145
Gipfel steigen selbst im S. kaum bis 2000 m. — Bei der Armut an
Querthälern ist der Verkehr sehr erschwert; Bodenschätze sind außer
den Salzlageru (besonders an der Theißquelle: Sziget [ßi]) nicht vor-
handen, so daß das Gebirge mit am dürftigsten von allen Stellen
Mitteleuropas bewohut ist.
Ter n.-ö. Abhang speist mehrere Flüsse: Dnjestr (zum Schwarzen
Meer), Sereth und Pruth (Nebenflüsse der Donau).
5. Die T r a n s s y l v a u i s ch e n Alpen ziehen von der Theißquelle
zuerst nach S.-O., wenden sich dann aber in scharfem Knie nach W.,
um zur Donau zu ziehen. Sie bestehen ans gewaltigen Gebirgsmassen.
Querthäler führen in die Walachei, doch sind die meisten nur zur
Holzabfuhr zu benutzen. Bon Bedeutung ist der Rote Turm paß
('Hermannstadt) und die Eisenbahnstraße von 'Kronstadt nach
* Bukarest.
Das s.-w. Ende des Gebirges stößt an die Donau, wo an der andern
Seite Ausläufer des Balkan herantreten. Auf 250 km wird hier das
Donauthal eingeengt, an zwei Stellen derartig, daß die am n. Ufer
hinziehende Heerstraße auf künstlichen Pfeilern errichtet ist. — Felsenriffe,
die den Strom durchsetzen, behindern die Schiffahrt und haben sie wohl
im Altertum unmöglich gemacht (doppelter Name für den Fluß, der unter-
halb des Durchbruchs Jster hieß). Die meisten Felsenriffe sind unterhalb
Orsowa zusammengedrängt, so daß hier, in dem „Eisernen Thor", die
Schiffahrt am gefährlichsten ist. Felssprengungen seit 1889.
g. Das Siebenbürgische Erzgebirge ist ein dreieckiges, im
Durchschnitt 500 m hohes Plateau, im S. und S.-O. von den Trans-
sylvanischen Alpen umrahmt. — Es ist von der Natur reich bedacht;
denn die Hochebene ist sehr fruchtbar (Obst, Wein) und birgt im
Innern große Schätze *) an Edelmetallen, Eisen, Braunkohlen und Salz.
Die Schwefelquellen haben vielbesuchte Badeorte hervorgebracht:
Mehadia [Ijäbia].
Bei der Senkung des Plateaus nach W. rinnen auch die Flüsse in
dieser Richtung der Theiß zu und bilden zugleich die Hauptwege nach
Ungarn: die Szamos [ßämosch], die Körös [sth] (Straße 'Klausenburg-
Budapest; »Gr. Wardein) und der Maros [sch] (Festung 'Arad)
Das Ungarische Tiefland, das im N.-O. von den Karpaten um-
säumt ist, wird durch den Bakony-Wald [bafoitj], einen Ausläufer
der Alpen, der im Donauknie (bei Waitzen) endigt, in 2 ungleiche
Teile geschieden.
Von dem Anteil der Deutschen, der „Sachsen" an der Hebung derselben
zeugen die Namen der wichtigsten Orte, die alle deutschen Ursprungs sind. Im
12. Jahrh. wurde ihre Ansiedelung in Siebenbürgen begünstigt.
Zweck u. Bernecker. Geographie Ii. 10
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
255
c. die Linien von den n. Seestädten (Hamburg, Bremen) und
von Berlin, die ebenfalls sämtlich zunächst nach Frankfurt a. M. zielen.
Die westlicher gelegenen Orte haben auf diesen Strecken über Basel
zugleich die beste Verbindung nach Zürich. Weiter ö. führen nähere
Linien über Stuttgart und München hierhin.
Stuttgart sammelt die Linien der rheinischen Netze und nimmt
von N.-O. wichtige Routen von Leipzig und Halle (bedeutende Eisen-
bahnknotenpnnkte Mitteldeutschlands) auf.
München, das zugleich als Sammelpunkt der nach dem Brenner-
paß füllenden Straßen zu betrachten ist, nimmt besonders folgende
Linien auf:
a. von Hamburg und Bremen.
b. von Berlin (Stettin).
c. vom thüringischen Eisenbahnnetz (mit der Linie Breslau-
Dresden), dessen Maschen in Hof zusammenlaufen.
d. vom nordböhmischen Netz (Prag), dessen Fäden sich in
Eger vereinigen, von wo eine Linie nach Hof führt.
Für die ö Wege, die von Wien (Budapest) nach der Adria,
dem Ägäischeu und Schwarzen Meer führen, sammelt zunächst Berlin
die Linien von den n. Seestädten, um sie nach S. zu führen (Dresden-
Prag-Wien).
Weiter ö. laufen die Linien in Breslau zusammen, von wo der
Weg weiter über Oderberg sowohl nach Wien wie nach Budapest zieht.
In Oderberg treffen auch die russischen Linien von Petersburg und
Moskau ein, nachdem sie sich in Warschau vereinigt haben.
Weiter s. finden die Alpenstraßen ihre Verlängerung im italie-
nischen Eisenbahnnetz, wo Linien die O.- und W.-Küste entlang ziehen,
um nach Brindisi und Sicilien zu führen.
Im N. finden die Schienenwege von den genannten Seestädten
aus auf den britischen Inseln, in Dänemark und Skandinavien ihre
Fortsetzung (in Norwegen bis Drontheim).
Die Hauptliuieu, welche den Kontinent in o.-w. Richtung durch-
ziehen, nehmen im O. ihren Anfangspunkt in Petersburg, Moskau,
Odessa, Varua und Konstantinopel, um zunächst nach Berlin,
Breslau und Wien zu zielen.
Die russischen Linien gehen über Königsberg, Thorn, Warschau und
(die s.) über Krakau; die Straße von Konstantinopel nach Wien lernten
wir schon kennen, es schließt sich an sie in Budapest die Route, welche
vou Warna über Bukarest nach Wien führt.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
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Extrahierte Ortsnamen: Hamburg Bremen Berlin Frankfurt Basel Stuttgart Stuttgart Leipzig Mitteldeutschlands Hamburg Bremen Berlin Stettin Dresden Prag Eger Wien Budapest Adria Berlin Dresden-
Prag-Wien Breslau Oderberg Wien Budapest Oderberg Petersburg Moskau Warschau Brindisi Sicilien Dänemark Skandinavien Norwegen Drontheim O. Petersburg Moskau Odessa Konstantinopel Berlin Breslau Wien Königsberg Thorn Warschau Konstantinopel Wien Budapest Bukarest Wien
Posen.
91
der Nähe die höchst fruchtbare Tilsiter Niederung (Marsch).—
Goldap, 3500 E. Methbrauerei. — Lyk, 3300 E. Handel
nach Polen. — Angerburg am Mauer See, 4000 E. Woll-
weberei, Holzhandel.
Ix. Provinz Westpreußen. Wolliges Tiefland, theils
Sand, Heide und Morast, theils sehr fruchtbare Marsch. Das
Frische Haff gehört zum Theil hierher und nimmt die Nogat
auf. Die Weichsel hat nur kleine Nebenflüsse, in O. die
Drewenz und Kleine Nogat, in W. die Ferse und Brahe.
Der bedeutendste der kleinen Landseen ist der Draufen See.
Meerbusen des Pautzker Wiek. Große Waldungen. Wichtiger
Getreidebau, auch Flachs, Taback und Obst ist in einigen Gegen-
den viel. Viehzucht ist bedeutend, starke Fischerei, Torf. Bern-
stein. Außer den größern Städten wenig Fabriken, blühender
Seehandel. Unter den 800,000 E. sind 360,000 Katholiken,
13000 Menoniten, 16,000 Juden. — 1) Regierungsbezirk
Danzig. Danzig an der Weichsel, i M. von der Ostsee,
61,000 E. Starke Festung. Regierung. Börse. Wichtiger Seehan-
del, besonders mit Getreide, Holz, Pottasche u. Leinewand, einige
Fabriken, besonders berühmte Liqueur- und Brantwcinbrennercien,
auch Pulvermühlen u. Pottaschsiedereien, Schiffbau. — Elbing
durch einen Kanal mit der Nogat verbunden, blühende Seehan-
delsstadt, mit 22,000 E. Tabacks-, Zucker-, Seifen - u. a. Fabri-
ken.— Marienburg a. d. Nogat, 5400 E. Merkwürdiges
altes Schloß der alten Hochmeister des Deutschen Ordens. Woll-
und Baumwollsabr. — Stargard a. d. Ferse, 2900 E. —
Hela auf der Halbinsel gl. N., 450 E. Leuchtlhurm.— 2) Re-
gierungsbezirk Marienwerder. Hauptstadt gl. N. an der
kleinen Nogat, 5500 E. Schloß. Regierung, Oberlandcsgericht,
Dom. Starker Obstbau.— Graudenz a. d. Wcich'el, Y400e.,
Tuchweberei, Getreidchandel. Nicht weit davon die wichtige
Festung gl. N. — Kulm unweit der Weichsel, 4600 E. Fabriken.
Torfgräbern. Der Bischof von Kulm wohnt in Pelplin. —
Thorn a. d. Weichsel, 10,500 E. Wichtiger Handel. Eopernicus
geboren 1473. — Riesenburg, 2900 E. Tuchweberei, Obst-
bau. — Straßburg a. d. Drewenz, 2400 E. und Jastrow,
2900 E. Tuchweberei.
X. Provinz (Großherzogthum) Posen. Tiefland;
ganz eben, größtentheils Sandboden, zum Theil Moor und gute
Marsch. Die Weichsel nimmt hier die Preußische Brahe auf,
welche der Bromberger Kanal mit der Netze verbindet, die wie
die Odra und Prosna in die Wartha fließt. Der größte
unter den zahlreichen kleinen Seen ist der Goplo See. Producte
sind, wie in Preußen; nur findet sich hier kein Bernstein, dagegen
wird etwas Weinbau getrieben. Fabriken sind in den westlichen
Gegenden in nicht geringer Zahl und liefern viel Tuch, Lcinewand,
Leder, Taback u. a. Unter den i,ioo,oooc. sind 300,000 Prote-
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
32
Europa. Rußland.
fidb noch wilde Pferde auf, und in den südlichsten Gegenden
zieht man Kamele. Reich sind die Seen und Ströme an
Fischen, vorzüglich die Wolga und der Don an Hausen und
Stören. Es giebt viel wilde Bienen. Eisen und Kupfer
giebt es in Menge, auch Salz und viele nutzbare Steinarten.
In N. wohnen Samojeden, im ganzen Reiche außer den eigent-
lichen Russen viele Deutsche, besonders in den Ostsee Provin-
zen, und an der Wolga, Polen in den W. Provinzen, Juden,
Tataren, Armenier und Griechen, letztere drei Völker be-
sonders in S. In Finnland sind die Finnen, in S.o.
Baschkiren, Kirgisen und Kalmükken. Die mehrstcn E.
sind Anhänger der Griechischen Kirche, doch finden sich auch
viele Römische Katholiken, Protestanten und Muha-
medaner. — Die wichtigsten Beschäftigungen der Russen sind
Ackerbau und Viehzucht; aber auch die Fischerei, Berg-
bau und Jagd sind sehr bedeutend, und mit den gewonnenen
Produtten wird starker Handel ins Ausland getrieben. Fabriken
sind zwar noch nickt hinreichend vorhanden, ihre Zahl vermehrt sich
aber stets. Rußland schickt außer Landes besonders: Hanf,
Flachs, Getreide, Eisen, Holz, Häute, Leder (Juftcn),
Seife- Schweineborsten, Talg, Leinsaamen, Pelz-
werk, Hausenblase und Wachs. Der Kaiser, welcher zu-
gleich König von Polen ist und ohne Landstande regiert, heißt
Nikolaus I. Die Prinzen und Prinzessinnen heißen Groß-
fürsten und Großfürstinnen. Dem Russischen Reiche ist ganz
Sibirien, Kaukasien und ein Theil der Nordwestküste von Amerika
unterworfen.
§. 8i. Die Hauptstadt des Reichs, Moskau, liegt im In-
nern in Großrußland. Seit dem großen Brande 1&12 fast
ganz neu aufgebauet; 10,000 Hauser, von denen ein Theil aus
den schönsten Pallästen, ein anderer aus ärmlichen hölzernen Hütten
besteht; 250,000 E. Der Kreml, das uralte kaiserliche Schloß.
Universität, viele Fabriken, starker Handel. Die zweite Stadt, Re-
sidenz des Kaisers, ist St. Petersburg in Jngermanland,
an der Newa, von Peter dem Großen vor 120 Jahren gegründet,
430,000 E., unter denen 24,000 Deutsche, und viele andere Aus-
länder. Universität, große Bibliotheken und wissenschaftliche Samm-
lungen und treffliche Schul- und Erziehungsanstalten. Wichtige
Fabriken und starker Handel. Der Hafen von Petersburg ist in
Kronstadt, auf einer Insel vor der Newamündung, 30,000 E.—
Bedeutende Seestädte sind: Archangel an der Dwina, 15,000 E.
Riga, Hauptstadt von Livland, 43,000e. Reval, 15,000 E>
in Ehstland. Abo (obo) in Finnland, 13,000 E. Cherson am
Schwarzen Meere, 20,000 E. in S. Rußland. Odessa am
Schwarzen Meere, erst vor 40 Jahren angelegt, hat 40,000 E.
Feodosia in der Krimm, 5000e. Sewastopol und Kertsch
in der Krimm. Taganrock und Asow am Asewschen Meere.
Astrachan an der Wolga, 70,000 E. Wichtiger Handel mit Per-
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
34
Europa. Preußen. Ungarn.
sind die Weichsel, der Pregel und Niemen. Produkte wie in
Polen; Bernstein. Außer Torf fast gar keine Mineralien.
Die E. sind meistenthcils Deutsche, außerdem Polen und
Litthauer, theils Katholiken, theils Protestanten. Fabriken sind
hier mehr, als in Polen, und der Handel, besonders mit Holz
und Getreide, sehr bedeutend. Der König heißt Friedr. Wilh. Iii.
i) Ostpreußen. Königsberg am Pregel, 65,000 E., Schloß,
treibt wichtigen Seehandel. Universität. Pillau an der Mün-
dung des Frischen Haffs, Festung und Hafen. Gumbinnen,
6000 E. Memel, Handelsstadl und Festung, 8000 E. Fried-
land und Ei lau, Schlachten 1807. Tilsit am Niemen,
12.000 E. Friede 1807. — 2) Westpreußen. Danzig an
der Weichsel, wichtige Handelsstadt u. Festung, 55,0006. Thorn
an der Weichsel, looeoe Geburtsort des Copernicus. Elbing
unweit des Frischen Haffs, 20000 E. lebhafter Handel. Grau«
denz an der Weichsel, 6000e. Festung. — Z) Großherzog-
thum Posen. Posen an der Wartha, 25/00 E. Messen.
Bromberg, 6000 E.
§. 84. Ungarn, Kroatien, Slavonien und Dalma-
tien. In N. von Ungarn ist das Karpatische Gebirge, mit
der 8000 F. hohen Lomnitz er Spitze, in Siebenbürgen der
Buzesd — 8roof.; in W. die Alpen; in S. völlige Ebene
mit großen Morasten und Waldungen. Der mittlere Theils ist
theils fruchtbares Ackerland, theils dürre Steppen und Moräste.
Kroatien, Slavonien und Dalmatien sind gebirgig (Alpen), mit
fruchtbaren Thalern. Die Luft ist in den Ebenen mild. Ein
Strom, die D;-nau, nimmt alle Flüsse desbandes, unter andern
die Raab, March, Waag, Theiß, mit dem Samo sch, Ma-
rosch und Körösch, den Temesch, die Drave und Save
auf; nur in Dalmatien fließen verschiedene Küstenflüsse ins Adriñ-
tiiche Meer. Die größten Seen find der Platten- und Neu-
siedler See. Hauptproducte sind: Getreide, Wein, Obst,
in Slavonien besonders Pflaumen, Taback, Waid, Gold,
Kupfer, Eisen, Blei, Salpeter. Rindvieh, Pferde,
Bienen, auch Wölfe und viel Wild, in Dalmatien Süd-
früchte und Seide. Die E. sind theils Madjaren, theils
Slaven, Deutsche, Griechen u. a., die meisten Römische
Katholiken, viele aber Griechen und Protestanten. Die
Hauptbeschäftigung derselben ist Ackerbau, Weinbau und
Viehzucht; bedeutend ist der Bergbau. — Alle vier be-
nannte Länder gehören dem Kaiser von Österreich.
7) Niederungarn diesseits (in O. u. N.) der Donau.
Preß bürg an der Donau, 55,000 E. Pesth an der Donau,
60.000 E. Universität. Messen. Ofen an der Donau, Pesth
gegenüber. 28,000e. Haupt- u Krönungsstadt. Schönesschloß.
Schemnitz, 17,000 E. und Kremnitz, 74 000 E. Bergstädte.
Maria Theresienstadt, 40.000 E. Neusatz an der Donau,
:7,00o 6. Wichtiger Verkehr mit der Türkei. — 2) Nieder-
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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Extrahierte Personennamen: Lomnitz Schönesschloß Schemnitz Maria_Theresienstadt Maria
— 58
Neu-Orsova endet, und durchzieht die walachische Niederung in einem
flachen, nach Norden offenen Bogen. Durch die hügelige Platte der
Dobrudscha wird der Strom noch einmal auf eine kurze Strecke
nordwärts gedrängt und biegt dann rechtwinklig nach Osten.
Von den drei Hauptmündungen, die ein sumpfiges Delta einschließen,
ist nur die mittlere, die Sülina, schiffbar.
Nebenflüsse der Donau siud:
a) rechts: 1. die Jller, 2. der Lech, 3. die Isar links mit den
Abflüssen des Ammer- und Starnbergersees, 4. der Inn, der links die
Gewässer des Tegern- und rechts die des Chiemsees sowie die Salzach
aufnimmt, 5. die Traun aus den Seen des Salzkammerguts, 6. die
Enns, 7. die Leitha, 8. die Raab, 9. die Drau links mit der Mur,
10. die Save vom Terglou. Alle diese Nebenflüsse kommen von den
Alpen und führen der Donau gewaltige Waffermengen zu. Vom Balkan-
system strömen noch zur Douau: 11. die Morawa und 12. der Jsker;
b) links: 1. die Wörnitz, 2. die Altmühl, 3. die Naab und
4. der Regen münden in der Nähe von Regensburg, wo die Dampf-
fchiffahrt auf der Donau beginnt, 5. die March, 6. die Waag,
7. die Gran, 8. die fischreiche Theiß, der größte Nebenfluß (so
lang wie der Rhein), 9. der Alt, 10. der Seret und 11. der Prut.
Der Rhein.
Der Rhein, „Deutschlands Strom, nicht Grenze", ist wirklich
ein ganz deutscher Strom, denn wenn auch das Quell- und
Mündungsgebiet nicht zum Deutschen Reiche gehören, so haben sie
doch deutsche Bevölkerung.
Der Rhein entsteht auf der Ostseite des St. Gotthard aus dem
Vorder- und Mittelrhein, fließt zuerst nach Nordosten und ver-
einigt sich bei Reichenau mit dem Hinterrhein vom Rheinwaldgletscher.
Bei Chur wendet er sich nach Norden, durchströmt den grünen Boden-
see und den Untersee, durchbricht westwärts den Jura und bildet bei
Schaffhausen den 24 in hohen Rheinfall. Bei Basel nach Norden
umbiegend, fließt er, immer noch ein reißender Strom, durch die
oberrheinische Tiefebene. Von der Münduug des Mains ab wendet
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
— 100 —
die zweitgrößte Stadt Ungarns, ein sehr lebhafter Handelsplatz.
Nördlich vom Franzens-Kanal, welcher die Donau mit der
Theiß verbindet, liegt Maria-Theresiopel (75 000 E.), der
Marktplatz für die Produkte der getreide- und viehreichen Umgebung.
•—- Östlich der Theiß, zwischen Maros und Donan liegt Temesvar
(40 000 E.). — An der Grenze gegen Rumänien, am „Eisernen
Thor", der nunmehr für die Schiffahrt regulierten Stromschnelle der
Donau (Bild S. 57), ist Alt-Orsova. In der Nähe die warmen
Schwefelquellen (Herkulesbad) von Mehadia.
Siebenbürgen hat zum Teil deutsche Bevölkerung (etwa V^Mill.),
die sogenannten Sachsen, deren wichtigste Orte das gewerbreiche
Kronstadt (33 000 E.) und Hermannstadt sind. — In dem
von Magyaren bewohnten Gebiete liegt Klausenburg (34000 E.).
Universität. — Die im Westen lebenden Rumänen, über die
Hälfte der Bevölkerung, haben keine größere Stadt.
2. Fiume samt Gebiet. Die Stadt Fiume (31000 E.) am
Busen vou Quarnero ist der Hauptplatz für den ungarischen
Seeverkehr.
3. Kroatien und Slavonien. Die Hauptstadt Agram unfern
der Save hat 38 000 E. Universität. —- Esseg ist eine Festuug
oberhalb der Draumündung.
(Bosnien und die Herzegowina siehe S. 125.)
Die Schweiz.
I. Die Schweiz ist vorherrschend Gebirgsland. In der
südlichen Hälfte erheben sich gewaltige Massen der Alpen. An ihrem
nördlichen Abhang breitet sich die wellenförmige schweizerische
Hochebene aus, welche gegen Frankreich vom Jura, einem Wasser-
armen, bis zu 1700 m hohen Gebirge abgeschlossen wird. — Die
Schweizer Alpen sind alljährlich das Reiseziel Tausender von Frem-
den, die hierher eilen, die Wunder der Hochgebirgswelt stauneud
zu betrachten. Besonders besucht ist das sogeuannte Berner Ober-
land. In kühnen Formen erheben sich hier Gipfel wie das Finster-
aarhorn, die Jungfran u. a. zu einer Höhe von über 4000 m.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
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Extrahierte Personennamen: Alt-Orsova Mehadia
Extrahierte Ortsnamen: Ungarns Donau Maros Donan Temesvar Donau Sachsen Kronstadt Hermannstadt Klausenburg Fiume Kroatien Agram Bosnien Frankreich
— 162 —
oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens
zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten
Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham".
— Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel.
— Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge-
legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig.
2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.)
ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow
(175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und
Wolle. Universität.
3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen
Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak-
baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.),
ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel-
Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew
(92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im
Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien.
4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste
Stadt Litauens.
5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der
Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des
Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor-
orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie.
6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa-
Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen
gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels-
platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt
(60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat,
rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. —
Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen
Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten
283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee,
wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf
und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural]]
624
Türkei.
die Pest, besonders in den großen Städten, ihre Opfer. Vulkanische
Erscheinungen sind nur auf einigen Inseln, aber Erdbeben haben schon
oft große Verwüstungen angerichtet. Alle Naturreiche liefern eine Fülle
von Produkten und in dieser Rücksicht gehört die Türkei zu den reich-
sten Ländern Europa's. Getreide wird in Menge gebauet, die Moldau,
Wlachei, Rumili und Mazedonien sind daran sehr reich; Reis nur in
Rumili und Mazedonien, dagegen viel Mais und Hirse, letztere beson-
ders in der Moldau und Wlachei, Rocken hat man wenig. Weinbau
ist besonders in S. und auf den Inseln bedeutend, auch in der Mol-
dau und Wlachei; Südfrüchte und Ol ebenfalls nur in den Südpro-
vinzcn und den Inseln; Baumwolle wird in Mazedonien sehr viel ge-
bauet; Flachs und noch mehr Hanf sind für die N. Provinzen wichtig,
Ta backsbau ist im ganzen Lande verbreitet und liefert zum Theil
eine ausgezeichnete Waare, Obst liefern alle Provinzen in Menge. Un-
geheure Waldungen von allen Arten Europäischer Forstbäume be-
decken die nördlichen Gebirge, in S. sind auch Zedern, Platanen,
Lorbeerbäume, Zipressen und Oleander; einige Gegenden ha-
den freilich Holzmangel; Galläpfel werden in Menge ausgeführt,
auch Gummi Tragant wird in einigen Gegenden gewonnen und
Süßholz. Die schönsten Blumen und duftendsten Kräuter bedecken
die Anhöhen und Fluren der südlicheren Provinzen. Schöne Pferde
in den nördlichen Provinzen, Kamele in einigen Gegenden von Ru-
mili und Bulgarien, Esel u. Maulesel sehr viel, wichtig ist fast
allethalben die R in dv iehzu cht, nicht weniger die Schaf- u. Ziegen-
zucht, auch Schweine ziehen die nördl.provinzen in Menge, Wild
allethalben, auch der Muflon soll in S. noch Vorkommen, so wie in
der Wlachei der Auerochse und auf den Karpathen die Gazelle;
aber an Bären u. Wölfen ist ebenfalls kein Mangel und auch der
Luchs findet sich. Unter dem wilden Geflügel ist der Reiher an der
Donau zu bemerken. Die Fischerei wird nicht sehr stark getrieben;
Bienenzucht ist in Mazedonien, besonders in Serbien, in der Mol-
dau und Wlachei höchst bedeutend, Seidenbau ist in den südlichen
und östlichen Provinzen in S. des Balkan; auch Kermes findet sich
in S.; Heuschrecken sind bisweilen Landplage. Daß Metalle
dem Lande nicht fehlen, lehrt schon das ^Alterthum; aber Mangel an
Bergwerkskunde und Despotismus verhindern den Bergbau; nur we-
nige Gruben anr nördlichen Hauptgebirge werden bearbeitet und liefern
Gold, Silber, Blei, Eisen, Kupfer und Schwefel; viele
reiche Erzgänge bleiben unbeachtet, so wie überhaupt die Schätze des
Mineralreichs nicht gehörig benutzt werden. Stein- und Seesalz
wird in Menge gewonnen, auch Salpeter; daß die ausgedehnten Ge-
birge noch manchen Schatz an Marmor, Alabaster und anderen nutzba-
ren Steinarten haben werden, läßt sich bei der geringen Bekanntschaft
mit dem Innern des Landes wohl erwarten. Mineralquellen sind zahl-
reich. Industrie ist freilich in einigen großen Städten nicht unbedeu-
tend, ja einige Kunstprodukte des Landes sind berühmt, aber die Mehr-
zahl der Einwohner lebt fast ohne alle Gewerbe. Ackerbau und Vieh-
zucht beschäftigen die meisten. Ausgezeichnet ist in einigen Gegenden
die Gerberei (Saffian u. Korduan), Färberei (Türkisch Roth) und manche
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Gebirgen bestehend, aber auch mit höchst furchtbaren Gegenden, in denen
Krapp, Wau, Waid, Saflor, viel Getreide, herrliches Obst, Melonen,
Wein, selbst Reis und Baumwolle (bei Weißkirchen) gebauet wird, der
Maulbeerbaum wild wachst und der Oleander im Freien gedeihet. Frost
ist fast unbekannt, heftige Stürme und Wolkenbrüche sind häufig, im Do-
nauthale steigt die Hitze wohl auf 36°. Baren, Luchse, Wolfe und Gem-
sen bewohnen das waldreiche Gebirge. Die E. sind Machen, Bulgaren,
Raitzen, Deutsche, Juden und Zigeuner, selbst Italiener und Franzosen.
Große Plage durch Mücken, die das Vieh sogar tobten.
40) Toronraler Lomirar am Theiß, Maros, Bega und Temes;
z des Bodens ist Morast.— Hauptort ist Becökerek (betschk.) a. d. Bega,
2200 E. Kanal nach Temeswar.
41) Temeswar (temefchwar). — Hptst. gl.n. a. d. Temes. Starke
Festung. Sitz eines kathvl. u. Griech. Bischofs, kathol. Gymnasium. Gro-
ßes Zeughaus; 12,000e., meistentheils Deutsche; eine Vorstadt wird von
Wlachen bewohnt. Handel mit der Türkei, Eisenfabriken. — Neuarad
am Maros, Marktfl., 5000e.— Versecz (werschetz), 16,000e. Gymna-
sium. Wein- und Reisbau.
42) Arassovaer Lomitat am Temes, Maros und Karasch.— Haup.t-
vrt Lugos (gosch), Marktfl., 6100e. Weinbau. — Gravicz (witscha),
1800 E. Kupfergruben.
c) Lomicare im Innern:
43) Arad am Maros und Weißen Körös. — Hauptort Alrarad,
Marktfl. am Maros, 5000e. Gymnasium. Lebhafter Handel. Nieder-
lage der Türken 1685. Dabei die Festung Arad, Staatsgefangniß.
44) Lzanader (tschan.) Lomikar. — Hptort Mako a. Maros, 9200 E.
Höchst merkwürdig ist das große Pferbegestüt bei Mezöheg>?es (esch), wel-
ches auf einem Raume von 4o..M. einige tausend Pferde unterhalt.
45) Bekeser Lomirac (bekesch.) — Hptort Gyula am Weißen Köros,
11,000 E. — Lsaba (tschaba), Dorf mit 17,800 0.— Bekes (kefch),
Marktfl. am Körös, 11,000e.— Szarvas am Körös, 13,000e. Öko-
nomisches Institut.
46) Biharer Lomirar.— Hptst. Großwardein am Körös, 15,500e.
Sitz eines Bischofs; Akademie, Seminar, Gymnasium. Warme Bader.
— Debreczyn (debbertschin) in einer meilenweiten Ebene, die den herr-
lichsten Ackerboden, die fettesten Weiden, aber auch Sümpfe und dürre
Haid- u. Sandsteppen enthalt, 42,000e., meistentheils Reformirte. Eine
der wichtigsten Städte des Landes, besonders durch Getreide und Vieh,
welches in der Umgegend zu vielen Tausenden weidet. Außerdem liefern
die Handwerker Thonpfeifenköpfe, Pfeifenspitzen, Messer, wollene Zeuge,
Mantel, Schuhe, Schafpelze, Leder in großer Menge; besonders berühmt
ist die hiesige Seife, die mit Natron bereitet wird, von dem man in den
hiesigen Sümpfen jährlich 10,000 Zentner findet. — Außer diesen Comita-
ten sind in Ungarn noch das Land der Rumanier und der Jazygen, ei-
nes mit den Magyaren verwandten Volkes, welches unmittelbar unter
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