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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 42

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
42 Zufluß und Abfluß haben, z. B. die Alpensecn. Zu den Salzseen geboren in Europa der Kaspi-See und Neusiedler-See. 8 46. Die europäischen Stromgebiete. Die Bewässerung Europas stellt sich im Vergleich mil andern Erd- theilen sehr günstig heraus. Nach allen Seiten hin entsendet das Innere schiffbare und zahlreiche Ströme. Der größte Strom, die Wolga, endet in dem Kaspi-See und ist der einzige in Europa von kontinentaler Natur. Zwischen den Strömen münden zahlreiche Küstenflüsse. Dadurch, daß die tief in den Kontinent einschneidenden Meerbusen die entwickelten Ströme Europas aufnehmen, steht das Innere mit dem Ocean in Verbindung, was für Handel und Verkehr äußerst wichtig ist. Die einzelnen Stromgebiete liegen häufig so nahe zusammen, daß Canalverbindungen möglich und aus- . geführt worden sind. Rhein und Donau — Seine, Loire, Garonne, Rhone mw Rhein — Elbe, Oder und Weichsel — Düna, Dniepr und Wolga sind auf diese Weise verbunden. Dürres und versumpftes Land kommt zwar überall zerstreut vor, ist aber nie über so bedeutende Ländergebiete ausge- dehnt, wie in Asien, Australien und Afrika. Die größte Ausdehnung hat das Sumpfland im westlichen Rußland in: Gebiete des Dniepr zu beiden Seiten des Pripiät; es sind dies die Sümpfe von Rokitno (1500 Lj M.). Die europäischen Ströme gehören zum Gebiete des nördlichen Eismeers, des atlantischen Oceans und des Kaspi-Sees. I. Das Gebiet des nördlichen Eismeers. 1) Tie Petschora entspringt ani Ural, durchfließt in ihrem Unterlaufe die Tundra Rußlands, und kann trotz ihrer Schiffbarkeit wegett ihrer unwirthlichen Ufer nicht befahren werden. 2) Die Dwina entsteht aus 2 Quellflüssen, Suchona und Ing. Sie ist schiffbar; durch einen Kanal, welcher ihren Zufluß Wytschegda mit der Kama, einem Nebenfluß der Wolga, verbindet, stehen die Stromsysteme der Dwina und Wolga in Verbindung. Archangel liegt an der Mündung der Dwina. 3) Die Onega tritt unter dem Namen Wid aus dem Woscher-See und durchströmt den Latscha-See. Sie ist schiffbar. Ii. Das Gebiet des atlantischen Dceans und zwar: A. Der Ostsee. 1) Die Newa ist der 8 Meilen lange Abfluß des Lüdoga-Sees (336str Q.-M.). Dieser nimmt den Swir aus dem Onoga-See (159 'Z O..-M.), die Wuoxa aus der Saima Seegruppe in Finnland und den Wolchow aus dem Ilmen-See auf. Dieser letztere steht durch einet: Kanal init der Wolga in Verbindung. An der Newa liegt St. Petersburg, am Ilmen-See Nowgorod. Das Newa-Wasser ist als ein sehr gutes und unentbehrliches Trinkwasser in St. Peters- bilrg geschätzt.

2. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 51

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
51 fluß des Schloßbrunnens von Donaueschingen verbindet. Sie ist nach der Wolga der größte Strom Europas, und ihr Lauf 2 */2 Mal länger als der des Rheins. Im Ganzen lassen sich drei Richtungen ihres Laufs feststellen; a) nach Osten bis Waizen in Ungarn; d) nach Süden bis Belgrad; e) abermals nach Osten bis zum Delta. Die wichtigsten Städte an ihren Ufern sind Ulm, Regensburg, Pasfau, Linz, Wien, Preßburg, Comorn, — Ofen, Pesth, Peterwardein, Semlin, Belgrad; — Orsova, Widdin, Rust- schuck, Silistria, Braila und Galacz. *) Das gesammte Stromge- biet der Donau nimmt einen Flächenraum von 15,000 Q.-M. ein. Die wichtigsten Zuflüsse der Donau sind: 1. die Wernitz; 2. die Altmühl, welche durch den Ludwigskanal mit dem Main in Verbindung steht; 3. die Raab vomfichtelgebirge; 4. der Regen vom baierischen Wald; 5. die March vom Glatzer Schneeberg; 6. die Waag von der hohen Tatra; 7. die Gran ebendaher (Krem- nitz); 8. die Th eis vom karpathi- | schen Waldgebirge, fließt an ! mehreren ungarischen Städten vorbei, wie Tokay und Sze- j gebin, und nimmt aus dem Großfürstenthum Siebenbür- j gen die Szamos, Körösch und Maros auf; 9. die Aluta entspringt am Ostrand des siebenbürgischen Plateaus, durchbricht im . Rothenthurmpaß beit Süd- | rand und mündet gegenüber von Rikopoli; 10. der Pruth kommt vom Nordabhang der Karpathen, bildet die Grenze zwischen Rußland und der Moldau (Türkei) und fällt unterhalb Galacz in die Donau. 1. die Iller entsteht auf den Vorarlberger Alpen und mün- det bei Ulm; 2. der Lech kommt ebendaher, fließt an Augsburg vorüber und mündet unterhalb Do- nauwörth ; 3. die Isar entspringt auf den baierischen Alpen, fließt an München und Landshut vor- über und mündet unterhalb Straubing; 4) der Inn entsteht aus dem Lago di Lugni auf dem Sep- timer, durchfließt die vier Engadiner-Seen, den Silser-, den obern und untern Silva- plana- und St. Moritzer See, tmb mündet bei Pasfau als ein breiteres und ansehnliche- res Wasser, als die Donau daselbst ist, in diese. Sein bedeutendster Zufluß ist die Salzach aus dem Pinzgau. 5. die Ens kommt von den norischen Alpen und mündet unterhalb Linz; 6. die Raab entsteht in den steierischen Alpen; 7. die Drau kommt vom Nord-- abhang der karnischen Alpen, und fließt in südöstlicher Rich- tung dem Tiefland und der Donau zu; *) Die Donau mündet in drei Hauptarmen, durch die Kilia-, Sulina- und die St. Georgs-Mündung. 4*

3. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 66

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
66 Bespannung gewährt, von großer Wichtigkeit. Endlich hat Rußland an Fischen und Pelzthieren (Bären, Zobeln, Hermelinen, Füchsen, Bibern, Eich- hörnchen, Vielfraßen, weißen Hasen, wilden Katzen rc.) einen solchen Ueber- fluß, wie kein anderes Land von Europa. Kein Staat Europas hat endlich solche Schätze im Gebiete des Mi- neralreichs aufzuweisen, wie der russische. Goldminen finden sich im Ural und asiatischen Altai; man schätzte ihren Ertrag in den Jahren 1842 — 1846 auf 350 Millionen Franken. Ebenso ergiebig sind die Plasina-, Silber-, Kupfer-, Eisen-, Blei- und Edelstein-Gruben. Stein- und Braunkohlen, Salz, Mineralquellen sind in Ueberfluß vorhanden. Hat sich auch die Industrie und der Handel im europäischen Rußland in den letzten hundert Jahren um ein Bedeutendes gehoben, so steht doch na- mentlich erstere noch der anderer europäischen Länder bedeutend nach. Be- sondere Erwähnung verdient die Bereitung des Leders in Rußland; die sogenannten Juchten oder Insten, welche ihren eigenthümlichen Geruch durch Gerben mit Birkentheer erhalten, sowie der russische Saffian *) bilden neben dem Getreide, Hanf, Flachs, Talg und Pelz die bedeutendsten Handels- und Ausfuhrartikel. Die Fabriken in Tuch- und' Baumwollenzeugen sind beträcht- lich. Zu bemerken bleibt noch, daß die Russen sich des alten julianischen Kalenders bedienen. (§ 124.) Ortsbeschreibung. Wir betrachten die wichtigsten Städte nach folgenden Provinzen: 1) Die Dftseeprovinzeu. а. Jugermsnland: St. Petersburg an der Newa, 540,000 Einw., ist eine der schönsten Städte Europa's. Viele prächtige Kirchen und Paläste, das Denkmal Peters des Gr. und die Älexandersäule sind sehenswerth. Eisenbahn nach dem kaiserlichen Lustschloß Zarskoje Selü. Der Seekriegshafen Kronstadt (50,000 Einw.). Schlüsselburg, Fest- ung Carl Xii. bei Narwa 1700; d. Esthland: Reval, 30,000 E. б. Piefland: Riga, 78,000 E., Univ. Dorpat, 14,000 E. Sternwarte, ä. Kurland: Mitau an der Aa, 23,000 E. 2) " Das Grostfürstruthum Finnland. Abo, 15,500 E., Helstngfors, 20,000 E., Univ. Tornea. Alands-Inseln. 3) Grostrustland. Moskau an der Moskwa, 360,000 E. „der Kreml" (Napoleon 1812. Gouverneur Graf Rostopschin). Nowgorod am Ilmen-See, 18,000 E. Nischei-Nowgorod, ein sehr bedeutender Meßplatz am Einfluß der Oka in die Wolga, zählt 42,000 E. Kaluga, 35,000 E. Tula, Gewehr- fabriken, Smolensk und Borodino 1812. Woronesch und Orel, Städte von 40 — 45,000 E. Archangel an der Dwina 20,000 E. Kola, Härings- und Wallfischfang. Die Insel Nowaja-Semlja, eine Doppel- *) Saffian, marokkanisches Leder oder Maroquin, ein aus Ziegenfellen be- reitetes, farbiges Leder, hat seinen Namen von der marokkanischen Seestadt Saffi, von wo es nach Europa (früher ausschließlich von da) versandt wird.

4. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 150

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
150 3) Das Ejalat Bosnien mit -er Herzegowina: Bosna Serai 70,000 Einw. Stapelplatz des macedonisch-albanisch-bosnischen Handels. Travnik und Zwornik (15,000 E.) Mostar ist Hauptstadt des Fürstenthums Saba, dessen Fürst 1440 von Friedrich Iii. den Herzogstitel erhielt. 4) Das Ejalat Dschefair umfaßt den Küstenstrich an den Dardanellen und mehrere Inseln des ägäischen Meeres, welche wir eigentlich schon zu Asien zählen müssen. Gallipoli auf der gleichnamigen Halbinsel, 80,000 E. Die 4 Dardanellen-Schlösser mit 900 Kanonen, die neuen nach dem ägäischen, die alten nach dem Marmor- Meere gelegen, wehren jedem Kriegsschiffe den Durchpaß. Die Inseln Thasos, Samothrake, Jmbros, Lemnos oder Stalimenc, Tc- nedos, Skio oder Chios, Samos, Pathmos (Verbannungsort des Apostels Johannes), Rhodus und Cypern. Rhodus, ein wald- reiches schönes Eiland, hat nicht mehr seine frühere Bedeutung. Während cs im Alterthume viele berühmte Städte besaß, be- schränkt sich jetzt die Einwohnerzahl auf 32,000. Die Hauptstadt Rhodus ist ein befestigter Kriegshafen. (Koloß von Rhodus. Die Johanniter auf Rhodus). Cypern (300 Q.-M., 120,000 Einw.) zählte im Alterthum 8 Königreiche. Die Insel besitzt schöne frucht- bare Ebenen, hat aber durch Fällen der Wälder sehr an Pro- duktionskrast verloren. Der Wein gedeiht vortrefflich. Krapp und Coloquinten werden zur Ausfuhr gebaut; der Oelbaum wird ver- nachlässigt , ungeachtet er vortrefflich gedeiht. Die Hauptstadt ist Nikosia (20,000 E.). 5) Das Ejalat Kandis (Kirid) umfaßt die gleichnamige Insel (156 Q.-M., 210,000 Einw.). Die gebirgige Insel hat viel durch Erdbeben gelitten; von 120 Städten stehen nur noch wenige. Rindvieh- und Schafzucht, Steinböcke, Seide, Wachs, Honig, Süd- früchte, Baumwolle, Marmor und Alabaster bilden ihren vorzüg- lichsten Reichthum. Candia und Canea. 8 71. Die Vasattenländer der europäischen Türkei. Serbien, die Moldau und Walachei stehen unter eigenen Fürsten, welche als Vasallen der Pforte einen bestimmten Tribut alljährlich an dieselbe ent- richten. Die Fürsten der Moldau und Walachei führen den Titel Hospe- dare; sie werden von den Bojaren (Adel) gewählt und vom Sultan be- stätigt. Seil 1859 stehen die Moldau und Walachei oder Rumänien unter einem gemeinsamen Fürsten. Der 1866 vom Volke erwählte Fürst Karl ist dem preußischen Königshause nahe verwandt; er hat größere Selbständig- keit vom Sultan erlangt als seine Vorgänger.

5. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 104

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
104 verbunden. Jetzt führt auch von Mainz über Darmstadt ein Schienenweq nach Aschaffenburg. 5. Das Fürstenthum Lichtenstein, (fast 3 Q.-M. und 8000 E.) zwischen Tyrol und der Schweiz am Rhein gelegen und zum Alpengebiet gehörig, besteht aus 11 Gemeinden. Vaduz, 1600 E., ist die größte Stadt und liegt am Fuße des Vaduzer Schlosses. Der Fürst lebt in Wien und besitzt ungefähr 104 Q.-M. Ländereien, woher er auch den Titel Herzog von Troppau und Iägerndorf (s. S. 109) erhalten hat. Ein Landesver- wefer verwaltet das Fürstenthum. 8 62. Das Kaiserthum Oesterreich (11,294 Q.-M. und 33,565,000 meist katholische Einwohner) gehört seiner Bodenbeschaffenheit nach dem Alpenlande, dem deutschen und ungarischen Mittelgebirgs- und dem Tieflande an. Eine genaue Betrachtung der Karte wird in Verbindung mit dem, was wir bereits oben § 39, 41, 42, und 44, 2 angeführt haben, zur Kenntniß der Bodengestaltung des gesammten österreichischen Kaiserstaates ausreichen. Ebenso genügt es mit Verweisung auf § 46 zu bemerken, daß die Gewässer des österreichischen Kaiserthums zu folgenden Stromgebieten gehören: 1) zu dem der Elbe; 2) der Oder; 3) der Weichsel; 4) des Dnjester; 5) der Donau; 6) mehrerer zum adriatischen Meere fließenden Küstenflüsse; 7) der Etsch; 8) des Rheins. Welche Binnenseen liegen in Oesterreich? Der gesammte Kaiserstaat, welcher seit 1851 eine vollständige Einheit erlangt hat, zerfällt seiner Hauptbevölkerrng nach in 4 Theile: 1) in die deutschen, 2) in die polnischen, 3) in die ungarischen, 4) in die italienischen Staaten. Diese bilden die untheilbare, in männlicher und weiblicher Linie erbliche Monarchie des Hauses Habsburg-Lothringen. Seit 1861 ist Oester- reich in die Reihe der constitutionellen Staaten eingetreten. Klima und Kultur des ungeheuer ausgedehnten, vorzugsweise ge- birgigen Staates sind sehr verschieden. In Ungarn gedeiht vorzugsweise Wein, Tabak und Korn; in den deutschen Provinzen Korn, Obst, Hopfen, Hanf, Flachs und Küchengewächse, in den Höhen der verschiedenen Gebirge vortreffliches Futter und ausreichendes Holz. Die Viehzucht steht im öster- reichischen Staate sehr hoch; man schlägt den Reichthum der einzelnen Gat- tungen also an: 3 Mill. Pferde, 500,000 Esel und Maulthiere, 15 Mill. Strick Hornvieh, 30 Mill. Schafe, 6 Mill. Schweine und 600,000 Ziegen. Der Ertrag der Schafwolle wird jährlich auf 75 Mill. Pfund geschätzt. Hausgeflügel hat kein enropäischer Sraat in gleicher Masse aufzuweisen, wie Oesterreich. Die Bienenzucht mag 20,000 Centner Wachs und 300,000 Centner Honig liefern. Tie Cultur der Seidenraupe ist ebenfalls sehr ein- träglich. Und dies Alles wird durch die Erzeugnisse des Mineralreichs noch übertroffen. Mit vollem Rechte kann man daher behaupten, daß der öfter-

6. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 113

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
113 zwischen Drau, Sau und Kulpa Slavonien; erst später nannte man den westlichen Theil Croatien, d. h. Bergland, der östliche ward türkisch und seitdem Slavonien genannt. In Croatien ist die alte slavonische Bevölkerung geblieben, in Slavonien sind übergesiedelte, flüchtige Serbier vorherrschend. In Slavonien ist Efsek an der Drau, 14,000 E., zu merken; in Croa- tien außer der Hauptstadt Agram, 17,000 E., wo die Centralregierung dieses Kronlandes ist, noch Karlstadt und Fiume, 15,500 E., welche beide durch ihre Lage auf den Handel mit Wein, Tabak und Getreide hinge- wiesen sind. Iv. Die italienischen Crbstaaten. A. Das Königreich Dalmatien (232 Q.-M. und 450,000 Einwohner) besteht aus einer Inselwelt und festem Lande. Die erstere besteht aus zahl- losen, unbewohnten Klippen und vortrefflichen bewohnten Inseln, welche eben- sowohl durch ihre zugänglichen Buchten, als durch ihre nützlichen Produkte (Del, Wein, Salz, Fische, Kohlen, Datteln rc.) berühmt sind. Mit dem gebirgigen, höhlenreichen Festlande theilen sie den Mangel an Quellwasser, welchem Cisternen abhelfen. Die Bewohner sind gemischt und führen ver- schiedene Namen. Dalmato ist der beliebteste für Alle. Bodolo heißt der Küstenbewohner, Montanare der Bergbewohner, auch Morlache, was er als Schimpfname ansieht, Uskoke der Eingewanderte oder Flüchtling. Die Landes- sprache ist die illyrische, die Amtssprache und die der Gebildeten ist die ita- lienische. Die Morlachen sind in ihren Häusern und Geräthschaften sehr einfach; die Arbeit lieben sie nicht. Kostbar und verschwenderisch ist ihre Kleidung. Die Männer tragen nicht selten mit Glaskorallen verzierte Zöpfe; die Mädchen lassen ihre Haare in Einem Zopfe, die Frauen in zweien herab- hängen. Jedes Mädchen trägt eine hochrothe Mütze, auf welche viel gehal- ten wird. Sie schmücken sich gerne mit Gold und Perlen. Zara, Haupt- stadt des Landes 18,500 E., Hafen. Die große Cisterne Fünfbrunnen saßt 40,000 Tonnen Wasser, theils Regen-, theils hergeleitetes Quellwasser. Spaläto, 16,000 E., feste Seestadt, ist Geburtsort des Kaisers Diokletian, welcher auch hier in Zurückgezogenheit sein Leben beschloß. Ragusa und Cattaro, befestigte Hafenstädte, werden häufig durch Erdbeben heimgesucht. B. Das Königreich Venetien ist 1866, nach dem Siege Preußens über Oesterreich, an Italien abgetreten worden, hat also aufgehört, der österreichischen Monarchie anzugehören. Der österreichische Staat hat über 360 Meilen Eisenbahnen. Die Hauptbahnen sind: 1) Die kaiserliche Nordbahn verbindet Wien mit Brünn, Prag, Dresden, sowie in nordöstlicher Richtung mit Krakau und Warschau; 2) die Südbahn führt von Wien über den Sömmering nach Gratz, Laibach und Triest. 3) die ungarische Bahn lehnt sich an die Nordbahn, um Wien, Cassian, Gcographie. 4. Aufl. g

7. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 43

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
43 2) Tie Narwa ist der 8 Meilen lange Abfluß des Peipus-Sees (66' i Q.-M.). Die Universitätsstadt Dorpat liegt an der Narwa. 3) Die Diina entsteht in einem Sumpfe des Wolchonski-Waldes, und mündet in den rigaischen Busen nach einem Laufe von beinahe 300 Stunden. Sie steht durch Kanäle mit dem Ilmen-See (f. o.) und dem Dnepr durch die Beresina in Verbindung und trägt See- schiffe bis zur Stadt Riga. 4) Der Niemen oder die Memel durchbricht den uralisch-battischen Land- rücken, an dessen Südabdachung er entsteht. Er mündet in einen großen Südwasser-See, das kurische Hass, welches durch eine schmale Landzunge, die kurische Nehrung, von der Ostsee geschieden ist, aber durch das Memeler Tief mit derselben in Verbindung steht. Dies Delta, die Tilsiter Niederung, ist furchtbares, angeschwemmtes Land. Am Niemen liegen Grodno und Tilsit. 5) Derpregel entsteht auf der Nordseite der Landhöhe, und ergießt sich ins frische Haff, einen Süßwasser-See, welcher durch die frische Nehrung von der Ostsee getrennt ist und durch das Pillauer Tief mit ihr in Verbindung steht. Der Pregel erhält Nahrung aus der ostpreußischen Seeplatte, ist mit dem Nicmen verbunden und stießt an Königsberg vorüber. 6) Die Weichsel entsteht ans den Beskiden (Karpathen), durchbricht die baltische Landhöhe und mündet in einem Delta. Die Nogat und die alte Weichsel fallen ins frische Hass, die Danziger Weichsel in die Danziger Bucht. Krakau, Warschau, Thorn, Graudenz und Danzig liegen an ihr. Von ihren Zuflüssen sind zu merken: 1. der D o n a j e c mit dem Pop- rad von den Karpathen; 2. der San vom karpathischen Waldgebirge; 3. der B u g (Weichsel-Bug) ent- springt auf dem ostgalizischen Plateau, nimmt die Narew auf und fällt bei Modlin in die Weichsel, welche durch ihn mit dem Pripiät und Tnjepr verbunden werden konnte; 7) Die Oder entsteht an den Sudeten in der österreichischen Markgras- schaft Mähren, durchsließt, ähnlich gewunden wie die Weichsel, vor- zugsweise das norddeutsche Tiestand, und mündet in einem drei- armigen Delta (Peene Swine, Divenow) in die Stettiner Bucht, welcher die Inseln Usedom und Wollin vorgelagert sind. Schiffbar wird sie bei Ratibor. Die Städte, an welchen sie vorbeifließt, sind Breslau, Glogau, Frankfurt, Eüstrin und Stettin. Ihre wichtigsten Zuflusse stnd: 1. diebrahe entspringt aus der westpreußischen Seenplatte, fließt an Bromberg vorbei, und vermittelt die Kanalisation der Oder mit der Weichsel;

8. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 52

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
52 8. die Sau entspringt in den karnischen Alpen, fließt mit der Drau ziemlich parallel und mündet bei Belgrad; 9. die Morawa entsteht aus der Vereinigung der bulgari- schen und serbischen (Ost- und West-) Morawa; 10. derisker konimt vom Des- poto Dagh oder dem Rho- dope-Gebirge. 2) Der Dnjester entspringt am Nordabhange des karpathischen Waldge- birges und eilt in vielen Stromschnellen dem schwarzen Meere zu. 3) Der Dnjepr kommt vom südlichen Abhang der uralisch-baltischen Land- höhe, bildet viele Stromschnellen und eilt an Smolensk, Mohilew, Kiew voriiber der Stadt Cherson zu, wo er in einer Liman-Mün- düng endet. Unter seinen Zuflüssen sind die Beresina, welche 1812 der fliehenden französischen Armee viel Unheil brachte, der Pripiät, an welchem die ungeheuren Sümpfe von Rokitno liegen, und der B u g zu merken. Dieser fällt in die Liman-Mündung. 4) Der Don hat seine Quelle in den Mooren von Episanowlins im Gouvernement Tula; er fällt ins asowsche Meer unweit Tscherkask. Ui. Das Gebiet des Kaspi-See's. Das kaspische Meer, welches ungefähr zehn Mal so groß ist, als die schweizerische Eidgenossenschaft, steht jetzt mit keinem andern Meere in Ver- bindung. Es hat salziges Wasser, Seethiere und Seepflanzen, und liegt fast 79' tiefer als der Spiegel des schwarzen Meeres. Es nimmt aus Europa den größten Strom des ganzen Erdtheils auf: die Wolga; sie entfließt mehreren kleinen Seen auf dem Wolchonski-Wald oder dem Waldai-Gebirge, wendet sich anfangs nach Osten (Nischnei-Nowgorod) bis Kasan, wo die südliche Richtung beginnt, und ergießt sich dann in einem 60- bis 70-armi- gen Delta unterhalb Astrachan ins Meer. Ihre Ufer sind niedrig, ihr Lauf ist träge und ihr Wasser trübe. Die wichtigsten Zuflüsse sind: 1. die Wetluga von der nörd- l.die Oka, welche links die lichen Landhöhe; Moskwa, rechts die Upa 2. die Kama oder kleine Wol- aufnimmt; ga ebendaher. 2. die Sura von der südlichen Landhöhe. Der europäisch-asiatische Grenzfluß, der Ural, entsteht am gleichnamigen Gebirge, und fällt ins kaspische Meer. § 47. Die wichtigeren Kanäle in Europa. I. Großbritannien, das Land in Europa, welches in Bezug auf Handel und Fabrikthätigkeit die erste Stelle einnimmt, ist unter allen europäischen

9. Neuere Geschichte - S. 97

1869 - Mainz : Kunze
Einfluß und den schwachen König, für das Alleinrecht der katho- lischen Kirche, in vergeblicher Hoffnung aus) Frankreichs Beistand. Kriegserklärung der Pforte an Rußland wegen einer Grenz- verletzung 1768. Das Kriegsglück der Russen nähert die be- sorgten Nachbarstaaten Preußen und Oesterreich einander, nur die russischen Uebergrifse zu hindern und den Türkenkrieg zu endigen. Zweimalige Zusammenkunft Friedrichs Ii und Josephs Ii (römischer König 1764, Kaiser 1765—1790) in Neiße 1769 und Neustadt bei Austerlitz 1770. Die Idee einer Theilung Polens voll Rußland ausgehend, auch von Oesterreich zuletzt angenvmnien 1772. Friedrich erhält das polnische Preußen und das Bisthum Ermeland (das jetzige Westpreußen, mit Ausnahme von Danzig llnd Thorn), ein Stück von Grvß-Pvlen, bald noch durch den Netzedistriet erweitert — zusammen 645 Qm.; -— eine Brücke zwischen Ostpreußen und seinen Stammlanden. Rußland erhält 3500; Oesterreich nament- lich Galizien und Lodomirien, zusammen 2500 Qm. 2. Der Bairische Erbfolgekrieg 1778—1779. Mit Maxiinilian Joseph starb Ende 1777 die jüngere Wit- telsbachsche Linie aus; es erbte der kinderlose Karl Theodor voll Pfalz-Sulzbach. Ansprüche des Kaisers auf bedeutende bairische Territorien, zll deren Abtretung er den neuen Kurfürsten nöthigt. Protest des präsumtiven Erben Karl August, Herzogs voil Pfalz-Zweibrückell unter Friedrichs Anregung ilnd Schutz, der sich mit Sachsen, Rußland und Frankreich verständigt hatte. Ein kurz dauernder Einfall der Preußen in Böhmen, durch Krankheiten und Mangel gehemmt, blieb ohne entscheidenden Zn- sammenstoß. Frankreichs nub Rußlands Vermittlung führte zun: T e s ch e n e r Frieden 1779: Oesterreichs Ansprüche werden durch i Abtretung des Inn Viertels (zwischen Donau, Inn nub Salza, etwa 40 Qm.) abgefunden. Preußens Stellilllg in Deutschland hob sich durch diesen an sich ereignißlosen Krieg bedeutend, noch mehr durch Friedrichs letzte politische Thal, 3. Die Gründung des deutschen Fürstenbnndes 1785. Joseph Ii, seit seiner Mutter Tod (1780) auch Herr der habsburgischen Läilder, mit Rußland im Bund, gewann 1784 Herbst, historisches Hülfsbuch Itt, T

10. Erdkunde - S. 58

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 58 Neu-Orsova endet, und durchzieht die walachische Niederung in einem flachen, nach Norden offenen Bogen. Durch die hügelige Platte der Dobrudscha wird der Strom noch einmal auf eine kurze Strecke nordwärts gedrängt und biegt dann rechtwinklig nach Osten. Von den drei Hauptmündungen, die ein sumpfiges Delta einschließen, ist nur die mittlere, die Sülina, schiffbar. Nebenflüsse der Donau siud: a) rechts: 1. die Jller, 2. der Lech, 3. die Isar links mit den Abflüssen des Ammer- und Starnbergersees, 4. der Inn, der links die Gewässer des Tegern- und rechts die des Chiemsees sowie die Salzach aufnimmt, 5. die Traun aus den Seen des Salzkammerguts, 6. die Enns, 7. die Leitha, 8. die Raab, 9. die Drau links mit der Mur, 10. die Save vom Terglou. Alle diese Nebenflüsse kommen von den Alpen und führen der Donau gewaltige Waffermengen zu. Vom Balkan- system strömen noch zur Douau: 11. die Morawa und 12. der Jsker; b) links: 1. die Wörnitz, 2. die Altmühl, 3. die Naab und 4. der Regen münden in der Nähe von Regensburg, wo die Dampf- fchiffahrt auf der Donau beginnt, 5. die March, 6. die Waag, 7. die Gran, 8. die fischreiche Theiß, der größte Nebenfluß (so lang wie der Rhein), 9. der Alt, 10. der Seret und 11. der Prut. Der Rhein. Der Rhein, „Deutschlands Strom, nicht Grenze", ist wirklich ein ganz deutscher Strom, denn wenn auch das Quell- und Mündungsgebiet nicht zum Deutschen Reiche gehören, so haben sie doch deutsche Bevölkerung. Der Rhein entsteht auf der Ostseite des St. Gotthard aus dem Vorder- und Mittelrhein, fließt zuerst nach Nordosten und ver- einigt sich bei Reichenau mit dem Hinterrhein vom Rheinwaldgletscher. Bei Chur wendet er sich nach Norden, durchströmt den grünen Boden- see und den Untersee, durchbricht westwärts den Jura und bildet bei Schaffhausen den 24 in hohen Rheinfall. Bei Basel nach Norden umbiegend, fließt er, immer noch ein reißender Strom, durch die oberrheinische Tiefebene. Von der Münduug des Mains ab wendet
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