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Neu-Orsova endet, und durchzieht die walachische Niederung in einem
flachen, nach Norden offenen Bogen. Durch die hügelige Platte der
Dobrudscha wird der Strom noch einmal auf eine kurze Strecke
nordwärts gedrängt und biegt dann rechtwinklig nach Osten.
Von den drei Hauptmündungen, die ein sumpfiges Delta einschließen,
ist nur die mittlere, die Sülina, schiffbar.
Nebenflüsse der Donau siud:
a) rechts: 1. die Jller, 2. der Lech, 3. die Isar links mit den
Abflüssen des Ammer- und Starnbergersees, 4. der Inn, der links die
Gewässer des Tegern- und rechts die des Chiemsees sowie die Salzach
aufnimmt, 5. die Traun aus den Seen des Salzkammerguts, 6. die
Enns, 7. die Leitha, 8. die Raab, 9. die Drau links mit der Mur,
10. die Save vom Terglou. Alle diese Nebenflüsse kommen von den
Alpen und führen der Donau gewaltige Waffermengen zu. Vom Balkan-
system strömen noch zur Douau: 11. die Morawa und 12. der Jsker;
b) links: 1. die Wörnitz, 2. die Altmühl, 3. die Naab und
4. der Regen münden in der Nähe von Regensburg, wo die Dampf-
fchiffahrt auf der Donau beginnt, 5. die March, 6. die Waag,
7. die Gran, 8. die fischreiche Theiß, der größte Nebenfluß (so
lang wie der Rhein), 9. der Alt, 10. der Seret und 11. der Prut.
Der Rhein.
Der Rhein, „Deutschlands Strom, nicht Grenze", ist wirklich
ein ganz deutscher Strom, denn wenn auch das Quell- und
Mündungsgebiet nicht zum Deutschen Reiche gehören, so haben sie
doch deutsche Bevölkerung.
Der Rhein entsteht auf der Ostseite des St. Gotthard aus dem
Vorder- und Mittelrhein, fließt zuerst nach Nordosten und ver-
einigt sich bei Reichenau mit dem Hinterrhein vom Rheinwaldgletscher.
Bei Chur wendet er sich nach Norden, durchströmt den grünen Boden-
see und den Untersee, durchbricht westwärts den Jura und bildet bei
Schaffhausen den 24 in hohen Rheinfall. Bei Basel nach Norden
umbiegend, fließt er, immer noch ein reißender Strom, durch die
oberrheinische Tiefebene. Von der Münduug des Mains ab wendet
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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— 91 —
und Theiß ausbreitet und von den Alpen, den Karpaten sowie den
Gebirgen der Balkanhalbinsel eingefaßt wird. Der Bakonywald und
die südlichen Ausläufer der Westkarpaten scheiden das Tiefland in
die ober- und nieder ungarische Ebene. Kleinere Tiefländer
der Monarchie sind das Wiener Becken und die kroatisch-slavouische
Ebene um die mittlere Save.
Iii. Die Bewässerung ist mit Ausnahme der adriatischen
Küstenländer durchweg günstig. Die österreichisch-ungarische Mon-
archie hat an den Stromgebieten des Dnjestr, der Weichsel, Oder,
Elbe, der Etsch, ja selbst des Rheines Anteil, doch gehören über
3/± der Gesamtfläche zum Stromgebiet der Donau, welche
als die „Lebensader" des Reiches dasselbe seiner ganzen Breite
nach durchfließt, den Westen mit dem Osten verbindend. (Näheres
s. Seite 57.)
Die zahlreichen Seen liegen zum größten Teile in den Alpen;
hierzu kommen noch der Platten- und Neusiedlersee in der
ungarischen Tiefebene.
Iv. Das Klima ist in den westlichen Kronländern ziemlich
gleichmäßig, in den Küstenländern des Adriatischen Meeres südlich
milde, im Osten aber mehr kontinental, d. h. auf kalte Winter
folgen heiße Sommer mit oft langen Dürren und plötzlichen
starken Regengüssen.
Mehr als 9/i0 der Bodenfläche sind anbaufähig und fast
durchweg recht fruchtbar. Ungarn ist eines der ersten Getreide-
und Weinländer Europas. Doch ist der Getreidebau auch in
Böhmen, Mähren und Galizien von Bedeutung, ebenso der Weinbau
in Südtirol und Dalmatien. — Sehr groß ist der Reichtum an
Wäldern, welche ungefäbr 1/6 des Flächeninhaltes bedecken.
In der Viehzucht ist die Pflege des Rindes und die Milch-
Wirtschaft in den Alpen, die großartige Pferde-, Schaf- und
Schweinezucht in der Osthälfte der Monarchie (vor allem in
den Steppen oder Pußten der Theißniederung) wichtig.
Der Bergbau liefert reichlichen Ertrag. Im ungarischen und
siebenbürgischen Erzgebirge findet man Gold und Silber, vor-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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Extrahierte Ortsnamen: Donau Adriatischen_Meeres Europas Galizien Südtirol Dalmatien
— 100 —
die zweitgrößte Stadt Ungarns, ein sehr lebhafter Handelsplatz.
Nördlich vom Franzens-Kanal, welcher die Donau mit der
Theiß verbindet, liegt Maria-Theresiopel (75 000 E.), der
Marktplatz für die Produkte der getreide- und viehreichen Umgebung.
•—- Östlich der Theiß, zwischen Maros und Donan liegt Temesvar
(40 000 E.). — An der Grenze gegen Rumänien, am „Eisernen
Thor", der nunmehr für die Schiffahrt regulierten Stromschnelle der
Donau (Bild S. 57), ist Alt-Orsova. In der Nähe die warmen
Schwefelquellen (Herkulesbad) von Mehadia.
Siebenbürgen hat zum Teil deutsche Bevölkerung (etwa V^Mill.),
die sogenannten Sachsen, deren wichtigste Orte das gewerbreiche
Kronstadt (33 000 E.) und Hermannstadt sind. — In dem
von Magyaren bewohnten Gebiete liegt Klausenburg (34000 E.).
Universität. — Die im Westen lebenden Rumänen, über die
Hälfte der Bevölkerung, haben keine größere Stadt.
2. Fiume samt Gebiet. Die Stadt Fiume (31000 E.) am
Busen vou Quarnero ist der Hauptplatz für den ungarischen
Seeverkehr.
3. Kroatien und Slavonien. Die Hauptstadt Agram unfern
der Save hat 38 000 E. Universität. —- Esseg ist eine Festuug
oberhalb der Draumündung.
(Bosnien und die Herzegowina siehe S. 125.)
Die Schweiz.
I. Die Schweiz ist vorherrschend Gebirgsland. In der
südlichen Hälfte erheben sich gewaltige Massen der Alpen. An ihrem
nördlichen Abhang breitet sich die wellenförmige schweizerische
Hochebene aus, welche gegen Frankreich vom Jura, einem Wasser-
armen, bis zu 1700 m hohen Gebirge abgeschlossen wird. — Die
Schweizer Alpen sind alljährlich das Reiseziel Tausender von Frem-
den, die hierher eilen, die Wunder der Hochgebirgswelt stauneud
zu betrachten. Besonders besucht ist das sogeuannte Berner Ober-
land. In kühnen Formen erheben sich hier Gipfel wie das Finster-
aarhorn, die Jungfran u. a. zu einer Höhe von über 4000 m.
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Extrahierte Personennamen: Alt-Orsova Mehadia
Extrahierte Ortsnamen: Ungarns Donau Maros Donan Temesvar Donau Sachsen Kronstadt Hermannstadt Klausenburg Fiume Kroatien Agram Bosnien Frankreich
— 122 —
die Bosna und Driua, während andererseits Narentci und
Drin zum Adriatischeu Meer abfließen. Vom Ostabhang des Schar
Dagh geht die Morava zur Donau und der Vardar zum Golf
von Saloniki. Der Balkan selbst entsendet den Strnma (Strymou)
und die Maritza mit der Tuudscha zum Ägäischeu Meer. — Die
übrigen Flüsse siud uubedeuteud. Im Sommer trocknen viele der-
selben aus.
Iv. Das Klima der Halbinsel ist infolge der vorherrschenden
Gebirgssorm im ganzen rauher als in den beiden andern Halbinseln;
doch erfreuen sich die geschützten Küstenstriche Griechenlands wie auch
die Juselu einer äußerst milden und gesunden Witterung, die Herr-
liche Südfrüchte zeitigt.
(Produkte sieh bei den einzelnen Ländern der Balkanhalbinsel.)
V. Die Balkanhalbinsel, früher gauz im Besitze der Türkei,
löst sich allmählich in eine Anzahl selbständiger Staaten aus. Voll-
ständig unabhängig sind die Königreiche Griechenland und Serbien
und das Fürstentum Montenegro. Unter türkischer Oberhoheit
steht noch das Fürstentum Bulgarien, dessen Herrscher zugleich
Statthalter der türkischen Provinz Ostrumelien (Südbulgarien) ist.
Bosnien und die Herzegowina endlich werden von der öfter-
reichischen Regierung verwaltet.
A. Die europäische Türkei.
a) Die Bevölkerung der europäischen Türkei (ohne Bul-
garien und Ostrumelieu) zählt uach ueuester Schätzung nur 6^/4 Mil-
lionen, so daß bei einem Flächenraume von 178 900 qkm ans 1 qkm
35 Menschen treffen.
b) Der Abstammuug nach ist die Bevölkerung außerordeut-
lich gemischt. Die Mehrzahl der Bewohner bilden die Slaven
(Bulgaren), an 2 Millionen; außerdem giebt es noch Albanesen über
1 Million, Griechen über 1 Million, Armenier u. s. w. Eigeuliche
Türken oder Osmanen (Bild 37) sind es etwa 11/2 Million,
so daß der herrschende Stamm kaum den vierten Teil der Gesamt-
bevölkerung ausmacht.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Ortsnamen: Bosna Donau Saloniki Griechenlands Griechenland Serbien Bulgarien Bosnien
— 162 —
oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens
zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten
Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham".
— Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel.
— Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge-
legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig.
2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.)
ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow
(175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und
Wolle. Universität.
3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen
Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak-
baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.),
ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel-
Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew
(92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im
Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien.
4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste
Stadt Litauens.
5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der
Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des
Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor-
orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie.
6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa-
Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen
gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels-
platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt
(60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat,
rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. —
Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen
Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten
283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee,
wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf
und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural]]
— 91 —
von Nw. nach So., bisweilen nach S., die andern von W. nach
O., bei Annäherung an das ägäische Meer nach So. übergehend.
Der bedeutendste Knoten im ganzen Gebirgssystem Skar Dagh
(Seardns) Grenze Jllyriens, Maeedoniens und des alten Ser-
benreiches; Wasserscheide der Morawa, des Vardar und
Drin (der Donau, des ägäischen und adriatischen Meeres) nn-
ter 42 0 n. Br. Der nordwestlich vorliegende Jllyrische Land-
strich (zwischen Drin, dem Meere, der Save und Drina) in der
Umgebung der Bucht von Cattaro nacktes, armes, unzugängliches
Gebirge (Czruagora — Montenegro) senkt sich von da mitsrucht-
baren zum Obstbau geeigneten Thälern gegen die Save. Bis
hierher haben die Türken ihre unmittelbare Herrschaft seit
ihrem Verfall behauptet und durch kluge Trennung der ver-
wandten slavischen Stämme Bosniens Besitz gerettet. Diese
Provinz gleichsam ein Keil zwischen der östreichischen dalmati-
schen Küste und dem kaum uoch vom Sultan abhängigen Für-
stenthnm Serbien. — Nördlich das Quellgebiet der Morawa
mit dem Amselfelde, dem Grabe der Serbenherrschaft, wo die
Heerwege vom nördlichen Albanien (Skutari, Seodra) und Maee-
dornen (Saloniki, Thessalonice) zusammentreffen und nach Bel-
grad (s. Iv, §. 1, 2) führen. — Nach O. gewundene Verzwei-
gutigen, die sich den von der bulgarischen Morawa*) herauf-
ziehenden nähern und mit ihnen die kleine bulgarische Hochebene
von Sofia (Mittelpunkt des großen schon von den Römern
begangenen Heerwegs zwischen Constantinopel und Sirmtum**)
umschließen. — Von da bis zum schwarzen Meere der Balkan
(Hämus), ein weniger hohes als wildes Waldgebirge, im O. in
zwei Ketten erweitert, Scheidewand Mösiens und Thraziens, auch
eine klimatische Scheide. Nordabhang zur untern Donau
die türkische Provinz Bulgarien: s. Iv, §. 1, 3. Der Süd-
abhang fällt schroff zur Ebene der Maritza (Hebros), dem größ-
ten der fruchtbaren Flußthäler Thraziens, zwischen dem vom
Balkan nach der Halbinsel von Constantinopel sich senkenden Küsten-
gebirge und dem vom Rilo Dagh***) ausgehenden Despoto-
*) In der weiten Spannung ihrer Quellflüsse ähneln Morava und
Maritza der Mulde, die des Drin fließen sogar direct gegeneinander. Aehn--
lich Alpheios — Ruphia im Peloponnes.
**) Trajanspsorte zwischen Philippopel und Sofia.
***) Der zweite große Gebirgsstock, unter gleicher Breite mit dem Skar-
Dagh, aber noch höher (9200 0/ eines der großartigsten Landschaftsbilder der
Türkischen Gebirge. An seinem Fuße das reiche große bulgarisch-griechische
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Extrahierte Personennamen: W._nach
O. Morawa Cattaro Czruagora
Extrahierte Ortsnamen: Maeedoniens Donau Montenegro Bosniens Serbien Morawa Albanien Saloniki Sofia Constantinopel Balkan
(Hämus Mösiens Donau Maritza_(Hebros Thraziens Balkan Constantinopel Sofia
— 100 —
im W., und den in der Sprache romanisch gebliebenen dakischen.
Stamm der Walachen (Rumänen) im O. „wie eine Krebs-
scheere" umfaßt. — Der Donaustrom der Führer der Völker-
Wanderungen (vgl. S. 29). Zwischen der Pforte von Theben
(Deven) und dem eisernen Thore (Orsova), den beiden Grenz-
punkten des Mittlern Donaugebiets, die Karpathen, ein auf
jenen beiden Punkten ruhender, 180 Meilen langer Kreisbogen
(Ostspitze und höchster Theil des mitteleuropäischen Gebirgsdrei-
ecks), ein Gebirgssystem von ungleichartiger Coustruetion: zwei gra-
nitne Gebirgsmasseu mit Hochgebirgscharakter (aber ohne Firn
und Gletscher) die Centralkarpathen mit den aus einer
kleiueu Hochebene sich schroff und zackig erhebenden Spitzen der
Tatra (Gerlsdorfer Spitze 8374'), und die ein großes Hoch-
landsviereck einschließenden transsyldänischen Alpen, beide
durch einen leicht übersteigbareu breiten Kaum: von nur 3000',
das karpathische Waldgebirge, mit einander verbuuden.
Abdachung der Außenseiten zu den Thälern der March und
Oder gegenüber den Sudeten (vgl. S. 24), der Weichsel, des
Dujeftr und Pruth gegenüber dem süduralifcheu Landrücken,
und zum Tieflande der nntern Donau. Steiler fallen die in-
nern Wände*) zur ober- und niederungarischen Tief-
ebene ab. An das rechte Ufer der Mittlern Donau treten die
Ausläufer der Alpen dreimal: 1) mit dem Leithagebirge,
gegenüber den kleinen Karpathen (westliches Thor: Theben),
2) mit dem Bakonywalde, gegenüber dem Neograder Kar-
parthenzweige (mittleres Thor: Waizen), 3) mit den Hügeln vou
Syrminm (Syrmische Halbinsel), der Fortsetzung des Wa-
rasdiner Gebirges. Das illyrisch-serbische Bergland
erreicht die Donau gegenüber dem Banaler Gebirge (östliches
Thor: Orsova) **). Hier der Eintritt der untern Donau (Ister)
in die große Walachische Tiefebene***); zunächst ein brei-
*) In Siebenbürgen ist die Außenwand gegen das Walachische
Tiefland am steilsten, vgl. die Südränder der Aequatorialgebirge vom Hima-
laya bis zu den Alpen und Pyrenäen.
**) In der Nähe dieser Thore übertrifft der aufgeschwemmte Boden die
Tragfähigkeit des lombardischen, namentlich auf der Insel Schütt (zwischen
Presburg und Komorn) und im Mündungsgebiet der Theiß.
***) Hier überschritt auch Trajan die Donaugrenze: das nördliche Gebirge
lockte zu den Aquae Herculis, der Schwefelquelle von Mehadia (noch
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
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— 101 —
tes Thal zwischen den transylvanischen Alpen und dem Balkan,
dessen Nordfnß der Strom in noch behaglicherer Breite als in
der ungarischen Ebene begleitet, bis er, der Küste des schwarzen
Meeres nahe (Landschwelle Dobrndscha) nach langer nördlicher
Ausbiegung sein Sumpfdelta erreicht (Snlinamündnng). — Der
Boden unter der Herrschaft des Continentalklimas; in den weiten
Ebenen (trotz des Steppencharakters in Niederungarn) und in
den Flußthäleru des äußern Bogens reich an Getreide und
Weide; an den Niedern Gebirgshängen der obern Theiß (Toka y),
Oberungarns (Ödenburg) und Syrmiens an Wein, in den höhern
Theilen *) an Wäldern, in den Bergen der Centralkarpathen und
des Siebenbürgischen Erzgebirges an edeln Metallen (Kremnitzer
Dukaten), Salz vor allem in den Beskiden (Wieliezka). Da-
her eben so geeignet für die skythischen Steppenbewohner wie für
die deutschen arbeitsamen Ansiedler. In den Ebenen und Abhän--
gen Ackerleute und Viehzüchter (Magyaren, Rumänen, Slaven),
in den Bergthälern die deutschen Bergleute, in den spärlichen
Zrößern Städten geistiges Leben nur wo deutscher Einfluß. Der
Handel meist in den Händen der Juden **).
Als Passageland lange Jahrhunderte hindurch seit der
Völkerwanderung ein Kampsobjeet, zuletzt der mit den Kräften
der unterjochten Bulgaren und Albaueseu vordringenden Os-
manen. Nachdem deren Uebermacht durch den nachhaltigen
Widerstand der Deutschen, Polen und Russen gebrochen, die
„orientalische Frage" vertagt, sind bei aller Unruhe im Innern
die politischen Grenzen fester und den Naturgrenzen entsprechender.
1. Die außerdeutschen Kronländer der östreichisch-
ungarischen Monarchie. Ihre Mitte das Königreich Un-
garn, das karpathische Donanland, wenig größer als die deut-
heute mit römischen Alterthümern), das östliche fette Tiefland der Daker zur
Bereicherung des Staats. Seitdem in Siebenbürgen wie in der Walachei
die lateinische Sprache, deren Tochter das Rumänische.
*) Neben den klimatischen Gegensätzen tritt auf kleinem Räume der
Gegensatz von Feuchtigkeit und Dürre auffällig hervor. Furchtbare, fast
tägliche Sommergewitter in den Centralkarpathen von Ende Mai bis An-
fang August.
**) In den unter der Herrschaft der Türken stehenden Ländern ist der
Jüdische Stamm spärlich vertreten. Der Türke verachtet den Juden, und
die Griechischen und Armenischen Handelsleute übertreffen noch die Jü-
dischen an Schlauheit. — Auf der bunten Völkertafel find auch die Zigeuner
vertreten. Ihr musikalischer Einfluß auf das Stillleben der Hirten.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
Extrahierte Personennamen: August
Extrahierte Ortsnamen: Balkan Landschwelle_Dobrndscha Niederungarn Oberungarns Wieliezka Polen
Länderkunde.
63
land von Nied er un gärn geteilt. Ersteres weist n. der Donau wohlangebaute
Ackerflächen, um den Neusiedler See Moor und Heide aus. Letzteres
breitet sich um die Theiß, die Donau und den Plattensee aus und ist größer,
als Bayern und Württeinberg zusammengenommen. Ungefähr die Hälfte des
Tieflandes, und zwar hauptsächlich die Randgebiete, sind wvhlangebant; der
eigentliche Kern desselben aber, namentlich das Land ö. der Donau und um
die Theiß, ist eine wagerechte, weidereiche, baumarme, dünnbevölkerte Ebene,
Pußta genannt. Sie ist die Heimat der verwilderten braunen Pußtahirten
mit ihren großen Pferde-, Rinder-, Schaf- und Schweineherden. Im Frühling
ein grüner Teppich, ist die Pußta im heißen Sommer eine staubige, ausgedörrte
Fläche, im Winter von furchtbaren Schneestürmen durchbraust.
Das Klima. Bei der Binnenlage des Staates ist das Landklima vor-
herrschend. Dasselbe macht sich besonders in der von Gebirgswällen um-
schlossenen ungarischen Tiefebene geltend und bringt derselben heiße, dürre
Sommer und kalte, schneereiche Winter. Das mildeste Klima (Mittelmeerklima)
haben die dalmatischen Küstenländer. Die vielen Gebirge veranlassen reichliche
Niederschläge, deren Menge in der 'lv.-Hälfte des Reiches am größten ist.
2. pie Wewohner. Jnbezug auf die Bevölkerung weist Österreich-
Ungarn große Mannigfaltigkeit auf. Der vierte Teil derselben ist deutsch.
Die Deutschen wohnen in Hauptmassen im Erzherzogtum Österreich, iu den
Alpen bis zur Drau und dem oberen Etschthal und den Gebirgsründern des
böhmischen Stufenlandes, sonst in Sprachinseln zerstreut iu der ganzen Monarchie,
namentlich auch in Siebenbürgen („Sachsen"). Nahezu die Hälfte der Betvohner
gehört verschiedenen slavischen Stämmen an. Die Bewohner des Donau-
tieflandes sind die Magyaren (nmbjären) oder Ungarn. Im Sw. findet sich
italienische, im 80. rumänische Bevölkerung, außerdem Juden und
Zigeuner. — Die herrschende Religion ist die katholische. In Ungarn und
Siebenbürgen giebt es viele Protestanten.
Von den Nahrnngsguellen der Bevölkerung steht die Landwirtschaft
obenan. Der Landbau liefert Getreide (Ungarn, Mähren, Böhmen, Galizien),
Dbst und Wein (Ungarn) in reichen Ernten, so daß namentlich viel Getreide
zur Ausfuhr gelangen kann. In den Alpenländern und den Pußten wird die
Viehzucht in großem Maßstabe betrieben. Der Reichtum des Landes an
Mineralien veranlaßt blühende Industrie, namentlich in den westlichen Kron-
lündern. Auch der große Wald bestand spielt als Einnahmequelle eine Rolle.
Die Hauptverkehrsader des Landes ist die Donau, für den Seehandel ist
besonders die Stadt Triest von Bedeutung.
3. Staatliche Einteilung und Hrtskunde. Der Staat gliedert
sich in eine österreichische und eine ungarische Reichshälfte, jede mit
besonderer Verfassung, aber beide unter einem Herrscher. Zähle die wichtigsten
Krvnländer nach der Karte auf.
a) In Oesterreich. Wir« (über U/r Mill. E.), an der Donau, Hst.
dev ganzen Reiches, Hauptknvtenpunkt der Verkehrsstraßen, erster Handels-
und Jndustrieplatz des Reiches. Stephansdom, Prater. — Wrag, Hst.
Böhmens, „die Stadt der Kirchen und Paläste", a. d. Moldau. — Im N.
Böhmens die berühmten Bäder Teplitz und Karlsbad. Im 0. an der Elbe
Koniggrütz (Schlacht 1866). — *Brünn, bedeutende Fabrikstadt, Hst. von
Mahren. — Salzburg, sehr schön gelegene Hst. von Salzburg; zahlreiche
Kirchen. Wild bad Ga st ein im S. des Kronlandes. — *Graz, Hst. von
Steiermark, größte Stadt des ganzen Alpengebietes. — Innsbrück, schön
gelegene Landes-Hst. von Tirol, am Jiin und an der Gabelung der wichtigen
Brenner- und Arlbergstraße. — Bregenz, am Bodensee. — *Triest, erster
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Mitteleuropa.
Seehandelsstadt des Staates am Mittelmeer. — Krakau, starke Festung in
Galizien au der Weichsel; in der Nähe das berühmte Salzbergwerk von
Wieliczka (wjilitschka). — *Lemberg, Laudes-Hst. von Ostgalizieu.
b) In Ungarn. Eosen-Pest, vereinigte Reichs-Hst. ans Heiden
Seiten der Donau. Mittelpunkt des gesamten ungarischen Handels. Tokay
an der Theiß, berühmter Weinbau. Debreczi n (debretzin), echte Magyaren-'
stabt inmitten ddr Pußta, große vielbesuchte Markte. Preß bürg, frühere
ungarische Krönüngsstadt an der Donau; an der Pforte, die hier von Oester-
reich nach Ungarn führt, *Szegedin. zweite Stadt Ungarns und bedeutende
Handelsstadt an der Theiß. — In Siebenbürgen: Her mann st adt und
Kronstadt. Sachsenstädte. Klausenburg. Magyarenstadt.
4. Rumänien.
(130000 gkm, 5,5 Mill. E-)
(Eckert. Schulatlas S. 18—20)
Das Königreich Rumänien umfaßt die 8.- und O.-Abdachung der 8.- und
O.-Karpaten, die ihnen vorgelagerte, weite, frinchtbare Tiefebene und das
Donaudelta. Es liefert große Mengen Getreide, besonders Weizen und Mais,
auf den europäischen Markt. — Die Bevölkerung ist r omani scher Abstam-
mung und gehören der griechischen Kirche an. Hst.: ^Bukarest.
5. Frankreich.
(536000 schm. 39 Mill. E.. mit Kolonien über 4 Mill. schm, 80 Mill. E.)
(s. Eckert. Schnlatlas S. 13.)
1. Pas Land. Lage und Grenzen nach der Karte. —
Bodengestaltung. Im 8. zieht sich ans der Grenze von Spanien und
Frankreich das Hochgebirge der Pyrenäen hin (s. S. 67), das Quellgebiet
der Garonne. Der Südosten des Landes wird von den französischen Alpen
erfüllt, auf denen die französisch-italienische Grenze hinläuft. Das wildeste und
rauheste der französischen Alpenländer ist Savoyen. Hier erhebt sich auch der
höchste Berg Europas, der Montblanc (4800 m). Etwa in der Mitte des
Gebirgszuges der Westalpen liegt der Mont Cenis (mong ßeni). Der Mont
Cenis-Tunnel ist für den Verkehr zwischen Frankreich und Italien, sowie
England und Ostindien sehr wichtig. Alls der Grenze zwischen Frankreich und
der Schweiz zieht sich der Schweizer Jura hin, ein rauhes, wasserarmes
Kalkgebirge. Das Thal der Rhone und Saöne (ßön) trennt dieses Grenz-
gebirge von dem Gebiet der französischen Mittelgebirge, die sich im Innern
Frankreichs hinziehen, steil zum Thal der Rhone und Saöne abfallen und sich
allmählich nach Nw. und W. abdachen. Sie sind das Quellgebiet zahlreicher
Flüsse.
Die Rhone ebene erstreckt sich zwischen den Westalpen und den fran-
zösischen Mittelgebirgen von N. nach 8. und erweitert sich im s. Teile zur
Ebene der Provence (prowangs). Beschreibe den Lauf der Rhone!
Warum gehen ihr von links die wasserreichsten Nebenflüsse zu? Ihr Mün-
dungsgebiet ist ein mit Sümpfen und Steingeröll angefülltes Delta mit flacher,
versandeter Küste. Daher liegen denn auch die großen Seestädte weiter
östlich, an dem höheren, buchtenreichen Gestade. Die Ebene selbst zeigt eine
reiche Bodenkultur von Reben, Öl-, Maulbeer- und Mandelbäumen. — Die
Niederung der Rhone fetzt sich n. im Thal der Saöne und der niedrigen
Hochfläche von Burgund fort, die durch die burgundische Pforte
offen mit der Rheinebene zusammenhängt.
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Extrahierte Ortsnamen: Mitteleuropa Krakau Galizien Ungarn Eosen-Pest Donau Donau Oester- Ungarn Ungarns Siebenbürgen Kronstadt Klausenburg Donaudelta Frankreich Spanien Frankreich Europas Frankreich Italien England Ostindien Frankreich Schweiz Frankreichs Burgund Rheinebene