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1. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 418

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Neunter Zeitraum. i-v» bestimmte Vermählung mit Catharina von Aragonien. Gegen seinen Vortheil ließ er sich zum Beitritt zur heiligen Li- isir gue bewegen, welches einen Krieg mit Frankreich nach sich zog. Zwar trug Heinrich in der Schlacht bei Gu inegale, diespor- r»n i?, nensch lacht genannt, einen vollständigen Sieg über die Fran- *"9- zosen davon, benutzte ihn aber nicht, und eine Vermahlung zwi- 1613 schen seiner Schwester Maria mit dem Könige von Frankreich Lud- 1514 w i g Xii. stellte den nutzlos unterbrochenen Frieden wieder her. Der Tod des Kaisers M a x i m i l i a n I. veranlaßt? Heinrich Viii. 1519 sich um die deutsche Kaiserwürde zu bewerben; die Wahl siel auf den König von Spanien, Karl!., der König von Frankreich, Franz I. aber, Karls unbegünstigter Nebenbuhler, bemühete sich, Heinrich Viii. in einer persönlichen Zusammenkunft bei Calais zwischen Ardres und Guines zu einem Bündnisse wider den neuen Kaiser zu ge- imo Winnen; allein die schlauere Politik Karls siegte auch hier; er sicherte dem Cardinal Wolsey ein Jahrgeld von 7000 Ducaten zu, wofür ihm dieser seinen Herrn zuwandte, so daß Heinrich Krieg gegen Frankreich zusagte, wenn Franz I. den Frieden gegen den Kaiser brechen sollte. Die in Deutschland beginnende Kirchenreformation erregte auch Heinrichs ganze Aufmerksamkeit. Um seine theologische Ge- lehrsamkeit zu zeigen, ließ er unter seinem Namen eine Streit- schrift über die sieben Sacramente, (Assertio septem Sacra- mentorum 8. Rom. Ecclesiae) gegen Luther erscheinen, wel- che dieser mit Heftigkeit beantwortete und dadurch den Stolz sei- nes königlichen Gegners unversöhnlich verletzte *). Vermöge des mit dem Kaiser geschlossenen Vertrages siel Heinrich mit einem Heere von 18,000 Mann in Frankreich ein, 1521 als Franz I. die Feindseligkeiten wider denselben eröffnete. Ec opferte Geld und Menschen ohne Gewinn. Als aber Franz I. 1525 nach der unglücklichen Schlacht bei Pavia in des Kaisers Ge- fangenschaft gerieth, so erwachte in Heinrich Eifersucht über das plötzliche Uebergewichr seines Verbündeten, welche Wolsey geschäf- tig nährte, weil ihn der Kaiser mit dem Versprechen der Papst- würde nur geafft hatte; ein Friedens- und Freundschastsbündniß »«nza. zwischen England und Frankreich kam zu Moore zu Stande, Lug. und die Königin Mutter, einstweilige Regentin von Frankreich, iris sicherte dem Cardinal Wolsey ein Geschenk von t 00,000 Kronen (e'cus) zu. England machte Rüstungen gegen den Kaiser, da Franz I. den madrider Frieden nicht beobachtete und der 1528 Krieg zwischen ihm und dem Kaiser sich erneuerte; doch der Friede zu Cambray glich auch zwischen Heinrich und Karl V. die entstandene Spannung wieder aus. *) Der Papst Leo X., welchem Heinrich diese Schrift zuschickte, ertheilke ihm de», für den Titel: „Derthcidiger des Glaubens»"

2. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 531

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
I Türkei und Griechenland. ^ Reste seiner Armee, 8000 Mann, ergeben, und sonnt war die Eroberung Aegyptens vollendet, das unter türkische Oberhoheit zu- rück kehrte. Ein Friede zu Paris den 25. Juni 1802 stellte das vorige gute Vernehmen zwischen Frankreich und der Pforte wieder her. Auch Selim Iii. fühlte die Nothwendigkeit einer Umbil- dung des türkischen Kriegswesens und errichtete ein nach europäi- scher Weise exercirtes Corps, N i z a m Dgedid, zum großen Verdruffe der Janitscharen, welche den rebellischen Pascha von Widdin, Paswan Oglu, d.i. „Sohn des Holzhauers," gegen den Sultan unterstützten, so daß sich dieser bis an seinen Tod, 1807, in seiner Würde behauptete. Bis zur Schlacht bei Au- sterlitz hatten der englische und russische Gesandte das Ueberge- wicht im Di'van; dann aber stieg Napoleons Einfluß so sehr, daß die Pforte 1807 Krieg an Rußland erklärte, der Bedrohung Eonstantinopels durch eine englische Flotte unter Duckworth ungeachtet, und erst, wahrend Napoleons Einfall in Rußland 1812 wurden die Feindseligkeiten durch den Frieden zu Bucha- rest beendigt. Servien und nach diesem die Moldau und Walachei durch einen ehemaligen östreichischen Soldaten Czernyge- o r g, d. i. „der schwarze Georg," aufgewiegelt, erhoben sich zu einem bedenklichen Ausstande gegen die Pforte. Doch nach dem T i l- siter Frieden vermittelte Napoleon zu Gunsten der Pforte den Frieden zu Slobosia, in der Walachei, den 24. Aug. 1807, wodurch gedachte Provinzen unter die türkische Herrschaft zurück- kehrten. Die den Muselmännern verhaßten Neuerungen Selims brachten endlich einen Ausstand zum Ausbruche, in welchem er entthront und eingeschlofsen wurde, den 29. Mai 1807, um seinem Neffen Mustap ha lv. Platz zu machen. Dieser widerrief alle jene ico7 Einrichtungen seines Vorgängers und ließ ihn ermorden, als der Pascha von Ruschtschuck, Mustapha Bairactar, einen Ver- such zu seiner Wiedererhebung machte, im Juli 1808. Bairactor stürzte ihn dafür von dem kaum erlangten Throne, in den Kerker, rief dessen jüngsten Bruder Mahmud Ii. zum Sultan aus und machte sich zum isv8 Großvezier. Doch da auch er auf der Janitscharen Einschränkung hinarbeitete, erregten diese einen wüthenden Aufstand, Bairactar warf sich mit einigen Getreuen in einen festen Thurm, sprengte diesen, da er alles verloren sah, in die Luft, sich unter dessen Trümmern mit vielen seiner Verfolger begrabend, den 16. Nov. 1808. Der Sultan mußte dem Sturme weichen und die neu organisirten Truppen auflösen. Kraft mit Klugheit und Umsicht gepaart, bezeichneten fortan die Schritte Mahmuds. Das Volk der Griechen in fast 400jahriger Knechtschaft schmachtend, von den europäischen Mächten mehr als einmal zu politischen Zwecken benutzt und im Stiche gelassen, aedrckte jetzt U *

3. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 268

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Achter Zeitraum. 268 i«7 ihm-, Johanna blieb einzige Erbin und ihr Sohn Karl (V.) sollte dereinst jene zwei Reiche unter einem Scepter regieren. Frankreichs Eroberungsplan auf Italien vererbte sich auf Karls Viii. Nach- 2soo folger Ludwig Xii. Er besetzte Mailand, eroberte, in Gemein- schaft mit Ferdinand dem Eatholifchen, Neapel, woraus ihn aber 1204 dieser, an List der geübtere, vertrieb, um cs allein zu besitzen. Maximilian konnte diesen Gewaltschritten nicht steuern und mußte sogar Mailand an Frankreich übergehen sehen; um den Schein einigermaßen zu retten, ließ sich Ludwig Xii. mit selbigem vom Kaiser belehnen. Venedigs Uebermuth beleidigte die benachbarten Staaten, dar; um schlossen Ferdinand der Eatholische, der Papst Julius Ii., »508 Ludwig Xii. und Maximilian die Ligue zu Eambray, mit der ausdrücklichen Verwahrung gegen jeden Separatfrieden, zur Demüthigung der stolzen Republik. Ludwig erschien zuerst aus dem Kampsplatze und trug so große Vortheile über dievenetia- ner davon, daß diese dem Kaiser Maximilian die Herausgabe aller früher von Oestreich und vom deutschen Reiche gemachten Ero- berungen anboten, wenn er Frieden bewillige. Maximilian schlug dieses, dem Vertrage gemäß, aus; Ferdinand aber trat ab, sobald er seine Absicht auf einige Städte in Untertratten erreicht; der Papst gleichfalls, ja beide vereinigten sich sogar mit Venedig wi- der Frankreich in einem neuen Bündniß, die heilige Ligue ge- nannt. Maximilian sah sich demnach treulos verlassen, und erntete i,it Schaden von seiner Redlichkeit. Ludwig schloß gleichfalls ein Bünd- niß mit Maximilian, von welchem sich letzterer aber durch die schlauo-Vermittelung des Papstes und die Summe von 50,000 1512 Ducaten, die Venedig zahlte, wieder abwendig machen ließ. Trotz eines erfochtenen Sieges bei Ravenna mußten die Franzosen Mailand dennoch raumen, welches der Papst dem Sohne des verstorbenen Herzogs, Maximilian Sforza, übergab, obschon der Kaiser es nicht gewünscht hatte, blnbelehrt durch die gemachten Erfahrungen trat der Kaiser nochmals einem Bunde Ferdinands, des Papstes und 1513 Heinrichs V I Ii. gegen Frankreich bei, wodurch Mailand, welches Lud- wig durchuebercumpelung besetzt hatte, gänzlich verloren ging. Herraths- vertrage zwischen Ferdinand und Ludwig, und zwischen diesem und dem 1514 Könige von England brachten einstweilen den Frieden zu Stande, doch Franz §., Ludwigs Xi!. Nachfolger, begann seine Regierung Isis mir einem Angrisse auf Mailand, siegte in der zweitägigen Schlacht bei Marignano, vereitelte des Kaisers Versuche zur Wiedererobe- 1216 rung dieses Landes, und gegen eine Geldsumme entsagte Maximi- lian unrühmlich seinen Ansprüchen. Ohne allen Gewinn ging er i2i8 aus diesem Kampfe der Ligue von Eambray, wo Verratherei und Wortbrüchigkeit schimpflich auf allen Seiten gewaltet. Ehrenwer- thcr erscheint Maximilian dagegen bei der Verwaltung der innecn Angelegenheiten des deutschen Reichs. Zur bessern Vollziehung

4. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 191

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Fränkisches Kaiserhaus. 191 sich zuvor irr Mailand die lombardische aufgesetzt. Der Norman- ner Macht und Besitzungen erweiterte er in Apulien, damit sie den Einfällen der Griechen wehrten; mit Kanut, dem Könige von Dänemark und England, welcher den glanzenden Krönungsfesten in Italien beiwohnte, schloß er ein enges Freundschaftsbündnis, vermahlte seinen Sohn und dereinstigen Nachfolger Heinrich mit der dänischen Königstochter Chunelinde, und trat durch gütli- chen Vergleich die schwer zu behauptende Mark Schleswig an Dänemark ab, indem man die Eider zum Grenzflüsse nahm. Klüglich erneuerte er auch die mit Burgund schon früher ange- knüpste Verbindung, und nach Rudolfs Iii. Absterben sielen des- sen Lande, Provence, Dauphine, Franche Comte, Lyon, Savoyen, nebst einem Theile der Schweiz, welches zusammen Burgund ausmachte, an Deutschland; Marseille und Toulon wurden dem- nach deutsche Städte. Einen Krieg gegen die Ungarn und Polen endete er siegreich und züchtigte die wendischen Völker, welche die Strecken zwischen de.r Oder und Elbe verheert, auch Hamburg in die Asche gelegt hatten. Zu einiger Beschränkung der rohen Selbst- hülfe führte Konrad den Gottesfrieden ein, nach welchem von Mittwoch Abend bis Montag Morgen keine Fehden statt fin- den durften. Mit politischem Scharfblicke gedachte-er die kaiserli- che Macht durch Verminderung und allmahlige Aufhebung der großen Lehen fest zu begründen und gestattete, damit er einen si- chern Anhang gegen die mächtigem Vasallen gewänne, daß die kleinern Lehen erblich würden, was aber nur die Erblichkeit der großen auch vorbereitete. Von einem zweiten Römerzuge, wo Seu- chen unter seinem Heere aufräumten, kehrte Konrad Ii. kränkelnd nach Deutschland zurück und starb zu Utrecht, viel zu früh für Deutschlands Glück und seine Entwürfe. Doch sein Sohn Heinrich Iii. setzte kräftig fort, was der Vater kräftig be- gonnen. Vier Herzogthümer, Baiern, Schwaben, Fran- ken und Kärnthen, waren beim Antritte seiner Regieruug un- besetzt, mithin beherrschte er den ganzen Süden Deutschlands un- beschränkt; hierzu kamen die burgundischen Lande und Italien; noch nie war ein König in Deutschland der Alleinherrschaft näher gewesen! Böhmen, Polen und Ungarn mußten ihm gleichfalls huldigen, und somit verbreitete sich seine Macht auch gen Osten. Gleichwohl besetzte Heinrich die erledigten Herzogthümer wieder; innere Unordnungen überzeugten ihn von der Nothwendigkeit einer Mittelbehörde; um die Herzoge abhängig zu erhalten, belehnte er nur auswärtige Fürsten mir selbigen, die keinen starken Anhang hatten. Um dem Aergernisse in der Kirche ein Ende zu machen, entsetzte er, in einer zu Rom gehaltenen Versammlung, die drei Päpste, welche sich zugleich aufgeworfen hatten, Sylvester Iii., Benedikt Ix. und Gregor Vi., und ernannte dagegen Elemensl!., der ihm die römische Kaiserkrone aufsetzte. Dieser, so wie sein 1032 1035 1036 1039 1039 1050 =Ss 17 1045 1047

5. Neuere Geschichte - S. 119

1869 - Mainz : Kunze
Ii. Frankreich als Kaiserreich »bis jur ijülje seiner Macht». 1804-1812. Die Gründung der neuen Monarchie. Nach Unterdrückung der letzten ohnmächtigen Versuche gegen * seine Alleinherrschaft — Moreaus Exil, Pichegrus Tod im Kerker, des Herzogs von Enghien widerrechtliche Erschießung — wird Bonaparte auf Vorschlag der Tribunen durch Senatsbeschluß als Napoleon erblicher Kaiser der Franzosen. Umgebung dexis. Mai. jungen Dynastie mit neuem Glanz: Napoleons Geschwister mit dem Titel Kaiserliche Hoheit'; 18 neue Marschälle; Proelamierung des Ordens der Ehrenlegion; Salbung des Imperators durch Papst Pins Vii, seine und seiner Gemahlin Selbstkrönung; —2. Dem. Napoleons bürgerliches Gesetzbuch vollendet 1804, mit dem Titel Cod6 Napoleon 1807; schon vorher Herstellung der Kirche und des Cultus, seit Anfang 1806 auch der christlichen Zeitrechnung. Verwandlung der eisalpinischen (seit 1802 italienischen) Republik in ein Königreich Italien 1805, Napoleons Königskrönung im Dom zu Mailand, sein Stiefsohn Eugene Beauharnais Vicekönig. Einverleibung Liguriens, Parmas, Piacenzas und Gnastallas. Napoleons siegreiche Kämpfe. I. Gegen Oesterreich und Unluand 1805. Dem für England trotz seiner Seesiege im ganzen ungünstigen Frieden von Amiens folgte bald eine abermalige Spannung beider

6. Erdkunde - S. 162

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 162 — oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham". — Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel. — Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge- legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig. 2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.) ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow (175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und Wolle. Universität. 3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak- baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.), ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel- Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew (92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien. 4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste Stadt Litauens. 5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor- orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie. 6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa- Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels- platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt (60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat, rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. — Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten 283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee, wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.

7. Geschichte des Mittelalters - S. 69

1870 - Mainz : Kunze
69 reiches 1198; seine Erklärung gegen König Philipp 1201; Ottos Iv Demüthigung und Verheißungen. Nach längerem blu- tigem Bürgerkrieg Umschwung zu Philipps Gunsten, besonders nach Kölns (damals der dritten Stadt Europas) Uebertritt. Friede mit Jnnoeenz, Philipps Ermordung zu Bamberg 1208 durch Pfalzgraf Otto von Wittelsbach als Opfer privater Rache. Die Klagen Walters von der Vogelweide. — Sinken der Autorität des Reichs; Dänische Eroberungen in Norddeutschland; Einmischung Englands und Frankreichs. Ottos Aussöhnung mit der staufischen Partei, Verlobung mit Beatrix, Philipps Tochter. Seine Kaiserkrönung 1209. Verletzung 1209 seiner Zusagen, indem er die dem Reiche entzogenen Lehen wieder einziehen wollte. Sturz Ottos durch Friedrich Ii 1212, der in 1212 Rom zuvor versprechen mußte, nach seiner Kaiserkrönung zu Gunsten seines Sohnes auf Sicilien zu verzichten. Auf des ersteren Seite Johann von England, auf des letzteren Philipp Ii August von Frankreich. Englands und Ottos Niederlage bei B 0vines 1214; 1214 Friedrichs Krönung zu Aachen 1215. Otto Iv. tz bedeutungslos 1218. Auf Jnnoeenz Anstoß und nach der Kreuzpredigt Fulcos von Neully wurde der s. g. Vierte Kreuzzug 1204 von französischen Rittern 1204 unternommen. Ueberfahrtsvertrag mit Venedig (der Doge Dandolo); Kriegsdienste für die Republik wegen Zahlungs- unfähigkeit; Einmischung in dynastische Streitigkeiten des griechischen Kaiserhauses. Statt nach Palästina führte fo die Expedition nach Konstantinopel. Gründung des von vorn- herein hinfälligen lateinischen Kaiserthums in Griechenland 1204—1261. Graf Balduin von Flandern erster Kaiser mit einem Viertheil des Landes als Krougut; 3/i unter die Venetianer und die fränkischen Herren getheilt. — Die ersteren bleiben auch nach dem Untergang des Reiches im Besitz. Bedeutung dieser Besitzungen für den Venetianischen Welthandel. Ein Ausfluß der Bestrebungen der Kreuzzüge imb des Pabstes Jnnoeenz war der s. g. Kreuz zug gegen die Albigenser 1208—1229. Katharer und Waldenser (Stiftung durch Petrus Waldus aus Lyon um 1180) zahlreich in der Provence; Verfol- gungen unter Jnnoeenz' Auspizien. Die Ermordung des Legaten Peter von Calsteluau wird dein Grafen Raimund Vi von Toulouse zur Last gelegt. Die Führer des Kreuzzugs Arnold Abt von Ci-

8. Geschichte des Mittelalters - S. 72

1870 - Mainz : Kunze
72 1246 1247 Oesterreich für das Reich. Friedrichs Abschied von Deutschland auf Nimmerwiedersehen. Parteikamps in Oberitalien zwischen Ghibellinen und Guelfen; Ezzeiino von Romano, des Kaisers Schwiegersohn, der ersteren furchtbarer Führer. Friedrichs Sieg bei Cortenuova über die "Z7 Mailänder 1237, — doch ohne völlige Unterwerfung der Lombnrden- 6. Kampf zwischen Pabst und Kaiser 1239—1250, dessen Folgen der Sturz des Kaiserthums, der Zerfall des deutschen Reichs, der Bürgerkrieg Italiens, ein verändertes europäisches Staatensystem. Bund des Pabstes mit Mailand und den See- mächten Venedig und Genua; Baefluch gegen Friedrich. — See- sieg des Königs Enzio (Sohnes des Kaisers) bei Elba und Weg- nahme der genuesischen Kriegsflotte mit den zu einem allgemeinen Concil eilenden Cardinälen; ihre Freilassung zur Wahl des Jn- ocenz Iv (Cardinal Sinibald Fieseo, Graf von Lavagna) 1243. Concil zu Lyon 1d45: Bannfluch und Absetzung Friedrichs. Der Gegenkönig Heinrich Raspe, der letzte Landgraf von Thüringen, 1246, gegen den der junge König Konrad, Friedrichs Sohn, den kürzeren zieht. Nach Heinrich Raspes Tod 1247, Graf Wilhelm von Holland Gegenkönig. Allgemeiner ver- heerender Bürgerkrieg in Deutschland und Italien. Friedrichs anfängliches Wafsenglück gegen Pabst und Lom- barden, bis bei der Belagerung Parmas die neugegründete Nach- barstadt Vittoria in Flammen anfgieng und sein Heer großentheils 1248 vernichtet wurde 1248. Gefangennehmung König Enzios bei Fossalta 1249 und 22 jährige Gefangenschaft. Verrath (?) des 1250 Petrns-M Vineis. Friedrichs Tod 1250 zu Fiorentino. — e. Die Mongolen in Deutschland 1241 unter den öhnen des Dschingis Cha-ns (Großschan) Timudschin, der sich ä Häuptling einiger Tartarenstämme zum Herrn Ostasiens em- porgeschwungen, s 1227. Nach Ueberfluthung Chinas, Chowares- miens, theilweise Indiens, des Chalifats, des vielgetheilten Ruß- lands, Polens, Ungarns erscheinen sie in Schlesien. Herzog Heinrich der Fromme von Niederschlesien fällt gegen sie bei Liegnitz (Wahlstatt); erst nach seinem Tod die Mongolen siegreich, die indeß südwärts abbiegen und in Mähren, Oesterreich, Ungarn und durch die Deutschen in Siebenbürgen ausgerieben und nach Asien zurückgejagt werden. Konrad Iv (1250— 1254). Beginnende Auflösung in Deutschland, nicht unglückliche Kämpfe des Königs in Italien. Sein früher Tod 1254. 1241 mvas, ;

9. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 8

1874 - Mainz : Kunze
Preußen, Pommern, Mecklenburg in sich gegliedert durch die parallelen Durchbrüche der Weichsel und Oder und durch deren und des Pregel und Niemen breite und fette Niederungen. Die bedeutendste Entwicklung im deutschen Ordenslande*). Sein Vorland an der Straße von Marienburg nach Königs- berg und von da über Tilsit nach Livland reicher geschicht- licher Boden, im Inneren noch nicht ausgeglichene Gegensätze der Kultur zwischen den deutschen Städten und der lettischen und slavischen (masurischeu) Landbevölkerung; ähnlicher Gegensatz an der Grenze Pommerns (Kassuben) und Westpreußens, eine Nach- Wirkung des der deutsch-evangelischen Kultur feindlich entgegen- getretenen Thorner Friedens. Das übrige Küstenland vollständig germanisiert.**) Im insularen***) Holstein und Schleswig (Stecknitzkanal, Eiderkanal, Isthmus zwischen Schleswig und Tondern, Dannewirk) begleitet die Seeplatte oft mit lieblichen Waldlandschaften die Ostküste, dahinter die Geest, auf ihr die Verbindung nach dem N., westlich zur Nordseeküste friesisches Marschland bis Ditmarschen. Der Zusammenhang mit der offenen Nordsee durch die Batten gehemmt, der Nordseehafeu Altona neben Hamburg; der Schwerpunkt des Landes an der den nahen dänischen Inseln ähnlichen Ostseeküste. Der durch die Dynastie geförderte langdauernde Zusammenhang mit Däne- mark durch Preußen gelöst. Stammland dieser Dynastie, die auch in Rußland und Griechenland (eine Zeitlang auch in Schwe- *) Die Bewohner des polnischen Sumpflandes kannten und nützten die günstige Lage und Beschaffenheit ihres Mündungslandes Preußen nicht; deutsche christliche Ritterschaft im Bunde mit den Seestädten zogen es in das Bereich deutscher Kultur. Nach langer Störung durch die Polnische Herrschaft wurde diese Aufgabe durch die Hohenzolleru wieder aufgenom- men und auf das Hinterland ausgedehnt. Anfiedlung der evangelischen Salzburger in Ostpreußen durch Friedr. Wilh. I., Kultur des Netzedistricts durch Friedrich d. Gr. **) Die den Littanern verwandten, den Reußen anwohnenden Preußen haben durch ihren ruhmvollen Widerstand ihren Namen verewigt; auch das treue deutsche Pommerland ist stolz'auf seinen Namen (am Meere); Meck- lenbnrg hat Slavisches in dem Dienstverhältniß der Landbevölkerung bewahrt, Wagrien (östliches Holstein) selbst den Namen Stargard in Oldenburg über- setzt. Ratzeburg-Ratibor. ***) Daher zum Theil der Partikularismus der Bewohner. Die Knicks Erinnerungen an altsächsische Abgeschlossenheit. Altsächsisches auch im Bau der Bauernhäuser, die wie in Westfalen auch das Vieh unter ihrem Dache bergen: engste Concentration des freien Besitzes (weit verschieden von den Wohnungen der slavischen Bauern).

10. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 435

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 159. Unruhen in Spanien. Erster und zweiter italienischer Krieg. 435 der zuerst in den Niederlanden regierte, niederländische Staatsmänner mit nach Spanien brachte und ihnen die wichtigsten Stellen anvertrante. Auch die kastilischeu Städte erhoben sich und begehrten ihre alten Freiheiten, die sie besaßen, ehe sie mit den übrigen Königreichen vereinigt wurden. Diese Unruhen wurden erst unterdrückt, als der Adel sah, daß auch sein Einfluß sinke, und deshalb den Kaiser ernstlich unterstützte. Vorzüglich aber beschäftigten den Kaiser die Kriege mit Frankreich und die Händel mit dem Papste. 440) Franz I., welcher erbittert war, daß er bei der Bewerbung um die Kaiserkrone unberücksichtigt blieb, hatte M a i-land erobert und suchte auch alte Ansprüche hervor, um Rechte auf Neapel geltend machen zu können. Allein Mailand war ein deutsches Neichstehen, und der französische Einfluß war für Karl ebenso gefährlich, als die spanische Macht für Frankreich bedrohlich war. Karl vereinigte sich deshalb mit Heinrich Viii. von England und dem Papste, und es kämpften Engländer in den Niederlanden und Spanier und Deutsche in I t a l i e n gegen Franz I., welcher mit Venedig und der Schweiz ein Bündnis eingegangen hatte. Nicht nur wurde Mailand deu Franzosen wieder abgenommen, sondern diese mußten nach der Schlacht bei Bicocca Italien räumen. Nun verfuhr aber der isw. Kaiser angriffsweise und trug den Krieg auf französischen Boden. Die Kaiserlichen drangen in die Provence ein, wurden aber aus Frankreich hinausgeworfen. Franz verfolgte sie selbst nach Italien , wurde aber in der Schlacht von Pavia gesangengenorn-1525. men und nach Madrid abgeführt. Dort blieb er über ein Jahr, bis er eidlich gelobte, allen Ansprüchen auf Italien zu entsagen und Burgund an Karl herauszugeben, welchen Eid er jedoch nicht hielt. 441) Die glücklichen Erfolge, welche Karl Y. errang, beunruhigten jedoch deu Papst und die italienischen Fürsten, und dieselben schlossen unter sich und mit Franz I. ein Bündnis. Dies nahm der kaiserliche Feldherr in Italien, Karl von Bourbon, ein französischer Prinz, zum Vorwande und zog, ohnejüefehl vom Kaiser erhalten zu haben, vor Rom, erstürmte die Stadt und gab sie der Plünderung seiner Soldaten preis, die lauge Mangel an Lebensrnitteln gelitten und keinen Sold empfangen hatten. Die Soldaten hausten wie Türken. Der Papst selbst geriet in Gefangenschaft und mußte sich loskaufen. Aber Karl von Bourbon, der selbst eine Sturmleiter anlegte, war auch einer der ersten, der von einem Schusse niedergestreckt wurde. Er war schon tot, ehe Rom im Besitze der
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