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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 58

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 58 Neu-Orsova endet, und durchzieht die walachische Niederung in einem flachen, nach Norden offenen Bogen. Durch die hügelige Platte der Dobrudscha wird der Strom noch einmal auf eine kurze Strecke nordwärts gedrängt und biegt dann rechtwinklig nach Osten. Von den drei Hauptmündungen, die ein sumpfiges Delta einschließen, ist nur die mittlere, die Sülina, schiffbar. Nebenflüsse der Donau siud: a) rechts: 1. die Jller, 2. der Lech, 3. die Isar links mit den Abflüssen des Ammer- und Starnbergersees, 4. der Inn, der links die Gewässer des Tegern- und rechts die des Chiemsees sowie die Salzach aufnimmt, 5. die Traun aus den Seen des Salzkammerguts, 6. die Enns, 7. die Leitha, 8. die Raab, 9. die Drau links mit der Mur, 10. die Save vom Terglou. Alle diese Nebenflüsse kommen von den Alpen und führen der Donau gewaltige Waffermengen zu. Vom Balkan- system strömen noch zur Douau: 11. die Morawa und 12. der Jsker; b) links: 1. die Wörnitz, 2. die Altmühl, 3. die Naab und 4. der Regen münden in der Nähe von Regensburg, wo die Dampf- fchiffahrt auf der Donau beginnt, 5. die March, 6. die Waag, 7. die Gran, 8. die fischreiche Theiß, der größte Nebenfluß (so lang wie der Rhein), 9. der Alt, 10. der Seret und 11. der Prut. Der Rhein. Der Rhein, „Deutschlands Strom, nicht Grenze", ist wirklich ein ganz deutscher Strom, denn wenn auch das Quell- und Mündungsgebiet nicht zum Deutschen Reiche gehören, so haben sie doch deutsche Bevölkerung. Der Rhein entsteht auf der Ostseite des St. Gotthard aus dem Vorder- und Mittelrhein, fließt zuerst nach Nordosten und ver- einigt sich bei Reichenau mit dem Hinterrhein vom Rheinwaldgletscher. Bei Chur wendet er sich nach Norden, durchströmt den grünen Boden- see und den Untersee, durchbricht westwärts den Jura und bildet bei Schaffhausen den 24 in hohen Rheinfall. Bei Basel nach Norden umbiegend, fließt er, immer noch ein reißender Strom, durch die oberrheinische Tiefebene. Von der Münduug des Mains ab wendet

2. Erdkunde - S. 100

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 100 — die zweitgrößte Stadt Ungarns, ein sehr lebhafter Handelsplatz. Nördlich vom Franzens-Kanal, welcher die Donau mit der Theiß verbindet, liegt Maria-Theresiopel (75 000 E.), der Marktplatz für die Produkte der getreide- und viehreichen Umgebung. •—- Östlich der Theiß, zwischen Maros und Donan liegt Temesvar (40 000 E.). — An der Grenze gegen Rumänien, am „Eisernen Thor", der nunmehr für die Schiffahrt regulierten Stromschnelle der Donau (Bild S. 57), ist Alt-Orsova. In der Nähe die warmen Schwefelquellen (Herkulesbad) von Mehadia. Siebenbürgen hat zum Teil deutsche Bevölkerung (etwa V^Mill.), die sogenannten Sachsen, deren wichtigste Orte das gewerbreiche Kronstadt (33 000 E.) und Hermannstadt sind. — In dem von Magyaren bewohnten Gebiete liegt Klausenburg (34000 E.). Universität. — Die im Westen lebenden Rumänen, über die Hälfte der Bevölkerung, haben keine größere Stadt. 2. Fiume samt Gebiet. Die Stadt Fiume (31000 E.) am Busen vou Quarnero ist der Hauptplatz für den ungarischen Seeverkehr. 3. Kroatien und Slavonien. Die Hauptstadt Agram unfern der Save hat 38 000 E. Universität. —- Esseg ist eine Festuug oberhalb der Draumündung. (Bosnien und die Herzegowina siehe S. 125.) Die Schweiz. I. Die Schweiz ist vorherrschend Gebirgsland. In der südlichen Hälfte erheben sich gewaltige Massen der Alpen. An ihrem nördlichen Abhang breitet sich die wellenförmige schweizerische Hochebene aus, welche gegen Frankreich vom Jura, einem Wasser- armen, bis zu 1700 m hohen Gebirge abgeschlossen wird. — Die Schweizer Alpen sind alljährlich das Reiseziel Tausender von Frem- den, die hierher eilen, die Wunder der Hochgebirgswelt stauneud zu betrachten. Besonders besucht ist das sogeuannte Berner Ober- land. In kühnen Formen erheben sich hier Gipfel wie das Finster- aarhorn, die Jungfran u. a. zu einer Höhe von über 4000 m.

3. Erdkunde - S. 122

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 122 — die Bosna und Driua, während andererseits Narentci und Drin zum Adriatischeu Meer abfließen. Vom Ostabhang des Schar Dagh geht die Morava zur Donau und der Vardar zum Golf von Saloniki. Der Balkan selbst entsendet den Strnma (Strymou) und die Maritza mit der Tuudscha zum Ägäischeu Meer. — Die übrigen Flüsse siud uubedeuteud. Im Sommer trocknen viele der- selben aus. Iv. Das Klima der Halbinsel ist infolge der vorherrschenden Gebirgssorm im ganzen rauher als in den beiden andern Halbinseln; doch erfreuen sich die geschützten Küstenstriche Griechenlands wie auch die Juselu einer äußerst milden und gesunden Witterung, die Herr- liche Südfrüchte zeitigt. (Produkte sieh bei den einzelnen Ländern der Balkanhalbinsel.) V. Die Balkanhalbinsel, früher gauz im Besitze der Türkei, löst sich allmählich in eine Anzahl selbständiger Staaten aus. Voll- ständig unabhängig sind die Königreiche Griechenland und Serbien und das Fürstentum Montenegro. Unter türkischer Oberhoheit steht noch das Fürstentum Bulgarien, dessen Herrscher zugleich Statthalter der türkischen Provinz Ostrumelien (Südbulgarien) ist. Bosnien und die Herzegowina endlich werden von der öfter- reichischen Regierung verwaltet. A. Die europäische Türkei. a) Die Bevölkerung der europäischen Türkei (ohne Bul- garien und Ostrumelieu) zählt uach ueuester Schätzung nur 6^/4 Mil- lionen, so daß bei einem Flächenraume von 178 900 qkm ans 1 qkm 35 Menschen treffen. b) Der Abstammuug nach ist die Bevölkerung außerordeut- lich gemischt. Die Mehrzahl der Bewohner bilden die Slaven (Bulgaren), an 2 Millionen; außerdem giebt es noch Albanesen über 1 Million, Griechen über 1 Million, Armenier u. s. w. Eigeuliche Türken oder Osmanen (Bild 37) sind es etwa 11/2 Million, so daß der herrschende Stamm kaum den vierten Teil der Gesamt- bevölkerung ausmacht.

4. Erdkunde - S. 92

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 92 — zügliches Eisen hauptsächlich in Steiermark und Kärnten, Kohlen und edle Steine in Böhmen; Salz wird besonders in Galizien und im Salzkammergut gewonnen. Reich wie kein anderes Land ist die Monarchie auch an Fülle und Mannigfaltigkeit der Heilquellen. Die Industrie ist in den westlichen und nördlichen Ländern (Böhmen, Mähren, Niederösterreich) der Monarchie besonders rege. Die wichtigsten Zweige derselben sind die Woll-, Baumwoll- und Seidenweberei, ferner die Fabrikation von Zucker, Leder-, Eisen-. Stahl- und Glaswaren. Infolge des Bodenreichtnms und der hoch entwickelten Industrie ist auch der Handel lebhaft. Die Hauptverkehrsader des Reiches ist die Donau; doch auch das Eisenbahnnetz (1897: 35541 km) wird stark ausgebaut. Der Seehandel Österreich-Ungarns geht teils über den mächtig aufblühenden Hafen von T r i e st, teils die Donan hinab nach der Levante (Smyrna). V. a) Die österreichisch-ungarische Monarchie nimmt in der Einwohnerzahl die dritte Stelle unter den europäischen Staaten ein (46 Millionen E. ans 677 900 qkm). Auf 1 qkm wohnen durchschnittlich 68 Menschen. Am stärksten sind die industriereicheu westlichen und nördlichen Gebiete bevölkert (Niederösterreich zählt fast 150 E. auf 1 qkm), am schwächsten die Gebirgs- gegenden, vor allem die Alpen und die Karpaten. d) Der Abstammung nach zeigt die Bevölkerung eine große Mannigfaltigkeit. Es sind alle drei großen europäischen Volksstämme (Germanen, Slaven und Romanen) vertreten; dazn kommt noch ein Zweig der mongolischen Rasse, die Ungarn oder Magyaren. Die einzelnen Völker sind: 1. Deutsche, nahezu 11 Millionen; sie leben in größerer oder geringerer Anzahl in sämtlichen Kronländern, vorherrschend aber sind sie im Westen und teilweise im Norden der Monarchie. 2. Die Slaven, über 20 Millionen, werden eingeteilt in Nordslaven (am Nordrande der Monarchie) und in Südslaven (am Südrande derselben).

5. Erdkunde - S. 93

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
93 — Zu den Nordslaven gehören: a. die Czechen (51/2 Millionen) in Böhmen, Mähren und Schlesien, b. die Slovaken (2 Millionen) im nördlichen Ungarn, c. die irnthenen (3v2 Millionen) in Ostgalizien und der Bukowina, ä. die Polen (fast 4 Millionen) in Westgalizien und Schlesien. Zu den Südslaven gehören: a. die Slovenen (l1/* Millionen) in Krain und dem Küstenlande, b. die Kroaten und Serben (3^/g Millionen) in Kroatien, Slavonien, Dalmatien und (teilweise) Jstrieu. 3. Romanen, 3v2 Millionen. Zu ihnen gehören: a. die Italiener (700 000) in Südtirol und dem Küstenlands, b. die Rumänen (fast 3 Millionen) in Südostungarn, Siebenbürgen und der Bukowina. 4. Magyaren, 71/2 Millionen. Sie bewohnen die ungarische Tiefebene, außerdem einen Teil von Siebenbürgen (die Szekler). 5. Zigeuner, 100 000, ein indisches Waudervolk, in Ungarn und Siebenbürgen. 0. In Bezug auf die Religion ist vorherrschend die römisch- katholische Kirche, welcher mehr als 33 Millionen angehören. Protestantisch sind 4 Millionen, griechisch-orthodox ebenfalls 4 Millionen. Ferner sind zu nennen 2 Millionen Juden und über V2 Million Mohammedaner in Bosnien und der Herzegowina. 6. Die Monarchie hat elf Universitäten, darunter fünf deutsche, sieben technische Hochschulen und eine Hochschule für Bodenkultur. 6. Die österreichisch-ungarische Monarchie zerfällt seit 1867 in zwei große Hälften: 1. die österreichischen Länder, 2. die Länder der ungarischen Krone. Als Herrscher der letztern ist der Kaiser von Österreich „apostolischer König von Ungarn". — Jede der beiden Reichshälften hat für die Gesetzgebung eine eigene Volks-

6. Erdkunde - S. 162

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 162 — oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham". — Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel. — Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge- legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig. 2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.) ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow (175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und Wolle. Universität. 3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak- baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.), ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel- Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew (92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien. 4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste Stadt Litauens. 5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor- orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie. 6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa- Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels- platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt (60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat, rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. — Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten 283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee, wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.

7. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 104

1874 - Mainz : Kunze
— 104 — ihre bedeutendsten Städte Kronstadt, Hermannstadt), an Bildung voranstehend und als Lutheraner in geistigem Verkehr mit dem Mutterlande, dem sie auch trotz vielfacher Bedrängnis in Sitte und Sprache treu bleiben. 3) Magyaren, um die Hälfte stärker als die Sachsen, seit der Einwanderung politisch über- wiegend. — Im W., in der von Deutschland am meisten beeinflußten oberungarischen Tiefebene, seit Karln. deutsche Ansiedlnngen bis zur Raab: deutsch auch die Donaustädte Pres' bürg und Ofen (Buda), dem am Rande der Pußten gelege- nen Pest gegenüber. — Nnr das Sumpfland des (auf einige Zeit in wogende Kukuruzfelder nud Wiesen verwandelten) Neu- siedler Sees und der Bakonywald mit seinen zur Donau und untern Drau sich senkenden Abdachungen nebst der dazwischen liegenden Niederung des Plattensees im Besitz der Magyaren; durch dieses pannonische Land die Türkenstraße über Moh atsch und Seiget auf Wien und Ofen. Hieran und an den sieben- bürgischen Besitz lehnt sich das eigentliche Magyarenland, das alte Jazygien, das Flußgebiet der Thdß*), von den Reben- hügeln Tokays durch die stein- und baumlose horizontale Ebene der Steppen (Mittelpunkt Debreezin), Pußten (mit den großen Märk- ten**) und Sümpfe bis zum Banat von Temeschvar. Die Besetzung dieser Landestheile durch die Ungarn, ihrem finnisch- ugrischen Charakter couform, aus ihrer Einwanderung über den Waldkarpathenpaß Lemberg-Munkatsch zu erklären. — Wie in siedlungen im No. (Bistritzer District) im Zusammenhang mit denen in der Zips vor 1141; von 1141—1161 die Ansiedlnngen um Hermannstadt, Lesch- kirch und Großschenk, (das alte Land), die im Erzgebirge wahrscheinlich in derselben Leit; die übrigen Stühle seit 1161; die Ansiedlnngen im Bnrzen- lande (Kronstädter District) durch die deutschen Ritter etwa um 1220. Zu einem politischen Ganzen vereinigt 1124 durch die magna charta des Königs Andreas Ii. *) Die 180 Meilen lange Theiß, der fischreichste Fluß Europas, Wasser- reich genug, um überall mit seinem parallelen Hauptstrom durch Kanäle verbunden zu werden (vgl. das südliche Mesopotamien). Davon und von der Regulierung der breiten sumpfigen Uferstrecken und der unzähligen Win- düngen des Flusses durch Seitenkanäle hängt die Kultur des inueru Lan- des ab. — Selbst die Donau hat hier ähnlichen Charakter angenommen: südlich vom großen Centralpunkte Ofen-Pest hören die Städte auf, der Fluß ohne Brücken — alles erinnert an asiatische Steppe. **) stabil gewordene Lager der alten Steppenvölker. Mittelpunkt der Markt Kecskemet. Erst vom Einfluß der Marosch in die Theiß an südlich beginnen wieder Städte; zunächst als Sicherungsplätze gegen die Türken angelegt.

8. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 105

1874 - Mainz : Kunze
— 105 — Siebenbürgen, so in Ungarn drei Hanptbestandtheile der Bevölke- rung: Slaven (an Stelle der siebenbürgischen Walachen) die überwiegende Zahl, Deutsche die geringste Zahl, überwiegend an Bildung; Magyaren der herrschende Stamm: in neuester Zeit Streben nach nationaler Bildung, Unterdrückung der Deut- scheu; Beseitigung der offiziellen lateinischen Sprache*) durch die magyarische Volkssprache. 2. Die unter türkischer Hoheit stehenden Donau- lander, a. Die der Südslaven in den nördlichen Abhängen des illyrisch-serbischen Gebirgszugs (Seardus) und des Hümns, in Bosnien, Serbien, Bulgarien (s. Iv). Das erstere Land, die keilförmige, gebirgige Vormauer gegen Oestreich, mit großer Sorgfalt und günstigem Erfolge der Türkenherrschaft erhalten. Die Bewohner, zum Theil Muhamedauer, ohne geistige Verbindung mit den Nachbarn. Das Land im Innern noch sehr wenig zugänglich. Einst ein Theil des großen Serbenreiches, das seine Selbständigkeit auf dem Amselfelde (Kofsowo, Uebergaug über den Skardus), im Quellgebiete der Mo rawa. einbüßte. Der Rest, meist in dem Lande der Morawa (B el- grad), nicht, wie die Nachbarn, unter unmittelbarer türkischer Verwaltung. Serbien, türkischer Vasallenstaat, ein reiches, waldiges, besonders zur Vieh- (Schweine-) zucht geeignetes Land; in ihm die uralte natürliche Passage nach Maeedonien, die Mo- rawa entlang; bei der wiedererwachten **) Regsamkeit des Volks ist Aussicht auf weitere politische und geistige Entwicklung. — Bulgarien, das gleich fruchtbare aber weit ausgehntere Ter- raffenland zwischen Balkan und unterer Donan lmösien), Schwelle zum Eintritt in das russische Gebiet: daher der Festungsgürtel zur Verteidigung des rechten Donauufers von Widinüber Niko- polis (Alutamüudung), und der Balkanpässe von Schnm la und Varua. Einst wie Serbien ein selbständiges Reich, von *) Das Latein, vor der Reformation zuerst Kirchensprache, dann Staats- spräche, in diesem Jahrh. durch die deutsche Sprache zurückgedrängt, ward besonders durch Matthias Corviuus gefördert. Es trug nicht wenig bei, dem Vordringen der griechisch-katholischen Kirche entgegenzutreten. Doch ist diese in dem bunten Völkergewirr nicht nnvertreten. Die lutherische und reformierte Confession unter den Magyaren nicht mehr so verbreitet wie zur Zeit der Reformation. **) Die Serben mit nationaler Poesie, die unter fremdem Drucke ein- seitig meist nur Sehnsucht und Trauer athmet und sich nicht über die Kla- gen um die auf dem Amselfelde gefallenen Helden hat erheben können.

9. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 100

1874 - Mainz : Kunze
— 100 — im W., und den in der Sprache romanisch gebliebenen dakischen. Stamm der Walachen (Rumänen) im O. „wie eine Krebs- scheere" umfaßt. — Der Donaustrom der Führer der Völker- Wanderungen (vgl. S. 29). Zwischen der Pforte von Theben (Deven) und dem eisernen Thore (Orsova), den beiden Grenz- punkten des Mittlern Donaugebiets, die Karpathen, ein auf jenen beiden Punkten ruhender, 180 Meilen langer Kreisbogen (Ostspitze und höchster Theil des mitteleuropäischen Gebirgsdrei- ecks), ein Gebirgssystem von ungleichartiger Coustruetion: zwei gra- nitne Gebirgsmasseu mit Hochgebirgscharakter (aber ohne Firn und Gletscher) die Centralkarpathen mit den aus einer kleiueu Hochebene sich schroff und zackig erhebenden Spitzen der Tatra (Gerlsdorfer Spitze 8374'), und die ein großes Hoch- landsviereck einschließenden transsyldänischen Alpen, beide durch einen leicht übersteigbareu breiten Kaum: von nur 3000', das karpathische Waldgebirge, mit einander verbuuden. Abdachung der Außenseiten zu den Thälern der March und Oder gegenüber den Sudeten (vgl. S. 24), der Weichsel, des Dujeftr und Pruth gegenüber dem süduralifcheu Landrücken, und zum Tieflande der nntern Donau. Steiler fallen die in- nern Wände*) zur ober- und niederungarischen Tief- ebene ab. An das rechte Ufer der Mittlern Donau treten die Ausläufer der Alpen dreimal: 1) mit dem Leithagebirge, gegenüber den kleinen Karpathen (westliches Thor: Theben), 2) mit dem Bakonywalde, gegenüber dem Neograder Kar- parthenzweige (mittleres Thor: Waizen), 3) mit den Hügeln vou Syrminm (Syrmische Halbinsel), der Fortsetzung des Wa- rasdiner Gebirges. Das illyrisch-serbische Bergland erreicht die Donau gegenüber dem Banaler Gebirge (östliches Thor: Orsova) **). Hier der Eintritt der untern Donau (Ister) in die große Walachische Tiefebene***); zunächst ein brei- *) In Siebenbürgen ist die Außenwand gegen das Walachische Tiefland am steilsten, vgl. die Südränder der Aequatorialgebirge vom Hima- laya bis zu den Alpen und Pyrenäen. **) In der Nähe dieser Thore übertrifft der aufgeschwemmte Boden die Tragfähigkeit des lombardischen, namentlich auf der Insel Schütt (zwischen Presburg und Komorn) und im Mündungsgebiet der Theiß. ***) Hier überschritt auch Trajan die Donaugrenze: das nördliche Gebirge lockte zu den Aquae Herculis, der Schwefelquelle von Mehadia (noch

10. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 103

1874 - Mainz : Kunze
— 103 — das Jablunkagebirge und die kleinen Karpathen war nur bei der Schwäche des Hauses Habsburg möglich. Die römifch-katholi- schen Polen (untermischt mit Juden nud Deutschen) im culti- viertern Theile Galiziens, dem Weichselgebiete (Krakau, Lem- berg, polu. Lwow); von der Wasserscheide der Ostsee und des schwarzen Meeres an die griechisch-katholischen Ruthe- nen (Rothrussen) im fruchtbaren Dnjester- und Sereththale. — Auch das bewohnbare Innere der Karpathen unter der Herr- schast der Magyaren größteutheils von Slaven besetzt: im cen- tralen Theile und im W. die den später eingedrungenen Magya- ren unterworfenen Slowaken, Ueberbleibsel aus der Zeit des großmährischen Reichs, fleißige Arbeiter in den Bergwerken und Wäldern; im Quellbezirk der Theiß Rutheuen; zwischen beiden (besonders zur Anlage der Bergwerke) schon seit König Geysas Zeit angesiedelte Deutsche (Kremnitz, Schemnitz, die Zips).— Im O., dem fast 1000 Qm. großen viereckigen Hochplateau Siebenbürgen, enger politischer, auf der natürlichen Neigung des Landes beruhender Zusammenhang mit Ungarn. Diese deutsche Burg, im Mittel so hoch wie die Baierische Hochebene, im S. und O. von einer 4—6000' hohen Mauer eingeschlossen (über ihr noch hohe Gipfel: Negoi 7871'), den transfylvanifchen Alpen mit wenigen Ausgangsthoren *), durch das niedrige Erzgebirge von der Theißebene, zu der sich das Land abdacht und öffnet, geschieden. Das Plateau besteht aus reichen, durch gewölbte Höhenzüge von einander getrennten Thälern und drei Flußgebieten (Aluta, Marosch, Szamosch), deren mittleres am bedeu-- tendsteu. Reichthum des Landes an edlen Metallen, Kohlen, Salz, wie an Getreide, Wein, Weide und Wald. Durch die deutschen Ansiedler ist das Land auf viel höherer Kultur- stufe, als die vorliegende Ungarische Ebene. Die Bewohner, über 2,100000, zerfallen in drei Stämme: 1) Walachen, an Zahl stärker als die beiden andern zusammen, Reste der dakisch-- römischen Bevölkerung, auf niederer Kulturstufe, durch Sprache und Confefsion mit ihren regsamern Landsleuten jenseits des Gebirges verbunden; 2) Sachsen, im zwölften und dreizehn- ten Jahrh. eingewandert**); an Zahl am schwächsten (250000, *) Am bedeutendsten der Rothethurmpaß (Alntathal) zwischen Her- mannstadt und Nikopolis (Kaiser Sigismund); an der Ungarischen Schwelle im Banater Gebirge, das eiserne Thor aus Orsova (und hinauf zur Stadt des Deeebalus. Trajan); westlich der Schlüssel der Temesch auf Temeschvar. **) theils vom Nieder- und Mittelrhein, theils von Flandern; die An-
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