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1. Die Ostseeprovinzen - S. 3

1916 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Gründung der Kolonie 3 dem Steinbau gehört hatten, mit langen Schiffstauen und vermeinen in ihrer Torheit, die Burg in die Diina herabziehen zu können, aber, von Schleuderern verwundet, zogen sie sich mit Schaden zurück. Die benachbarten Bewohner von Kirchholm gehen besagten Priester mit ähnlichen Versprechungen an und tragen nach Vollendung der Burg von ihren Listen den Gewinn davon. Zuerst ließen sie sich mit einer gewissen Absicht taufen, deren Hamen sind viliende, Uldenago, Wade, waldeko, Gerweder, vietzo. Während des Baues der beiden vorgenannten Burgen wird Meynhard vom bremischen Metropolitan zum Bischof ordiniert. Nach Vollendung aber der zweiten Burg [Kirchholm] war der Lid vergessen und log die Nichtswürdigkeit, und kein einziger nimmt den Glauben an. Des Predigers Herz wird allerdings erschüttert, besonders da sie nach und nach beschließen, seine Sachen zu rauben, seine Diener zu mißhandeln, ihn selbst aus dem Lande zu treiben; die Taufe, die sie im Wasser empfangen hatten, meinen sie durch Baden in der Düna fortzutun und nach Deutschland zu schicken. 2. Bischof Albert.1 Die Gründung Rigas und des livländischen (Drdens. 3m Jahre des Herrn 1196 wird ctlbert, bremischer Domherr, zum Bischof geweiht. Nach der tdeihe fährt er im nächsten Sommer nach Gotland, und dort bezeichnet er ungefähr 500 Männer mit dem Kreuz zur Fahrt nach Livland, von dort zog er durch Dänemark und empfing vom König Kanut, Herzog Waldemar und Erzbischof Absalon Geschenke. Zurückgekehrt nach Deutschland, bezeichnet er zu Weihnachten in Magdeburg mehrere mit dem Kreuz. Dort wird König Philipp und seine Gemahlin gekrönt. Und er bittet in Gegenwart des Königs von Herzen, daß die Güter der Wallfahrer nach Livland unter den Schutz des Papstes gestellt werden wie die der Jerusalemsahrer. Die Antwort war, daß die, welche zum völligen (Erlaß der Sünden die Fahrt nach Livland unternähmen, den Jerusalems ahrern gleichgestellt werden sollten vor seiner Abfahrt2 zeigen die Liven dem Bischof einen Platz für eine Stadt, welche sie zugleich Riga benennen, entweder vom See Riga oder gleichsam die bewässerte (irrigua); denn sie hat oberhalb und unterhalb feuchtes Gelände. 3m dritten Jahre seiner weihe (1201) kehrt der Bischof mit den Pilgrimen, die er (in Deutschland) gewinnen konnte, ... nach Livland zurück, und im selben Sommer wird auf weitem Raum, neben dem ein Hafen angelegt werden konnte, die Stadt Riga gebaut. Zur selben Zeit ordnete Bruder Theoberich (von Treqden)3 einige Männer als Brüder des Ritterdienstes Christi ein, indem er die Treulosigkeit der Liven voraussah und fürchtete, der Menge der Heiden nicht widerstehen zu können. So sollte die Zahl der Gläubigen vermehrt und die Kirche unter den Heiden beschützt werden. Der Papst 3nnozenz gab 1 Heinrici Chronicon Livoniae Iii; Iv, 5; V, 1; Vi, 6. 8 ctlbert war nach Livland gekommen und hatte christliche Gemeinden gegründet. 8 3m 3«hre 1202.

2. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 28

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 28 — in den Sudetenländern und in Galizien gebaut. Südfrüchte, Öl- und Maul- beerbäume gedeihen in Südtirol und im Küstenlande. Die Viehzucht blüht in den Alpenländern, in Ungarn (Land der Pferde) und Bosnien (Land der Schweine und Pflaumen). Mit Bodenschätzen ist die Monarchie vorzüglich ausgestattet. Fast alle nutzbaren Metalle sind vorhanden. Die Sudetenländer liefern Eisenerze, Roheisen, Silber, Zinn, edle Steine und Kohlen, Galizien Zink, Kärnten Blei. Steinsalz findet sich in Galizien (Wieliczka — sp. wjelitschka — und Bochnia), Kochsalz in Salzburg und Oberösterreich (Salzkammergut). Auf Grund der Bodenschätze ist eine bedeutende Industrie erblüht, dereu Haupt- bezirke, besonders für Metall- und Webwaren, die Sudetenländer, Ober- und Niederösterreich, Steiermark und Vorarlberg sind. Der Handel Österreich- Ungarns ist nur zum Teil Eigeuhaudel, dem ein bedeutender Durchfuhrhandel (Transithandel) für die Waren der Nachbarstaaten zur Seite steht. Die Aus- fuhr (besonders Erzeugnisse der Landwirtschaft) übersteigt die Einfuhr be- deutend. Sehr reger Handelsverkehr herrscht mit Deutschlaud, das Getreide, Obst, Schweine, Braunkohlen, Werksteine, Banholz, Metall-, Holz- und Glas- waren empfängt, Steinkohlen und Maschinen exportiert. § 28. Werfcrssung, Wervohner und Städte. Österreich- Ungarn, eiue konstitutionelle Erbmonarchie, besteht aus zwei selbstäudigeu Reichshälfteu, die durch Realunion (s. § 11 Anm.) unlöslich verbunden sind. Die Monarchie umfaßt: 1. Das Kaisertum Österreich, bestehend aus den Kronländern Ober- und Niederösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg, Steiermark, Kärnten, Krain, Küstenland (Görz und Gradiska, Jstrien und Trieft), Dalmatien, Galizien und Bukowina, Böhmen, Mähren und Schlesien; 2. das Königreich Ungarn, gebildet aus deu Kronländern Uugarn nebst Siebenbürgen. Kroatien, Slavouieu und der Freistadt Finme; 3. die Provinz Bosnien mit der Herzegowina, früher türkischer Besitz, seit dem Berliner Vertrage (1878) uuter österreichischer Verwaltung. An der Spitze der Monarchie steht ein Kaiser und König. Die Ver- tretung der österreichischen Länder ist der Reichsrat, der ungarischen der Reichstag. Gemeinsame Angelegenheiten werden durch drei Reichsmiuisterieu und die sogenannten Delegationen (je 60 Abgesandte des Reichsrates und des Reichstages) geordnet. — Die Monarchie ist um 1/6 größer als das dentsche Reich, enthält aber nur 6/? der Bewohnerzahl desselben, ist also noch schwächer bevölkert als Frankreich und die Schweiz. (Weshalb? Betrachte die Bodenform!) — Hinsichtlich der Volksstämme (15 Nationalitäten), Sprachen (etwa 20) und Bekenntnisse herrscht in der Monarchie große Mannigfaltigkeit. Außer den drei bedeutendsten Stämmen der europäischen Bevölkerung, dem deutschen

3. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 29

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
- 29 — {lova Mill.), dem slavischen (19 Mill.) und dem romanischen (3 Mill.), wohnen hier noch Magyaren (8^5 Mill. finnischen Stammes) und wenige Zigeuner. Die europäischen Stämme bewohnen vornehmlich die Gebirgsländer, die asiatischen die Flachländer. Der größte Teil der Bewohner ist katholisch. Das Schulwesen läßt im 0. und 8. der Monarchie viel zu wünschen übrig. I. Im Ätpengetiiele liegen die deutscheu Krouläuder Ober- und Nieder- Österreich, Tirol und Vorarlberg, Kärnten und Steiermark. Industrie- und Handelsstädte im nördlichen Alpenvorlande: 1. Linz an der Donau (Linzer Becken), Hauptstadt Oberösterreichs, Stapel- platz des Donauhandels und Hauptsitz des Speditionshandels mit öfter- reichischen Eisenwaren. 2. Steyr an der Enns, Hauptsitz der oberösterreichischen Stahl-und Eisen- Warenindustrie, größte Waffenfabrik des Reiches (das „österr. Birmingham"). 3. Wien^) ander Donau, Residenz und erste Handels-und Industriestadt der Monarchie (besonders für Bekleidungsgegenstände, Maschinen, Luxuswaren, Meer- schäum-, Elfenbein- und Perlmutterartikel, Musikinstrumente und Bier) und dritter Börsenplatz Europas. Sitz der Donaudampfschiffahrtgesellschaft und Mittelpunkt des Eisenbahnverkehrs dermonarchie. Schönstes gotischesbauwerkderstesansdom. Thalstädte nördlich vom Kamme der Centralalpen: 4. Bregenz, Österreichs Hafenstadt am Bodensee, Endpunkt der Arlberg- bahn, Getreidehandel nach der Schweiz. 5. Innsbruck") im Innthal, Hauptstadt Tirols, Kreuzungspunkt der Arl- berg- und Brennerbahn. Universität. Unweit Innsbrucks das Salzbergwerk Hall am Inn. 6. Salzburg im Salzachthal, Hauptstadt von Salzburg, in überaus schöner Lage mit prächtigen Kirchen. In einiger Entfernung davon liegen die be- rühmten Kurorte Wildbad Gast ein (s. Abb. 5) und Ischl und die Salzwerke Hallend) und Hallstadt. Thalstädte südlich vom Hauptkamme: 7. Trient^) im Etschthale, schön gelegen, mit Seidenfabriken, Obst- und Weinbau. 1) Hier lebten die größten Tonkünstler: Mozart, Haydn, Beethoven. — Belagerung durch die Türken (1529 und 1683). — Besetzung durch die Franzosen (1805 und 1809). - Wiener Kongreß (1814 und 1815). — Wiener Friede (30. Oktober 1864). 2) Hier liegt in der Hoskirche Andreas Hofer, der Freiheitskämpfer Tirols, be- graben. Nordwestlich von der Stadt die Martinswand. — Gedichte: Andreas Hofer, von Max v. Schenkendorf. Die Martinswand, von Anastasius Grün. Volkslied: Inns- brück, ich muß dich lassen. 3) Gedicht: Das Salzwerk um Mitternacht, von Roland. ^ Konzil (1546—1563).

4. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 38

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
38 — größter Meßort des Reiches, Hauptmesse Juli und August: Austausch der Pro- dukte des Wolgabeckens (Gewebe, Zucker, Salz, Wachs, Pelze und Felle) und der Jndustrieartikel des europäischen Westens gegen die Erzengnisse Sibiriens, Turaus, Persiens, Chinas, Kleinasiens (Thee, Baumwolle, Wolle, Seide, Weine). 5. Kasan, am Ufer der Wolga, Fabrikstadt, wichtiger Mittelpunkt für den europäisch-sibirischen Binnenhandel. Alte Tatarenhauptstadt. Universität. Bergwerkstädte im Uralgebirge: 6. Jekatarinbürg, Oberbergamt für den Ural und Sibirien, in der Nähe Nickel- und Platinerze. 7. Orenburg, Festung am Uralfluß, Ausgangspunkt des Karawanen- Handels nach Jnnerasien; in der Nähe Gold, Knpser, Eisen, Steinsalz. Handels- und Hafenplätze des südrussischen Steppengebietes: 8. Astrachan, Jnselstadt im Wolgadelta, größter Handelsplatz des Süd- osteus, vielsprachig und nationenbunt (Russen, Kalmüken, Tataren, Perser, Armenier), Kriegshafen der kaspischen Flotte. Die „Riesensöhne der Wolga", Stör und Hausen, liefern Kaviar und Hausenblase; Handelsverkehr mit Persien. 9. Sewastopol aus der waldlosen Steppenhalbinsel Krim, das „russische Gibraltar", Kriegshafen. 10. Odessa am schwarzen Meere, zweiter Seehandelsplatz Rußlands, be- sonders in Getreide, Hausen, Talg und Spiritus, Sitz der russischen Dampfschiff- fahrtgefellfchaft; Universität. Östlich davon der Kriegshafen Nikolajew. 11. Kiew (kijeff) am Dnjepr, eine der heiligen Städte Rußlands, Wallfahrts- ort mit zahlreichen Kirchen und Klöstern, Festnng und Universität, Mittelpunkt der russischen Zuckerindustrie. Lederfabriken. Städte der Weichsel- und Pripetniedernng: 12. Warschau, ehemalige Hauptstadt des Königreichs Polen, Festung, eine der bedeutendsten Fabrikstädte des Reiches (Metallwaren, Woll- und Seiden- gewebe, Fabrikation von Bier, Branntwein und Zucker). Getreide- und Woll- Märkte. 13. Lodz, das „polnische Manchester", bedeutendster Fabrikort Polens, besonders in Textilindustrie. Küstenstädte der russischen und finnischen Seenplatte: 14. Riga, Festung an derdünamünduug, wichtigster Handelsplatz der Ost- seeproviuzeu, besonders für landwirtschaftliche Produkte (Getreide, Flachs, Hanf, Hanfsamen, Leinsamen und Leinöl, Holz, Felle, Häute); unter den Eimvohnern viele Deutsche. 15. St. Petersburg an der Newamündung, von Peter dem Großeu (1703) gegründet, Haupt- und Residenzstadt des Reiches, Mittelpunkt des gewerblichen, kaufmännischen und geistigen Lebens. Wersten für Schiffbau; wetteifert mit *

5. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 42

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 42 — Die Gewässer des Landes strömen sämtlich der Donau zu, die iu Rumänien einen breiten Strom mit teilweise versumpften Usern bildet; die mittlere der drei Mündungen ist die Hauptverkehrsader. — Das Klima des Landes ist im Sommer sehr heiß, im Winter häusig rauh und schneereich. § 39* ^rroerßsquefcm. Rumänien ist ein Ackerbaustaat; die Hauptnahrungsquelle bildet die Landwirtschaft. Der fruchtbare Boden liefert selbst bei mittelmäßiger Bestellung so reiche Erträge, daß Getreide (Mais und Weizen) ausgeführt wird. Auch Wein- und Tabakbau sind beträchtlich. Neben Rindern, Schafen, Schweinen und Ziegen tritt der sumpfliebende Büffel als Haustier auf. Ausgedehnte Bienenzucht liefert Honig und Wachs. An metallischen Bodenschätzen arm, enthält Rumänien nur reiche Salzlager (Karpaten) nebst zahlreichen Petroleum- und Mineralquellen. Die Industrie beschränkt sich hauptsächlich auf die Herstellung von Mehl und Sprit. Der Export umfaßt Getreide und Vieh, der Import, in dem Deutschland die dritte Stelle einnimmt, fast alle Jndnstrieartikel, besonders Metallwaren und Gewebe. § 40. Wervobner itit6 Städte. Rumänien ist ein konstitutionelles Königreich. Es umfaßt etwas mehr als vom Areal des deutschen Reiches und ungefähr 1j1() der Einwohner desselben, ist also schwach bevölkert. Die Bewohner sind die mit dem slavischen Stamme verwandten Rumänen (d. h. Romanen), ein Bauern- und Hirtenvolk, das nebst zahlreichen Zigeunern hauptsächlich das Land bewohnt, während die Städte zahlreiche Fremde aller Nationen, besonders Juden, enthalten. — Die herrschende Konfession ist die griechisch-katholische: der Stand der Volksbildung ist ein sehr niedriger. Die hauptsächlichsten Städte sind: 1. Bukarest, Großstadt in der Walachei, Haupt- und Residenzstadt, zeugt mit seinem Durcheinander von Hütten und Palästen von dem unfertigen, aber hoffnungsreichen Znstande des Landes; Hanptniederlage für westeuro- päische Jndnstrieartikel, mit geringer Eigenindustrie (Luxusartikel); Universität. 2. Galatz an der Donau, im Treffpunkte der drei Landschaften zwischen den Mündungen des Seret und Prnt, ein für Seeschiffe vom schwarzen Meere aus erreichbarer Freihafen, ist der wichtigste Handelsplatz für Landesprodukte (Getreide, Wolle, Honig, Wachs und Talg). 3. Jassy (jaschi), Hanptort der Moldau, unsauber und staubig mit stark- besuchten Messen und Viehmärkten; Universität. 10. Skandinavien. §41. Wodenfo^m un6 Gewässer. Skandinavien, die größte Halb- insel Europas, erstreckt sich durch fast 16 Breitengrade und umfaßt:

6. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 26

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 26 — im österreichischen Alpenvorlands durchfließt der Strom (wie im deutschen) zu- nächst eine Anzahl größerer und kleinerer, durch Thaleugen getrennter Becken (Liuzer Becken, Wiener Becken mit Marchfeld) *). Hierauf durchbricht er die durch Ostalpen (Leitha-Gebirge) und Karpaten (kleine Karpaten) gebildete Preßbnrger Pforte und betritt das ungarische Flachland, das er zu- erst in östlicher und dann in südlicher Richtung durcheilt. Durch vielfache Teilung des Laufes bildet die Donau im Flachlande eine Meuge großer und kleiner Inseln, sog. „Auen". Durch eine zwischen den Karpaten und dem serbischen Berglande gebildete Thalverengung, das „eiserne Thor", verläßt sie bei Orsova die Monarchie. In weitem Bogen durchfließt sie nun an der Nordabdachung des Balkan das walachische Flachland und mündet deltaartig in mehreren Armen in das schwarze Meer. Die Donau entwässert die Berglandsch afteu der Monarchie durch folgende Neben- und Zuflüsse: Die Alpeuläuder durch Juu mit Salzach, Traun, Enns, Leitha, Raab, Drau (Drave) mit Mur, Sau (Save), die Sudetenländer durch die March, die Karpatenländer durch die Waag und Theiß, die Karstländer durch die Bosua und Drina (zur Save). Die österreichischen Ostalpen werden außerdem entwässert durch die Etsch mit dem Eisack, die Sudeteuläuder durch die Elbe mit der Moldau, die Karpatenländer durch Weichsel, Dnjestr und Prut. 1. Die Malpen werden durch große Läugsthäler in die Ceutralalpeu und die nördlichen und südlichen Kalkalpen zerlegt. Die Centralalpen teilt man von W. nach 0. in die rätischen Alpen bis zum Breuuerpaß^), die hohen Tauern bis zur Murquelle und die steirischen Alpen, die dnrch das Murthal in die niederen Tauern und die norischen Alpen geschieden sind. In den rätischen Alpen lassen sich drei Gebirgsgrnppen unterscheiden: die Ötzthaler Alpen, ein nahezu kreisrunder Gebirgsstock, die Ortler Alpen, in welchen die Ortler Spitze (3900 in), der höchste Gipfels der Ostalpen, emporragt, und die Beruiua-Gruppe, welche der Schweiz äuge- i) Kampf Karls des Großen gegen die Avaren (791), der Deutschen gegen die Ungarn (907), Rudolfs von Habsburg mit Ottokar von Böhmen (1278) und Napoleons mit den Österreichern bei Afp ern (21. u. 22. Mai 1809) und Wagram (5. u. 6. Juli 1809). 2) Der Brenner, wegen seiner geringen Höhe (1360 m) eine der bequemsten Alpen- straßen, verbindet die Thäler der Sill (zum Inn) und der Eisack (zur Etsch). Eröffnung der Breuuer-Bahu 1867. 3) Unweit des Ortler verbindet das Stilsser Joch, doppelt so hoch wie der Brenner und die höchste Fahrstraße in Europa, die Thäler der Etsch (Vintschgan) und der Adda (zum Po).

7. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 39

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 39 — Riga in der Ausfuhr von Laudesprodukteu. Universität. Nach der Seeseite durch die starke Jnselfestnng Kronstadt gedeckt. 16. Heising fürs, Hauptstadt Finnlands, Haupthaudelsplatz für die Pro- dukte der finnischen Seenplatte (Werksteine, Holz, Waldprodukte und Fische). Nach der Seeseite durch die Juselfestuug Sweaborg, das „nordische Gibral- tar", gedeckt. 17. Archangelsk an der Dwinamündnng, einziger, 7 Monate vereister Hafen Rußlands am Eismeere; Ausfuhr von Leinsaat, Flachs, Hafer, Wald- Produkten (Holz, Pech, Teer), Thran und Pelzwerk. Deutsche Kolonien in Kutzland. 8 33. Im russischen Reiche leben gegen l1/^ Millionen Deutsche, meist Württemberger und Badenser, welche um 1800 eingewandert sind. Über 300000 leben in mehr als 500 Kolonien in den folgenden Kolonialgebieten beisammen: 1. Kolonien des St. Petersburger Gouvernements (Flußgebiet der Newa und Ufer des finnischen Meerbusens), 2. Wolga-Kolouien (Flußgebiet der mittleren Wolga) und 3. Kolonien Südrußlands (Niederlassungen am schwarzen Meer). Die Kolonisten des Petersburger Gouvernements versorgen die Residenz- bewohner mit Gemüse und vermieten in den Sommermonaten ihre schmucken Häuser als Sommerwohnungen. — Die Ackerbaukolonien an der Wolga in der Nähe von Saratow, etwa 100 Ansiedelungen nebst der Herrnhuter Kolonie Sarepta, gehören zu den bevölkertsten und blühendsten. — Am schwarzen Meere bestehen etwa 190 Ansiedelungen. Außerdem besitzen sehr viele russische Städte eme deutsche Kolonie. — In den letzten Jahren haben viele deutsche Kolonisten Südrnßland verlassen und sind nach Rumänien ausgewandert. 8. Tas Königreich Dänemark. § 34. Modenform und Gewässer. Das dänische Jnselreich um- faßt in Europa: a) das eigentliche Dänemark (Nordhälfte der Halbinsel Jütland und die Inseln Fünen, Seeland, Langeland, Laaland und Bornholm), b) die europäischen Nebenländer (Faröer und Island). Jütland, der nördlichste Ausläufer des germanischen Flachlandes, ist von Schleswig durch die Königsau geschieden. Es enthält: ein Hügelland im 0. und ein Flachland im W. (s. Karte 11 oben). Das Hügelland besteht aus fruchtbarem Lehm- und Marschboden, der hier wie auf den Inseln prächtige Buchenwälder trägt. Das Flachland ent- hält sandigen Heideboden. Die Inseln besitzen flachen oder sanft hügeligen, srnchtbaren Boden; sie bilden eine durch drei Meeresarme unterbrochene

8. Lehrbuch der Geographie - S. 90

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 90 — bricht der Strom die durch Ostalpen (Leitha-Gebirge) und Karpaten (kleine Karpaten) gebildete Preßburger Pforte und betritt das ungarische Flach- land, das er zuerst in östlicher und nach dem Passieren der Stromenge bei Gran in südlicher Richtung durcheilt. Durch vielfache Teilung des Laufes bildet die Donau im Flachlande eine Menge großer und kleiner Inseln („Auen", große und kleine Insel Schutt). Durch eine zwischen Karpaten und serbischem Berglande gebildete Thalverengung, das „eiserne Thor", verläßt sie bei Orsova iu einem an Stromschnellen und Klippen reichen Laufe die Monarchie. In weitem Bogen durchfließt sie nun an der Nordabdachung des Balkan das Wal achische Flachland und mündet delta- artig in mehreren Armen in das schwarze Meer lkilia, Snlina und St. Georgs-Arm). Die Donau entwässert die Berglandschasten der Monarchie durch folgende Neben- und Zuflüsse: die Alpenländer durch Inn mit Sill und Salzach, Trann, Enns, Leitha, Raab, Drau (Drave) mit Mnr, Sau (Save), die Sudetenländer durch die March mit der Thaya, die Karpatenländer durch die Waag, die Theiß mit Szamos, Koro« und Maros (s — sch), die Karstländer durch die Bosua und Drina (zur Save). Die österreichischen Ostalpen werden außerdem entwässert durch die Etsch mit dem Eisack, die Sndetenländer durch die Elbe mit der Moldau, die Karpatenländer durch Weichsel, Dujestr, Prnt, Seret und Aluta. 1. Die Ostalpen werden durch große Längsthäler in die Centralalpen und die uördlicheu und südlichen Kalkalpen getrennt. Die Centralalpen teilt man von W. nach 0. in die rätischen Alpen bis zum Brennerpaß*), die hohen Tauern bis zur Murquelle und die steirischen Alpen, die durch das Murthal in die niederen Tauern und die uorischeu Alpen ge- schieden sind. In den rätischen Alpen lassen sich drei Gebirgsgruppeu unter- scheiden: der nahezu kreisrunde Gebirgsstock der Ötzthaler Alpen, die Ort- ler Alpen, in welchen die Ortler Spitze (3900 m), der höchste Gipfel**) der Ostalpen emporragt, und die Bernina-Gruppe, welche der Schweiz angehört. Fast ebenso hoch erhebt sich das langgestreckte Kettengebirge der hohen Tauern im Großglockuer, während die Dreiherrnspitz schon bedeutend dahinter *) Der Brenner, wegen seiner geringen Höhe (1362 m) eine der bequemsten Alpen- straßen, verbindet die Thäler der Sill (zum Inn) und der Eisack (zur Etsch). Eröffnung der Brenner Bahn 1867. **) Unweit des Ortler verbindet das Stilfser Joch, doppelt so hoch wie der Brenner und die höchste Fahrstraße Europas, die Thäler der Etsch (Vintschgan) und der Adda (zum Po).

9. Lehrbuch der Geographie - S. 97

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 97 — deutende Industrie, besonders in Maschinenbau, Banmwoll- und Holzver- arbeitung. Größte Mühlenindustrie des Reiches. Städte im Flußgebiet der Theiß (Pußtalandschaft): 35. Tokay, mit dem berühmten ungarischen Weinbau. 36. Szegedin, zweite Handelsstadt Ungarns, mit wichtigem Viehmarkt. 37. Temesvar (tömefchwzr), starke Festung mit lebhafter Industrie und Handel mit Landesprodukten (Korn, Wein, Obst). Vi. Das galizische Flachland umfaßt die Kroul. Galizieu und Bukowina. Industrie- und Handelsstädte der galizischen Ebene: 38. Krakau an der Weichsel, Festung, mit großen Tuch- und Lederfabriken und Handel mit Schweinen, Getreide und Wein. Universität. Südlich von der Weichsel die berühmten Salzbergwerke von Wieliczka (wjelitschka) und Bochnia. 39. Lemberg, Hauptstadt Galiziens, Industrie- und bedeutender Handels- platz (Wollmärkte). Universität. 40. Czernowitz, (cz—tfch) Hauptstadt der Bukowina, steht in lebhaftem Handelsverkehr mit Rußland und Rumänien. Deutsche Universität. Zwischen der Schweiz und Vorarlberg liegt das kleine Fürstentum Liechtenstein mit dem Hauptorte Vaduz (Schloß Liechtenstein). Die ^Alpen. § 62. Das Hochgebirge der Alpen wird durch eine Linie vom Südende des Bodeusees durch das Ober- und Hiuterrheinthal bis zum Nordende des Comersees in zwei Züge eingeteilt: I. Die Westalpen, vom Golf von Genua bis zur Linie Bodensee-Comer- see reichend; sie unterscheiden sich von den folgenden durch geringere Breite und größere Höhe (bis 4800 m). Ii. Die Ostalpen, von der Trennungslinie bis zur Donau und zum uuga- rischen Tiefland reichend, breiter, aber niedriger (bis 4000 m) als die Westalpen. Der Breite nach gliedern sich die Westalpen in zwei, die Ostalpen in drei gleichlausende Gebirgszonen, die durch tiefe, gewöhnlich von Flüffen durch- strömte Läugsthäler von einander getrennt sind und außerdem durch Quer- thäler in eine große Anzahl einzelner Gruppen zerlegt werden. Die innere Zone der Westalpen und die mittlere Zone der Ostalpen bilden den zusammen- hängenden Zug der Centralalpen, der hauptsächlich aus Gneis, Granit und trystallinischen Schiefern besteht. Ihn begleiten bei den Westalpen auf einer, bei den Ostalpen aus beiden Seiten die Voralpen, hauptsächlich aus ver- schiedenen Abarten des Kalkgesteins (Jurakalk, Dolomit u. s. w.) ausgebaut*). Aus der Längs- und Quergliederung der Alpen ergiebt sich folgende Einteilung: *) Bergt, auf Karte 17 das Profil durch die Ostalpen von Venedig bis Passau, itt dem die Centralalpen stark, die Voralpen schwächer schraffiert sind. Brust und Berdrow, Lehrbuch der Geographie. 7

10. Lehrbuch der Geographie - S. 104

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 104 — Die Hälfte der Ausfuhr besteht in Lebensmitteln (Getreide, Mühlenfabrikate, Vieh); außerdem werden exportiert Rohstoffe und Halbfabrikate der Industrie (Metalle, Flachs und Hanf, Öle, Tierhäute, Waldprodukte) und in geringem Maße Judustrieerzeuguisse, besonders nach Russisch-Asien. Die Einfuhr um- faßt alle europäischen Jndustrieartikel, besonders Maschinen, Stahl- und Eisen- waren; ferner Kolonialwaren, Thee, Wein, Wolle und Baumwolle. Deutsch- land tauscht besonders russisches Getreide gegen Fabrikate seiner Großindustrie ein. Hlerfcrffung, Wervobnev und Städte. tz 66. Das europäische Rußland, 10 mal so groß wie das deutsche Reich, umfaßt zwei dnrch Personalunion verbundene Staaten, das Kaiserreich Rußland und das Großfürstentum Finnland (von der Größe des Königreichs Preußen). Rußland ist eine absolute, Finnland eine konstitutionelle Erb- Monarchie. Dem Kaiser oder Zar („Selbstherrscher aller Reußen"), dessen Besehl (Ukas) Gesetzeskraft hat, stehen in weltlichen Angelegenheiten der Reichsrat und der Senat, in geistlichen der heilige Synod beratend und ausführend zur Seite. Obwohl das europäische Rußland doppelt so viel Einwohner wie das deutsche Reich hat, ist es nächst Skandinavien der am dünnsten bevölkerte Staat Europas (Volksdichte 19). Es wird jetzt in Gon- vernements (— Provinzen) eingeteilt, deren jedes mehrere Kreise enthält. Die Bewohner des europäischen Rußland sind größtenteils Slaven (die durch ihren Dialekt unterschiedenen Großrussen [f. Abb. 26], Weißrussen, Klein- russen und die Polen; auch die Kosaken sind seit langer Zeit ein militärisch organisierter Stamm der Russen). Neben den Slaven treten im N. und Nw. Finnen, Litauer und Deutsche, im Sw. Rumäuier und im 8. Ange- hörige des türkischen und mongolischen Stammes auf (Kirgisen, Tataren, Kalmüken). Im ganzen Reiche zerstreut lebeu mehrere Millionen Juden. Diese sowie die Deutscheu sind jetzt vielfacher Bedrückung ausgesetzt. — Die herrschende Staatskirche ist die griechisch-orthodoxe; die Polen sind römisch-katholisch. In der Volksbildung steht Rußland sehr hinter dem europäischen Westen zurück. Handels- und Industriestädte auf der Centralplatte: 1. Moskau*), ehemalige Hauptstadt des russischen Reiches, ausgezeichnet durch Pracht und Reichtum, Mittelpunkt des russischen Binnenhandels mit großen Messeu; durch große Kohlenlager der Umgegend zu bedeutender Fabrik- *) Moskau, das „Rom der russisch-griechischen Kirche, die Stadt des Glockengeläuts und der Klöster", liegt auf den hohen Ufern der Moskwa (zur Oka, Nebenfluß der Wolga). In der Mitte erhebt sich die Citadelle (= kleine Festung) mit dem Residenzschlosse (Kreml) der Zaren. Die Stadt hat viele Holzhäuser. — Einzug Napoleons und Brand (14. 9. 1812).
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