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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 162

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 162 — oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham". — Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel. — Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge- legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig. 2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.) ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow (175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und Wolle. Universität. 3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak- baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.), ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel- Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew (92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien. 4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste Stadt Litauens. 5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor- orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie. 6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa- Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels- platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt (60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat, rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. — Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten 283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee, wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.

2. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 8

1874 - Mainz : Kunze
Preußen, Pommern, Mecklenburg in sich gegliedert durch die parallelen Durchbrüche der Weichsel und Oder und durch deren und des Pregel und Niemen breite und fette Niederungen. Die bedeutendste Entwicklung im deutschen Ordenslande*). Sein Vorland an der Straße von Marienburg nach Königs- berg und von da über Tilsit nach Livland reicher geschicht- licher Boden, im Inneren noch nicht ausgeglichene Gegensätze der Kultur zwischen den deutschen Städten und der lettischen und slavischen (masurischeu) Landbevölkerung; ähnlicher Gegensatz an der Grenze Pommerns (Kassuben) und Westpreußens, eine Nach- Wirkung des der deutsch-evangelischen Kultur feindlich entgegen- getretenen Thorner Friedens. Das übrige Küstenland vollständig germanisiert.**) Im insularen***) Holstein und Schleswig (Stecknitzkanal, Eiderkanal, Isthmus zwischen Schleswig und Tondern, Dannewirk) begleitet die Seeplatte oft mit lieblichen Waldlandschaften die Ostküste, dahinter die Geest, auf ihr die Verbindung nach dem N., westlich zur Nordseeküste friesisches Marschland bis Ditmarschen. Der Zusammenhang mit der offenen Nordsee durch die Batten gehemmt, der Nordseehafeu Altona neben Hamburg; der Schwerpunkt des Landes an der den nahen dänischen Inseln ähnlichen Ostseeküste. Der durch die Dynastie geförderte langdauernde Zusammenhang mit Däne- mark durch Preußen gelöst. Stammland dieser Dynastie, die auch in Rußland und Griechenland (eine Zeitlang auch in Schwe- *) Die Bewohner des polnischen Sumpflandes kannten und nützten die günstige Lage und Beschaffenheit ihres Mündungslandes Preußen nicht; deutsche christliche Ritterschaft im Bunde mit den Seestädten zogen es in das Bereich deutscher Kultur. Nach langer Störung durch die Polnische Herrschaft wurde diese Aufgabe durch die Hohenzolleru wieder aufgenom- men und auf das Hinterland ausgedehnt. Anfiedlung der evangelischen Salzburger in Ostpreußen durch Friedr. Wilh. I., Kultur des Netzedistricts durch Friedrich d. Gr. **) Die den Littanern verwandten, den Reußen anwohnenden Preußen haben durch ihren ruhmvollen Widerstand ihren Namen verewigt; auch das treue deutsche Pommerland ist stolz'auf seinen Namen (am Meere); Meck- lenbnrg hat Slavisches in dem Dienstverhältniß der Landbevölkerung bewahrt, Wagrien (östliches Holstein) selbst den Namen Stargard in Oldenburg über- setzt. Ratzeburg-Ratibor. ***) Daher zum Theil der Partikularismus der Bewohner. Die Knicks Erinnerungen an altsächsische Abgeschlossenheit. Altsächsisches auch im Bau der Bauernhäuser, die wie in Westfalen auch das Vieh unter ihrem Dache bergen: engste Concentration des freien Besitzes (weit verschieden von den Wohnungen der slavischen Bauern).

3. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 111

1874 - Mainz : Kunze
— 111 — Gora)*) an die Karpathen anlehnend, im N. durch die Depression des Narew von der baltischen Seenplatte geschieden, dazwischen etwas gehoben der Getreide- und Waldboden, in dessen Mitte Warschau. b. Das Gebiet des schwarzen Meeres. Das Quell- gebiet des Dnjepr (Borysthenes), den Pripät entlang (Rokit- nofümpfe) bis zu deu höhern Sandufern der Beresina ein uuge- heuerer waldiger Morast, dessen Wassermassen der Dnjepr durch die niedere, aber hügelige Ukrain e (Pultawa) von Kijew, dem hochgelegenen Mittelpunkte dieses Flußgebietes an über lange und gefährliche Stromschnellen den pontischen Steppen und dem Meere zuführt. Mit der Stadt Kijew steigt auf dem rechten Ufer wieder der Landrücken an, der nun ohne Steppen durch das fruchtbare Podolien und Wolyuieu in das verwandte Galizien und Polen zieht. Zwischen Dnjester und Pruth das walachische Bessarabieu (Bender), die äußerste Karpa- theuterrasse bis zur Küste. Im Mündungsgebiet zwischen Dnje- ster und Bug (mit deutschen Kolonieen) Odessa, die neue politische Großstadt, und hinter dem Bug verdeckt der seit Seba- stopols Fall gegründete Kriegshafen Nikolajew. — Die über den schmalen Isthmus von Perekop durch die Krim (Cherson- nesus Taurica) ziehende tanrisch e Steppe endigt im S. in einer lieblichen, seit ältester Zeit besungenen, malerischen Gebirgs- landschast, mit mehrern vor den pontischen Stürmen gesicherten Häsen, den Emporien für das skythische Hinterland, daher von Griechen, Gothen, Genuesen, Tataren und Russen**) besetzt, ein farbenreiches Geschichtstableau in eintöniger Umgebung. — Der Don (Tanais) fast ein Nebenfluß der Wolga; uur die schmale Wolgahöhe in der Nähe der Herrnhuterkolouie Sarepta hin- dert das Zusammenströmen und zwingt ihn, die palus Maeotis immer weiter mit seinem Schlamme auszufüllen. Sein Ufer- *) Höchster Theil des südlichen Landrückens überhaupt, bis 2000' auf- steigend , mit wirklichem Gebirgscharakter. Er nöthigt die Weichsel zu der großen östlichen Ausbiegung. Im Westen ^begrenzt ihn die Warta, im Norden die Pilica. **) Der Besitz der Krim (Sinope gegenüber) eine Lebensfrage für Ruß- lands Macht. — Von hier gieng die venetianische und genuesische Karawa- neustraße über Sarepta (den Tragplatz) in die Steppen Asiens nach Indien und China. Damals zahlte Kaffa um asowschen Meere 100000 Ew., in derselben Zeit, wo auf der nördlichen Handelsstraße zwischen Byzanz und der Ostsee Kijew 200000, Nowgorod 400000 Ew. hatte.

4. Europa - S. 210

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 210 — es, daß der Seehandel Rußlands unbedeutend ist? Es ist vom Atl. Ozean, der großen Weltverkehrsstraße, so gut wie abgeschnitten. Da auch seine angrenzenden Meere einen großen Teil des Jahres hindurch mit Eis bedeckt und die Küsten für Hafenanlagen wenig geeignet sind, hat man es nicht mit Unrecht den „gefesselten Riesen" genannt. — Nenne Seehandelsstädte! Riga, Petersburg, Archangelsk, Odessa, Astrachan usw. Was wird von hier ausgeführt? — Wiedergabe und Einprägung. Staatliche Verhältnisse und Ortsknnde. Rußland ist eine uuum- schränkte (absolute) Monarchie. Was heißt es? Die gesetzgebende Gewalt hat allein nur der Herrscher. Der Thron ist erblich nach dem Recht der Erstgeburt und zunächst in männlicher Linie (vergl. mit unserer Monarchie). Der Herrscher dieses Riesenreiches ist der Zar. Er führt den Titel „Selbstherrscher aller Reußen". Der Zar hat die oberste Gewalt in bezug auf Gesetzgebung, Kirchenwesen und Rechts- Verhältnisse. Ihm stehen drei beratende Körperschaften zur Seite, deren Mitglieder er beruft. Es sind dies der Reichsrat, der heilige Synod und der Senat. Der Reichsrat unterstützt den Zaren in Sachen der Gesetzgebung und der Finanzverwaltung, der heilige Synod in kirchlichen Angelegenheiten, der Senat in der Rechtspflege. Hat denn das russische Volk keinen Anteil an der Gesetzgebung? Vis jetzt nicht ge- habt. In der neuesten Zeit hat man dem Volke an der Gesetzgebung eine beratende Stellung eingeräumt. Das russische Reich ist amtlich in Gouvernements (60) geteilt, die meist nach ihren Hauptstädten be- nannt werden. Welches sind die Haupt- und Residenzstädte? Peters- bürg und Moskau (alte Residenz). Zeige diese Städte! Bestimme ihre Lage! — Was ist dir von diesen Städten noch bekannt? — Moskau ist die alte Hauptstadt des Zarenreiches. Die Stadt liegt an der Moskwa, in einer weiten hügeligen Ebene. Sie ist der Kreuzungspunkt der Land- und Wasserstraßen und daher ein Hauptstapelplatz des Binnenhandels von Rußland. Hier strömen die Produkte aus allen Teilen des Reiches zusammen, so z. B. das Getreide der Schwarzerde, die Viehzuchtergebnisse der Steppe (Vieh, Leder, Wolle usw.), die Hölzer und das Pelzwerk des Waldlandes und die Metalle des Ural. Moskau zählt über 1 Mill. Einwohner'). — Den Mittel- punkt der Riesenstadt bildet der Kremls. Er bedeckt den ganzen Kremlberg und besteht wie der Hradschin Prags aus einer Anzahl von kirchlichen Bauten, Palästen und Staatsgebäuden, die von einer 20 m hohen Mauer mit 5 Toren umgeben werden. Der Anblick der Stadt (von einem der Berge der Umgegend) ist von gewaltiger Wirkung und hat seinesgleichen nicht in der Welt. Die Dächer der Häuser sind nämlich mit grün, blau oder braunrot lasierten Ziegeln bedeckt und weisen unzählige vergoldete Kuppeln und Kreuze auf, die im Sonnenlichte er- strahlen und so eine geradezu märchenhafte Farbenpracht schaffen. Außer deni Kreml bilden die rund 400 kuppelgeschmückten Kirchen den Hauptschmuck der Stadt. „Moskau ist das Rom der rufsisch-griechischen Kirche, die Stadt des Glockengeläutes und der Klöster." — Moskau ist auch die erste Fabrik- stadt Rußlands und der Mittelpunkt eines großen Industriegebiets. Dieses (11,2), Kautschuk und Guttapercha (10,8), Patronen (10,5), Leder (9,4), Schafwolle (8,6), Anilin (7,3), Waren aus edlen Metallen (7,1), Literarische Erzeugnisse (5,6), Wachs (5,6), Wollgarn (5,2), Leibwäsche (4,5), Roggen (4,5), Wollwaren (4,2 Mill. Mark) usw. ') Die Städte bezüglich ihrer Größe mit Städten Deutschlands vergleichen. s) Kreml ist kein Eigenname, sondern bezeichnet auch in andern russischen Städten den befestigten Stadtteil (die Burg).

5. Europa - S. 211

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 211 — verdankt seine Entstehung zum großen Teil den Kohlen- und Eisenlagern Tulas (Stadt von 100000 Einwohnern — mit großen Gewehrfabriken — an der Oka). — Wiedergabe. Petersburg wurde von dem Zaren Peter d. Gr. im Jahre 1703 gegründet und zur künftigen Hauptstadt des Landes bestimmt. Die Stadt liegt an der Newa, die fast mit allen Flüssen des Reiches durch Kanäle in Verbindung steht. Infolge- dessen ist Petersburg die erste Handelsstadt des Landes geworden. Die Stadt zählt mit ihren Vororten fast l1^ Mill. Einwohner (1425000). — Die Straßen der Stadt sind breit, die Plätze sehr groß und die Paläste schön und geräumig. Mit ihren vielen modernen Großbauten und Palästen, sowie dem Leben und Treiben der Be- wohner stellt die Stadt einen mächtigen Gegensatz zu dem altrussischen Moskau dar. Die schönste Straße, die Promenade der vornehmen Welt, ist der Newsky-Pro- spekt^), 5 km lang und sehr breit (Abb. zeigen!). Von den großartigen Palästen seien hier der Winterpalast und der Marmorpalast erwähnt. Die prachtvolle Eremitage ist ein Kunstmuseum, berühmt durch seine Sammlung von Gemälden (von Rembrandt, Rubens, van Dyck usw.) — Infolge des sumpfigen Bodens und des feuchten Klimas ist Petersburg nicht gerade eine gesunde Stadt. Die Um- gebung der Stadt ist im Norden und Osten noch heute eine Sumpf- und Wald- wildnis (Birkenwälder). In südlicher Richtung liegen die kaiserlichen Lust- schlösser Zarskoje Selo und Gatschina. — Die Einfahrt nach Petersburg deckt die starke Festung Kronstadt (30000 Einwohner — zeigen!). — Wiedergabe. Städte des Ostseebeckens. Nenne und zeige Städte im Flußgebiete der Ostsee! Riga, Dorpat, Libau, Helsingfors. Gib an, was dir von diesen Städten bekannt ist! Riga ist die größte Stadt in den Ostseeprovinzen, sie zählt über 3000g0 Einwohner (Nürnberg). Sie liegt unweit (15 km) der Dünamündung und ist der drittwichtigste Seehandelsplatz Rußlands. Einst war Riga eine mächtige Hansastadt, heute ist die Stadt der Hauptausfuhrort für die landwirtschast- lichen Produkte Nordwest-Rußlands. Über Riga werden Getreide, Flachs, Hanf, Leinsamen, Holz, Balken und Bretter ausgeführt. — Wiedergabe. — Dorpat liegt in Livland in der Nähe des Peipussees (jetzt Jurjew genannt) und war von jeher durch seine deutsche Universität der geistige Mittelpunkt des Landes. — Libau (75000 Einwohner) liegt an der Ostsee, nördlich der Stadt Memel und ist ein stark befestigter Kriegs- und Handelshafen. — Helsingfors (100000 Einwohner) liegt am Finnischen Meerbusen und ist die Haupt- und Universitätsstadt Finn- lands. — Tornea liegt an der Grenze von Schweden an der Tornea-Elf. — Städte am Nördlichen Eismeer. Archangel. Der nördlichste Handels- Hafen Rußlands ist Ar ch an gel. Die Stadt (20000 Einwohner) liegt an der Mün- dung der Dwina am Weißen Meer. Archangel ist der Ausfuhrort für nordische Pelzwaren und der Ausgangspunkt der russischen Walfisch- und Robben- sänger. Der Hauptverkehr der Stadt erstreckt sich auf die Nordseelünder und auf Sibirien. — Die Tundren-Halbinsel Kola und die Inseln des Nördlichen Eismeeres (die größte Nowaja Semlja — Neues Land) sind ganz oder fast ganz unbewohnt. — Wiedergabe. Städte in Westrußland. Zeige und nenne Städte in Westrußland (Gebiet der Weichsel)! Warschau, Lodz, Lublin, Wilna, Minsk usw. Was ist dir von diesen Städten bekannt? — Warschau liegt amlinkenufer derweichsel und ist die d r i t t g r ö ß t e <750 000 Einw) Stadt Rußlands. Warschau ist die Hauptstadt des früheren Königreichs Polen und hat als solche verhältnismäßig mehrpaläste als irgend eine andere Stadt Europas (Prunksucht des polnischen Adels). Von dem prächtigen Königsschloß der Stadt hat man eine schöne Aussicht auf den reichbelebten, majestätischen Weichselstrom und die meilenweit sich dehnende fruchtbare Niederung. — Warschau") ist der Mittelpunkt des Handels. Schiffbauholz, Getreide und Wolle werden hierher gebracht und gehen auf unzähligen Kähnen die Weichsel hinab. Prospekte nennt man die breiten Schmuckstraßen der Stadt. 2) In Warschau leben 150000 Deutsche und ca. 300000 Juden. 14*

6. Europa - S. 213

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 213 — Nishnis steigt dann auf mehr als 200000 (in früheren Jahren auch auf 300 und 400000) Einw. Dann ist die Stadt ein Stelldichein der Völker Europas und Asiens. Der Kaufmann aus Paris und London macht hier mit dem Perser und Chinesen, der Schwede mit dem Jakuten Geschäfte. Zur Zeit der Messe ist hier als- dann alles zu haben: Pelzwaren aus dem hohen Norden, Metalle aus dem Ural, Tuche, Seiden- und Baumwollenwaren, Leinwand und Juchten, Waffen, Tee, Zucker, Perlen und Edelsteine, kostbare indische Schals und prächtige persische Teppiche. — Wiedergabe. Rostotti (100000 Einw.) ist eine wichtige Industrie- und eine bedeutende Handels- stadt; sie ist besonders wichtig für die Weizenausfuhr. — Charkow (— kharkoff 200 000 Einw.) ist ein wichtiger Stapelplatz im Verkehr mit dem Norden; es liegt am Kreuzungspunkt der Handelsstraßen aus Rumänien und dem Kaukausus. — Wieder- gabe. — Es können noch erwähnt werden Taganrog, Kaluga, Smolensk und Zarizyn (zeigen!) — Zusammenfassung und Einprägung nach gegebener Ubersicht. Das Kaiserreich Nutzland. Lage und Ausdehnung. Im Osten Europas — zwischen Eismeer und Schwarzem Meer, zwischen Ostsee und Kaspischem Meer, zwischen Karpaten und Ural. — Grenzen. Im Norden an das Nördliche Eismeer (Weißes Meer), im O st e n an Sibirien und Turkestan, im Süden an Kaukasus und Schwarzes Meer, im Westen an Rumänien, Österreich-Ungarn, Deutschland, Schweden und Norwegen. Größe und Vollsdichte. Niese Europas — 10 mal so groß als Deutsch- land, V2 Europa — 2 mal soviel Einwohner (122 Mill.) als Deutschland, auf 1 qkm ca. 22 Bewohner. Gliederung der Küsten. Ostsee. Rigaer-, Finnischer-und Bottnischer Meer- busen, — Nördl. Eismeer: Weißes Meer- — Schwarzes Meer: Asowsches Meer. — Kaspisches Meer — Flachküsten- — Bodengestaltung. Flachland von Hö henrücken durchzogen (Waldaihöhe). — Grenzgebirge: Ural im Osten — Kaukasus mit Elbrus und Kasbek Sl00 in) und Jailagebirge im Süden. — Steppe im Südosten- — Bodenbeschaffenheit. Der nördliche Teil (V4) ist ein weites Sumpfgebiet (Tundren); Va des Bodens mit W a l d bedeckt, Äcker und Wiesen. — P f l a n- zengürtel: a) Die Tundren (Moossteppe), d) der nordrussische Waldgürtel, c) die Zone des Getreidebaues (Mittelrußland — Schwarzerdegebiet), d) der südrussische Step pengürte l. — Bewässerung. Überreich bewässert. — Meere (sieh oben). Flüsse. — Zur Ostsee: Weichsel, Njemen, Düna, Newa. — Zum Nördl. Eismeer: Dwina, Petschora. — Zum Schwarzen Meere: Don, Dnjepr mit Pripet Dnjestr. — Zum Kaspischen Meere: Wolga mit Oka und Kama, Ural. — Seen; Ladoga-, Onega-, Jlmen- und Peipus-See — unzählige kleine Seen. (Finnland). — Kaspisches Meer. — Klima: Landklima. ^ Bewohner: s) S l a w en: Russen, Polen, Kosaken, d) G e r m a n e n: Deutsche, Schweden. — c) Mongolen: Finnen, Samojeden, Syrjänen, Tataren, Kalmücken. — ^ Erwerbszweige: Ackerbau und Viehzucht (Ostseeländer, Polen, Gebiet der Schwarzerde — Steppengebiete). — Waldbau (Nord- und mittelrussischer Wald- gürtel). Jagd (Pelztiere). Fischfang (Meere, Seen, Wolga und die andern Flüsse).^— Bergbau (Ural, Donezgebiet, bei Warschau, bei Moskau). Industrie (Weberei, Spinnerei, Tuchfabrikation, Lederfabrikation, Holzindustrie, Branntweinbren- nerei usw.) Handel (Binnenhandel bedeutend, Seehandel gering). Bodenschätze. Steinkohlen (Lodz, Donez), Eisen, Silber, Gold, Platina (Ural), Blei, Zink, Kupfer, Quecksilber, Naphtha (Baku), Edelsteine. Ausfuhr: Getreide, Holz, Vieh, Wolle, Leder, Kaviar, Pelzwaren, Metalle. — Einfuhr: Eisen-, Baumwollwaren, Maschinen, Kolonialwaren, Kohlen usw. — Haupt- verkehrsländer: Deutschland, England, Niederlande, Frankreich. — Deutsch- land bezieht aus Rußland: Getreide, Mehl, Flachs, Leinsamen, Holz, Leder, Pelzwaren, Gold usw.; es führt nach Rußland aus: Eisen-, Woll- und Baumwollwaren, Kohlen, Maschinen, Silber usw-

7. Europa - S. 75

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 75 — Größe und Volksdichte: Zweitgrößter Staat Europas, 676000 qkm mit 491/* Mill. Einw.; I1/* Deutsches Reich, aber nur s/* der Bewohner; auf 1 qkm 73 Einw. Bodengestaltung: Gebirgsland — Tiefland; im Westen das Hochgebirge der Alpen mit seinen einzelnen Ketten; im Osten die Karpaten, im Norden das Erzgebirge, die Sudeten, der Böhmerwald, im Süden eine Hochfläche. — Tiefebenen: Wiener Becken mit Marchfeld, kleine ungarische Tiefebene, große niederungarische Tiefebene im Osten des Landes. — Bewässerung: Meer (Adria), Flüsse, Seen- Flüsse: a) Donau mit Inn (Salzach), Traun, Ems, Raab, Drau (Mur), Save. — March, Waag, Theiß (Szamos, Köros, Maros), Aluta, Sereth, Pruth. d) E l b e: Moldau, Eger. — Isar, o) Weichsel (San), ä) Etsch mit Eisack- e) Dnjestr. Alpenseen : Bodensee, Traunsee, Gardasee. K a r st s e e n : Zirknitzer See. Dolinen- Tieflandseen: Neusiedler See. — Plattensee. Bodenbeschaffenheit: über x/3 Ackerland, V4 Wiesen und Weiden, fast 1la Wald- land, das andere Land unbebaut. Bodenerzeuguisfe: a) Getreide (Roggen, Weizen, Mais (wo?), Hopfen, Tabak, Flachs, Zuckerrüben (wo?); b) Obst und Wein (wo?); c) Südfrüchte: Feigen, Zitronen, Oliven, Kastanien, Mandeln; ä) Holz: Eichen, Buchen, Tannen (wo?). Bodenschätze: Braun- und Steinkohlen (wo?); Eisen-, Blei-, Kupfer-, Silber- und Golderze (wo?); Petroleum; Steinsalz, Salinensatz, Seesalz; Quecksilber; Mineral- quellen (wo?). Klima: Binnenlandklima; im südlichen Teile Mittelmeerklima. Bewohner: Deutsche — Slawen (Tschechen, Slowaken, Slovenen, Polen, Ruthenen, Kroaten); Magyaren; Romanen (Italiener, Rumänen) — Religion: zum größten Teile katholisch; nur Vs evangelisch. Bildung: in den deutschen Kronländern gut, in den slawischen Gebieten gering. — Erwerbszweige: Ackerbau und Viehzucht; Wein- und Obstbau; Waldbau; Berg- bau; Industrie (Woll-, Baumwoll-, Leinen-, Seidenweberei), Eisenindustrie; Glas- und Porzellanfabrikation, Zuckerfabrikation; Handel und Verkehr: Ausfuhr: Getreide, Holz, Hopfen, Malz, Salz, Obst, Eier, Wein, Vieh, Felle, Häute, Leder. — Einfuhr: Metallwaren, Kolonialwaren, Bücher, Maschinen, Kohlen usw. — Verkehrswege: Schiff- fahrtsstraßen: Donau, Theiß, Drau, Sau. — Elbe mit Moldau — Eisenbahnen (zeigen und nennen!) — Staaten: 1. Ost err eich: Ober- und Rheder-Österreich, Salzburg, Tirol, Steier- mark, Kärten, Kram, Küstenland, Dalmatien, Böhmen, Mähren, Schlesien, Galizien, Bukowina, Bosnien, Herzegowina. — 2. Ungarn: Ungarn, Siebenbürgen, Kroatien und Slavonien. Hauptstädte: Wien, Linz, Salzburg, Innsbruck, Klagenfurt, Graz, Laibach, Trieft, Prag, Brünn, Lemberg, Czernowitz, Serajewo, Mostar. — Budapest, Kronstadt Agram und Essegg (Lage!). — Handelsstädte: Krakau, Olmütz, Reichenberg, Pilsen. Aussig, Steyr, Trient, Kronstadt, Preßburg, Szegedin, Debrecin usw. (Lage angeben lassen!) — Verwertung des Stoffes: Aufsatz: Die Schönheiten Tirols. — Die Kaiserstadt Wien. — Das Leben in der Pußta. Lesestücke: Die Kaiserstadt Wien. — Die ungarische Pußta. — Das Petroleum. Ii. Westeuropa oder das nordwesteuropäische Schollenland. Kehrxie!: Wir betrachten nun die Staaten Westeuropas oder des nordwesteuropäischen Schollenlandes. Zeige dieses! Zeige und nenne die Staaten des nordwesteuropäischen Schollenlandes! Frankreich, Belgien, Holland, Luxemburg, Dänemark und England. Bestimme die Lage dieser Länder! —

8. Europa - S. 209

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 209 — es? Geeignete Arbeitskräfte fehlen — Unternehmungsgeist fehlt usw. Was wird in der Gegend am Kaspisee gewonnen? Salz. Woher kommt es? — Steinsalz wird in Polen und Ural gewonnen. Nenne Edelsteine, die in Rußland zahlreich gefunden werden? Rubine, Saphire, Smaragde, Türkisen — Bernstein an der Ostsee — Marmor in Finnland. — Wiedergabe. Industrie. Wie steht es mit der Industrie in Rußland? Wenig entwickelt, obwohl sie in der letzten Zeit einen großen Ausschwung ge- nommen hat. Das Großgewerbe deckt noch lange nicht den Bedarf. Wie kommt es, daß die Industrie in Rußland trotz der reichen Erzeugnisse des Landes wenig entwickelt ist? Die reichen Kohlenlager fehlen — die russische Steinkohle hat geringe Heizkraft — die Kohlenlager liegen weit auseinander, daher von der Mitte des Reiches schwer erreichbar. Woran liegt es ferner? Verkehrswege fehlen — Straßen des Landes sind mangelhaft, wenig Eisenbahnen, Flüsse und Kanäle sind die Hälfte des Jahres mit Eis bedeckt. Inwiefern hat auch die russische Bevölkerung Schuld, daß die Industrie wenig entwickelt ist? Geringen Unternehmungsgeist, geeignete Arbeitskräfte usw. fehlen. Welche Gewerbe stehen nur in mittlerer Blüte? Leinen-, Woll-, Baumwollen-Jndustrie, Lederbereitung, Spiritus- fabrikation, Zigarettenfabrikation usw. Die Hauptindustrie- gebiete sind Polen, der Donezbezirk und das Gebiet um Moskau und Tula. — Wiedergabe. Handel und Verkehr. Wie steht es mit Handel und Verkehr des Landes? Bedeutender Landhandel — geringer Seehandel. Wie kommt es, daß Rußland einen bedeutenden und lebhaften Land- Handel treibt? — Welches ist der Hauptstapelplatz des Binnen- Handels? Moskau. Woher kommt es? Kreuzungspunkt der Land- und Wasserstraßen. Nenne andere Handelsstädte in Rußland? Nishni- Nowgorod, Warschau, Petersburg, Kasan, Kiew usw. Mit welchen Produkten wird hier gehandelt? Getreide, Hans, Flachs, Öl, Leder, Talg, Pelzen und Pelzwaren, Petroleum usw. Mit welchen Ländern treibt Rußland bedeutenden Handel? Die Hauptverkehrsländer Rußlands sind Deutschland und England, dann folgen die Niederlande und Frank- reich. Wie ist dies zu erklären? Lage, gute Verbindung, ungleichartige Produkte usw. Welche Produkte bezieht Deutschland aus Rußland? Getreide, Vieh, Bau- und Nutzholz, Petroleum, Hanf, Flachs, Kaviar. Welche Waren führt es aus? Maschinen, Eisenwaren aller Art, Baumwollwaren, Steinkohlen usw. Für unsern Handel steht Rußland unter den europäischen Staaten in unserer Einfuhr an erster Stelle, in unserer Ausfuhr aber erst an fünfter Stelle^). —Wie kommt 1) Deutschland bezog 1905 aus Rußland für 1090 Mill. Mark Waren, nämlich Weizen für (144,5), Gerste (115.8), Gold (105,4), Hafer (96,1), Holz (70,8), Eier (59,4), Roggen (56,6), Kleie (47,1), Flachs (42), Felle (60,7), lebendes Federvieh (28,9), Butter (23), Ölkuchen (20,2), Borsten (13,8), Erbsen (13,1), Hanf (12), Silber (9,9), Leinsaat (9,6), Öle (9.5), Därme (9), Pferde (8,5), Schweine (8,3), Linsen <7,2), Kaviar (6,8), Petroleum (6,7), verschiedene Erze (12,9 Mill. Mark). Deutsch- land lieferte 1905 nach Rußland für 368 Mill. Mark Waren, nämlich Eisenwaren für (32,2), Maschinen (26,3), Rohsilber (20,4), Häute (26), Baumwolle (12,3), Steinkohlen Rieb and t, Erdkundliche Präparationen. Bd. Ii. 14

9. Europa - S. 294

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 294 — 15. Inwiefern ist die deutsche Jndu st rie von den Balkan- staaten abhängig? 16. Inwiefern kann Kreta der „Riegel d e S Ä g ä i s ch e n Meeres" ge- nannt werden? 17. Wie kommt es, daß Griechenland unter den Balkan- staaten zuerst seine Freiheit wieder erlangt hat? — Warum haben sich die Türken in der Mitte der Halbinsel so lange halten können? — 18. Ordne die Balkan st aaten nach ihrer Größe! — Zeige und nenne die Hauptstadt eines jeden Staates! — 19. Welche Länder durchfließt die Donau auf ihrem Laufe von der Quelle bis zur Mündung? 20. Wie ist der Satz zu verstehen: ^Italien und die Balkan-Halb- infel kehren sich den Rücken zu? Zusammenfassung und Wiedergabe des Stoffes nach gegebener Gliederung. Die Balkan-Halbinsel. Lage und Ausdehnung: Die ö st l i ch st e der drei südlichen Halbinseln Europas — im Südosten Europas — zwischen Adriatischem und Jonischem Meere und und Ägäischem und Schwarzem Meere. Größe und Volksdichte: Etwas größer als das Deutsche Reich (580000 gegen 540000 qkm) mit 24 '/s Mill. Einwohnern (auf 1 qkm ca. 40 Bewohner). Küstengliederung: Reich gegliedert. Ostküste: Golf von Burgas, Bosporus, Goldenes Horn, Dardanellen, Golf von Saloniki und von Ägina. —Sbest- küste: Golf von Patras und Korinth. Inseln: Euböa, Sporaden, Kykladen, Kreta, Jonische Inseln (Jthaka, Korfu), Inselwelt Dalmatiens. — Mehrere Halbinseln. Bodengestaltung: Gebirgs- und Tiefland. — Gebirgsland: Westliches Gebirgsland mit dem Jllyrischen Bergland (den Dinarischen Alpen, den Gebirgen von Bosnien, Herzegowina und Montenegro), mit dem Albanisch-Griechischen Bergland (Schar-Dagh, Pindus, Olymp, Othrys, Öta), mit dem Gebirgsland Moreas. — Ö st- liches Gebirgsland: Der Balkan, das Rhodope-Gebirge mit dem Rilo-Dagh (2930 m),das Makedonische Bergland. — Pässe: Schipkapaß (Balkan). — Tiefland: Donauebene, Tiefebene an der Maritza. Becken: Becken von Sofia, Kesielland von Thessalien, Ebene von Saloniki, Becken von Monastir (Makedonien). — Bodenbeschaffenheit: Zum größten Teile fruchtbar, aber schlecht angebaut. 1u des Bodens angebaut, */6 mit Wald bestanden, 1lt mit Wiesen und Weiden bedeckt. Bewässerung: Meere: Schwarzes-, Ägäisches-, Jonisches-, Adriatisches- Meer, Bosporus, Marmarameer, Straße der Dardanellen. — Mehrere Buchten: Golf von Burgas, Saloniki, Korinth, Patras, Ägina usw. — Flüsse: Donau (mit Save, Morawa, Jsker — Aluta, Sereth, Pruth.) — Maritza, Warbar. — Drin. — Kleine Gebirgsseen. Bodenerzeugnisse: Weizen, Mais, Tabak, Obst (Pflaumen), Wein (Korinthen), Baumwolle, Rosen, Oliven, Südfrüchte usw. Bodenschätze: Marmor, Salz, Petroleum (Rumänien), Silber, Kupfer, Eisen usw. — Bodenschätze wenig ausgebeutet. Bewohner: B u n t e s V ö l k e r g e m i s ch : Slawen (8—9 Mill ), Romanen 6 Mill. — Rumänen), Griechen (31/* Mill.), Albanesen 1 *1* Mill), Türken (2 Mill.), Juden (x/2 Mill.), Zigeuner, Tataren usw. — Griechisch- und römisch- katholische Religion. Mohammedaner. Volksbildung gering. Erwerbs Verhältnisse: Landwirtschaft (Getreide-, Obst-, Wein-, Olivenbau, Rosenzucht, Tabakbau usw.). Viehzucht (Schweine-, Schaf-, Ziegen- und Rinder- zucht). — Seidenraupenzucht. — Geflügelzucht- — Bergbau (gering). I n d u st rie Seidenweberei (Konstantinopel, Saloniki), Teppichweberei (Adrianopel, Saloniki, Sofia usw.), Herstellung von Rosenöl, Tabakfabrikation (Belgrad, Konstantinopel), Herstellung von Waffen und Schmucksachen (Konstantinopel). — Handel: Landhandel gering (Haupthandelsplatz Adrianopel), S e e h a n d e l bedeutend. Ausfuhr: Weizen, Mais, Raps, Obst, Wein, Rosen- und Olivenöl, Tabak, Korinthen, Südfrüchte, Häute, Leder, Vieh, Seide, Teppiche usw. — Einfuhr: Webewaren, Eisenwaren, Maschinen und andere Erzeugnisse der Industrie.

10. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 171

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Ludwig Xiv. und die Kirche. 171 Hause Habsburg, so daß es in Europa nur noch zwei Wahlreiche gab, Polen, das an dieser Freiheit zu Grunde ging, und Deutschland, das darüber seine nationale Einheit verlor. Unterdessen wurde auch Siebenbürgen befreit und Michael Apasi huldigte dem Kaiser als Schirm- herrn; 1688 den 6. September fiel Belgrad durch einen fürchterlichen Sturm in die Gewalt des christlichen Heeres, wobei sich der bayerische Kurfürst wieder besonders auszeichnete. Nach Karl von Lothringen führte den Oberbefehl der wackere Markgraf Ludwig von Baden, der 1689 die Türken bei Patasch und Nissa schlug, diese Stadt sowie Semen- dria und Widdin eroberte und 1691 den großen Sieg bei Salanke- men erfocht, in welchem Mustafa Kiuprili blieb, der 1690 den Christen Belgrad und Serbien wieder entrissen hatte. Zuletzt befehligte Prinz Eugenius und vertrieb die Türken durch die Schlacht bei Zenta (11. Sept. 1697) aus Ungarn. Zm Frieden von Karlowitz (1699) trat der Sultan Ungarn bis auf das Banat von Temeswar und Sie- benbürgen (der junge Michael 11. Apasi legte 1690 die fürstliche Würde in die Hände des Kaisers nieder) an Oesterreich ab, an die Venetianer Morea und einige Inseln, denn auch Venedig half die Roßschweife rupfen, seit die kaiserlichen Waffen siegreich waren. So wurde Ungarn größten- theils durch deutsches Blut den Türken entrissen und die Magyaren soll- ten es nie vergessen, daß sie ohne deutsche Hilfe die Sklaven türkischer Paschen wären. Viertes Kapitel. Ludwig Xiv. und die Kirche. Aushebung des Edikts von Nantes (22. Vktober 1685). Während der französische König Eroberungen über seine Nachbarn machte und auf neue sann, setzte er den Uebergriffen seiner Vorfahren gegen die Kirche die Krone auf und die Päpste mußten es bereuen, daß sie in ihrem Kampfe gegen die deutschen Kaiser den französischen Königen zu gefällig gewesen waren. Wie Philipp der Schöne Bonifacius Viii. lohnte, wissen wir, und von dieser Zeit an geht ein Widerstreben gegen den päpstlichen Stuhl durch die Geschichte Frankreichs, dem auch der hohe Klerus nicht fremd blieb, der sich auf die alten Rechte der „galli- kanischen Kirche" berief und die Bestimmungen des Konstanzer und Basler Koncils über das Verhältniß der Päpste zu den Koncilien an- führte; keine Rede davon, daß Rom gegen den französischen Klerus jene Reservationen von Beneftcien, Erspektationen und Annaten geltend machen durfte, über welche in Deutschland so viel geklagt wurde. Papst Leo X.
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