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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie für höhere Lehranstalten - S. 225

1881 - Frankfurt a.M. : Jaeger
Europa. Lande sehr rauh, daher der Ackerbau nicht so bedeutend sein kann, wie in der Marchebene, trotzdem fehlt es nicht an Getreide- und Flachsbau, auch werden hin und wieder Zuckerrüben gebaut. Der an der polnischen Grenze vorhandene Kohlen- reichtum hat eine lebhafte Industrie (Leinwand, Wollenwaren, Zucker) erzeugt. Von der Bevölkerung ist die Mehrzahl in den Städten deutsch, auf dem Lande slavisch. Hauptstadt ist Troppau, an der Oppa, mit 20 000 Einw.; lebhafte In- dustrie (Leinen- und Wollenwaren). — Jägerndorf, Industriestadt. Bäder Karlsbrunn und Gräfenberg. Der Fürst von Liechtenstein besitzt hier viele Ländereien und führt darum auch den Titel Herzog von Troppau und Jägern- dorf. Im östlichen Teile liegen die Industriestädte Tcschen, 10 000 Einw. (Friedensschluß 1779) und Bielitz, 11 000 Einw., gegenüber dem galizischen Biala. 12. Galizien. Galizieu ist das große Gebiet, welches sich nordwärts an die Karpaten an- schließt und durch dieselben fast überall von Ungarn getrennt wird. Ausläufer dieses Gebirges verlaufen nordwärts; an sie schließt sich Tiefland. Im W. be- rührt das Gebiet an der Weichsel die preußische Provinz Schlesien, im N. und O. das russische Reich. Die Weichsel fließt hauptsächlich an der Nordwestgrenze, doch nehmen mehrere bedeutende Nebenflüsse derselben ihren Weg mitten durch das Land (Donajec, San). Der Hauptfluß des Ostens ist der Dnjestr, welcher von beiden Seiten viele wasserreichen Zuflüsse empfängt. Das Klima ist ziemlich rauh, doch das Land trotzdem ergiebig. Unter den Produkten des Ackerbaus treten namentlich Gerste, Roggen und Hafer, Flachs und Hanf, Tabak und Zuckerrüben hervor. Der Waldstand ist ausgedehnt. Die Viehzucht erzeugt Rinder, Pferde und Schafe; der Bergbau fördert Steinkohlen, Eisen- und Zinkerze, sowie Salz (Bochnia, Wieliczka) in Westgalizien, Braunkohlen und Salz in mehreren Orten von Ostgalizien. Die Industrie ist noch im Entstehen; erzeugt werden Leinwand, Glas, Zucker. Der Handel vertauscht die mannigfachen Naturprodukte gegen In- dustrieerzengnisse des Auslandes. — Die Bevölkerung ist bis auf einen kleinen Bruchteil polnisch, im O. ruthenisch; stärker als die Deutscheu sind die Juden (c. 9 pct.); im W. herrscht die römisch-katholische, im O. die griechisch-katholische Kirche. Hauptstadt ist Lemberg, 87 000 Einw. Israeliten), in einem Thale; wenig Industrie, dagegen ausgedehnter Handel (Naturprodukte); Sitz eines römischen, griechischen und armenischen Erzbifchofs und eines Protestantischen General-Snper- intendenten; technische Hochschule, Universität. Im No. Brody, unweit der russischen Grenze, 23 000 Einw. (J/s Juden), lebhafte Handelsstadt (Messen). — Krakau, 50 000 Einw., an der schiffbaren Weichsel; Universität. Die Stadt ist in der polnischen Geschichte berühmt; im Dom ruhen der heil. Stanislaus, Polens Schutzpatron, und viele Könige, außer ihnen Kosciusko, welcher 1794 die Selbständigkeit Polens vergeblich zu retten versuchte. Lebhafter Handel, etwas Eifenindustrie. — Tarnopol, an einem linken Nebenflusse des Dujestr, 22 000 E. (Pferdehandel.) — Im W., in der Nähe des Donajec, Tarnow, 22 000 Einw. und Biala (Bielitz gegenüber), lebhafte Industrie- und Handelsstädte (Tuche, Landesprodnkte). Weltberühmt sind die großartigen Steinsalzwerke von Bochnia und Wieliczka. Cassian, Geographie. 6. Aufl- 15

2. Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln - S. 72

1833 - Halle : Schwetschke
72 A. Europa. Die bedeutendsten Oerter sind: A. In Ostpreußen, Königsberg (poln. Krolewiecz, litis). Ra raían zu ge), unter dem 54° 42', am Pregel, eine Meile von seiner Mündung. Sie ward 1255 auf Anrathen Königs Primislavs I. von Böhmen an- gelegt und ihm zu Ehren benannt. Sie besteht aus 3 verbundenen Städten, Altstadt, Löbenicht und der morastigen Insel Kneiphof, welche letztere die besten Straßen und Gebäude enthält, 4 Vor- städten und mehreren Bezirken, Freiheiten genannt, und enthält über 68060 Einw. Unter den Gebäuden zeichnen sich aus: die 4332 erbaute Domkirche, auf dem Kneiphof, worin mehrere Hochmeister begraben liegen. Daneben ist das Universitätsgebäude. Das königliche Schloß, wovon ein Theil schon zur Zeit des Or- dens erbaut seyn soll, ist nicht mehr ganz bewohnbar und enthält die Geschäftszimmer mehrerer Behörden. Die ehemalige Festung Friedrichsburg, 1657 angelegt, ist jetzt der Kaufmannschaft über- lassen und mit Handelsgebäuden angefüllt. Die Universität ward 1544 vom ersten Herzog Albrecht gestiftet; ihre Bibliothek zählt an 50060 Bände. Königsberg gehört zu den größten Handelsstädten der Monarchie, und Getreide, Hanf--und Leinsaamen, Nutzholz, Flachs, Branntwein, sind die wichtigsten Handelsgegenstände, so wie Zuckersiedereien, Bier-und Branntweinbrennerein, Segel- tuch, Seife rc. - Fabrikation die Einwohner beschäftigen. Wegen mehrerer Untiefen im Haff können größere Schiffe nicht bis Königs- berg kommen, sondern werden in Pillau aus - und eingeladen. P illau, auf einer von Flugsand gebildeten Landzunge, zwi- schen welcher und der Spitze der frischen Nehrung das 1510 ent- standenegatt odcrtief, der Eingang zumhaff, liegt. Die kleine durch den Handel sehr lebhafte Stadt zählt über 4900 Einw.; dicht daneben liegt die Festung, welche den Eingang des Haffs beschützt. Hier wird auch ein bedeutender Störfang getrieben, aus dessen Rogen Kaviar bereitet wird. Eine schöne Buchenwaldung in der Nähe heißt das Paradies. Beim Dorfe A l t - P i l l a u, wo in äl- terer Zeit der Eingang zum Haff war, liegt noch ein altes Zollge- bäude auf einem Hügel, welches als Leuchtthurm dient. Memel, unter55°42', die nördlichste preußische Stadt, am Ausfluß der Dange ins curische Haff, mit 8500 Einw.; sie hat eine starke Citadelle und einen ziemlich guten Hafen. Der Handel mit Getreide, Holz, Schlachtvieh, Hanf u. s. w. ist sehr bedeu- tend; auch sind hier gute Schiffswerft, Branntweinbrennereien und Seifensiedereien. Die Gegend umher ist höchst sandig und öde, südlich sind ungeheure Moorgegenden. Tilsit oder Tilse, an der Mündung der Tilse in die Me- mel, eine betriebsame Stadt mit über 12000 Einw., welche theils

3. Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln - S. 483

1833 - Halle : Schwetschke
483 Ix. Griechenland. 1. Europ. Türkei. von 106,000 Einw., worunter 60000 Griechen, nach Andern aber überhaupt nur 30000 Einw., welche theils wollene Zeuge verfertigen, theils Handel treiben. Galipoli, türk. Keliboli, am Eingänge der Straße der Dardanellen, vom Meer von Marmara her, mit etwa 17000 Einw. Der hier gemachte Saffian gilt für den besten des ganzen Reichs. Dies war die erste europäische Stadt, welche von den Osmanen schon 1356 in Besitz genommen wurde. 2. Bulgarien (äloesia inferior), ein von Natur schönes und gesegnetes Land zwischen Servien, dem Balkan, der Donau und dem schwarzen Meere. Die bis an die Donau in mäßigen Höhen sich herabziehenden, schön bewaldeten Zweige des Balkan bilden weite, gut bewässerte und höchst fruchtbare Thäler, denen nichts als der Anbau eines fleißigen Volkes fehlt, um zu den treff- lichsten Ländern Europa's zu gehören. Jetzt aber liegen sie meist gänzlich öde, nur herrliche mit Buschwerk bedeckte Weiden darbie- tend. Der Bulgare liebt, wie die meisten Slaven, die Viehzucht mehr als den Ackerbau; daher auch treffliches Rindvieh, Pferde, Schafe zu den Hauptproducten des Landes gehören. Nur in der Nähe der Städte ist der Boden angebaut und liefert guten Wein, viel Tabak, Reiß und Getreide. Die Donau ist sehr reich an Hausen und Stören, woraus Kaviar bereitet wird. Die Bevölke- rung ist äußerst gering; man reift Tage lang ohne ein Dorf an- zutreffen, und in den Gebirgen hausen räuberische Horden von Turkomanen und Tartaren. Die wenigen bedeutenden Oerter der Provinz sind: Nikopoli, an der Donau, wo diese die Osma und von der walachischen Seite die Aluta aufnimmt. Sie ist befestigt, die Vorstädte meist von Griechen und Bulgaren, die Stadt mehr von Türken bewohnt; die Zahl der Einwohner soll 20000 betragen. Hier siegten 1396 die Türken unter Bajazet I. über Sigismund von Ungarn. — Ruftschuk, an der Donau, wo diese den Kara Lom aufnimmt. Sie ist befestigt und soll an 30000 Einw. haben, welche einige Fabriken in Wolle, Leinen, Baumwolle, Leder und Tabak und einen ansehnlichen Handel auf der Donau unterhal- ten. Die Stadt brannte bei einem Gefechte mit den Russen 1811 beinahe gänzlich ab. — Widdin, eine starke Festung an der Donau, mit einer Citadelle und 25000 Einw. — Sophia, bulg. Triaditza, das alte Sardica, in einem weiten Thale, am Fuße des Balkan und an den Flüssen Jskar und Nissava; sie ist ummauert, hat ein festes Schloß und gehört zu den besseren Städten des Reichs; die Zahl der Einwohner soll 40 — 50000 betragen, die Türken machen die überwiegende Mehrheit aus. Sie hat warme Bäder, einige Fabriken und Handel. Siliftria (Drista), eine starke Festung an der Donau, welche im letzten Kriege viel gelitten, mit etwa 20000 Einw. Varna (Odessus),

4. Das Königreich Preußen - S. 15

1856 - Halle : Schmidt
4 15 §. 36. §. 227. Festungen (2.). Memel, Königsberg mit Pillau, Danzig mit Weichselmünde, Lötzen mit Doyen, Thorn und Graudenz. §. 37. §. 228. Wichtige Handels- und Industriestädte (2.). Memel (Handel, Schiffbau, Bernfteindrehereien); Kö- nigsberg (Wolle-, Leder-, Liqueur-, Marzipanfabriken; Holz, Hanf und Getreidehandel); Elbing (Leinewand-, Segeltuch-, Zuckerfabriken, Seehandel); Danzig (Zucker- und Liqueurfabri- ken, Danziger Goldwaffer, Ankerschmieden und Tauspinnereien, Schiffbau, Bernsteindrehereien, ausgebreiteter Seehandel in Lein-. saamen, Holz und Getreide); Tilsit (Handel mit Polen; Branntweinbrennereien, Gerbereien, Tuch- und Strumpswebereien). §. 38. §. 229. Einige Anhaltepunkte für die Geschichte der Provinz (2.). I. Preußen bis zur Unterwerfung durch den deutschen Ritterorden. Preußen, bei den Phöniziern schon viele Jahrhunderte vor Christus als Bernsteinland bekannt, wurde ursprünglich von germanischen Völkerstämmen, den Aestyern und Venedern, be- wohnt. Zur Zeit der Völkerwanderung zogen dieselben südwärts und überließen ihre Wohnsitze dem einwandernden litthauischen Pruzzenvolke, deren König W e i d e w u t war. Um 600 Weidewut theilt das Reich unter seine 12 Söhne. 990 Erzbischof Adalbert von Prag predigt unter den Preu- ßen und wird 997 von ihnen erschlagen. 1000 Versuche der Normannen sich in Preußen festzusetzen. 1100—1230 Vergebliche Versuche der Polen, die Preußen ihrer Herrschaft und dem Christenthume zu unterwerfen. 1230 Bischof Christian ruft den deutschen Ritterorden ge- gen die Preußen zu Hülfe. 1230—83 Der deutsche Orden erobert das ganze Preußen- land, führt das Christenthum ein, gründet Burgen und Städte, ruft deutsche Kolonisten ins Land und germanistrt das Land. 1255 Gründung Königsbergs. 2. Preußen ein Ordensstaat (12s3—1525). Der Hochmeister Meinhard von Querfurt läßt die Weichsel und Nogat eindämmen. 1288

5. Das Königreich Preußen - S. 22

1856 - Halle : Schmidt
22 Rawicz (Tuch,Taback, Leder), Meseritz (.Tuch, Leder, Strümpfe, Spinnereien, lebhafter Kleinhandel unter den Inden); Gr ätz (Bier); Kempen (Tuch und Strümpfe, Taback, Wachsbleichen, Pferde- und Tuchhandel); Schwerin (Bier, Essig, Branntwein, Tuch, Leinwand); Krotoschin (Taback, Tuch, Cichorien, Leder, Leinwand, Wollhandel, Handschuhe); Bro mberg (lebhafte Han- delsstadt, Mühlen und Fabriken aller Art), Jnowraclaw (Getreide-und Holzhandel, Salpetersiedereien); Gncsen (Vieh-, besonders Pferdemärkte, Bier, Branntwein, Leder, Leinwand, Tuch). §.58. §.248. Geschichtliche Notizen (2.). Das Großherzogthum Posen bildete bis 1793 einen Theil des ehemaligen großen polnischen Reiches (Großpolen). 1772 Erste Theilung Polens, Friedrich Ii. erhielt Westpreußcn (außer Thorn und Danzig) und den Netzedistrikt. 1793 Zweite Theilung Polens. Friedrich Wilhelm Ii. bekommt Südpreußen (Großherzogthum Posen), Danzig und Thorn. 1795 Dritte Theilung Polens. Friedrich Wilhelm Ii. empfängt Neuostpreußen mit Warschau. 1807 Preußen verliert im Tilsiter Frieden die polnischen Be- sitzungen an den König von Sachsen und Herzog von War- schau. Danzig wird ein Freistaat unter französischem Schutze. 1815 Friedrich Wilhelm Iii. nimmt das jetzige Großherzogthum Posen in Besitz. Iv. Die Markgrafschaft Brandenburg. 730 Omeilen, 2 Mill. Einwohner. §. 59. §. 249. Grenzen und Oberstäche (1-). Gebt die Grenzen nach der Charte an! Brandenburg ist ein Theil der norddeutschen Tiefebene; Sand, Nadelwaldungen, Moore sind darin vorherrschend und nur wenige Landstrecken fruchtbar. Allein der Fleiß und die Ge- schicklichkeit der Bewohner haben selbst diesem armen Boden ergie- bige Ernten abgetrotzt. Als Fortsetzung des uralisch-karpathischen Landrückens zieht von Grünberg ein steiler Vergrand nördlich, und eine Bodenschwelle von breitem, plateauartigen Charakter in einer Höhe von 300—700' westlich fort. Der nördliche Berg- rand setzt bei Krossen auf das rechte Oderuser bis Frankfurt, von wo ab er die Oder auf beiden Seiten bis Stettin begleitet.

6. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 371

1790 - Halle : Gebauer
Königreich Preußen- 37* und Leinwand, von lehterm wird jährlich für I Million Gul- den und darüber ansgeschifft. Vvc einigen Jahren ist hier auch eine Banddamastfabcik angelegt worden. ;) Holland oder peeujlscb - Holland, am Flüßchen Weeöke, mit einem alten «Schlösse und beinahe 3000 Seelen. Getreidehandel, Bierbrauerey, Brandweinbrennen und Ackerbau sind Hauplnahrungszweige. 6) Marienwerder, ohnweit der Weichsel, ein gut ge- bautes Städtchen mit einem weitläuftrgen Schlosse, an der al- ten Nogat. Die hiesige (ehemalige) Domkirche ist ziemlich lang, und besteht aus 2 Kirchen; eine ist zum deutschen, die andre zum polnischen Gottesdienst bestimmt. 7) ^nsierburf, mit einem alten Schlosse an der An- ger , in welche nahe bey der Stadt die Inster fallt, von welcher Vereinigung an der Fluß, prezel genannt wird und schiffbar ist. Man zählte hier (I. 1782.) 4528 Seelen, ohne die Garnison. Die Einwohner treiben einen beträchtlichen inländi- schen Verkehr, besonders mit Getreide und Leinsaat. 8) (Bumbinnttu an der Pissa, (1.1782.) mit 4798 Seelen. y) Tilsi oder Tilsit, am Flusse Memel mit einem Schlosse. Nächst Königsberg und Memel treibt sie die stärkste Handlung. In Ostpreußen ist sie nächst Königsberg die größte Stadt. Im Jahr 1782. waren hier 7701 Einwohner, ohne die Garnison. Die Einwohner tretöen einen beträchtlichen Ge- treide- und Leinsaathandel; außerdem wird mit Eisen, Tuch, Seidenzeng, Gewürz- und Kramwaace, mit Holz, Wachs rc. ein vortheilhafter Handel getrieben. Die Trlsitsche Niederung, i Meile von der Stadt, ist eine der fruchtbarsten Gegenden deö Landes, am Memelstrom» Sie erstreckt sich dis ans Curische Haf, wo die hier wohnenden Mennonisten gutes Vieh ziehen. Sre gewinnen gute Butter Und Käse, haben auch wichtige Fischereyen. 10) Memel, Handelsstadt, Festung und Hafen am kurischen. Hafe. Sie besteht anö 2 Theilen, aus der Alten- und Friedrichsstadt, und hat ansehnliche Vorstädte. Die Anzahl der Häuser in Stadt und Vorstädten bestand im Jahr 1783* ans 514z, die aber jährlich vermehrt werden. Einwohner zählte man ohne die Garnison 5559. Man findet hier'eine Börse, rin berühmtes Schiffsthauwerk, gute Schiffswerfte, eine söge- Aa 4 uamue

7. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 373

1790 - Halle : Gebauer
Königreich Preußen. 373 lä'lft sich ungefähr auf »800, ebne die auf der Speichecinsel gelegne große Anzahl Magazine der Kaufleute, welche auch ei- nen besonde'n Tbcrl der Sradt, so die Sperchervoritadt heißt, ausmachen. Die Anzahl der Einwohner schätzte man (imiabr «782.) auf 15 — 16000. Man verfertigt hier Par- chent, ferner eine Art Nefleltuch oder Gaze, zu Schürzen, Tücher, Gardinen rc weiche die Juden und Pohlen häufig ab- uebmen. Im Jahr 1781. ward hier eine Wmdaschfabrik an- gelegt. Der Handel der Stadt lst m den neuesten Zeiten sehr beträchtlich geworden. Em großer Theil des polnischen Han- dels , den Danzig allein hatte, ist jetzt in Elbing. Zu Beför- derung der hiesigen Handelsgeschäfte rst hier eine königl. Bank. Im Jahr 1784. waren 400 Seeschiffe und noch ««782 an- dre kleinere Fahrzeuge eingelaufen. Im.jahr 1783- betrug der Werth der Strom - und landwärts eiugebrachten Waaren mehr als 3 Millionen und 440000 $()(.-, der ausgeführten Waaren über 2,036;87; aus Elbing wird ausgeführt Potasche, Brand- rvem Fnche, Getreide, Fajence, Garn, Leinwand, Holz, Wachs, Wolle rc. Die Geschäfte der elbingschen Kanfleute gehn vornehmlich nach Polen, Holland, England, Dänemark, Schweden, Lübeck, Hamburg, auch nach Frankreich, Spa- nien und Portugal!. 4) Marienburf, auf einer Anhöhe, am Flusse No- gal, über welche eine Brücke geht, die 539 Schuh laug ist. Einer von den hiesigen Tbürmen heißt der 25uttennüä}i tbiittn; er soll von einigen Bauern zur Strafe aufgesührt, und der bey dem Gebäude gebrauchte Kalk mit Milch ange- macht seyn. 5) Otwa, ungefähr 2 Stunden von Danzig, ein Fle- cken und berühmtes Kloster m«t einer prächtigen Kirche, worin auf 40 Altäre sind. Hier ist der Hafen der Weichsel. 6) weichftlmünde, oder Münden, eine Festung auf der frischen Nehrung, am Ausflüsse des westlichen Arms der Weichsel in die Ostsee. Der oder das Neuland bat seinen Na- men von der Netze, welche mitten ducchflreßt. Es gehört zwar nicht zum Königreiche Preußen, es wird aber gegenwär- tig dazu gerechnet. In diesem Districte liecht die Stadt an dervrahe, welche sich m die Weichsel ergießt. A a 5 Man

8. Ausser den noch übrigen Theilen von Europa, ganz Asien, Afrika, Amerika und Südindien - S. 497

1782 - Halle : Gebauer
497 Pohlen. Franzosen, Italiener und insonderheit Deutsche. Die herr- schende Relrgiolr ist die römischkatholische, doch haben die Griechen und Protestanten (oder, wie sie hier heissen, Dljzü denken,) freye Religionsübung, so auch die Juden, wel- che sich aber auf geistlichen Gütern nicht niedeclassen dürfen. Manufakturen und Fabriken sind in den neuesten Zeiten des- ser, als sie gewöhnlich beschrieben werden. Die ansehnlichen Leder-, Woll-und Seidenfabriken sind Beweist davon. In Litkhaucn und im Innern von Pohlen sind seit einigen Jahren Glashütten zu Stande gebracht worden. In Podolien trist man in Dörfern grosse Ledergerbereyen an. Handlung. Aus Pohlen wird ausgeführt: Getreide, Del, Lein- und Hanfsaamen, Flachs, Hanf, Pot, und Waidasche, Masten, Dielen, Theer, Butter, Talch, Honig, Meth, Wachs, Schweinsborsten, Pelzwerk, Ochsen, Pferde, Wstdpret rc. 14. Das Königreich Gallizien und Ledomirien. Sieses neue Königreich, welches seit 1772 dem Haust Oest- reich gehört, grenzt g. W. an daö östreichische Schlesien, g. N. an Pohlen, g. O. an Pohlen und die Bukowina, g. S. an Siebenbürgen und Ungarn. Es besteht aus einem Theil der Woywodschaften Krakow, Sandomir und Lublin, ans einem Theil des Landes Chelm, aus der ganzen Woywodschaft Belz, Rußland oder Rothrußlaud, dem Lande Halitsch und aus Stü- cken der Woywodschaften Wolga und Podol. Auf 2700 Oua- dratmeilen enthalt es über 2§ Millionen Einwohner, unter denen über 170200 Inden sind. Die besten pohlnischen Mineralien und besonders die wichtigen Salzwerke sind mit diesem Theile von Pohlen in östreichische Hände gekommen. Städte: 1) Lemberg (Lwow), Hauptstadt des ganzen Reichs, am Flusse Veltew, eme grosse und feste Stadt. Sie hat einen römischkatholischen und einen armenischen Erzbischof, einen griechischen Bischof, verschiedene Fabriken, und treibt ei- nen wichtigen Handel. Seit 1774 ist hier eine neue Akademie. Die Anzahl von Einwohnern betragt über 20000, unter denen mehr als 6000 Juden sind. 2) Ooieliczka, eine kleine Stadt. Die Pfarrkirche, das Schloß, ein Franziskanerkloster und Kirche nebst einigen Bür- J i 2 ger-

9. Ausser den noch übrigen Theilen von Europa, ganz Asien, Afrika, Amerika und Südindien - S. 542

1782 - Halle : Gebauer
J42 Asien. Spargel, Krapp, wachsen wild. Die Salzseen liefern reich- lich Salz. Die Astrakanschen Taranteln sind eben so wenig giftig, als die Calabrischen. Städte sind: 1) 2!strakan, eine ansehnliche Handelsstadt, auf einev Insel in der Wolga, auf mehrern Hügeln zerstreut. Sie hat 2340 Häuser, 70000 Einwohner, unter denen, ausser den Russen, Tataren, Armenier, Indianer, Perser, Bucharen, Griechen n. a. sind. Sie ist der Sitz eines Rußischen und ei- nes Armenischen Bischofs, und hat 25 Rußische Kirchen, 2 Ar- menische, 1 Lutherische, i Katholische, mit einem Kloster und einigen Indianischen Tempeln. Der vorzüglichste Theil der Stadt ist, wo sich die Festungswerke befinden, auf dem fcn\)ttgcl/ welcher als die eigentliche Stadt anzusehen ist. Das übrige sind eigentlich Vorstädte. Die Anzahl von Kauf- leuten wird auf 3000 gerechnet. Die 23otjc ist ein sehr an- sehnliches Gebäude. In den Vorstädten ist ein grosser Ap0- thekcrmrrcn. Unter den Fabriken sind die Seifen-, Sei- den-, Baumwollen - und Saffiaufabriken die wichtigsten. Die hier wohnhaften Tatarn sind, nebst einigen Armeniern, die ein- zigen im Rußischen Reich, welche Schagrin zu verfertigen wis- sen. Diejenigen, weiche sich damit beschäftigen, haben nicht nur einen guten Gewinnst durch den Absatz ihrer fertigen Waare an die Kubansche, Astrachansche und Kasansche Tatarn, wel- che ihre Saffianstiefeln und Pantoffeln nebst andern säubern Le- derwerk damit auslcgen und verzieren, sondern sie gewinnen auch beträchtlich durch den starken Vertrieb blos reingeschabtec und sonst noch roher Stücke von Pferdehäuten, welche jährlich Zu vielen Taufenden nach Persten eingcschifft werden. 2) ¿Nvafhciar, eine Festung an einem Arme der Wol-' ga, welcher ¿ufait beißt. 3) Zanzm, eine Festung an der Wolga, welche den Bach Zariza aufnimmt. Von der Wolga bis zum Don ist hier eine Linie, welche die Aanzmsche ¿Lune genennt wird. Sie wird von Donischen Cosaken besetzt. Bey Zacizin sind einige Gesundbrunnen. 4) Saratow, an der Wolga, eine der besten Städte an der Wolga; sie hat Lederfabriken, eine Hanf-, Hut - und Seidenfabrik; s steinerne Kirchen und 2 Klöster in regelmäßi- gen Strassen. Der Fischhandel, für den hier eine Niederlage ist; die deutschen Colomcn und die Niederlage des Ieltonischen Salzes machen den Ort lebhaft und reich. 5) 2\ts^
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