Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 162

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 162 — oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham". — Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel. — Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge- legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig. 2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.) ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow (175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und Wolle. Universität. 3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak- baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.), ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel- Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew (92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien. 4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste Stadt Litauens. 5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor- orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie. 6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa- Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels- platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt (60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat, rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. — Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten 283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee, wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.

2. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 32

1901 - Gera : Hofmann
9. Die Provinz (Flächeninhalt: 29 000 qkm. — Bevölkerung: 1,8 Mill. ©ntt.) 1—3. Die Provinz Posen ist ein Teil des ehemaligen Königreichs Polen (Grenzen?). Sie enthält etwa 1/i2 der Fläche und Vie der Bewohner des Königreichs. Über die Hälfte sind Polen und katholisch. Viele Güter sind in den Händen Deutscher, die Krüge und Kaufläden sehr oft in denen der Juden. Die „Ansiedelungskommission" kauft jetzt große polnische Güter an und zerlegt sie in kleine Abwirtschaften, die an deutsche Ansiedler ab- gegeben werden. 4. Das Land ist eben und schlägt nur flache Bodenwellen. An den Flüssen ist viel Bruch und Moor. Die Hälfte des Bodens ist Ackerland, das übrige Wald, Wiese, Weide und Wüstung. 5. Der Hauptfluß ist die Warthe, welche mehrmals große Winkel nach 'W. und N. zieht. Sie nimmt oberhalb Landsberg die Netze auf, welche dem Südfuße des baltischen Landrückens folgt und durch den Bromberger Kanal mit der Weichsel verbunden ist. Die Flüsse lausen so langsam, daß sie kaum Mühlen treiben und ihre flachen Ufer häufig in Bruch verwandeln. 6. Ackerbau, Viehzucht und Holzhandel sind die Haupt-Erwerbszweige. Der Unterricht in den Schulen hat wegen der polnischen Sprache mit be- sonderen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Polen sind gut begabte Menschen, kräftige Arbeiter und gute Soldaten. Bildung, Sparsamkeit und Ordnung zeigen infolge des deutschen Einflusses in der Provinz ein sichtliches Wachstum. 7. Die Provinz zerfällt in die Regierungsbezirke Posen und Vromberg. Posen (116) ist eine alte, jetzt fast deutsche Stadt und starke Festung. Bromberg (52) hat durch den Kanal einen regen Verkehr. In Gnesen wurden die alten polnischen Könige von dem Erzblschof gekrönt, und hier liegt Adalbert, der Apostel der Preußen, begraben. Bei Inowrazlaw ist ein großes Steinsalzbergwerk. Die Provinz hat zahlreiche kleine, meistens ackerbautreibende Städte. 10. Die Provinz Schlesien. (Flächeninhalt: 40 000 qkm. — Bevölkerung: 4,5 Mill. Einw.) 1—3. Schlesien liegt aus der Grenze der russischen und deutschen Tief- ebene, des deutschen Mittelgebirges und des Tieslandes zu beiden Seiten der Oder. (An welche Länder und Provinzen grenzt es?) Schlesien ist die größte Provinz des preußischen Staates und enthält fast 1ls der Fläche und 1h der Einwohner Preußens. Die Zahl der Katholiken übersteigt die der Evange- lischen um etwas; über ^2 Mill. sind Polen. 4. Der südwestliche Stützpunkt ist der Glatzer Gebirgskessel und der Kamm des Riesengebirges. Ersterer ist vierseitig und mit Rand- gebirgen umschlossen, die sich nur im N.-O. öffnen und die Glatzer Neiße durchlassen. Die Festungen Glatz und Neiße liegen als Wächter an ihr. Das Gebirge fällt und verflacht sich in schönen, fleißig angebauten Bergland- schaften gegen das sehr fruchtbare linke Oderufer. Ein schöner, heraus- tretender Berg ist der Zobten bei Schweidnitz. Das rechte User entlang zieht sich der südliche Landrücken, der zwar unfruchtbar, aber reich an Kohlen und Metallen ist. 5. Die Oder durchfließt in sanften, nordwestlich gerichteten Windungen die Provinz. Wo entspringen, wie laufen und wo münden ihre Nebenflüsse: Glatz er Neiße, Katzbach, Bober und Görlitzer Neiße? In den Bergwerksbezirken Gleiwitz und Beuthen sind auch viele Kanäle angelegt. Bezeichne einige 1

3. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 59

1901 - Gera : Hofmann
Ii — 59 — Inseln? Die befestigte Insel Malta (bibl. Melite) gehört den Engländern und ist eine wichtige Flottenstation. Umwandere die Halbinsel und gieb bxe wich- tigsten Häfen und Flußmündungen an! Wo entspringen, wie laufen, wohin und wo münden die einzelnen Flüsse? 33. Die Kalkan - Halbinsel (Türkei mtfr Griechenland). Europ. Türkei: 176000 qkm, 5,7 Mill. Einw.; mit den asiatis ch en Besitzungen 2 Mill. qkir und 21 Mill. Einw. — Griechenland: 65000 qkm, 21/2 Mill. Einw.) 1. Die Balkan-Halbinsel liegt im S.-O. Europas und bildet durch den griechischen Archipel (Jnselflur) den Übergang nach Asien. 2. Sie hat bis zur Donau die Größe des Deutschen Reiches, doch nicht die Hälfte seiner Bewohner. 3. Umschiffe die sehr gegliederte Halbinsel von der Donaumündung bis zur dalmatischen Küste am Adriatischen Meere; gieb dabei die wechselnde Richtung an, in der du fährst, die Meeresteile, die du durchschiffst, und be- stimme die Lage von Konstantinopel, Saloniki, Athen, Patras, Korinth und Korfu! Die Gliederung der Küste ist ungewöhnlich reich. 4. Die Halbinsel ist gebirgig. Das Hauptgebirge, der Balkan, steht westlich in loser Verbindung mit den Alpen und zieht nach O. Viele Ge- birgsketten durchkreuzen und teilen das Land schachbrettartig in viele Hoch- länder mit vielen Einsenkungen. 5. Die vielen Flüsse haben nur einen kurzen Lauf und sind nicht schiff- bar. Die Maritza empfängt ihr Wasser vom Balkan, läuft erst östlich, dann südlich und mündet in das Ägäifche Meer; an ihr liegt Adrianopel, die zweite Stadt der Türkei. 6. Das Klima zeigt nördlich von der Balkanlinie heiße Sommer und rauhe Winter. Das Land ist hier wald-, korn- und weidereich. Weiter südlich herrscht Regenarmut, Dürre und Waldlosigkeit; die Thäler zeigen aber hin- reichende Fruchtbarkeit. Das Mittelmeerklima der südlichen Küstenländer endlich zeitigt allerlei Südfrüchte und die herrlichen griechischen Weine. Unter der langen Herrschaft der Türken ist die Kultur sehr zurückgegangen, wird aber jetzt in oen selbständigen Kleinstaaten, namentlich auch unter dem einst so hoch- gebildeten und mächtigen, durch die Türkenknechtschaft und listigen Schachergeist aber sehr heruntergekommenen Griechenvolk sehr gefördert. Die Türken sind Mohammedaner, die Mehrzahl der übrigen Bewohner griechisch-katholisch. 7. Der südliche Teil der Halbinsel mit den Kykladen- (kreisförmigen) im Osten und den Jonischen Inseln im Westen bilden jetzt das christliche Königreich Griechenland mit der Hauptstadt Athen (Iii). Die südliche kleinere Halbinsel Peloponnes hing früher durch die Landenge von Korinth, welche jetzt von einem Kanal durchbrochen ist, mit Mittelgriechenland zu- sammen. — Die Türkei unter dem Sultan in Konstantinopel (875) besitzt den nördlichen großen Teil der Halbinsel. C Mit den asiatischen und afrikanischen Besitzungen ist die Türkei ein großes Reich fast von der Volkszahl Preußens, aber ein todkranker Mann, dem ein Glied nach dem andern abfällt. Die Königreiche Rumänien, nördlich von der Donau mit der Hauptstadt Bukarest, und Serbien mit der Hauptstadt Belgrad, sowie das Fürstentum Montenegro mitzettinje haben sich die Unabhängigkeit erkämpft; das Fürstentum Bulgarien mit der Hauptstadt Sofia und Ostrumelien, sowie die Insel Kreta hängen nur noch lose mit ihr zusammen; Herzegowina und Bosnien stehen unter österreichischer Ver- waltung. Es ist keine Kraft, kein Zusammenhalt, kein Leben in diesem Reiche der Despotenwillkür. „Der Hauch des Islam ist Grabesmoder!" Wie werden in der Bibel Athen, Korinth, Thessalonich und Philippi erwähnt?

4. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 26

1874 - Mainz : Kunze
— 26 - rücken und Kegeln und mit natürlicher Eommunication nach Trau- tenau und zu den blutgetränkten Feldern der böhmischen Elbter- rassen. Das Waldenburger reiche Steinkohlenrevier eine neue Quelle des Erwerbs für schlesische Weber, e) Höher erhebt sich wieder zwischen dem Schweidnitzer Wasser und der Quelle der Glatzer Neiße die Grafschaft Glatz, die rechteckige Akropolis Schlesiens mit hohen Rändern, in deren Mitte Glatz; 2 Thore: nach W. an der Heuscheuer *) der Paß von Rein erz auf Nachod (Soor), nach O. der Durchbruch der Neiße zwischen dem Eulen- und Reichensteiner Gebirge zu der durch die Festung Neiße gedeckten Oder, f) Das Mährische Gesenke**), ein von den Quellen der March bis zur Krümmung an der oberen Oder sich herabsenkendes Plateau mit hoch hervorragenden Gipfeln (Altvater 4600'), durchfurcht von tiefen und breiten Flußthäleru mit üppiger Vegetation; Wasserscheide der Oder und March. Mitten hindurch an der Oppa die Landesgrenze. Hier Troppau und und Jägerndorf, fammt den jenseits der Oder zum Karpa- thenlande aufsteigenden Fürstenthum Teschen durch die uatür- liche Lage noch werthvoller für Oestreich als durch den Reich- thnm des Bodens und die (auf Schafzucht begründete) Industrie. Paß von Oderberg zur Weichsel (Krakau), zur Waag (Jablun- kapaß — Ungarn), zur March (Wien und Olmütz). — Trotz der gegen Polen geneigten Breitseite des oblongen Herzogthums Schlesien blieb das deutsche Element mächtig genug, um das in die Fürstenthümer der polnischen Piasten zerstückelte Land vom Gebirge und vom Mittelpunkte Breslau aus zu germanisieren und das rechte und linke Oderufer mit den Sudeten zu einem eigenartigen Ganzen (mit eigentümlichem oberdeutschem Dialeet) zu verbinden. Nur in Oberschlesien noch polnische Arbeiter- bevölkerung. 10. Das Böhmisch-Mährische Terrassenland. Ge- meinsame Grundlage der Böhmerwald (30 Meilen langes Gra- nitgebirge, Scheide zwischen Elbe und Donau) und dessen niedri- gere plateauartige Fortsetzung längs der Donau und Taya bis zum Marchfelde hin. Durch eme drei Meilen breite Einsenkuug zwischen Tauß und Cham (seit alter Zeit die böhmische Pforte zwischen Regensburg und Prag), Theiluug des Hauptgebirges in *) Niedere Fortsetzung dieses Sandsteingebirges das Adersbach-Weckels- dorfer Labyrinth, Zuflucht der verfolgten evangelischen Böhmen. **) Gesenke: Jesenik = Eschengebirge.

5. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 91

1874 - Mainz : Kunze
— 91 — von Nw. nach So., bisweilen nach S., die andern von W. nach O., bei Annäherung an das ägäische Meer nach So. übergehend. Der bedeutendste Knoten im ganzen Gebirgssystem Skar Dagh (Seardns) Grenze Jllyriens, Maeedoniens und des alten Ser- benreiches; Wasserscheide der Morawa, des Vardar und Drin (der Donau, des ägäischen und adriatischen Meeres) nn- ter 42 0 n. Br. Der nordwestlich vorliegende Jllyrische Land- strich (zwischen Drin, dem Meere, der Save und Drina) in der Umgebung der Bucht von Cattaro nacktes, armes, unzugängliches Gebirge (Czruagora — Montenegro) senkt sich von da mitsrucht- baren zum Obstbau geeigneten Thälern gegen die Save. Bis hierher haben die Türken ihre unmittelbare Herrschaft seit ihrem Verfall behauptet und durch kluge Trennung der ver- wandten slavischen Stämme Bosniens Besitz gerettet. Diese Provinz gleichsam ein Keil zwischen der östreichischen dalmati- schen Küste und dem kaum uoch vom Sultan abhängigen Für- stenthnm Serbien. — Nördlich das Quellgebiet der Morawa mit dem Amselfelde, dem Grabe der Serbenherrschaft, wo die Heerwege vom nördlichen Albanien (Skutari, Seodra) und Maee- dornen (Saloniki, Thessalonice) zusammentreffen und nach Bel- grad (s. Iv, §. 1, 2) führen. — Nach O. gewundene Verzwei- gutigen, die sich den von der bulgarischen Morawa*) herauf- ziehenden nähern und mit ihnen die kleine bulgarische Hochebene von Sofia (Mittelpunkt des großen schon von den Römern begangenen Heerwegs zwischen Constantinopel und Sirmtum**) umschließen. — Von da bis zum schwarzen Meere der Balkan (Hämus), ein weniger hohes als wildes Waldgebirge, im O. in zwei Ketten erweitert, Scheidewand Mösiens und Thraziens, auch eine klimatische Scheide. Nordabhang zur untern Donau die türkische Provinz Bulgarien: s. Iv, §. 1, 3. Der Süd- abhang fällt schroff zur Ebene der Maritza (Hebros), dem größ- ten der fruchtbaren Flußthäler Thraziens, zwischen dem vom Balkan nach der Halbinsel von Constantinopel sich senkenden Küsten- gebirge und dem vom Rilo Dagh***) ausgehenden Despoto- *) In der weiten Spannung ihrer Quellflüsse ähneln Morava und Maritza der Mulde, die des Drin fließen sogar direct gegeneinander. Aehn-- lich Alpheios — Ruphia im Peloponnes. **) Trajanspsorte zwischen Philippopel und Sofia. ***) Der zweite große Gebirgsstock, unter gleicher Breite mit dem Skar- Dagh, aber noch höher (9200 0/ eines der großartigsten Landschaftsbilder der Türkischen Gebirge. An seinem Fuße das reiche große bulgarisch-griechische

6. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 103

1874 - Mainz : Kunze
— 103 — das Jablunkagebirge und die kleinen Karpathen war nur bei der Schwäche des Hauses Habsburg möglich. Die römifch-katholi- schen Polen (untermischt mit Juden nud Deutschen) im culti- viertern Theile Galiziens, dem Weichselgebiete (Krakau, Lem- berg, polu. Lwow); von der Wasserscheide der Ostsee und des schwarzen Meeres an die griechisch-katholischen Ruthe- nen (Rothrussen) im fruchtbaren Dnjester- und Sereththale. — Auch das bewohnbare Innere der Karpathen unter der Herr- schast der Magyaren größteutheils von Slaven besetzt: im cen- tralen Theile und im W. die den später eingedrungenen Magya- ren unterworfenen Slowaken, Ueberbleibsel aus der Zeit des großmährischen Reichs, fleißige Arbeiter in den Bergwerken und Wäldern; im Quellbezirk der Theiß Rutheuen; zwischen beiden (besonders zur Anlage der Bergwerke) schon seit König Geysas Zeit angesiedelte Deutsche (Kremnitz, Schemnitz, die Zips).— Im O., dem fast 1000 Qm. großen viereckigen Hochplateau Siebenbürgen, enger politischer, auf der natürlichen Neigung des Landes beruhender Zusammenhang mit Ungarn. Diese deutsche Burg, im Mittel so hoch wie die Baierische Hochebene, im S. und O. von einer 4—6000' hohen Mauer eingeschlossen (über ihr noch hohe Gipfel: Negoi 7871'), den transfylvanifchen Alpen mit wenigen Ausgangsthoren *), durch das niedrige Erzgebirge von der Theißebene, zu der sich das Land abdacht und öffnet, geschieden. Das Plateau besteht aus reichen, durch gewölbte Höhenzüge von einander getrennten Thälern und drei Flußgebieten (Aluta, Marosch, Szamosch), deren mittleres am bedeu-- tendsteu. Reichthum des Landes an edlen Metallen, Kohlen, Salz, wie an Getreide, Wein, Weide und Wald. Durch die deutschen Ansiedler ist das Land auf viel höherer Kultur- stufe, als die vorliegende Ungarische Ebene. Die Bewohner, über 2,100000, zerfallen in drei Stämme: 1) Walachen, an Zahl stärker als die beiden andern zusammen, Reste der dakisch-- römischen Bevölkerung, auf niederer Kulturstufe, durch Sprache und Confefsion mit ihren regsamern Landsleuten jenseits des Gebirges verbunden; 2) Sachsen, im zwölften und dreizehn- ten Jahrh. eingewandert**); an Zahl am schwächsten (250000, *) Am bedeutendsten der Rothethurmpaß (Alntathal) zwischen Her- mannstadt und Nikopolis (Kaiser Sigismund); an der Ungarischen Schwelle im Banater Gebirge, das eiserne Thor aus Orsova (und hinauf zur Stadt des Deeebalus. Trajan); westlich der Schlüssel der Temesch auf Temeschvar. **) theils vom Nieder- und Mittelrhein, theils von Flandern; die An-

7. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 112

1874 - Mainz : Kunze
— 112 — land von den Donschen Kosaken bebaut, den aus der Ukraine vor der polnischen Herrschaft gewichenen Grenzern. c. Das Gebiet des kaspischen Meeres. Die Waldai- höhe, die Schwelle zum Kernlande der Großrnssen, dem obern Wolgagebiete. In diesem reichen, durch Laubwald gehobenen Ackerlande (Getreide, Flachs u. s. w.) mit entwickelter Industrie der nationale und geographische Mittelpunkt Moskau, am Flusse gleiches Namens, zwischen freundlichen Hügeln am Rande des westlichen, höhern, als Leichenfeld der Franzosen bekannten Landes und des von Wolga und Oka umschlossenen centralen Beckens*); in der Mitte zwischen der alten hanseatischen Han- delsstadt Nowgorod und Nischnej Nowgorod, dem größten Markte der europäischen und asiatischen Handelswelt, an der Okamündung. — Jenseits derselben beginnt die Wolga bei Kasan ihren untern Lauf, unterhalb dieser Stadt durch die K am^a, den Hauptstrom der uralischen Bergwerksdistrikte (P e r m), verstärkt, rechts die höhere lehmige Steppenplatte, oft mit berg- artigem Rande, links das tiefe, nach S. sich immer mehr ver- breiternde Anschwemmungsland. Dieses ganze Gebiet, einst die Khanate Kasan und Astrachan, im Gouvernement Oren- durg von der asiatischen Küstensteppe getrennt, nur spärlich bewohnt; weniger von Russen (z. B. Kosaken längs des Ural- flusses), als vou finnisch-ugrischen Stämmen im N., von Basch- kiren in der Mitte zwischen Ural und Wolga, in den Küsten- steppen von Kirgisen und Kalmücken. Das lebendigste Bild auf dem von unzähligen Handelsfahrzeugen bedeckten Strome. An ihm unterhalb Kasan nur einzelne Städte Sammel- und Aus- gaugspuukte der Kultur: Saratow und Sarepta, die Ceu- treu der deutschen Kolonien Katharinas Ii, und Astrachan, im Delta, hauptsächlichster Stapelplatz für den Handel mit Persien, Ausgangspunkt der großen kaspischen Fischereien. — Die in einem großen Bogen die flache Nordküste des kaspischen Meeres um- gebende Salz steppe ursprünglich ein Theil des Meeres selbst und mit dem um 80' höhern Pontus in Verbindung ^), zwi- *) Der Kreml, Rußlands Heiligthum. — Moskau, als geogr. Mittel- Punkt vgl. mit Madrid, als nationaler Mittelpunkt vgl. mit Paris. **) Das Meer tritt in Folge der Verdunstung und des massigen Schlam- mes der Wolga und des Ural immer weiter zurück. Im südlichsten Theile ist es am tiefsten. Das Salz der Steppensümpfe, dieses Produet der schnei

8. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 96

1874 - Mainz : Kunze
— 96 — von den Jonischen Inseln im W. entfernt, der Mittelpunkt der alten griechischen Welt. Athen, Hauptstadt und Mittelpunkt eines neu geschaffenen, nur das eigentliche Hellas nebst dem Spercheioschal und den Peloponnes nebst Euböa, den Kykladen und Jonischen Inseln umfassenden Königreichs, 910 Qm. mit kaum 1500000 Ew. (nur dreimal so viel, als Attika zur Zeit der Blüte hatte), mehr der Sprache als der Nationalität nach Griechen (vgl. das neue Königreich Italien und die Hauptstadt Rom.). Ueberhaupt ist die Balkanhalbinsel die bunteste Völkertafel, soweit der Sultan herrscht, voller Gegensätze der Sprache, Sitte, Religion, ohne innere Einheit, nur äußerlich zusammengehalten durch die herrschenden Muhamedaner, die überall zerstreut die Zwietracht der Christen fördern. Vorherrschend, nur von den Küsten des ägäischen Meeres zurückgehalten, die Slaven des Serbischen und Bulgarischen Stammes. Beides Binnenvölker, am Alten festhaltend: daher noch heute der Bulgar Ackerbauer, der Serbe ^ Viehzüchter, der Handel meist in fremden (besonders Griechen) Händen. — Die Serben die hauptsächlichste Bevölkerung im Nw., die Bulgaren im O. bis tief in Maeedonien und Thraeien hinein*). jjhueu zunächst die Albanesen, dann die Bevöl- keruug im Königreich Griechenland; die Griechen in der Türkei (auf Festland und Inseln) eben so zahlreich wie die herrschenden Osmanen (1 Million). Dazwischen Armenische Handels- lente, Zigeuner, Tscherkessen und Juden. Durch den Uebertritt einer großen Zahl Bulgaren und Albanesen zum Islam haben die Türken des Uebergewicht behauptet. Ihr Gebiet außer den Vasallenstaaten Serbien, Rumänien und Montenegro: 6700 Qm. mit 9000000 Ew. Das Türkische Reich umfaßt in Asien 35000 Qm.mit nur 13000000 Ew.: Kleinasien, Syrien, Armenien, Mesopotamien und die Außenseiten von Arabien. In Afrika erkennen die Vasallenstaaten Aegypten, Tripolis und Tunis bis jetzt noch die Oberhoheit des Sultans an. — Die europäische Kultur beginnt auch in diesen unter der Türkenherrschast erstarrten Ländern neues Leben zu wecken, nicht bloß die alten Ruinen mit ihren scheu Kleinasien verbunden, die Grenzmarke der griechischen Welt. — Vergeb- liche Versuche der schwachen christlichen Bevölkerung, sich an das verwandte selbständige Griechenland anzuschließen. *) Ueber die Slaven haben unter dem Schutze der Türken die Griechen die geistige und geistliche Macht.

9. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 618

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
618 Unsre Zeit. Verfügung, die sich als Werkzeuge brauchen ließen, ihre Befehle zu vollstrecken. 4. Ju der neuesten Zeit geht Rußland so weit, sogar auf die in polnischer Sprache gedruckten Gebetbücher Jagd zu machen. Polizei-Offizianten dringen in die Kirchen, untersuchen die Gebetbücher und konfiszieren die in polnischer Sprache verfaßten. Aus allen Lehranstalten ist die polnische Sprache verbannt, aus allen Kreisen verdrängt. Nur wer der russischen Sprache vollkommen mächtig ist, kann eine Anstellung in Polen erhalten und darf nur dieser Sprache sich in seinen Amtshandlungen bedienen. 8 222. Griechenland. (Seit 1821.) 613) Mit ebenso großem Freiheitssinn, wie die Polen, aber mit mehr Unterstützung der Großmächte kämpften die Griechen 1770. wider die Türken um ihre Unabhängigkeit. L-chon 1770 waren sie, von den Russen verleitet, aufgestanden, aber im Stiche gelassen und der Rache der Pforte preisgegeben worden. Diese ließ Griechenland durch geworbene Albanesen furchtbar verwüsten. Aber immer wieder wurden die Hoffnungen der Griechen von den Russen genährt, da diese aus der Schwächung der Türkei für sich selbst Vorteil zogen. Es entstand unter auswärtigen Griechen ein Verein (Hetärie), welcher sich zur Aufgabe machte, Hilfsmittel zum Kriege herbeizuschaffen. An den Klephten, den Bewohnern der Gebirgsgegenden, die stets mit den Türken im Kampfe lagen und in ihren Schlupfwinkeln nie^ unterworfen werden konnten, hatten die Griechen kriegsgeübte Häupter. S>o brach uach langer Vorbereitung der Anfstand an zwei Punkten zugleich aus. Der russische Generalmajor Alexander Apsilanti^, welcher sich (ohne Wissen der russischen Regierung) an die Dpitze der Hetärie gestellt hatte, versuchte in der Walachei mit griechischen Freiwilligen die Bevölkerung gegen die Türken aufzureizen. Aber sein Unternehmen mißglückte, und er geriet sogar in österreichische i82i. Gefangenschaft. In Morea rief der Erzbischof German os die Griechen zu den Waffen. Der Anführer der Mainoten, der Nachkommen der Spartaner, Petro Manromichalis, erließ eine Proklamation an die europäischen Höfe, in der er um Hilfe bat. Da wurde in Konstantino'pel eine Verschwörung entdeckt. Der Sultan sollte ermordet, das Arsenal und die türkische Flotte in Brand gesteckt werden. Nun rief Mahmud Ii. alle Muselmänner wider die Griechen ans. Wo sich Griechen fanden, wurden dieselben von den Türken niedergemetzelt. In einer dreimonatlichen Schlächterei verloreu über 30 000 Griechen das Leben.

10. Geschichte der neueren Zeit - S. 264

1868 - Mainz : Kunze
264 Dritte Periode der neueren Geschichte. Der Aufstand der Griechen 1821-1827. Die Befreiung Griechen, lands vom türkischen Joche Bundestag zu Frankfurt den 13. Artikel der Bundesacte von der Ein- führung landständischer Verfassungen zur Berathung empfahl. Dieser letzte schwierige Punkt veranlaßte noch im nämlichen Jahre einen be- sonderen Ministereougreß sämmtlicher deutscher Bundesstaaten zu Wien, dessen Beschlüsse als die Schlußakte des deutschen Bundes einstimmig angenommen wurden. Sie zielten hauptsächlich dahin, den Landständen der einzelnen Staaten, welche allmählich ins Leben traten, jegliche Ein- mischung in allgemeine deutsche Angelegenheiten zu entziehen, sowie die Souverainität den Ständen gegenüber durch Verheißung der Bundes- hülfe zu heben. Schon seit der Eroberung Constantincpels schmachteten unsere Glaubensbrüder, die Griechen, unter dem Joche der Türken, des Erb- feindes des Christenthums. 1814 war zu Wien zur Zeit des Congresses von dem russischen Staatssecretär Grafen Capodistrias und dem in Pisa lebenden Erzbischof Ignatius unter dem Namen Hetäria ein ge- heimer Bund gestiftet worden, welchem nicht nur die angesehensten Griechen, sondern auch einflußreiche Männer anderer Nationen ange- hörten. Dem ursprünglichen Zwecke, das griechische Volk durch wissen- schaftliche Lehranstalteu und Volksschulen zu bilden, gesellte sich bald ein anderer bei, das türkische Joch von Griechenland abzuschütteln. Man baute auf Hülfe von Rußland und auf die Ohnmacht der Türken. Der Aufstand begann unter den Griechen in der Moldau und Wallachei, wo der Sohn eines ehemaligen Hospodars der Wallache!, Alexander Apsilanti, ein russischer Generalmajor, die Griechen zur Ab- werfung des türkischen Joches aufforderte. Vou allen Seiten stürmten heldenmüthige Schaaren zu seinen Fahnen, mit denen Npsilauti die Türken zu bezwingen hoffte. Im Peloponnes, in Hellas und Thessalien, auf den Inseln entbrannte zu gleicher Zeit der Aufruhr. Allein die Griechen fanden nirgends Beistand, im Gegentheil erklärten die auf dem Congresse zu Laibach versammelten Monarchen auf Metternichs Rath, daß sie die revolutionäre Bewegung der Griechen nicht unter- stützen würden. Bei Galacz und bei Dragaschau ward die heilige Schaar der Hetäristen aufgerieben; Npsilauti floh nach Siebenbürgen, wo er verhaftet wurde und vier Jahre in östreichischer Gefangenschaft schmachtete. Der Sultan richtete nach diesen Vorgängen unter den zu Constantinopel wohnenden Griechen ein furchtbares Blutbad an, weil er sie mit den revolutionären Bewegungen ihrer Glaubensbrüder ein- verstanden erklärte. Viele Familien wurden ermordet oder beraubt und verbannt, der 72jährige Patriarch von Constantinopel am Ostertage vom Hochaltare gerissen und mit seinen Bischöfen am Haupteingange
   bis 10 von 53 weiter»  »»
53 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 53 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 28
1 30
2 10
3 33
4 273
5 88
6 76
7 266
8 33
9 83
10 319
11 111
12 35
13 61
14 492
15 123
16 48
17 206
18 314
19 115
20 8
21 121
22 78
23 70
24 65
25 66
26 115
27 131
28 31
29 79
30 33
31 101
32 30
33 24
34 61
35 21
36 42
37 400
38 172
39 47
40 53
41 73
42 782
43 45
44 63
45 297
46 286
47 22
48 30
49 146

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 24
1 8
2 15
3 29
4 34
5 7
6 9
7 24
8 40
9 49
10 25
11 16
12 3
13 3
14 0
15 12
16 51
17 66
18 142
19 3
20 14
21 12
22 0
23 43
24 1
25 3
26 2
27 4
28 11
29 28
30 1
31 0
32 5
33 7
34 15
35 4
36 10
37 6
38 1
39 6
40 7
41 43
42 2
43 48
44 9
45 25
46 4
47 9
48 88
49 23
50 22
51 15
52 4
53 0
54 8
55 0
56 6
57 0
58 2
59 16
60 23
61 49
62 10
63 1
64 1
65 15
66 3
67 71
68 11
69 12
70 52
71 11
72 11
73 3
74 30
75 2
76 23
77 10
78 250
79 6
80 5
81 0
82 3
83 5
84 2
85 8
86 12
87 0
88 2
89 2
90 0
91 6
92 70
93 22
94 7
95 88
96 13
97 120
98 112
99 12

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 5
7 3
8 0
9 2
10 1
11 0
12 1
13 0
14 11
15 0
16 1
17 0
18 0
19 4
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 4
34 2
35 0
36 0
37 0
38 0
39 1
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 3
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 1
68 0
69 0
70 2
71 0
72 0
73 1
74 0
75 1
76 0
77 2
78 6
79 0
80 0
81 2
82 1
83 2
84 0
85 0
86 0
87 9
88 11
89 2
90 0
91 1
92 0
93 0
94 0
95 1
96 0
97 0
98 1
99 0
100 0
101 1
102 0
103 0
104 0
105 0
106 1
107 1
108 4
109 1
110 0
111 0
112 0
113 3
114 0
115 0
116 0
117 0
118 0
119 8
120 0
121 0
122 3
123 0
124 2
125 0
126 0
127 4
128 1
129 1
130 4
131 0
132 0
133 3
134 1
135 3
136 1
137 0
138 14
139 6
140 0
141 0
142 0
143 2
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 1
152 0
153 27
154 0
155 0
156 1
157 0
158 0
159 10
160 1
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 0
167 0
168 0
169 0
170 0
171 0
172 1
173 1
174 0
175 0
176 1
177 0
178 0
179 0
180 0
181 0
182 2
183 1
184 0
185 0
186 1
187 0
188 3
189 0
190 0
191 0
192 0
193 6
194 0
195 0
196 0
197 0
198 0
199 1