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im W., und den in der Sprache romanisch gebliebenen dakischen.
Stamm der Walachen (Rumänen) im O. „wie eine Krebs-
scheere" umfaßt. — Der Donaustrom der Führer der Völker-
Wanderungen (vgl. S. 29). Zwischen der Pforte von Theben
(Deven) und dem eisernen Thore (Orsova), den beiden Grenz-
punkten des Mittlern Donaugebiets, die Karpathen, ein auf
jenen beiden Punkten ruhender, 180 Meilen langer Kreisbogen
(Ostspitze und höchster Theil des mitteleuropäischen Gebirgsdrei-
ecks), ein Gebirgssystem von ungleichartiger Coustruetion: zwei gra-
nitne Gebirgsmasseu mit Hochgebirgscharakter (aber ohne Firn
und Gletscher) die Centralkarpathen mit den aus einer
kleiueu Hochebene sich schroff und zackig erhebenden Spitzen der
Tatra (Gerlsdorfer Spitze 8374'), und die ein großes Hoch-
landsviereck einschließenden transsyldänischen Alpen, beide
durch einen leicht übersteigbareu breiten Kaum: von nur 3000',
das karpathische Waldgebirge, mit einander verbuuden.
Abdachung der Außenseiten zu den Thälern der March und
Oder gegenüber den Sudeten (vgl. S. 24), der Weichsel, des
Dujeftr und Pruth gegenüber dem süduralifcheu Landrücken,
und zum Tieflande der nntern Donau. Steiler fallen die in-
nern Wände*) zur ober- und niederungarischen Tief-
ebene ab. An das rechte Ufer der Mittlern Donau treten die
Ausläufer der Alpen dreimal: 1) mit dem Leithagebirge,
gegenüber den kleinen Karpathen (westliches Thor: Theben),
2) mit dem Bakonywalde, gegenüber dem Neograder Kar-
parthenzweige (mittleres Thor: Waizen), 3) mit den Hügeln vou
Syrminm (Syrmische Halbinsel), der Fortsetzung des Wa-
rasdiner Gebirges. Das illyrisch-serbische Bergland
erreicht die Donau gegenüber dem Banaler Gebirge (östliches
Thor: Orsova) **). Hier der Eintritt der untern Donau (Ister)
in die große Walachische Tiefebene***); zunächst ein brei-
*) In Siebenbürgen ist die Außenwand gegen das Walachische
Tiefland am steilsten, vgl. die Südränder der Aequatorialgebirge vom Hima-
laya bis zu den Alpen und Pyrenäen.
**) In der Nähe dieser Thore übertrifft der aufgeschwemmte Boden die
Tragfähigkeit des lombardischen, namentlich auf der Insel Schütt (zwischen
Presburg und Komorn) und im Mündungsgebiet der Theiß.
***) Hier überschritt auch Trajan die Donaugrenze: das nördliche Gebirge
lockte zu den Aquae Herculis, der Schwefelquelle von Mehadia (noch
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
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Europa —
Olympische Halbinsel.
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Macedonien vorbeizieht. Im Nordwesten hängt der Skardus durch die Kette Schljeb
(Argentaro) mit den mächtigen Massen zusammen, die sich durch das schwer zugäng-
liche Schwarzgebirg (Arnagora oder Montenegro) seitwärts bis Cattaro am adria-
tischen Meer abstufen. Hier hat der K o m eine Höhe von 2700 m., hier sind auch 2 von
den Qnellflüssen der Drina, des Nebenflusses der Sau und des Gegenstromes des
weißen Drin, welch letzterer sich mit dem von S. kommenden schwarzen Drin ver-
einigt, um dann westwärts, nahe dem See von Skntari vorbei, ins Adriameer zu fließen.
Nordwestwärts von der natürlichen Felsenfestung Zrnagora ziehen die S. 239 schon be-
schriebenen dalmatischen und dinarischen Alpen, jene Massen, unter denen der
zackige, aus Dolomitfelsen bestehende D ormitor (ähnlich den Dolomitbergen amfassa-
ner Thal in Tirol) 2409 m. aufsteigt, und die sich bis zur Save und Knlpa fortsetzen.
Diese zur Adria-Küste gehörigen Parallelketten sind wild zerrissen, schroff, nackt, fast
durchgängig entwaldet, in den Thälern und an den Berghängen herrscht Viehzucht und
Terrassenkultur, die Flüsse verlaufen anfänglich in Läugsthäleru, um dann in kurzen,
zerklüfteten Querthälern zur Küste hinabzusteigen, z. B. die südöstlich von Spalato
mündende Cetiua, die größere Na reuta, deren Querthal bei dem Hauptorte der
Herzegowina, bei Mostar beginnt. Die Bergzüge weiter landeinwärts in Bosnien
und Serbien sind anders geartet: sie sind niedriger, eichenbewaldet (Schweinezucht!),
die Gipfel abgerundet und kaum 1000 m. hoch, die Abhänge sanfter, die Thäler breiter
und fruchtbarer und oft zu größeren Becken sich erweiternd, in welchen dann die Städte
des Landes liegen (z. B. Banalnka an der Wrbas, Serajewo an der Bosna
Swornick a. d. Drina, Kruschewatz an der serbischen Morawa). Die
Dörfer sind hier meist in Wäldchen von Steinobstbäumen versteckt, und im N. fallen
alle die Bergzüge mit rebenbedeckten Vorhügeln zu den sumpfigen Thalebenen der San
und Drau ab, zu denen auch alle die genannten Gewässer fließen.
Ein Blick auf die Karte zeigt, daß alles eben betrachtete Gebirg nordwärts vom
41. Breitengrad liegt. Südwärts desselben erhält die Meridiankette Bora den alten
beliebten Nameu Pindus und zieht in gleicher Richtung als Wasserscheide zwischen
dem ägeifchen und dem adriatifch-jonifchen Meere weiter bis zum 39. Breitengrad, zur
Grenze des heutigen Königreichs Griechenland, oder zur Quelle des Sperchius (H e l-
lada), ver zum maleischen Golfe geht. Der Pindus hat malerische Gneis- und
Schieferfelsen, welche kahl und 2000—2200 in. hoch oft hinter Buchwäldern und reich
mit Obst und Wein, Orangen und Mandeln bewachsenen Vorhügeln emporsteigen, und
läßt seine Aeste rechts und links hinranken. Jllyrien und Epirus sind deshalb meist
wild gebirgig, schachbrettartig in kleine Gebirgskantone abgetheilt, im nördlichen Theile
stets Sitze ungebändigter Hirtenstämme, und Thessalien (oder vielmehr die Ebene seines
Flusses salambria oderpen^us) ist rings von Bergketten umschlossen. Bedeutende
Höhen finden sich auch in solchem Nebengebirge, wie der 2450 m. hohe Schneeberg
nahe dem Kastoria-See, und der 2200 m. hohe Tomoros nordöstlich vom akro-
ceraunifchen Vorgebirge Linguetta. Historisch wichtig ist die rings eingeschlossene
Seegegend von Jauina, in deren Nähe sich vor alters das Orakel von Dodona
befand; der See liegt im Westen des Gebirgsknotens vonmetzowa, von welchem öst-
lich die Bolntza-Kette (Cambnni Montes) zwischen Macedonien und Thessalien
hinzieht. Das Ende der Cambunen, an der Bai von Salonichi nördlich der Salam-
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
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Italien.
Großmufti, der Befehlshaber zu Land und Wasser Seras-
kier. Die Provinzen werden durch Pascha's und Beg's
regiert; nur in den Schutzlandern Moldau n. Wallachei sind
griechische vom Großherrn ernannte Hospodare, und in
Serwien ein slawischer Erbfürft.
Städte.— Konftantinope! in sehr schöner Gegend am
Bosporus in der Provinz Rum Jli oder Romania, mit 1/2 Mill.
Einw. zur Hälfte Türken. Die griech. Einw. wohnen in dem
Stadtviertel Fanar, die fremden Gesandten in der Vorstadt Pera.
Das Serail ist die Residenz des Großherrn, der zur Sommer-
zeit sich auch im Lustschlosse Be schickt« sch aufhält. Adria-
nopel mit mehr als 100009 E. in fruchtbarer Ebene am
Hebrus. Die vier Dardanellen sind Castelle am Hellespont,
zwei auf der asiatischen und zwei auf der europäischen Seite.
Salonichi ehm. Thessalonich mit 70000 E. in Macedonien.
Scutari in Albanien oder Arnautenland. Larissa in der
thessalischen Ebene am Salambria. S o fi a in Bulgarien, B o s n a
Serai mit 60000 E. in Bosnien, Karagiofdscha oder
Krajugewaz, u. Belgrad mit 30000 in Serwien, Buchareft
mit 80000 in der Wallachei, Jassy in der Moldau, die an
Rußland grenzt.
Ii. Italien nebst Inseln.
Die apenninische Halbinsel ist von den Alpen bis an die
südlichste Spitze 150 M. lang, und hat auf 5760 21 Mill.
Menschen. — Die aus Kalk bestehende und mehrentheils wald-
leere Kette der Apenninen durchzieht die ganze Halbinsel, und
ist am höchsten, wo das Gebirg ins Neapolitanische tritt u. der
Gran Sasso sich über 9500' erhebt. — Flüsse: Po mit
Nebenflüssen, und Etsch im Norden. Der Arno u. der Tiber
entspringen im Apennin. — Landseen: theils an den Alpen, wie
der Lago Maggiore, der Comer- u. Gardasee; theils in
Mittelitalien, wo der See von Perugia ehm. Trasimenus,
u. der Celanersee ehm. Fucinus. — Ebenen: die römische
od. Campagna di Roma am untern Tiber, die campani-
sche in der Nähe Neapels, die tarentinische am Golf von
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Gebirge.
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der Schweiz nach Italien, doch mehr für Saumrosse als für
Wagen, obgleich Napoleon mit einer Armee hinüber zog, —
über den Cenis 6360' aus Savoyen nach Piemont.
(Ueber die Alpennatur, Gletscher, Lawinen, Wasserfälle, Klima,
Producte, Betriebsamkeit der Bewohner u. s. w. siehe das größere
Lehrbuch des Verfassers, wobei sich auch eine Alpenkarte befindet.)
9. An die südöstlichen Alpen, die am Meere südwärts vom
Flusse Kulpa enden, schließen sich die dalmatischen Berge
oder di «arischen Kalkalpen, die unsern dem Meere weiter
nach So. und dann nach Ost ziehen und das große Stromgebiet
der Donau im Süden (im türkischen Reich) begrenzen. — Mit
den südwestlichen oder See-Alpen sind die Apenninen verbunden, die
das Ligurische Meer umziehen und Gewässer in den Po senden.
Wer vom Zürchersee zum Lago Maggiore, und von diesem See
zum Doubs nordwestlich von Neuenburg will, müßte welche Berge
übersteigen, und welche Flußthäler auf und ab gehen? — In wel-
cher Weltgegend hat man sich auf dem Gotthard den Vierwaldstäd-
ter-, Langen- und Genfersee zu denken?— Wohin liegt vom Dödi
aus der Gotthard und der Septimer? und welcher Fluß ist zwischen
ihnen? Welches Gebirg liegt vom Rigi nördlich des Rheins, wel-
ches im Süden, und welche Seen zu Füßen?— An welchen Flüssen
hat man aufwärts zu gehen, um die Alpen nur einmal zu über-
steigen? Wie oft und wo passirt man sie zwischen Wien undtriest?
Welchen Weg nimmt die Heerstraße von München nach Triest? und
wo hat man von dieser Straße abzubiegen, um über das Stilfser
Joch zu reisen? und'zu welchem See führt dieser Weg? u.s.w.
§. 6. Die Karpathen.
Sie ziehen von der Weichselquelle gen O. bis zu der des
Dniester, dann als niedrigeres Waldgebirg gen So. zur Quelle
der Theiß, dann als Hoch gebirg von Siebenbürgen gen
Süden und biegen zuletzt nach Westen um. Nahe dem Quell-
gebiet der Weichsel sind die höchsten Gipfel der Karpathen z. B.
die Lomnitzer Spitze 8100'. Im Hochgebirg Siebenbürgens am
Quell der Aluta der Budosch von 9000' Höhe. — Der große
Bogen, den diese Gebirge beschreiben, umfaßt die Gebiete meh-
rerer Nebenflüsse der Donau, worunter: die Waag, die Theiß
nebst der Marosch. Nördlich der Karpathen liegt das Strom-
gebiet der Weichsel; von der Ostseite fließen ab: der Pruth,
Nebenfluß der Donau, und der Dniester.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Gotthard Gotthard