Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 58

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 58 Neu-Orsova endet, und durchzieht die walachische Niederung in einem flachen, nach Norden offenen Bogen. Durch die hügelige Platte der Dobrudscha wird der Strom noch einmal auf eine kurze Strecke nordwärts gedrängt und biegt dann rechtwinklig nach Osten. Von den drei Hauptmündungen, die ein sumpfiges Delta einschließen, ist nur die mittlere, die Sülina, schiffbar. Nebenflüsse der Donau siud: a) rechts: 1. die Jller, 2. der Lech, 3. die Isar links mit den Abflüssen des Ammer- und Starnbergersees, 4. der Inn, der links die Gewässer des Tegern- und rechts die des Chiemsees sowie die Salzach aufnimmt, 5. die Traun aus den Seen des Salzkammerguts, 6. die Enns, 7. die Leitha, 8. die Raab, 9. die Drau links mit der Mur, 10. die Save vom Terglou. Alle diese Nebenflüsse kommen von den Alpen und führen der Donau gewaltige Waffermengen zu. Vom Balkan- system strömen noch zur Douau: 11. die Morawa und 12. der Jsker; b) links: 1. die Wörnitz, 2. die Altmühl, 3. die Naab und 4. der Regen münden in der Nähe von Regensburg, wo die Dampf- fchiffahrt auf der Donau beginnt, 5. die March, 6. die Waag, 7. die Gran, 8. die fischreiche Theiß, der größte Nebenfluß (so lang wie der Rhein), 9. der Alt, 10. der Seret und 11. der Prut. Der Rhein. Der Rhein, „Deutschlands Strom, nicht Grenze", ist wirklich ein ganz deutscher Strom, denn wenn auch das Quell- und Mündungsgebiet nicht zum Deutschen Reiche gehören, so haben sie doch deutsche Bevölkerung. Der Rhein entsteht auf der Ostseite des St. Gotthard aus dem Vorder- und Mittelrhein, fließt zuerst nach Nordosten und ver- einigt sich bei Reichenau mit dem Hinterrhein vom Rheinwaldgletscher. Bei Chur wendet er sich nach Norden, durchströmt den grünen Boden- see und den Untersee, durchbricht westwärts den Jura und bildet bei Schaffhausen den 24 in hohen Rheinfall. Bei Basel nach Norden umbiegend, fließt er, immer noch ein reißender Strom, durch die oberrheinische Tiefebene. Von der Münduug des Mains ab wendet

2. Erdkunde - S. 100

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 100 — die zweitgrößte Stadt Ungarns, ein sehr lebhafter Handelsplatz. Nördlich vom Franzens-Kanal, welcher die Donau mit der Theiß verbindet, liegt Maria-Theresiopel (75 000 E.), der Marktplatz für die Produkte der getreide- und viehreichen Umgebung. •—- Östlich der Theiß, zwischen Maros und Donan liegt Temesvar (40 000 E.). — An der Grenze gegen Rumänien, am „Eisernen Thor", der nunmehr für die Schiffahrt regulierten Stromschnelle der Donau (Bild S. 57), ist Alt-Orsova. In der Nähe die warmen Schwefelquellen (Herkulesbad) von Mehadia. Siebenbürgen hat zum Teil deutsche Bevölkerung (etwa V^Mill.), die sogenannten Sachsen, deren wichtigste Orte das gewerbreiche Kronstadt (33 000 E.) und Hermannstadt sind. — In dem von Magyaren bewohnten Gebiete liegt Klausenburg (34000 E.). Universität. — Die im Westen lebenden Rumänen, über die Hälfte der Bevölkerung, haben keine größere Stadt. 2. Fiume samt Gebiet. Die Stadt Fiume (31000 E.) am Busen vou Quarnero ist der Hauptplatz für den ungarischen Seeverkehr. 3. Kroatien und Slavonien. Die Hauptstadt Agram unfern der Save hat 38 000 E. Universität. —- Esseg ist eine Festuug oberhalb der Draumündung. (Bosnien und die Herzegowina siehe S. 125.) Die Schweiz. I. Die Schweiz ist vorherrschend Gebirgsland. In der südlichen Hälfte erheben sich gewaltige Massen der Alpen. An ihrem nördlichen Abhang breitet sich die wellenförmige schweizerische Hochebene aus, welche gegen Frankreich vom Jura, einem Wasser- armen, bis zu 1700 m hohen Gebirge abgeschlossen wird. — Die Schweizer Alpen sind alljährlich das Reiseziel Tausender von Frem- den, die hierher eilen, die Wunder der Hochgebirgswelt stauneud zu betrachten. Besonders besucht ist das sogeuannte Berner Ober- land. In kühnen Formen erheben sich hier Gipfel wie das Finster- aarhorn, die Jungfran u. a. zu einer Höhe von über 4000 m.

3. Erdkunde - S. 290

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 290 — im Jahre 140—150 Millionen Mark für Wohlthätigkeitszwecke verwendet werden; aber die Zahl der Bedürftigen ist so groß, daß auch diese gewaltigen Summen zur Unterstützung derselben nicht hinreichen. (Nach Daniel, Pütz u. a.) Aas Wergwerk von Aannemora. Dieses berühmte Bergwerk (Bild 99) liegt ungefähr 37 km nördlich von Upsala und bietet ein ganz anderes Bild, als man gewöhnlich von einem Bergwerke erwartet. Ich wenigstens war ganz verwundert, als ich keinen Schacht fand, sondern in ebener Gegend einen weiten offenen Abgrund, von dessen Rand aus man bis auf den Boden sehen kann. Dieser Abgrund gleicht einer becherartigen Grube oder dem ausgebrannten Krater eines feuerspeienden Berges. Die schwarze Farbe des Gesteins erhöht noch das Schauerliche des Eindruckes, den der plötzlich vor den Füßen gähnende Abgrund her- vorruft. Es sind im ganzen etwa 80 Gruben, von denen jedoch nur der fünfte Teil in Betrieb ist. Mehrere Gruben siud von uu- geheurer Ausdehnung und Tiefe; so ist z.b. die Junggesellen- und Jungfrauengrube an 160 m tief. Unerschöpflich ist der Reichtum an vortrefflichem Eisenerz, woraus 40—50 Prozent Roheisen ge- wonnen werden. Schon seit 1532 beutet man die Gruben aus; durchschnittlich sind 350 Arbeiter in der Tiefe beschäftigt. Sie tragen nicht die deutsche Bergmannstracht, sondern die gewöhnliche des gemeinen Mannes in Schweden: Jacken von grobem Tuch, leinene Beinkleider, plumpe Schuhe. Einige Stollen gehen von der Tiefe aus seitwärts in wagerechter Richtung fort. Uni den Rand der Gruben sind Schuppen erbaut, in denen Pferde die Räder drehen, durch welche Eimer in die Tiefe hinabgelassen und wieder emporgewuuden werden, wenn die Arbeiter sie mit Erz gefüllt haben. Leitern von Ketten hängen von einem Vorsprung und von einer Klippe zur andern; daran klettern die Arbeiter behende hinauf und hinab. Gewöhnlich fahren sie aber in den Eimern zur Tiefe. Aus den Schuppen kann man bequem eine Grube mit allen Einzelheiten überschauen. Es überfällt einen ein Gruseln, wenn man bedenkt,

4. Erdkunde - S. 162

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 162 — oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham". — Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel. — Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge- legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig. 2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.) ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow (175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und Wolle. Universität. 3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak- baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.), ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel- Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew (92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien. 4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste Stadt Litauens. 5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor- orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie. 6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa- Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels- platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt (60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat, rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. — Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten 283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee, wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.

5. Alte Geschichte - S. 152

1872 - Mainz : Kunze
152 9lacfjbem die Körner mit den Stetolern einen 3baffenftittftanb gefcfjloffen, festen sie nad& ^teinafien über, m 8. (Sornelius ©cipio (Slfiaticug) den 2lntiodfju3 bei ^ftagnefia (in der 9ßä§e non ©mtjrna) 190 befiegte und gum ^rieben nötfjigte. 23ebingungen: 2lntiocj)u3 tritt feine 23efi^ungen bieffeitö be§ £auru3 und §alp3 ab (9ft§obü§ erhält Speien und (Sarien, (Sumeneä non ^ergamum 3ftgfien, Sgcaonien, ^fjrpgien, den t£»raci= fdfjen ßljerfoneä k.), jaljlt ungeheure ©ummen und liefert die flotte au3. 189 raerben audlj die Sletoler, die fidj neue $einbfeligfeiten gegen die Corner Ratten $u ©cfjulben fontmen laffen, non $uli)iu3 Skobilior gelungen, 500 latente gu jaulen, ©eifteln §u fteccen und fidf) jum ©efiorfam gegen die Körner §u nerpflid§ten. ^mnnibal am £>ofe beä Slntiodfjuä, den er §um Kriege gegen 9tom aufge^e^t fjatte, foil ausgeliefert raerben, entfliegt gumä'önige sßruftaä non 23itf)t)nien, der i|n fd^ü^t. 2113 beffen ©ol)n if)n auf die ^orberung der Körner ausliefern raollte, nafmt er @ist, roaf)r= fdtjeinlicf) 183. £ob beä ©cipio (non feinen Leibern angefeinbet imb roegen Unterfcf)lagung oon ©taatägelbern angeflagt) in dem= felben 3a^re §u Siternum. 3. 2>er jtocitc macebontfdie ftrieg (171—168). Sltyricn, ©ricdjenlan&. ^ßerfeus>, der 179 feinem non den Bernern fcfjnöbe beljanbelten Später $ßf)itipp Y. gefolgt raar, fjatte fid£) burdj ein groß^eg Jpeer und burdf) oerraanbtfd^aftlid^e Sßerbinbung mit dem Könige ©eleucuä oon ©grien und ^ßruftaä non Sbitfjpnien gu einem Kriege norbe* reitet; er gewann die ©rieten für fidf), forme am@nbe beä^riegeä auct) den ftönig ©entfyiuä non ^jllgrien. Siegen fanget an 2)is>ciptin im §eere und fdfjlecöter 2ln= fü^rung gelang eä den Römern erft naefj brei ,30f)Ten' *>en $erfeu3 ju beftegen. 168 ©ieg be§ ß. Slemiliug ^ßauluä (©ol)n be§ bei (Eannä gefallenen ^emihuf_j^aulu|) bei $ßgbna. ^erfeu§, feine ©ad^e gu frü^ aufgebenb, fließt mit feinen jtrieggfep^en (8 3ftill. Scaler) nadf) ©amotfjrace, too er ereilt roirb und fid^ ergibt, ^adf) Sftorn gebraut und im £riump|e aufgefüljrt, ftirbt er au§ ®ram ju 2llba; fein ©oljn raat fpäter bafelbft ©cfjreiber. ^Cftacebonien (nadfj dem römifdtjen ©runbfa^e: divide et impera) in t)ier sjiepublifen geteilt, die fein Ctonubium und (Jommercium,

6. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 100

1874 - Mainz : Kunze
— 100 — im W., und den in der Sprache romanisch gebliebenen dakischen. Stamm der Walachen (Rumänen) im O. „wie eine Krebs- scheere" umfaßt. — Der Donaustrom der Führer der Völker- Wanderungen (vgl. S. 29). Zwischen der Pforte von Theben (Deven) und dem eisernen Thore (Orsova), den beiden Grenz- punkten des Mittlern Donaugebiets, die Karpathen, ein auf jenen beiden Punkten ruhender, 180 Meilen langer Kreisbogen (Ostspitze und höchster Theil des mitteleuropäischen Gebirgsdrei- ecks), ein Gebirgssystem von ungleichartiger Coustruetion: zwei gra- nitne Gebirgsmasseu mit Hochgebirgscharakter (aber ohne Firn und Gletscher) die Centralkarpathen mit den aus einer kleiueu Hochebene sich schroff und zackig erhebenden Spitzen der Tatra (Gerlsdorfer Spitze 8374'), und die ein großes Hoch- landsviereck einschließenden transsyldänischen Alpen, beide durch einen leicht übersteigbareu breiten Kaum: von nur 3000', das karpathische Waldgebirge, mit einander verbuuden. Abdachung der Außenseiten zu den Thälern der March und Oder gegenüber den Sudeten (vgl. S. 24), der Weichsel, des Dujeftr und Pruth gegenüber dem süduralifcheu Landrücken, und zum Tieflande der nntern Donau. Steiler fallen die in- nern Wände*) zur ober- und niederungarischen Tief- ebene ab. An das rechte Ufer der Mittlern Donau treten die Ausläufer der Alpen dreimal: 1) mit dem Leithagebirge, gegenüber den kleinen Karpathen (westliches Thor: Theben), 2) mit dem Bakonywalde, gegenüber dem Neograder Kar- parthenzweige (mittleres Thor: Waizen), 3) mit den Hügeln vou Syrminm (Syrmische Halbinsel), der Fortsetzung des Wa- rasdiner Gebirges. Das illyrisch-serbische Bergland erreicht die Donau gegenüber dem Banaler Gebirge (östliches Thor: Orsova) **). Hier der Eintritt der untern Donau (Ister) in die große Walachische Tiefebene***); zunächst ein brei- *) In Siebenbürgen ist die Außenwand gegen das Walachische Tiefland am steilsten, vgl. die Südränder der Aequatorialgebirge vom Hima- laya bis zu den Alpen und Pyrenäen. **) In der Nähe dieser Thore übertrifft der aufgeschwemmte Boden die Tragfähigkeit des lombardischen, namentlich auf der Insel Schütt (zwischen Presburg und Komorn) und im Mündungsgebiet der Theiß. ***) Hier überschritt auch Trajan die Donaugrenze: das nördliche Gebirge lockte zu den Aquae Herculis, der Schwefelquelle von Mehadia (noch

7. Adolf Tromnaus kleine Erdkunde - S. 64

1901 - Halle a.d. Saale : Schroedel
64 Mitteleuropa. Seehandelsstadt des Staates am Mittelmeer. — Krakau, starke Festung in Galizien au der Weichsel; in der Nähe das berühmte Salzbergwerk von Wieliczka (wjilitschka). — *Lemberg, Laudes-Hst. von Ostgalizieu. b) In Ungarn. Eosen-Pest, vereinigte Reichs-Hst. ans Heiden Seiten der Donau. Mittelpunkt des gesamten ungarischen Handels. Tokay an der Theiß, berühmter Weinbau. Debreczi n (debretzin), echte Magyaren-' stabt inmitten ddr Pußta, große vielbesuchte Markte. Preß bürg, frühere ungarische Krönüngsstadt an der Donau; an der Pforte, die hier von Oester- reich nach Ungarn führt, *Szegedin. zweite Stadt Ungarns und bedeutende Handelsstadt an der Theiß. — In Siebenbürgen: Her mann st adt und Kronstadt. Sachsenstädte. Klausenburg. Magyarenstadt. 4. Rumänien. (130000 gkm, 5,5 Mill. E-) (Eckert. Schulatlas S. 18—20) Das Königreich Rumänien umfaßt die 8.- und O.-Abdachung der 8.- und O.-Karpaten, die ihnen vorgelagerte, weite, frinchtbare Tiefebene und das Donaudelta. Es liefert große Mengen Getreide, besonders Weizen und Mais, auf den europäischen Markt. — Die Bevölkerung ist r omani scher Abstam- mung und gehören der griechischen Kirche an. Hst.: ^Bukarest. 5. Frankreich. (536000 schm. 39 Mill. E.. mit Kolonien über 4 Mill. schm, 80 Mill. E.) (s. Eckert. Schnlatlas S. 13.) 1. Pas Land. Lage und Grenzen nach der Karte. — Bodengestaltung. Im 8. zieht sich ans der Grenze von Spanien und Frankreich das Hochgebirge der Pyrenäen hin (s. S. 67), das Quellgebiet der Garonne. Der Südosten des Landes wird von den französischen Alpen erfüllt, auf denen die französisch-italienische Grenze hinläuft. Das wildeste und rauheste der französischen Alpenländer ist Savoyen. Hier erhebt sich auch der höchste Berg Europas, der Montblanc (4800 m). Etwa in der Mitte des Gebirgszuges der Westalpen liegt der Mont Cenis (mong ßeni). Der Mont Cenis-Tunnel ist für den Verkehr zwischen Frankreich und Italien, sowie England und Ostindien sehr wichtig. Alls der Grenze zwischen Frankreich und der Schweiz zieht sich der Schweizer Jura hin, ein rauhes, wasserarmes Kalkgebirge. Das Thal der Rhone und Saöne (ßön) trennt dieses Grenz- gebirge von dem Gebiet der französischen Mittelgebirge, die sich im Innern Frankreichs hinziehen, steil zum Thal der Rhone und Saöne abfallen und sich allmählich nach Nw. und W. abdachen. Sie sind das Quellgebiet zahlreicher Flüsse. Die Rhone ebene erstreckt sich zwischen den Westalpen und den fran- zösischen Mittelgebirgen von N. nach 8. und erweitert sich im s. Teile zur Ebene der Provence (prowangs). Beschreibe den Lauf der Rhone! Warum gehen ihr von links die wasserreichsten Nebenflüsse zu? Ihr Mün- dungsgebiet ist ein mit Sümpfen und Steingeröll angefülltes Delta mit flacher, versandeter Küste. Daher liegen denn auch die großen Seestädte weiter östlich, an dem höheren, buchtenreichen Gestade. Die Ebene selbst zeigt eine reiche Bodenkultur von Reben, Öl-, Maulbeer- und Mandelbäumen. — Die Niederung der Rhone fetzt sich n. im Thal der Saöne und der niedrigen Hochfläche von Burgund fort, die durch die burgundische Pforte offen mit der Rheinebene zusammenhängt.

8. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 307

1855 - Mainz : Kirchheim
307 steht in Verbindung mit dem Wasser in der Erde und in den Flüssen und leitet den galvanischen Strom vom andern Pole der Säule fort. Mit dem in Wien aufgestellten telegraphischen Apparate ist glerchfalls eine in einen Brunnen gelegte Platte in Verbindung, und so ist dem Strome die Vereinigung in der Erde möglich. Man hat gegenwärtig nicht nur Orte des Festlandes durch Tele- graphenlinien mit einander verbunden, sondern sogar den vermitteln- den Draht durch das Meer zwischen England und Frankreich, zwischen Dover und Boulogne, geführt. Derselbe ist von einem Tau einge- schlossen, welches mit Guttapercha überzogen ist. Denn ohne eine gegen Feuchtigkeit schützende Umgebung würde der galvanische Strom aus dem Drahte geleitet werden. Um diese Ableitung zu verhüten, sind die Drähte längs den Eisenbahnen zur Befestigung auch nicht um die Stangen selbst, sondern um thönerne Hütchen auf denselben ge- wunden. 5. Veränderung der Naturkörpcr. Zn den ältesten Zeilen harten die Menschen wenige Kenntniß über die inneren Bestandtheile der Körper; sie verarbeiteten, nachdem sie den Ge- brauch des Feuers kannten, die Stoffe, welche die Natur ihnen gab, zu allerlei nützlichen Dingen. Sic bucken Brod, machten Wein aus Most, benützten die Milch zu Käse und Butter, machten Glas, Salz, färbten Tücher, schmiedeten und hämmerten Instrumente und Geräthschaften, sprengten sogar Felsen, wie man erzählt, mit Essig u. s. w. Später versuchte man sich in der sogenannten Goldmacherci, d. h. man bemühte sich, aus unedlen Stoffen Gold zu machen. Dies ist aber bis heute noch nicht gelungen, da das Gold ein eigenes metallisches Element ist. Man kam aber bei diesen Versuchen auf manche merkwürdige Entdeckungen. Man erfand das Pulver, das Porzellan, brannte Ziegel, Kalk, Backsteine. Spater entdeckte man allerlei Arzneiniittel, Färbcstoffe, brannte die herrlichsten Malereien in Glas. Zn der neuesten Zeit ist man im Zerlegen und Zusammensetzen, im Auffinden und Anwenden der Grundstoffe sehr weit gekommen. Bis jetzt hat man 63 einfache Stoffe entdeckt, welche sich nicht werter zerlegen taffen, und die man deßhalb Elemente nennt, weil sic die Bestandtheile aller Körper bilden. Von diesen wollen wir die wichtigsten betrachten. _Ij Der Sauerstoff oder die Lebenslust ist ein Bestandtheil der meisten Körper, b.sonders des Wassers und der atmosphärischen Luft, in welchen er mit andern Bestandtheilen verbunden vorkommt. Rein ist er schwerer als die gewöhnliche Luft, ohne Geruch, Farbe und Geschmack. Er hat zu fast allen Stoffen eine Verwandtschaft und verbindet sich daher leicht mit ihnen, besonders wenn die Körper erwärmt werden. Verbindet er sich rasch, wie z. B. mit dürrem Stroh oder Ho-z, so entsteht Wärme und Licht oder Flamme. Das Verbrennen der Körper ist demnach nichts Anderes als die Verbindung des Sauerstoffes mit den in denselben enthal- tenen Stoffen. Zum Verbrennen der Körper und zum Athmen ist Sauer- stoff nöthig. Zn dumpfen Gewölben und Zimmern, in welchen er nicht ist, geht das Feuer aus und der Athem stockt. Darum muß man von Zeit zu Zeit die Fenster öffnen, denn die atmosphärische Luft enthält ein Fünftel Sauerstoff. Durch Anblasen mit dem Munee oder mit einem Blasbalgc wird das Feuer angefacht, weil inti dem Hinzufließen der Luft auch mehr 20 *

9. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 309

1855 - Mainz : Kirchheim
309 3) Der Stickstoff. Zündet man Spiritus in einem Schälchen unter einer Glasglocke, welche über Wasser steht, an, so fängt das Wasser inner- halb derselben an aufwärts zu steigen; die Luft verschwindet zum Theile innerhalb der Glocke und der Spiritus erlischt nach und nach, wenn etwa der fünfte Theil der Luft verzehrt ist; vier Fünftel derselben bleibt zurück und ist Stickstoff. Zn diesem kann kein Feuer brennen und kein Thier athmen, weil der dazu nöthige Sauerstoff fehlt. 4) Das Chlor ist ein blaßgrünes giftiges Gas und bildet einen Hauptbeftandtheil des Kochsalzes. Es hat große Verwandtschaft mit dem Wasserstoff und zerstört den Farbestoff in den Körpern, indem es sich mit dem darin enthaltenen Wasserstoff verbindet, und saugt die in Kranken- zimmern enthaltenen ansteckenden Dünste auf. Man legt einigen Chlor- kalk in eine Schaale, läßt einige Tropfen verdünnte Salzsäure darauf fallen, so entwickelt sich das Chlor. Löst man Chlorkalk in Wasser auf, legt Leinwand oder andere farbige oder schmutzige Stoffe hinein, so werden sie in wenigen Stunden weiß und sauber. Dieses nennt man Schnell- bleiche; das Chlor frißt die Farbestoffe weg. Das Chloroform, eine Zu- sammensetzung von Spiritus und Chlorkalk, ist wasserhell und riecht wie Acpfel. Athmet man Dämpfe davon ein, so geräth man in einen Zustand von Bewußt- und Gefühllosigkeit, so daß die schmerzhaftesten Operationen vorgenommen werden können, ohne daß man Etwas empfindet. 5) Der Kohlenstoff ist fest und kommt selten in der Natur rein vor; am reinsten ist er im Diamant, der in seinem Wesen kriftallisirter farbloser Kohlenstoff ist. Verbrennt der Diamant, d. h. verbindet er sich mit Sauer- stoff, so entsteht, wie bei der gewöhnlichen verbrennenden Kohle, kohlen- saures Gaö. Eine ziemlich reine Kohle, mit etwas Eisen vermischt, ist der Graphit oder das Reißblei; weniger rein ist er in der Holz- oder Pflanzenkohle; ' alle Pflanzen- und Thierkörpcr bestehen zum Theil aus Kohle, die mit andern Stoffen verbunden ist; bei großer Erhitzung entfernen sie sich und die ziemlich reine Kohle bleibt zurück. Glühende Kohlen, der atmosphärischen Luft ausgesetzt, entwickeln Kohlensäure, welche gefährlich ist. Zn sogenannten Kohlenmeilern werden die Holzkohlen gebrannt. Stein- und Braunkohlen sind Verkohlungen von Mineralien und Pflanzen, beson- ders von Bäumen. Das Kohlenwasserstoffgas zur Beleuchtung der Straßen und Häuser wird aus Holzspähnen oder zerstoßenen Steinkohlen durch Er- hitzung gewonnen Zn den Oefen der Gasbereitungsanstalten liegen große gußeiserne oder thönerne Röhren, welche, mit Steinkohlen gefüllt, ver- schlossen und in Glühhitze gebracht werden. Durch klcinerne Röhren wird das entwickelte Gas aus den großen Röhren in einen verschlossenen Be- hälter, die sogenannte Thecrcisterne, geleitet, wo sich der mit dem Gas noch verbundene Steinkohlcntheer absetzt. Von da wird es in den Reini- gungsapparat geleitet, in welchem Kalkwasscr oder feuchter Kalk auf Moos ausgebreitet liegt, mit welchem sich die noch in dem Gas enthaltene schwefelige Säure und Kohlensäure verbindet. Nun sammelt sich das so gereinigte Gas in dem Gasometer, einem unten offenen haushohen Be- hälter, der in eine große mit Wasser gefüllte Grube hinabhängt. Diesen hebt man allmälig aus dem Wasser in die Höhe und läßt das Gas zwi- schen dem Wasser und dem leeren Raum des Behälters einströmen, so daß es fest eingeschlossen ist. Soll nun das Gas verwendet werden, so wird Gewicht auf den Behälter gelegt und der Hahn an einer Röhre geöffnet, welche mit den übrigen Röhren des Gasbeleuchtungsapparates in Verbin- dung steht bis zu dem Orte, wo es angezündet wird. Wird ein brennbarer Körper stark erwärmt durch Reiben, Schlagen oder durch große Hitze, z. B. in der Nähe eines heißen Ofens, so ent-

10. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 313

1855 - Mainz : Kirchheim
313 je naher der Körper am Mittelpunkte der Erde, und um so lang- samer, je weiter er davon entfernt ist. Auf sehr hohen Bergen schwingt das Pendel langsamer als in der Tiefe und eben so am Aequator langsamer als am Kord- oder Südpol, woraus man den richtigen Schluss machte, dass die Erde dort abgeplattet sein müsse. Bei uns schwingt ein drei Fuss langes Pendel einmal in der Sekunde. Bas Pendel ist von grosser Wichtigkeit bei Uhrwerken ; denn ohne das- selbe könnte man wohl ihren Gang nicht gleichmässig machen. Bei den Wanduhren drückt ein Gewicht, an einer Kette oder einem Seile befestigt, wie die Kraft bei einer Rolle, ein Rad in Bewegung, welches immer schneller herumgehen müsste, da die Schwerkraft des Gewichtes mit dem Sinken immer zunimmt, und die Uhr müsste immer ge- schwinder gehen, wenn nicht durch das angebrachte Pendel eine regelmässige Hemmung einträte, so dass das Bad immer nur um einen Zahn weiter kann. Bei den Taschenuhren vertritt eine Stahl- feder die Stelle des Gewichtes und die Unruhe jene des Pendels. 9. Die flüssigen Körper. Die Theile flüssiger Stoffe hängen sehr locker zusammen und es müßte jeder einzelne eine besondere Unterstützung haben, wenn er nicht auf die Erde fallen sollte. In ebenen Flächen häuft sich deßhalb die Flüssigkeit nie aufwärts, sondern fließt auseinander, wenn sie nicht durch feste Wände eingeschlossen wird; auf schiefen Ebenen läuft sie abwärts. In geschlossenen Gefäßen oder Räumen kann sie c aher nur festgehalten werden und nimmt die Gestalt des Gefäßes an. Die Theilchen schieben sich dann vermöge ihrer Schwere und Nachgiebigkeit so in einander ein, daß oben auf dem sogenannten Spiegel keine Erhö- hung oder Vertiefung bemerkt werden kann, und wenn durch irgend eine Erschütterung der Flüssigkeitsspiegel gestört wird, so ist er bald wieder hergestellt. Wirft man einen Stein in ruhiges Wasser oder schlägt, stößt oder bläst darauf, so entstehen Wellen; zuerst gibt es auf dem Punkte, wo der Stein einfällt, eine Vertiefung, umdieseeineerhöhung, dann wieder eine Vertiefung jc. und zwar in ziemlich regelmäßigen Kreisen, Wellenberge und Wellenthäler. Wenn zwei oder mehrere Ge- fäße durch Zwischenröhren verbunden sind, und man stellt sie aufrecht, gießt Wasser oder eine andere Flüssigkeit in eines derselben, so stellt es sich in allen gleich hoch, selbst wenn sie verschieden sind in ihrer Weite. Man betrachte die Gießkanne, die Oellampen u. a. m. Die Wasser- leitungen über Abhänge und Anhöhen, die Springbrunnen, die Bohr- oder artesischen Brunnen sind gleiche Erscheinungen. Verbindet man aber ungleiche Röhren mit einander und füllt sie mit Flüssigkeit, so kann man durch Druck auf die Oberfläche in der weiten Röhre ein sehr schnelles Aufsteigen der Flüssigkeit in der engeren Röhre hervor- bringen, und zwar um so schneller, je größer der Unterschied zwischen beiden ist; dagegen kann man durch denselben Druck auf die Ober- fläche in der engen Röhre dieselbe Wirkung, nämlich das Aufsteigen in der weiten, hervorbringen, nur geschieht cs um so langsamer, als wieder der Unterschied zwischen der Weite beider ist. Man kann daher
   bis 10 von 129 weiter»  »»
129 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 129 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 21
1 24
2 5
3 25
4 151
5 64
6 60
7 226
8 26
9 37
10 193
11 52
12 32
13 9
14 5
15 102
16 34
17 65
18 187
19 95
20 8
21 87
22 51
23 23
24 48
25 49
26 48
27 104
28 22
29 63
30 23
31 98
32 30
33 17
34 48
35 23
36 25
37 280
38 100
39 27
40 35
41 51
42 628
43 10
44 330
45 129
46 234
47 15
48 32
49 130

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 28
1 10
2 15
3 46
4 45
5 10
6 126
7 25
8 47
9 50
10 22
11 23
12 75
13 12
14 7
15 28
16 114
17 98
18 142
19 9
20 16
21 58
22 4
23 51
24 9
25 21
26 7
27 11
28 31
29 31
30 6
31 0
32 5
33 6
34 16
35 7
36 20
37 6
38 2
39 8
40 35
41 41
42 56
43 52
44 10
45 55
46 9
47 13
48 86
49 26
50 34
51 15
52 8
53 27
54 15
55 4
56 5
57 3
58 5
59 20
60 21
61 52
62 10
63 6
64 9
65 21
66 6
67 70
68 13
69 11
70 78
71 11
72 13
73 3
74 36
75 5
76 39
77 41
78 236
79 19
80 6
81 3
82 13
83 6
84 15
85 8
86 12
87 8
88 4
89 9
90 2
91 39
92 155
93 33
94 27
95 97
96 15
97 118
98 122
99 14

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 5
1 3
2 3
3 4
4 0
5 0
6 11
7 1
8 0
9 0
10 0
11 1
12 24
13 5
14 3
15 0
16 0
17 0
18 0
19 4
20 1
21 0
22 0
23 0
24 38
25 1
26 0
27 0
28 4
29 0
30 0
31 0
32 2
33 3
34 14
35 0
36 0
37 0
38 0
39 3
40 1
41 0
42 1
43 1
44 0
45 0
46 5
47 5
48 0
49 0
50 1
51 1
52 4
53 2
54 0
55 0
56 0
57 3
58 0
59 1
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 2
66 0
67 0
68 1
69 0
70 1
71 0
72 1
73 2
74 1
75 7
76 0
77 2
78 4
79 0
80 0
81 14
82 0
83 6
84 3
85 0
86 0
87 6
88 4
89 13
90 22
91 0
92 1
93 2
94 0
95 22
96 1
97 0
98 1
99 0
100 0
101 0
102 2
103 0
104 1
105 1
106 0
107 16
108 0
109 1
110 1
111 0
112 0
113 10
114 3
115 0
116 0
117 0
118 0
119 7
120 0
121 4
122 2
123 0
124 41
125 3
126 4
127 3
128 1
129 2
130 1
131 12
132 0
133 3
134 0
135 3
136 2
137 2
138 3
139 10
140 0
141 0
142 4
143 1
144 0
145 0
146 0
147 4
148 0
149 1
150 0
151 1
152 3
153 21
154 1
155 0
156 0
157 0
158 0
159 10
160 1
161 0
162 0
163 0
164 0
165 1
166 0
167 0
168 3
169 0
170 0
171 0
172 2
173 4
174 0
175 21
176 0
177 1
178 2
179 1
180 3
181 0
182 0
183 5
184 1
185 0
186 1
187 0
188 4
189 2
190 0
191 0
192 0
193 9
194 1
195 0
196 3
197 0
198 0
199 0