82 Länderkunde.
Im Weichselgebiete wohnen die Polen (katholisch), n. davon um den
Njemen die katholischen Litauer; in den Küstenländern der Ostsee ist
die Bevölkerung evangelisch und gehört den Volksstämmen der Letten,
Deutschen und Schweden an. Außer den Deutschen in den russischen
Ostseestädten findet man zahlreiche deutsche Ansiedler in Südrußland.
Rumänen und Griechen wohnen in den Küstenländern des Schwarzen
Meeres, Juden leben zerstreut im ganzen Reiche, namentlich in Polen. —
Zu den mongolenartigen Völkern gehören die Finnen und Lappen
in Nordrußland, die Nomadenvölker der Kirgisen und Kalmücken in den
südrussischen Steppenländern. Die Kosaken sind nur teilweise Russen, zum
Teil ein Mischvolk von Russen und Tataren. Unter den südöstlichen Steppen-
Völkern gibt es Mohammedaner; unter den finnischen Völkern des Nordens
ist neben dem Christentum noch Heidentum anzutreffen. — Da in Rußland
kein Schulzwang besteht, so ist die Volksbildung sehr gering; mehr als die
Hälfte der Russen kann weder lesen noch schreiben.
Steppenlandschaft: Südrussische Steppe am Dnjepr.
Die Natur des Landes weist die Bewohner Rußlands in erster Linie
auf Ackerbau, Viehzucht und Forstbetrieb hin. Rußland führt
daher besonders Rohstoffe (Getreide, Flachs, Holz) aus. Über Vs der
ganzen Getreideernte Europas und viel Holz kommen aus Rußland. Sehr
bedeutend ist ferner die Fisch er ei in den Meeren und Flüssen. Nament-
lieh bildet der Kaviar einen sehr wichtigen Ausfuhrartikel. Die Industrie
ist noch wenig entwickelt, obgleich Rußland reich an Mineralien, nament-
lich auch an Steinkohlen ist. Berühmt ist das russische Leder.
3. Ortskunde.
Petersburg (iys Mill. E.), neue Hst. des Reichs und Residenz des
Zaren, an ?, modern gebaut. — Riga, bedeutendster Seehafen, an ?. —
Archangelsk, ältester, aber unbedeutender Hafen Rußlands am Weißen
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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258
Mittel-Europ a.
parallel zu fließen beginnt und überschreitet die niedrige Wasserscheide beider Flüsse (Win-
disch-Bühl), um bei Marburg die Drau zu erreichen.
Südlich liegen die Länder Kärnten und Krain; man findet aber ans ältern Karten
auch den Namcn Jllyrien. Illyrier hießen eigentlich bloß die Urbewohuer der Ost-
küste des adriatischen Meers; Auswanderer dieses Stammes zogen viele Jahrhunderte
vor Christi Geburt auch an die Nordseite des Meeres, weshalb die erobernden Römer '
auch die Gebiete der obern Save zur Provinz Jllyrien schlugen. In der napoleonischen
Zeit wurde nun die römische Benennung wieder aufgefrischt und eine zeitlang (bis 1849)
den Ländern Kärnten, Krain und Jstrien gegeben. Die meisten Bewohner dieser Län-
der, auch schon im südl. Steiermark, sind wendischen oder slavischen Stammes (Slo-
venen), nieist mistrauisch und seiudselig gegen ihre deutschen Landsleute, denen sie an Be-
triebsamkeit und Reinlichkeit, überhaupt au höherer Kultur^) nachstehen, träumen aber
dessenungeachtet vou Errichtung eines Zuknnstreichcs „Slovenien.**)". Klagenfurt,
kärntische Hanptstadt, nahe der obern Dran, mit 15,200 E. und dem Standbilde Maria
Theresias, das aus Blei, dem Haupterzenguis des Landes (namentlich bei Villach),
gegossen ist. Im Museum zeigt man den alten steinernen Herzogsstnhl, ans welchem
ehemals in freiem Felde nahe der Stadt, vor versammeltem Adel und Volk jeder neue
kärntische Herzog in Landmanns Tracht erscheinen mußte. Ein wendischer Bauer auf
dem Stuhle empfiug und begrüßte ihn; und erst, uachdem der Fürst die herkömmlichen
Fragen beantwortet und die Gerechtsame des Volkes beschworen hatte, räumte ihm der
Bauer den Sitz ein. Zum letzten Male geschah dies 1564. — Etwas größer als Kla-
genfnrt ist Laibach a. d. Save (23,000 E.), Hauptstadt vou Kraiu. So. davon
zwischen Laibach und dem deutschen Ländchen G o t t j ch e c, liegt Anersperg , Stamm-
schloß des Grafen Anton v. A. (Anastasius Grün), von 'dessen Schriften nament-
lich die „Spaziergänge eines Wiener Poeten" vielen Beifall gefunden. — Das südliche
Krain wie das südliche Tirol gehören nicht zum Donaugebiet.
§. 5. Die Sprachgrenze.
Beim Ueberblick der andern Stromgebiete ist schon gezeigt worden, wie
weit die deutsche Sprache als Volkssprache.im No. (S. 132), im N. (S. 120)
und im W. (S 234) reicht. Hier wird es nun am Ort sein, diese Grenze
auch im S. und O. auszusuchen.
1) Aus der italienischen Seite reicht unsere Sprache noch etwas südlich über
den Monte Rosa hinaus; dann bildet bis zum Ortles die nördliche Wasserscheide des
*) Ein gefeierter Mann aus Krain, der Dichter der „Spaziergänge", hat erklärt,
daß mau die ganze slovenische Literatur in einem Schnupftuche wegtragen könne.
**) Schimmer gibt in Schmitts „Statistik des österr.-nngar. Kaiserstaates" die
Nationalitäten-Verhältnisse dieser Provinzen Oesterreichs in folgenden Procentzif-
fern: Steiermark Deutsche 6328, Sloveueu 36.66; Kärnten Deutsche 68 85,
Slovenen 3145; Krain Deutsche 6'50, Sloveuen 93.29 ; Küstenlande Deutsche 4-30,
Stotterten 42-01, Kroaten 21-13, Italiener 31-01; Tirol Deutsche 60 41, Italiener
39'48. Klnn berechnet die Gesammtzahl aller Slovenen (mit Einschluß der in Ungarn
und im Venetianischen lebenden) auf 1,356,009.
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Extrahierte Personennamen: Christi Maria
Theresias Maria Theresias Anersperg Anton_v Anastasius_Grün
268
Mittel- Europa.
Islam zugethan, von einem türkischen zu Serajewo oder Bosna Serai wohnenden Pascha
regiert; die Serbier dagegen, griechisch-christlich, gesitteter, freiheitliebend und tapfer,
stehen unter einem eigenen Fürsten, der zu Belgrad seinen Sitz hat. Von dem poe-
tischen Sinn der Serbier zeugen ihre Volkslieder voll Sehnsucht und Trauer (Klagen
um gefallene Helden). Sie haben keinen Adel. Ehemaliger Hauptort war Nissa, wo
Kaiser Constantiu zur Welt kam. Im Südeu Serbiens, nahe dem Gebirg Skardus,
liegt die fruchtbare Hochebene vou Kossowo oder Amselfeld, in der Kriegsgeschichte
bekannt, besonders durch des serbischen Königs Lazarus Niederlage und Tod 1389, wo
aber auch Sultan Amurath I. unter dem Dolche des Milosch fiel; und 1448 durch die
Niederlage des tapferen Ungar Joh. Huuyad, der vor Amurath Ii. weichen mnßte.z
Die Bulgaren, griechisch-katholisch, vor Zeiten den byzantinischen Kaisern furcht-
bar, reden jetzt einen slavischen Dialekt und sind, nach Kanitz' Berichten, in der Ebene
vorzügliche Ackerbauer, Gemüsegärtner und Viehzüchter; im Gebirge, intelligent, arbeit-
sam, erfinderisch, zeigen sie eine hervorragende Begabung für technische Künste (einzelne
traditionell fortgepflanzte Industriezweige, wie Posamentirarbeiten, Tuch- und Teppich-
fabrikate, Schmucksachen jc. weithin im Oriente berühmt), obwohl es an jeglichen Un-
terrichtsanstalten gebricht; ihr türkischer Pascha hat seinen Sitz in Sofia (Triaditza,
Sardika). — Die Walachen (slavisch, so viel wie unser wälsch, sie selbst heißen sich
Rnmnni d. H.römer) sind ein rohes und verkommenes, auf sehr niedrigerknltnrstufe
stehendes Mischvolk, zum Theil von romanisirten Daciern abstammend, und reden halb
latein, halb slavisch. Sie standen noch kürzlich nnter einem Fürsten oder Hospodar der
Pforte; ihr Hanptort ist Bukarest. In gleicher Weise hatte die Moldan einen
Hospodar, der zu Jassy residirte. Seit 1861 sind beide Länder unter einem gemein-
schaftlichen Oberhaupte, dem Fürsten von Rumänien, vereinigt, der, tributpflichtig,
wie der Fürst von Serbien, fast unabhängig von der Pforte regiert, obwohl der Sultan
das Recht hat, ihn als Fürsten zu bestätigen.
ix. Aordostküste des asiatischen Meeres.
Julische Alpen und kroatisch-dalmatische Berge bilden durch ihre Ab-
stufung diesen Küstenstrich, der am Jsouzo beginnt, an der Bai von Cat-
taro endet und größtenteils zum Kaiserthum Oesterreich gehört.
Er enthält: 1) das Gebiet des Jsonzo, die Küste von Trieft und die gebirgige
Halbinsel Jstrien. Der Adel dort ist deutsch, die meisten Bewohner der Seeplätze
italisch, das übrige Volk wendisch. Orte: Idria, wichtig wegen seines reichen Queck-
silberbergwerks. Im So. sind Aeste und Thäler julischer Kalkalpen vom großen
Birnbaumer Wald überdeckt, der mit mächtigen Eichen prangt. Dagegen streckt sich
südwestlich, zwischen dem Adelsberger Thal und der Triester Küste, der Karst hin, ein
kahles bloß von schwarzen Schafheerden benutztes Gebirg, dessen theilweise Bewaldung
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Gebiet der Donau.
259
Po (gegen Rhone, Rhein, Inn und Etsch) die Grenze; von da läuft sie der Etsch und
ihrer Krümmung beimeran im Abstände von etwa 2mln. parallel, überschreitet diesen
Flnß bei dem (deutschen) Dorfe Saluru (5 Mln. südl. von Bozen), geht von da nach No.
zu den Quellen der Drau und auf dem Rücken der Karnischen Alpen zum Ponteba-
^asse. — Das Deutsch am Splügen wird vom Rhätischen und Italienischen ganz ein-
gefaßt. Ju Welschtirol (Kreis Trieut) sind mehrere deutsche Sprachinseln (von zns.
6300 Seelen) zu bemerken, z. B. Lusarn (Luserna) an der ital. Grenze; übrigens dringt
in Südtirol, und zwar nicht ohne Schuld der österr. Regierung, das Italienische gegen
das Deutsche reißend vor, Außerhalb Tirols 2 große deutsche Sprachinseln: die 13 Ge-
meinden (eine heißt Ghiazzo) bei Verona, und die 7 Gemeinden (Hauptort Asiago)
von 30,000 Bew. an der obern Brenta nördl. von Vicenza; ihr Dialekt hat Aehn-
lichkeit mit dem der heutigen Gebirgsbewohner um Schlier- und Tegernsee, ist aber
im Zurückweichen vor dem Italienischen begriffen.
2) An der Seite der Slovenen oder Winden in Kärnten und Steiermark
sind (deutsche) Grenzorte: Villach. Völkermarkt, Radkersbnrg a. d. Mnr.,' Klagenfurt,
Marburg, Pettau und Zarz (Sorica) sind von wendischem Landvolk umgeben, Laibach
ist zum Theil deutsch, und weiter nach So. liegt inmitten von Slovenen und Kroaten
als deutsche Sprachinsel das Ländchen Gottschee, dessen durch Hausirhandel mit
Südfrüchten und Holzwaareu ziemlich allgemein bekannte Bewohner unter Einschluß
der sprachverwandten Bevölkerung von den angrenzenden Bezirken Reifnitz und Tscher-
nembl die Zahl 25,000 übersteigen; aber auch sonst tritt in Krain und den Küstenlan-
den das deutsche Element in größeren oder kleineren Sporaden noch vielfach auf.
3) An der nngrischen Seite: Von Radkersburg zieht die Grenze nach St.
Gotthard an der Raab, nach Güns und östlich des Neusiedler Sees nach Wieselburg,
Presburg, Marchegg und an der March aufwärts bis zur Münduug der Thay a. In
den Ländern der ungarischen Krone sind viele und große deutsche Sprachinseln, s. n.
S. 262 u. f.
4) Im Gebiete der March und Ober-Elbe. Vor alters sind die Moraven
(mährische Slovaken) und noch weiter die Tschechen tief in das alte Deutschland ein-
gedrungen, so weit es durch die Auswanderung der Qnaden und Markmannen geräumt
war*); und uoch jetzt uehmen sie den größten Theil jener Landstrecken ein. Die
deutsche Sprachgrenze umzieht sie auf folgender Linie: an der Thaya aufwärts bis
zur Schwarzawamündnng, dann westwärts in grader Richtung (Znaym bleibt südl. der
Linie) nach Neuhaus, und über Krumman nach Klentsch am Böhmerwald. Von da
Nordwest!, über Pilsen und nordöstl. nach Theresienstadt, die Elbe etwas aufwärts bis
tu die Nähe Meluiks, und gerade uordöstl. bis Hochstadt a. d. obernjser; dann südöstl.
bis in die Nähe von Josephstadt. Hierauf beschreibt die Linie einen Bogen nach O.
über Slockstadt und an der Grafschaft Glatz hin, überschreitet den Elbe-Nebeusinß Adler,
berührt Hohenmauth und Leitomischl, Zwittau und Brüsau (a. d. Zwittawa) und dreht
*) Die Polen drangen westlich der untern Weichsel vor, indem sie die ebenfalls
sla vischen Kassubeu vor sich her bis ans Meer schoben. — Die Wenden au der Lausitz
nennen wir nicht mit, denn ihre Sprache ist im Absterben.
17'
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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104
Rumänien, am „Eisernen Thor" der Donau, ist die starke Festung
Alt-Orsova.
2. Siebenbürgen hat zum Teil deutsche Bevölkerung (Nach-
kommen der eingewanderten Niedersachsen), deren wichtigste Orte
das gewerbreiche Kronstadt (30000 Einwohner) und Her-
mann st ad t sind. — In dem von Magyaren bewohnten Ge-
biete liegt Klausenburg (32 000 Einwohner). — Die im Westen
lebenden Rumänen haben keine Stadt.
3. Fiume samt Gebiet. Die Stadt Fiume (21000 Ein-
wohner) liegt im innersten Winkel des Busens von Quarnero und
ist von Bedeutung als der einzige Hafenplatz, welcher den unga-
rischen Seeverkehr vermittelt.
4. Kroatien und Slavonien (mit der ehemaligen Militärgrenze).
Die Hauptstadt Agram au der Sau hat 30000 Einwohner. —
Esseg ist eine Festung unfern der Draumündung.— Die ehemalige
Militär grenze ist ein langer, schmaler Landstrich, welcher sich
an der Sau und Donau längs der früher türkischen Grenze hinzieht
und ziemlich reich befestigt ist (Alt-Gradiska, Peterwardein, Semlin).
Über Bosnien und die Herzegowina siehe Seite 132.
Die Schweiz.
I. Die Schweiz ist größtenteils von natürlichen Grenzen
eingeschlossen. In den höchsten Gipfeln der Alpen liegt teilweise
die Grenze gegen Italien, der Jura trennt sie von Frankreich, der
Rhein von Österreich und Deutschland. Vervollständigt wird diese
natürliche Begrenzung des Landes noch durch zwei große Seen: den
Bodeusee im Nordosten und den Geufersee im Südwesten.
Ii. Die Schweiz ist vorherrschend Gebirgsland. In
der südlichen Hälfte erheben sich gewaltige Massen der Alpen.
Au ihrem Fuße breitet sich die wellenförmige schweizerische Hoch-
ebene aus, welche vom Jura, einem wasserarmen, bis zu 1500 m
hohen Gebirge umsäumt wird. — Die Schweizer Alpen sind all-
jährlich das Reiseziel Tausender von Fremden, die hierher eilen, die
Wunder der Alpenwelt staunend zu betrachten. Besonders besucht
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Extrahierte Ortsnamen: Donau Niedersachsen Kronstadt Klausenburg Fiume Kroatien Agram Donau Alt-Gradiska Bosnien Italien Frankreich Deutschland
656
Russisches Reich. — Jetziger Bestand.
Metropolitanen, 28 Erz- und 38 Bischöfen, wird vom Kaiser durch die heilige
Synode oder obern Kirchenrath regiert. Im I. 1831 zählte man in Rußland
58000 orthodoxe (d. h. griechisch - katholische) Priester und 68000 Kirchendiener,
mit ihren Familien 330000 Köpfe; eben so groß war die Kaufmannschaft mit
ihren Familien. Der gesummte Adel aber bestand aus 375000 Männern und
345000 Frauen, und die Bürgerschaft (den Kausinannsstand abgerechnet) ans
3,200000 Köpfen. In Polen ist mau mehrentheils römisch-katholisch, unter den
Deutschen und Finnländern lutherisch, im Süden hängen viele (Tartaren n. a.)
noch am Islam und ganz im Norden (Lappen u. a.) am Heidenthum. Der
römisch-katholischen und armenischen Christen sollen 8 und der Protestanten
2 Millionen sein, Juden l4/s, Mnhamedaner über 23/10 Millionen und
Buddhisten 300000. —
Das Gewerbwesen ist sichtbar im Steigen, besonders im Gouvernement
Moskau, wo neben der älteren Stahlfabrikation die Bearbeitung der Baumwolle
so in Schwung gekommen ist, daß Rußland jetzt nur noch y6 feines Bedarfs an
Banmwollwaaren ans der Fremde bezieht. Die Fabrikation von Wollewaaren
konnte aber bedeutender sein als sie ist, denn immer noch geht eine große
Quantität (164000 Ctr.) der inländischen Wolle roh ins Ausland. Zucker aus
Runkelrüben verfertigt man jährlich fast 350000 Ctr. — Im Innern sind
Moskau und Nischnei Nowgorod (wohin die ehmalige Makariew - Messe verlegt
ist) Kasan und Orenbnrg die bedeutendsten Handelplätze; an der See:
Petersburg und Riga, Odessa, Archangel. Die meiste Ausfuhr besteht in Talg,
Flachs, Hanf, Getraide (über 57 Mill. Scheffel) Nutzholz für 2% Mill.
Silberrubel, Pelzwerk und Leder, letzteres vorzüglich als Saffian uno als
Jnfleu, das seinen Geruch durch Gerbung mit Birkentheer erhält. Der Handel
zur See ist übrigens noch meist in den Händen der Ausländer, wirft aber,
Ein- und Ausfuhr gegen einander gerechnet, einen jährlichen Gewinn von 6
Mill. Silberrubel ab. Der innere Verkehr hebt sich seit einiger Zeit, da
man die Flußsysteme durch Kanäle, besonders die Wolga mit der Newa und
Dwina, den Dnepr mit Niemeu und Duna, in Verbindung gesetzt hat, und
gegenwärtig Schienenwege baut. Die kleine Eisenbahn von Petersbnrg uach
den nahen kaiserlichen Schlössern war der Anfang, worauf die von Libau zum
Niemen, von Warschau bis zur Ferdinands Nordbahn, von Morschansk im
Gouvernement Tambow bis zur Mündung der Zna in die Mokscha, und zuletzt
als die wichtigste die von Petersbnrg nach Moskau folgte. — Der Volks-
unterricht ist noch sehr mangelhaft, obwohl sich die Zahl der Schulen ver-
größert. Gymnasien sind jetzt in jedem Gouvernement, doch werden nnr gewisse
Stände zum höhern Unterricht zugelassen; es gibt neue und strenge Vorschriften
darüber. Universitäten hat das Reich 7, zu Moskau, Petersburg, Dorpat, Kiew,
Kasan, Charkow, Helsingfors. Sehr bedeutsam ist es, daß der jetzige Kaiser die
1816 gestiftete Warschauer Universität 1832 wieder aufgehoben und den Polen
nur die medicinisch-chirurgiiche Facultät zu Wilna gelassen hat. — Die Finanzen
sind wenig bekannt; die Staatsansgabe beträgt in Friedenszeit etwa 162 Mill.
Thaler preußisch. Zu Anfang 1853 ward die Staatsschuld auf 400 Mill. Sil-
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
218
Mittel-Europa.
Westen reicht. Hier wird es nun am Ort sein, diese Gränze auch im
Süden und Osten aufzusuchen.
1) Auf der italienischen Seite reicht unsere Sprache noch etwas süd-
lich über den Monte Rosa hinaus, dann bilden Gotthard, Splügen und Ortles
die Gränze, die bei Salurn südlich von Botzen über die Etsch und an der Süd-
seite des Pusterthals hin bis zum Passe von Ponteba zieht. — Das Deutsch am
Splügen wird vom Rhätischen und Italienischen ganz eingefaßt. Auch finden
sich zwei deutsche Sprachinseln außerhalb Tyrols: die 13 Gemeinden (eine heißt
Ghiazzo) nahe von Verona, und die 7 Gemeinden (eine heißt Asiago) an der
obern Brenta nördl. von Vicenza; ehmals glaubte man, sie stammten von den
Cimbern ab, ihr Dialekt ist aber das Oberdeutsch der Hohenstaufenzeit.
2) An der Seite der Slowenen oder Winden in Kärnthen u. Steyer-
m a r k sind die Gränzorte: Villach, Völkermarkt, Radkersburg. Klagensnrt, Mar-
burg u. Pettau sind von wendischem Landvolk umgeben. Laybach ist zum Theil
deutsch, und weiter südlich liegt das Ländchen Gottschee als deutsche Sprachinsel
inmitten von Slowenen und Serben.
3) An der ungrischen Seite: Von Radkersburg zieht die Gränze nach
St. Gotthard an der Raab, nach Güns und östlich des Neusiedler Sees nach
Wieselburg, Presburg, Marchegg, und an der March aufwärts bis zur Mün-
dung der Taya. — In Ungarn sind der deutschen Sprachinseln viele, z. B.
Fünfkirchen, Gran, die Zips in der Tatra, Ofen mit der Umgegend, die Sachsen
Siebenbürgens rc.
4) Im Gebiete der March und Ober-Elbe. Vor Alters sind die
Moraven (mährische Slowaken) und noch weiter die Tschechen, tief in das alte
Deutschland eingedrungen, so weit es durch die Auswanderung der Quaden und
Markmannen geräumt war*); und noch jetzt nehmen sie den größten Theil
jener Landstrecken ein. Die deutsche Sprachgränze umzieht sie auf folgender Linie:
an der Taya u. Schwarzawa aufwärts bis nahe von Brünn, dann westwärts in
grader Richtung (Znaym bleibt süolich der Linie) nach Neuhaus, und über Krnmau
nach Kleutsch am Böhmerwald. Von da nordöstlich über Pilsen nach Theresien-
stadt, die Elbe etwas aufwärts bis in die Nähe Melnik's, und grade nordöstlich
bis Hochstadt unfern der Jserquelle; dann südöstlich bis in die Nähe von Joseph-
stadt. Hierauf beschreibt die Linie einen Bogen über Starkstadt und an der Graf-
schaft Glaz hin nach Süden, überschreitet den Elbe-Nebenfluß Adler, berührt
Leutomischl und dreht südlich von Zwittau und Briesau herum nach Olmütz und
Weiskirchen.
5) Der polnischen Sprache gegenüber: Von Weiökirchen nach Freiberg,
Troppau, zwischen Brieg und Oppeln über die Oder und im Bogen nach Lands-
berg, Kempen, Mittelwalde, Militsch u. s. w.
*) Die Polen drangen westlich der untern Weichsel vor, indem sie die eben-
falls slawischen Kassubeu vor sich her bis an's Meer schoben. — Die Wenden in
der Lausitz nehmen wir nicht mit, denn ihre Sprache ist im Absterben; kaum daß
noch in einigen ihrer Kirchen wendisch zu predigen nöthig ist.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Gebiet der Donau — Ungarn.
225
Die Bosniaken und Serwier sind slawischen Stamms, doch gar verschieden.
Jene sind roh und räuberisch, meistens dem Islam zugethan, von einem türkischen
zu Serajewo oder Bosna Serai wohnenden Pascha regiert; die Serwier da-
gegen, griechisch christlich geblieben, weit gesitteter, von vorzüglichem Naturell,
freiheitliebend und tapfer, stehen unter einem eignen Fürsten, der zu Kr a g uj evaz
seinen Sitz hat. Von dem poetischen Sinn der Serwier zeugen ihre Volkslieder.
Es findet sich keine Leibeigenschaft bei ihnen, und Türken dulden sie nur als Be-
satzung der Festung Belgrad. Ehmaliger Hauptort war Nisia, wo Kaiser Con-
stantin zur Welt kam. Im Süden Serwiens, nahe dem Gebirg Skardns, liegt
die fruchtbare 70000 Schritt lange Hochebene von Kossowo oder Amselfeld,
in der Kriegsgeschichte bekannt, besonders durch des serwischen Königs Lazarus
Niederlage und Tod 1389, wo aber auch Sultan Amurath I. unter dem Dolche
des Milosch fiel; und 1448 durch die Niederlage des tapfern Ungar Joh. Hunyad,
der vor Amurath Ii. weichen mußte.
Die Bulgaren, vor Zeiten den byzantinischen Kaisern furchtbar, reden
einen slawischen Dialekt, sind griechisch-katholisch, und können für friedliche Halb-
barbaren gelten; ihr türkischer Pascha hat seinen Sitz in Sophia oder Sardika.
— Die Wallachen sind ein Mischvolk, zum Theil von romanisirten Daciern
abstammend, und reden halb latein halb slawisch. Sie stehen unter einem Fürsten
oder Hospodar als Vasallen der Pforte; ihr Hauptort ist Bukarest. In gleicher
Weise hat die Moldau einen Hospodar, der zu Jassy residirt. — Bessara-
bien mit der Festung Ismail, östl. des Pruth, am Delta der Donaumündungen,
gehört nicht mehr zum türkischen Reiche, sondern den Russen, die leider auch den
Ausfluß der Donau beherrschen.
Ix. Nordostküste des adriatischen Meers.
Julische Alpen unv kroatisch dalmatische Berge bilden durch ihre
Abstufung diesen Küstenstrich, der am Jsonzo beginnt, an der Bai von
Cattaro endet, und größtentheils zum Kaiserthum Oestreich gehört.
Er enthält: 1) das Gebiet des Jsonzo, die Küste von Triest und die ge-
birgige Halbinsel Istrien. Der Adel dort ist deutsch, die meisten Bewohner der
Seeplätze italisch, das übrige Volk wendisch. Orte: Jdria, wichtig wegen seines
reichen doch höchst ungesunden Quecksilberbergwerks, womit eine Zinnoberfabrik
verbunden. Im Südosten sind Aeste und Thäler julischer Kalkalpen vom großen
Birnbaumer Wald überdeckt, der mit mächtigen Eichen prangt. Dagegen
streckt sich südwestlich, zwischen dem Adelsberger Thal und der Triester Küste, der
Karst hin, ein kahles blos von schwarzen Schafheerden benutztes Gebirg. Görz
am Jsonzo hat schon italisches Klima, öfters noch im December blühen Nelken
und Rosen. — Triest im Anfang des vorigen Jahrhunderts kaum von 7000
Menschen bewohnt, jetzo der bedeutendste Handelsplatz der östr. Monarchie, mit
einem Freihafen, hat 500 Schiffe, 16 Dampfboote und 75000 E. Nach dem
Schacht'- Geographie 6. Aufl,
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Deutscher Bund
Oestreich.
563
Salzburg und dem benachbarten Salzkammergute, und viele kleinere, liefern
jährlich an 6 Mill. Ctr., also auf den Kopf 17% Pfd. Rechnet man als zum
Berbrauch nöthig 12 Pfd. auf den Kopf, so können %7 des ganzen Salzertrags
ausgeflihrt werden. Des Eisenö in Steyermark ist schon im Kap. über die
Alpen Erwähnung geschehen. Der Gesammtertrag an Eisen in der Monarchie
beläuft sich auf 1688000 Ctr., und der Steinkohlen, die indeß in noch größerer
Menge zu gewinnen sind, ans 4500000 Ctr. Das Quecksilberbergwerk zu Jdria
ist schon erwähnt. Mineralquellen zählt man 1500, worunter höchst berühmte,
wie Baven unweit Wien. Gastein im Salzburgischen, Carlsbad und Töplitz in
Böhmen n. a. m
Das Gewerbwesen hätte bei so großer Fülle von Produkten Anlaß genug
zur bedeutendsten Thätigkeit; auch rühmt man Quantität und Qualität von
Leinwand, Tüchern, Seiden-, Banmwoll-, Stahl- und Eisenwaaren, Papier, Por-
cellan, Glas, Lederarbeiten, Quincarllerie- und Galanteriewaaren, namentlich die
glänzenden Fabrikate aus Wien, Mailand, Prag, Pesth u. s. w. Dennoch be-
findet sich die Industrie noch lange nicht im Verhältniß zur Mannigfaltigkeit der
Naturprodukte. Die Ostprovinzen besonders sind hinter den deutschen und itali-
schen zurück. Da aber die vorhandenen Hindernisse allmählig weggeräumt wer-
den , so steht dem östreich. Gewerbwesen noch eine größere Entwickelung bevor.
Wie mit der Industrie, so ists mit dem Landhandel, dem fahrbare Flüsse,
vermehrte Straßen, einige Kanäle, jetzt auch Dampfschiffe und Eisenbahnen zu
Hülfe kommen. Früher hemmten inne-e Zolllinien ven gegenseitigen Verkehr der
Provinzen. Es gab Mauthen zwischen ven deutschen, ungrischen und italischen
Landestheilen, ja sogar zwischen Oestreich und Tprol; auch Dalmatien hotte ein
eignes Zollsystem. — Zum S eeha nd e l, nainentlich auf dem Mittelmeere, ermun-
tert der adcialische Golf. Trieft ist der wichtigste Hafen, außerdeni Venedig,
Fiume, Ragusa, Caltaro. Man zählt ohne die kleinen Küstenschiffe und Fischer-
barken 1100 Kauffahrer von 100 bis 500 Tonnen.
Die Bevölkerung beläuft sich fast aus 38 Mill. Menschen in 798
Städten, 2290 Marktflecken und 67680 Dörfern, mit 5300000 Wohnhäusern, ist
also größer als die von Frankreich. Allein der östreichische Staat ist kein
gleichartiger, er umfaßt Völker verschiedenen Stammes, sowohl nach
Sprachen und Gesittung, als nach Geschichte und Verfassungen. Es sind: Deutsche
fast 8 Mill., Slawen 15% (nämlich Tschechen, Wenden, Moraven. Slowaken,
Polen, Ruthenen, Croaten, Serben, Slawonier, Dalmatiner, Schokazen u. Jstrier),
Magyaren 5% , Rumänen oder Walachen 2690000, Juden 730000, Friauler
394000, Zigeuner 94000, Italiener 5 Mill., und zerstreut noch mehrere tausend
Griechen, Armenier u. s. w. Bei weitem die Mehrheit ist römisch-katholisch;
Protestanten gibt es 3% Million. meist in Ungarn. Zu bemerken ist, daß die
staatsbürgerlichen Rechte der verschiedenen christlichen Confessionen nicht, wie in
andern deutschen Staaten, einander gleich sind; nur in Ungarn und Siebenbürgen
stehen die Protestanten den Katholiken ziemlich gleich, in den andern Provinzen,
also auch im eigentlichen Oestreich, wurden sie bisher nur geduldet, während in
36*
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Personennamen: Caltaro Oestreich
Extrahierte Ortsnamen: Salzburg Steyermark Wien Carlsbad Wien Mailand Prag Oestreich Dalmatien Venedig Fiume Ragusa Frankreich Polen Ungarn Ungarn
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§. 7. Unteres Donaugebiet.
Der Wallachen und Tataren ist schon erwähnt. Südlich der un-
tern Donau wohnen die halb slawisch gewordnen Abkömmlinge der
Vulgaren, die vor Zeiten den byzantinischen Kaisern furchtbar waren.
Sie stehen wie Wallachen und Moldauer unter türkischem Scepter.
Jassy, Hauptst. der Moldau am Pruth.— Bukarest, Hauptst. der
Wallachei.— Sofia, Hauptst. der Bulgarei. — Ismail, Festung
an der Donau, in der russischen an das Türkenrcich gränzenden Pro-
vinz Vessarabicn.
Ix. Nordostküste des adriatischen Meers.
Julische und illyrisch dalmatische Berge bilden durch ihre Ab-
stufung diesen Küstenstrich, der am Jsonzo beginnt und an der
Bai von Cattaro endet. Er gehört zum Kaiserthum Oestreich und
enthält
1) das Gebiet des Jsonzo, die Küste von Triest und die Halb-
insel Istrien. Der Adel dort ist deutsch, die meisten Bewohner der
Seeplätze italisch, das übrige Volk wendisch.
Orte: Jdria, Vergstadt. Ouecksilberbergwerk, womit Zinnober-
fabrik verbunden. Südostl. sind Acste und Thäler julischer Kalkalpen
vom großen Birnbaum er Wald überdeckt, der mit mächtigen Eichen
prangt. Dagegen streckt sich südwestl. ein kahles blos von schwarzen
Schafheerden benutztes Gcbirg, der Karst, zwischen Adelöberger Thal
und der Triester Küste hin. — Gorz, Sadt und Schloß am Jsonzo.
— Fiume am Golf Quarncro. — Triest m. 36000 E., Seehafen
und lebhafter Handelsort.
2) Die kroatische Küste von Zeug, wo die julischen Alpen enden
und der Wellebit die dalmatischen Berge beginnt. Die slawischen
Kroaten (Chrobaten, d. i. Bergbewohner) wohnen nicht blos hier
an der Küste, sondern nach No. über die Berge hinaus an Kulpa
und Sawe bis zur Drau.
3) Dalmatien, vom Flüßchen Zrmanja, der in die morlacki-
sche Bai fällt, bis zum Busen von Cattaro. Nicht alle Thäler
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]