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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 58

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 58 Neu-Orsova endet, und durchzieht die walachische Niederung in einem flachen, nach Norden offenen Bogen. Durch die hügelige Platte der Dobrudscha wird der Strom noch einmal auf eine kurze Strecke nordwärts gedrängt und biegt dann rechtwinklig nach Osten. Von den drei Hauptmündungen, die ein sumpfiges Delta einschließen, ist nur die mittlere, die Sülina, schiffbar. Nebenflüsse der Donau siud: a) rechts: 1. die Jller, 2. der Lech, 3. die Isar links mit den Abflüssen des Ammer- und Starnbergersees, 4. der Inn, der links die Gewässer des Tegern- und rechts die des Chiemsees sowie die Salzach aufnimmt, 5. die Traun aus den Seen des Salzkammerguts, 6. die Enns, 7. die Leitha, 8. die Raab, 9. die Drau links mit der Mur, 10. die Save vom Terglou. Alle diese Nebenflüsse kommen von den Alpen und führen der Donau gewaltige Waffermengen zu. Vom Balkan- system strömen noch zur Douau: 11. die Morawa und 12. der Jsker; b) links: 1. die Wörnitz, 2. die Altmühl, 3. die Naab und 4. der Regen münden in der Nähe von Regensburg, wo die Dampf- fchiffahrt auf der Donau beginnt, 5. die March, 6. die Waag, 7. die Gran, 8. die fischreiche Theiß, der größte Nebenfluß (so lang wie der Rhein), 9. der Alt, 10. der Seret und 11. der Prut. Der Rhein. Der Rhein, „Deutschlands Strom, nicht Grenze", ist wirklich ein ganz deutscher Strom, denn wenn auch das Quell- und Mündungsgebiet nicht zum Deutschen Reiche gehören, so haben sie doch deutsche Bevölkerung. Der Rhein entsteht auf der Ostseite des St. Gotthard aus dem Vorder- und Mittelrhein, fließt zuerst nach Nordosten und ver- einigt sich bei Reichenau mit dem Hinterrhein vom Rheinwaldgletscher. Bei Chur wendet er sich nach Norden, durchströmt den grünen Boden- see und den Untersee, durchbricht westwärts den Jura und bildet bei Schaffhausen den 24 in hohen Rheinfall. Bei Basel nach Norden umbiegend, fließt er, immer noch ein reißender Strom, durch die oberrheinische Tiefebene. Von der Münduug des Mains ab wendet

2. Erdkunde - S. 100

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 100 — die zweitgrößte Stadt Ungarns, ein sehr lebhafter Handelsplatz. Nördlich vom Franzens-Kanal, welcher die Donau mit der Theiß verbindet, liegt Maria-Theresiopel (75 000 E.), der Marktplatz für die Produkte der getreide- und viehreichen Umgebung. •—- Östlich der Theiß, zwischen Maros und Donan liegt Temesvar (40 000 E.). — An der Grenze gegen Rumänien, am „Eisernen Thor", der nunmehr für die Schiffahrt regulierten Stromschnelle der Donau (Bild S. 57), ist Alt-Orsova. In der Nähe die warmen Schwefelquellen (Herkulesbad) von Mehadia. Siebenbürgen hat zum Teil deutsche Bevölkerung (etwa V^Mill.), die sogenannten Sachsen, deren wichtigste Orte das gewerbreiche Kronstadt (33 000 E.) und Hermannstadt sind. — In dem von Magyaren bewohnten Gebiete liegt Klausenburg (34000 E.). Universität. — Die im Westen lebenden Rumänen, über die Hälfte der Bevölkerung, haben keine größere Stadt. 2. Fiume samt Gebiet. Die Stadt Fiume (31000 E.) am Busen vou Quarnero ist der Hauptplatz für den ungarischen Seeverkehr. 3. Kroatien und Slavonien. Die Hauptstadt Agram unfern der Save hat 38 000 E. Universität. —- Esseg ist eine Festuug oberhalb der Draumündung. (Bosnien und die Herzegowina siehe S. 125.) Die Schweiz. I. Die Schweiz ist vorherrschend Gebirgsland. In der südlichen Hälfte erheben sich gewaltige Massen der Alpen. An ihrem nördlichen Abhang breitet sich die wellenförmige schweizerische Hochebene aus, welche gegen Frankreich vom Jura, einem Wasser- armen, bis zu 1700 m hohen Gebirge abgeschlossen wird. — Die Schweizer Alpen sind alljährlich das Reiseziel Tausender von Frem- den, die hierher eilen, die Wunder der Hochgebirgswelt stauneud zu betrachten. Besonders besucht ist das sogeuannte Berner Ober- land. In kühnen Formen erheben sich hier Gipfel wie das Finster- aarhorn, die Jungfran u. a. zu einer Höhe von über 4000 m.

3. Erdkunde - S. 162

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 162 — oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham". — Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel. — Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge- legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig. 2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.) ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow (175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und Wolle. Universität. 3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak- baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.), ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel- Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew (92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien. 4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste Stadt Litauens. 5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor- orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie. 6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa- Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels- platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt (60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat, rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. — Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten 283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee, wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.

4. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 26

1874 - Mainz : Kunze
— 26 - rücken und Kegeln und mit natürlicher Eommunication nach Trau- tenau und zu den blutgetränkten Feldern der böhmischen Elbter- rassen. Das Waldenburger reiche Steinkohlenrevier eine neue Quelle des Erwerbs für schlesische Weber, e) Höher erhebt sich wieder zwischen dem Schweidnitzer Wasser und der Quelle der Glatzer Neiße die Grafschaft Glatz, die rechteckige Akropolis Schlesiens mit hohen Rändern, in deren Mitte Glatz; 2 Thore: nach W. an der Heuscheuer *) der Paß von Rein erz auf Nachod (Soor), nach O. der Durchbruch der Neiße zwischen dem Eulen- und Reichensteiner Gebirge zu der durch die Festung Neiße gedeckten Oder, f) Das Mährische Gesenke**), ein von den Quellen der March bis zur Krümmung an der oberen Oder sich herabsenkendes Plateau mit hoch hervorragenden Gipfeln (Altvater 4600'), durchfurcht von tiefen und breiten Flußthäleru mit üppiger Vegetation; Wasserscheide der Oder und March. Mitten hindurch an der Oppa die Landesgrenze. Hier Troppau und und Jägerndorf, fammt den jenseits der Oder zum Karpa- thenlande aufsteigenden Fürstenthum Teschen durch die uatür- liche Lage noch werthvoller für Oestreich als durch den Reich- thnm des Bodens und die (auf Schafzucht begründete) Industrie. Paß von Oderberg zur Weichsel (Krakau), zur Waag (Jablun- kapaß — Ungarn), zur March (Wien und Olmütz). — Trotz der gegen Polen geneigten Breitseite des oblongen Herzogthums Schlesien blieb das deutsche Element mächtig genug, um das in die Fürstenthümer der polnischen Piasten zerstückelte Land vom Gebirge und vom Mittelpunkte Breslau aus zu germanisieren und das rechte und linke Oderufer mit den Sudeten zu einem eigenartigen Ganzen (mit eigentümlichem oberdeutschem Dialeet) zu verbinden. Nur in Oberschlesien noch polnische Arbeiter- bevölkerung. 10. Das Böhmisch-Mährische Terrassenland. Ge- meinsame Grundlage der Böhmerwald (30 Meilen langes Gra- nitgebirge, Scheide zwischen Elbe und Donau) und dessen niedri- gere plateauartige Fortsetzung längs der Donau und Taya bis zum Marchfelde hin. Durch eme drei Meilen breite Einsenkuug zwischen Tauß und Cham (seit alter Zeit die böhmische Pforte zwischen Regensburg und Prag), Theiluug des Hauptgebirges in *) Niedere Fortsetzung dieses Sandsteingebirges das Adersbach-Weckels- dorfer Labyrinth, Zuflucht der verfolgten evangelischen Böhmen. **) Gesenke: Jesenik = Eschengebirge.

5. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 91

1874 - Mainz : Kunze
— 91 — von Nw. nach So., bisweilen nach S., die andern von W. nach O., bei Annäherung an das ägäische Meer nach So. übergehend. Der bedeutendste Knoten im ganzen Gebirgssystem Skar Dagh (Seardns) Grenze Jllyriens, Maeedoniens und des alten Ser- benreiches; Wasserscheide der Morawa, des Vardar und Drin (der Donau, des ägäischen und adriatischen Meeres) nn- ter 42 0 n. Br. Der nordwestlich vorliegende Jllyrische Land- strich (zwischen Drin, dem Meere, der Save und Drina) in der Umgebung der Bucht von Cattaro nacktes, armes, unzugängliches Gebirge (Czruagora — Montenegro) senkt sich von da mitsrucht- baren zum Obstbau geeigneten Thälern gegen die Save. Bis hierher haben die Türken ihre unmittelbare Herrschaft seit ihrem Verfall behauptet und durch kluge Trennung der ver- wandten slavischen Stämme Bosniens Besitz gerettet. Diese Provinz gleichsam ein Keil zwischen der östreichischen dalmati- schen Küste und dem kaum uoch vom Sultan abhängigen Für- stenthnm Serbien. — Nördlich das Quellgebiet der Morawa mit dem Amselfelde, dem Grabe der Serbenherrschaft, wo die Heerwege vom nördlichen Albanien (Skutari, Seodra) und Maee- dornen (Saloniki, Thessalonice) zusammentreffen und nach Bel- grad (s. Iv, §. 1, 2) führen. — Nach O. gewundene Verzwei- gutigen, die sich den von der bulgarischen Morawa*) herauf- ziehenden nähern und mit ihnen die kleine bulgarische Hochebene von Sofia (Mittelpunkt des großen schon von den Römern begangenen Heerwegs zwischen Constantinopel und Sirmtum**) umschließen. — Von da bis zum schwarzen Meere der Balkan (Hämus), ein weniger hohes als wildes Waldgebirge, im O. in zwei Ketten erweitert, Scheidewand Mösiens und Thraziens, auch eine klimatische Scheide. Nordabhang zur untern Donau die türkische Provinz Bulgarien: s. Iv, §. 1, 3. Der Süd- abhang fällt schroff zur Ebene der Maritza (Hebros), dem größ- ten der fruchtbaren Flußthäler Thraziens, zwischen dem vom Balkan nach der Halbinsel von Constantinopel sich senkenden Küsten- gebirge und dem vom Rilo Dagh***) ausgehenden Despoto- *) In der weiten Spannung ihrer Quellflüsse ähneln Morava und Maritza der Mulde, die des Drin fließen sogar direct gegeneinander. Aehn-- lich Alpheios — Ruphia im Peloponnes. **) Trajanspsorte zwischen Philippopel und Sofia. ***) Der zweite große Gebirgsstock, unter gleicher Breite mit dem Skar- Dagh, aber noch höher (9200 0/ eines der großartigsten Landschaftsbilder der Türkischen Gebirge. An seinem Fuße das reiche große bulgarisch-griechische

6. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 100

1874 - Mainz : Kunze
— 100 — im W., und den in der Sprache romanisch gebliebenen dakischen. Stamm der Walachen (Rumänen) im O. „wie eine Krebs- scheere" umfaßt. — Der Donaustrom der Führer der Völker- Wanderungen (vgl. S. 29). Zwischen der Pforte von Theben (Deven) und dem eisernen Thore (Orsova), den beiden Grenz- punkten des Mittlern Donaugebiets, die Karpathen, ein auf jenen beiden Punkten ruhender, 180 Meilen langer Kreisbogen (Ostspitze und höchster Theil des mitteleuropäischen Gebirgsdrei- ecks), ein Gebirgssystem von ungleichartiger Coustruetion: zwei gra- nitne Gebirgsmasseu mit Hochgebirgscharakter (aber ohne Firn und Gletscher) die Centralkarpathen mit den aus einer kleiueu Hochebene sich schroff und zackig erhebenden Spitzen der Tatra (Gerlsdorfer Spitze 8374'), und die ein großes Hoch- landsviereck einschließenden transsyldänischen Alpen, beide durch einen leicht übersteigbareu breiten Kaum: von nur 3000', das karpathische Waldgebirge, mit einander verbuuden. Abdachung der Außenseiten zu den Thälern der March und Oder gegenüber den Sudeten (vgl. S. 24), der Weichsel, des Dujeftr und Pruth gegenüber dem süduralifcheu Landrücken, und zum Tieflande der nntern Donau. Steiler fallen die in- nern Wände*) zur ober- und niederungarischen Tief- ebene ab. An das rechte Ufer der Mittlern Donau treten die Ausläufer der Alpen dreimal: 1) mit dem Leithagebirge, gegenüber den kleinen Karpathen (westliches Thor: Theben), 2) mit dem Bakonywalde, gegenüber dem Neograder Kar- parthenzweige (mittleres Thor: Waizen), 3) mit den Hügeln vou Syrminm (Syrmische Halbinsel), der Fortsetzung des Wa- rasdiner Gebirges. Das illyrisch-serbische Bergland erreicht die Donau gegenüber dem Banaler Gebirge (östliches Thor: Orsova) **). Hier der Eintritt der untern Donau (Ister) in die große Walachische Tiefebene***); zunächst ein brei- *) In Siebenbürgen ist die Außenwand gegen das Walachische Tiefland am steilsten, vgl. die Südränder der Aequatorialgebirge vom Hima- laya bis zu den Alpen und Pyrenäen. **) In der Nähe dieser Thore übertrifft der aufgeschwemmte Boden die Tragfähigkeit des lombardischen, namentlich auf der Insel Schütt (zwischen Presburg und Komorn) und im Mündungsgebiet der Theiß. ***) Hier überschritt auch Trajan die Donaugrenze: das nördliche Gebirge lockte zu den Aquae Herculis, der Schwefelquelle von Mehadia (noch

7. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 103

1874 - Mainz : Kunze
— 103 — das Jablunkagebirge und die kleinen Karpathen war nur bei der Schwäche des Hauses Habsburg möglich. Die römifch-katholi- schen Polen (untermischt mit Juden nud Deutschen) im culti- viertern Theile Galiziens, dem Weichselgebiete (Krakau, Lem- berg, polu. Lwow); von der Wasserscheide der Ostsee und des schwarzen Meeres an die griechisch-katholischen Ruthe- nen (Rothrussen) im fruchtbaren Dnjester- und Sereththale. — Auch das bewohnbare Innere der Karpathen unter der Herr- schast der Magyaren größteutheils von Slaven besetzt: im cen- tralen Theile und im W. die den später eingedrungenen Magya- ren unterworfenen Slowaken, Ueberbleibsel aus der Zeit des großmährischen Reichs, fleißige Arbeiter in den Bergwerken und Wäldern; im Quellbezirk der Theiß Rutheuen; zwischen beiden (besonders zur Anlage der Bergwerke) schon seit König Geysas Zeit angesiedelte Deutsche (Kremnitz, Schemnitz, die Zips).— Im O., dem fast 1000 Qm. großen viereckigen Hochplateau Siebenbürgen, enger politischer, auf der natürlichen Neigung des Landes beruhender Zusammenhang mit Ungarn. Diese deutsche Burg, im Mittel so hoch wie die Baierische Hochebene, im S. und O. von einer 4—6000' hohen Mauer eingeschlossen (über ihr noch hohe Gipfel: Negoi 7871'), den transfylvanifchen Alpen mit wenigen Ausgangsthoren *), durch das niedrige Erzgebirge von der Theißebene, zu der sich das Land abdacht und öffnet, geschieden. Das Plateau besteht aus reichen, durch gewölbte Höhenzüge von einander getrennten Thälern und drei Flußgebieten (Aluta, Marosch, Szamosch), deren mittleres am bedeu-- tendsteu. Reichthum des Landes an edlen Metallen, Kohlen, Salz, wie an Getreide, Wein, Weide und Wald. Durch die deutschen Ansiedler ist das Land auf viel höherer Kultur- stufe, als die vorliegende Ungarische Ebene. Die Bewohner, über 2,100000, zerfallen in drei Stämme: 1) Walachen, an Zahl stärker als die beiden andern zusammen, Reste der dakisch-- römischen Bevölkerung, auf niederer Kulturstufe, durch Sprache und Confefsion mit ihren regsamern Landsleuten jenseits des Gebirges verbunden; 2) Sachsen, im zwölften und dreizehn- ten Jahrh. eingewandert**); an Zahl am schwächsten (250000, *) Am bedeutendsten der Rothethurmpaß (Alntathal) zwischen Her- mannstadt und Nikopolis (Kaiser Sigismund); an der Ungarischen Schwelle im Banater Gebirge, das eiserne Thor aus Orsova (und hinauf zur Stadt des Deeebalus. Trajan); westlich der Schlüssel der Temesch auf Temeschvar. **) theils vom Nieder- und Mittelrhein, theils von Flandern; die An-

8. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 112

1874 - Mainz : Kunze
— 112 — land von den Donschen Kosaken bebaut, den aus der Ukraine vor der polnischen Herrschaft gewichenen Grenzern. c. Das Gebiet des kaspischen Meeres. Die Waldai- höhe, die Schwelle zum Kernlande der Großrnssen, dem obern Wolgagebiete. In diesem reichen, durch Laubwald gehobenen Ackerlande (Getreide, Flachs u. s. w.) mit entwickelter Industrie der nationale und geographische Mittelpunkt Moskau, am Flusse gleiches Namens, zwischen freundlichen Hügeln am Rande des westlichen, höhern, als Leichenfeld der Franzosen bekannten Landes und des von Wolga und Oka umschlossenen centralen Beckens*); in der Mitte zwischen der alten hanseatischen Han- delsstadt Nowgorod und Nischnej Nowgorod, dem größten Markte der europäischen und asiatischen Handelswelt, an der Okamündung. — Jenseits derselben beginnt die Wolga bei Kasan ihren untern Lauf, unterhalb dieser Stadt durch die K am^a, den Hauptstrom der uralischen Bergwerksdistrikte (P e r m), verstärkt, rechts die höhere lehmige Steppenplatte, oft mit berg- artigem Rande, links das tiefe, nach S. sich immer mehr ver- breiternde Anschwemmungsland. Dieses ganze Gebiet, einst die Khanate Kasan und Astrachan, im Gouvernement Oren- durg von der asiatischen Küstensteppe getrennt, nur spärlich bewohnt; weniger von Russen (z. B. Kosaken längs des Ural- flusses), als vou finnisch-ugrischen Stämmen im N., von Basch- kiren in der Mitte zwischen Ural und Wolga, in den Küsten- steppen von Kirgisen und Kalmücken. Das lebendigste Bild auf dem von unzähligen Handelsfahrzeugen bedeckten Strome. An ihm unterhalb Kasan nur einzelne Städte Sammel- und Aus- gaugspuukte der Kultur: Saratow und Sarepta, die Ceu- treu der deutschen Kolonien Katharinas Ii, und Astrachan, im Delta, hauptsächlichster Stapelplatz für den Handel mit Persien, Ausgangspunkt der großen kaspischen Fischereien. — Die in einem großen Bogen die flache Nordküste des kaspischen Meeres um- gebende Salz steppe ursprünglich ein Theil des Meeres selbst und mit dem um 80' höhern Pontus in Verbindung ^), zwi- *) Der Kreml, Rußlands Heiligthum. — Moskau, als geogr. Mittel- Punkt vgl. mit Madrid, als nationaler Mittelpunkt vgl. mit Paris. **) Das Meer tritt in Folge der Verdunstung und des massigen Schlam- mes der Wolga und des Ural immer weiter zurück. Im südlichsten Theile ist es am tiefsten. Das Salz der Steppensümpfe, dieses Produet der schnei

9. Oberstufe A = (7. u. 8. Schulj.) - S. 19

1911 - Halle a. d. Saale : Schroedel
Balkanha Hinsel. 19 Aufschwung. Dieser zeigt sich besonders in der günstigen Entwicklung des Ackerbaus und einer vernünftigen Waldpflege. Auch das Gewerbe beginnt sich zu entwickeln, wenn es auch nur für den heimischen Bedarf arbeitet. Große Opfer bringt der Staat für die Entwicklung von Schule, Heer und Rechtspflege- auch das Verkehrswesen hebt sich von Jahr zu Jahr. Unter den Ausfuhrprodukten Bulgariens nimmt das Getreide 5/„ des Ausfuhrwertes überhaupt ein, dann folgen Rohseide, Produkte der Vieh- zucht und Rosenöl. Wichtige Einfuhrwaren sind Jndustrieartikel und Chemikalien. Deutschland bezieht aus Bulgarien Getreide, Eier und Rosenöl und liefert dafür Textil-, Eisen- und chemische Erzeugnisse. Sofia, Hst. des Landes, aus einem Plateau am Fuße des Witosch gelegen. Seine Lage beherrscht in gleicher Weise den Weg nach dem Donau- tale (Jsker) wie den nach der Maritza (Orientbahn von Belgrad über Sofia nach Konstantinopel), sowie zur Struma und dem Wardar. Philippopel, Hst. von Südbulgarien, in einer Fruchtebene an der Maritza. Kasanlik, am Fuße des Schipkapasses, des berühmtesten Passes über den Balkan, ist bekannt durch seine Rosenfelder und Rosenölgewinnung. Iii. Bosnien und die Herzegovina, zu Osterreich-Ungarn gehörig. Beide gehörten früher zur Türkei, wurden von Osterreich seit 1878 verwaltet, 1908 aber einverleibt. Beide Länder haben seitdem bedeutende Kulturfortschritte gemacht. Sarajevo, Hst. von Bosnien. Iv. Das Königreich Serbien (= Rheinland—westfalen, fast 3 Mill. E., 58 aus 1 qkm). Gib Serbiens Grenzen an! Es ist das Gebiet der Morawa. Alter in seiner Unabhängigkeit, sowie fruchtbarer und bei starkem Wachstum der Be- völkerung auch dichter bevölkert als Bulgarien, fehlt den Bewohnern des Landes aber der Fleiß, die Ausdauer und der Bildungstrieb der Bulgaren. Das zügellose Parteiwesen wird nicht durch eine starke Regierung im Zaume gehalten, und aussichtslose Vergrößerungsbestrebungen erfordern ein starkes Heer und stürzen das Land in Schulden, so daß für die Lösung von Kultur- aufgaben nichts übrig bleibt. Fast die Hälfte des Bodens ist Wald, nur 1/i ist unter Pflugkultur. Trotzdem ist Serbien imstande, erhebliche Mengen von Mais, Weizen, Hafer und Gerste auszuführen. Berühmt sind "die serbischen Pflaumen, nennenswert Obst und Wein. Hervorragend ist die Viehzucht, des. diejenige von Schweinen und Geflügel. Abgesehen von der geringfügigen Teppichweberei liegt das Gewerbe vollständig darnieder. Bei den geringen Kulturbedürfnissen des Serbenvolkes überwiegt die Ausfuhr die Einfuhr. Bei der Binnenlage Serbiens und der Art seiner politischen Nachbarschaft ist das Land trotz erbitterter Feindschaft in vollkommener wirtschaftlicher Abhängigkeit von Österreich-Ungarn, durch dessen Gebiet hin- durch sich fast der gesamte serbische Außenhandel bewegt. Nicht unbedeutend ist der serbische Durchgangshandel, der sich besonders auf der Orientbahn vollzieht. Deutschlands Einfuhr aus Serbien erstreckt sich hauptsächlich auf getrocknetes Obst (Pflaumen), auf Getreide und Produkte der Viehzucht. Die geringwertige Ausfuhr weist allerhandjndustrieartikel,besonderstextilwaren aus. Belgrad, exzentrisch gelegene Hst. des Landes, auf hohem Felsenufer am Einfluß der Save in die Donau, einst viel umkämpft, heute befestigt. Y. Königreich Montenegro (= V* Württemberg, 1j4 Mill. E., 25 auf 1 qkm), das Land der Schwarzen Berge, seit 1878 mit einem schmalen Zugang zum Meere, besitzt eine serbische Bevölkerung mit einem ähnlichen Mangel an wirtschaftlichen Anlagen wie Serbien selbst. Bei der nackten, unzugänglichen Karstnatur des Landes sind die Montenegriner zwar schöne, ritterliche und für die Freiheit begeisterte Menschen geworden, aber von einer solchen Armut, daß auch für die einfachsten Kulturbedürfnisse das Geld fehlt und Raubzüge in benachbarte Gebiete zur Fristung des Daseins notwendig werden. Die notwendige Einfuhr an Salz, Petroleum, Baumwoll- und Eisenwaren bezahlt das Land mit einer geringwertigen Ausfuhr von Produkten der Viehzucht (Hammelfleisch), sowie des Wein- und Obstbaus. Montenegros Bestand als Staat ist nur durch die kräftige Unterstützung von feiten Rußlands möglich. 2*

10. Oberstufe A = (7. u. 8. Schulj.) - S. 49

1911 - Halle a. d. Saale : Schroedel
Rußland. 49 sind wertvoller und gewähren der dortigen Industrie, welche auch-die dort vorhandenen Eisen-, Blei- und Zinkerze ausbeutet, die Voraussetzungen für ihre Existenz. Im übrigen aber ist die russische Industrie an Umfang und Wert gering trotz hoher Schutzzölle, durch die man sie heben will. Ihre Hauptbezirke sind neben dem polnischen mit Lodz als Mittelpunkt die Ost- seeprovinzen, die Seestädte und die Umgebung von Moskau. Das russische Verkehrsnetz ist wie in allen großräumigen Staaten im Verhältnis zur kulturellen Höhe gut entwickelt. Flüsse sind auf große Strecken hin schiffbar und untereinander durch Kanäle verbunden. Die Bahnen sind großzügig, wenn auch weitmaschig, die Züge selten, die Fahrten langsam, aber bequem und billig. Ganz unbedeutend ist die Handelsflotte; der Handel wird zu 9/10 von ausländischen Schiffen besorgt. Der russische Handel zeigt ein interessantes Doppelgesicht. Nach den hochentwickelten Kulturstaaten des W. sendet Rußland die Überschüsse feiner Urproduktion: Getreide, Holz, Viehzucht- und Fischereiprodulte, Roh- stoffe und Halbfabrikate; es bezieht dafür Jndustrieerzeugniffe. Nach (). sendet es selbst Jndustrieartikel und bezieht von dort Rohstoffe (Baumwolle) und Genußmittel (Tee). Im russischen Außenhandel steht Deutschland in Ein- und Aus- fuhr an erster Stelle. Rußland ist für unser Land Rohstofflieferant. Da- her bleibt die deutsche Ausfuhr nach Rußland, die größeren Schwankungen unterworfen ist, wesentlich hinter der Einfuhr zurück, die ständig steigt. In der deutschen Einfuhr stehen die russischen Produkte des Ackerbaus und der Viehzucht, sowie deren Nebenerzeugnisse an erster Stelle, dann folgen Holz, Gold, Petroleum, Kaviar. Deutschland führt aus nach Rußland besonders Eisenwaren, Baumwolle, Steinkohlen, sowie in kleineren Mengen allerhand Jndustrieartikel. 3. Staatliche Verhältnisse und Ortskunde. Rußland ist eine Monarchie, die seit 1905 auch eine Volksvertretung hat mit zwei Kammern, dem Neichsrat und der Duma. Finnland hat eine besondere Verfassung. • St. Petersburg, mit Vororten reichlich 17a Mill. E., prächtige, modern aufgebaute Haupt- und Residenzstadt an der Newa, erste Handelsstadt und Fabrikstadt des Reichs, mit Schiffahrtsverbindung nach N.=, 0.- und Mittel- rußland, Hauptsitz der Wissenschaft in Rußland. Vor Petersburg auf einer Felseninsel der feste Kriegshafen Kronstadt. — -H Riga, 3. Seehafen, Mittelpunkt des Deutschtums der Ostseeprovinzen. — Dorpat, alte, deutsche, der Verrussung verfallene Universitätsstadt. — Helsingsors, Hst. von Finn- land ^vergl. Bild S. 44). — Archartgel, ältester, aber unbedeutender Hasen Rußlands am Weißen Meer. — Nischni-Nowgorod (vergl. Bild S. 50). — • Moskau, «über 1 Mill. E.), alte Hst. des Zarenreiches in der Mitte Rußlands an der Moskwa gelegen, ist eine Mischung altrussischer Bauwerke und moderner Großstadtbauten. Der Kreml, eine Art Burg mit Schlössern und Kirchen, gilt als Mittelpunkt des echten Russentums. Moskau ist der wichtigste Eisenbahnknoten- punkt Osteuropas und Mittelpunkt der Wasserstraßen, vielseitigste Industriestadt des Reichs. — In: S. von Moskau der Mittelpunkt der innerrussischen Metallindustrie Tula. • Warschau, Hst. des ehemaligen Königreichs Polen, ist stark befestigt. Knotenpunkt von Handel und Verkehr in Polen. — * Lodz, einzige eigent- liche Fabrikstadt des russischen Reiches, „das polnische Manchester", unter den Einwohnern leben viele Deutsche. — In Litauen: * Wilna. V Kiew (kicff), am?, die alte, heilige Stadt der Russen, von der aus sich emst das Christentum im Reiche verbreitete <vergl. Bild S.45) — Kcharkow <khärkoff), bedeutendste Handelsstadt in Kleinrußland. — * Odessa, größter Tromnau-Schönc, Erdkunde für Mittelschulen. Ii. 4
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