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Bespannung gewährt, von großer Wichtigkeit. Endlich hat Rußland an
Fischen und Pelzthieren (Bären, Zobeln, Hermelinen, Füchsen, Bibern, Eich-
hörnchen, Vielfraßen, weißen Hasen, wilden Katzen rc.) einen solchen Ueber-
fluß, wie kein anderes Land von Europa.
Kein Staat Europas hat endlich solche Schätze im Gebiete des Mi-
neralreichs aufzuweisen, wie der russische. Goldminen finden sich im Ural
und asiatischen Altai; man schätzte ihren Ertrag in den Jahren 1842 — 1846
auf 350 Millionen Franken. Ebenso ergiebig sind die Plasina-, Silber-,
Kupfer-, Eisen-, Blei- und Edelstein-Gruben. Stein- und Braunkohlen,
Salz, Mineralquellen sind in Ueberfluß vorhanden.
Hat sich auch die Industrie und der Handel im europäischen Rußland
in den letzten hundert Jahren um ein Bedeutendes gehoben, so steht doch na-
mentlich erstere noch der anderer europäischen Länder bedeutend nach. Be-
sondere Erwähnung verdient die Bereitung des Leders in Rußland; die
sogenannten Juchten oder Insten, welche ihren eigenthümlichen Geruch durch
Gerben mit Birkentheer erhalten, sowie der russische Saffian *) bilden neben
dem Getreide, Hanf, Flachs, Talg und Pelz die bedeutendsten Handels- und
Ausfuhrartikel. Die Fabriken in Tuch- und' Baumwollenzeugen sind beträcht-
lich. Zu bemerken bleibt noch, daß die Russen sich des alten julianischen
Kalenders bedienen. (§ 124.)
Ortsbeschreibung.
Wir betrachten die wichtigsten Städte nach folgenden Provinzen:
1) Die Dftseeprovinzeu.
а. Jugermsnland: St. Petersburg an der Newa, 540,000 Einw., ist
eine der schönsten Städte Europa's. Viele prächtige Kirchen und
Paläste, das Denkmal Peters des Gr. und die Älexandersäule sind
sehenswerth. Eisenbahn nach dem kaiserlichen Lustschloß Zarskoje Selü.
Der Seekriegshafen Kronstadt (50,000 Einw.). Schlüsselburg, Fest-
ung Carl Xii. bei Narwa 1700;
d. Esthland: Reval, 30,000 E.
б. Piefland: Riga, 78,000 E., Univ. Dorpat, 14,000 E. Sternwarte,
ä. Kurland: Mitau an der Aa, 23,000 E.
2) " Das Grostfürstruthum Finnland.
Abo, 15,500 E., Helstngfors, 20,000 E., Univ. Tornea. Alands-Inseln.
3) Grostrustland.
Moskau an der Moskwa, 360,000 E. „der Kreml" (Napoleon 1812.
Gouverneur Graf Rostopschin). Nowgorod am Ilmen-See, 18,000 E.
Nischei-Nowgorod, ein sehr bedeutender Meßplatz am Einfluß der Oka
in die Wolga, zählt 42,000 E. Kaluga, 35,000 E. Tula, Gewehr-
fabriken, Smolensk und Borodino 1812. Woronesch und Orel, Städte
von 40 — 45,000 E. Archangel an der Dwina 20,000 E. Kola,
Härings- und Wallfischfang. Die Insel Nowaja-Semlja, eine Doppel-
*) Saffian, marokkanisches Leder oder Maroquin, ein aus Ziegenfellen be-
reitetes, farbiges Leder, hat seinen Namen von der marokkanischen Seestadt Saffi,
von wo es nach Europa (früher ausschließlich von da) versandt wird.
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Extrahierte Personennamen: Jugermsnland Carl_Xii Piefland Tornea Napoleon Graf_Rostopschin Borodino
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europas Ueberfluß Kronstadt Schlüsselburg Narwa Riga Dorpat Kurland Finnland Helstngfors Moskau Moskwa Ilmen-See Nischei-Nowgorod Wolga Kaluga Tula Smolensk Europa
150
3) Das Ejalat Bosnien mit -er Herzegowina: Bosna Serai 70,000
Einw. Stapelplatz des macedonisch-albanisch-bosnischen Handels.
Travnik und Zwornik (15,000 E.) Mostar ist Hauptstadt des
Fürstenthums Saba, dessen Fürst 1440 von Friedrich Iii. den
Herzogstitel erhielt.
4) Das Ejalat Dschefair umfaßt den Küstenstrich an den Dardanellen
und mehrere Inseln des ägäischen Meeres, welche wir eigentlich
schon zu Asien zählen müssen. Gallipoli auf der gleichnamigen
Halbinsel, 80,000 E. Die 4 Dardanellen-Schlösser mit 900
Kanonen, die neuen nach dem ägäischen, die alten nach dem Marmor-
Meere gelegen, wehren jedem Kriegsschiffe den Durchpaß. Die
Inseln Thasos, Samothrake, Jmbros, Lemnos oder Stalimenc, Tc-
nedos, Skio oder Chios, Samos, Pathmos (Verbannungsort des
Apostels Johannes), Rhodus und Cypern. Rhodus, ein wald-
reiches schönes Eiland, hat nicht mehr seine frühere Bedeutung.
Während cs im Alterthume viele berühmte Städte besaß, be-
schränkt sich jetzt die Einwohnerzahl auf 32,000. Die Hauptstadt
Rhodus ist ein befestigter Kriegshafen. (Koloß von Rhodus. Die
Johanniter auf Rhodus). Cypern (300 Q.-M., 120,000 Einw.)
zählte im Alterthum 8 Königreiche. Die Insel besitzt schöne frucht-
bare Ebenen, hat aber durch Fällen der Wälder sehr an Pro-
duktionskrast verloren. Der Wein gedeiht vortrefflich. Krapp und
Coloquinten werden zur Ausfuhr gebaut; der Oelbaum wird ver-
nachlässigt , ungeachtet er vortrefflich gedeiht. Die Hauptstadt ist
Nikosia (20,000 E.).
5) Das Ejalat Kandis (Kirid) umfaßt die gleichnamige Insel (156
Q.-M., 210,000 Einw.). Die gebirgige Insel hat viel durch
Erdbeben gelitten; von 120 Städten stehen nur noch wenige.
Rindvieh- und Schafzucht, Steinböcke, Seide, Wachs, Honig, Süd-
früchte, Baumwolle, Marmor und Alabaster bilden ihren vorzüg-
lichsten Reichthum. Candia und Canea.
8 71.
Die Vasattenländer der europäischen Türkei.
Serbien, die Moldau und Walachei stehen unter eigenen Fürsten, welche
als Vasallen der Pforte einen bestimmten Tribut alljährlich an dieselbe ent-
richten. Die Fürsten der Moldau und Walachei führen den Titel Hospe-
dare; sie werden von den Bojaren (Adel) gewählt und vom Sultan be-
stätigt. Seil 1859 stehen die Moldau und Walachei oder Rumänien unter
einem gemeinsamen Fürsten. Der 1866 vom Volke erwählte Fürst Karl
ist dem preußischen Königshause nahe verwandt; er hat größere Selbständig-
keit vom Sultan erlangt als seine Vorgänger.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Iii Friedrich Apostels Johannes) Rhodus Krapp Candia Canea Karl Karl
113
zwischen Drau, Sau und Kulpa Slavonien; erst später nannte man den
westlichen Theil Croatien, d. h. Bergland, der östliche ward türkisch und
seitdem Slavonien genannt. In Croatien ist die alte slavonische Bevölkerung
geblieben, in Slavonien sind übergesiedelte, flüchtige Serbier vorherrschend.
In Slavonien ist Efsek an der Drau, 14,000 E., zu merken; in Croa-
tien außer der Hauptstadt Agram, 17,000 E., wo die Centralregierung
dieses Kronlandes ist, noch Karlstadt und Fiume, 15,500 E., welche beide
durch ihre Lage auf den Handel mit Wein, Tabak und Getreide hinge-
wiesen sind.
Iv. Die italienischen Crbstaaten.
A. Das Königreich Dalmatien
(232 Q.-M. und 450,000 Einwohner)
besteht aus einer Inselwelt und festem Lande. Die erstere besteht aus zahl-
losen, unbewohnten Klippen und vortrefflichen bewohnten Inseln, welche eben-
sowohl durch ihre zugänglichen Buchten, als durch ihre nützlichen Produkte
(Del, Wein, Salz, Fische, Kohlen, Datteln rc.) berühmt sind. Mit dem
gebirgigen, höhlenreichen Festlande theilen sie den Mangel an Quellwasser,
welchem Cisternen abhelfen. Die Bewohner sind gemischt und führen ver-
schiedene Namen. Dalmato ist der beliebteste für Alle. Bodolo heißt der
Küstenbewohner, Montanare der Bergbewohner, auch Morlache, was er als
Schimpfname ansieht, Uskoke der Eingewanderte oder Flüchtling. Die Landes-
sprache ist die illyrische, die Amtssprache und die der Gebildeten ist die ita-
lienische. Die Morlachen sind in ihren Häusern und Geräthschaften sehr
einfach; die Arbeit lieben sie nicht. Kostbar und verschwenderisch ist ihre
Kleidung. Die Männer tragen nicht selten mit Glaskorallen verzierte Zöpfe;
die Mädchen lassen ihre Haare in Einem Zopfe, die Frauen in zweien herab-
hängen. Jedes Mädchen trägt eine hochrothe Mütze, auf welche viel gehal-
ten wird. Sie schmücken sich gerne mit Gold und Perlen. Zara, Haupt-
stadt des Landes 18,500 E., Hafen. Die große Cisterne Fünfbrunnen saßt
40,000 Tonnen Wasser, theils Regen-, theils hergeleitetes Quellwasser.
Spaläto, 16,000 E., feste Seestadt, ist Geburtsort des Kaisers Diokletian,
welcher auch hier in Zurückgezogenheit sein Leben beschloß. Ragusa und
Cattaro, befestigte Hafenstädte, werden häufig durch Erdbeben heimgesucht.
B. Das Königreich Venetien
ist 1866, nach dem Siege Preußens über Oesterreich, an Italien abgetreten
worden, hat also aufgehört, der österreichischen Monarchie anzugehören.
Der österreichische Staat hat über 360 Meilen Eisenbahnen. Die
Hauptbahnen sind: 1) Die kaiserliche Nordbahn verbindet Wien mit Brünn,
Prag, Dresden, sowie in nordöstlicher Richtung mit Krakau und Warschau;
2) die Südbahn führt von Wien über den Sömmering nach Gratz, Laibach
und Triest. 3) die ungarische Bahn lehnt sich an die Nordbahn, um Wien,
Cassian, Gcographie. 4. Aufl. g
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
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Karl Xu. Peter X Pultawa.
1l3
und Holland. Der König von Dänemark greift vergebens »-C.g.
Holstein an; Karl erscheint mit der brittisch - holländischen
Flotte vor Kopenhagen/ erzwingt den Frieden zntravendal,1700.
schlägt, nachdem August von Riga abgezogen, den Zar Peter
bei Narw a 1701, verfolgt die Sachsen durch Curland, dringt
in Polen ein, und schlägt den August bei C lissow und bei Pul-1702.
tusk 1703, — Graf Stanislaus Lesczinsky König
von Polen, zu Warschau 1705 gekrönt. Nach seinem aber-
maligen Siege bei Frau stad t 1706 gegen die Sachsen, dringt
Karl durch Schlesien in Sachsen ein und erzwingt den Frieden
zu Altranstädt unter harten Bedingungen; erst 1707 eilt er 1706.
wieder nach Polen, vertreibt den Zar Peter, der indessen
1703, nach der Eroberung von Ingermannland, Peters-
burg, und 1704 Kronstadt gegründet, dringt bis vor Smo-
lensk 1708, und von hier gegen alle Vorstellungen, mit dem
Kosacken-Hcttmann Mazcppa vereint, durch die Ukraine 1709.
gegen Moskau, muß aber, bei Pultawa von Peter gänzlich
geschlagen, zu den Türken nach Bender flüchten. Darauf
Reich gegen 980 vom Dniepr bis zur Düna aus, und führt das Christenlhum
ein; aber seit 1015 zerfallt es in kleine Fürstenthümer bis 1238, wo die ein»
gedrungenen Mongolen unter wechselnden Kriegen herrschen bis 1477,
indem Iwan Wasiliewicz ans dem Stamme Rurik's die Mongolen
wieder verdrängt und die kleinen Fürstenthümer zu einem großen Reiche
vereint. Seine Nachkommen erobern Kasan, Astrachan, Sibirien re. und
erlöschen 1598 , wo dann nach manchen Verwirrungen das Haus Ro-
manow 1613 auf den Thron gelangt; unter dessen drei ersten Herr-
schern gegen Schweden nachtheilige, gegen Polen und Türken aber glück-
liche Kriege geführt werden. Feodor Hi. stirbt 1682, und sein viel-
versprechender Stiefbruder Zar Peter, den er zu seinem Nachfolger
bestimmt, behauptet sich gegen seine Schwester Sophia und übernimmt
1689 selbst die Regierung ( Sophia ins Kloster ) ; durch den Genfer
Isfort gebildet, beginnt er rasch die Cultivirung seines Reiches: euro-
päi,che Kleidung, Reisen ins Ausland, Beschränkung des Mönchswesens,
julianischer Kalender, Seearsenal zu Archangel, Schulen rc. ; er entreißt
den Türken 1696 Asow (Handel auf dem schwarzen Meere); bestraft eine
Strelitzen-Verschwörung, reist nach Holland 1697 ( Saardamm ) und
England, und rottet 1698, nach Moskau zurückgekehrt, die abermals
empörten Strelitzen aus.
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Extrahierte Personennamen: Karl_Xu Karl Peter_X_Pultawa Dänemark Karl Karl August Peter
bei_Narw August Stanislaus_Lesczinsky_König
von_Polen Karl Karl Peter Kosacken-Hcttmann_Mazcppa Pultawa_von_Peter Bender Iwan_Wasiliewicz Feodor_Hi Peter Sophia Sophia
Extrahierte Ortsnamen: Holland Holstein Riga Sachsen Polen Sachsen Sachsen Polen Kronstadt Moskau Christenlhum Kasan Astrachan Sibirien Haus_Ro- Holland England Moskau
Einfluß und den schwachen König, für das Alleinrecht der katho-
lischen Kirche, in vergeblicher Hoffnung aus) Frankreichs Beistand.
Kriegserklärung der Pforte an Rußland wegen einer Grenz-
verletzung 1768. Das Kriegsglück der Russen nähert die be-
sorgten Nachbarstaaten Preußen und Oesterreich einander, nur die
russischen Uebergrifse zu hindern und den Türkenkrieg zu endigen.
Zweimalige Zusammenkunft Friedrichs Ii und Josephs Ii
(römischer König 1764, Kaiser 1765—1790) in Neiße 1769 und
Neustadt bei Austerlitz 1770.
Die Idee einer Theilung Polens voll Rußland ausgehend,
auch von Oesterreich zuletzt angenvmnien 1772. Friedrich erhält
das polnische Preußen und das Bisthum Ermeland (das jetzige
Westpreußen, mit Ausnahme von Danzig llnd Thorn), ein Stück
von Grvß-Pvlen, bald noch durch den Netzedistriet erweitert —
zusammen 645 Qm.; -— eine Brücke zwischen Ostpreußen und
seinen Stammlanden. Rußland erhält 3500; Oesterreich nament-
lich Galizien und Lodomirien, zusammen 2500 Qm.
2. Der Bairische Erbfolgekrieg 1778—1779.
Mit Maxiinilian Joseph starb Ende 1777 die jüngere Wit-
telsbachsche Linie aus; es erbte der kinderlose Karl Theodor voll
Pfalz-Sulzbach. Ansprüche des Kaisers auf bedeutende bairische
Territorien, zll deren Abtretung er den neuen Kurfürsten nöthigt.
Protest des präsumtiven Erben Karl August, Herzogs voil
Pfalz-Zweibrückell unter Friedrichs Anregung ilnd Schutz, der
sich mit Sachsen, Rußland und Frankreich verständigt hatte.
Ein kurz dauernder Einfall der Preußen in Böhmen, durch
Krankheiten und Mangel gehemmt, blieb ohne entscheidenden Zn-
sammenstoß. Frankreichs nub Rußlands Vermittlung führte zun:
T e s ch e n e r Frieden 1779: Oesterreichs Ansprüche werden durch i
Abtretung des Inn Viertels (zwischen Donau, Inn nub Salza,
etwa 40 Qm.) abgefunden. Preußens Stellilllg in Deutschland
hob sich durch diesen an sich ereignißlosen Krieg bedeutend, noch
mehr durch Friedrichs letzte politische Thal,
3. Die Gründung des deutschen Fürstenbnndes 1785.
Joseph Ii, seit seiner Mutter Tod (1780) auch Herr der
habsburgischen Läilder, mit Rußland im Bund, gewann 1784
Herbst, historisches Hülfsbuch Itt, T
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Friedrich Joseph Karl_Theodor Karl Karl_August Karl August Friedrichs Friedrichs Joseph_Ii
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Oesterreich Friedrichs Josephs Neiße Oesterreich Danzig Thorn Oesterreich Galizien Pfalz-Sulzbach Sachsen Frankreich Oesterreichs Donau Deutschland Friedrichs
— 162 —
oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens
zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten
Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham".
— Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel.
— Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge-
legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig.
2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.)
ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow
(175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und
Wolle. Universität.
3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen
Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak-
baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.),
ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel-
Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew
(92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im
Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien.
4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste
Stadt Litauens.
5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der
Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des
Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor-
orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie.
6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa-
Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen
gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels-
platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt
(60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat,
rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. —
Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen
Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten
283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee,
wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf
und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.
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38
1254 Die Anfänge des rheinischen Städtebundes.
1256 Doppelwahl Alphon s’, Königs von Kastilien,
und Richards, Grafen von Cornwallis.
1266 König Manfred (gekrönt 1258) fällt in der
Schlacht bei Benevent.
1268 Konradins Niederlage bei Scurcola. Seine Hin-
richtung zu Neapel. — Graf Karl von Provence und Anjou, König beider Sicilien.
1270 Siebenter Kreuzzug. Ludwig Ix. f 1282 Sicilianische Vesper.
1291 Akkon, die letzte Besitzung der Christen im Morgenlande, fällt in die Hände der Ungläubigen.
1312 Aufhebung des von Philipp dem Schönen von Frankreich verfolgten Templerordens durch Papst Clemens V.
1226 Der deutsche Orden (Hochmeister Hermann von Salza 1210—1239) wird von Herzog Konrad von Masovien gegen die Preussen zu Hülfe gerufen.
1230—1283 Eroberung Preussens durch den Orden.
1351—1382 Hochmeister Winrich von Kniprode. Blüthezeit des Ordens.
1410 Niederlage des deutschen Ordens bei Tannenberg durch die Polen.
1411 Erster Friede von Thorn. Hochmeister Heinrich Reuss von Plauen.
1466 Zweiter Friede von Thorn.
1525 Säcularisierung Preussens durch den Hochmeister Albrecht von Brandenburg.
Yierte Periode.
1273—1291 Rudolf I.; Graf von Habsburg. — Erzbischof Werner von Mainz. Burggraf Friedrich von Nürnberg.
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TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
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Extrahierte Personennamen: Doppelwahl_Alphon Richards Cornwallis Manfred Konradins Scurcola Karl_von_Provence Karl Ludwig_Ix Ludwig Vesper Philipp Philipp Clemens_V. Hermann_von_Salza Konrad_von_Masovien Konrad Winrich_von_Kniprode Heinrich_Reuss Heinrich Albrecht_von_Brandenburg Albrecht Rudolf_I.;_Graf_von_Habsburg Rudolf_I. Werner_von_Mainz Friedrich_von_Nürnberg Friedrich
Preußen, Pommern, Mecklenburg in sich gegliedert durch die
parallelen Durchbrüche der Weichsel und Oder und durch deren
und des Pregel und Niemen breite und fette Niederungen. Die
bedeutendste Entwicklung im deutschen Ordenslande*).
Sein Vorland an der Straße von Marienburg nach Königs-
berg und von da über Tilsit nach Livland reicher geschicht-
licher Boden, im Inneren noch nicht ausgeglichene Gegensätze der
Kultur zwischen den deutschen Städten und der lettischen und
slavischen (masurischeu) Landbevölkerung; ähnlicher Gegensatz an
der Grenze Pommerns (Kassuben) und Westpreußens, eine Nach-
Wirkung des der deutsch-evangelischen Kultur feindlich entgegen-
getretenen Thorner Friedens. Das übrige Küstenland vollständig
germanisiert.**) Im insularen***) Holstein und Schleswig
(Stecknitzkanal, Eiderkanal, Isthmus zwischen Schleswig und
Tondern, Dannewirk) begleitet die Seeplatte oft mit lieblichen
Waldlandschaften die Ostküste, dahinter die Geest, auf ihr die
Verbindung nach dem N., westlich zur Nordseeküste friesisches
Marschland bis Ditmarschen. Der Zusammenhang mit der
offenen Nordsee durch die Batten gehemmt, der Nordseehafeu
Altona neben Hamburg; der Schwerpunkt des Landes an
der den nahen dänischen Inseln ähnlichen Ostseeküste. Der durch
die Dynastie geförderte langdauernde Zusammenhang mit Däne-
mark durch Preußen gelöst. Stammland dieser Dynastie, die
auch in Rußland und Griechenland (eine Zeitlang auch in Schwe-
*) Die Bewohner des polnischen Sumpflandes kannten und nützten die
günstige Lage und Beschaffenheit ihres Mündungslandes Preußen nicht;
deutsche christliche Ritterschaft im Bunde mit den Seestädten zogen es in
das Bereich deutscher Kultur. Nach langer Störung durch die Polnische
Herrschaft wurde diese Aufgabe durch die Hohenzolleru wieder aufgenom-
men und auf das Hinterland ausgedehnt. Anfiedlung der evangelischen
Salzburger in Ostpreußen durch Friedr. Wilh. I., Kultur des Netzedistricts
durch Friedrich d. Gr.
**) Die den Littanern verwandten, den Reußen anwohnenden Preußen
haben durch ihren ruhmvollen Widerstand ihren Namen verewigt; auch das
treue deutsche Pommerland ist stolz'auf seinen Namen (am Meere); Meck-
lenbnrg hat Slavisches in dem Dienstverhältniß der Landbevölkerung bewahrt,
Wagrien (östliches Holstein) selbst den Namen Stargard in Oldenburg über-
setzt. Ratzeburg-Ratibor.
***) Daher zum Theil der Partikularismus der Bewohner. Die Knicks
Erinnerungen an altsächsische Abgeschlossenheit. Altsächsisches auch im
Bau der Bauernhäuser, die wie in Westfalen auch das Vieh unter ihrem
Dache bergen: engste Concentration des freien Besitzes (weit verschieden
von den Wohnungen der slavischen Bauern).
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erlag er diesem in der großen Schlacht bei Tannenberg, wo der Hochmeister Ulrich von Jnngingen und mit ihm die Blüte der Ritterschaft fiel (1410). Mit Mühe hielt sich Heinrich von Plauen in der Marienburg und hatte nur einer schweren Seuche, die im polnisch-litthauischen Belagerungsheere ausbrach, einen glimpflichen Frieden zu verdanken. Als er darauf die gesunkene Zucht wieder herstellen wollte, warf man ihn ins Gefängnis, wo er nach 15 Jahren starb. Unter seinen Nachfolgern lehnten sich die unzufriedenen Vasallen immer mehr an Polen an; die gegen dieselben geworbenen Söldner konnten nicht bezahlt werden, obwohl man die Neumark an den zweiten hohen-zollerschen Kurfürsten Brandenburgs verkaufte. Eine Ordensburg nach der andern mußte daher den Soldaten verpfändet werden, sogar die Marienburg. Um Geld zu erhalten, verkauften sie dieselbe an Polen, das 1457 in die Hauptstadt des Ordens einzog. Diesem langsamen Aussaugen machte der Friede von Thorn 1466 ein Ende, durch welchen Westpreußen und Erme-land in das volle Eigentum Polens übergieng, Ostpreußen dagegen mit der Hauptstadt Königsberg Ordensland unter polnischer Oberherrlichkeit blieb.
Ungarn war nach Albrechts Ii. Tode durch Wahl der Magnaten dem polnischen Könige Wladislav Iii. übergeben worden; nachdem aber dieser bei Varna 1444 gegen den türkischen Sultan Mnrad gefallen war, ließ man den nachgeborncn Sohn Albrechts, Ladislaus Posthumus, die Krone erben und gab ihm deu siebenbürgischen Großfürsten Johauu Hanyad zum Vormund, der, als Constantinopel 1453 in türkische Hände gerathen, durch seine Tapferkeit das Land schützte. Nach seinem und des jungen Königs Tode erhielt Matthias Corvinns, Hunyads Sohn, die Königswürde. Er bedrängte den trägen deutschen Kaiser-Friedrich Iii., der selber Ansprüche auf den ungarischen Thron erhob, in Wien und erweiterte und schützte die Grenzen seines Reichs auf Kosten Böhmens und gegen die um sich greifende Türkenherrschaft. So hat er, des Kaisers Feind, Deutschlaud dennoch wesentliche Dienste geleistet
Ju Böhmen, wo die Lehre des Hns noch immer festen Boden hatte, war der strengkatholische Albrecht nur dem Namen nach König gewesen. Nach seines Sohnes Tod gedachte auch hier Friedrich 111. sein Erbrecht geltend zu machen, die Böhmen aber wählten den Hussiten Georg Podiebrad und nach ihm einen polnischen Prinzen. So verachtet und zugleich so verhaßt war der Kaiser und das Hans Habsburg.
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Extrahierte Personennamen: Ulrich_von_Jnngingen Heinrich_von_Plauen Heinrich Albrechts Albrechts Albrechts Albrechts Ladislaus_Posthumus Ladislaus Johauu_Hanyad Matthias_Corvinns Albrecht Friedrich Georg_Podiebrad Hans_Habsburg
§ 144. Rußland. Dänemark. Schweden und Norwegen. 391
Städte. Von Kiew ging das Evangelium aus, welches durch Missionäre von Konstantinopel her gebracht wurde. Eine Anzahl Häuptlinge, des ewigen Haderns müde, verlangten von den Warägern einen Fürsten, und der Waräger Rurik aus dem Stamme Rus gründete das große Fürstentum Nowgorod,895. welches bald das bedeutendste wurde. Wladimir der Große erstreckte seine Herrschaft schon vom Dnjepr bis zum Ladogasee und bis an die Düna. Allein da er das Reich unter seinei°o°-12 Söhne teilte, so entstand wieder die alte Zerrissenheit. Iwan Iii.
(als Zar Iwan I.) ist der Stifter des russischen Zarentums."77. Er machte sich unabhängig von den Tataren, verschaffte der europäischen Kultur in Rußland Eingang und fetzte fest, daß das Reich ein unteilbares sei. Iwan Iv. (als Zar Iwan Ii.) 1557. der Schreckliche fügte Kasan und Astrachan dem Reiche bei. Das Haus Rurik starb mit Zar Feodor I. aus. 1598.
398) Die Bewohner der dänischen Halbinsel und der umliegenden Inseln waren Angeln und Sachsen, ein mit den German e n verwandtes Volk. Sie trieben Seeräuberei, und ihre Seekönige waren gefürchtete Abenteurer, die nicht nur an den englischen, irischen und deutschen Küsten landeten und unermeßlichen Raub mit sich heimschleppten, sondern auch in Frankreich und Italien ganze Landschaften besetzten. Das Christentum wurde zur Zeit Haralds I. vom hl. Ansgarius gepredigt,82«. fand aber nur langsamen Eingang. Harald Ii., der Blauzahn, mußte Dänemark von Kaiser Otto I. zu Lehen nehmen. 965. Kanut der Große vollendete die schon früher begonnene Erobe-1018. jung Englands und vereinigte auch Norwegen mit Dänemark.
Aber beide Länder gingen bald wieder verloren. Königin Margarete brachte die Kalmarische Union zu stände, nach welcher nur Ein König über Dänemark, Schweden und Norwegen regieren, jedoch jedes Land seine eigene Verfassung behalten sollte. Diese Union wurde mehrmals zerrissen, aber 1397. wieder erneuert. Christian Ii. war der letzte König, der die Krone der drei vereinigten Reiche trug. Er verlor alle drei nach dem Stockholmer Blutbade und mußte sich aus bent 1520. Lande fluchten.
399) Schweden und Norwegen standen an Bedeutung in den ersten Zeiten weit hinter Dänemark zurück, waren aber stets dessen gefährliche Nachbarn. Die eigentümliche Verfassung Norwegens sowie die innern Streitigkeiten veranlaßten zu allen Zeiten viele Nordmänner (Normannen) zum Auswandern. Solche uoiwegt|che Auswanderer entdeckten Island und später Grön- 861. Und und setzten sich in diesen Ländern fest. Aber nach 250 985‘
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