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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 46

1911 - Trier : Lintz
4f> Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland. b) Die Viehzucht, Jagd und Fischerei. Sowohl in der feuch- teren und kühleren Waldzone Nordrußlands als auch in den trockneren und wärmeren Gebieten der einstigen Grassteppe Südrußlands ist die Viehzucht stets sehr in den Vordergrund getreten. In Finnland ist sie viel wichtiger als der Ackerbau, und die Wolgasteppe dient ausschließlich der Viehzucht. Besonders Rinder-, Schaf- und Pferdezucht werden in Rußland stark betrieben, obfchon sie im Rückgang begriffen sind. Großes Gewicht wird ferner auf die Geflügelzucht gelegt. Auch Sibirien ist bereits ein viehreiches Land. Wie in Rußland ist sowohl die kühle nördliche Waldzone als auch die südliche Steppe dem Betrieb der Viehzucht günstig. Die au Sibirien nach 8 sich an- schließende Kirgisensteppe ist von viehzuchttreibenden Nomaden Völkern bewohnt. — Im nördlichen Rußland und mehr noch im nörd- lichen Sibirien liefert die Jagd auf Pelztiere eine wertvolle Aus- beute. — Die Fischerei ist nur iu der untern Wolga und im Kaspifchen Meere wichtig; sie erstreckt sich dort hauptfächlich auf Störe und ver- wandte Fischarten, die den teuren Kaviar lieferu. e) Der Bergbau. Sowohl Rußland als auch Sibirien siud reich au Mineralschätzen, so daß der Bergbau einer großen Ent- Wickelung fähig ist. Die Ha uptb er gbaugebiete in Rußland sind der Ural und das Donezgebiet (Abb 14); letzteres liegt im süd- lichen Rußland. Im Ural wird Eisen, Gold und das seltene Platina gewonnen. Das Donezgebiet enthält das größte Steinkohlenlager Rußlands und liefert auch viele andere Schätze. Ein kleineres Kohlen- lager ist das von Tula. In der Nähe von beiden Kohlenlagern wird auch Eisen gewonnen. Sibirien ist an Gold und an fast allen andern Metallen reich. d) Die Gewerbtätigkeit. Die Industrie ist im allgemeinen in Rußland uoch wenig entwickelt. Ihre Entwicklung steht mit dem Vorkommen von Steinkohlen in naher Beziehung. Es können drei Jndustriebezirke unterschieden werden, das Donezgebiet, der Bezirk um Tula und Rnfsisch-Poleu. Charkow, Tula und Lodz siud iu ihueu die bedeutendsten Industriestädte. Auch die großen Städte, besonders Moskau und Warschau, und die Hafenstädte, wie Riga, Petersburg und Odessa, wurden Sitz der Industrie. Gewerbtätig sind ferner die Wolga st ädte, die für den Bezug der Rohstoffe und deu Versand der fertigen Waren einen großen Strom zur Verfügung haben. § 17. e) Die Beteiligung am Welthandel. Auf eine rege. Betei- liguug am Welthandel ist das osteuropäische und nordasiatische Wirt- schaftsreich nicht in dem Maße wie das mittel- und uordwesteuropäische

2. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 47

1911 - Trier : Lintz
Das Europäische ober Kaukasische Weltwirtschaftsreich. 47 angewiesen. Es umfaßt nur weiträumige und schwachbevölkerte Länder, deren Bewohner vorwiegend Landwirtschaft treiben und das zum Leben Nötige dem heimatlichen Boden abzugewinnen vermögen. Der Überfluß der landwirtschaftlichen Erzeugung gelangt zur Ausfuhr. Die Eutwickluug einer Ausfuhrindustrie (Exportindustrie) und die Eroberung von Handelsmärkten bildet keine Lebensfrage für das russische Volk, würde aber auch so leicht nicht gelingen, trotz des natürlichen Reichtums des Landes. Sowohl in der geringen Bildung des russischen Volkes als auch in der ungünstigen Lage Rußlands und Sibiriens zum Meere liegen gewaltige Hemmnisse. Rußland fehlt die unmittelbare Verbindung mit dem Ozean, dem Weltmeere; denn Ostsee und Schwarzes Meer, an die es im N und S stößt, sind eigent- lich Binnenmeere. Nur fern im 0 hat Rußland den Ozean erreicht; aber diese Küste des Großen Ozeaus liegt zu weit entfernt, um die Angliedernng des Wirtschaftsreiches an den Weltverkehr bewirken zu können. Hauptfächlich folgende Gegenstände liefert Rußland anf den Weltmarkt: aus Südrußland Weizen und Leinfamen (zur Ölbereitung), aus Mittelrußland ebenfalls Weizen und Gerste, ferner Geflügel und Eier, aus Nordrußland Roggen, Holz, Butter, Flachs und Pelzwerk, aus Finnland Holz und Butter, aus Sibirien Getreide, Butter, Pelzwerk und Metalle. k) Die Bedeutung des Wirtschastsreiches für Deutschland Für den Handelsverkehr mit dem großen russischen Reiche hat Deutsch- laud eine günstige Lage, da es auf langer Landstrecke mit ihm zusammenstößt und ferner in der Ostsee einen unmittelbaren und nahen Seeverkehr mit ihm unterhalten kann. Günstig ist ferner, daß in Ruß- land zahlreiche Deutsche leben, die zur Festigung der Handels- beziehnngen in hohem Maße beitragen. Die russischen Ostseepro- vinzen sind deutsches Kolonistenland aus der Zeit des deutscheu Ritterordens, und Riga und Reval sind noch heute vorwiegend deutsche Hafen- und Handelsstädte; in Südrußland und zwar im untern Wolgagebiet, in der Krim, in Beffarabien und im Kaukasus gibt es sehr zahlreiche deutsche Kolonien; in allen größeren ruf- fifcheu Städten aber leben viele deutsche Kaufleute, Gewerbe- treibende und Industrielle, und in der bedeutendsten Industrie- stadt Westrußlands, in Lodz (ludfch), sind fast alle Fabriken von Deutschen gegründet worden. Im Jahre 1908 betrug die Einfuhr Deutschlands aus Rußland 950, die Ausfuhr nach dort 450, der Gesamthandel also 1400 Mill. Mark. Die Hauptgegenstände der Einfuhr waren Gerste (für 200 Mill. Mark), Holz (70),

3. Erdkunde - S. 58

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 58 Neu-Orsova endet, und durchzieht die walachische Niederung in einem flachen, nach Norden offenen Bogen. Durch die hügelige Platte der Dobrudscha wird der Strom noch einmal auf eine kurze Strecke nordwärts gedrängt und biegt dann rechtwinklig nach Osten. Von den drei Hauptmündungen, die ein sumpfiges Delta einschließen, ist nur die mittlere, die Sülina, schiffbar. Nebenflüsse der Donau siud: a) rechts: 1. die Jller, 2. der Lech, 3. die Isar links mit den Abflüssen des Ammer- und Starnbergersees, 4. der Inn, der links die Gewässer des Tegern- und rechts die des Chiemsees sowie die Salzach aufnimmt, 5. die Traun aus den Seen des Salzkammerguts, 6. die Enns, 7. die Leitha, 8. die Raab, 9. die Drau links mit der Mur, 10. die Save vom Terglou. Alle diese Nebenflüsse kommen von den Alpen und führen der Donau gewaltige Waffermengen zu. Vom Balkan- system strömen noch zur Douau: 11. die Morawa und 12. der Jsker; b) links: 1. die Wörnitz, 2. die Altmühl, 3. die Naab und 4. der Regen münden in der Nähe von Regensburg, wo die Dampf- fchiffahrt auf der Donau beginnt, 5. die March, 6. die Waag, 7. die Gran, 8. die fischreiche Theiß, der größte Nebenfluß (so lang wie der Rhein), 9. der Alt, 10. der Seret und 11. der Prut. Der Rhein. Der Rhein, „Deutschlands Strom, nicht Grenze", ist wirklich ein ganz deutscher Strom, denn wenn auch das Quell- und Mündungsgebiet nicht zum Deutschen Reiche gehören, so haben sie doch deutsche Bevölkerung. Der Rhein entsteht auf der Ostseite des St. Gotthard aus dem Vorder- und Mittelrhein, fließt zuerst nach Nordosten und ver- einigt sich bei Reichenau mit dem Hinterrhein vom Rheinwaldgletscher. Bei Chur wendet er sich nach Norden, durchströmt den grünen Boden- see und den Untersee, durchbricht westwärts den Jura und bildet bei Schaffhausen den 24 in hohen Rheinfall. Bei Basel nach Norden umbiegend, fließt er, immer noch ein reißender Strom, durch die oberrheinische Tiefebene. Von der Münduug des Mains ab wendet

4. Erdkunde - S. 100

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 100 — die zweitgrößte Stadt Ungarns, ein sehr lebhafter Handelsplatz. Nördlich vom Franzens-Kanal, welcher die Donau mit der Theiß verbindet, liegt Maria-Theresiopel (75 000 E.), der Marktplatz für die Produkte der getreide- und viehreichen Umgebung. •—- Östlich der Theiß, zwischen Maros und Donan liegt Temesvar (40 000 E.). — An der Grenze gegen Rumänien, am „Eisernen Thor", der nunmehr für die Schiffahrt regulierten Stromschnelle der Donau (Bild S. 57), ist Alt-Orsova. In der Nähe die warmen Schwefelquellen (Herkulesbad) von Mehadia. Siebenbürgen hat zum Teil deutsche Bevölkerung (etwa V^Mill.), die sogenannten Sachsen, deren wichtigste Orte das gewerbreiche Kronstadt (33 000 E.) und Hermannstadt sind. — In dem von Magyaren bewohnten Gebiete liegt Klausenburg (34000 E.). Universität. — Die im Westen lebenden Rumänen, über die Hälfte der Bevölkerung, haben keine größere Stadt. 2. Fiume samt Gebiet. Die Stadt Fiume (31000 E.) am Busen vou Quarnero ist der Hauptplatz für den ungarischen Seeverkehr. 3. Kroatien und Slavonien. Die Hauptstadt Agram unfern der Save hat 38 000 E. Universität. —- Esseg ist eine Festuug oberhalb der Draumündung. (Bosnien und die Herzegowina siehe S. 125.) Die Schweiz. I. Die Schweiz ist vorherrschend Gebirgsland. In der südlichen Hälfte erheben sich gewaltige Massen der Alpen. An ihrem nördlichen Abhang breitet sich die wellenförmige schweizerische Hochebene aus, welche gegen Frankreich vom Jura, einem Wasser- armen, bis zu 1700 m hohen Gebirge abgeschlossen wird. — Die Schweizer Alpen sind alljährlich das Reiseziel Tausender von Frem- den, die hierher eilen, die Wunder der Hochgebirgswelt stauneud zu betrachten. Besonders besucht ist das sogeuannte Berner Ober- land. In kühnen Formen erheben sich hier Gipfel wie das Finster- aarhorn, die Jungfran u. a. zu einer Höhe von über 4000 m.

5. Erdkunde - S. 162

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 162 — oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham". — Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel. — Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge- legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig. 2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.) ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow (175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und Wolle. Universität. 3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak- baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.), ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel- Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew (92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien. 4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste Stadt Litauens. 5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor- orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie. 6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa- Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels- platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt (60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat, rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. — Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten 283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee, wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.

6. Die Landschaften Europas - S. 334

1900 - Trier : Lintz
334 Das Russische und Rumänische Tiefland. Hauptgegenstand des Fanges ist der Stör, der den teuren Kaviar liefert. Als der feinste Fisch gilt der Sterlet. Die Bedeutung der Wolga als Schiffahrtsstrasse. Wegen ihres Wasserreich turas, ihrer Tiefe und ihrer bedeutenden Länge ist die Wolga für die Schiffahrt sehr geeignet. Dies gilt auch von mehreren ihrer Nebenflüsse, besonders von der Kama und der Oka. Da die Wolga ferner durch Kanalbauten leicht mit dem Stromnetz der Newá und zwar auf drei Wegen, sowie mit dem der nördlichen Dwina in Verbindung gesetzt werden konnte, ihre Mündung aber in einem Meere erfolgt, das den Schif- fahrtsweg noch weithin verlängert, dient die Schiffahrt nicht bloss dem Personen- und Güterverkehr der angrenzenden Gebiete, sondern auch dem Durchgangsverkehr von S nach dem N und von 0 nach dem W Russlands. Im ganzen bewegen sich etwa 30000 Schiffe auf dem Riesenstrome. Unter denselben befinden sich 1200 Dampfer. Der Schiffsverkehr würde noch ein viel grösserer sein, wenn er nicht etwa 5 */2 Monate jährlich durch Eis gesperrt wäre. Der Wert der Frachtgüter, die vornehmlich aus Getreide, Holz, Naphtha, Salz u. s. w. bestehen, wird auf über 300 Mill. M. geschätzt. Dem Personenverkehr dienen zweistöckige Riesendampfer. Derselbe ist in den Sommermonaten ein sehr reger; denn viele Russen lieben es, statt einer Badereise, auf dem heiligen Strome, den sie „Mütterchen Wolga" nennen, eine Fahrt hinunter bis Astrachan und wieder zurück zu machen. Wenn auch die Uferbilder nur an wenigen Punkten das Auge zu bezaubern vermögen und besonders die Steppen- bilder an dem Unterlaufe dasselbe sehr ermüden, so hat die Fahrt auf dem majestätischen, überall mit zahllosen grossen und kleinen Schiffen belebten Strome und vorbei an vielen eigenartigen Städten und Völkern doch ihre be- sondern Reize, die jene Vorliebe wohl erklären. Die Verkehrsvorteile, welche die Wolga und ihre Neben- flüsse darbieten, kommen besonders den Städten zu gute, die an ihren Ufern erblüht sind. Es sind von dem obersten Laufe an folgende mit mehr als 50000 E.: Twer (55000 E.), wo die Schiff- barkeit der Wolga beginnt, Jaroslawl (75000 E.), Nischni- Nöwgorod (= Nieder-Neustadt, 100000 E.), Kasan (= Kessel, Vertiefung, 135000 E.), Samára (95000 E.), Sarátow (spr. ssarátoff, 140000 E.), Zarizyn (60000 E.) und Astrachan (115000 E.). In den meisten dieser Städte hat sich, da die Wolga den billigen Bezug von Rohstoffen und den billigen Versand fertiger Waren ermöglichte, oder weil die Umgegend viele Roh- stoffe liefern konnte, die Industrie lebhaft entwickelt, so in Twer, das noch dem nordwestrussischen Flachsbezirk angehört, die Lein- wandweberei, in Jaroslawl das Leinen- und Baumwollgewerbe, in Iwanowo-Wosnessensk (55000 E.), einer Stadt, die etwas südlich von der Wolga und zwar von Kostroma liegt, ebenfalls das Baumwollgewerbe (das russische Manchester genannt), in Nischni-Nowgorod die Verarbeitung: vou Getreide und

7. Die Landschaften Europas - S. 384

1900 - Trier : Lintz
384 Die Balkanhalbinsel. 7. Der Austausch der Erzeugnisse: Binnenhandel, Ein- und Ausfuhr. Infolge der politischen Zerrissenheit der Landschaft sind dem Handelsverkehr zwischen den einzelnen Teilen derselben Schranken gesetzt. Zu den politischen Schranken kommen die natürlichen der hohen Gebirge. Zwar öffnet das Meer, das auf drei Seiten die Halbinsel umgiebt, einen andern Verkehrsweg, aber fast nur für die Gegenden, die auf derselben Gebirgsseite und an der nämlichen Küste liegen. Zu einem regen Austausch der Erzeugnisse ist zudem wenig Veran- lassung gegeben, da diese ziemlich gleichartig sind. Bedeu- tender ist zum Teil noch der Ein- und Ausfuhr verkehr mit fernem Gebieten, die andere wirtschaftliche Verhältnisse haben. In der Türkei hatte 1894/95 die Einfuhr einen Wert von 445 Mill. M. (Hauptgegenstände: Gewebe, Getreide und Mehl, Zucker), die Ausfuhr von 254 Mill. M. (Hauptg. : Rohseide und Cocons, Trauben, Getreide und Mehl). Fast der gesamte Handel, besonders der Geldhandel, wird von Griechen und Armeniern betrieben. Bulgarien (mit Ostrumelien) hatte 1896 eine Einfuhr von 61 Mill. M. (hauptsächlich von Geweben und Garnen, Kolonialwaren, Metallen und Metall- waren und eine Ausfuhr von 87 Mill. M. (vorwiegend von Getreide und Vieh). Serbien führte 1896 für 27 Mill. M. Waren ein (besonders Gewebe, Me- talle und Metallwaren) und für 43 Mill. M. Waren aus (besonders Getreide, Pflaumen, Wein, Vieh). Montenegro führte 1896 für I1/* Mill. M. Waren ein; der Wert der Ausfuhr, die hauptsächlich aus Vieh und Vieherzeugnissen besteht, ist unbekannt. Die Einfuhr Griechenlands belief sich 1895 auf 85 Mill. M. (Haupt- gegenstände: Getreide, Gewebe und Garne, Metalle), die Ausfuhr auf 57 Mill. M. (besonders Korinthen, Metall und Erze, Wein, Feigen und Olivenöl). 8. Das Verkehrswesen: Eisenbahn- und Schiffahrtslinien. Die fast überall von Gebirgen durchzogene Balkanhalbinsel kann erst Anfänge eines geordneten Verkehrswesens aufweisen. Eine höhere Kultur ist zur Überwindung der Verkehrs- schwierigkeiten nötig. Es fehlt sogar fast überall noch an Land- Strassen, und in Gebirgsgegenden müssen Gebirgspfade, die von Lasttieren erklettert werden, dem Verkehr genügen. Das Eisenbahnnetz ist ebenfalls noch wenig ausgebaut. Eine wichtige Bahnlinie ist die Orientbahn, die die Balkanhalbinsel und ihre bedeutendste Stadt, Konstantinopel, dem Weltverkehr an- gliedert. Sie führt, von Budapest kommend, über Belgrad, Sofia, durch die Porta Trajani, über Philippopel und Adrianopel nach Konstantinopel. In gleicher Richtung geht eine zweite Bahnlinie, die von Saloniki ausläuft, dem Wardar- und Mórawathal folgt und sich in Niscli mit der andern Linie vereinigt. Die Verbindung mit dem Donaugebiet fehlt noch. Eine weitere wichtige Bahnlinie ist

8. Die Landschaften Europas - S. 328

1900 - Trier : Lintz
328 Das Russische und Rumänische Tiefland. haltigen Boden haben, sind für den Anbau noch wenig gewonnen. In dem grössten Teile der Steppe breiten sich aber heute wogende Getreidefluren aus, wo früher nur Grassteppe war. Zahlreicher sind infolgedessen die Ansiedelungen geworden, wenn auch das Land noch immer nicht dicht bevölkert ist, und die Fruchtschober, die in grosser Zahl um die Dörfer stehen, deuten zusammen mit den vielen Windmühlen, die alle Hügel in deren Nähe be- setzt haben, im Bilde der Landschaft schon die reichen Erträge des Steppenbodens an. Die wichtigsten Anbaugewächse sind Weizen, Mais und Flachs. Letzterer wird aber fast nur zur Samen-, nicht zur Fasergewinnung gezogen. Ausserdem wird stellenweise auch Tabakbau, z. B. in Podolien am mittleren Dnjestr und in der Krim, Zuckerrübenbau, ebenfalls in Podolien und in der Umgegend von Charkow, Weinbau, nämlich in Bessa- rabien am untern Dnjestr und untern Don, sowie Obstbau, in Podolien und Bessarabien, bei Charkow, am untern Don und eben- falls besonders in der Krim, betrieben. Von geringerer Bedeutung sind noch einige andere Kulturen, wie der Cichorien!)au bei Rostow, der Kar den distelbau in Bessarabien und in der Krim. Fast überall werden in der Steppe in grosser Menge ferner Kür- bisse und Melonen gezogen, die in den heissen Zeiten eine er- frischende Speise bilden. Von allen Anbaugebieten Südrusslands ist am meisten die Südküste der Krim durch die Gunst der Lage und des Klimas ausgezeichnet. Einer wirksamen Sonnenbestrahlung ausge- setzt und zugleich in der Nähe des klimamildernden Meeres liegend, ferner mit einem Boden, nämlich Kalkboden, ausgestattet, der sich kräftig erwärmt, ist das Jailagebirge auf seinen Süd- abhängen und in seinen südlichen Thälern, in die der warme und feuchte Hauch des Meeres wehen kann, für eine feinere Obst- und Weinkultur in hohem Masse geeignet. Der Obst- und Weinbau der Krim. Eine Fülle der edelsten Erzeugnisse kann von der Krim aus nach den grossen Städten des Russischen Reiches versandt werden. Überall sind Obst- und Weingärten angelegt. Dieselben nehmen einen Raum von über 60 qkm ein. Etwa ljz Mill. Ctr. frisches Obst wird erzeugt. Bedeutende Mos- kauer und Petersburger Geschäfte kaufen alljährlich für fast 2x/a Mill. M. Obst und Trauben ein. Unter den Obstsorten steht der Apfelbaum an erster Stelle. Doch werden auch viele Birnen, Aprikosen, Pfirsichen, Kirschen und Paranüsse geerntet. Auch die Trauben werden zum grossen Teil zum Frisch- genuss versandt. Sie sind dünnschalig und sehr süss. Weine, die man an der Südküste, besonders in dem berühmten Sudakthaie, das allein jährlich über 100000 Ctr. Weintrauben liefert, gewinnt, sind ebenfalls süsslich, während in einigen nördlichen Thälern minderwertige und herbere Weine gezogen werden. Für die Ernährung der Bevölkerung ist ausser Ackerbau und Viehzucht auch der Fischfan#' wichtig, der sowohl an einer langen Küste als auch auf grossen Strömen betrieben werden kann.

9. Die Landschaften Europas - S. 342

1900 - Trier : Lintz
342 Das Russische und Rumänische Tiefland. wechselt, so lange sie ungeteilt ist, zwischen 800 bis 1400 m. Auch die Tiefe ist bedeutend und beträgt an mehreren Stellen bis zu 30 m. Noch einen Lauf von etwa 900 km legt der Strom bis zu seiner Mündung ins Schwarze Meer zurück. Er fliesst vom Eisernen Thor bis Widin nach S, von dort bis unterhalb Silistria nach 0, dann bis Gal atz nach N und zuletzt wieder nach 0. Besonders von Silistria an verzweigt er sich stark. Bei Brail a sammelt die Donau ihr Wasser wieder mehr, bis etwa 80 km vor der Mündung die eigentliche Gabelung und Deltabildung beginnt. Es sind hauptsächlich drei Mündungsarme zu unterscheiden, der Kiliaarm im N, der Sulinaarm in der Mitte und der St. Georgs- arm im S. Der Kiliaarm ist der stärkste. Er führt 63% des Donauwassers ins Meer. Für den Verkehr hat aber der mittlere, der Sulinaarm mehr Bedeutung, obschon er der schwächste ist und nur 8 % der Wassermenge fortführt. Von den Nebenflüssen, die die Donau aus dein Rumänischen Tieflande und noch kurz vor ihrer Mündung empfängt, sind die bedeutendsten die Aluta, die aus Siebenbürgen kommt, und der Prath, der längs des östlichen Sudetenrandes nach S fliesst. Die Richtung, die dieser letztere Fluss nimmt, beweist, dass auch auf der Ostseite der Karpaten die Abdachung nach S die nach 0 übertrifft. b. Das Kulturbild, Fast das ganze Gebiet hat einen sehr fruchtbaren Boden. Dieser ist im W Lehmboden, von den Karpatengewässern her- beigetragen, im 0 Löss, den die Winde brachten. Weniger günstig ist das Klima. Infolge der hohen Gebirgsumwallung im N und W ist es ein streng kontinentales. Auf einen heissen Sommer, in welchem das Thermometer bis zu 40° C steigt, folgt ein Winter, der eine Kälte bis zu —36° C bringt. Die mittlem Temperaturen betragen in Bukarest für das ganze Jahr 10,30 C, für den Juli 22,40 C und für den Januar —4,40 C. Günstig ist aber, dass die Hauptregenzeit in den Sommer fällt. Sonst würde das rumänische Tiefland wohl Steppennatur zeigen. Die reichen Sommerregen — im ganzen fallen 55—60 cm Regen — aber sichern zusammen mit dem grossen Wärmemass allen Gewächsen ein schnelles und üppiges Wachstum. Sie verzögern nur zuweilen die Ernte. Das Hauptgetreide ist der 3iais, nächst diesem der Aveizen. In der Regel wird Winterweizen gesäet, nur bei ungünstiger Wit- terung auch viel Sommerweizen. Sowohl Mais als auch Weizen werden über den Bedarf gebaut. Am meisten wird sogar Weizen ausgeführt, dessen Reife schon Ende Juni eintritt. In der Moldau wird auch viel Wein gebaut. Es sind dort 100000 ha mit Reben bepflanzt. Die natürliche Fruchtbarkeit des Bodens könnte noch viel mehr

10. Die Landschaften Europas - S. 348

1900 - Trier : Lintz
'348 Das Russische und Rumänische Tieñand. ganze Land ihren Weg nehmen, sind Kohlen. Holz, Zucker, Tabak, Obst und Wein. Der Überfluss des Landes, besonders an Nahrungs- mitteln und Rohstoffen, muss an das Ausland abgegeben werden, das für dieselben mancherlei Waren, die in der Landschaft selbst noch nicht in genügendem Umfange hergestellt werden können, liefert. Es gilt dies sowohl für den russischen als auch für den rumänischen Teil der Landschaft. Russland führte i. J. 1896 ohne Finnland für 1910 Mill. Jl. Waren ein und für 2235 Mill. Jl. Waren aus. Die Hauptgegenstände der Einfuhr waren Raumwolle (245), Maschinen (212), Eisen (143), Thee (135), Metallwaren (80) und Kohle (53 Mill. Jl.), die der Ausfuhr Getreide (1045), Flachs (203), Holz (151), Leinsamen (114), Zucker (94), Petroleum (94) und Eier (70 Mill. Jl). Den Haupthandelsverkehr unterhält Russland mit Deutschland und Grossbritannien. Finnland führte 1897 für 164 Mill. Jl Waren ein, darunter für 33 Mill. Jl. Getreide, und für 137 Mill. Jl Waren aus, darunter für 64 Mill. Jl Holz und für 25 Mill. Jl Rutter. Rumänien hatte im Durchschnitt der Jahre 1892—1896 eine Einfuhr von 300 und eine Ausfuhr von 246 Mill, Jl. Die Einfuhr bestand hauptsäch- lich aus Spinnstoffen, Garnen, Geweben, Metallen und Metallwaren, die Ausfuhr vorwiegend aus Getreide (221). Letzteres geht hauptsächlich zu Schiff nach Relgien, Grossbritannien und Westdeutschland. Seine Einfuhr empfängt Rumä- nien vorwiegend aus Deutschland, Österreich-Ungarn und Grossbritannien. Der Handelsverkehr mit dem benachbarten Russland ist äusserst gering, weil die beiden Länder gleiche Produkte auf den Weltmarkt liefern und daher nicht auf einen Austausch der Erzeugnisse angewiesen sind. 8. Das Verkehrswesen: Eisenbahn- und Schiffahrtslinien. Bei dem Vorwiegen des landwirtschaftlichen Betriebes und bei der verhältnismässig geringen Zahl von grösseren Städten war das Verkehrsbedürfnisnicht so g r o s s als in den meisten andern europäischen Staaten, die wir bisher kennen lernten. Hierzu kam, dass die Landschaft über ein ausgedehntes Netz von natür- lichen Wasserstrassen verfügt. So fehlte der Ansporn, das Verkehrsnetz so auszubauen, wie es in den andern Ländern geschehen ist. Selbst an guten, stets benutzbaren Land st rassen fehlt es. Der Schlitten verkehr während des langen, gewöhnlich sclmee- reichen Winters gleicht diesen Übelstand aber etwas aus. Auch ein Eisenbahnnetz erhielt die Landschaft erst in den letzten Jahrzehnten, und manche wichtige Linien, besonders Verbindungs- strecken, sind noch zubauen. Der wichtigste K n o t e n p u n k t des- selben ist das in der Mitte Russlands gelegene Moskau. Von dort laufen 7 wichtige Eisenbahnlinien aus und zwar nach Warschau, mit einer Abzweigung nach Riga, nach Charkow und Sewastopol mit einer Abzweigung nach Kiew, nach Rostów und weiter zum Kaukasus mit einer Abzweigung nach Zarizyn an der untern Wolga, nach Samara (Sibirische Balm), nach Nischni-Nowgorod, nach Archangelsk (im Bau begriffen) und nach Petersburg. Wichtig für den Verkehr sind auch die Linien Odessa-Warschau und Petersburg-
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