Das Kaisertum Rußland. 27
Bevölkerung. Von der Bevölkerung Rußlands sind rund 80 % Russen;
nur 20 °/0 gehören anderen Nationen an. Das Russische Reich ist hiernach zwar
kein national einheitlicher Staat, aber gegenüber der ungeheuren Masse des russischen
Volkes verschwinden die übrigen Bevölkerungselemente fast gänzlich. — Zwischen
den oberen Klassen und der Masse des Volkes bestehen große Unterschiede in
Bezug aus Besitz und Bildung.
Rußlands Hilfsquellen. Ihre Hauptstütze findet Rußlands Machtstellung
in dem Reichtum des Landes an natürlichen Hilfsquellen. Obenan steht in dieser
Beziehung der Ackerbau, der in günstigen Jahren % alles europäischen Getreides
liefert und im Gebiet der schwarzen Erde bei reichlichen Niederschlägen trotz der
schlechten Bewirtschaftung außerordentlich ergiebige Ernten abwirft, Ein Haupt-
getreidelaud sind auch die Ostseeprovinzen. Rußland gilt daher als der erste
Äckerbanstaat Europas. In Westrußland ist auch die Flachs-, Rüben- und
Kartoffelerzeugung sehr bedeutend. Wein liefert Rußland nur im Süden,
besonders auf der Halbinsel Krim. Im Norden des Reiches erstrecken sich aus-
gedehnte Wälder, wie denn Rußland neben Schweden das waldreichste Land
Europas ist. Die Bewirtschaftung der Forsten steht freilich noch auf niederer
Stufe. — Die Viehzucht hat ihren Hauptsitz in den Steppen des Ostens und
Südostens. Die Rinderzucht wird besonders in den Ostseeprovinzen mit Sorg-
falt betrieben. Große Erträge wirft auch die Geflügelzucht ab. Die Aus-
fuhr von Eiern steht unter den Exportartikeln mit in vorderster Reihe (1906:
120 Mill. Mark). Sehr ertragreich ist ferner die Fischerei, besonders in der
Wolga und im Kaspischen Meer. Endlich liefert Nordrußland reichliches
Pelzwerk.
In Europa sind Waldflüchen (in Prozent):
21.1 Rumänien |
21.2 Norwegen |
25,8 Deutschland
80,1 Österreich-Ungarn
_39,6 Rußland
40,6 Schweden
Auch durch seine Mineralprodukte aus dem Uralgebirge nimmt Rußland
in Europa eine wichtige Stelle ein. Es liefert unter allen Staaten Europas
das meiste Gold und allein in unserem Erdteil Platin. Aber auch die Haupt-
Hebel der modernen Industrie, Eisen und Kohle, fehlen dem Reiche nicht. Kohle
tritt vor allem auf um Lodz (lodsch) in Polen, dann in Mittelrußland um
Moskau und Tula und im Donezbecken.
Einzelne Zweige der Industrie, vor allem Baumwoll-, Wollen-, Leder- und
Hüttenindustrie, haben sich schon zu bedeutender Höhe entwickelt. Die Haupt-
industriezeutreu sind infolge der hier auftretenden Kohlenlager Lodz, das polnische
Manchester (315000 Einw., darunter viele Deutsche), der Don-Douezbezirk
(mit Hüttenindustrie), ferner Tula mit bedeutender Eisen- und Stahlindustrie und
Moskau, Hauptsitz der russischen Baumwollindustrie. Auch Warschau, die
alte Hauptstadt Polens und drittgrößte Stadt Rußlands (680000 Einw.), ist Sitz
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Extrahierte Personennamen: Rußlands
Extrahierte Ortsnamen: Europas Westrußland Europas Wolga Kaspischen_Meer Europa Norwegen Deutschland Schweden Europa Europas Lodz Polen Moskau Tula Donezbecken Lodz Don-Douezbezirk Moskau Warschau Polens
28 Europa.
einer lebhaften Woll-, Seiden-, Zucker- und Maschinenindustrie. Hauptorte der
Lederfabrikation (Juchten und Saffian) sind Moskau, Kasan und Kiew.
Verkehr. Das weite, fast ununterbrochene Tiefland begünstigt die Entwick-
lung riesiger und vortrefflicher Wasserstraßen und die Anlage künstlicher Verkehrs-
Wege, besonders von Kanälen und Eisenbahnen. Die Wolga wird fast in ihrem
ganzen Laufe von Dampfschiffen befahren, desgleichen der Dnjepr. Die Strom-
systeme der Newa, Wolga und Dwina sind durch Kanäle miteinander ver-
bunden und eben darauf beruht die Bedeutung St. Petersburgs, das ebenso-
wohl mit der Nordrussischen Tiesebene als mit dem oberen Wolgagebiet, dem
Hauptproduktionsbezirk Rußlands, in Verbindung steht. Moskau wieder ist der
Mittelpunkt eines weitverzweigten Schienennetzes. Infolge dieses Reichtums an
Verkehrsmitteln werden die so weit voneinander entfernten Landesteile sich näher
gerückt und hebt sich auch der Handel Rußlands immer mehr, namentlich mit
den westeuropäischen Staaten und im besonderen mit Deutschland.
Die Bedeutung der russischen Flüsse als Verkehrsadern wird freilich durch
verschiedene Umstünde stark beeinträchtigt. Alle ergießen sich nur in Nebenmeere,
der größte sogar in einen Binnensee; dazu sind das Nördliche Eismeer und das
Weiße Meer infolge ihrer Eisbedeckung nur wenige Monate für den Verkehr
offen. Auch die Flüsse selbst sind monatelang durch Eis verschlossen und im
So. wird die Schiffahrt durch die Dürre des Sommers erschwert.
Der Handel Rußlands läßt sich kurz also kennzeichnen: Nach Westeuropa
führt es Getreide, Flachs, Hanf und Erzeugnisse der Viehzucht aus, dagegen erhält
es von dort feinere Industriewaren, eine Unzahl von Rohstoffen und Halbfabrikaten
sowie von Kolonialwaren; nach Asien versendet es die Erzeugnisse seiner In-
dustrie und bezieht dafür Rohstoffe (Baumwolle) und einige 'Genußartikel wie
namentlich den Tee.
Siedelungen. Eigentliche Städte sind zuerst unter dem Einfluß der
westeuropäischen Kultur, also besonders in den Ostseeprovinzen, dann auch in Polen
und Klein-Rußland entstanden. Ältere Städte hat also nur das westliche Rußland;
solche sind Grodno, Wilna, 180000 Einw., Smolensk; dem ganzen östlichen
Rußland gehen sie ab. Hier hat sich städtisches Leben erst in neuerer Zeit entwickelt,
zunächst in den alten Residenzen wie in Moskau und Kiew. Nunmehr hat die
Entwicklung der Industrie und des Handels das Aufblühen einer Unzahl von Städten
bewirkt. Gleichwohl ist die Bedeutung der Städte in Rußland auch heute noch viel
geringer als in Westeuropa.
Die politische Hauptstadt und zugleich die größte Stadt des Reiches (Iv2 Mill.
Einw.) ist St. Petersburg an der Mündung der Newa und damit am natürlichen
Eingangstor Groß-Rußlands, eine der wichtigsten Handels- und Hasenstädte Europas.
Der eigentliche Hafen von Petersburg ist Kronstadt. Die Krönungsstadt und noch
heute die eigentliche nationale Hauptstadt ist Moskau (über 1^/2 Niill. Einw.), zu-
gleich der wichtigste Verkehrsmittelpunkt und die größte Handelsstadt des Binnen-
landes, auch Mittelpunkt des zentralrussischen Industriegebietes. Zu den alten
Hauptstädten Rußlands zählt ferner Kiew am mittleren Dnjepr, ein Hauptmeß-
und Handelsplatz für Getreide, Zucker und Holz, 320000 Einw. — Nach St. Peters-
burg und Moskau sind im eigentlichen Rußland die beiden größten Städte die
Seehandelsplätze Riga mit über 300000 Einw. und Odessa mit 450000 Einw.
Riga ist der Bauweise und der herrschenden Bevölkerung nach eine deutsche Stadt,
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Moskau Kasan Kiew Wolga Petersburgs Rußlands Moskau Deutschland Westeuropa Asien Polen Grodno Wilna Smolensk Moskau Kiew Westeuropa Europas Petersburg Kronstadt Moskau Kiew Moskau Riga Odessa Riga
79
3) ]?olen vor 1305.
Das slavische Volk der Sarmaten, welches sich westlich von der mittleren Weichsel niedergelassen hatte und später mit dem Namen Polen (Potacy, Nachkommen der Lazier?) bezeichnet wurde, wählte um 840 einen Ackersmann, Pi äst, zum Herzog, dessen Stamm über fünf' Jahrhunderte (bis 1379) herrschte. Herzog Miecyslaw I leistete 955 dem deutschen Könige Otto 1 den Lehnseid und führte 966 das Christentum ein. Sein Sohn Boleslaw I der Glorreiche (922—1025), gab dem Reich nach Westen und Osten hin eine» bedeutende Ausdehnung, unterstützte den hl. Adalbert in der Bekehrung der heidnischen Ostpreußen, führte seinen Schwiegersohn Swätopolk auf den Tron von Kiew zurück und nahm unter Lossagung vom deutschen Reiche 1025 die Königskrone an. Die Zerrüttung des Staates, welche nach seinem Tode eintrat, ward durch Kasimir I (f 1058) und Boleslaw Ii (1058—1080) wieder gehoben, aber letzterer mußte in Folge eines von dem Papste Gregor Vii erlassenen Bannfluches (Boleslaw Ii hatte den Bischof Stanislaus von Krakau am Altare niedergebauen) dem Königstitel entsagen. Sein zweiter Nachfolger, Boleslaw Iii (1102—1138), mußte auf Andringen des deutschen Königs Heinrich V ebenfalls dem Königstitel entsagen (s. S. 55) und teilte auf dem Todbette das Land unter seine vier-älteren Söhne mit der Bestimmung, daß dem jedesmaligen Attesten der Familie mit dem Besitze von Krakau die Oberherrschaft über die andern Glieder des Herrscherhauses zukomme. Die Unruhen, welche in Folge dieser Teilung entstanden, fanden durch Kasimir Ii (1178 - 1194) ihre Beilegung, allem nach ihm traten neue Zerwürfnisse ein, welche von den nördlichen Nachbarn, den heidnischen Litthanern, zu ihrem Vorteile ausgebeutet wurden. Die 1241 einfallenden Mongolen richteten eine solche Verwüstung an, daß Polen über ein halbes Jahrhundert ohnmächtig darniederlag.
4) Ungarn unter arpab und dessen Nachkommen, 889—1301.
Die Ungarn oder Ungern, d. i. Fremde*), ein Zweig des finnisch-nralischen Volksstammes, waren aus ihrer Heimat am Ural uach Süden gezogen, wählten um 889 ihren Führer Arpad zum Herzog und besetzten das Land zwischen den Karpathen und der Save. Auf ihren Plünderungszügen nach Westen durch die deutscheu Könige Heinrich I und Otto I blutig zurückgewiesen, gaben sie ihr Nomadenleben auf und erlangten durch den Arpaden Geisa I (f 997) die ersten Elemente einer Staatsordnung und des Christentums. Geisas Sohn und Nachfolger Stephan der Heilige (997—1038) gab dem Christentum eine feste Begründung, nahm die Königskrone, ordnete die Verfassung (Einteilung des
*) Sie selbst nannten sich nach dem ersten ihrer Geschlechter Magyaren.
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Extrahierte Personennamen: Miecyslaw Otto Boleslaw Boleslaw Swätopolk Kasimir_I Boleslaw Gregor_Vii Gregor Boleslaw_Ii Boleslaw Stanislaus_von_Krakau Boleslaw Heinrich_V Heinrich Kasimir_Ii Arpad Heinrich_I Heinrich Otto Stephan_der_Heilige
— 162 —
oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens
zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten
Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham".
— Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel.
— Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge-
legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig.
2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.)
ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow
(175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und
Wolle. Universität.
3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen
Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak-
baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.),
ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel-
Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew
(92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im
Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien.
4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste
Stadt Litauens.
5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der
Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des
Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor-
orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie.
6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa-
Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen
gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels-
platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt
(60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat,
rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. —
Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen
Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten
283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee,
wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf
und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.
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Ii — 59 —
Inseln? Die befestigte Insel Malta (bibl. Melite) gehört den Engländern und
ist eine wichtige Flottenstation. Umwandere die Halbinsel und gieb bxe wich-
tigsten Häfen und Flußmündungen an! Wo entspringen, wie laufen, wohin
und wo münden die einzelnen Flüsse?
33. Die Kalkan - Halbinsel (Türkei mtfr Griechenland).
Europ. Türkei: 176000 qkm, 5,7 Mill. Einw.; mit den asiatis ch en Besitzungen 2 Mill. qkir
und 21 Mill. Einw. — Griechenland: 65000 qkm, 21/2 Mill. Einw.)
1. Die Balkan-Halbinsel liegt im S.-O. Europas und bildet durch den
griechischen Archipel (Jnselflur) den Übergang nach Asien.
2. Sie hat bis zur Donau die Größe des Deutschen Reiches, doch nicht
die Hälfte seiner Bewohner.
3. Umschiffe die sehr gegliederte Halbinsel von der Donaumündung bis
zur dalmatischen Küste am Adriatischen Meere; gieb dabei die wechselnde
Richtung an, in der du fährst, die Meeresteile, die du durchschiffst, und be-
stimme die Lage von Konstantinopel, Saloniki, Athen, Patras,
Korinth und Korfu! Die Gliederung der Küste ist ungewöhnlich reich.
4. Die Halbinsel ist gebirgig. Das Hauptgebirge, der Balkan, steht
westlich in loser Verbindung mit den Alpen und zieht nach O. Viele Ge-
birgsketten durchkreuzen und teilen das Land schachbrettartig in viele Hoch-
länder mit vielen Einsenkungen.
5. Die vielen Flüsse haben nur einen kurzen Lauf und sind nicht schiff-
bar. Die Maritza empfängt ihr Wasser vom Balkan, läuft erst östlich, dann
südlich und mündet in das Ägäifche Meer; an ihr liegt Adrianopel,
die zweite Stadt der Türkei.
6. Das Klima zeigt nördlich von der Balkanlinie heiße Sommer und
rauhe Winter. Das Land ist hier wald-, korn- und weidereich. Weiter südlich
herrscht Regenarmut, Dürre und Waldlosigkeit; die Thäler zeigen aber hin-
reichende Fruchtbarkeit. Das Mittelmeerklima der südlichen Küstenländer endlich
zeitigt allerlei Südfrüchte und die herrlichen griechischen Weine. Unter der
langen Herrschaft der Türken ist die Kultur sehr zurückgegangen, wird aber
jetzt in oen selbständigen Kleinstaaten, namentlich auch unter dem einst so hoch-
gebildeten und mächtigen, durch die Türkenknechtschaft und listigen Schachergeist
aber sehr heruntergekommenen Griechenvolk sehr gefördert. Die Türken sind
Mohammedaner, die Mehrzahl der übrigen Bewohner griechisch-katholisch.
7. Der südliche Teil der Halbinsel mit den Kykladen- (kreisförmigen)
im Osten und den Jonischen Inseln im Westen bilden jetzt das christliche
Königreich Griechenland mit der Hauptstadt Athen (Iii). Die südliche
kleinere Halbinsel Peloponnes hing früher durch die Landenge von Korinth,
welche jetzt von einem Kanal durchbrochen ist, mit Mittelgriechenland zu-
sammen. — Die Türkei unter dem Sultan in Konstantinopel (875)
besitzt den nördlichen großen Teil der Halbinsel.
C Mit den asiatischen und afrikanischen Besitzungen ist die Türkei ein großes
Reich fast von der Volkszahl Preußens, aber ein todkranker Mann, dem ein
Glied nach dem andern abfällt. Die Königreiche Rumänien, nördlich von
der Donau mit der Hauptstadt Bukarest, und Serbien mit der Hauptstadt
Belgrad, sowie das Fürstentum Montenegro mitzettinje haben sich die
Unabhängigkeit erkämpft; das Fürstentum Bulgarien mit der Hauptstadt
Sofia und Ostrumelien, sowie die Insel Kreta hängen nur noch lose mit
ihr zusammen; Herzegowina und Bosnien stehen unter österreichischer Ver-
waltung. Es ist keine Kraft, kein Zusammenhalt, kein Leben in diesem Reiche
der Despotenwillkür. „Der Hauch des Islam ist Grabesmoder!" Wie werden
in der Bibel Athen, Korinth, Thessalonich und Philippi erwähnt?
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Extrahierte Personennamen: Türkei
Extrahierte Ortsnamen: Malta Griechenland Griechenland Europas Asien Adriatischen_Meere Konstantinopel Saloniki Athen Patras Korinth Korfu Balkan Griechenland Athen Korinth Mittelgriechenland Konstantinopel Donau Bukarest Serbien Belgrad Bulgarien Sofia Bosnien Athen Korinth Thessalonich
— 96 —
von den Jonischen Inseln im W. entfernt, der Mittelpunkt der alten
griechischen Welt. Athen, Hauptstadt und Mittelpunkt eines neu
geschaffenen, nur das eigentliche Hellas nebst dem Spercheioschal
und den Peloponnes nebst Euböa, den Kykladen und Jonischen
Inseln umfassenden Königreichs, 910 Qm. mit kaum 1500000
Ew. (nur dreimal so viel, als Attika zur Zeit der Blüte hatte),
mehr der Sprache als der Nationalität nach Griechen (vgl. das
neue Königreich Italien und die Hauptstadt Rom.).
Ueberhaupt ist die Balkanhalbinsel die bunteste Völkertafel,
soweit der Sultan herrscht, voller Gegensätze der Sprache, Sitte,
Religion, ohne innere Einheit, nur äußerlich zusammengehalten durch
die herrschenden Muhamedaner, die überall zerstreut die Zwietracht
der Christen fördern. Vorherrschend, nur von den Küsten des
ägäischen Meeres zurückgehalten, die Slaven des Serbischen
und Bulgarischen Stammes. Beides Binnenvölker, am Alten
festhaltend: daher noch heute der Bulgar Ackerbauer, der Serbe ^
Viehzüchter, der Handel meist in fremden (besonders Griechen)
Händen. — Die Serben die hauptsächlichste Bevölkerung im Nw.,
die Bulgaren im O. bis tief in Maeedonien und Thraeien
hinein*). jjhueu zunächst die Albanesen, dann die Bevöl-
keruug im Königreich Griechenland; die Griechen in der Türkei
(auf Festland und Inseln) eben so zahlreich wie die herrschenden
Osmanen (1 Million). Dazwischen Armenische Handels-
lente, Zigeuner, Tscherkessen und Juden. Durch den
Uebertritt einer großen Zahl Bulgaren und Albanesen zum Islam
haben die Türken des Uebergewicht behauptet. Ihr Gebiet außer
den Vasallenstaaten Serbien, Rumänien und Montenegro: 6700
Qm. mit 9000000 Ew.
Das Türkische Reich umfaßt in Asien 35000 Qm.mit
nur 13000000 Ew.: Kleinasien, Syrien, Armenien, Mesopotamien
und die Außenseiten von Arabien. In Afrika erkennen die
Vasallenstaaten Aegypten, Tripolis und Tunis bis jetzt noch die
Oberhoheit des Sultans an. — Die europäische Kultur beginnt
auch in diesen unter der Türkenherrschast erstarrten Ländern
neues Leben zu wecken, nicht bloß die alten Ruinen mit ihren
scheu Kleinasien verbunden, die Grenzmarke der griechischen Welt. — Vergeb-
liche Versuche der schwachen christlichen Bevölkerung, sich an das verwandte
selbständige Griechenland anzuschließen.
*) Ueber die Slaven haben unter dem Schutze der Türken die Griechen
die geistige und geistliche Macht.
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Extrahierte Ortsnamen: Attika Italien Rom Bulgarischen_Stammes Maeedonien Griechenland Serbien Montenegro Asien Kleinasien Syrien Armenien Mesopotamien Afrika Tripolis Tunis Griechenland
618 Unsre Zeit.
Verfügung, die sich als Werkzeuge brauchen ließen, ihre Befehle zu vollstrecken.
4. Ju der neuesten Zeit geht Rußland so weit, sogar auf die in polnischer Sprache gedruckten Gebetbücher Jagd zu machen. Polizei-Offizianten dringen in die Kirchen, untersuchen die Gebetbücher und konfiszieren die in polnischer Sprache verfaßten. Aus allen Lehranstalten ist die polnische Sprache verbannt, aus allen Kreisen verdrängt. Nur wer der russischen Sprache vollkommen mächtig ist, kann eine Anstellung in Polen erhalten und darf nur dieser Sprache sich in seinen Amtshandlungen bedienen.
8 222.
Griechenland.
(Seit 1821.)
613) Mit ebenso großem Freiheitssinn, wie die Polen, aber mit mehr Unterstützung der Großmächte kämpften die Griechen 1770. wider die Türken um ihre Unabhängigkeit. L-chon 1770 waren sie, von den Russen verleitet, aufgestanden, aber im Stiche gelassen und der Rache der Pforte preisgegeben worden. Diese ließ Griechenland durch geworbene Albanesen furchtbar verwüsten. Aber immer wieder wurden die Hoffnungen der Griechen von den Russen genährt, da diese aus der Schwächung der Türkei für
sich selbst Vorteil zogen. Es entstand unter auswärtigen Griechen ein Verein (Hetärie), welcher sich zur Aufgabe machte, Hilfsmittel zum Kriege herbeizuschaffen. An den Klephten, den Bewohnern der Gebirgsgegenden, die stets mit den Türken im Kampfe lagen und in ihren Schlupfwinkeln nie^ unterworfen werden konnten, hatten die Griechen kriegsgeübte Häupter. S>o brach uach langer Vorbereitung der Anfstand an zwei Punkten zugleich aus. Der russische Generalmajor Alexander Apsilanti^, welcher sich (ohne Wissen der russischen Regierung) an die Dpitze der Hetärie gestellt hatte, versuchte in der Walachei mit griechischen Freiwilligen die Bevölkerung gegen die Türken aufzureizen. Aber sein Unternehmen mißglückte, und er geriet sogar in österreichische
i82i. Gefangenschaft. In Morea rief der Erzbischof German os
die Griechen zu den Waffen. Der Anführer der Mainoten,
der Nachkommen der Spartaner, Petro Manromichalis, erließ eine Proklamation an die europäischen Höfe, in der er um Hilfe bat. Da wurde in Konstantino'pel eine Verschwörung entdeckt. Der Sultan sollte ermordet, das Arsenal und die türkische Flotte in Brand gesteckt werden. Nun rief Mahmud Ii. alle Muselmänner wider die Griechen ans. Wo sich Griechen fanden, wurden dieselben von den Türken niedergemetzelt. In einer dreimonatlichen Schlächterei verloreu über 30 000 Griechen das Leben.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
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Extrahierte Personennamen: Alexander_Apsilanti^ Alexander Petro_Manromichalis
442
Der griechische Freiheitskampf 1821 1829.
Rhigas. Hetrie. Ipsilanti.
Aufstand in der Moldau 1821.
Dragaschan.
Erhebung in Morea und Livadien.
Nationen des Abendlandes (besonders den Italienern) in Verbindung hielt und die Segnungen der Kultur schtzen lehrte. Deshalb stifteten griechische Haudelslente schon im vorigen Jahrhundert reich ausgestattete Bildungsanstalten und schlssen sich ganze Vereine zur Pflege der nationalen Sprache und Literatur zusammen. So rief der patriotische Dichter Konstantin Rhigas aus (Pherae in) Thessalien, angeregt durch die Ideen der franzsischen Revolution, eine Verbrderung Gleichgesinnter, die Hetrie", hervor, die einen Aufschwung der nationalen Dichtung, bald aber auch eine Besserung der politischen Lage anstrebte. ^) 1820 ward Alexander Ipsilanti Haupt der Hetrie. Er entstammte einer Familie der Fanarioten, wie man diejenigen vornehmen griechischen Ge-schlechter nannte, die 1453 bei der Einnahme von Konstantinopel durch die Trken verschont wurden und sich um die Kirche ihres Patriarchen am Fanar (Fanal, Leuchtturm des goldenen Hornes) ansiedelten. Er war in russische Dienste getreten, hatte sich 1812 und in den Befreinngs-kriegen ausgezeichnet und war vom Zaren 1814 zu seinem Adjutanten ernannt worden. Als nun die Hetrie 1821 im Vertrauen auf russische Hilfe aber gegen den Willen Apsilantis in der Moldau einen Aufstand erregte, eilte Apsilauti aus Bessarabieu herbei und stellte sich an die Spitze der heiligen Schar", einer aus Griechen gebildeten Truppe, die aus allen Teilen Europas herbeistrmten und (wie die schwarze Schar des Herzogs Wilhelm von Braunschweig) Totenkpfe aus der Kopfbedeckung fhrten. Aber die russische Hilfe wie die erwartete Massenerhebung aller Griechen unterblieb und Ipsilanti wurde nach der Niederlage beim Kloster Dragaschan 1821, wo die hl. Schar im Helden-mtigen Kampfe siel, gentigt, auf sterreichisches Gebiet zu flchten. Dort wurde er auf die ungarische Festnng.muukacs (an einem Neben-fln der oberen Tei) gebracht und, da sterreich unter Metternichs Leitung jede revolutionre Bewegung unterdrcken zu mssen glaubte, fast bis zu seinem Tode (nahezu sieben Jahre) gefangen gehalten.
Whrend die Erhebung iu der Walachei miglckte, rief im Pelo-ponnes Pietro Mavromichalis die streitbaren Mainoten, die sich fr Nachkommen der alten Spartaner hielten, zum Aufstand, dem sich rasch die ganze Halbinsel Morea, bald auch Mittelgriechenland (Livadien) und die Inseln anschlssen, unter denen besonders das kleine Hydra (stlich von Argolis) durch die Seetchtigkeit und den Opfermut seiner Bevl-kernng hervorragte. Die Trkei war so wenig auf diese Erhebung vor-bereitet, da sie zunchst nur mit Racheakten in den Teilen des Reiches zu antworten vermochte, wo die griechische Bevlkerung die Minderheit bildete. Whrend der Sultan (Mahmud Ii.) alle Muselmnner unter die Waffen rief, strzte sich der trkische Pbel in Konstantinopel und den kleinasiatischen Stdten auf die Griechen, knpfte am Ostertage 1821 den Patriarchen (Gregorios) von Konstantinopel nach vollendetem Gottes-dienste an der Thre seiner Kirche auf, beraubte und ermordete viele Christen und zerstrte zahlreiche Kirchen (in der Hauptstadt 16, im
') Vgl. den Einflu der deutschen Sprachgesellschaften des 17. Jahrhunderts und der deutschen Literatur des 18. Jahrhunderts auf die Strkung des deutschen National-bewutseins!
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Extrahierte Personennamen: Rhigas Ipsilanti Konstantin_Rhigas Alexander_Ipsilanti Alexander Apsilauti Wilhelm Pietro_Mavromichalis
40 Osteuropa.
Die Hauptsiedelungen liegen an der Wolga, der wichtigsten Verkehrsader.
Nischni-Nowgorod am Zusammenflusse von Oka und Wolga, mit der bedeutendsten
Handelsmesse Rußlands. — Kasan, nahe der Biegung der Wolga, Hauptstation auf der
großsu Straße von Moskau über den mittleren Ural. (130000 Einw.) — Samara
und Saratow (färätof), lebhafte Handelsplätze; in ihrer Umgebung zahlreiche deutsche
Kolonistendörfer. — Astrachan, im Mündungsgebiet der Wolga, Mittelpunkt des
kaspischen Handels, namentlich mit Fischen und Kaviar. — Am untersten Wolgalauf
nomadisieren Kirgisen und Kalmücken, mongolische Volksstämme.
Die Randgebirge. 1. Das Jailagebirge auf der Halbinsel Krim. In seinem
Schutz gedeihen an der Südostküste immergrüne Laubgewächse und Südfrüchte
(Russische Riviera), und Lustschlösser russischer Fürsten schmücken die Gestade;
hier der Kriegshafen Sewastopol und der Kurort Livadia.
2. Der Ural. Der Mittlere oder Erzreiche Ural (bis 55") liefert
Edelsteine, Eisen, Gold, Silber, Platin und Kupfer. Perm an der„Kama und
Jekaterinbürg sind Mittelpunkte des uralischen Bergbaues. Die Übersteigung
des Gebirges bereitet keine Schwierigkeit, da der höchste Punkt der Straße nur
350 va erreicht. Aus dem Südlichen Ural kommt der Uralfluß. Die Sibirische
Eisenbahn überschreitet das Gebirge zwischen Samara und Tscheljabinsk.
Das Großfürstentum Finnland, das Land „der tausend Seen". Die Fin-
nische Fels- und Seenplatte, die Fortsetzung der skandinavischen Tafel, ist ein niedriges,
felsiges Granitplateau, fast ganz mit Seen, Sümpfen und Wäldern erfüllt, daher
dünn bevölkert. Nur an der Küste befinden sich größere Städte. Hauptort ist
Helsingfors am Finnischen Meerbusen. Die Bevölkerung besteht aus den mon-
golischen Finnen und, besonders an der Küste, aus Schweden. Beide Völker be-
kennen sich zum Protestantismus. — Den Haupterwerb bildet die Holzgewinnung.
Wirtschaftliche Bedeutung Rußlands. Die wasserreichen, fruchtbaren
Tiefländer und das Klima weisen Rußland auf den Ackerbau hin.
Rußland ist in der Tat der größte Ackerbaustaat Europas.
Ein erheblicher Teil der europäischen Getreideernte wird nach Deutschland aus-
geführt. Doch ist nur wenig mehr als x/4 der Reichsfläche bebaut und auch
dieser Teil könnte bei besserem Betriebe den dreifachen Ertrag liefern. Viehzucht
wird im Südosten nur nomadisch betrieben. — Die Meere und Flüsse liefern reich-
liche Mengen von Fischen, das Kaspische Meer insbesondere Kaviar und Hausen-
blase. (Kaviar, d. i. der eingesalzene Rogen, und Hausenblase, d. i. die innere
Haut der Schwimmblase, stammen von den Störarten.)
In seinen Mineralprodukten nimmt Rußland in Europa eine
wichtige Stelle ein. Jnbezug auf Gold übertrifft es alle anderen europäischen
Staaten, Platin liefert Rußland in Europa ganz allein. Seine Kohlen- und
Eisenlager harren teilweise erst der Erschließung. Im Großgewerbe sind
besonders die Baumwoll-, Wollen- und Lederindustrie zu Bedeutung gelangt;
letztere liefert das berühmte Juchten- und Saffianleder.
Der Handel Rußlands ist bei der Produktenfülle des Landes
ziemlich lebhaft. Erzeugnisse der Forst- und Landwirtschaft (Getreide, Flachs,
Hanf, Häute, Holz) werden ausgeführt, industrielle Rohmaterialien und Halb-
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Extrahierte Ortsnamen: Osteuropa Nischni-Nowgorod Wolga Rußlands Kasan Wolga Moskau Samara Saratow Astrachan Wolga Sewastopol Perm Samara Tscheljabinsk Finnland Helsingfors Finnischen_Meerbusen Schweden Europas Deutschland Europa Europa
38 Europa.
Zara (33) ist die Landeshauptstadt und Festung. Spalato,
Festung.
10. Das Königreich Wöl)men ist ringsum von Gebirgen
eingeschlossen und liefert viele Erze, Edelsteine, Stein- und
Braunkohlen, Flachs, Hanf, Holz, Hopfen, Obst, Getreide,
Schafe, Hornvieh und Pferde. — Prag, Hauptstadt (227), äl-
teste Universität, im Jahre 1348 gestiftet, ist jetzt in eine deutsche
und eine tschechische geteilt. Hnß, König Wenzel und der hei-
lige Johannes von Nepomnk 1383. Der höchstgelegene Stadt-
teil mit dem großen Schlosse heißt Hradschin (d. h. Schloßbezirk).
Schlacht am Weißen Berg 1620. — Reichenberg, erste Fabrik-
stadt des Landes. — Eger, Wallenstein f 1634. — König-
grätz, Schlacht 1866. — Theresienstadt, Festung. — Bnd-
weis, Schiffahrt auf der Moldau, Holzhandel. — Saaz,
Hopsen. — Franzensbad bei Eger, Karlsbad (Sprndel),
Marie-nbad und Teplitz sind berühmte Bäder. — Pilln a,
Sajids chitz und Sedlitz, Dörfer und Bittersalzquellen. —
Pilsen (78), ansehnliche Jahr- und Wochenmärkte, Bier. —
Tabor, von Ziska gegründet. — Joachimsthal, Silber-
bergwerk.
11. Die Markgrafschaft Währen liefert besonders Flachs,
Hanf, Getreide, Obst und Hopfen, Stein- und Braunkohlen.
Die Industrie ist hochentwickelt. Mähren gehört nach jeder
Richtung zu deu kultiviertesten Ländern des Kaiserstaates. —
Brünn (117), Hauptstadt, Hauptsitz der österreichischeil Woll-
Industrie. — Olmütz, Festuug. —Austerlitz, Dreikaiserschlacht
1805. — Jglau, Tuchfabrikation. Die „Hanna" ist eine
große Fruchtebene mitten im Lande.
12. Das Herzogtum Schlesien liefert namentlich Schafe,
Eisen, Steinkohlen und Leinenmaren. —Troppau, Hauptstadt.
— Tescheu, Gewerbe und Handel.
13. Das Königreich Kalizien wird im Süden dnrch die
Karpathen von Ungarn geschieden und hat im ganzen, die Kar-
pathengegenden ausgenommen, einen sehr fruchtbaren Boden.
Die Kultur von Tabak, Hopsen, Flachs und Hans, mehreren
Öl- und Gewürzpflanzen (Anis, Kümmel, Fenchel) sowie der
Zuckerrübenbau ist von Bedentnng. Die zahlreichen Waldungen
liefern viel Nutz- und Brennholz. Die Viehzucht wird in aus-
gedehnterem Maße betrieben als der Ackerbau. Besonders reich
ist Galizien an Steinsalz, auch Erdölquelleu finden sich viele.
Lemberg (176), darunter viele Judeu, Hauptstadt, Uni-
versität, bedeutender Handel. Krakau, starke Festuug, Um-
versität. Wieliczka (Wjelitschka), größtes Steiusalzbergwerk
Europas.
14. Das Herzogtum Bukowina (d. i. Buchenwald). Uuter
den zahlreichen und zum Teil sehr ausgedehnten Waldungen des
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Extrahierte Personennamen: König_Wenzel Johannes_von_Nepomnk Ziska Hans
Extrahierte Ortsnamen: Europa Weißen_Berg Reichenberg Eger Theresienstadt Moldau Franzensbad Eger Karlsbad Marie-nbad Teplitz Pilsen Joachimsthal Ungarn Galizien Lemberg Krakau Europas Buchenwald