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1. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 34

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
34 Hindenburg, der Befreier Ostpreußens. 5. Wie Hindenburg die Russen einkreiste. Die Russen waren immer noch in großer Übermacht. Hindenburg wußte, daß er sie nur vernichten könne, wenn er sie umstellte und einkreiste, so daß sie wie in einer Mausefalle saßen. Rasch wurden vom westlichen Kriegsschauplatz noch Truppen herbeigeschafft. Nach dreitägiger Bahnfahrt wurden sie ausgeladen und mußten sofort mit eingreifen. Als nun einzelne russische Abteilungen angegriffen wurden, stieß die gesamte Macht der Narewarmee von Süden vor. Das hatte Hindenburg bezweckt. Ohne daß sie es ahnte, rannte diese Armee ins Verderben. Hindenburg ließ die einzelnen Truppenabteilungen so marschieren, daß seine Armee endlich in einem großen Halbkreis stand, der sich immer mehr zum Kreise rundete. Allerdings stellte er ungeheure Anforderungen an die Marschfähigkeit der Truppen. Aber mit beispielloser Zähigkeit und Opferfreudigkeit leisteten es unsere braven Truppen. Oft mußten in einem Tage bis 60 Kilometer marschiert werden, in glühender Sonne, bei brennendem Durst und ohne Verpflegung; denn der Proviant konnte nicht so schnell nachkommen. Und am Schluß des Marsches wurden sie oft sofort in den Kampf geführt; aber nie versagten sie. In den offenen Kreis marschierten die Russen von Südosten her ein, ohne daß sie die Umstellung merkten. Denken wir uns einen Bogen ungefähr über Soldau, Gilgenburg, Hohenstein und Ortelsburg. So etwa standen die deutschen Abteilungen. Zwischen Gilgenburg und Hohenstein liegt das Dorf Tannenberg, wo Hindenburg während der Schlacht seinen Stand hatte. *■ Deutsche Flieger schwebten über den eigenen und den feindlichen Stellungen und meldeten dem Feldherrn endlich, daß die Einkreisung vollzogen sei. *) Skizze — flüchtiger Entwurf. Cs? #Hohenstein \ Tannenberg Ortelsbw ^ ^Gilgenburg\,+^ Moldau L>kizze *) von der Schlacht bei Tannenberg.

2. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 120

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
120 Kleine Bilder aus großer Zeit. Wer fühlte nicht die ungeheure Wichtigkeit dieser Aufgabe, eine der größten und schönsten, die uns der gewaltige Krieg aller Zeiten stellt? Wer fühlte nicht die Verpflichtung, ihre Lösung nach Kräften zu fördern*) ? . . . „Monatsschrift für die Mitglieder d. Cvang. Bundes." (Gekürzt.) 71. Kleine Bilder aus großer Zeit. 1. Wie der Tigergeneral Rennenkampf Insterburg verließ. Der General von Rennenkampf war vielleicht der tüchtigste Mann im russischen Heere. „Tigergeneral" wurde er von den Chinesen genannt, denen er einst viel zu schaffen gemacht hatte. Im Kriege gegen die Japaner zeichnete er sich derart aus, daß sie demjenigen 200 000 Rubel geben wollten, der ihn töten würde**). Während des Feldzuges gegen Ostpreußen war er Führer der russischen Nord- oder Wilna-Armee und hatte sein Hauptquartier anfangs in Gumbinnen, dann im „Dessauer Hof" zu Insterburg. Er liebte es, den Kriegsdienst nicht zu selten mit Sektgelagen abwechseln zu lassen. Sie dauerten bis in die späte Nacht hinein, oft bis zum dämmernden Morgen. Daher schlief der General recht häufig bis zur zehnten Vormittagsstunde. Wie erzählt wird, war das auch am 11. September 1914 der Fall, als der Adjutant in sein Schlafzimmer stürzte und ihn mit den Worten weckte: „Die Deutschen sind da!" Es war dem General recht unangenehm, daß er in der „verdienten Nachtruhe" gestört und überrascht wurde. In der Eile fand er nicht gleich seine Uniform. Daher kleidete er sich in Zivil und bestieg sein Schlachtroß — nein, ein Auto, um in schnellster Fahrt die Grenze des „heiligen Rußland" zu erreichen. Auch der oberste Heerführer, Großfürst Nikolai Nikolajewitsch, soll sich in Zivil der Autofahrt angeschlossen haben. Nach Hermann Hillger.***) 2. Gerechte Strafe für russischen Frevel. Vor der Flucht aus Insterburg konnten die Russen, da sie sich sehr beeilen mußten, nicht mehr alles dort derart zerstören, wie sie es gern getan hätten, und auch nicht alles mitnehmen. Darum machten sie in blinder Wut soviel wie möglich unbrauchbar. In besonders roher Weise haben sie sich *) Vorsitzender des Aufsichtsrats der Od.ah. ist D. Otto Everling, Berlin-Nikolassee. Dem Aufsichtsrat gehört u. a. an der um Ostpreußens Wiederaufbau so hoch verdiente Generalsuperintendent Hans (Schottin; Königsberg. Nähere Auskunft erteilt die „Hauptgeschäftsstelle des Evangelischen Bundes." Berlin W 35. Am Karlsbad 5. **) Ein teurer und ein billiger Kopf. Der russische Oberbefehlshaber Nikolai Nikolajewitsch soll 250000 Rubel auf den Kopf Hindenburgs gesetzt haben. Als das Hindenburg erfuhr, hat er, so erzählen unsere Soldaten im Osten, geantwortet: „Und ich geb' ihm für seinen nicht fünfundzwanzig Pfennig." „Lust. Bl." ***) „Hindenburg, der Befreier Ostpreußens." (Krieg und Sieg. 4. Band.) Verlag Hermann Hillger. Berlin W 9.

3. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 35

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Hindenburg, der Befteier Ostpreußens. 6. Wie die Russen vernichtet wurden. Nun wurde mit aller Wucht an sämtlichen Punkten angegriffen. Die Sch', chtlinie tvar etwa 70 Kilometer lang; es war eine Reihe einzelner Schlachten zwischen den Korps. Zu spät merkten die Russen, daß sie in einem Kessel eingeschlossen waren. Einzelne Abteilungen versuchten durchzubrechen; sie wurden aber zurückgeworfen. Auf der Flucht stießen sie dann mit anderen russischen Korps zusammen, die von einer andern Seite her zurückgejagt worden waren. Einzelne Heeresteile suchten sich nach der russischen Grenze zurückzuziehen; aber der Rückzug war ihnen versperrt. So wurden sämtliche russische Heeresabteilungen nach der Mitte zusammengedrängt, rings umgeben von den verfolgenden Deutschen und von allen Seiten dem feindlichen Feuer ausgesetzt. Es entstand eine furchtbare Verwirrung. Biele Fußtruppen und Reiter warfen sich in die Seen, um schwimmend das andere Ufer zu erreichen; die meisten fanden ein nasses Grab. Ganze Abteilungen gerieten auf Moore und mußten hier mit Roß und Wagen jämmerlich zugrunde gehen; zu Lausenden und Jehntausenden gaben sie sich gefangen. 7. Die Beute. Das war die Vernichtung der Naretvarmee. Die Beute entsprach dem Sieg. 92000 Gefangene wurden gemacht, 60 000 Tote und Verwundete wurden gezählt, ungerechnet die in den Seen Ertrunkenem« oder in den Sümpfen Versunkenen. Der russische Oberbefehlshaber (General Samso-noff) war auch gefallen*). Uber 300 Kanonen, Hunderte von Maschinengewehren und ungezählte Kriegswagen aller Art, sowie Gewehre fielen den Siegern in die Hände. Der General Mackensen, Befehlshaber eines Korps, jetzt Generalfeldmarschall, nahm allein 30 000 Russen gefangen und erbeutete 100 Geschütze. Hindenburg wurde zum Generalobersten ernannt. 8. Wie Ostpreußen vollends gesäubert wurde. Weiter im Osten, etwa von Insterburg nach Süden, stand nun aber noch die Njemenarmee**). Hindenburg gönnte sich keine Ruhe. Kaum 14 Tage später griff er auch diese Armee an, schlug sie gänzlich in der großen „Schlacht bei den masurischen Seen", machte wieder große Kriegsbeute, unter anderem 30 000 Gefangene und jagte den Rest der feindlichen Armee über die Grenze. Nun war Ostpreußen gesäubert. Ganz Deutschland aber jubelte dem Befreier zu***). *) Samsonoff hatte sich auf seiner Flucht im Walde bald von seinem Stabe ent; fernt und erschoß sich, um seine Niederlage nicht überleben zu müssen. **) Die Njemenarmee hatte sich östlich der großen masurischen Seen in einem großen Bogen ausgestellt, der von Labiau an der Deime bis Lyck reichte und die Städte berührte: Tapiau, Wehlau, Allenburg, Gerdauen, Nordenburg, Angerburg, Lötzen und Arys. ***) Durch die Schlachten bei „Tannenberg" und bei den „masurilchen Seen" (erste Hälfte des September) war es Hinoenburg gelungen, zwei starke russische Armeen mit 500 000 Mann zu vernichten. — General Nennemampf, Befehlshaber der Njemert: oder Wilnaarmee, und der Höchstkommandierende Nikolaus Nikolajewitsch flohen aus Inster-

4. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 32

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Ostpreußisch. Hindenburg, der Befreier Ostpreußens. „Eine Sündflut Russen — eine viertel Million!" In den Sattel schwang sich der Führer schon und donnert: „An die Gewehre! Kinder, nun hab' ich die Ratzen zu Häuf'! Nun lohnt es, nun schmettert die Tatzen drauf!" 4. Ein Meldereiter auf schweißendem Tier durch Deutschlands Fluren ins Hauptquartier. Wild schwingt er die Siegesreiser: „Meldung aus Ostpreußen!" „Schnell — sie besagt?" „Eine viertel Million Russen zum Teufel gejagt!" „Das lohnt sich!" lachte der Kaiser. Und der Reiter mit letzter Atemqual: „Majestät — ganz die Meinung — vom Herrn General." Rudolf Herzog, „Ritter, Tod und Teufel." Kriegsgedichte. Verlag Quelle & Meyer. Leipzig. 21. Hindenburg, der Befreier Ostpreußens. 1. Wie die Russen in Ostpreußen einfielen. Schon vor der Kriegserklärung, am r. August, überschritten russische Vorposten die preußische Grenze, um Brücken und Eisenbahnen zu zerstören. Sie wurden aber zurückgeworfen. Bald kamen größere russische Abteilungen. Aber sie wurden in siegreichen Gefechten- geschlagen und verloren Kanonen und viele Gefangene. Die Russen kamen aber in immer stärkerer Übermacht, und um die Mitte August marschierten zwei große Armeen in Ostpreußen ein. Die eine kam von Osten her, aus der Gegend des Flusses Njemen*) und hieß daher die Njemenarmee. Sie nahm die Richtung gegen Königsberg. Die andere kam von Süden her, aus der Gegend des Flusses Narew **), weshalb sie Narewarmee hieß. Es waren zusammen mehr als y2 Million Feinde. Ihnen gegenüber standen nur schwache deutsche Kräfte. Wenn diese im Osten der Provinz stehen geblieben wären, so hätten sie zwischen den beiden russischen Armeen zerdrückt werden können. Namentlich von der Narewarmee drohte Gefahr, weil diese den Deutschen in die rechte Flanke fallen konnte. Darum zogen sich die deutschen Truppen immer mehr nach Westen zurück, freiwillig, ohne von den Russen verfolgt zu werden. Die Russen zogen langsam nach und besetzten die Ortschaften. Schließlich war der größte Teil von Ostpreußen in ihren Händen. Königsberg rüstete sich schon auf eine Belagerung, und das Tieflandsgebiet an der Weichsel begann man schon unter Wasser zu setzen. 2. Wie die Russen hausten. An diesen Nussentagen haben die Bewohner Ostpreußens Furchtbares ausgestanden. Was sich noch rechtzeitig retten konnte, floh nach dem Westen. *) Nj emen — so wird die Memel in Rußland genannt. **) Narew — rechter Nebenflnß des Bug, der in die Weichsel fließt.

5. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 52

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
52 Bilder aus der Winterschlacht in Masuren. Krückstock, und bin in die Stadt gekommen. Ich war beim Herrn Landrat, der hat mir versprochen, einen Geldvorschuß zu geben. Nun komme ich zum Herrn Superintendenten und bitte um etwas Kleider. Ostpreußische Kriegserlebnisse von Superintendent Braun.*) 33. Bilder aus der Winterschlacht in Masuren. (Erste Hälfte des Februar 1915.) 1. Die neuntägige Winterschlacht in Masuren. Die Russen konnten ihre schweren Niederlagen in Masuren nicht so leicht vergessen. Gar zu gern hätten sie unser schönes Ostpreußen erobert. Darum sammelten sie in Eile ein mächtiges Heer und rückten im Herbst 1914 abermals gegen unsere Grenze vor. Wiederum wurde Hindenburg der Retter Ostpreußens. Weil jedoch ein großer Teil seines Heeres auf anderen Kriegsschauplätzen kämpfte und daher die Feinde an Zahl mehrfach überlegen waren, konnte er sich nicht sofort auf große Kämpfe einlassen, sondern ging bis an die Angerapp und die masurischen Seen zurück. Hier bezogen seine Truppen starke natürliche Winterstellungen und Schützengräben und verteidigten mit Todesverachtung Monate lang unsere Provinz gegen die heftigen Angriffe der Feinde. Mit welcher Zähigkeit die Russen vorgingen, sehen wir z. B. daran, daß am ersten Weihnachtsfeste 1914 Teile eines sibirischen Armeekorps bis zur Brust im Wasser das Sumpfgelände eines Bruches durchwateten. Ihr Angriff wurde jedoch auch abgewiesen. Anfang Februar 1915 war die Zeit gekommen, wo frische deutsche Kräfte zu Hilfe gesandt werden konnten. Nun sollte auch für unsere Provinz die Befreiungsstunde schlagen. Hindenburg fuhr mit dem verstärkten Heere wie ein Sturmwind unter die nichts ahnenden Feinde und säuberte aufs neue Ostpreußen von dem russischen Eindringling, der hier wieder schrecklich gehaust hatte. Durch fast übermenschliche Eilmärsche in Eis und Schnee gelang es ihm, den größten Teil des feindlichen Heeres zu umzingeln. In erbitterten Kämpfen am Spirdingsee, bei Johannisburg, Lyck und Pillkallen schlug er dann die Russen kräftig aufs Haupt, trieb die Reste der russischen Armee tn die Wälder von Augustowo und kreiste sie daselbst ein. Am 15. Februar war kein Russe mehr auf deutschem Boden. Unsere Provinz war vom Feinde endgültig befreit, die vielgeprüfte Bevölkerung atmete wieder erleichtert auf. Die ostpreußischen Flüchtlinge kehrten erneut in Scharen in ihre liebe Heimat zurück und wurden seit der Zeit nicht mehr von den Russen belästigt. Diesen war nunmehr die Lust vergangen, noch einmal in Ostpreußen einzubrechen. In der neuntägigen Winterschlacht in Masuren wurde die über 200 000 Mann starke russische Armee völlig vernichtet. Unsere braven Truppen haben *) §urn Besten des Kindrrkrüppelheirns. Druck und Verlag Krüppellehranstalt Angerburq i. Ostpr.

6. Die Ostseeprovinzen - S. 3

1916 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Gründung der Kolonie 3 dem Steinbau gehört hatten, mit langen Schiffstauen und vermeinen in ihrer Torheit, die Burg in die Diina herabziehen zu können, aber, von Schleuderern verwundet, zogen sie sich mit Schaden zurück. Die benachbarten Bewohner von Kirchholm gehen besagten Priester mit ähnlichen Versprechungen an und tragen nach Vollendung der Burg von ihren Listen den Gewinn davon. Zuerst ließen sie sich mit einer gewissen Absicht taufen, deren Hamen sind viliende, Uldenago, Wade, waldeko, Gerweder, vietzo. Während des Baues der beiden vorgenannten Burgen wird Meynhard vom bremischen Metropolitan zum Bischof ordiniert. Nach Vollendung aber der zweiten Burg [Kirchholm] war der Lid vergessen und log die Nichtswürdigkeit, und kein einziger nimmt den Glauben an. Des Predigers Herz wird allerdings erschüttert, besonders da sie nach und nach beschließen, seine Sachen zu rauben, seine Diener zu mißhandeln, ihn selbst aus dem Lande zu treiben; die Taufe, die sie im Wasser empfangen hatten, meinen sie durch Baden in der Düna fortzutun und nach Deutschland zu schicken. 2. Bischof Albert.1 Die Gründung Rigas und des livländischen (Drdens. 3m Jahre des Herrn 1196 wird ctlbert, bremischer Domherr, zum Bischof geweiht. Nach der tdeihe fährt er im nächsten Sommer nach Gotland, und dort bezeichnet er ungefähr 500 Männer mit dem Kreuz zur Fahrt nach Livland, von dort zog er durch Dänemark und empfing vom König Kanut, Herzog Waldemar und Erzbischof Absalon Geschenke. Zurückgekehrt nach Deutschland, bezeichnet er zu Weihnachten in Magdeburg mehrere mit dem Kreuz. Dort wird König Philipp und seine Gemahlin gekrönt. Und er bittet in Gegenwart des Königs von Herzen, daß die Güter der Wallfahrer nach Livland unter den Schutz des Papstes gestellt werden wie die der Jerusalemsahrer. Die Antwort war, daß die, welche zum völligen (Erlaß der Sünden die Fahrt nach Livland unternähmen, den Jerusalems ahrern gleichgestellt werden sollten vor seiner Abfahrt2 zeigen die Liven dem Bischof einen Platz für eine Stadt, welche sie zugleich Riga benennen, entweder vom See Riga oder gleichsam die bewässerte (irrigua); denn sie hat oberhalb und unterhalb feuchtes Gelände. 3m dritten Jahre seiner weihe (1201) kehrt der Bischof mit den Pilgrimen, die er (in Deutschland) gewinnen konnte, ... nach Livland zurück, und im selben Sommer wird auf weitem Raum, neben dem ein Hafen angelegt werden konnte, die Stadt Riga gebaut. Zur selben Zeit ordnete Bruder Theoberich (von Treqden)3 einige Männer als Brüder des Ritterdienstes Christi ein, indem er die Treulosigkeit der Liven voraussah und fürchtete, der Menge der Heiden nicht widerstehen zu können. So sollte die Zahl der Gläubigen vermehrt und die Kirche unter den Heiden beschützt werden. Der Papst 3nnozenz gab 1 Heinrici Chronicon Livoniae Iii; Iv, 5; V, 1; Vi, 6. 8 ctlbert war nach Livland gekommen und hatte christliche Gemeinden gegründet. 8 3m 3«hre 1202.

7. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 64

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 64 8 57. Staaten1), "^erfaffung, Wewohner und Städte. Poli- tisch umfaßt die Halbinsel außer Dalmatien und dem österreichischen Ocen- pationsgebiete Bosnien nebst der Herzegowina zwei absolute Erbmonarchien (Kaiserreich Türkei") und Fürstentum Montenegro mit der Hauptstadt Eettinje), drei konstitutionelle Erbmonarchien (Königreiche Griechenland und Serbien und Fürstentum Bulgarien mit Ostrnmelien, dem Namen nach türk. Vasallenstaat). Die Balkanhalbinsel steht an Einwohnerzahl so sehr hinter dem wenig größeren deutschen Reiche zurück, daß ihre Volksdichtigkeit fast nur 7s der deutschen beträgt. An Mannigfaltigkeit der Stämme wetteifert die Halb- iusel mit Österreich-Uugaru und Rußland. Man unterscheidet Ureinwohner (Griechen und Albauesen) und Eingewanderte (Türken, Bulgaren, Rumänen, Serben, Armenier u. a.). Das herrschende Bekenntnis ist das christliche ldie griechisch-katholische Konsession), daneben der Islam. Für Volksbildung und Schulwesen ist nur iu Griechenland einigermaßen gesorgt. Hafen- und Handelsstädte des griechischen Gebirqslandes: 1. Patras am gleichn. Golf, erster Hafenplatz der Halbinsel Morea mit bedeutender Ausfuhr von Korinthen, Wein und Öl. 2. Nauplia au der Bucht vou Nauplia, ausgezeichneter Hafen mit Ausfuhr vou Korinthen, Schwämmen und Tabak. — Nördl. davon Korinth^) am Golf gl. N.; in der Umgegend viel Weinbau. *) Die Türken, 1355 zuerst am Hellespont erscheinend, eroberten bis zum Ende des 15. Jahrhunderts die ganze Halbinsel (1453 Fall Konstantinopels). Nach sast 400.jähriger Unterdrückung erkämpften die Griechen sich 1821 die Freiheit. 1876 erhoben sich die übrigen unterworfenen Volksstämme und erhielten infolge des russisch-türkischen Krieges ans dein Berliner Kongreß 1878 teilweise ihre Freiheit wieder. Serbien und Montenegro wurden selbständige Reiche; Bulgarien und das südl. davon gelegene Ostrnmelien blieben unter türkischer Oberhoheit (ersteres von einem Fürsten, letzteres von einem christlichen Gouverneur verwaltet), vereinigten sich jedoch später und rissen sich von der Türkei los. Bosnien mit ^er Herzego wiua wurde österreichische Provinz (Neu-Öfter reich). °) An der Spitze des türkischen Staates steht der Großsultan, zugleich das geistliche Haupt der Mohammedaner (Jmam). Die höchsten Würdenträger des Reiches sind der Groß- vezier, der oberste Minister, und der Scheich-ül-Jslam (d. h. Oberhaupt des Islam). Die 1876 erlassene Verfassung ist nicht in Kraft getreten. 3) Nördlich von Korinth durchschneidet der 1894 eröffnete Kanal von Korinth den Isthmus. 6 km lang, 8 m tief und 25 m breit, hat er 48 Mill. Mark Baukosten erfordert. Er kürzt die iin Winter oftmals gefährliche Fahrt um Morea um 90 Seemeilen (rund 160 km) ab. Die Durchfchiffuug der Kanalstraße erfordert nur 20—25 Minuten. Balladen: Die Kraniche des Jbpkus, von Schiller. Ariou, von Will), v. Schlegel. Arion, von Ludwig Tieck.

8. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 28

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 28 — in den Sudetenländern und in Galizien gebaut. Südfrüchte, Öl- und Maul- beerbäume gedeihen in Südtirol und im Küstenlande. Die Viehzucht blüht in den Alpenländern, in Ungarn (Land der Pferde) und Bosnien (Land der Schweine und Pflaumen). Mit Bodenschätzen ist die Monarchie vorzüglich ausgestattet. Fast alle nutzbaren Metalle sind vorhanden. Die Sudetenländer liefern Eisenerze, Roheisen, Silber, Zinn, edle Steine und Kohlen, Galizien Zink, Kärnten Blei. Steinsalz findet sich in Galizien (Wieliczka — sp. wjelitschka — und Bochnia), Kochsalz in Salzburg und Oberösterreich (Salzkammergut). Auf Grund der Bodenschätze ist eine bedeutende Industrie erblüht, dereu Haupt- bezirke, besonders für Metall- und Webwaren, die Sudetenländer, Ober- und Niederösterreich, Steiermark und Vorarlberg sind. Der Handel Österreich- Ungarns ist nur zum Teil Eigeuhaudel, dem ein bedeutender Durchfuhrhandel (Transithandel) für die Waren der Nachbarstaaten zur Seite steht. Die Aus- fuhr (besonders Erzeugnisse der Landwirtschaft) übersteigt die Einfuhr be- deutend. Sehr reger Handelsverkehr herrscht mit Deutschlaud, das Getreide, Obst, Schweine, Braunkohlen, Werksteine, Banholz, Metall-, Holz- und Glas- waren empfängt, Steinkohlen und Maschinen exportiert. § 28. Werfcrssung, Wervohner und Städte. Österreich- Ungarn, eiue konstitutionelle Erbmonarchie, besteht aus zwei selbstäudigeu Reichshälfteu, die durch Realunion (s. § 11 Anm.) unlöslich verbunden sind. Die Monarchie umfaßt: 1. Das Kaisertum Österreich, bestehend aus den Kronländern Ober- und Niederösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg, Steiermark, Kärnten, Krain, Küstenland (Görz und Gradiska, Jstrien und Trieft), Dalmatien, Galizien und Bukowina, Böhmen, Mähren und Schlesien; 2. das Königreich Ungarn, gebildet aus deu Kronländern Uugarn nebst Siebenbürgen. Kroatien, Slavouieu und der Freistadt Finme; 3. die Provinz Bosnien mit der Herzegowina, früher türkischer Besitz, seit dem Berliner Vertrage (1878) uuter österreichischer Verwaltung. An der Spitze der Monarchie steht ein Kaiser und König. Die Ver- tretung der österreichischen Länder ist der Reichsrat, der ungarischen der Reichstag. Gemeinsame Angelegenheiten werden durch drei Reichsmiuisterieu und die sogenannten Delegationen (je 60 Abgesandte des Reichsrates und des Reichstages) geordnet. — Die Monarchie ist um 1/6 größer als das dentsche Reich, enthält aber nur 6/? der Bewohnerzahl desselben, ist also noch schwächer bevölkert als Frankreich und die Schweiz. (Weshalb? Betrachte die Bodenform!) — Hinsichtlich der Volksstämme (15 Nationalitäten), Sprachen (etwa 20) und Bekenntnisse herrscht in der Monarchie große Mannigfaltigkeit. Außer den drei bedeutendsten Stämmen der europäischen Bevölkerung, dem deutschen

9. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 38

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
38 — größter Meßort des Reiches, Hauptmesse Juli und August: Austausch der Pro- dukte des Wolgabeckens (Gewebe, Zucker, Salz, Wachs, Pelze und Felle) und der Jndustrieartikel des europäischen Westens gegen die Erzengnisse Sibiriens, Turaus, Persiens, Chinas, Kleinasiens (Thee, Baumwolle, Wolle, Seide, Weine). 5. Kasan, am Ufer der Wolga, Fabrikstadt, wichtiger Mittelpunkt für den europäisch-sibirischen Binnenhandel. Alte Tatarenhauptstadt. Universität. Bergwerkstädte im Uralgebirge: 6. Jekatarinbürg, Oberbergamt für den Ural und Sibirien, in der Nähe Nickel- und Platinerze. 7. Orenburg, Festung am Uralfluß, Ausgangspunkt des Karawanen- Handels nach Jnnerasien; in der Nähe Gold, Knpser, Eisen, Steinsalz. Handels- und Hafenplätze des südrussischen Steppengebietes: 8. Astrachan, Jnselstadt im Wolgadelta, größter Handelsplatz des Süd- osteus, vielsprachig und nationenbunt (Russen, Kalmüken, Tataren, Perser, Armenier), Kriegshafen der kaspischen Flotte. Die „Riesensöhne der Wolga", Stör und Hausen, liefern Kaviar und Hausenblase; Handelsverkehr mit Persien. 9. Sewastopol aus der waldlosen Steppenhalbinsel Krim, das „russische Gibraltar", Kriegshafen. 10. Odessa am schwarzen Meere, zweiter Seehandelsplatz Rußlands, be- sonders in Getreide, Hausen, Talg und Spiritus, Sitz der russischen Dampfschiff- fahrtgefellfchaft; Universität. Östlich davon der Kriegshafen Nikolajew. 11. Kiew (kijeff) am Dnjepr, eine der heiligen Städte Rußlands, Wallfahrts- ort mit zahlreichen Kirchen und Klöstern, Festnng und Universität, Mittelpunkt der russischen Zuckerindustrie. Lederfabriken. Städte der Weichsel- und Pripetniedernng: 12. Warschau, ehemalige Hauptstadt des Königreichs Polen, Festung, eine der bedeutendsten Fabrikstädte des Reiches (Metallwaren, Woll- und Seiden- gewebe, Fabrikation von Bier, Branntwein und Zucker). Getreide- und Woll- Märkte. 13. Lodz, das „polnische Manchester", bedeutendster Fabrikort Polens, besonders in Textilindustrie. Küstenstädte der russischen und finnischen Seenplatte: 14. Riga, Festung an derdünamünduug, wichtigster Handelsplatz der Ost- seeproviuzeu, besonders für landwirtschaftliche Produkte (Getreide, Flachs, Hanf, Hanfsamen, Leinsamen und Leinöl, Holz, Felle, Häute); unter den Eimvohnern viele Deutsche. 15. St. Petersburg an der Newamündung, von Peter dem Großeu (1703) gegründet, Haupt- und Residenzstadt des Reiches, Mittelpunkt des gewerblichen, kaufmännischen und geistigen Lebens. Wersten für Schiffbau; wetteifert mit *

10. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 42

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 42 — Die Gewässer des Landes strömen sämtlich der Donau zu, die iu Rumänien einen breiten Strom mit teilweise versumpften Usern bildet; die mittlere der drei Mündungen ist die Hauptverkehrsader. — Das Klima des Landes ist im Sommer sehr heiß, im Winter häusig rauh und schneereich. § 39* ^rroerßsquefcm. Rumänien ist ein Ackerbaustaat; die Hauptnahrungsquelle bildet die Landwirtschaft. Der fruchtbare Boden liefert selbst bei mittelmäßiger Bestellung so reiche Erträge, daß Getreide (Mais und Weizen) ausgeführt wird. Auch Wein- und Tabakbau sind beträchtlich. Neben Rindern, Schafen, Schweinen und Ziegen tritt der sumpfliebende Büffel als Haustier auf. Ausgedehnte Bienenzucht liefert Honig und Wachs. An metallischen Bodenschätzen arm, enthält Rumänien nur reiche Salzlager (Karpaten) nebst zahlreichen Petroleum- und Mineralquellen. Die Industrie beschränkt sich hauptsächlich auf die Herstellung von Mehl und Sprit. Der Export umfaßt Getreide und Vieh, der Import, in dem Deutschland die dritte Stelle einnimmt, fast alle Jndnstrieartikel, besonders Metallwaren und Gewebe. § 40. Wervobner itit6 Städte. Rumänien ist ein konstitutionelles Königreich. Es umfaßt etwas mehr als vom Areal des deutschen Reiches und ungefähr 1j1() der Einwohner desselben, ist also schwach bevölkert. Die Bewohner sind die mit dem slavischen Stamme verwandten Rumänen (d. h. Romanen), ein Bauern- und Hirtenvolk, das nebst zahlreichen Zigeunern hauptsächlich das Land bewohnt, während die Städte zahlreiche Fremde aller Nationen, besonders Juden, enthalten. — Die herrschende Konfession ist die griechisch-katholische: der Stand der Volksbildung ist ein sehr niedriger. Die hauptsächlichsten Städte sind: 1. Bukarest, Großstadt in der Walachei, Haupt- und Residenzstadt, zeugt mit seinem Durcheinander von Hütten und Palästen von dem unfertigen, aber hoffnungsreichen Znstande des Landes; Hanptniederlage für westeuro- päische Jndnstrieartikel, mit geringer Eigenindustrie (Luxusartikel); Universität. 2. Galatz an der Donau, im Treffpunkte der drei Landschaften zwischen den Mündungen des Seret und Prnt, ein für Seeschiffe vom schwarzen Meere aus erreichbarer Freihafen, ist der wichtigste Handelsplatz für Landesprodukte (Getreide, Wolle, Honig, Wachs und Talg). 3. Jassy (jaschi), Hanptort der Moldau, unsauber und staubig mit stark- besuchten Messen und Viehmärkten; Universität. 10. Skandinavien. §41. Wodenfo^m un6 Gewässer. Skandinavien, die größte Halb- insel Europas, erstreckt sich durch fast 16 Breitengrade und umfaßt:
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