166 Französische Re volutions kriege. Kosziu Sko.
n.c.g.mit Belgien frei werden, zu den Oesterreichern. Uebcrall die
Verbündeten im Vortheile, und im Innern Frankreichs die
Vendee, Bretagne (Wimpfen), Toulon, Marseille und Lyon
gegen den Convent im Aufruhr. Daher durch die Jakobiner
die Sch recken s regi e run g ; allgemeines Aufgebot in Masse;
ganz Frankreich ein Feld - und Waffenlagcr unter Carnot.
Darauf Siege der Franzosen gegen die im Innern Empörten
unter gräßlicher Rache; eben so in Belgien durch Iiouchard
und Jourdan, am Oberrhein durch Pickegru und Iiocle j
indessen sättigt sich die Revolution durch ihre Blntgerichte
1794. überall in Frankreich; ihre Häupter stürzen sich selbst; Ende
des Terrorismus.
In den Niederlanden siegt Pickegru bei Tournal, und
1795. ^onrdan bei Fleums; Holland wird erobert — batavische
Republik, verbunden mit Frankreich. Am Oberrhein müssen
die Preussen, nach ihrem Siege bei Kaiserslautern, weichen,—
Frieden zu Basel zwischen Preussen und Frank-
reich (das nördliche Deutschland neutral), etwas später mit
Spanien ( St. Domingo an Frankreich ) *).
*) Um dieselbe Zeit blutige Auftritte in Pvlen: »ach dem russisch»
türkischen Kriege ( 1787—1792) suchte Katharina Ii. ihren Einfluß in
Polen durch eine Conföderatiou der unzufriedenen Polen zu Targowih
geltend zu machen; eine russische Armee dringt ein; die Polen unter
Thaddäus Kosziusko müssen weichen. Auch eine preussische Armee,
mit Katharina einverstanden, rückt unter Möllendorf 1793 in Polen
ein, und bald darauf erfolgt die zweite Theilung Polens. Aber
die Erbitterung der Polen bricht schon 1794 aus. Kosziusko Ober-
feldherr. Die Russen aus Warschau vertrieben, vereinen sich mit den
unter ihrem König eindringenden Preussen. Sieg der Verbündeten bei
Raffka. Warschau vergebens belagert. Auch Oesterreich schickt eine
Armee. Kosziusko bei Maciejowiee von den Russen unter Fersen
geschlagen und gefangen. Suwarvv erstürmt Prag a; Warschau kapi-
tulirt, — dritte Theilung Polens 1795; der König Poniatowsky
legt seine Würde nieder (Rußland gewinnt 2000 Quadratmeilen, Preus-
fen 990 Quadratmeilen und Oesterreich 834 Quadratmeilen). Katharina
stirbt im folgenden Jahre; ihr folgt ihr Sohn Paul I (1796—1801).
Auch Friedrich Wilhelm Ii. von Preussen stirbt im November 1797, und
ihm folgt sein Sohn Friedrich Wilhelm Hl
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Extrahierte Personennamen: Kosziu_Sko Katharina_Ii Katharina Kosziusko Raffka Kosziusko Poniatowsky Katharina Friedrich_Wilhelm_Ii Friedrich Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Bretagne Toulon Marseille Lyon Frankreich Belgien Jourdan Frankreich Niederlanden Holland Frankreich Preussen Kaiserslautern Basel Preussen Frank- Deutschland Spanien Frankreich Polen Polen Polens Warschau Preussen Oesterreich Warschau Polens Oesterreich Preussen
87
Europäische Ereignisse Mischen dem spanischen Erbfolgeäriege
und den schlesischen Kriegen.
1. Der im Bunde mit Venedig (denen von den Osmanen
1715 Morea entrissen worden war) unternommene Türken-
krieg 1716—1718 führte Oesterreich unter des Prinzen
Eugen Leitung von Sieg zu Sieg (bei Peterwardein 1716,
Belgrad 1717) und zuletzt im Frieden von Passaro-
witz 1718 zum Besitz des Banats, eines Theiles von^is
Serbien mit Belgrad, von Croatien, Bosnien imb der
Walachei. Für den Verlust Moreas wurde Venedig durch
albanische und dalmatinische Plätze entschädigt.
2. Die Friedensstörung Spaniens (Philipp V, seine
zweite Gemahlin Elisabeth Farnese von Parma, der Car-
dinal Alberoni), das während des Türkenkrieges 1717
Sardinien, 1718 Sieilien angrisf, führte 1718 zur Qua-
druple-Allianz d. h. einem zur Aufrechterhaltung desl?i8
Utrechter Friedens geschlosserten Bündniß des Kaisers, Eng-
lands, Frankreichs, Hollands. Vertauschung Siciliens mit
Sardinien; Don Carlos, Sohn des spanischen Königspaares,
erhält die Anwartschaft auf die Herzogthümer Parma und
Piacenza, sowie aus Toskana, auf welche seine Mutter
Erbansprüche hatte.
3. Der polnische Erbfolgekrieg 1733—1735 nach 1733-1735
dem Tode Augusts Ii von Polen zwischen dem Kaiser, dem
Reich und Rußland, die für die Wahl Augusts Iii von
Sachsen auftraten, einer —, Frankreich, Spanien und Sar-
dinien, die für die Rechte des fast einstimmig gewählten
Stanislaus Lesezinskm) kämpften, andererseits. Der Schau-
platz dieses fast ereignislosen, für beit an tüchtigen Truppen
und Geld armen Kaiser im ganzen unglücklichen Krieges
am Rhein und in Italien; die greisen Feldherrn Eugen
mtb Villars noch einmal als Gegner. Der Wiener
Frieden: der Kaiser verliert Neapel mit Sieilien gegen
Parma und Piacenza an den Jnfanten Don Carlos;
Frankreich erkennt die pragmatische Sanction (s. Nr. 4.)
an und erhält die Anwartschaft auf das alte deutsche
Land Lothringen, das für seine Lebenszeit zunächst Stanis-
laus Lesezinski (h 1766) statt der polnischen Krone be-
*) Er führte noch immer den Königstitel und war der Schwiegervater
Ludwigs Xv von Frankreich.
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Extrahierte Personennamen: Morea Eugen Eugen Philipp_V Philipp Elisabeth_Farnese_von_Parma Carlos Augusts Augusts Stanislaus_Lesezinskm Eugen Carlos Ludwigs Ludwigs
Extrahierte Ortsnamen: Venedig Oesterreich Belgrad Serbien Belgrad Bosnien Spaniens Frankreichs Hollands Sardinien Piacenza Toskana Polen Sachsen Frankreich Spanien Rhein Italien Neapel Piacenza Frankreich Lothringen Frankreich
— 162 —
oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens
zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten
Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham".
— Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel.
— Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge-
legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig.
2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.)
ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow
(175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und
Wolle. Universität.
3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen
Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak-
baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.),
ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel-
Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew
(92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im
Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien.
4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste
Stadt Litauens.
5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der
Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des
Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor-
orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie.
6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa-
Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen
gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels-
platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt
(60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat,
rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. —
Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen
Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten
283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee,
wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf
und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.
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Preußen, Pommern, Mecklenburg in sich gegliedert durch die
parallelen Durchbrüche der Weichsel und Oder und durch deren
und des Pregel und Niemen breite und fette Niederungen. Die
bedeutendste Entwicklung im deutschen Ordenslande*).
Sein Vorland an der Straße von Marienburg nach Königs-
berg und von da über Tilsit nach Livland reicher geschicht-
licher Boden, im Inneren noch nicht ausgeglichene Gegensätze der
Kultur zwischen den deutschen Städten und der lettischen und
slavischen (masurischeu) Landbevölkerung; ähnlicher Gegensatz an
der Grenze Pommerns (Kassuben) und Westpreußens, eine Nach-
Wirkung des der deutsch-evangelischen Kultur feindlich entgegen-
getretenen Thorner Friedens. Das übrige Küstenland vollständig
germanisiert.**) Im insularen***) Holstein und Schleswig
(Stecknitzkanal, Eiderkanal, Isthmus zwischen Schleswig und
Tondern, Dannewirk) begleitet die Seeplatte oft mit lieblichen
Waldlandschaften die Ostküste, dahinter die Geest, auf ihr die
Verbindung nach dem N., westlich zur Nordseeküste friesisches
Marschland bis Ditmarschen. Der Zusammenhang mit der
offenen Nordsee durch die Batten gehemmt, der Nordseehafeu
Altona neben Hamburg; der Schwerpunkt des Landes an
der den nahen dänischen Inseln ähnlichen Ostseeküste. Der durch
die Dynastie geförderte langdauernde Zusammenhang mit Däne-
mark durch Preußen gelöst. Stammland dieser Dynastie, die
auch in Rußland und Griechenland (eine Zeitlang auch in Schwe-
*) Die Bewohner des polnischen Sumpflandes kannten und nützten die
günstige Lage und Beschaffenheit ihres Mündungslandes Preußen nicht;
deutsche christliche Ritterschaft im Bunde mit den Seestädten zogen es in
das Bereich deutscher Kultur. Nach langer Störung durch die Polnische
Herrschaft wurde diese Aufgabe durch die Hohenzolleru wieder aufgenom-
men und auf das Hinterland ausgedehnt. Anfiedlung der evangelischen
Salzburger in Ostpreußen durch Friedr. Wilh. I., Kultur des Netzedistricts
durch Friedrich d. Gr.
**) Die den Littanern verwandten, den Reußen anwohnenden Preußen
haben durch ihren ruhmvollen Widerstand ihren Namen verewigt; auch das
treue deutsche Pommerland ist stolz'auf seinen Namen (am Meere); Meck-
lenbnrg hat Slavisches in dem Dienstverhältniß der Landbevölkerung bewahrt,
Wagrien (östliches Holstein) selbst den Namen Stargard in Oldenburg über-
setzt. Ratzeburg-Ratibor.
***) Daher zum Theil der Partikularismus der Bewohner. Die Knicks
Erinnerungen an altsächsische Abgeschlossenheit. Altsächsisches auch im
Bau der Bauernhäuser, die wie in Westfalen auch das Vieh unter ihrem
Dache bergen: engste Concentration des freien Besitzes (weit verschieden
von den Wohnungen der slavischen Bauern).
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438 Die neue Zeit.
Soliman stellte den Seeräubern seine Flotte zur Verfügung', um der Christenheit desto empfindlicher schaden zu können. Mulei Hassau wandte sich an den Kaiser um Hilfe. Dieser landete vor Tunis, eroberte die Stadt und befreite 22 000 Christeu-1538. sklaveu aus der Gefangenschaft. Mulei Hassau erhielt Tunis zurück, aber als spanischer Vasall. Der Menschenraub wurde ihm untersagt. Aber ein zweiter Zng, den Karl neun Jahre später gegen Hayreddin Barbarossa nach Algier unter* 1541. nahm, lief sehr unglücklich ab, da ein Sturm die Flotte zertrümmerte und nur ein kleiner Teil des Heeres gerettet wurde.
443) Das Unglück Karls in Algier bot Franz I. eine zu günstige Gelegenheit dar, um seinem Verlangen nach Rache widerstehen zu können. Er verband sich mit Schweden, Dänemark und den Türken, um Karl an fünf verschiedenen Punkten auf einmal anzugreifen. Doch Karl faud an Genua und England wieder die alten Bundesgenossen. Die Genuesen unter dem Dogeu (Dodschen) Andreas Doria blieben Meister zur See, Heinrich landete in Calais und drang von da aus gegen Paris vor; Karl aber zog durch die Champagne und trieb das Heer des Dauphin (Dofäng) vor sich her. 1544.Franz mußte sich zum Frieden von Crespy (Kräpi) herbeilassen, durch welchen der italienische Zwist dauerud beseitigt wurde.
Anmerkungen.
1. Sultau Solimau Ii. der Große oder der Prächtige belagerte 1522 Rhodus sechs Monate lang. Endlich fiel es durch Berrat, worauf Karl V. den Rhodiser-Rittern die Insel Malta znm Aufenthalte anwies. Mit 100 000 Mann und 300 Kanonen brach der Sultan 1526 in Ungarn ein. Der König von Ungarn Lndwig Ii. ging ihm entgegen, wurde aber vou dem Fürsten von Siebenbürgen Johann Zapolya, der mit seinen Truppen zu ihm stoßen sollte, im Stiche gelassen und fiel in der Schlacht von Moha cs (Mohatsch) nebst vielen Adeligen, Bischöfen und dem größern Teile des Heeres, worauf Pest und Ofen den Türken ihre Thore öffneten (29. Ang. 1526). Lndwig hinterließ keinen Sohn. Nach „den Verträgen sollte jetzt Ungarn an den Erzherzog Ferdinand von Österreich, den Bruder Karls V., fallen. Allein Zapolya ließ sich auf einer Reichsversammlung zu Stuhl-weißeuburg zum König von Ungarn wählen, während Ferdinand zu Preßburg gewählt wurde. Als Zapolya bei Tokay geschlagen wurde, rief er selbst Soliman Ii. zu Hilfe und lieferte ihm sogar die heilige Krone und die Reichsinsignien Ungarns aus. Dafür unterstützte ihn Soliman und nannte ihn Freund, Bruder und Lehensmann. Die Türken erfochten einen großen Sieg bei Essek gegen Ferdinand, welcher nicht in den Besitz Ungarns zu gelangen vermochte und zu Großwar de in (1538) einen Frieden eingehen mußte, wonach er Ungarn bis an die Theiß dem Zapolya überließ. Auch behielt dieser Siebenbürgen und den Titel König von Ungarn. Nach dessen Tode je-
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Extrahierte Personennamen: Mulei_Hassau Mulei_Hassau Karl Karl Barbarossa Barbarossa Karls Franz_I. Franz_I. Karl Karl Karl Andreas_Doria Heinrich Heinrich Karl Crespy Karl_V. Karl_V. Johann_Zapolya Johann Ferdinand_von_Österreich Ferdinand Karls_V. Karls_V. Ferdinand Soliman_Ii Ferdinand Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Tunis Algier Karls Algier Genua England Paris Malta Ungarn Ungarn Ungarns Ungarn Ungarn
§ 227. Österreich. 633
Emmanuel ebenfalls Frieden geschlossen hatte und ein paar« Tage nachher Venedig, welches am längsten Widerstand leistete, kapitulierte, so war in Österreich die Ruhe wieder zurückgekehrt.:
Anmerkungen.
1. Die Studenten Wiens bildeten unter sich eine akademische Legion, von deren Hauptquartier iu der Aula die Befehle ausgingen. Als die Regierung diese Legion aufheben und mit der Nationalgarde verschmelzen wollte, entstanb ein Aufruhr, so daß das Ministerium diese Anordnung zurücknehmen mußte. Bei der Belagerung Wiens befehligte bei- Reichstagsabgeorbnete Robert Blum von Leipzig eine Kompanie und würde deshalb nach der Einnahme der Stadt stanbrechtlich erschossen. Der Pole Bem leitete die Verteibigung der Stadt. Den Aufruhr schürten ganz besonbers ungarische Agenten, welche von Kossuth bezahlt würden. Diesem lag baran, daß Wien die Truppen des Kaisers beschäftige, bamit er selbst in Ungarn sich freier bewegen konnte. Der Ban Jella-chich verließ auch wirklich seine Stellung bei Preßburg, wo er eine Schlacht annehmen wollte, und zog auf Wien zu, als er Nachricht von den Vorfällen in der Stadt erhalten hatte (7. Okt. 1848).
2. In Prag war das Volk vor das Haus des Fürsten Winbisch-grätz gezogen. Zum Schutze besselben hatte sich Militär aufgestellt. Da fiel aus einem gegenüberstehenben Hause eiu Schuß, der die Fürstin Winbischgrätz, die am Fenster stand, tötete. Das Militär schritt nun ein und es entwickelte sich ein Straßenkampf, der das Bombardement zur Folge hatte. In Wien wurde der Kriegsminister Latour von einem Pöbelhaufen an einen Laternenpfahl gehenkt, in Pest der General Graf La mb erg auf der Brücke getötet und durch die Stadt geschleift.
3. Zugleich mit dem Kaiser Ferdinand I. verzichtete dessen Bruder, der Erzherzog Franz Karl, auf die Thronfolge und es gelangte nun nach dem Erbfolgerecht Franz Joseph, der Sohn bieses Erzherzogs und der Prinzessin Sophie von Bayern, an die Regierung. Derselbe ist geboren am 18. August 1830 und mußte vor der Abdankung Ferdinands erst für volljährig erklärt werden.
4. Joseph Freiherr von Jellachich war beim Ausbruche der ungarischen Revolution nur Oberst, wurde aber auf ausdrückliches Verlangen bet Kroaten, die beshalb eine Deputation an den Kaiser schickten, zum Banus des vereinigten Königreichs Kroatien, Dalmatien und Slavonien, zum geheimen Rat und Felbmarfchallleutnant und zum Inhaber zweier Regimenter ernannt. Als der Banus gegen Ungarn marschierte, zwang der ungarische Kriegsminister dem Kaiser zwar ein Manifest ab, in welchem Jellachich aller seiner Ämter und Würden entsetzt wurde, aber dieser gehorchte nicht, behielt das Kommando und half so das Kaiserreich retten.
5. Ludwig Kofsuth war bereits 1830 Advokat und Agitator für bte Sache der Polen. Als solcher staub er einmal wegen Veruntreuung anvertrauten Gutes in Untersuchung. Seine Bewerbung um ein Staatsamt hatte feinen Erfolg und ba er das Vertrauen als Abvokat verloren hatte, so verfaßte er politische Schriften, die ihm eine vierjährige Haft zuzogen. Nach feiner Entlassung würde er Rebafteur. Er griinbete den Schutzverein, der sich verpflichtete, nur ungarische Erzeugnisse zu gebrauchen.
Rolfus, Weltgeschichte. 3. Aufl. 27
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Extrahierte Ortsnamen: Wiens Wiens Leipzig Wien Ungarn Wien Prag Wien Ferdinands Kroatien Dalmatien Ungarn Polen
— 210 —
es, daß der Seehandel Rußlands unbedeutend ist? Es ist vom Atl.
Ozean, der großen Weltverkehrsstraße, so gut wie abgeschnitten. Da auch
seine angrenzenden Meere einen großen Teil des Jahres hindurch mit
Eis bedeckt und die Küsten für Hafenanlagen wenig geeignet sind, hat
man es nicht mit Unrecht den „gefesselten Riesen" genannt. —
Nenne Seehandelsstädte! Riga, Petersburg, Archangelsk, Odessa,
Astrachan usw. Was wird von hier ausgeführt? —
Wiedergabe und Einprägung.
Staatliche Verhältnisse und Ortsknnde. Rußland ist eine uuum-
schränkte (absolute) Monarchie. Was heißt es? Die gesetzgebende
Gewalt hat allein nur der Herrscher. Der Thron ist erblich nach dem
Recht der Erstgeburt und zunächst in männlicher Linie (vergl. mit
unserer Monarchie). Der Herrscher dieses Riesenreiches ist der Zar. Er
führt den Titel „Selbstherrscher aller Reußen". Der Zar hat die
oberste Gewalt in bezug auf Gesetzgebung, Kirchenwesen und Rechts-
Verhältnisse. Ihm stehen drei beratende Körperschaften zur Seite,
deren Mitglieder er beruft. Es sind dies der Reichsrat, der heilige
Synod und der Senat. Der Reichsrat unterstützt den Zaren in
Sachen der Gesetzgebung und der Finanzverwaltung, der heilige Synod
in kirchlichen Angelegenheiten, der Senat in der Rechtspflege. Hat denn
das russische Volk keinen Anteil an der Gesetzgebung? Vis jetzt nicht ge-
habt. In der neuesten Zeit hat man dem Volke an der Gesetzgebung
eine beratende Stellung eingeräumt. Das russische Reich ist amtlich
in Gouvernements (60) geteilt, die meist nach ihren Hauptstädten be-
nannt werden. Welches sind die Haupt- und Residenzstädte? Peters-
bürg und Moskau (alte Residenz). Zeige diese Städte! Bestimme
ihre Lage! — Was ist dir von diesen Städten noch bekannt? —
Moskau ist die alte Hauptstadt des Zarenreiches. Die Stadt liegt an der
Moskwa, in einer weiten hügeligen Ebene. Sie ist der Kreuzungspunkt der
Land- und Wasserstraßen und daher ein Hauptstapelplatz des Binnenhandels
von Rußland. Hier strömen die Produkte aus allen Teilen des Reiches zusammen, so
z. B. das Getreide der Schwarzerde, die Viehzuchtergebnisse der Steppe (Vieh,
Leder, Wolle usw.), die Hölzer und das Pelzwerk des Waldlandes und die
Metalle des Ural. Moskau zählt über 1 Mill. Einwohner'). — Den Mittel-
punkt der Riesenstadt bildet der Kremls. Er bedeckt den ganzen Kremlberg und
besteht wie der Hradschin Prags aus einer Anzahl von kirchlichen Bauten,
Palästen und Staatsgebäuden, die von einer 20 m hohen Mauer mit 5 Toren
umgeben werden. Der Anblick der Stadt (von einem der Berge der Umgegend) ist
von gewaltiger Wirkung und hat seinesgleichen nicht in der Welt. Die
Dächer der Häuser sind nämlich mit grün, blau oder braunrot lasierten Ziegeln bedeckt
und weisen unzählige vergoldete Kuppeln und Kreuze auf, die im Sonnenlichte er-
strahlen und so eine geradezu märchenhafte Farbenpracht schaffen. Außer deni
Kreml bilden die rund 400 kuppelgeschmückten Kirchen den Hauptschmuck der
Stadt. „Moskau ist das Rom der rufsisch-griechischen Kirche, die Stadt
des Glockengeläutes und der Klöster." — Moskau ist auch die erste Fabrik-
stadt Rußlands und der Mittelpunkt eines großen Industriegebiets. Dieses
(11,2), Kautschuk und Guttapercha (10,8), Patronen (10,5), Leder (9,4), Schafwolle (8,6),
Anilin (7,3), Waren aus edlen Metallen (7,1), Literarische Erzeugnisse (5,6), Wachs
(5,6), Wollgarn (5,2), Leibwäsche (4,5), Roggen (4,5), Wollwaren (4,2 Mill. Mark) usw.
') Die Städte bezüglich ihrer Größe mit Städten Deutschlands vergleichen.
s) Kreml ist kein Eigenname, sondern bezeichnet auch in andern russischen Städten
den befestigten Stadtteil (die Burg).
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— 211 —
verdankt seine Entstehung zum großen Teil den Kohlen- und Eisenlagern Tulas
(Stadt von 100000 Einwohnern — mit großen Gewehrfabriken — an der Oka). —
Wiedergabe.
Petersburg wurde von dem Zaren Peter d. Gr. im Jahre 1703 gegründet
und zur künftigen Hauptstadt des Landes bestimmt. Die Stadt liegt an der Newa,
die fast mit allen Flüssen des Reiches durch Kanäle in Verbindung steht. Infolge-
dessen ist Petersburg die erste Handelsstadt des Landes geworden. Die Stadt zählt
mit ihren Vororten fast l1^ Mill. Einwohner (1425000). — Die Straßen der
Stadt sind breit, die Plätze sehr groß und die Paläste schön und geräumig. Mit ihren
vielen modernen Großbauten und Palästen, sowie dem Leben und Treiben der Be-
wohner stellt die Stadt einen mächtigen Gegensatz zu dem altrussischen Moskau dar.
Die schönste Straße, die Promenade der vornehmen Welt, ist der Newsky-Pro-
spekt^), 5 km lang und sehr breit (Abb. zeigen!). Von den großartigen Palästen
seien hier der Winterpalast und der Marmorpalast erwähnt. Die prachtvolle
Eremitage ist ein Kunstmuseum, berühmt durch seine Sammlung von Gemälden
(von Rembrandt, Rubens, van Dyck usw.) — Infolge des sumpfigen Bodens und
des feuchten Klimas ist Petersburg nicht gerade eine gesunde Stadt. Die Um-
gebung der Stadt ist im Norden und Osten noch heute eine Sumpf- und Wald-
wildnis (Birkenwälder). In südlicher Richtung liegen die kaiserlichen Lust-
schlösser Zarskoje Selo und Gatschina. — Die Einfahrt nach Petersburg deckt
die starke Festung Kronstadt (30000 Einwohner — zeigen!). — Wiedergabe.
Städte des Ostseebeckens. Nenne und zeige Städte im Flußgebiete
der Ostsee! Riga, Dorpat, Libau, Helsingfors. Gib an, was dir
von diesen Städten bekannt ist!
Riga ist die größte Stadt in den Ostseeprovinzen, sie zählt über
3000g0 Einwohner (Nürnberg). Sie liegt unweit (15 km) der Dünamündung
und ist der drittwichtigste Seehandelsplatz Rußlands. Einst war Riga eine
mächtige Hansastadt, heute ist die Stadt der Hauptausfuhrort für die landwirtschast-
lichen Produkte Nordwest-Rußlands. Über Riga werden Getreide, Flachs, Hanf,
Leinsamen, Holz, Balken und Bretter ausgeführt. — Wiedergabe. — Dorpat
liegt in Livland in der Nähe des Peipussees (jetzt Jurjew genannt) und war von
jeher durch seine deutsche Universität der geistige Mittelpunkt des Landes. —
Libau (75000 Einwohner) liegt an der Ostsee, nördlich der Stadt Memel und ist ein
stark befestigter Kriegs- und Handelshafen. — Helsingfors (100000 Einwohner)
liegt am Finnischen Meerbusen und ist die Haupt- und Universitätsstadt Finn-
lands. — Tornea liegt an der Grenze von Schweden an der Tornea-Elf. —
Städte am Nördlichen Eismeer. Archangel. Der nördlichste Handels-
Hafen Rußlands ist Ar ch an gel. Die Stadt (20000 Einwohner) liegt an der Mün-
dung der Dwina am Weißen Meer. Archangel ist der Ausfuhrort für nordische
Pelzwaren und der Ausgangspunkt der russischen Walfisch- und Robben-
sänger. Der Hauptverkehr der Stadt erstreckt sich auf die Nordseelünder und auf
Sibirien. — Die Tundren-Halbinsel Kola und die Inseln des Nördlichen
Eismeeres (die größte Nowaja Semlja — Neues Land) sind ganz oder fast ganz
unbewohnt. — Wiedergabe.
Städte in Westrußland. Zeige und nenne Städte in Westrußland
(Gebiet der Weichsel)! Warschau, Lodz, Lublin, Wilna, Minsk usw.
Was ist dir von diesen Städten bekannt? —
Warschau liegt amlinkenufer derweichsel und ist die d r i t t g r ö ß t e
<750 000 Einw) Stadt Rußlands. Warschau ist die Hauptstadt des früheren
Königreichs Polen und hat als solche verhältnismäßig mehrpaläste als irgend
eine andere Stadt Europas (Prunksucht des polnischen Adels). Von dem
prächtigen Königsschloß der Stadt hat man eine schöne Aussicht auf den reichbelebten,
majestätischen Weichselstrom und die meilenweit sich dehnende fruchtbare Niederung. —
Warschau") ist der Mittelpunkt des Handels. Schiffbauholz, Getreide und
Wolle werden hierher gebracht und gehen auf unzähligen Kähnen die Weichsel hinab.
Prospekte nennt man die breiten Schmuckstraßen der Stadt.
2) In Warschau leben 150000 Deutsche und ca. 300000 Juden.
14*
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Extrahierte Personennamen: Petersburg Peter_d Petersburg Rembrandt
— 213 —
Nishnis steigt dann auf mehr als 200000 (in früheren Jahren auch auf 300
und 400000) Einw. Dann ist die Stadt ein Stelldichein der Völker Europas
und Asiens. Der Kaufmann aus Paris und London macht hier mit dem Perser und
Chinesen, der Schwede mit dem Jakuten Geschäfte. Zur Zeit der Messe ist hier als-
dann alles zu haben: Pelzwaren aus dem hohen Norden, Metalle aus dem Ural,
Tuche, Seiden- und Baumwollenwaren, Leinwand und Juchten, Waffen,
Tee, Zucker, Perlen und Edelsteine, kostbare indische Schals und prächtige
persische Teppiche. — Wiedergabe.
Rostotti (100000 Einw.) ist eine wichtige Industrie- und eine bedeutende Handels-
stadt; sie ist besonders wichtig für die Weizenausfuhr. — Charkow (— kharkoff
200 000 Einw.) ist ein wichtiger Stapelplatz im Verkehr mit dem Norden; es liegt am
Kreuzungspunkt der Handelsstraßen aus Rumänien und dem Kaukausus. — Wieder-
gabe. — Es können noch erwähnt werden Taganrog, Kaluga, Smolensk und
Zarizyn (zeigen!) —
Zusammenfassung und Einprägung nach gegebener Ubersicht.
Das Kaiserreich Nutzland.
Lage und Ausdehnung. Im Osten Europas — zwischen Eismeer und
Schwarzem Meer, zwischen Ostsee und Kaspischem Meer, zwischen Karpaten und Ural. —
Grenzen. Im Norden an das Nördliche Eismeer (Weißes Meer), im O st e n
an Sibirien und Turkestan, im Süden an Kaukasus und Schwarzes Meer, im
Westen an Rumänien, Österreich-Ungarn, Deutschland, Schweden und Norwegen.
Größe und Vollsdichte. Niese Europas — 10 mal so groß als Deutsch-
land, V2 Europa — 2 mal soviel Einwohner (122 Mill.) als Deutschland, auf 1 qkm
ca. 22 Bewohner.
Gliederung der Küsten. Ostsee. Rigaer-, Finnischer-und Bottnischer Meer-
busen, — Nördl. Eismeer: Weißes Meer- — Schwarzes Meer: Asowsches
Meer. — Kaspisches Meer — Flachküsten- —
Bodengestaltung. Flachland von Hö henrücken durchzogen (Waldaihöhe).
— Grenzgebirge: Ural im Osten — Kaukasus mit Elbrus und Kasbek
Sl00 in) und Jailagebirge im Süden. — Steppe im Südosten- —
Bodenbeschaffenheit. Der nördliche Teil (V4) ist ein weites Sumpfgebiet
(Tundren); Va des Bodens mit W a l d bedeckt, Äcker und Wiesen. — P f l a n-
zengürtel: a) Die Tundren (Moossteppe), d) der nordrussische Waldgürtel,
c) die Zone des Getreidebaues (Mittelrußland — Schwarzerdegebiet), d) der
südrussische Step pengürte l. —
Bewässerung. Überreich bewässert. — Meere (sieh oben). Flüsse. — Zur
Ostsee: Weichsel, Njemen, Düna, Newa. — Zum Nördl. Eismeer: Dwina,
Petschora. — Zum Schwarzen Meere: Don, Dnjepr mit Pripet Dnjestr. —
Zum Kaspischen Meere: Wolga mit Oka und Kama, Ural. — Seen;
Ladoga-, Onega-, Jlmen- und Peipus-See — unzählige kleine Seen. (Finnland). —
Kaspisches Meer. —
Klima: Landklima.
^ Bewohner: s) S l a w en: Russen, Polen, Kosaken, d) G e r m a n e n: Deutsche,
Schweden. — c) Mongolen: Finnen, Samojeden, Syrjänen, Tataren, Kalmücken. —
^ Erwerbszweige: Ackerbau und Viehzucht (Ostseeländer, Polen, Gebiet
der Schwarzerde — Steppengebiete). — Waldbau (Nord- und mittelrussischer Wald-
gürtel). Jagd (Pelztiere). Fischfang (Meere, Seen, Wolga und die andern
Flüsse).^— Bergbau (Ural, Donezgebiet, bei Warschau, bei Moskau). Industrie
(Weberei, Spinnerei, Tuchfabrikation, Lederfabrikation, Holzindustrie, Branntweinbren-
nerei usw.) Handel (Binnenhandel bedeutend, Seehandel gering).
Bodenschätze. Steinkohlen (Lodz, Donez), Eisen, Silber, Gold, Platina (Ural),
Blei, Zink, Kupfer, Quecksilber, Naphtha (Baku), Edelsteine.
Ausfuhr: Getreide, Holz, Vieh, Wolle, Leder, Kaviar, Pelzwaren, Metalle. —
Einfuhr: Eisen-, Baumwollwaren, Maschinen, Kolonialwaren, Kohlen usw. — Haupt-
verkehrsländer: Deutschland, England, Niederlande, Frankreich. — Deutsch-
land bezieht aus Rußland: Getreide, Mehl, Flachs, Leinsamen, Holz, Leder, Pelzwaren,
Gold usw.; es führt nach Rußland aus: Eisen-, Woll- und Baumwollwaren,
Kohlen, Maschinen, Silber usw-
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Extrahierte Personennamen: Rostotti
Extrahierte Ortsnamen: Europas Asiens Paris London Charkow Rumänien Kaukausus Kaluga Smolensk Europas Ostsee Sibirien Kaukasus Deutschland Schweden Norwegen Europas Europa Deutschland Ostsee —_Kaukasus Petschora Finnland Polen Schweden Polen Warschau Moskau Lodz Donez Baku Deutschland England Niederlande Frankreich Rußland
— 75 —
Größe und Volksdichte: Zweitgrößter Staat Europas, 676000 qkm mit 491/*
Mill. Einw.; I1/* Deutsches Reich, aber nur s/* der Bewohner; auf 1 qkm 73 Einw.
Bodengestaltung: Gebirgsland — Tiefland; im Westen das Hochgebirge der
Alpen mit seinen einzelnen Ketten; im Osten die Karpaten, im Norden das Erzgebirge,
die Sudeten, der Böhmerwald, im Süden eine Hochfläche. — Tiefebenen: Wiener
Becken mit Marchfeld, kleine ungarische Tiefebene, große niederungarische Tiefebene im
Osten des Landes. —
Bewässerung: Meer (Adria), Flüsse, Seen- Flüsse: a) Donau mit Inn
(Salzach), Traun, Ems, Raab, Drau (Mur), Save. — March, Waag, Theiß (Szamos,
Köros, Maros), Aluta, Sereth, Pruth. d) E l b e: Moldau, Eger. — Isar, o) Weichsel
(San), ä) Etsch mit Eisack- e) Dnjestr.
Alpenseen : Bodensee, Traunsee, Gardasee. K a r st s e e n : Zirknitzer See.
Dolinen- Tieflandseen: Neusiedler See. — Plattensee.
Bodenbeschaffenheit: über x/3 Ackerland, V4 Wiesen und Weiden, fast 1la Wald-
land, das andere Land unbebaut.
Bodenerzeuguisfe: a) Getreide (Roggen, Weizen, Mais (wo?), Hopfen,
Tabak, Flachs, Zuckerrüben (wo?); b) Obst und Wein (wo?); c) Südfrüchte:
Feigen, Zitronen, Oliven, Kastanien, Mandeln; ä) Holz: Eichen, Buchen, Tannen (wo?).
Bodenschätze: Braun- und Steinkohlen (wo?); Eisen-, Blei-, Kupfer-, Silber-
und Golderze (wo?); Petroleum; Steinsalz, Salinensatz, Seesalz; Quecksilber; Mineral-
quellen (wo?).
Klima: Binnenlandklima; im südlichen Teile Mittelmeerklima.
Bewohner: Deutsche — Slawen (Tschechen, Slowaken, Slovenen, Polen, Ruthenen,
Kroaten); Magyaren; Romanen (Italiener, Rumänen) — Religion: zum größten
Teile katholisch; nur Vs evangelisch. Bildung: in den deutschen Kronländern gut,
in den slawischen Gebieten gering. —
Erwerbszweige: Ackerbau und Viehzucht; Wein- und Obstbau; Waldbau; Berg-
bau; Industrie (Woll-, Baumwoll-, Leinen-, Seidenweberei), Eisenindustrie; Glas- und
Porzellanfabrikation, Zuckerfabrikation; Handel und Verkehr: Ausfuhr: Getreide,
Holz, Hopfen, Malz, Salz, Obst, Eier, Wein, Vieh, Felle, Häute, Leder. — Einfuhr:
Metallwaren, Kolonialwaren, Bücher, Maschinen, Kohlen usw. — Verkehrswege: Schiff-
fahrtsstraßen: Donau, Theiß, Drau, Sau. — Elbe mit Moldau — Eisenbahnen (zeigen
und nennen!) —
Staaten: 1. Ost err eich: Ober- und Rheder-Österreich, Salzburg, Tirol, Steier-
mark, Kärten, Kram, Küstenland, Dalmatien, Böhmen, Mähren, Schlesien, Galizien,
Bukowina, Bosnien, Herzegowina. — 2. Ungarn: Ungarn, Siebenbürgen, Kroatien
und Slavonien.
Hauptstädte: Wien, Linz, Salzburg, Innsbruck, Klagenfurt, Graz, Laibach, Trieft,
Prag, Brünn, Lemberg, Czernowitz, Serajewo, Mostar. — Budapest, Kronstadt Agram
und Essegg (Lage!). —
Handelsstädte: Krakau, Olmütz, Reichenberg, Pilsen. Aussig, Steyr, Trient,
Kronstadt, Preßburg, Szegedin, Debrecin usw. (Lage angeben lassen!) —
Verwertung des Stoffes: Aufsatz: Die Schönheiten Tirols.
— Die Kaiserstadt Wien. — Das Leben in der Pußta.
Lesestücke: Die Kaiserstadt Wien. — Die ungarische Pußta. —
Das Petroleum.
Ii. Westeuropa oder das nordwesteuropäische Schollenland.
Kehrxie!: Wir betrachten nun die Staaten Westeuropas oder des
nordwesteuropäischen Schollenlandes. Zeige dieses! Zeige und nenne die
Staaten des nordwesteuropäischen Schollenlandes! Frankreich, Belgien,
Holland, Luxemburg, Dänemark und England. Bestimme die
Lage dieser Länder! —
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Raab Maros Bodenerzeuguisfe Bodenschätze
Extrahierte Ortsnamen: Europas Karpaten Böhmerwald Adria Donau Aluta Eger Neusiedler_See Polen Donau Salzburg Dalmatien Schlesien Galizien Bukowina Bosnien Ungarn Ungarn Kroatien Wien Linz Salzburg Klagenfurt Graz Laibach Prag Lemberg Czernowitz Serajewo Mostar Budapest Kronstadt_Agram Krakau Olmütz Reichenberg Pilsen Aussig Steyr Kronstadt Preßburg Tirols Wien Wien Westeuropa Westeuropas Frankreich Belgien Holland Luxemburg England