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1. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 16

1898 - Halle : Anton
16 «Österreich-Ungarn. — Die Schweiz. 77] 3. Pas Karpatenlanb wird gebildet von den Karpaten und dem von diesem Gebirge eingeschlossenen Tieflande. a. Die Karpaten bilden einen 1600 km langen Gebirgsbogen, der nach der Donau hin offen ist. Das Gebirge ist rauh und unwirtlich, strich- weise kahl, in der Mitte dichtbewaldet. Es besitzt Reichtum an edlen Erzen (Gold) und wird am Nordsuße von einem mächtigen Steinsalzlager be- gleitet. Dieses wird in Wieliczka (wjelüschka) ausgebeutet 1). Das Ungarische Tiefland bildet den Boden des Karpatenkessels. Sein Hauptfluß ist die Donau. Diese tritt bei Preßburg, der alten Krönnngsstadt der Ungarn, aus Österreich uach Ungarn, bildet bei Waitzen ein Knie, fließt nach S., bis sie wieder östliche Richtung annimmt. Links fließt ihr zu die vielgewnndene, fischreiche Theiß, r. die Alpenflüsse Dran und S a v e. Die Donan wird dann im N. von den Karpaten und auch im S. von Gebirgen eingeengt. Sie durchbricht diese Enge, wobei sie die gefahrvollen Stromschnellen des Eisernen Thor es bildet und tritt dann in das Walachische Tiefland. Die ungarische Ebene ist im W. meist Ackerland, im O. meist Weidegrund. In den Ackerbaugegenden erbaut man besonders Weizen und Mais; die Weiden (Pußten genannt) nähren große Herden halbwilder Schweine, Pferde und Rinder. Wegen des Vorherrschens der Viehzucht giebt es in Ungarn nur wenig Städte, dafür Riefendörfer, z. B. Debre cz i n [debrezin| mit 60 T. E. Hauptstadt ist Budapest; das befestigte Bnda (deutsch--Ofen) liegt am rechten, hochgelegenen Donauufer, gegenüber in weiter Ebene Pest, der Hauptsitz des ungarischen Handels („Ungarisch-Leipzig"). Ofen hat meist deutsche, Pest ungarische Bevöl- kernng (59v). 78] Klima und Erzeugnisse. Ungarn und das Küstenland am Adria- tischen Meere haben heiße, trockene Sommer, während die Alpenländer ge- mäßigte, häufig nasse Witterung haben. Deshalb gedeiht in Ungarn Mais, Tabak und Wein und im Küstenlande reist sogar die Olive; Böhmen und Mähren aber sind neben Ungarn die wichtigsten Getreideländer des Reiches. 79] Bevölkerung. In den Bergländern sitzen Deutsche (10 Mill.), Rom aiten (Z Mill.) und Slawen (18 Mill.); das Flachland ander mittleren Donan ist von 6 Mill. Ungarn bewohnt. Dieses Bölkerge- misch ist die Ursache, daß die 16 „Kronländer" des Kaisertums das „ö st er- reich i s ch e" und das „ungarische Staatsgebiet" bilden. 4. Die Schweiz. 80] Lage nach der Karte. Die Schweiz ist eine Republik (d. i. ein Freistaat). 81] Bodenform und Bewässerung. Im S. ragen die Hochketten der Mittelalpen; an diese legt sich im Nw. die Schweizer Hochebene an und reicht bis zum Schweizer Jura. 82] \. Das Alpcnland begreift mittleres Hochgebirge und die Voralpen zwischen dem Genfer- und Bodensee. Hier quellen die Hauptwasseradern der Schweiz: die obere Rhone und der obere R h e i n mit seinen Neben- flüssen; durch den Inn gehört das Land auch zum Donaugebiet und durch den T e s s i n zum Stromgebiet des Po. In den Flußthäleru wird Acker- bau getrieben, auf den Bergwiesen Viehzucht (Käse!).

2. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 245

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
- 245 Ungarische Ebenen. die Donau Theiß, Drau, Sau (allein mit 5 schiffbaren Zuflüssen) und aus Serbien die Morawa — gieb bei jedem Flusse das Mündungsufer an! — aufnimmt, schlagt sie ihre eigentliche Hauptrichtung nach O. wieder ein, wird aber, ärger als es ihr auf ihrem ganzen Laufe geschehen, noch vor- her von Gebirgen emgezwängt. Wie schon oben erwähnt, begleiten nämlich hier etwa auf einer Strecke von 20 Meilen Zweige des Balkan und des siebenbürgischen Hochlandes den Strom, der an dieser Strecke enge, felsige Ufer hat. Gegen das Ende, in der Gegend von Örsova, ist die Stromenge, welche die Türken D emirkapi, d. i. eisernes Thor, nennen. Hier wird der Strom, der vorher 3600' breit war, bis auf 300' eingezwängt. Man könnte diese Strecke die Donau- Engen nennen. Nun tritt die D., von den Alten auf die- sem ihrem Unterlaufe Jster genannt, in die dritte Tief- ebene der Wallachei und Bulgarien; auf dem linken Ufer fließt ihr noch die Alu ta aus Siebenbürgen und der Pruth, der schon der sarmatischen Ebene angehört, zu. Ihn zu empfangen, hat sich die D. 10 M. von der Mündung noch einmal nach N. gewandt und bildet dann ein Delta, in dem man drei Haupt-Mündungen zwischen Lagunen und Strand- seen unterscheidet; die südlichste bildet die politische Gränze zwischen der Türkei und Rußland; die mittlere, Sulina, allein ist für Seeschiffe gangbar. Doch geht von der Donau, ehe sie die Biegung nach N. macht, ein Erdspalt zum schwar- zen Meere, welchen noch jetzt zum Theil ein Landsee ein- nimmt. Leicht könnte der Strom diesen seinen älteren Weg wieder geleitet werden. Die ganze Donau wird jetzt schon von Staaten des Donauhochlandes an bis zur Mündung von Dampfschiffen befahren, und es tritt somit ein lebhafter Verkehr der Donauländcr mit dem Orient ein. Die Bewohner des Donautieflandes, etwa 15 Mill. auf 10,000 lum., gehören durchaus nicht zu einem Volks- stamme; die beiden vorwiegenden sind Magyaren (S. 169.) und Slaven. Sie gehören auch nicht zu einem Staate, doch steht der bei weitem größere Theil des Donautieflandes mit der österreichischen, der kleinere mit der türki- schen Monarchie in einem engeren oder weiteren Verhältniß. Wir unterscheiden daher:

3. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 246

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
246 Drittes Buch. I. Grönländer der österreichischen Monarchie. 1. Das Königreich Ungarn. In das Gebiet der mittleren Donau, die früher römi- schen Provinzen Pannonien und Da cien, in welchem hernach die Hunnen gehauset, zog um 900 das Noma- denvolk der Ungarn oder Magyaren ein, wahrscheinlich aus den sibirischen Flachländern gekommen und tschudischen Stammes (S. 169 ). Nachdem sie durch ihre Räuberzüge namentlich den Deutschen sehr lästig gewesen, aber auch von ihnen gestraft worden waren (Heinrichl. bei Merseburg 933. Otto I. auf dem Lech selve 956), führte um 1000 die Pflanzung des Christenthums eine mildere Zeit her- bei. Hz. Stephan, der Apostel (nachher der Schutzheilige) seines Volkes, erhielt vom Papste den Titel apostolischer König, den die Kaiser von Oesterreich noch jetzt führen. Nach seinen Zeiten dehnte sich Ungarn öfters über das ganze Donautiefland aus, wurde aber hernach durch die Türken wieder verkleinert. Damals war Ungarn die Vorhut und Worwache Europa's gegen den Islam. Da seit 1300 Ste- phans Stamm ausgestorben, wurde Ungarn ein Wahlreich, wählte aber als solches 1526 das Haus Oesterreich zu seiner. Dynastie. Seit der Zeit ist der Regent Oesterreichs zugleich König von Ungarn. Seine Stelle vertrat im Reiche der Pa latinus: alle drei Jahre ward ein Reichs- tag berufen. Dieser theilte sich in 2 Tafeln: die Mag- nate nt a sei (Prälaten und der hohe Adel) und die De- putirtentase l d. i. die Abgesandten des niedern Adels und der 49 sogenannten königlichen Freistädte. Auf Gesetz- gebung und Besteuerung hatten diese Stände (zusammen etwa 600 Personen) den größten Einfluß. Bei den Verhandlun- gen erschien man bewaffnet. Die Geschäftssprache war meist die lateinische, welche überhaupt in Ungarn, wenn auch nicht immer mit Cicero's Worten, vielfach im Verkehr des amtlichen Lebens gebraucht wird. Die raschen und feurigen Ungarn halten auf ihre Nationalität und ihre Rechte: doch haben sie für das österreichische Haus oft Gut und Blut geopfert. Wer hat es nicht gehört, wie Maria Theresia, auf allen Seiten gedrängt, den kleinen Sohn auf dem Arme, in die Versammlung der Magnaten trat und diese mit ge-

4. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 247

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Ungarn. 247 schwungenen Säbeln gelobten: Morianmr pro rege nostro Maria Theresia. — In Folge des 1849 bezwungenen Auf- standes der Magyaren werden sich die ungarischen Verhältnisse in Bezug auf Verfassung, Eintheilung des Landes u. s. w. wesentlich ändern. Wir verspüren die völlige Mittheilung bis zur vollendeten, völligen Neugestaltung Ungarns. Das Königreich Ungarn hält über 3000 m)M. Gieb die politischen Gränzen nach der Karte an. Welche natürliche Abtheilungen des Donautieflandes werden von die- sen umschlossen? Die Zahl der Bewohner etwa 8 Mill. Darunter noch nicht die Hälfte eigentliche Magyaren. Sie bewohnen die miltleren, ebenen Theile; den Gebirgen sind sie feind. Das alte Nomadenblut verläugnet sich noch jetzt nicht in ihrem Widerwillen gegen das Stadtleben und Han- delsbetrieb — den zahlreiche Juden und Griechen willig übernehmen — in ihrer Vorliebe für ihre leichten Rosse, für ein möglichst ungezwungenes Leben. Ihre Nationaltracht hat ein malerisches und kriegerisches Aussehn; der allgemein ge- tragene Schnurrbart erhöht dies letztere noch (die Husaren sind so ziemlich auf ungarische Art equipirt und der unga- rischen leichten Reiterei nachgebildet). Pelzwerk spielt bei dem ganzen Costüm eine große Rolle und wird Sommer und Winter getragen. — Einen großen Theil der Bevölkerung machen Slaven aus, auch Deutsche giebt es über 1/2 Mill., besonders im W. und im ungarischen Erzgebirge; von kleinen Völkersi'ppschaften, wie von den Zigeunern (S. 169.) nicht zu reden. Die verschiedenen Stämme wohnen oft sehr zerstreut unter einander; über 4 Mill. sind römisch- katholisch, 2 Mill. protestantisch, die übrigen gehören zur griechisch-katholischen Kirche. Das Königreich zerfällt in 5districte und 42 Comktäte oder Gespannschaften. Wir merken uns die wichtigsten Orte nach der natürlichen Abtheilung. a) An der westlichen Eingangspforte (S. 243.'), am linken Donauufer, liegt die frühere schöngebaute Hauptstadt Presburg, 4-0,000 E Hier wurde der Reichstag gehalten und der König ge- krönt. Vorher aber ritt er in ungarischer Tracht auf den Königs- hügel an der Donau und schwang das heil. Stephan-Schwert nach den vier Gegenden der Welt, zum Zeichen, daß er das Land gegen die ganze Welt schützen wolle. Uebcr Presburg stand sonst auf dem letzten Ausläufer der kleinen Karpathen das königliche Schloß; von dort reizende Aussicht über die Ebene von Ober-Ungarn.

5. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 248

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
248 Drittes Buch b) In dieser nun liegen an der Donau die Festungen Raab und Komorn, der stärkste Platz im Lande — weiter hinab Gran§ von dem der erste Erzbischof (?riwu8 Regni) den Titel führt. Gieb bei jeder Stadt das Ufer an. — Im ungarischen Erzgebirge liegen die-wichtigen Bergstädte Schema itz und Kremnitz (Kremnitzer Ducaten). Die Bergknappen und Hüttenverwalter sind meistens Deutsche. c) In der Ebene von Nieder-Ungarn liegen, ein Paar Meilen südlich von der Donau-Beugung, sich die beiden Städte Ofen (magyarisch Buda) und Pesth gegenüber, durch einei400^ lange Kettenbrücke verbunden. Ofen, die jetzige H^uptst. und ehedem der Sitz des Palatin, liegt auf dem westlichen, hohen, wein- reichen Thalrande des Stroms und bietet, besonders vom königl. Schlosse aus, eine weite Aussicht. Bergfestung, um die in den Tür- kenkciegen viel Blut geflossen. 40,000 E. Ziemlich noch einmal so volkreich ist Pesth, das ganz in der Tiefe liegt und daher den Ueberschwemmungcn Preis gegeben ist. Pesth ist eine regelmäßige und äußerst lebendige Handelsstadt, die sich noch immer vergrößert (Ungarisch-Leipzig). Doch blüht hier auch eine Universität. In beiden Orten viele Deutsche. Eisenbahnverbindung mit Wien. — Rechts von der Donau liegt nach der slavonifchen Gränze zu Szigeth, durch den Heldentod des Zriny 1566 uns bekannt, jetzt verfallen; links die größte Stadt nach Pesth in U., D e b r e c zi n, im O. der Theiß, fast nur von Magyaren bewohnt und ächt ma- gyarisch, ist nach Bauart, Sitte und Gewerbe der Einwohner keine eigentliche Stadt, Ackerbau der Hauptnahrungszweig; mit seinen dorfähnlichen breiten Straßen, niedrigen Häusern, nationalen Sit- ten bildet es einen auffallenden Contrast zu der andern großen Stadt des Reiches, Pesth, mit deutschen Sitten und Wienerischem Luxus, 50,000 E. Lebhafter Handel. Das Castell Munkatsch, im ober- sten Theißgebiet, ist Ungarns Staatsgefängniß. Am Marosch die Festung Arad. 2. Die Konigreiche Croatien und Slavonien, zwischen der Drau, der Donau und Sau, bilden zusam- men ein Kronland, das 350 □ M. und 900,000 Einw. slavischen Stammes Hat, die überwiegend romisch-katholisch sind. Jn des Kaiserhauses Heeren, im dreitzígjáhrigen und noch im siebenjáhri'gen Krieqe waren die Croa ten gefürch- tet als gewandtes, raubsuchnges Kriegsoolk. Agr,am, die Hauptstadt von Croatien, etwas nordlich von der Sau, 15,000 E. An einem schon erwahnten Bufen des Adria - Meeres (S. 183.) die Handelsstadt Fiume im frühecen ungarischen Littorale. Die Hauptstadt von Slavonien ist Essek, Festung an? — 12,000 E.

6. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 361

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Böhmen, Mähren. 361 Fluß giebt eine der berühmtesten deutschen Stadtansichten. Die be- festigte Stadt hat 2 M. im Umfange und 150,000 E. Unter den Bergen umher links der weiße Berg: Schlacht 1620. Bon Prag führt eine Hauptstraße über Tabor (von einer hussitischen Partei angelegt, die sich danach nannte) nach Budweis, 14,000 E. Von da Eisenbahn nach Linz (S- 357.). Ueberdem ist Prag mit Dresden, Olmütz, Brünn und Wien durch Eisenbahn verbunden. Die Chaussve nach Dresden führt bei der Festung Marien - Theresienstadt unweit Leitmeritz (S. 338.) über L o wo sitz, wo Friedrich Ii. 1756 die Oesterreicher besiegte, durch das Mittelgebirge (S. 338.) nach Teplitz. (Warme Quellen 30—38°, sehr besucht). Von da über Kulm und Nollendorf (Franzosen 1813 geschlagen) nach Sachsen herein. Durch die Verbindungswege nach Dresden und Linz zerfällt uns B. in 2 Hälften: a) in der östlichen: Fast an dem südlichsten Punkte, den die Elbe erreicht, Kolin, Friedrich d. Gr. 1757 von Daun geschlagen. Nicht weit davon die Bergstadt Kuttenberg. An der obern Elbe die Festungen Königingrätz, 10,000 E., und Josephsstadt, die letztere bloß von Soldaten bewohnt. In der Nähe des Nordostrandes Adersbach (S. 336), die^gewerb- same Fabrikstadt Reichenberg 15,000 E. (Tuch und Strümpfe): an der Straße, die von R. nach der preußischen Stadt Görlitz führt, Friedland, Wallensteins Herrschaft, b) in der westlichen Hälfte: Einige Meilen im Sw. von Prag das Felsenschloß Karlstein, wo sonst die böhmischen Reichsklcinodien verwahrt wurden. In derselben Richtung, nach dem Böhmer Walde zu, Pilsen, 16,000 E., lebhafte Handelsstadt. Im nordwestlichen Zipfel Eg er, an? — durch Wallensteins Ermordung bekannt. (Noch jetzt wohnt der Bürgermeister im Hause der That). 1 St. im N. von E. das Bad Franzensbrunnen. Weiter im Eger- thale hinab, rechts im Thale des Flüßchens Tepl, zwischen schö- nen Waldungen liegt Karlsbad mit 8 Mineralquellen, darunter der Sprudel 60° Hitze. Die Tepl hinauf kommt man an ein reiches Kloster Tepl; ihm gehört das etwas seitwärts in einem ab- geschiedenen Thalgrunde liegende Marienbad. — Am Erzgebirge die Bergftadt Joachimsthal (Thaler). 11. Markgrafschaft Mähren, 400 njm., Mill. E., §. 87. 4. 92. 1. g. h. Die Kaiser - Ferdinands - Nordbahn mit ihren Seitenflügeln verbin- det die beiden größten Städte des Kronlandes mit Wien, Prag, Breslau, Berlin u. s.w. Die Hauptstadt Brünn, 40,000 E.; über der Stadt der 800' hohe Spielberg, ein Staatsgefängniß. Olmütz, an? — ist starke Festung, 15,000 E. Etwas östlich von Brünn das kleine Austerlitz: Dreikaiserschlacht und Sieg Napoleons 1805. Dicht an der böhmischen Gränze im Sw. liegt Jglau, 15,000 E. 12. Herzogthum Schlesien, 90 m>M., */2 Mill. E., tz. 92. 1. h. 2. S. 243. (lieber das Geschichtliche S.356.)

7. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 299

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
299 Galizien und Krakau. sterung für den Gedanken der Ehre und des Ruhmes, Tapfer- keit, großmülhige Gastfreiheit. Man hat die Polen wohl des- halb die Franzosen des Nordens genannt. Zu seinen Schatten- seiten gehört der Leichtsinn, der Jahrzorn und die Prunkliebe. Der Zustand der unteren Volksklassen hat sich in den letzten Jahr- zehnden gehoben, aber Unwissenheit, Trunksucht, Trägheit und Unreinlichkeit bleiben noch ein Vorwurf (die seltsame Krankheit des Weichselzopfes hängt wohl auch mit dem letzteren Fehler zusammen). Die kleineren polnischen Städte und Dörfer haben meist ein überaus schmutziges Aussehen, und da am meisten, wo recht viele Juden wohnen. Fast Vio aller Juden auf der Erde wohnt in Polen und beschäfiigt sich mit Handel und Wan- del aller'art. Sie sind daselbst Müller, Fuhrleute, Schenkwirthe des auch hier im Uebermaaß getrunkenen Branntweins u.s. w. a) Zu den Kronländern der Oesterreichi sehen Monarchie gehört: 1. Das Königreich Galizien mit Lodomericn, dem Groß- herzogthume Krakau und den Hcrzogthümern Auschwitz und Zator. Ueber l4'J0 ffjm. und (mit dem folgenden Kronlande zu- sammen) 5 1u Mill. E. Es besteht aus einem Stück von Klein- polen und hat seinen Hauptnamen von dem bis in das I4te Jahr- hundert russischen Reiche Halicz mit gleichn imigcr, jetzt unbedeu- tender Hauptstadt am Dnjestcr. Daher wohnen auch nur im W. ächte Polen, im O., im sogenannten Roth-Rußland, die Rus- n ia ken, ein russischer Stamm. Im östlichen Th eile Haupt- stadt Lemberg, hat 60,000 E., darunter */3 Juden. 5'6 der Be- wohner machen diese in der Handelsstadt Brody aus (22,000 E.), welche im No- von Lemberg unweit der russischen Gränze liegt; 3 Kirchen, über 100 Synagogen. Im westlichen Striche merke Krakau, 45,000 E., sonst an 100,000, bis 1846 der Hauptort eines kleinen Freistaates, am lin- ken Ufer der hier schon schiffbaren Weichsel, nimmt sich mit seinen vielen Thürmen und dem Schlosse auf dem Berge darüber sehr gut aus. Auch im Innern enthält es gutgebaute Stadttheile und viele Paläste aus den Zeiten, wo Polens Könige hier oft residirten. Uni- versität. In dem würdigen Dom ruhen viele Könige, viele in Po- lens Geschichte berühmte Männer. Unter diesen letzteren auch Kos- ciusko, der 1794 im heißen schrecklichen Kampfe dio> Selbstständig- keit Polens zu retten suchte und sich erst verwundet in der Gegner Hände gab, die ihn zu ehren wußten. Ihm zum Gedächtniß ist auch (nach slavischer Sitte), % Meile im W. der Stadt, ein 120' ' hoher Gedächtnißhügel aufgcthürmt, der seinen Namen trägt. Bon ihm treffliche Aussicht über Krakau und das Weichselthal. Krakau steht mit Wien, Berlin und Warschau in Eisenbahn-Verbindung. Ferner die Handelsstadt Bochnia mit Steinsalzwerk, und das Stein- salzweik Wieliczka, etwas südlich von der Weichsel, Krakau ge- genüber (S. 291.). Das Werk, welches jährlich 700,000 Centner

8. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 249

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Serbien, Siebenbürgen. 249 3. Die Woiwodschaft Serbien mit dem Temeser Banat, ein neu gebildetes Kronland zwischen Donau, Theiß und Marosch, 500 m M., 1,400,000 E., zum großen Lheil ser- bischen Stammes und griechischen Bekenntnisses. Darin Temes war, starke Festung, 16,000 E. Unter der Militairgränze, welche 580 □ M. und 1 1 /4 Mill. Ei'nw. hat, versteht man den breiteren oder schmaleren Landstrich, welcher sich an der ganzen österreichisch-türkischen Gränze (.Dalma- tien ausgenommen') entlang zieht. Man unterscheidet eine croa- tische, slavonische, ungarische oder banatische und sie'- benbürgische M.; die letztere ist indessen nicht so genau abge- gränzt als die früher genannten. Dieser ganze Landstrich ist eine Soldaten - Eolonie, einzig in ihrer Art. Alle Behörden sind mili- tairisch, alle Beamten haben Offiziers-Rang und Titel, der ge- meine Mann ist Bauer und Soldat zugleich, denn alle liegenden Gründe sind Soldatenlehen. Alle Bewohner sind in 16 Infanterie- Regimenter, 1 Husaren - Regiment und 1 Matrosenbataillon ge- theilt; an der türkischen Gränze liegen außer den vielen Festungen in abgemessenen Zwischenräumen Wach - und Blockhäuser. Sie wird streng bewacht, theils um die Einfälle der Räuberbanden, theils um die Pest von dem übrigen Europa zurückzuhalten. Bei ganz entfernter Gefahr stehen 4000 Granzer auf täglichem Dienst, bei näherer 7000, bei ganz naher 11,000; in 4 Stunden kann durch die Auarmstangen-der ganze Gränzzug von 200 M. Länge allar- mirt sein. — Bon den Festungen merken wir das starke Peter- wardein auf einem in die Donau hervortretenden Felsenberge, das ungarische Gibraltar; und Orsova, an der Donaustrom- schnelle (S. 245.). Semlin, am Zusammenfluß von Sau und Donau, ist eine Handelsstadt, welche der türkischen Festung Belgrad gegenüber liegt und wird in den Türkenkriegcn oft erwähnt. 4. Das Großfürstenthum Siebenbürgen, (ungarisch Erdely, d. i. lateinisch Transsyl vania), 950 mm., ist seiner natürlichen Beschaffenheit nach schon S. 243. beschrieben. Die 2'/4 Mill. E. theilt man in Ungarn, Szekler und Sachsen. Die zweilen sind vielleicht Nachkommen von Völkern, welche bei der Einwan- derung der Ungarn — wann? hierher flüchteten; nach Anderen sind sie auch Magyaren, und ihr Name bezeichnet sie bloß als Gränzwächter. Die Sachsen sind deutsche Einwanderer norddeutscher Abkunft. Außerdem wohnen viele W lachen im Lande. Wie diese Völker, so bestehen neben einander die

9. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 250

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
250 Drittes Buch. römisch - katholische, die griechisch-katholische und die protestantische Kirche sammt einer Secte, den Unitariern, welche die christliche Lehre von der Dreieinig- keit Gottes verwerfen. Auch S. hat eine landständische Ver- fassung. Im Lande der Ungarn, dem bei weitem größten: Klausen- burg, 25,000 E. — Im Lande der Sachsen und zwar im west- lichen, größern Stück das gutgebaute Her man nsta dt, 20,000 fast nur protestantische E. Von hier führt die 5 M- lange Karoli- nen - Straße in das Thal der Aluta, durch den stark befestigten Rothenthurm-Paß in die Wallachei. — In dem kleineren, östlichen Theile des Sachsenlandes Kronstadt, die größte in S., 40,000 E., im tiefen Gebirgsthal und doch noch 1900' über dem Meere. Alle 3 genannten Städte sind befestigt. » Ii. Länder, welche zum Türkischen Reiche gehören, zusammen an 4000 sum. 1. Bosnien und die Herzegowina S. 231., von der Sau bis zum Montenegriner Lande. Den Haupt- stamm der Bewohner bilden die eigentlichen Bosniaken, slavischer Abkunft. Die Hauptstadt Bosna- Serai, 65,000 E., liegt fast in der Mitte, an der Bosna, einem Nebenflüsse der Sau. An einem lin- ken Zuflüsse der Bosna das feste Travnik, wo ein Pascha von 3 Roßschweifen residirt. Zn dieser Provinz fehlt es fast nie an Tumult und Unruhe. — Die Hauptstadt der Herzegowina heißt M o sta r. 2. Serbien, das bergige, waldige Gebiet der Mo- rawa, wird auch von einem slavischen Volksstamme bewohnt, der sich durch kriegerisches und dichterisches Feuer auszeichnet (Serbische Volkslieder). Des türkischen Joches müde, erhob er sich seit 1804 im Aufstande und hat nach blutigen Kämpfen unter russischer Hülfe seine Freiheit errungen. Nur eine mäßige Abgabe wird an den Sultan entrichtet; außer in Belgrad wird kein Türke im Lande geduldet. Der Fürst wohnt in her offenen Stadt Kragujevatz, am Fuß der Gebirge. — In der Gabel zwischen Sau und Donau — welcher österrei- chischen Stadt gegenüber? -— liegt die berühmte Festung Belgrad, welche sich der Sultan Vorbehalten hat. In der Mitte steht auf hohem Felsen das stark befestigte Ober-

10. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 356

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
356 Viertes Buch. gen Theile der großen Monarchie sind an andern Stellen vorgekommen, werden aber am Schluffe des §. noch einmal aufgezählt. Das österreichische Kaiserthum breitet sich über mehrere europäische Naturländer aus und trägt in seinem Umfange verschiedene Nationalitäten. Man zählt etwa 8 Mill. Deutsche, 16 Mill. Slaven, 7*/2 Mill. Romanen (Italiener und Walachen), 6*/2 Mill. Magyaren, 3/4 Mill. Juden, 93,000 Zigeuner (in Ungarn und Siebenbürgen). Diese, mit möglichster Schonung der Eigenthümlichkeiten, zu einem kräf- tigen Einheits-Staate zusammen zu schließen, scheint die Auf- gabe österreichischer Staatskunst zu sein; überwiegende Ge- meinschaft des religiösen Bekenntnisses kommt ihr dabei zu Hülfe. Man rechnet 30 Mill. Katholiken, über 3 Mill. Griechen, 3x/2 Mill. Protestanten, 50,000 Unitarier S. 250. — Die Verfassung des Kaiserthums anlangend, so steht der Krone, als der vollziehenden Reichsgewalt/ein berathen- der Reichsrath zur Seite, dessen Mitglieder vom Kaiser ernannt werden. Jedes Kronland hat außerdem eine beson- dere Landesverfassung; den einzelnen Landtagen steht in Ueber- einstimmung mit dem Kaiser das Recht der Gesetzgebung in Landesangelegenheiten zu. 1. Erzherzogthum Oesterreich unter der Enns (Niederösterreich) 360 ui M., über l1/2 Mill. E. §. 86., 3. e. §. 37., 1. 3. f. g-. 4. Die Hauptstadt der ganzen Monarchie, Wien, mit seinem Po- lizeibezirke über 480,000 E., liegt da, wo ein Flüßchen gl. N. rechts in die hier getheilte Donau mündet. Die eigentliche Stadt, von nicht großem Umfange mit 50,000 E., alterthümlich, mit engen, trefflich gepflasterten Straßen voll Volksgewühl, liegt in einem. Halb- kreise am rechten Stromufer. Hier die einfach würdige kaiser- liche Burg, der düster erhabene Dom von St. Stephan, von dessen Riesenthurme einst Graf Stahremberg das Türkenlager übersah (S. 226.). Die Stadt hat noch jetzt Festungswälle, Ba- steien; das Glacis aber (der bei einer Festung leere Raum außer- halb der Mauern) ist in Spaziergänge verwandelt. Jenseit derselben umziehen den Stadt-Halbkreis über 30 Vorstädte, mit breiteren, luftigeren Straßen. Auf der Donauinsel im No. der Stadt liegt die Leopoldstadt, auch 2 große Gärten oder Lustwälder mit fri- schen Rasenplätzen und kräftigen Baumreihen, der Augarten und der berühmtere und besuchtere Prater. Das Ganze hat 3 V2 M. im Umfange. Durch seine wunderschönen Umgebungen im W. und S., durch so viele Sehenswürdigkeiten, durch Schätze der Kunst und Wissenschaft, durch den heiter-gemüthlichen Sinn seiner lebensfrohen Bewohner ist W. ein in vielfacher Hinsicht angenehmer Aufenthalt.
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