— 104 —
ihre bedeutendsten Städte Kronstadt, Hermannstadt), an Bildung
voranstehend und als Lutheraner in geistigem Verkehr mit dem
Mutterlande, dem sie auch trotz vielfacher Bedrängnis in Sitte
und Sprache treu bleiben. 3) Magyaren, um die Hälfte
stärker als die Sachsen, seit der Einwanderung politisch über-
wiegend. — Im W., in der von Deutschland am meisten
beeinflußten oberungarischen Tiefebene, seit Karln. deutsche
Ansiedlnngen bis zur Raab: deutsch auch die Donaustädte Pres'
bürg und Ofen (Buda), dem am Rande der Pußten gelege-
nen Pest gegenüber. — Nnr das Sumpfland des (auf einige
Zeit in wogende Kukuruzfelder nud Wiesen verwandelten) Neu-
siedler Sees und der Bakonywald mit seinen zur Donau und
untern Drau sich senkenden Abdachungen nebst der dazwischen
liegenden Niederung des Plattensees im Besitz der Magyaren;
durch dieses pannonische Land die Türkenstraße über Moh atsch
und Seiget auf Wien und Ofen. Hieran und an den sieben-
bürgischen Besitz lehnt sich das eigentliche Magyarenland, das
alte Jazygien, das Flußgebiet der Thdß*), von den Reben-
hügeln Tokays durch die stein- und baumlose horizontale Ebene der
Steppen (Mittelpunkt Debreezin), Pußten (mit den großen Märk-
ten**) und Sümpfe bis zum Banat von Temeschvar. Die
Besetzung dieser Landestheile durch die Ungarn, ihrem finnisch-
ugrischen Charakter couform, aus ihrer Einwanderung über den
Waldkarpathenpaß Lemberg-Munkatsch zu erklären. — Wie in
siedlungen im No. (Bistritzer District) im Zusammenhang mit denen in der
Zips vor 1141; von 1141—1161 die Ansiedlnngen um Hermannstadt, Lesch-
kirch und Großschenk, (das alte Land), die im Erzgebirge wahrscheinlich in
derselben Leit; die übrigen Stühle seit 1161; die Ansiedlnngen im Bnrzen-
lande (Kronstädter District) durch die deutschen Ritter etwa um 1220. Zu
einem politischen Ganzen vereinigt 1124 durch die magna charta des Königs
Andreas Ii.
*) Die 180 Meilen lange Theiß, der fischreichste Fluß Europas, Wasser-
reich genug, um überall mit seinem parallelen Hauptstrom durch Kanäle
verbunden zu werden (vgl. das südliche Mesopotamien). Davon und von
der Regulierung der breiten sumpfigen Uferstrecken und der unzähligen Win-
düngen des Flusses durch Seitenkanäle hängt die Kultur des inueru Lan-
des ab. — Selbst die Donau hat hier ähnlichen Charakter angenommen:
südlich vom großen Centralpunkte Ofen-Pest hören die Städte auf, der Fluß
ohne Brücken — alles erinnert an asiatische Steppe.
**) stabil gewordene Lager der alten Steppenvölker. Mittelpunkt der
Markt Kecskemet. Erst vom Einfluß der Marosch in die Theiß an südlich
beginnen wieder Städte; zunächst als Sicherungsplätze gegen die Türken
angelegt.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
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Extrahierte Personennamen: Buda Andreas_Ii
Extrahierte Ortsnamen: Kronstadt Hermannstadt Sachsen Deutschland Bakonywald Donau Wien Ungarn Waldkarpathenpaß_Lemberg-Munkatsch Hermannstadt Europas Mesopotamien Donau
— 28 -
berg), an Heilquellen (die von Kranken aus allen Erdtheilen
betretene Badegasse*) längs des Erzgebirges und der Eger).
Trotz der hierauf gegründeten industriellen Thätigkeit der starken
Bevölkerung (5000: 1 Q.-M.) ist das Innere, das eigentliche
Griechenland**) noch wenig dem Verkehr mit dem Auslande
geöffnet; die größere Kultur in den deutscheu Grenzbezirken, in
der deutsch-czechischeu Hauptstadt und in den zahlreichen Schloß-
bezirken der Standesherrschaften. Die Spuren der Religions-
kriege noch nicht verwischt; daher auch die noch nicht ausgegliche-
nen Gegensätze der Nationalität; daher bei allem Reichthum des
Landes nur die eine große Stadt, Prag, (die Stadt der
Thürme, das böhmische Nürnberg) in einem weiten hügeligen
Becken Zu beiden Seiten der unteren Moldau. — Die dem
Königreiche in Rücksicht auf Natur und Bevölkerung ganz ähu-
liche, auch durch keine Naturgrenzen von ihm geschiedene Mark-
grafschaft Mähren, das Land der March, reicht, wie Schlesien,
bis zu den Karpathen hinauf; das Ausgangsthor von Schlesien
und Böhmen her nach Wien und dem Orient. Im S. des
Gesenkes Vereinigung des Oderthales (längs des deutschen Kuh-
ländchens***) mit dem breiteren Thale der oberen March. Lage
von Olmütz. Im S. vom Mittelpunkte, dem deutschen Brünns),
Vereinigung der westlichen Zuflüsse im Thale der Taya (nächst
Nikolsburg). Die vereinigte sumpfige Taya- und Marchebene
verbreitert sich gegen die Donau zum Marchfelde, dem nördlichen
Dreieck des fruchtbaren Wiener Beckens ff).
*) In ihrer Nähe gewaltige Basalt- und Klingsteinfelsen- (Engeihäuser
Berg- Biliner Stein). Diese Badegasse setzt sich unter demselben Parallel
über Kissingen und die Taunusbäder bis Spaa fort.
**) Die Czechen, 2/s der Bevölkerung, der geistig regsamste, selbständigste
Zweig der deutschen Slaven, zogen von je, wenn auch mit Widerstreben,
aus Deutschland ihre Bildung. Prag, die erste deutsche Universität, verdankt
seine Blüte dem Lützelburger Karl Iv.
***) Gegenüber, der böhmischen Grenze zu, die deutschen Schönhengstler.
Die Mähren: Horaken, Hannaken und inach den Karpathen zu) Slowaken,
von einander durch Lebensweise und Tracht geschieden. Von ihnen sind
den Norddeutschen am bekanntesten die wandernden Drahtflechter.
f) In der Nähe von Brünn und jenen großen Straßen auf der sich
zur March senkenden Terrasse der Hanna das Schlachtfeld von Austerlitz:
„Etudiez bien ce ckamp de bataille; il pourra vous servir plus tard."
ff) Durch die Donau vom südlichen Dreieck zwischen dem Wiener Wald
und Leithagebirge geschieden. Das Wiener Becken das bedeutendste der
Donaubecken, der Tummelplatz des Orients und Oecidents, vom Kremser
Becken durch den Kahlenberg (Wiener Wald) und die Höhen von Körnen-
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Extrahierte Personennamen: Olmütz Karl_Iv Karl Hanna Kremser
Extrahierte Ortsnamen: Eger Prag Nürnberg Wien Orient Nikolsburg Donau Deutschland Brünn Donau Kahlenberg
38
I. «kuropa.
Siebenbürgens mit der Nw.-Ecke der Dobrudscha verbindenden Linie);
quer hindurch fließt der aus Siebenbürgen kommende Alt, 2. aus der ns.
gedehnten Moldau; in ihrer Mitte fließt der Länge nach hindurch der
Seret jhiret^; sein Pamllelfluß, der Pruth, scheidet Rumänien von
Rußland. Seret wie Pruth entspringen auf deu österreichischen Karpaten.
Rumänien hat schon ganz osteuropäische Temperaturschwankung.
Flora.' ^uf heiße Sommer, die den Hauptniederschlag bringen, folgen kalte
Winter, da der eisige No.-Wind aus Rußland ungehemmt ins Land
fegt. Deshalb gibt es keine immergrünen Laubgewächse. Wo der Wald
noch erhalten ist, wie auf deu Karpaten, da hat er deutsches Aussehen:
Uber dem Gürtel der Eiche folgt der der Rotbuche, dann der der Fichten,
zuletzt Alpenweide. In den Wäldern haust uoch der Bär, auf den Hoch-
Kultur, gebirgskämmen die Gemse. Im Hügelland vor dem Gebirge gedeiht
guter Wein; das Tiefland trägt massenhaft Mais und Weizen. Getreide-
ausfuhr (Vc. der gesamten Ausfuhrwerte) auf der schiffbaren Donau sowie
über das Schwarze Meer und Fabrikatzufuhr in das noch industriearme
Land machen den Außenhandel aus. An erster Stelle in ihm steht Deutsch-
laud; Getreideausfuhr geht viel auch nach Großbritannien. Bei über-
wiegender Beschäftigung mit Ackerbau und Viehzucht besitzen die Rumänen
erst wenige größere Städte, und die Volksverdichtung geht wenig über das
Mittel Europas hinaus; es wohnen auf den fast 140 T qkm nur 7x/2 Mill.
E., also auf einem Raum, der um 7 T. qkm größer ist wie Bayern,
Württemberg, Baden, Großherzogtunl Hessen und Elsaß-Lothringen zu-
sammen nur 800 T. mehr als in Bayern allein.
* *
*
Tv. Volk. Die Rumänen sind über den Pruth auch nach dem angrenzenden
Teil Rußlands und über Siebenbürgen verbreitet. Sie stammen ab von
den zur thrazischen Völkergruppe gehörigen Daziern. Diese wurden
um 100 n. Chr. von den Römern unterworfen, die aus ihrem Lande
die letzte römische Provinz, Dazien, schufen. Obwohl die Römerherrschaft
keine zwei Jahrhunderte währte, gaben die Dazier doch ihre Mutter-
spräche auf und nahmen die lateinische an, so daß ihre Nachkommen, die
Rumänen, eine romanische Sprachinsel bilden, umschlossen von Slawen
und Ungarn. Die Bevölkerung Rumäniens besteht der Hauptsache nach
aus Landleuten. Die Rumänen ähneln den Süd-Europäern durch An-
mut der Gestalt, dunkles Auge, schwarzes Haar und geistige Beanlagung;
doch herrschen noch vielfach Unwissenheit und Trunksucht, schlimme Folgen
der erst jüngst aufgehobenen Leibeigenschaft. Ein Bürgerstand ist erst im
Entstehen, so daß Handel und Gewerbe sich noch meist in den Händen
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Ortsnamen: Karpaten Donau Europas Württemberg Baden Hessen Elsaß-Lothringen Ungarn
108
I. Europa,
germanischem Aussehen trotz ihrer finnischen Sprache und überschreiten die
Grenzen ihrer Ebene nur mit dem Stamm der Szekler [pefler], der einst
als Grenzhut in Siebenbürgen angesiedelt wurde. Deutsche wurden als
Kolonisten von Ungarns Königen im 12. und 13. Jahrhundert ins Land
gerufen, um im Nordungarischen Erzgebirge und in Siebenbürgen städtisches
Leben nach deutscher Weise in dem noch einer Wildnis ähnlichen Land
einzuführen, besonders auch des Bergbaues sich anzunehmen. Die Haupt-
lnasse der Bevölkerung des ganzen Berglandes von Nw.-Ungarn besteht
aber nach wie vor aus Slowaken, einem tschechischen Slawenstamm, die
Siebenbürgens aus Rumänen. Den S. Ungarns jenseits der Drau be-
wohnten Serben, die im W. Kroaten, im O. Slawonier heißen. Seit
den Schlußjahrhunderten des Mittelalters zogen besonders zahlreich nach
Ungarn die Zigeuner, ein Wandervolk, das aus dem nordwestlichsten
Teil des Jndusgebietes im Mittelalter durch unbekannte Ursachen ausge-
stört wurde. Sie sind in Ungarn, ebenso im zigeunerreichen Rumänien,
Schmiede und Musikanten, haben sich hier wie dort teilweise auch in Stadt
und Dorf angesiedelt. Bunt zusammengesetzt wie nach Volksart und
Sprache zeigt sich das ungarische Kronland auch im religiösen Bekenntnis.
Die römisch-katholische Kirche zählt weitaus die größte Anhängerschaft: die
meisten Magyaren und Slowaken, sämtliche Kroaten. Der protestantischen
Kirche sind Untertan ein Teil der Magyaren und Slowaken, sowie die
Deutschen Nordungarns und Siebenbürgens, der orientalisch - christlichen
Kirche die Rumänen und Slawonier.
2. Ga- Galizien und die Bukowina sind erst im 18. Jahrhundert öfter-
Buko- reichische Provinzen geworden. Galizien wurde 1772 bei der ersten Teilung
winci. Polens zwischen Rußland, Österreich und Preußen erworben; die Bukowina
wurde als ein Stück der Moldau 1775 von der Türkei abgetreten. Die
W.-Hälfte Galiziens (Weichselgebiet) ist polnisch, also römisch-katholisch,
die O.-Hälfte ruthenisch, d. h. von Kleinrussen bewohnt, die griechisch-
katholisch 1 sind. Ruthenisch und griechisch-katholisch ist auch die N.-Hälfte
der Bukowina, die S.-Hälfte dagegen rumänisch, also orientalisch-christlich
(griechisch-orthodox).
3. Istrien, Jstrien und Dal matten kamen größtenteils erst während der na-
nmtien poleonischen Kriege an Österreich. Sie sind meist von kroatischen Serben,
1 Ein Teil der orientalischen oder griechischen Christenheit erkennt unter
Beibehaltung seiner kirchlichen Eigenart (Abendmahl unter beiderlei Gestalt,
Ehe der Popen, d. h. Priester) doch den Papst als Oberhaupt der Kirche an;
diesen Teil nennt man griechisch-katholisch im Gegensatz zu dem griechisch-
orthodoxen (d. h. griechisch-rechtgläubigen) oder orientalisch-christlichen Be-
kenntnis, das im Papst nicht sein Oberhaupt sieht.
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TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
161
Einzelne, die hinabgestürzt waren, wieder an's Tageslicht emporge-
zogen. Der Gestürzte hört in der Tiefe jedes Wort der Zurückge-
bliebenen, während er selbst mit seiner Stimme nicht zu ihnen drin-
gen kann, wahrscheinlich durch widrige Luftströme daran verhindert.
Die größten Fernerstöcke befinden sich am Ortles, im Oetzthale und
am Felbertauern an der Gränze von Salzburg und Kärnthen. Sie
gehen nicht über 8000 Fuß herab und nehmen einen Flächenraum
von 369,290,000 Quadratklaftern ein. Beda Weber.
9. Ungarn.
Der Reisende, wenn er die österreichische Gränze überschreitet
und das Ungarland betritt, hat Anfangs Mühe, die Scheidelinie
zu finden, die sich zwischen zwei Ländern hinzieht, die so verschieden-
artig sind an Denkweise, Sitten, Sprache, Völkerstämmen und ihrer
Geschichte, trotz dem, daß sie jetzt einem und demselben Oberhaupte
Unterthan sind. Im Westen hat Ungarn einen ganz bedeutenden
deutschen Anstrich und wiederum im entferntesten östlichen Flügel in
Siebenbürgen, wo die Regierung schwäbische Auswanderer an-
siedelte, um die großen, durch die verheerenden Türkenkriege entstan-
denen Lücken füllen zu helfen, vielleicht auch, um das fremdartige
Reich durch deutsche Bewohner dem deutschen Scepter freundlicher
zu stimmen. Aber dieser letztere Zweck ist nicht erreicht worden; der
ungarische Volksstamm ist mit einer so wunderbar zähen Lebenskraft
ausgerüstet, daß die deutschen Ansiedler sich eher vor seinem Ein-
flüsse zu schützen haben, als umgekehrt. Deßgleichen müssen auch
die ungarischen Slaven alle ihre Kraft aufbieten, ihre Volkseigen-
thümlichkeit vor dem auf sie eindringenden Magyarenthum zu be-
wahren. Denn nicht alle Ungarn sind Ungarn, d. h. Magyaren
(sprich Madjaren); diese bilden nur den Kern, der rings von drei
andern Nationen eingehüllt wird: von den Deutschen, Slaven und
Wallachen. Alle diese Völkerschaften wohnen unter- und nebenein-
ander in demselben Lande und doch so, als wohnten sie in ganz ver-
schiedenen getrennten Ländergebieten; sie haben, was so sehr merk-
würdig ist, sich durchaus nicht gemischt und ihre Nationalität abge-
schliffen, sondern sich so rein und frisch in ihrer ursprünglichen Eigen-
thümlichkeit erhalten, als wären sie eben erst eingewandert. Du
setzest dich auf das Dampfboot und schiffest von Wien aus die Donau
hinab, um nach Preßburg zu steuern. Noch scheint dir Alles deutsch
zu sein; aber schon vor dieser alten Ungarstadt gehört das linke
Ufer nicht mehr der deutschen Zunge.
Preßburg, so nahe der deutschen Gränze, gibt doch schon einen
Vorgeschmack des morgenländischen Wesens. Auf dem rechten Do-
nauufer ist ein reizender Park und mitten darin ein Sommertheater,
die Arena. Das Theater ist von Holz, oben offen, die Sonne bil-
det den Kronleuchter. Hier sitzen die Ungarn mit ihren Tabakspfei-
fen , lassen den Rauch emporwirbeln und sehen gemächlich dem
Hep,. Vollständiges Lehr- und Lesebuch. \\
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Extrahierte Personennamen: Beda_Weber
Extrahierte Ortsnamen: Salzburg Ungarn Ungarn Siebenbürgen Wien Donau
48
§31. Österreich-Ungarn.
in einem Längstal des Böhmer Waldes nach Südosten fließt, und den Eger,
welcher der geöffneten Ostseite des hufeisenförmigen Fichtelgebirges entströmt.
Klima. Die Randgebirge entziehen den einströmenden Winden die Fench-
tigkeit, sie sind also selbst regenreich und entsenden zahlreiche Flüsse; da die
nach innen abströmenden Flüsse alle von der Donau aufgenommen werden, so
ist diese sehr wasserreich. Die zentralen Becken erhalten dagegen weniger Nie-
derschlag als die Randgebiete; über ihnen ist der Himmel klarer, was im
Sommer die Einstrahlung und im Winter die Ausstrahlung von Wärme be-
günstigt. Heiße Sommer, kalte Winter und Trockenheit kennzeichnen daher das
Klima der Becken. Deren natürliches Pflanzenkleid ist daher die Steppe, in
Ungarn Pußta genannt. Auf ihr weiden große Herden von Rindern, Schafen
und halbwilden Pferden; in Südungarn wird auch viel Schweinezucht getrieben.
Wo die Ebenen mehr in Kultur genommen sind, gehören sie zu den fruchtbarsten
Weizenstrichen und reichsten Obstländern, und an den Gehängen der Gebirge
wächst feuriger Wein.
Ackerbau und Viehzucht bilden die Hauptbeschäftigung der Bewohner;
daher ist die Volksdichte gering; sie beträgt nur 76, so daß Osterreich-Ungarn
trotz seiner größeren Fläche eine geringere Bevölkerungszahl (51 Mill.) als
Deutschland hat. Es steht also nach der Fläche an zweiter, nach der Be-
wohnerzahl an dritter Stelle in Europa. Ungünstiger als Dentschland ist
das Donau-Kaiserreich dadurch gestellt, daß viele verschiedene Volksstämme
es bewohnen. Die Deutschen machen nur ein Viertel der Bevölkerung ans
und wohnen in den Alpen, in den Randgebieten von Böhmen und verstreut
in Ungarn und Siebenbürgen. Die Hauptmasse der Bewohner sind slavischen
Stammes: Tschechen in Böhmen, Slowaken in den Beskiden, Magyaren
smadjaren^ in Ungarn, Kroaten und Slovenen im Gebiet der Drau und
Save. Diese Vielheit hat einen Kamps der verschiedenen Volksstämme um die
Herrschaft entfacht, der besonders in Böhmen oft in offenen Aufruhr ausartet
und auch die Entwicklung der übrigen Gebiete hindert. ;*
Politisch besteht das Land aus den österreichischen Kronländern und
Ländern der ungarischen Krone, welche durch Personalunion im Hause der Habs-
burger verbunden sind. Dazu kommt da- gemeinsame Gebiet Bosnien und
Herzegowina (siehe § 30).
I. Die österreichischen Kronländer.
1. Das Erzherzogtum Obcr-Asterreich ist das erste von der Donau durch-
slossene österreichische Land. Sein Alpenrand, das Salzkammergut, wird wegen
seiner landschaftlichen Schönheit und seiner vielen kleinen Seen viel aufgesucht
und ist schon seit den ältesten Zeiten durch seine Salzlager berühmt. Auch
Solquellen sind vorhanden: Ischl. /Das Salz wurde früher nach dem salzlosen
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Extrahierte Ortsnamen: Eger Donau Ungarn_Pußta Südungarn Deutschland Europa Donau-Kaiserreich Ungarn Ungarn Bosnien Donau
- 174 —
österreichischen Alpen sind durchweg vou Deutschen bewohnt. Unter
dem Einfluß der Landesnatur und der verschiedenartigen Kultur-
Verhältnisse haben sich in den einzelnen Gebieten im Lanse der Zeit
zahlreiche verschiedenartige Volksstämme entwickelt, die in Sprache, Sitten
und Volkstracht voneinander abweichen. Solch ein Volksstamm sind
die kernhaften, treuherzigen, religiöseu und kaisertreuen Tiroler.
Ihre Treue und Tapferkeit bewiesen so recht die Volksanfstände unter
dem kühnen Volkshelden Andreas Hofer im Jahre 1809.
Die Bewohner der österreichischen Alpen gehören fast ausschließlich
dem katholischen Bekenntnis an. Die wichtigsten Nahrnngs-
quellen sind Almwirtschaft, Bergbau und I n d n st r i e. Der
Ackerbau beschränkt sich auf einzelne fruchtbare Talgebiete. Im
Bergbau ragen besonders Steiermark und Kärnten dnrch vortreffliches
Eisen, das Salzkamniergnt dnrch seinen Salzreichtnm, Kärnten durch
Bleigewinnung hervor. Unter deu Industriezweigen ist die Eisen-
Verarbeitung in den betreffenden Ländern, die Seidenindnstrie in Süd-
tirol und die Baumwolleuindnstrie in Vorarlberg besonders zu er-
wähnen. Letzteres zählt zu den ersten Industrieländern der Monarchie.
Zu deu wichtigsten Nahrnngsquellen muß auch die Forstwirtschaft ge-
zählt werden.
c) Ortskunde (des Alpen- und obern Donangebiets).
Tirol mit Vorarlberg: Bregeuz, Hafen am Bodensee im
Vorarlbergischen. — Innsbruck, schön gelegene Landes-Hst, vvn Tirol,
am Inn und au der Kreuzung der wichtigen Brenner- und Arlberg-
straße. Universität. — Knsstein, Grenzstadt am Inn. —Finster-
m ü n z mit der Ferdinandsfeste, am Eintritt des Inn nach Tirol. —
Bozen, im „Porphyr - Glutkessel" am untersten Eisack, wichtigster
Handelsplatz Tirols. — Merau, an der Etsch, Winterkurort von
europäischem Rufe. Nördlich davon das Passeiertal. — Trient, Hst.
von Welschtirol, nach Innsbruck die volkreichste Stadt des Landes, im
Mittelalter ein bedeutender Handelsplatz.
Salzburg: Salzburg, am Ausgang des Quertals der
Salzach, sehr schön gelegene Landes-Hst. mit zahlreichen Kirchen.
Geburtsort Mozarts.
Oberösterreich, das wie Niederösterreich mit dem Öfter-
reichischen Hügellande weit nordwärts über die Donau hinüber-
greift: Linz, Landes-Hst., blühender Handelsplatz und aufstrebende
Industriestadt an der Donau. - Steyr, an der Enns, Hauptsitz
der Eisen- und Stahlindustrie, „das österreichische Birmingham".
Niederösterreich: Wien (1 675 Tsd. E.), Reichshauptstadt
an der Donau, hat eine hochbedentsame Lage am Kreuzungspunkt der
Donaustraße und der alten Verkehrsstraße, die aus No. durch die
Mährische Pforte fw. zum Adriameer führt, sowie am Berührungspunkte
der Wohnsitze von den drei wichtigsten Volksstämmen der Monarchie,
der Deutschen, Slaven und Ungarn, Durch diese zentrale Lage wnrde
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
300
Bevölkerung Oesterreichs. §. 62.
Bevölkerung.
Bei einer Volksmenge von 35 Mill. E. ist Oesterreich an
absoluter Bevölkerung das dritte Reich Europas, steht aber an
relativer Bevölkerung (3000 auf 1 □ Üjf.) Großbritannien,
Frankreich und Preußen nach.
Vergleicht man die einzelnen Theile der Monarchie unter einander, so stndet
sich die stärkste Bevölkerung am Nord- und Südrande des Staates, wo theils
der fruchtbare Boden eine solche zu nähren im Stande ist, theils die Industrie
ihre Werkstätten aufgeschlagen hat, namentlich wo beide Bedingungen zusammen-
treffen, wie in Venetien (5350, die Provinz Rovigo über 7000 auf 1 Q.-M.),
Schlesien, Böhmen, Mähren (4600 bis 4900); die schwächste Bevölkerung ist
theils am Ostrande der Monarchie in den mit Seen, Sümpfen oder Waldungen
bedeckten Kronländern (Bukowina, Ost-Ungarn, Militärgrenze), hauptsächlich aber
in den Hochgebirgslandschaften der Alpen (Tirol mit 1627, Salzburg mit 1127
auf 1 Q.-M.).
Wie an Volksmenge, so steht Oesterreich auch an Mannich-
f a l t i g k e i t der V e v ö l k e r u n g in Hinsicht auf Abstammung
und Sprache (nach Czörnig 15 Nationalitäten) nur Rußland nach,
welches zwar noch mehr Nationalitäten in sich vereinigt, aber einen
Hauptvolksstamm von entschiedener Ueberlegenheit besitzt. Die wieder-
holten Wanderungen der aus Asien vorgedrungenen Völker seit dem
Anfänge des Mittelalters haben sämmtlich ihre Richtung nach dem
Donaugebiet genommen und zum Theil hier ihr Ziel gefunden. Ins-
besondere finden sich in Ungarn auf verhältnißmäßig beschränktem Raume
die Trümmer der großen Völker, welche im Mittelalter der Schrecken
Mitteleuropas geworden sind.
A. Europäische Stämme (28‘/2 Mill.). ')
I. Deutsche (fast 8 Mill.) finden sich in sämmtlichen zu Deutsch-
land gehörenden Kronländern, wenn auch nicht in allen als vorherr-
schende Bevölkerung; außerdem sind dieselben (namentlich Niederdeutsche)
auch in Galizien, Ungarn, Siebenbürgen durch von der Regierung
(namentlich von Maria Theresia und Joseph Ii.) begünstigte Ansied-
lungen verbreitet.
Ii. Slaven (fast 15 Mill., also der zahlreichste Stamm) bilden
die Hauptbevölkerung am Nordrande (im Mittlern Böhmen und Mähren,
ebenso in Galizien), sowie am Südrande der Monarchie. Man unter-
scheidet :
a. Nordslaven (11 Mill.): die Czechen (4 Mill.) in Böhmen
und Mähren, wo sie den Mittlern Theil des Landes bewohnen und den
Deutschen die gebirgigen Grenzlandschaften überlassen; die Slovaken
!) Die Zahlen für die Nationalitäten beruhen auf Berechnung des k. k.
statistischen Bureau nach der Zählung vom Jahre 1857.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
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Extrahierte Personennamen: Maria_Theresia Maria Theresia Joseph_Ii
Extrahierte Ortsnamen: Oesterreichs Oesterreich Europas Frankreich Venetien Bukowina Ost-Ungarn Salzburg Oesterreich Czörnig Asien Ungarn Mitteleuropas Galizien Ungarn Nordrande Galizien
Siebenbürgen. Militärgrenze. §. 62.
311
der Sachsen (eingetheilt in Stühle und Districte), d) das Land
der Szekler (eingetheilt in Stühle) und e) das Land der Ungarn
(eingetheilt in Comitate und Districte).
Doch machen die Walachen oder Romanen (1 Mill.) den
Hauptbestandtheil der Bevölkerung aus und nehmen den ganzen Norden,
Westen und Mittlern Theil des Landes ein, finden sich aber auch in den
übrigen Theilen des Landes in beträchtlicher Anzahl. Die Ungarn
mit den Szeklern (Vr Mill.) oder Grenzwächtern wohnen weiter in
der Mitte des Landes und im Osten, namentlich dem ebenfalls von Ro-
mänen stark bewohnten Sudoften. Nach dem südlichen Theile wurden
von den frühern Regenten Ungarns Deutsche von niedersächstscher (nord-
deutscher) Abkunft, daher Sachsen (200,000) genannt, berufen oder
zugelassen zur Urbarmachung öder Länderstrecken, zum Betrieb der Berg-
werke, zur Hebung der Industrie und des Handels. Diese Colonisten
bewahrten mit ihrer eigenthümlichen Sprache und Tracht, mit ihren
norddeutschen Sitten, sowie durch emsige Pflege deutscher Wissenschaft
ein deutsches Nationalgefühl. Auch im Norvoften finden sich Sachsen
in beträchtlicher Anzahl. Die (80,000) Zigeuner sind ziemlich gleich-
mäßig über das ganze Land verbreitet. Die größte und bevölkertste
Stadt des Landes ist Kronstadt (26,000 (§.), zugleich die erste
Handels-Fabrikstadt. Sie liegt im Lande der Sachsen, wie auch Her-
maunstadt (18,000 E.). Der Hauptort der Szekler ist Maros-
Basarhely (11,000 E.), der größte im Lande der Ungarn Klau-
se n b u r g (25,000 E).
6. Die Militärgrenze (1 Mill. E. auf 609 ll^M.), ein
schmaler, aber langer Streifen von dem adriatischen Meere, auf
dem linken User der Sau bis zu deren Mündung, dann auf dem
linken Donauuser bis zur Westgrenze der Walachei und Sieben-
bürgens.
Die Grenzer, d. h. die Soldaten-Bauern, welche seit vier
Jahrhunderten einen ebenso wichtigen, als eigenthümlichen Bestandtheil
der Kriegsmacht bilden, sind speciell verpflichtet, die Südgrenze des
Reiches sowohl gegen das Eindringen der Pest. als gegen feindliche
Einfälle zu schützen. Im Falle des Krieges bilden sie ein Heer von
100,000 Mann, welche zu den besten Truppen gehören; in der Regel
ist der Grenzer eine Woche im Dienste und zwei bet seiner Wirthschaft.
Meist eingewanderte Serben und Walachen, unterscheiden sie sich durch
Sprache und Sitte von der Bevölkerung der benachbarten Kronländer
gänzlich. Das Land zerfällt in zwei Landes-Militär-Commandos: das
croatisch-slavonische mit dem Sitze des Commandanten in
Agram und das banatisch-serbische, mit dem Sitze in Temesvar,
und hat von allen Kronländern die meisten Festungen: Alt-Gradisca
und Brod, beide an der Sau, Peterwardein und Semlckn,
beide an der Donau. Seehäfen der Militärgrenze sind Zengg und
Carlopago.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
36
Das Christenthum unter den Germanen und Slaven.
seen, Esthen, Tschuden und Woten am baltischen Meere, Wessen, Mu-
ränen, Mordwinen w. im Norden des heutigen europäischen Rußlands,
zu beiden Seiten des nördlichen Ural die Ungarn) sitzen von der
Mündung der Düna bis zum Ural; außer den Ungarn gelangt aber
keiner zu einer größeren geschichtlichen Bedeutung.
Die zahlreichen Stämme dieser Völkergruppe, welche neben der
germanischen und romanischen ein Hauptelement der Bevölkerung des
heutigen Europa bildet und von den Alten unter dem Namen Sar-
maten wenigstens theilweise begriffen wurde, erscheinen im 4. Jahr-
hundert in Bewegung, also gleichzeitig mit den germanischen Stämmen,
denen sie sich theils anschließen, theils nachrücken. Ihr gemeinschaft-
licher Name Slaven wird von Slowo, Wort, abgeleitet und bedeutet
somit Menschen von einerlei Sprache; sietheilten sich in drei Hauptstämme:
Wenden, die westlichen, Slowenen, die mittleren, und Anten, die öst-
lichen Slaven. Die Züge der wandernden slavischen Stämme lassen
sich ebensowenig vollständig Nachweisen, als die der germanischen Stämme.
Am Schluffe des 6. Jahrhunderts haben sich die Tschechen in Böhmen
festgesetzt und die germanische Bevölkerung hinausgeworfen oder an
die Gebirgsränder des Landes gedrängt; die Sorben sind noch weiter
im alten Germanien vorgerückt und wohnen vom oberen Main und
der Saale bis an die mittlere Elbe und Spree; von der unteren
Weichsel bis an die untere Elbe treffen wir die wendischen Stämme
der Pommern, Wilzen und Obotriten; von der Weichselmündung
bis zum Niemen die Preußen; landeinwärts von diesen die Ljächen
(Polen) und die Li thau er, einen den Slaven verwandten eigenthüm-
lichen Stamm, dessen Sprache dem Sanskrit näher steht als die andern
slavischen. Die Mähren dehnen sich über das von ihnen benannte
Land sowie über einen Theil Galiziens und Oberungarns aus, von wo
sich die Chrowaten (Kroaten) an die Save und das adriatische
Meer wandten, während sich die Serben östlich von ihnen festsetzten
und in einzelnen Schaaren durch die ganze Halbinsel des Hämus bis
in den Peloponnes ausbreiteten; die den Kroaten zunächst stehenden
Slowenzen (Winden) besetzten Steyermark, Kärnthen und Krain.
Alle slavischen Stämme hatten bereits die ersten Stufen zur Civilisation
überschritten, liebten Ackerbau und Viehzucht, besaßen einen eigenen Göt-
terkult, zeigten heiteren Sinn und kriegerische Tapferkeit, bewiesen aber
die ausdauernde und schaffende Thätigkeit nicht, durch welche sich die
Griechen, Römer und Germanen auszeichneten.
Slaven.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen]]
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Ungarn Europa Germanien Main Pommern Polen Galiziens Krain