-
demar Ii. unterworfen, der dem Orden nur einzelne Striche abtrat.
Durch die Begründung des Christenthums in Lifland wurden die Preußen,
an deren Bekehrung von Polen aus schon lange ohne nachhaltigen
Erfolg gearbeitet worden war, von christlichem Gebiete umschlossen, zu-
mal sich die südwestlich von Lifland wohnenden Kuren ebenfalls dem
Christenthume unterwarfen. Es erwachte ein neuer Eifer für die Be-
kehrung dieses heidnischen Volkes. Der Mönch Christian aus dem
pommerischen Kloster Oliva trat als Glaubeusbote auf und erfreute sich
der Unterstützung des Herzogs Konrad, der in dem vielfach getheilten
Polen Masovien als besonderes Gebiet beherrschte. Christian, der von
Innocenz Iii. zum Bischöfe des Landes geweiht worden, fand aber bald
gleichen Widerstand, wie Meinhard in Lifland, und suchte auf demselben
Wege eine Hülfe, indem er einen Ritterorden stiftete, der die Regel der
Templer erhielt und nach einer mit Hülfe Herzog Konrads erbauten
Burg der Orden von Dobrin genannt wurde. Doch die furchtbaren
Preußen vertilgten in einer Schlacht fast den ganzen Orden und machten
nicht bloß in Masovien, sondern auch in Pommern, wo das Kloster
Oliva ihnen im Jahre 1224 erlag, Raubzüge. Nun warf der Bischof
Christian seinen Blick auf die deutschen Ritter, und in seinem und Herzog
Konrads Namen ging eine Gesandtschaft nach Italien zu Hermann von
Salza, erhielt gegen das Versprechen, dem Orden ein an der Nordwest-
grenze Masoviens gelegenes Gebiet, das Land nördlich von dem Flusse
Drewenz, abzutreten, dessen Zusage sowie die päpstliche Einwilligung,
und Kaiser Friedrich bestätigte im Voraus dem Orden den Besitz aller
zu machenden Eroberungen, wie es vorher Philipp und Otto Iv. den
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Extrahierte Personennamen: Clemens_Iii Meinhards Christian Konrad Konrad Christian Innocenz_Iii Innocenz Meinhard Konrads Konrads Christian Konrads Konrads Hermann_von
Salza Friedrich Friedrich Philipp Philipp Otto