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Bespannung gewährt, von großer Wichtigkeit. Endlich hat Rußland an
Fischen und Pelzthieren (Bären, Zobeln, Hermelinen, Füchsen, Bibern, Eich-
hörnchen, Vielfraßen, weißen Hasen, wilden Katzen rc.) einen solchen Ueber-
fluß, wie kein anderes Land von Europa.
Kein Staat Europas hat endlich solche Schätze im Gebiete des Mi-
neralreichs aufzuweisen, wie der russische. Goldminen finden sich im Ural
und asiatischen Altai; man schätzte ihren Ertrag in den Jahren 1842 — 1846
auf 350 Millionen Franken. Ebenso ergiebig sind die Plasina-, Silber-,
Kupfer-, Eisen-, Blei- und Edelstein-Gruben. Stein- und Braunkohlen,
Salz, Mineralquellen sind in Ueberfluß vorhanden.
Hat sich auch die Industrie und der Handel im europäischen Rußland
in den letzten hundert Jahren um ein Bedeutendes gehoben, so steht doch na-
mentlich erstere noch der anderer europäischen Länder bedeutend nach. Be-
sondere Erwähnung verdient die Bereitung des Leders in Rußland; die
sogenannten Juchten oder Insten, welche ihren eigenthümlichen Geruch durch
Gerben mit Birkentheer erhalten, sowie der russische Saffian *) bilden neben
dem Getreide, Hanf, Flachs, Talg und Pelz die bedeutendsten Handels- und
Ausfuhrartikel. Die Fabriken in Tuch- und' Baumwollenzeugen sind beträcht-
lich. Zu bemerken bleibt noch, daß die Russen sich des alten julianischen
Kalenders bedienen. (§ 124.)
Ortsbeschreibung.
Wir betrachten die wichtigsten Städte nach folgenden Provinzen:
1) Die Dftseeprovinzeu.
а. Jugermsnland: St. Petersburg an der Newa, 540,000 Einw., ist
eine der schönsten Städte Europa's. Viele prächtige Kirchen und
Paläste, das Denkmal Peters des Gr. und die Älexandersäule sind
sehenswerth. Eisenbahn nach dem kaiserlichen Lustschloß Zarskoje Selü.
Der Seekriegshafen Kronstadt (50,000 Einw.). Schlüsselburg, Fest-
ung Carl Xii. bei Narwa 1700;
d. Esthland: Reval, 30,000 E.
б. Piefland: Riga, 78,000 E., Univ. Dorpat, 14,000 E. Sternwarte,
ä. Kurland: Mitau an der Aa, 23,000 E.
2) " Das Grostfürstruthum Finnland.
Abo, 15,500 E., Helstngfors, 20,000 E., Univ. Tornea. Alands-Inseln.
3) Grostrustland.
Moskau an der Moskwa, 360,000 E. „der Kreml" (Napoleon 1812.
Gouverneur Graf Rostopschin). Nowgorod am Ilmen-See, 18,000 E.
Nischei-Nowgorod, ein sehr bedeutender Meßplatz am Einfluß der Oka
in die Wolga, zählt 42,000 E. Kaluga, 35,000 E. Tula, Gewehr-
fabriken, Smolensk und Borodino 1812. Woronesch und Orel, Städte
von 40 — 45,000 E. Archangel an der Dwina 20,000 E. Kola,
Härings- und Wallfischfang. Die Insel Nowaja-Semlja, eine Doppel-
*) Saffian, marokkanisches Leder oder Maroquin, ein aus Ziegenfellen be-
reitetes, farbiges Leder, hat seinen Namen von der marokkanischen Seestadt Saffi,
von wo es nach Europa (früher ausschließlich von da) versandt wird.
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TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Jugermsnland Carl_Xii Piefland Tornea Napoleon Graf_Rostopschin Borodino
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europas Ueberfluß Kronstadt Schlüsselburg Narwa Riga Dorpat Kurland Finnland Helstngfors Moskau Moskwa Ilmen-See Nischei-Nowgorod Wolga Kaluga Tula Smolensk Europa
infei (4500 Q.-M.), ist unbewohnt; Jäger und Fischer kommen im
Winter hinüber und bringen sich ihre Wohnbuden mit. Sie fangen
Eisbären, wilde Rennthiere, weiße Füchse, Robben, Wallrosse, und keh-
ren im Sommer wieder heim. Spitzbergen, welches ebenfalls hierher
gehört, ist das nördlichst bekannte Land der Erde. Der längste Tag,
welcher in Tornea bereits 231/2 Stunde dauert, währt hier 4 bis 5
Monate. Nur im Sommer wird sie des Fischfangs wegen äußerst zahl-
reich besucht; der Hafenort Smeerenburg gleicht um diese Zeit einem be-
suchten Meßplatze. Den Mangel an Holz ersetzt das Treibholz.
4) Klein-Rustland.
Kiew, 71,000 E. „die heilige Stadt." Pultawa (Carl Xii. von
Schweden 1709) 32,000 E. Charkow in der Ukraine 52,000 E. Univ.
5) Weü-Rnstland.
a. Podolien: Kameuez (Kaminiec) am Dniepr, 21,000 E. Fabr.
b. Volhynien: Schitomir 38,500 E. Handelsplatz.
e Kitlhauen: Mohilew, 48,500 E. Wilna, 70,000 E. Minsk, 30,000
Einw. Unweit der Stadt Borisow ging die französische Armee 1812
über die Beresina zurück.
6) Süd-Russland.
Taganrog, 25,000 E., am asowh'chen Meere, Kriegshafen. Alexander 1.
tz 1825. Simferopol, 17,000 E., und Sewastopol, 82,000 E., 1855
durch die Franzosen und Engländer erobert und zerstört. Odessa, 120,000
Einw., der bedeutendste Handelsplatz in Rußland. In Bessarabien:
Kischenew 95,000 E. Das Dorf Warnitza (Earl Xii. von 1709 bis
1713). Akjermann (Salzbereitung aus Salzseen), 30,000 E. Im
Lande der Don'schen Kosaken: Alt- und Nen-Tscherkask.
7) Das Czaarthum Astrachan.
Astrachan: 45,000 E., auf einer Wolga-Insel, ist ein bedeutender
Fabrik- und Handelsplatz und eine regelmäßig gebaute Stadt. Saratow,
63,000 E., Sitz der obersten Regierungsbehörde fiir sämmtliche Deutsche
im Ezaarthum Astrachan. Die Herrnhuter - Eolonie Sarepta. Festung
Orenbnrg am Uralfluß, 28,000 E.
8) Das Czaarthum Kasan.
Kasan, 63,000 E. Jekaterinenburg, 22,000 E., Obexbergamtssitz über
alle Gruben am Ural und in Sibirien.
9) Das Königreich Polen
bildete ehedem ein selbständiges Königreich, welches noch vor 200 Jah-
ren gleichen Flächeninhalt wie das jetzige Kaiserthum Oesterreich hatte.
Drei Theilungen zwischen Rußland, Oesterreich und Preußen in den
letzten dreißig Jahren des 18. Jahrhunderts machten dem polnischen
Wahl-Königreich ein Ende; die Revolution von 1830 und 1831, welche
den Zweck hatte, die Unabhängigkeit von Rußland zu erfechten, nahm
dem Königreich im der Folgezeit so ganz Alles von seiner frühern selb-
ständigen Verwaltung, daß es gegenwärtig nur eine Provinz von
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Extrahierte Personennamen: Fischer Carl_Xii Alexander Alexander
150
3) Das Ejalat Bosnien mit -er Herzegowina: Bosna Serai 70,000
Einw. Stapelplatz des macedonisch-albanisch-bosnischen Handels.
Travnik und Zwornik (15,000 E.) Mostar ist Hauptstadt des
Fürstenthums Saba, dessen Fürst 1440 von Friedrich Iii. den
Herzogstitel erhielt.
4) Das Ejalat Dschefair umfaßt den Küstenstrich an den Dardanellen
und mehrere Inseln des ägäischen Meeres, welche wir eigentlich
schon zu Asien zählen müssen. Gallipoli auf der gleichnamigen
Halbinsel, 80,000 E. Die 4 Dardanellen-Schlösser mit 900
Kanonen, die neuen nach dem ägäischen, die alten nach dem Marmor-
Meere gelegen, wehren jedem Kriegsschiffe den Durchpaß. Die
Inseln Thasos, Samothrake, Jmbros, Lemnos oder Stalimenc, Tc-
nedos, Skio oder Chios, Samos, Pathmos (Verbannungsort des
Apostels Johannes), Rhodus und Cypern. Rhodus, ein wald-
reiches schönes Eiland, hat nicht mehr seine frühere Bedeutung.
Während cs im Alterthume viele berühmte Städte besaß, be-
schränkt sich jetzt die Einwohnerzahl auf 32,000. Die Hauptstadt
Rhodus ist ein befestigter Kriegshafen. (Koloß von Rhodus. Die
Johanniter auf Rhodus). Cypern (300 Q.-M., 120,000 Einw.)
zählte im Alterthum 8 Königreiche. Die Insel besitzt schöne frucht-
bare Ebenen, hat aber durch Fällen der Wälder sehr an Pro-
duktionskrast verloren. Der Wein gedeiht vortrefflich. Krapp und
Coloquinten werden zur Ausfuhr gebaut; der Oelbaum wird ver-
nachlässigt , ungeachtet er vortrefflich gedeiht. Die Hauptstadt ist
Nikosia (20,000 E.).
5) Das Ejalat Kandis (Kirid) umfaßt die gleichnamige Insel (156
Q.-M., 210,000 Einw.). Die gebirgige Insel hat viel durch
Erdbeben gelitten; von 120 Städten stehen nur noch wenige.
Rindvieh- und Schafzucht, Steinböcke, Seide, Wachs, Honig, Süd-
früchte, Baumwolle, Marmor und Alabaster bilden ihren vorzüg-
lichsten Reichthum. Candia und Canea.
8 71.
Die Vasattenländer der europäischen Türkei.
Serbien, die Moldau und Walachei stehen unter eigenen Fürsten, welche
als Vasallen der Pforte einen bestimmten Tribut alljährlich an dieselbe ent-
richten. Die Fürsten der Moldau und Walachei führen den Titel Hospe-
dare; sie werden von den Bojaren (Adel) gewählt und vom Sultan be-
stätigt. Seil 1859 stehen die Moldau und Walachei oder Rumänien unter
einem gemeinsamen Fürsten. Der 1866 vom Volke erwählte Fürst Karl
ist dem preußischen Königshause nahe verwandt; er hat größere Selbständig-
keit vom Sultan erlangt als seine Vorgänger.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Iii Friedrich Apostels Johannes) Rhodus Krapp Candia Canea Karl Karl
82
ihrer Dienstzeit oft noch besonderen Schulunterricht. Die ausgediente Mann-
schaft wird der Landwehr eingereihet. So ist Preußen „das Volk in Waffen"
geworden. Seine Kriegsmittel übertreffen an Vollkommenheit die aller an-
dern Völker. Der preußische Krieger ist menschlich, weil er gebildet ist.
Die preußische Handels- und Kriegsmarine hat in den letzten Jahrzehnten
einen bedeutenden Aufschwung genommen und besitzt jetzt in der Nord- und
Ostsee auch vortreffliche Häfen.
Preußen ist eine in männlicher Linie des Hauses Hohenzollern erbliche
constitutionelle Monarchie. Am 5. December 1848 gab Friedrich Wil-
helm Iv. seinem Lande eine constitutionelle Verfaffung, welche am 31. Jan.
1850 nach erfolgter Berathung in den beiden Kammern endgültig festgestellt
worden ist. Nach derselben steht dem Könige allein die vollziehende Gewalt
zu. Die gesetzgebende Gewalt wird gemeinschaftlich durch den König und
die beiden Kammern, das Herrenhaus und das Haus der Abgeordneten,
ausgeübt. Das Herrenhaus besteht aus den volljährigen Prinzen des könig-
lichen Hauses, den vormals reichsunmittelbaren Fürsten und Herrn, aus
Mitgliedern der großen Grundbesitzer, der großen Städte und der Universi-
täten, denen persönlich oder erblich das Recht verliehen ist, im Herrenhause
zu sitzen. Das Haus der Abgeordneten besteht aus 352 aus indirecter
Wahl hervorgegangenen Mitgliedern.
Eintheilung.
Bis zum Jahre 1866 zerfiel der preußische Staat in die 8 Provinzen:
Preußen, Posen, Schlesien, Pommern, Brandenburg, Sachsen, Westfalen und
die Rheinlande. Jede dieser Provinzen ist in Regierungsbezirke eingetheilt,
jeder Regierungsbezirk in Kreise. An der Spitze jeder Provinz steht ein
Oberpräsident, an der eines Regierungsbezirkes ein Präsident, an der eines
Kreises ein Landrath. Ueber die Benennung und Eintheilung der neu erwor-
benen Landestheile fehlen jetzt noch die Bestimmungen; wir führen sie daher
vorläufig als Provinzen mit ihren bisherigen Namen und Eintheilungen auf.
1. Die Provinz Preußen.
(1179 Q.-M. und 3,015,000 Einwohner.)
Sie bildet den östlichsten Theil des Staates wie überhaupt Deutschlands,
wird im Osten und Süden von Rußland (Litthauen und Polen) begrenzt,
im Norden von der Ostsee. Von größeren Flüssen gehört der Provinz der
Pregel ganz an, von der Memel und Weichsel nur der Unterlauf. Etwa
der dritte Theil des Bodens wird durch einen unfruchtbaren sandigen Land-
rücken gebildet, der übrige Theil desselben ist dagegen sehr fruchtbar und
erzeugt neben großen Waldungen und fetten Wiesen eine Fülle von Weizen,
Roggen, Gerste, Hafer, Erbsen und Kartoffeln, begünstigt daher auch die Vieh-
zucht in hohem Grade, namentlich die des Pferdes und Rindes. Die
Mehrzahl der Bewohner beschäftigt sich darum auch mit Ackerbau und Vieh-
zucht. Der Handel blüht in Danzig, Königsberg und Memel. Die ursprüng-
liche Bevölkerung besteht aus Litthauern, Slaven, Masuren und Kassuben;
die Deutschen, die jetzt 2/3 der Bewohner ausmachen, sind nach und nach
eingewandert.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wil- Friedrich Jan
83
Der westliche Theil der Provinz wurde im 13. Jahrhundert von dem
Orden der Deutschherrn erobert und zum Christenthum bekehrt, der östliche
kam nach dem Tode des Hofmeisters an Brandenburg, dessen Kurfürst
Friedrich Iii. sich 1701 als Friedrich I. zum „König von Preußen" machte.
Die Provinz zerfällt in die Unterprovinzen Ost- und Westpreußen.
Ostpreußen besteht aus den Regierungsbezirken Königsberg und Gumbinnen,
Westpreußen aus den Regierungsbezirken Danzig und Marienwerdcr.
Königsberg am Pregel hat 105,000 E., besitzt eine Universität und
ist stark befestigt. Geburtsort von I. Kant. Industrie, Handel und Schiff-
fahrt sind bedeutend. Der befestigte Vorhafen Pillau am frischen Haff treibt
Fischfang und Getreidehandel. Memel, 18,000 E., am kurischen Haff hat
einen guten Hafen, 90 Seeschiffe und bedeutenden Handel. Tilsit, 17,000
Einw., an der Memel liegt in einer fetten Niederung (Friede 1807).
Danzig, 90,500 E., an der westlichen Weichselmündung, eine der stärksten
Festungen, hat nächst Stettin den größten Seehandel, 150 eigene Seeschiffe
und den bedeutendsten Getreidemarkt. Das Seebad Zobbot. In kornreichem
Lande liegt Elbing, 28,000 E., an der Nagot aber Marienburg (8000 E.)
mit dem Schloß des Hochmeisters des deutschen Ordens. An der Weichsel
liegen noch Granden; (13,400 E.), welches sich 1807 tapfer hielt, und
Thorn (16,400 E.), wo Nicolaus Kopernikus 1473 geboren wurde (ff 1543).
2. Die Provinz Posen.
(525 str Q.-M. und 1,525,000 Einwohner.)
Sie liegt zu beiden Seiten der Warthe und ist vorzugsweise ein Faches,
einförmiges, aber fruchtbares Land, welches Getreide in Ueberfluß erzeugt.
Die Gewerbthätigkeit ist gering; doch besitzt die Provinz über 300 Braue-
reien, 260 Destillationen und ziemlich umfangreiche Gerbereien. Das Land
ist seit 1773 und 1793 preußisch. Die Bevölkerung bilden Polen, Juden
und Deutsche. Die ländlichen Wohnungen lassen viel zu wünschen übrig; oft
wohnen Vieh und Menschen in einer Stube; doch ist vieles bereits besser
geworden. Die Provinz enthält die beiden Regierungsbezirke Posen und
Bromberg. Posen liegt an der Warthe, hat 54,000 E. und ist eine starke
Festung. Bromberg am gleichnamigen Kanal hat 24,000 E.
3. Die Provinz Pommern.
(575 Q.-M. und 1,438,000 Einwohner.)
Sie hat mit ihren Nachbarländern im O. und W. die größte Aehn-
lichkeit. Das Land ist flach und sandreich, enthält viele Seen und hat neben
ergiebigen Strichen auch magere genug. Die Hauptbeschäftigung ist der
Ackerbau, in den Strandgegenden Fischerei und Schifffahrt. Pommern besitzt
die meisten und größten Rittergüter, auf denen für die Hebung der Land-
wirthschaft viel geschieht. Seine Gänse und Pferde sind berühmt. Die
ländlichen Wohnungen sind zum Theil noch sehr schlecht, in den Stranddör-
fern zum Theil noch Rauchkathen, in welchen der Rauch sich überall seinen
Ausweg sucht. Bedeutend sind Handel und Schifffahrt. Die Provinz zerfällt
in die Regierungsbezirke Stettin, Köslin und Stralsund. Stettin liegt an
6»
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Iii Friedrich Friedrich_I. Nicolaus_Kopernikus
110
Ii. Die polnischen Crbstaaten, 1612 Q.-M. und 5 Mill. (£.,
umfafien die ehemalige Republik Krakau, das Königreich Galizien, Lodomirien
und die Bukowina, d. i. Buchenland. Galizien hat seinen Namen von der
Stadt Halicz am Djnester und wird wegen seines Salzrcichthums „Salz-
land" genannt. Zwischen Ungarn und Galizien streichen die Karpathen mit
der hohen Tatra und dem karpathischen Waldgebirge. In mehreren Stufen
fällt das Gebirge auf galizischer Seite als Berg- und Hügelland hinab zur
sarmatischen Tiefebene. Galizien hat unter allen österreichischen Ländern das
rauheste und kälteste Klima, ist von Natur zwar durch Fruchtbarkeit, Wasser-,
Salz- und Waldreichthum geseguet, aber von den Bewohnern verhältnißmäßig
wenig benutzt. Das Steinsalz ist der größte Reichthum des Landes; der
Ackerbau ist ausgedehnt und liefert in einigen Kreisen sehr ergiebige Ernten.
Die im Osten sehr ausgedehnten Waldungen haben geringen Holzabsatz, weil
die Straßen schlecht sind.
Hauptstadt ist Lemberg, 72,000 Einw. (‘/4 Israeliten). Universität.
Brody unweit der russischen Grenze, 19,000 E. C V2 -Juden). Krakau (41,000
Einw.) an der schiffbaren Weichsel. Universität. Die Stadt ist in der pol-
nischen Geschichte berühmt; im Dom ruht der heil. Stanislaus, Polens
Schutzpatron, viele Könige und der 1811 in Solothurn verstorbene Kosciusko,
welcher 1794 die Selbständigkeit Polens vergeblich zu retten versuchte.
Weltberühmt sind die großartigen Stcinsalzwerke von Bochuia und Wieliczka.
Das Werk liefert jährlich 1 Million Eentner Salz, hat 5 Stockwerke und
liegt über 1000' unter der Erde. Die Hauptstadt der Bukowina ist Czernowitz,
26,500 E.
Iii. Die ungarischen Erbstaalen.
A. Das Königreich Ungarn
(3897 Q.-M. und 8,800,000 Einwohner)
(vergleiche § 42) ist ein vorherrschend Korn-, Wein-, Tabak- und Berg-
bau treibendes Land. Das Fabrikwesen ist erst im Entstehen. Der
ungarische Bauer ist in der Regel sein eigner Baumeister, Wagner rc.;
seine Frau webt Leinwand und Tuch, bereitet Seife und Lichte. Die unga-
rische Bevölkerung ist eine bunt gemischte und besteht aus Magyaren, Slaven,
Deutschen, Zigeunern, Israeliten rc. Die Magyaren stammen von den Mon-
golen ab, und fallen durch ihr Aeußeres, namentlich die sehr kleidbare Tracht
des schnürenreichen Rockes, der Spornstiefel, anliegenden gestickten Beinkleider
ins Auge. Sie sind stolz auf ihre Geschichte und ihre Nation, sehr tapfer
und kühn, gewandte Reiter, lebhaft und leidenschaftlich, leben lieber auf dem
Lande und bebauen das Feld, als daß sie in Städten Handel und Gewerbe
treiben. Jeder Ungar dünkt sich ein Edelmann. Zahlreicher sind die
Slaven, arbeitssame, tapfere, eigensüchtige Leute. Die Deutschen sind zu
verschiedenen Zeiten eingewandert, haben sich als Eolonisien über das
ganze Land verbreitet und nehmen fortwährend noch zu. Sie sind die freien
Bürger und Landleute, während die Ruthenen und Walachen dienstbare Pächter
sind, die Serbier und Eroaten die Grenzwache als bewaffnete Bauern ver-
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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113
zwischen Drau, Sau und Kulpa Slavonien; erst später nannte man den
westlichen Theil Croatien, d. h. Bergland, der östliche ward türkisch und
seitdem Slavonien genannt. In Croatien ist die alte slavonische Bevölkerung
geblieben, in Slavonien sind übergesiedelte, flüchtige Serbier vorherrschend.
In Slavonien ist Efsek an der Drau, 14,000 E., zu merken; in Croa-
tien außer der Hauptstadt Agram, 17,000 E., wo die Centralregierung
dieses Kronlandes ist, noch Karlstadt und Fiume, 15,500 E., welche beide
durch ihre Lage auf den Handel mit Wein, Tabak und Getreide hinge-
wiesen sind.
Iv. Die italienischen Crbstaaten.
A. Das Königreich Dalmatien
(232 Q.-M. und 450,000 Einwohner)
besteht aus einer Inselwelt und festem Lande. Die erstere besteht aus zahl-
losen, unbewohnten Klippen und vortrefflichen bewohnten Inseln, welche eben-
sowohl durch ihre zugänglichen Buchten, als durch ihre nützlichen Produkte
(Del, Wein, Salz, Fische, Kohlen, Datteln rc.) berühmt sind. Mit dem
gebirgigen, höhlenreichen Festlande theilen sie den Mangel an Quellwasser,
welchem Cisternen abhelfen. Die Bewohner sind gemischt und führen ver-
schiedene Namen. Dalmato ist der beliebteste für Alle. Bodolo heißt der
Küstenbewohner, Montanare der Bergbewohner, auch Morlache, was er als
Schimpfname ansieht, Uskoke der Eingewanderte oder Flüchtling. Die Landes-
sprache ist die illyrische, die Amtssprache und die der Gebildeten ist die ita-
lienische. Die Morlachen sind in ihren Häusern und Geräthschaften sehr
einfach; die Arbeit lieben sie nicht. Kostbar und verschwenderisch ist ihre
Kleidung. Die Männer tragen nicht selten mit Glaskorallen verzierte Zöpfe;
die Mädchen lassen ihre Haare in Einem Zopfe, die Frauen in zweien herab-
hängen. Jedes Mädchen trägt eine hochrothe Mütze, auf welche viel gehal-
ten wird. Sie schmücken sich gerne mit Gold und Perlen. Zara, Haupt-
stadt des Landes 18,500 E., Hafen. Die große Cisterne Fünfbrunnen saßt
40,000 Tonnen Wasser, theils Regen-, theils hergeleitetes Quellwasser.
Spaläto, 16,000 E., feste Seestadt, ist Geburtsort des Kaisers Diokletian,
welcher auch hier in Zurückgezogenheit sein Leben beschloß. Ragusa und
Cattaro, befestigte Hafenstädte, werden häufig durch Erdbeben heimgesucht.
B. Das Königreich Venetien
ist 1866, nach dem Siege Preußens über Oesterreich, an Italien abgetreten
worden, hat also aufgehört, der österreichischen Monarchie anzugehören.
Der österreichische Staat hat über 360 Meilen Eisenbahnen. Die
Hauptbahnen sind: 1) Die kaiserliche Nordbahn verbindet Wien mit Brünn,
Prag, Dresden, sowie in nordöstlicher Richtung mit Krakau und Warschau;
2) die Südbahn führt von Wien über den Sömmering nach Gratz, Laibach
und Triest. 3) die ungarische Bahn lehnt sich an die Nordbahn, um Wien,
Cassian, Gcographie. 4. Aufl. g
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung]]
168
21. Welche Völkerschaften bewohnen das russische Reich? 22. Welches
ist die vorherrschende Religion in Rußland? 23. Wie ist der Charakter
der russischen Bevölkerung beschaffen? 24. Welcher Brauch herrscht am Oster-
fest? 25. Wie viel Stände unterscheidet man in Rußland? 26. Wie steht es
mit der Leibeigenschaft in Rußland? 27. Wer ist derselben ledig? 28. Wel-
ches sind die wichtigsten Ausfuhrartikel? 29. Welche Produkte bietet Ruß-
land in Ueberfluß? 30. Wo sind die wichtigsten Gold- und Platinagruben?
31. Wo ist der Sitz des Oberbergamtes über die sämmlichen Bergwerke?
32. Welcher Theil von Rußland ist der bevölkertste? 33. In wie viel
Provinzen kann man Rußland eintheilen? 34. In welchem Theile liegen
Kasan und Astrachan? 34. Zn welchem Stromgebiete gehört vorzugsweise
Polen? 36. Wie heißen die wichtigsten Städte in Finnland, Großrußland
und Südrußland? 37. Welche Richtung nimmt ein Reisender, der von
Moskau nach Petersburg, von Petersburg nach Warschau, von Warschau
nach Odessa, von Odessa nach Archangel, von Archangel nach Astrachan, von
da nach Jekaterinenburg fährt? 38. Welches sind die wichtigsten Städte
in den 4 Ostseeprovinzen? 39. Wie liegen diese einzelnen Landschaften von
einander? 40. Welche 3 Orte in Rußland erinnern an Carl Xii. von
Schweden? 41. Welcher von den oben angeführten nimmt die nördlichste,
welcher die westlichste Stelle ein? 42. Wo liegt auf der Karte Ingerman-
land? 43. Wo Esthland, Liesland und Kurland? 44. Wo Podolien, Vol-
hynien und Litthauen? 45. Wo die Ukraine und Bessarabien? 46. Welche
Stadt liegt in der Nähe des 55° N. B. und des 55° Ö. L. ? 47. Wie
heißt die heilige Stadt der Russen? 48. Wie liegt dieselbe von Moskau,
St. Petersburg und Warschau? 49. Wo in Rußland sind die meisten deut-
schen Colonien? 50. Welcher Art ist der Charakter der Polen? 51. Welche
Ortschaften sind in Polen zu merken?
Zur Wiederholung von 8 54 und 55.
1. Unter welchen Graden der Länge und Breite liegt die skandinavische
Halbinsel? 2. Welches sind ihre Genzen? 3. Was ist von der Boden-
beschaffenheit derselben zu bemerken? 4. Nach welcher Richtung fällt der
skandinavische Fels steil ab? 5. An welcher Küste ist das Tiefland? 6. Was
ist von den hydrographischen Verhältnissen der skandinavischen Halbinsel zu
wiederholen? 7. Welcher berühmte Kanal verbindet den Wernern-See mit dem
Kattegat? 8. Was versteht man unter dem Storthing, und welche Rechte
hat er? 10. Auf welcher Stufe geistiger Bildung stehen die Schweden und
Norweger? 11. Worin besteht der Hauptreichthum des Landes? 12. Wo
befinden sich die vorzüglichsten Bergwerke? 13. Welchen Ertrag liefern sie
jährlich? 14. Wie verhält es sich mit Ackerbau und Viehzucht? 15. Bis
wie weit baut man Gerste? 16. Wie theilt man Schweden ein? 17. Wel-
ches sind die wichtigsten Wohnorte in diesen Provinzen, und was ist von
denselben zu merken? 18. Wie wird Norwegen eingetheilt? 19. Welche
Wohnorte sind in diesen einzelnen Stiftsämtern? 20. Welches sind die nörd-
lichsten Wohnorte? 21. Unter welchen Breitengraden liegen dieselben?
22. Mit welchen russischen Städten hat Christiania gleiche N. B.?
23. Was ist von der Bodenbeschaffenheit der jütischen Halbinsel zu be-
merken? 24. Welche Meerestheile umgeben dieselbe? 25. Welche drei
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Karl Xu. Peter X Pultawa.
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und Holland. Der König von Dänemark greift vergebens »-C.g.
Holstein an; Karl erscheint mit der brittisch - holländischen
Flotte vor Kopenhagen/ erzwingt den Frieden zntravendal,1700.
schlägt, nachdem August von Riga abgezogen, den Zar Peter
bei Narw a 1701, verfolgt die Sachsen durch Curland, dringt
in Polen ein, und schlägt den August bei C lissow und bei Pul-1702.
tusk 1703, — Graf Stanislaus Lesczinsky König
von Polen, zu Warschau 1705 gekrönt. Nach seinem aber-
maligen Siege bei Frau stad t 1706 gegen die Sachsen, dringt
Karl durch Schlesien in Sachsen ein und erzwingt den Frieden
zu Altranstädt unter harten Bedingungen; erst 1707 eilt er 1706.
wieder nach Polen, vertreibt den Zar Peter, der indessen
1703, nach der Eroberung von Ingermannland, Peters-
burg, und 1704 Kronstadt gegründet, dringt bis vor Smo-
lensk 1708, und von hier gegen alle Vorstellungen, mit dem
Kosacken-Hcttmann Mazcppa vereint, durch die Ukraine 1709.
gegen Moskau, muß aber, bei Pultawa von Peter gänzlich
geschlagen, zu den Türken nach Bender flüchten. Darauf
Reich gegen 980 vom Dniepr bis zur Düna aus, und führt das Christenlhum
ein; aber seit 1015 zerfallt es in kleine Fürstenthümer bis 1238, wo die ein»
gedrungenen Mongolen unter wechselnden Kriegen herrschen bis 1477,
indem Iwan Wasiliewicz ans dem Stamme Rurik's die Mongolen
wieder verdrängt und die kleinen Fürstenthümer zu einem großen Reiche
vereint. Seine Nachkommen erobern Kasan, Astrachan, Sibirien re. und
erlöschen 1598 , wo dann nach manchen Verwirrungen das Haus Ro-
manow 1613 auf den Thron gelangt; unter dessen drei ersten Herr-
schern gegen Schweden nachtheilige, gegen Polen und Türken aber glück-
liche Kriege geführt werden. Feodor Hi. stirbt 1682, und sein viel-
versprechender Stiefbruder Zar Peter, den er zu seinem Nachfolger
bestimmt, behauptet sich gegen seine Schwester Sophia und übernimmt
1689 selbst die Regierung ( Sophia ins Kloster ) ; durch den Genfer
Isfort gebildet, beginnt er rasch die Cultivirung seines Reiches: euro-
päi,che Kleidung, Reisen ins Ausland, Beschränkung des Mönchswesens,
julianischer Kalender, Seearsenal zu Archangel, Schulen rc. ; er entreißt
den Türken 1696 Asow (Handel auf dem schwarzen Meere); bestraft eine
Strelitzen-Verschwörung, reist nach Holland 1697 ( Saardamm ) und
England, und rottet 1698, nach Moskau zurückgekehrt, die abermals
empörten Strelitzen aus.
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Extrahierte Personennamen: Karl_Xu Karl Peter_X_Pultawa Dänemark Karl Karl August Peter
bei_Narw August Stanislaus_Lesczinsky_König
von_Polen Karl Karl Peter Kosacken-Hcttmann_Mazcppa Pultawa_von_Peter Bender Iwan_Wasiliewicz Feodor_Hi Peter Sophia Sophia
Extrahierte Ortsnamen: Holland Holstein Riga Sachsen Polen Sachsen Sachsen Polen Kronstadt Moskau Christenlhum Kasan Astrachan Sibirien Haus_Ro- Holland England Moskau
166 Französische Re volutions kriege. Kosziu Sko.
n.c.g.mit Belgien frei werden, zu den Oesterreichern. Uebcrall die
Verbündeten im Vortheile, und im Innern Frankreichs die
Vendee, Bretagne (Wimpfen), Toulon, Marseille und Lyon
gegen den Convent im Aufruhr. Daher durch die Jakobiner
die Sch recken s regi e run g ; allgemeines Aufgebot in Masse;
ganz Frankreich ein Feld - und Waffenlagcr unter Carnot.
Darauf Siege der Franzosen gegen die im Innern Empörten
unter gräßlicher Rache; eben so in Belgien durch Iiouchard
und Jourdan, am Oberrhein durch Pickegru und Iiocle j
indessen sättigt sich die Revolution durch ihre Blntgerichte
1794. überall in Frankreich; ihre Häupter stürzen sich selbst; Ende
des Terrorismus.
In den Niederlanden siegt Pickegru bei Tournal, und
1795. ^onrdan bei Fleums; Holland wird erobert — batavische
Republik, verbunden mit Frankreich. Am Oberrhein müssen
die Preussen, nach ihrem Siege bei Kaiserslautern, weichen,—
Frieden zu Basel zwischen Preussen und Frank-
reich (das nördliche Deutschland neutral), etwas später mit
Spanien ( St. Domingo an Frankreich ) *).
*) Um dieselbe Zeit blutige Auftritte in Pvlen: »ach dem russisch»
türkischen Kriege ( 1787—1792) suchte Katharina Ii. ihren Einfluß in
Polen durch eine Conföderatiou der unzufriedenen Polen zu Targowih
geltend zu machen; eine russische Armee dringt ein; die Polen unter
Thaddäus Kosziusko müssen weichen. Auch eine preussische Armee,
mit Katharina einverstanden, rückt unter Möllendorf 1793 in Polen
ein, und bald darauf erfolgt die zweite Theilung Polens. Aber
die Erbitterung der Polen bricht schon 1794 aus. Kosziusko Ober-
feldherr. Die Russen aus Warschau vertrieben, vereinen sich mit den
unter ihrem König eindringenden Preussen. Sieg der Verbündeten bei
Raffka. Warschau vergebens belagert. Auch Oesterreich schickt eine
Armee. Kosziusko bei Maciejowiee von den Russen unter Fersen
geschlagen und gefangen. Suwarvv erstürmt Prag a; Warschau kapi-
tulirt, — dritte Theilung Polens 1795; der König Poniatowsky
legt seine Würde nieder (Rußland gewinnt 2000 Quadratmeilen, Preus-
fen 990 Quadratmeilen und Oesterreich 834 Quadratmeilen). Katharina
stirbt im folgenden Jahre; ihr folgt ihr Sohn Paul I (1796—1801).
Auch Friedrich Wilhelm Ii. von Preussen stirbt im November 1797, und
ihm folgt sein Sohn Friedrich Wilhelm Hl
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Extrahierte Personennamen: Kosziu_Sko Katharina_Ii Katharina Kosziusko Raffka Kosziusko Poniatowsky Katharina Friedrich_Wilhelm_Ii Friedrich Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Bretagne Toulon Marseille Lyon Frankreich Belgien Jourdan Frankreich Niederlanden Holland Frankreich Preussen Kaiserslautern Basel Preussen Frank- Deutschland Spanien Frankreich Polen Polen Polens Warschau Preussen Oesterreich Warschau Polens Oesterreich Preussen