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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Unsere Heimat - S. 54

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
selbst den größten Nachteil davon, wenn er nicht mehr für sie arbeiten könnte. Sie bauen ein Wehr quer durch den Fluß. Oben bei der Gerbermühle ist eins, und ein zweites befindet sich am unteren Main, nahe dem Sicherheits- und Handelshafen. 3. Tief auf dem Grunde des Wassers sührt eiue dicke, aber niedrige Steinmauer von einem User zum andren. Vor diesem Unterbau, dem Wehrrücken, hat man starke, eiserne Gestelle, Böcke genannt, errichtet. Je nach Wunsch können sie nach der Seite umgelegt und wieder aufgerichtet werden. Gegen den vorderen Teil der eisernen Böcke werden vierkantige, armdicke, hölzerne Balken angelegt. Die etwa 3 bis 4 Meter langen Balken reichen bis auf den Wehrrücken. Sie stehen also auf dem Grunde des Wassers. Sie sind etwas schräg gerichtet, so daß sie von der Strömung gegeu das eiserne Gestell angedrückt werden. Daher können sie durch das Wasser nicht losgerissen werden und wegschwimmen. Man nennt diese Balken Nadeln. Sie können ganz dicht an- einander gereiht werden, so daß das Wasser kaum hiudurchsließen kann. Das ankommende Wasser findet so ein Hindernis, kann nicht weitersließen und steigt. Auf diese Weise wird der Wasser- stand bedeutend höher. Das Wasser wird gestaut, das heißt höher gebracht. Die ganze Einrichtung neunt man Nadelwehr. Die Stau- ung des Mains ist noch weit stromaufwärts zu merken. Selbst große Lastschiffe kön- nen bei gestau- ' tem Wasser un- gehindert aus dem Flusse sah- ren. Man zählt an dem ganzen Nadelwehr sehr viele solcher Balken oder Nadeln (etwa 1600). Ist der Oberwasser Rzchuirig des fließ enden Walsers A .Wehrrückerb Bjfaddrv f C.eisermböcke, 54

2. Unsere Heimat - S. 46

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
„Goethe" ist sein Name. Es ist größer, als wir gedacht. Die hundert Leute, die aus dem Deck sind, sülleu es kaum zur Halste. Und unter dem Deck sind noch andre Räume, die ebenso viel Fahrgäste sassen. Diese Räume nennt man Ka- jüten. Wiederum ertönt die Glocke, diesmal aber länger und lauter. Es ist das letzte Zeichen zur Absahrt. Dicke Dampf- Motten stiegen aus dem Schornstein. Der ganze Leib des Schiffes er- bebt. An den Seiten des Schiffes beginnt ein mächtiges Drehen und Knattern. Die Räder bewegen sich. Mit großer Gewalt schlagen die Schaufeln auf das Wasser und durch- schneiden es. Hoch spritzt es an den Schiffswänden empor. Noch einige starke Stöße und Schläge, und das Schiff setzt sich langsam in Bewegung. Es wendet und nimmt dann seinen Weg nach der Alten Brücke zu. 3. Bald sind wir in der Mitte des Flusses. Ein kühler, senchter Lustzug kommt uns entgegen. Wir atmen tief. Wie das erfrischt! Zwischen dem Eisernen Steg und der Alten Brücke herrscht reger Verkehr. Kleine und große, leichte und schwere, schlanke und plumpe Fahrzeuge beleben die Wasserfläche. Nicht weit von uns sehen wir ein kleines, grünes Boot. Zwei junge Leute sitzen darin und versuchen ihre ersten Ruderkünste. Wenn eine starke Welle daherbraust, tanzt das leichte Fahrzeug wie eine Nußschale. Gebt acht, ihr beiden, daß das Boot nicht umkippt, sonst geht es euch schlecht! Unter dein Eisernen Steg taucht eben das Schwanheimer „Bootchen" aus. Hinter der Maininsel, drüben im Müllermain, ziehen einige langgestreckte, schwere Kähne am Ufer entlang. Die Schiffer haben keine Ruder) mit langen Stangen stoßen sie das Fahrzeug weiter. Der Grund ist dort nicht allzu ties. Das eine 46

3. Unsere Heimat - S. 154

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
5. So bequem wir das Wasser den Röhren entnehmen, so bequem werden wir es auch wieder los, wenn wir es nicht mehr gebrauchen, z. B. dcis Spülwasser. Wir gießen es in den Küchen- stein. Von da stießt es in eine Straßenröhre. In diese Straßen- röhren läuft auch alles Regen- und Schneewasser. Das verdorbene und gesundheitsschädliche Abwasser wird bei Niederrad in den Main geleitet. Doch wird es vorher gereinigt (geklärt). Durch einige Straßen führen ganz große Kanäle (Hanptkanäle), die die kleinen von allen Seiten ausnehmen. Die erste Wasserleitung wurde vor 53 Jahren gebaut. 6. früher wurde das Spülwasser aus die Straße geschüttet, dort blieb es oft stehen. Anch die Kehrichteimer entleerte man ans die Straße. Dadurch wurde die Lust mit schlechten Dünsten erfüllt. Die Folge davon waren ansteckende Krankheiten aller Art. 7. Die Straßen sind jetzt gepflastert oder asphaltiert. Da- durch wird der Verkehr rascher und beqnemer, und die Straßen bleiben sauberer. Die Fußgänger holen sich keine nassen Füße, und die Wagen bleiben nicht im Schmutze stecken. In den Gossen oder Rinnen stießt das Regeuwasser ab. 1. Beobachtet die Niederschläge (Nebel, Tau, Regen, Schnee, Hagel, Graupeln)! 2. Erzählt die Lebensgeschichte eines Wassertropfens! m Rande der Straßen stehen Straßenlaternen. Sie werden abends angezündet, um die Straßen in der Dunkelheit zu erhellen. Das besorgt der Laternenanzünder. Erträgt einen langen Stock, darauf brennt eine kleine Flamme. Nasch eilt er von einem Laternenpfahl zum andren. Flugs ist das Türchen zur Laterne aufgehoben, der Hahn aufgedreht und das Licht angezündet. Schnell eilt er weiter/ denn er hat keine Zeit zu verlieren. Um Mitter- nacht muß er wiederkommen und einige Lichter ausdrehen. Manch- mal kommt er auch aui Tage, um die Glasscheibe» zu putzen. Sieh nur, wie hell sie strahlen, eine wie die andre, die ganze * Straße entlang! Nun findet man in der Nacht seinen Weg sast so gut wie bei Tage. 2. Was in den Straßenlaternen brennt, ist Gas. Es wird in der Gasanstalt aus Steinkohlen hergestellt. Durch große, eiserne 93. Die Beleuchtung 154

4. Unsere Heimat - S. 12

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
an! (Im N grenzt er an .... usw.) Unser Schulhof ist von einem Gitter umgeben, durch das mehrere Tore führen. Auf dem Schulhof versammeln wir uns vor dem Unterricht. Hier halten wir uns bei gutem Wetter auch in den Pausen auf und spielen. 2. Stellt euch auf den Schulhof mit dem Gesicht nach dem Schulhaus auf und gebt an, nach welcher Himmelsrichtung die einzelnen Seiten des Schulhofes liegen! Nach welcher Richtung liegen die Tore, das Schulhaus usw.! Dreht euch um und gebt die Richtung der Seiten, der Tore usw. nun an! Meßt die Länge und Breite des Schulhofes! 3. Der Boden des Schnlhofes ist mit Kies und Sand be- streut. An einzelnen Stellen ist er gepflastert. Wo? Die Fläche des Schulhofes ist nicht vollständig eben/ nach zwei Seiten schrägt er sich ein wenig ab. Weil er schräg ist wie ein Dach, so sagt man auch, er dacht sich ein wenig ab. Nach diesen Seiten kann das Wasser abfließen. An den tiefsten Stellen des Schulhofes befinden sich Kanalöffnungen, in die das Wasser fließen kann. Diese Öffnungen sind mit einem eisernen Gitter bedeckt. Man nennt sie auch Sinkkästen. 1. Jetzt wollen wir den Plan des Schulhofes zeichnen! 2. Meßt den Hof oder den Garten bei eurem Wohnhaus aus und zeichnet deren Plan! 8. Der Regen. i, wo ist denn die Sonne geblieben, die vor einer Weile noch so hell und freundlich herniederlachte? Und wo ist denn der blaue Himmel? Grau und düster schaut er drein, und da drüben hängen gar dicke, schwarze Wolken! Die Bäume im Schulgarten wiegen ihre Kronen hin und her, als ob sie sagen wollten: „Was soll denn das geben?" Und nun kommt ein gewaltiger Windstoß, der schärfer über den Schulhof und die Straße hinfegt als ein großer Besen. 2. Schon sallen die ersten, dicken Tropfen klatschend auf die Steine und schlagen wider die Fensterscheiben. Und bald schüttet es so stark, daß die Regentropfen wie kleine Püppchen auf dem Boden umherhüpfen. Die Rinnen füllen sich an, weil das Wasser von der gewölbten Straße nach den beiden Seiten hin abfließt. Auf dem mit Kies und Sand bestreuten Schulhof eilt es in kleinen Bächen nach den tieferen Stellen am Rande des Hofes, wo es 12

5. Unsere Heimat - S. 14

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
Gestell fährt der Schuldiener einen dicken Gummischlauch herbes schraubt ihn an das Rohr der Wasserleitung und befeuchtet den Boden. Nur hier und da bildet sich wie beim Regen eine kleine Rinne. Auch die Pflanzen im Schulgarten bekommen ihr gut Teil von dem Wasser ab/ das tut ihnen wohl. Doch ist ihnen ein kräftiger Regen lieber als die Bespreng- ung. Warum wohl? 2. Auch wir selber freuen uns, wenn wir uns an schwülen Tagen durch einen Trunk kühlen Wassers erfrischen und erquicken können. Dafür sorgt der Brunnen auf dem Schulhof, der gute Freund im heißen Sommer, der deshalb in der Pause auch fleißigen Zuspruch findet. 10. In der großen Pause. s schellt. Hurtig lausen die hellen Töne der elek^ trischen Glocke über die weiten Gänge des Schuld Hauses, springen lustig in das Klassenzimmer und rufen: „Die Stunde ist aus, nun beginnt die Pause!" Auf ein Zeichen des Lehrers erheben sich die Kinder rasch, die Fenster werden geöffnet, und nun geht es tripp, trapp die Treppe hinunter auf den Schulhof. Bald ist der ganze Schulhof voll von Kindern. 2. Die Vögel sind auf die Spitzen der Bäume oder Dächer geflogeu und fchaueu still dem munteren Treiben da unten zu. Ein Spätzlein auf dem jungen Liudenbanm hat sein Augenmerk besonders aus die Frühstücksbrote der Kinder gerichtet. Es ist, als wolle es sagen: „Davon bekomme ich doch auch mein Teil." Und die Kinder lassen beim Laufen und Spielen einige Krümlein fallen, die später von der hungrigen Vogelschar sorgsältig aufgelesen werden. 3. Es ist heute ein sonniger Tag, und doch ist der Boden des Schulhoses noch feucht. Der Schuldiener hat ihn vor kurzer Begierig saugt dieser das Wasser auf. Brunnen aus dem Schulhos. 14

6. Unsere Heimat - S. 36

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
2. Damit man leicht feststellen kann, wie hoch oder wie nied- rig das Wasser im Flußbett steht, hat man oberhalb der Alten Brücke an der schönen Aussicht ein Maß an der Kaimauer au- gebracht. Das Maß ist der Pegel (Mainpegel) oder Wass erstaudsmess er. Der Pegel ist wie ein Metermaß eingeteilt. Der Nullstrich ist da gezogen, wo gewöhnlich der niedrigste Wasserstand ist. So kann man bequem ablesen, wieviel Meter und Zentimeter das Wasser hoch steht. Damit man es noch bequemer und auch bei Nacht und bei Frost oder Eisgang lesen kann, steht aus den: Hochkai eine Uhr, die den Wasserstand immer genau angibt und zugleich aus einen: Papierstreifen auszeichnet. Wie hoch stand der Mainpegel bei unsrem Spaziergang an den Main? 27. Hochwasser. Cy'ut Winter oder im Vorfrühlings wenn wärmere Winde über die Stadt ziehen, schmelzen Schnee und Eis. Einige Tage vor- her war der Main noch mit einer starken Eisdecke überzogen. Bei dem Tauwetter wird sie jedoch so weich, daß sie der Fluß bald zer- brechen kann. Krachend reißt sich ein Stück nach dem andren los. Bald ist der ganze Wasserspiegel von größeren und kleineren Eis- schollen bedeckt. Wie sie in wildem Tanze bald zu den Usern wirbeln, bald wieder von der Strömung in die Mitte des Flusses getrieben werden! Wie sie sich drehen und stoßen, wider die Brückenpfeiler fliegen und dort zerschellen! Tagelang dauert oft solch ein Eisgang. Jetzt schmilzt auch der Schnee aus den Bergen und in den Wäldern, auf den Wiesen und den Feldern. Das Wasser kann nicht in den noch gesrorenen Erdboden eindringen und eilt dein Main zu. Höher und höher steigt der Wasserspiegel des Flusses. Schließlich tritt er über seine User — wir haben Hochwasser. 2. Aber auch mitten im Sommer kann Hochwasser eintreten. Manchmal regnet es infolge eines Wolkenbruches oder eines Gewitters 36.

7. Unsere Heimat - S. 45

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
einen stechenden Schmerz im Gesicht oder aus der Hand. Sie ganz auszurotten, wäre eine Wohltat sür Stadt und Land. X. Zeichne einen Fisch! 2. Wo lebt der Laubfrosch? Erkläre seinen Namen! 30. Im Mainbad. 1. „Platsch!" und das Wasser spritzte nach allen Seiten hin hoch aus. Hermann war Freischwimmer. Er hatte einen Sprung vom Sprungbrett ins Wasser gewagt. „Hu!" schrie der kleine Wilhelm, als ihm die kalten Tropfen ins Gesicht flogen. Eben kam Hermann wieder zum Vorschein/ er schüttelte das Wasser aus den Haaren und dem Gesicht und schwamm vergnügt weiter. 2. Die audren Jungen bewunderten Hermann. Sie wollten auch schwimmen lernen und bald in die Abteilung sür Schwimmer aus- genommen werden. Jetzt kommt Anton an die Leine. Der Schwimm- lehrer bindet ihm den breiten Schwimmgurt um und läßt ihn ins Wasser hinab. Er ist noch ängstlich. Doch es Hilst nichts. Bald ist die Furcht überwunden. „Eins — zwei, drei!" zählt der Schwimmlehrer und läßt ihn Arm- und Beinbewegungen machen. Als Anton fertig ist, geht er zu den übrigen Nichtschwimmern. Jetzt kommt Fritz an die Reihe. Er soll heute freischwimmen. Es glückt ihm. Als mutiger und steißiger Junge hat er gute Fortschritte gemacht. Bald wird er vom Brette springen und tauchen lernen wie der junge Mann, der soeben ein Geldstück vom Grunde geholt hat. Doch nun ist es Zeit zum Ankleiden. Wie wohl doch ein erfrischendes Bad tut, besouders, wenn das Thermometer 25 Grad im Schatten zeigt! 1. Warum ist es gefährlich, im offenen Main zu baden? 2. Warum ist das Baden gesund? 31. Eine Fahrt auf dem Dampfboot. s ist ein schöner Sommernachmittag. Um dem Staub und der Schwüle der Stadt zu entgehen, wollen wir heute eine Dampser- sahrt aus dein Main machen. Unser Ziel ist die Gerbermühle. Wir eilen zum Fahrtor. Schou von weitem hören wir die kurzen Schläge der Schiffsglocke. Es ist das Zeichen zur Abfahrt. Wir beschleunigen unfre Schritte und begeben uns rasch aus das Schiff. 45

8. Unsere Heimat - S. 136

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
Als wir eintraten, hatte der Markt bereits begonnen. Wir gingen zuerst auf die Galerie. Ein langer, gelber Sonnenstrahl fiel von den gegenüberliegenden Fenstern schräg durch die Halle. Da ward es ganz hell in dem weiten Räume. „Wie groß und hoch die Markthalle doch ist, und welche Menge Nahrungsmittel sie in sich aufzunehmen vermag!" dachte ich und schaute bis zu dem Glasdach hinauf. „Laß uns weitergehen," sagte meine Mutter, „hier riecht es ja entsetzlich!" Der starke Geruch kam von den Käsen, die dort in den Körben und auf den Tischen lagen. Gerade vor mir bemerkte ich einen Mann in einem blauen Kittel und neben ihm eine Frau, die auders gekleidet war, als die Leute bei uns gekleidet sind. Sie boten Handkäse zum Verkauf aus. „Es sind Landleute aus der Wetterau und dem Vogelsberg," erklärte mir meine Mutter, indem wir langsam den Gang entlang schritten. Links von uns lagen auf Tischen Hühner, Gänse, Tauben und noch andres Geflügel, das ich gar nicht kannte. Daneben war ein Stand mit Backwaren. Jetzt stiegen wir zur Halle hinunter. Auf der Seite, wo die Schutzleute ihre Wachtstube haben, findet der Großverkaus statt. Da standen ganze Reihen Körbe voll der herrlichsten Früchte, einer immer verlockender als der andre. „Sieh nur die prächtigen Apfelsinen dort, die mußten eine weite Reise machen, um zu uns nach Frankfurt zu kommen!" sagte meine Mutter, indem sie weiter ging. Zwischen hochgesüllten Körben mit Salat, Spinat und „Gewürzel" saßen die Marktfrauen. Eine trank gerade eine Tasse Kaffee. Wohl bekomm's, alt Mütterchen! Aber was gibt's denn dort? Da zanken sich ja zwei Frauen. Eine Dame wollte Salat bei eiuer Gemüsefrau kaufen. Als sie über den Preis nicht einig werden konnten, bebauptete die Käuferin, der Salat sei überhaupt nicht Bei der Gemüsefrau. 136

9. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 40

1880 - Halle : Anton
40 L>o waltete Otto kraftvoll und segensreich in seinen Landen nirgends lange rastendüberall selbst sehend und entscheidend, überall selbst zur stelle, wo ein Femd an den Grenzen drohte oder wo ein Aufruhr sich regte. 4. Und nicht auf Deutschland allein beschränkte sich seine Thätigkeit; Nachbarländer mußten die Kraft seines Armes und Geistes fühlen Mehrmals schaffte er in Frankreich ,und Burgund Ordnung und .-Kühe. Mehr noch aber nahm ihn Italien in Anspruch. Adel-die junge Wittwe des verstorbenen oberitalienischen Königs wurde hier von dem Markgrafen Berengar hart bedrängt. Derselbe wollte sie zwingen, seinen Sohn zu heirathen, bamtt bte)er bctburch die Königskrone erlange. Da Adelheid sich weigerte, io bemächtigte sich Berengar ihrer, sperrte sie in einen Thurm am Gardasee und suchte sie durch harte Behandlung willig zu machen, seinen Wunsch zu erfüllen. Sie blieb aber standhaft und rief durch einen vertrauten Diener Otto, den sie von früher her kannte, zu Hilfe. Dieser folgte ihrem Ruse und zog mit Heeresmacht nach Italien Ehe er jedoch dahin kam, war Abclheib bereits frei geworben. Ltn frommer Mönch, von ihrem traurigen Schicksale gerührt, grub heim-ltch etnen unterirdischen Gang bis in ihr Gefängniß, führte sic in stiller Jfacht in einem Kahne über den See und brachte sie in einem festen Schlosse — angeblich Canossa — in Sicherheit. Wohl belagerte hierauf Berengar die Burg, aber die unterbeß angekommenen Deutschen ^Uneben ihn mit leichter Mühe. Otto, bamals eben Wittwer, hei-rathete bte befreite Ab et h ei b und würde so König von Ober-Auf einem späteren Zuge empfing er aus den Hanben des Papstes auch noch die römische Kaiserkrone. 5. Nicht lange war er nach Deutschland zurückgekehrt, als er von neuem zum Schwert greifen mußte. Nach 22jähriger Ruhe brachen die Ungarn toteber einmal mit ungeheurem Heere in £,°,Jcvn .et"- "Unsere Rosse," so prahlten sie, „werben die deutschen i s*" und) ^een austrinken und mit ihren Husen die deutschen Städte stampfen." Unter entsetzlichen Verwüstungen brangen sie bis an den Uch und Belagerten das nur mit einer niebrigen Mauer umaebene Augsburg. Aber tapfer vertheilten bte Bewohner die Stadt und rasch eilte Otto zur^ Hilfe herbei. Auf dem Lechfelde bei Augsburg kam es tm Jahre 955 zur entfcheibenben Schlacht; trotz ihrer großen Uebermacht wurden die Ungarn völlig geschlagen. Die meisten erlagen dem Schwerte der Deutschen; die, welche sich schwim-menb durch den Fluß retten wollten, würden, weit sie vom Kampfe er= mattet waren^ ^on den Wellen verschlungen; btejentgen, welche in bte e^r Dörfer geflohen waren, würden von den ergrimmten Bauern erschlagen. Nur fteben sollen, und zwar ohne Nasen und Ohren, ihre Hetmath wiedergesehen haben. In allen Kirchen Deutschlands wurde auf Anordnung Otto's ein feierlicher Dankgottesdienst abgehatten. Durch btefett Sreg wurde Deutschland für immer von den Ungarn befreit; nte wieder Haben sie es heimgesucht.

10. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 66

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
66 Bespannung gewährt, von großer Wichtigkeit. Endlich hat Rußland an Fischen und Pelzthieren (Bären, Zobeln, Hermelinen, Füchsen, Bibern, Eich- hörnchen, Vielfraßen, weißen Hasen, wilden Katzen rc.) einen solchen Ueber- fluß, wie kein anderes Land von Europa. Kein Staat Europas hat endlich solche Schätze im Gebiete des Mi- neralreichs aufzuweisen, wie der russische. Goldminen finden sich im Ural und asiatischen Altai; man schätzte ihren Ertrag in den Jahren 1842 — 1846 auf 350 Millionen Franken. Ebenso ergiebig sind die Plasina-, Silber-, Kupfer-, Eisen-, Blei- und Edelstein-Gruben. Stein- und Braunkohlen, Salz, Mineralquellen sind in Ueberfluß vorhanden. Hat sich auch die Industrie und der Handel im europäischen Rußland in den letzten hundert Jahren um ein Bedeutendes gehoben, so steht doch na- mentlich erstere noch der anderer europäischen Länder bedeutend nach. Be- sondere Erwähnung verdient die Bereitung des Leders in Rußland; die sogenannten Juchten oder Insten, welche ihren eigenthümlichen Geruch durch Gerben mit Birkentheer erhalten, sowie der russische Saffian *) bilden neben dem Getreide, Hanf, Flachs, Talg und Pelz die bedeutendsten Handels- und Ausfuhrartikel. Die Fabriken in Tuch- und' Baumwollenzeugen sind beträcht- lich. Zu bemerken bleibt noch, daß die Russen sich des alten julianischen Kalenders bedienen. (§ 124.) Ortsbeschreibung. Wir betrachten die wichtigsten Städte nach folgenden Provinzen: 1) Die Dftseeprovinzeu. а. Jugermsnland: St. Petersburg an der Newa, 540,000 Einw., ist eine der schönsten Städte Europa's. Viele prächtige Kirchen und Paläste, das Denkmal Peters des Gr. und die Älexandersäule sind sehenswerth. Eisenbahn nach dem kaiserlichen Lustschloß Zarskoje Selü. Der Seekriegshafen Kronstadt (50,000 Einw.). Schlüsselburg, Fest- ung Carl Xii. bei Narwa 1700; d. Esthland: Reval, 30,000 E. б. Piefland: Riga, 78,000 E., Univ. Dorpat, 14,000 E. Sternwarte, ä. Kurland: Mitau an der Aa, 23,000 E. 2) " Das Grostfürstruthum Finnland. Abo, 15,500 E., Helstngfors, 20,000 E., Univ. Tornea. Alands-Inseln. 3) Grostrustland. Moskau an der Moskwa, 360,000 E. „der Kreml" (Napoleon 1812. Gouverneur Graf Rostopschin). Nowgorod am Ilmen-See, 18,000 E. Nischei-Nowgorod, ein sehr bedeutender Meßplatz am Einfluß der Oka in die Wolga, zählt 42,000 E. Kaluga, 35,000 E. Tula, Gewehr- fabriken, Smolensk und Borodino 1812. Woronesch und Orel, Städte von 40 — 45,000 E. Archangel an der Dwina 20,000 E. Kola, Härings- und Wallfischfang. Die Insel Nowaja-Semlja, eine Doppel- *) Saffian, marokkanisches Leder oder Maroquin, ein aus Ziegenfellen be- reitetes, farbiges Leder, hat seinen Namen von der marokkanischen Seestadt Saffi, von wo es nach Europa (früher ausschließlich von da) versandt wird.
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